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Gesundheitsverhalten der Auszubildenden der Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege

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Academic year: 2022

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4. Masterupgrade für Absolventinnen und Absolventen des Universitätslehrganges für Lehrerinnen und Lehrer der Gesundheits- und Krankenpflege an der Karl-Franzens-

Universität Graz

Gesundheitsverhalten der Auszubildenden der Schule für allgemeine Gesundheits- und

Krankenpflege

Auswirkungen des Schulalltags auf die Auszubildenden

Masterthesis

zur Erlangung des akademischen Grades Master of Science (M.Sc.)

vorgelegt von

Astrid Hangelmann

Matrikelnummer: 0007985 Betreut und Begutachtet von

Mag. (FH) Karin Reisinger MBA

(2)

E

HRENWÖRTLICHE

E

RKLÄRUNG

Ich erkläre hiermit an Eides statt, dass ich die vorliegende Masterarbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angege- benen Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt und die benutzten Quellen als solche kenntlich gemacht habe.

Wien, 10.12.2014

_____________________________

(3)

I

NHALTSVERZEICHNIS

1 Einleitung ... 1

1.1 Forschungsfragestellung ... 2

1.2 Methodisches Vorgehen ... 2

1.3 Zielsetzung ... 4

2 Begriffsbestimmungen ... 6

2.1 Gesundheit ... 6

2.2 Gesundheitsverhalten ... 11

2.3 Krankheit ... 13

2.4 Risikoverhalten ... 14

3 Ansätze und Methoden der Gesundheitsförderung und Prävention ... 16

3.1 Gesundheitsförderung ... 16

3.2 Prävention ... 19

1.1.1 Klassifikation nach dem Zeitpunkt ... 19

1.1.2 Klassifikation nach dem Ziel ... 20

1.1.3 Klassifikation nach der Methode ... 21

4 Ressourcenorientierte Konzepte und Modelle der Gesundheitsförderung ... 23

4.1 Das Konzept der Salutogenese ... 23

4.1.1 Gesundheits-Krankheits-Kontinuum ... 24

1.1.4 Kohärenzgefühl ... 25

1.1.5 Widerstandsressourcen ... 26

4.2 Systemisches Anforderungs-Ressourcen-Modell ... 27

5 Rahmenbedingungen der Ausbildung für den gehobenen Dienst der allgemeinen Gesundheits- und Krankenpflege ... 31

6 Das Gesundheitsverhalten und seine Bedingungen ... 35

6.1 Gesundheitsverhalten und Gesundheitsempfinden der Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege ... 36

6.2 Gesundheitsverhalten im Kontext des Lebensalters ... 37

(4)

6.4 Ernährungsverhalten ... 45

6.5 Zigarettenkonsumverhalten ... 51

6.6 Alkohol- und Drogenkonsumverhalten ... 55

6.7 Stressbewältigungsverhalten ... 58

7 Praxisansätze der Gesundheitsförderung in Gesundheits- und Krankenpflegeschulen ... 61

7.1 Setting-Ansatz Schule ... 62

7.2 Netzwerk gesundheitsfördernder Schulen ... 64

7.3 Stärkung der Gesundheitskompetenz der Auszubildenden ... 66

7.4 Ansätze zur Verbesserung des körperlich aktiven Lebensstils ... 67

7.5 Ansätze zur Verbesserung des Ernährungsverhaltens ... 70

7.6 Gesundheitsfördernde und präventive Ansätze hinsichtlich des Zigarettenkonsums ... 72

7.7 Gesundheitsfördernde und präventive Ansätze hinsichtlich des Alkohol- und Drogenkonsums ... 75

7.8 Ansätze zur geeigneten Stressreduktion ... 80

8 Schlussfolgerungen ... 82

Literaturverzeichnis ... 84

(5)

A

BBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Dimensionen der Gesundheit ... 9

Abbildung 2: Gesundheits-Krankheits-Kontinuum ... 24

Abbildung 3: Anforderungs-Ressourcen-Modell als Verstehhilfe ... 29

Abbildung 4: Neue Ernährungspyramide Österreich ... 47

Abbildung 5: Grafik der Gesundheitsdeterminanten ... 61

Abbildung 6: Vorgehensweise bei Fällen von Drogen und Suchtmittelmissbrauch in Wiener Schulen der Gesundheits- und Krankenpflege ... 78

(6)

A

BSTRACT

D

EUTSCH

Das gesellschaftliche und politische Verlangen nach präventiven und ge- sundheitsfördernden Maßnahmen ist in den letzten Jahren aufgrund von finanziellen und soziodemographischen Entwicklungen gestiegen. Dem- entsprechend verlangt nicht nur die Weltgesundheitsorganisation eine Umsetzung von gesundheitserhaltenden Maßnahmen in unterschiedlichs- ten Settings. Besonders große Erwartung liegt in diesem Zusammenhang auf der Stärkung von gesundheitsförderndem Potenzial in Ausbildungs- stätten.

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem momentanen Gesund- heitsverhalten der Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege und den bereits gesetzten sowie zukünftigen Maßnahmen zur Optimierung ihrer Gesundheit.

Die derzeit vorliegenden Untersuchungsergebnisse zeigen auf, dass im Zusammenhang mit dem Gesundheitsverhalten von Lernenden in der Ge- sundheits- und Krankenpflege durchaus noch Handlungsbedarf besteht.

Besonders in den ausgewählten Bereichen Ernährung und Bewegung, den Bereichen Zigaretten-, Alkohol- und Drogenkonsum sowie der Stress- bewältigung könnten gezielte Maßnahmen seitens der Schule das Ge- sundheitsverhalten nachhaltig verbessern.

Der sowohl positive wie auch fordernde Einfluss den die Berufsausbildung zur diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegeperson mit sich bringt, kann hierbei einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der persönlichen Gesundheitskompetenz leisten. In Folge könnten diese bewusst gemach- ten Kompetenzen durch die Lernenden in ihrem zukünftigen Tätigkeitsfeld weitergegeben werden. Das bedeutet, die Auszubildenden werden Patien- tinnen und Patienten nicht nur auf Defizite und Krankheiten reduzieren, sondern werden auch einen Blick auf den Menschen in seiner Ganzheit- lichkeit und auf sein Umfeld werfen. Die Frage nach den gesunden Aspek- ten im Leben ihrer Patientinnen und Patienten erhält somit einen neuen und wichtigen Stellenwert.

(7)

A

BSTRACT

E

NGLISCH

The social and political desire for preventive and health-supporting measures has risen during the last years on the basis of financial and so- cial demographic developments. Accordingly requires not only the World Health Organization a conversion of health-receiving measures in the most different Settings. Especially big expectation lies in this connection on the strengthening of health-supporting potential in training centres.

The present work deals with the momentary health behaviour of the train- ees of the hygiene and nursing and the already sedate as well as future measures for the optimisation of her health.

The investigation results being currently indicate that in connection with the health behaviour of learners in the hygiene and nursing absolutely still need for action exists. Particularly in the well-chosen areas of Food and movement, areas of cigarettes consumption, consumption of alcohol and drug-taking as well as the stress coping specific measures on the part of the school could improve the health behaviour with lasting effect.

The positive as well as demanding influence of the professional training to the certified health person and nursing person with itself brings, can make, on this occasion, an essential contribution to the development of the per- sonal health competence. As a result of this deliberately made compe- tence could be transmitted by the learners in her future field of activity.

This means, the trainees should reduce patients not only to deficits and illnesses, but will also have a look at the person in his holistic perspective and on his sphere. The question after the healthy aspects in the life of their patients receives therefore a new and important value.

(8)

1 E

INLEITUNG

„Die Gesundheit scheint fast allen Menschen wichtig und steht auf der Wertehierarchie der Bevölkerung ganz oben. Aber es besteht auch eine große Diskrepanz zwischen dem abstrakten Wert Gesundheit und seiner Handlungsrelevanz: Im Alltag wird Gesundheit oft weit nach hinten geschoben, weil vieles andere wichtig erscheint.“ (Faltermaier, 2005, S. 9)

Die internationale Studie Health Behaviour in School aged Children (HBSC) zeigte in Österreich auf, dass sich die Schülerinnen und Schüler ihre Gesundheit betreffend schlechter fühlen als noch vor einigen Jahren.

Weiters bestätigt wurde ein signifikanter Anstieg an risikoreichem Verhal- ten, wie Rauchen oder Bewegungsmangel, und das Absinken der Lebens- freude (vgl. Bundesministerium für Gesundheit, 2011, S. 19).

Betrachtet man nun aktuelle Studien über das Gesundheitsverhalten von Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege, so kommt man zu dem Ergebnis, dass sich diese noch ungesünder ernähren und noch we- niger bewegen als Gleichaltrige (vgl. Bomball et al., 2011, S. 1048).

Professionell Pflegende in Österreich haben seit 1997 eine neue Berufs- bezeichnung. Die veränderte Begrifflichkeit der Gesundheits- und Kran- kenpflegeperson impliziert auch veränderte Kompetenzen und Einstellun- gen gegenüber den zu Pflegenden. Sowohl das Gesundheits- und Kran- kenpflegegesetz von 1997 (vgl. Schwammberger, 2008) als auch die Ottawa-Charta beziehen sich darauf, dass die Gesundheit einen neuen Stellenwert in dem jeweiligen Setting erhalten sollte. Menschen sollen demnach dazu befähigt werden, selbst Entscheidungen zu treffen und ihre Umwelt so weit zu beeinflussen, um Gesundheit zu ermöglichen. Als eine Voraussetzung, die Gesundheit ermöglicht, wird in der Ottawa-Charta un- ter anderem die Neuorientierung der Gesundheitsdienste definiert (vgl.

WHO – Ottawa- Charta zur Gesundheitsförderung, 1986, S. 1).

Obwohl Personen in Pflegeberufen sich hauptsächlich um die Wiederher- stellung und Erhaltung der Gesundheit ihrer zu Pflegenden bemühen, zei- gen Studien an Schülerinnen und Schülern der Gesundheits- und Kran-

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kenpflege, dass sie ihrer eigenen Gesundheit wenig Aufmerksamkeit zu- teilwerden lassen (vgl. Freudenthaler/Müller, 2012, S. 404).

Unter Berücksichtigung dieses Hintergrundes erscheint es besonders re- levant, sich mit der Gesundheit der Auszubildenden zu beschäftigen. Sie sollen zukünftig Vorbild sein und Patientinnen sowie Patienten informieren und beraten. Im eigenverantwortlichen Tätigkeitsbereich (vgl. GuKG, 1997, §14) ist dies auch gesetzlich als Aufgabe diplomierter Gesundheits- und Krankenpflegepersonen unmissverständlich definiert. Gesundheits- pflege ist demnach nicht nur als Wort in der Berufsbezeichnung, sondern vielmehr auch als Aufgabengebiet zu verstehen.

1.1 Forschungsfragestellung

 Wie wirkt sich die Ausbildung zur allgemeinen Gesundheits- und Krankenpflege auf das Gesundheitsverhalten in Bezug auf Ernäh- rung, Bewegung, Rauchverhalten und Stress aus?

 Wie kann die Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung zur Ver- besserung und Erhaltung des Gesundheitsverhaltens der Auszubil- denden beitragen?

1.2 Methodisches Vorgehen

Die zuvor beschriebenen Forschungsfragen werden durch eingehende Literaturrecherche bearbeitet.

Bei der Suche wurden folgende Schlagworte verwendet: Gesundheitsför- derung in der Schule, Gesundheitsverhalten, Gesundheitsmodelle, subjek- tive Gesundheitsmodelle, Fragebögen zum Thema Gesundheitsverhalten, Gesundheitsverhalten von jungen Erwachsenen, Gesundheitsverhalten von Gesundheits- und Krankenpflegepersonen, Prävention, Verhältnis- und Verhaltensprävention

(10)

Nachdem das Gesundheitsverhalten ein sehr umfassender Begriff ist, wurden nur drei Bereiche, die dieses anschaulich und messbar machen können, ausgewählt. Die Auswahl erfolgte aufgrund der ersten Sichtung der bereits vorhandenen Literatur und wird sich wie folgt zusammenset- zen:

 Gesundheitsverhalten in Bezug auf Ernährung, Bewegung, Rauch- verhalten, Alkohol- beziehungsweise Drogenkonsumverhalten und Stressbewältigung während der Ausbildung.

Dementsprechend werden sich alle gesundheitsfördernden sowie verhält- nis- und verhaltenspräventiven Maßnahmen auf diese Bereiche beziehen.

Die zweite Forschungsfrage wird unter den Aspekten des Salutogenese- Konzepts und des Anforderungs-Ressourcen-Modells betrachtet. Andere Modelle finden aufgrund der spezifischen Themenwahl keine Berücksich- tigung. Modelle, wie beispielsweise das der psychosozialen Krankheitsäti- ologie legen den Schwerpunkt auf Risikofaktoren und die Entstehung von Krankheiten. Hierbei steht epidemiologische Datengewinnung im Vorder- grund. Aufgrund der speziell ausgewählten Personengruppe erscheinen die bereits erwähnten Modelle besonders stimmig.

Die Lernenden befinden sich während des dualen Ausbildungssystems in unterschiedlichsten Settings (Schule, Krankenhaus, andere Gesundheits- einrichtungen). Im Zuge dieser Arbeit wird allerdings ausschließlich die Schule berücksichtigt, nachdem sich die Auszubildenden dort über einen langen Zeitraum aufhalten.

Durch das verstärkte Interesse an dem Thema Health Literacy können Resultate unterschiedlichster Studien zum Thema Gesundheit herangezo- gen werden. Es handelt sich dabei sowohl um englischsprachige als auch deutschsprachige Studien. Aufgrund der unterschiedlichen Ausbildungs- systeme erscheint es sinnvoll, sich hauptsächlich auf Studienergebnisse aus Deutschland und Österreich zu beziehen. Dennoch können Ergebnis- se aus angloamerikanischen Studien, unter der Prämisse, dass sie nicht direkt übertragbar sind, einfließen.

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Aus den verwendeten Studien, geht leider oftmals nicht hervor welche Form der Diplomausbildung gewählt wurde. Jedoch herrschen bei den Ausbildungen von allgemeinen, psychiatrischen sowie Kinderkrankenpfle- gepersonen in Österreich die gleichen Rahmenbedingungen. Lediglich der Fokus auf bestimmte Krankheitsbilder und Lebensphasen verändert sich.

Betreffend der Gesundheitsförderung und Erziehung sowie dem Ergono- mieunterricht oder der Ernährungslehre erhalten alle drei Ausbildungsrich- tungen im gleichen Stundenausmaß Informationen.

1.3 Zielsetzung

Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über bereits vorhandene Studien bezüglich des Gesundheitsverhaltens von Schülerinnen und Schülern der Gesundheits- und Krankenpflege zu schaffen und diese Ergebnisse in Be- ziehung zu den gesundheitsfördernden Schulkonzepten zu bringen. Nach dem ersten Verschaffen eines Überblicks über die bereits vorliegenden Ergebnisse bezüglich des Gesundheitsverhaltens, kann man davon aus- gehen, dass ein hoher Bedarf an gesundheitsfördernden, verhältnis- und verhaltenspräventiven Maßnahmen besteht.

Das verstärkte Interesse an interdisziplinär orientierten Gesundheitswis- senschaften, sowie die gesetzlichen Veränderungen von 2007 ermögli- chen es lang bestehende Probleme in unserem Gesundheitssystem zu verbessern. Die Aufmerksamkeit wird dank der relativ jungen Wissen- schaftsdisziplin nun verstärkt auf präventive und gesundheitsfördernde Maßnahmen gelenkt (vgl. Faltermaier/ Kühnlein/ Burda- Viering, 2008, 309ff).

Generell gilt es zu beachten, dass Gesundheit letztlich immer am Indivi- duum festgemacht werden sollte, wobei bei der Förderung von Gesund- heit sowohl der Mensch, als auch sein sozialer und gesellschaftlicher Kon- text fokussiert werden muss (vgl. Faltermaier/ Kühnlein/ Burda – Viering, 1998, S.310).

Die Arbeit soll auf hemmende Faktoren im Gesundheitsverhalten von

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und gleichzeitig mögliche Verbesserungen und Präventionsansätze auf- zeigen. Ziel ist es weiters darzulegen wie Gesundheitsverhalten im Alltag aufrechterhalten werden kann und welchen Einfluss die Ausbildungsstätte hat.

Hierbei gibt die Ottawa- Charta für die Interventionen in die Lebens- und Arbeitsbedingungen (darunter fällt auch die Ausbildung), in der das Aufei- nandertreffen von Personen und sozialen Systemen in den Fokus gerückt werden soll, einen Weg vor (vgl. Dür, 2008, S.134).

(13)

2 B

EGRIFFSBESTIMMUNGEN

In diesem Kapitel werden für die Arbeit wichtige Begriffe definiert, um ein einheitliches Verständnis dieser und eine Grundlage für die weiteren Er- läuterungen zu schaffen.

2.1 Gesundheit

„Gesundheit“ ist ein schwer zu definierender Begriff.

In der Literatur finden sich unzählige, teilweise stark differierende Definiti- onen. Jeder Mensch beschreibt Gesundheit individuell in Bezug auf seine persönliche und aktuelle Lebenssituation. Dementsprechend wurde Ge- sundheit stets abhängig von der jeweiligen Sozialisation und den histori- schen Umständen unterschiedlich betrachtet. Anfänglich stand der Begriff

„Gesundheit“ unter starkem Einfluss religiöser Betrachtungsweisen, erfuhr dann aber von philosophischen Gedankenströmungen bis zur heutigen wissenschaftlichen Sicht eine ständige Weiterentwicklung.

Gesundheit kann unter drei unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet wer- den. Das betroffene Individuum beschreibt, wenn es um Gesundheit geht, das subjektive Empfinden, im Unterschied zum medizinischen Blickwinkel, bei dem beispielsweise Normwerte großes Gewicht haben. Findet der ge- sellschaftliche Aspekt auch noch Berücksichtigung in den Überlegungen zum Thema Gesundheit, sind Begriffe wie Leistung oder Rollenerfüllung unabdingbar (vgl. Faltermaier, 2005, S. 41).

Wie bereits beschrieben geht es demnach auch um das Vorwissen der Person, die Gesundheit definiert, wobei der Laienbegriff von Menschen definiert wird, die keinerlei medizinische Vorbildung besitzen. Dem gegen- über steht der Expertenbegriff von Gesundheit, der wie die Bezeichnung bereits verrät, von Expertinnen oder Experten, die fachlich gebildet sind, formuliert wurde (vgl. Faltermaier, 2005, S. 31; Steinbach, 2011, S. 1).

Die Definitionen des Gesundheitsbegriffes haben sich auch im Laufe der Zeit stark verändert. Frühere Gesundheitsdefinitionen waren meist patho- genetisch orientiert und beschrieben Gesundheit stets durch das Fehlen

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bei den sogenannten Laien vor. Dennoch sind die Versuche, Gesundheit positiv zu beschreiben, mittlerweile in unterschiedlichsten wissenschaftli- chen Disziplinen zu finden (vgl. Faltermaier, 2005, S. 33; Rennberger, Hammelstein, 2006, S. 8).

Gleichwohl gilt, je nachdem, aus welcher wissenschaftlichen Disziplin die Expertinnen und Experten kommen, lassen sich verschiedene Ansätze unterscheiden. Vergleicht man die unterschiedlichen Sichtweisen inner- halb der verschiedenen Disziplinen miteinander, so stellt man fest, dass das biomedizinische Modell von einer eher naturwissenschaftlich domi- nierten Gesundheitsdefinition ausgeht. Das bedeutet, der Gesundheitsbe- griff wird meist mit dem Fehlen von Gebrechen oder Krankheiten erläutert.

Diese Tatsache erscheint besonders interessant, weil diese Sichtweise innerhalb sämtlicher Gesundheitsberufe am weitesten verbreitet scheint.

Eine differenzierte Betrachtungsweise geht vom bio-psycho-sozialen Ge- sundheitsbegriff aus. Hier werden individuelle Einstellungen und Emotio- nen dem Körperlichen gleichgesetzt.

Wohingegen sich das soziologische Gesundheitsverständnis vermehrt an sozialen Rollen und Lebensanforderungen orientiert (vgl. Steinbacher, 2011, S. 22ff).

Der Medizinsoziologe Parson definierte 1967 Gesundheit

„… als den Zustand optimaler Leistungsfähigkeit eines Indi- viduums für die Erfüllung der Rollen und Aufgaben innerhalb unserer Gesellschaft“. (zit. n. Kulbe, 2009, S. 20).

Diese Definition unterstreicht nochmals, dass aus soziologischer Sicht, das Funktionieren und die Aufgabenerfüllung in einer Gesellschaft oberste Priorität haben.

Die seit vielen Jahren bekannteste positiv und möglichst ganzheitlich for- mulierte Definition wurde 1948 von der Weltgesundheitsorganisation be- schrieben und lautet wie folgt:

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„Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht alleine das Fehlen von Krankheit und Gebrechen.“

Diese Definition wurde in erster Linie aus biomedizinischer Sicht verfasst und bemüht sich um einen ganzheitlichen Ansatz. Betrachtet man diese Definition genauer, erkennt man die unterschiedlichen Dimensionen der Gesundheit, wodurch auch die Ansätze anderer wissenschaftlicher Diszip- linen einfließen.

Mittlerweile wird Gesundheit als alltäglicher Bestandteil des Lebens gese- hen, dessen man sich erst bewusst wird, wenn er fehlt. Gesundheit stellt einen ausgeglichenen Zustand zwischen gesundheitsfördernden und ge- sundheitsbelastenden Faktoren dar. Der Fonds gesundes Österreich be- schäftigt sich mit der Gesundheitsförderung und Prävention der österrei- chischen Bevölkerung und möchte sowohl auf die Lebenswelt als auch auf die Lebensweise positiven Einfluss nehmen. Gesundheit wird in diesem Rahmen wie folgt definiert:

„Gesundheit entsteht, wenn Menschen ihre Ressourcen optimal entfalten und mobilisieren können, um so den in- neren und äußeren Anforderungen zu begegnen. Sie ist ein dynamischer Prozess, der – abhängig von den wech- selnden Belastungen und Möglichkeiten konkreter Le- benssituationen – immer wieder neu gestaltet und ausba- lanciert werden muss.“ (Fonds gesundes Österreich, 2005, online)

Es lässt sich festhalten, dass sich in den letzten sechzig Jahren das Ver- ständnis zum Thema Gesundheit weiterentwickelt hat und erkannt wurde, dass diese durch unterschiedlichste Dimensionen beeinflusst werden kann.

Ewles und Simnett (vgl. in Steinbacher, 2011, S. 22) gliedern Gesundheit

(16)

Abbildung 1: Dimensionen der Gesundheit

Zur Abbildung 1 ist erklärend zu sagen, dass die psychische Gesundheit die Fähigkeit logisch und zusammenhängend zu denken beschreibt.

Unter der physischen Gesundheit werden die körperliche Unversehrtheit und die Funktionstüchtigkeit des Körpers verstanden.

Die emotionale Gesundheit beschreibt die Fähigkeit, den eigenen Gefüh- len Ausdruck verleihen zu können, sowie die Fähigkeit, empathisch zu reagieren.

Unter der sozialen Gesundheit sind die Beziehungsfähigkeit und die Inter- aktion in Beziehungen zu verstehen.

Spirituelle Gesundheit steht häufig im engen Zusammenhang mit religiö- sen Werten und beschreibt die Erlangung von innerer Ruhe.

Unter gesellschaftlicher Gesundheit versteht man die umgebungsabhän- gigen Einflussfaktoren wie beispielsweise Bürgerkriege, finanzielle Stel- lung oder Umwelteinflüsse (vgl. Steinbacher, 2011, S. 22ff).

gesellschaft- liche

spirituelle

seelische soziale

emotionale psychische physische

Gesundheit

(17)

Die jeweiligen Dimensionen sind allerdings nicht getrennt voneinander zu bewerten, sondern stehen in einer sich beeinflussenden wechselseitigen Beziehung zueinander. Demzufolge kann man davon ausgehen, dass wenn eine Dimension nicht „gesund“ ist, auch Auswirkungen bei den an- deren Dimensionen bemerkbar werden.

„Eine multidimensionale Bestimmung von Gesundheit erscheint notwendig, um das Phänomen in ihren psychosomatischen und psychosozialen Zusammenhängen zu erfassen.“ (Faltermaier, 2005, S. 150)

Trotz des bei der WHO-Definition neuen und veränderten Blickwinkels, den man auf den Gesundheitsbegriff wirft, beanstandeten einige Kritike- rinnen und Kritiker die Formulierung des vollkommenen Wohlbefindens und das Fehlen der Dynamik der Gesundheit im Laufe des Lebens (vgl.

Rennberger, Hammelstein, 2006, S. 8).

Betrachtet man die unterschiedlichen Dimensionen von Gesundheit, kann man davon ausgehen, dass diese kein unveränderbarer Zustand ist, son- dern vielmehr häufigen Schwankungen unterliegt. Gesundheit und Krank- heit stehen einander auf einem Kontinuum gegenüber und müssen als dynamischer Prozess verstanden werden. (vgl. Faltermaier, 2005, S. 151;

Steinbacher, 2011, S. 119).

Der Begriff des Gesundheitskontinuums wird in einem späteren Kapitel als wesentlicher Teil der Salutogenese nochmals aufgegriffen und beschrie- ben.

Aus dem Begriff der Gesundheit entwickelten sich im Laufe der Zeit etliche neue Wortkombinationen, die veranschaulichen, wie vielseitig Gesundheit tatsächlich ist und wie schwer es fällt, sie ausreichend zu beschreiben.

Beispielsweise der Begriff „Health Literacy“, zu Deutsch „Gesundheits- kompetenz“, gewann in den siebziger Jahren an immer größerer Bedeu-

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Mensch zur Verarbeitung von gesundheitsrelevanten Inhalten benötigt, zusammengefasst (vgl. Fousek et al., 2012, S. 3)

Ein vor allem für diese Arbeit wesentlicher Begriff ist „Gesundheitsverhal- ten“, weshalb dieser im nachfolgenden Unterkapitel einer Definition zuge- führt wird.

2.2 Gesundheitsverhalten

Ähnlich wie der Gesundheitsbegriff, wird auch der Begriff „Gesundheits- verhalten“ in der Literatur nicht einheitlich verwendet.

Erstmalig wurde der Begriff „health behavior“, zu Deutsch Gesundheits- verhalten, 1954 von dem amerikanischen Soziologen Koos verwendet. Er untersuchte damals den Zusammenhang zwischen dem Gesundheitsver- halten und dem sozialen Status (vgl. Foussek et al., 2012, S. 3ff).

Gesundheitsverhalten wird definiert als „jegliches Verhalten, das die Ge- sundheit fördert und langfristig erhält, Schäden und Einschränkungen fernhält und die Lebenserwartung verlängert.“ (Schmid, 2011, S. 94)

Faltermaier (vgl. 2005, S. 311) konkretisiert den Begriff und fasst unter Gesundheitsverhalten alle Handlungsweisen zusammen, die nach empiri- schem Wissensstand die Aussicht erhöhen, dass Krankheiten vermieden werden können oder Gesundheit erhalten wird. Diese Definition beschreibt demnach ein Verhalten, dass wenig risikoreich ist und Krankheiten verhin- dert, nicht aber die Gesundheit fördert.

Dem widerspricht die Definition von Renneberger und Hammelstein (vgl.

2011, S. 2). Sie gehen davon aus, dass nur dann von Gesundheitsverhal- ten gesprochen werden kann, wenn nachgewiesenermaßen Gesundheit auch gefördert wird.

Wallmann und Kollegen (vgl. 2011, S. 5) sprechen im Zusammenhang mit Gesundheitsverhalten darüber, dass basierend auf gesundheitsförderli- chem Wissen entsprechende Entscheidungen getroffen werden müssen.

(19)

Das Wissen dient hierbei lediglich als unterstützende Kraft im Entschei- dungsprozess.

Es ist in jedem Fall unumstritten, dass die Verhältnisse, in denen wir le- ben, und unsere alltäglichen Verhaltensweisen unsere Gesundheit beein- flussen. Die Gesundheitsförderung versucht durch die Identifizierung und positive Veränderung der Determinanten die Gesundheit zu fördern und zu erhalten. Die sogenannten Determinanten der Gesundheit, also die be- einflussenden Faktoren unserer Gesundheit, lassen sich grob in drei Be- reiche einteilen: Da wären zum einen die veränderbaren Faktoren wie Le- bensstil (z. B.: Rauchen) und sozioökonomische beziehungsweise um- weltbedingte Faktoren und zum anderen die unveränderbaren Faktoren wie beispielsweise das Alter. Generell gilt jedoch, dass Gesundheitsver- halten in engem Zusammenhang mit dem Wissen, der Motivation, sich gesund zu verhalten, sowie der individuellen Einstellung zum Thema Ge- sundheit steht (vgl. Fonds gesundes Österreich, 2005, online).

Die Determinanten der Gesundheit spielen bei den unterschiedlichen An- sätzen zur Förderung der Gesundheit eine entscheidende Rolle. Dement- sprechend werden sie in diesem Kapitel nochmals aufgegriffen. Nachdem es sich bei den Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege häu- fig um sozioökonomische und den Lebensstil betreffende Determinanten handelt, wird versucht aufzuzeigen, wie diese verändert werden könnten.

Im Laufe der Arbeit wird nochmals näher auf die spezifischen Determinan- ten während der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung eingegan- gen.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass sowohl „Gesundheit“ als auch „Ge- sundheitsverhalten“ schwierig zu definieren sind. Gerade nachdem der Gesundheitsbegriff häufig über Krankheit definiert wird, erscheint es sinn- voll, auch diesen Begriff zu definieren.

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2.3 Krankheit

Der Krankheitsbegriff ist wesentlich einfacher zu definieren als Gesund- heit, und doch steht auch er in starker Abhängigkeit zu kulturellen Hinter- gründen und soziologischen Entwicklungen.

„In hoch entwickelten, modernen Gesellschaften ist Krankheit dasjenige Ereignis, das ärztliches Handeln auslöst und damit Urgrund der sozialen Institution Medizin.“ (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zit. Labisch, 2011, S. 349).

Dementsprechend ist Krankheit aus wissenschaftlicher Sicht der medizini- schen Disziplin zuzuordnen und stets behandlungsbedürftig.

Die Ärztin oder der Arzt stellt aufgrund von Beobachtungen, Messdaten und Untersuchungen eine Diagnose. Durch die international normierten Klassifikationssysteme können alle Krankheiten eingeordnet werden und die Medizinerinnen und Mediziner können Prognosen hinsichtlich dem möglichen Verlauf und den Behandlungsoptionen abgeben (vgl. Fal- termaier, 2005, S. 32).

De Gruyter (2013, S.1135) definiert Krankheit wie folgt:

„Störung der Lebensvorgänge in Organen od. im gesamten Organismus mit der Folge von subjektiv empfundenen bzw.

objektiv feststellbaren körperlichen, geistigen bzw. seelischen Veränderungen.“

Krankheit bedeutet demnach eine Abweichung vom Gesunden die sich, wie auch schon in der oben genannten Definition, messen lässt. Hinzu kommt, dass nun auch die Betroffenen und ihre Symptome Berücksichti- gung finden.

Gesundheit und Krankheit sind allerdings nicht nur bei dem Versuch einer Definition eng miteinander verbunden. Viele Menschen mit chronischen Krankheiten fühlen sich gesund, was wiederum auf einen guten Umgang

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mit der jeweiligen Krankheit schließen lässt und als wesentliches Merkmal von Gesundheit gesehen werden kann (vgl. Faltermaier, 2005, S. 36).

Das Gleiche scheint auch umgekehrt zu gelten, Menschen, denen keine Krankheiten aufgrund von wissenschaftlich fundierten Untersuchungsme- thoden nachgewiesen werden können, fühlen sich krank.

Krankheit kann sich folglich störend auf das physische, psychische und soziale Wohlbefinden auswirken. Diese Wechselwirkungen scheinen auf alle Dimensionen, die bereits im Kapitel Begriffsbeschreibung Gesundheit erwähnt werden, zuzutreffen.

Um gesundheitsfördernd oder präventiv tätig zu werden, ist es notwendig, Risikofaktoren zu erkennen und zu minimieren beziehungsweise auszu- schalten. Dementsprechend muss das Risikoverhalten begreifbar gemacht werden.

2.4 Risikoverhalten

Aufgrund der nach wie vor vorherrschenden pathogenetischen Sichtweise wird der Begriff des Gesundheitsverhaltens häufig als Gegenbegriff zum Risikoverhalten definiert.

Das Wort „Risikoverhalten“ setzt sich aus den zwei Wörtern „Risiko“ und

„Verhalten“ zusammen.

„Risiko kann allgemein definiert werden als Produkt der Ein- trittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses X und der Scha- denshöhe von X.“ (Renneberger, Hammelstein, 2006, S. 62)

Das jeweilige Risikoverhalten steht demnach im engen Zusammenhang mit der individuellen Risikowahrnehmung, dem jeweiligen Risikofaktor und im direkten Gegensatz zum Gesundheitsverhalten.

Risikofaktoren können generell in drei Gruppen eingeteilt werden: Zum einen unterscheidet man die genetischen Risikofaktoren, die sich sowohl physiologisch als auch psychisch niederschlagen können. Andererseits

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Rauchverhalten. Die dritte Gruppe der Risikofaktoren betrifft die ökologi- sche Komponente. Das bedeutet ungünstige ökologische Bedingungen sind ein Risikofaktor für später auftretende Krankheiten (vgl. Hurrelmann et al., 2010, S. 15)

Je nachdem wie und in welcher Form eine Person ein Risiko beziehungs- weise einen Risikofaktor wahrnimmt, wirkt sich eben diese Wahrnehmung auf ihr Verhalten aus. Besonders in der Motivationsphase, das schädliche Verhalten zu beenden beziehungsweise zu minimieren, spielt die wahrge- nommene Bedrohung eine wesentliche Rolle (vgl. Renneberger, Hammel- stein, 2006, S. 63ff).

Das eigene Wissen um die individuellen Risikofaktoren kann dazu beitra- gen, dass eine Verhaltensänderung stattfindet. Dadurch ergibt sich für Lehrende in Gesundheits- und Krankenpflegeschulen der Auftrag, die Auszubildenden auf Risikofaktoren hinzuweisen. Dabei erscheint es we- sentlich, dass die Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege die Möglichkeit wahrnehmen, ihr eigenes Leben in Bezug auf gesundheits- fördernde sowie präventive Aspekte zu reflektieren.

(23)

3 A

NSÄTZE UND

M

ETHODEN DER

G

ESUNDHEITSFÖRDERUNG UND

P

RÄVENTION

In der Alltagssprache werden Prävention und Gesundheitsförderung häu- fig synonym verwendet. Dieses Kapitel versucht Klarheit zu schaffen und sowohl auf die Unterschiedlichkeiten als auch die Überschneidungen der beiden Begriffe hinzuweisen. Des Weiteren werden unterschiedliche Maß- nahmen und Ansätze der jeweiligen Methoden umrissen.

3.1 Gesundheitsförderung

Dieser Begriff wurde erstmals für das gesundheitspolitische Aktionspro- gramm „Gesundheit für alle 2000“ verwendet und ist somit wesentlich jün- ger als der Begriff der Prävention. In den frühen achtziger Jahren entwi- ckelte die Weltgesundheitsorganisation die Prinzipien und Ziele der Ge- sundheitsförderung und veröffentlichte diese 1986 im Rahmen der Otta- wa-Charta. Gesundheitsförderung bedeutet, dass Menschen Einfluss auf ihre Gesundheitsdeterminanten nehmen und diese gesundheitsfördernd verändern (vgl. Fonds gesundes Österreich, 2012, online).

Dazu definierte die WHO (1986) in der Ottawa-Charta:

„Gesundheitsförderung ist ein Prozess in dessen Mittelpunkt der Mensch steht, der in hohem Maße selbstbestimmt über sei- ne Gesundheit verfügt. Um diese Selbstbestimmung leben zu können, muss der Mensch zuallererst ein Verständnis für Ge- sundheit entwickeln. Sowohl der Einzelne wie auch Gruppen und Gesellschaften müssen lernen, ihre Gesundheit – und dazu gehören immer auch ihre Wünsche und Hoffnungen – wahrzu- nehmen (…).“

Bei genauerer Betrachtung dieser Definition können bereits die Ansätze und Methoden, auf denen die Gesundheitsförderung basiert, identifiziert werden.

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Wie bereits in der Definition beschrieben, geht die Gesundheitsförderung davon aus, dass der Mensch in hohem Ausmaß selbstbestimmt ist. Diese Annahme möchte die Gesundheitsförderung unterstützen und fördern.

Hierbei handelt es sich um den partizipatorischen Ansatz, der die Men- schen dabei unterstützen soll, ihre eigene Lebenswelt so zu gestalten, dass sie gesund hält. Die Menschen müssen gleichzeitig die Verantwor- tung für ihre eigene Gesundheit übernehmen und möglichst gesundheits- fördernde Entscheidungen treffen. Unterschiedlichste Berufsgruppen sind nun gefragt, sie bei diesem Weg zu begleiten und ihnen Unterstützung zu bieten. Ihre Aufgabe ist es, sie zu befähigen, ihr eigener und ganz indivi- dueller Gesundheitsexperte zu werden. Diese Art der Unterstützung nennt man in der Gesundheitsförderung Empowerment (vgl. Faltermaier, 2005, S. 293ff).

Steinbach (2011, S. 50) beschreibt Empowerment wie folgt:

„Empowerment ist ein Prozess, durch den Menschen, Organi- sationen, Gemeinschaften oder Gesellschaften in die Lage ver- setzt werden, Herrschaft über ihr Leben und ihre Lebensbedin- gungen zu erlangen.“

Wesentlich dabei ist es, die Ganzheitlichkeit der Gesundheit zu berück- sichtigen. Der ganzheitliche Ansatz besagt, dass der Mensch seine Ge- sundheit nur so weit beeinflussen kann, wie es ihm von seinen Verhältnis- sen und seinem Verhalten möglich ist.

In weiterer Folge bedeutet dies, dass die beratende Berufsgruppe die indi- viduelle Lebenswelt und das Verhalten der jeweiligen Menschen respek- tiert und deren Ressourcen stärkt (vgl. Hurrelmann et al., 2010, S. 13;

Steinbach, 2011, S. 48ff). Die betreuenden Berufsgruppen sollten auch dazu angehalten werden, ihr Vorgehen wissenschaftlich zu begründen, dementsprechend ist auch eine fachliche Qualifikation notwendig. Die Ge- sundheitsförderung hat die Möglichkeit bei Einzelpersonen, Personen- gruppen, sozialen Strukturen und Organisationen anzusetzen.

Wenn Gesundheitsförderung Strukturen und Organisationen gesundheits- förderlich verbessern will, spricht man vom sogenannten Setting-Ansatz.

(25)

Der Setting-Ansatz wird an dieser Stelle allgemein erläutert und im späte- ren Teil der Arbeit konkret auf den Bereich Schule angewandt.

Unter dem Setting-Ansatz versteht man ein bestimmtes Umfeld oder einen Lebensraum, in dem sich eine Person aufhält. Eine Person ist im Laufe des Tages meist in mehreren unterschiedlichen Settings zu finden. Diese Settings, beispielsweise die Schule, der Arbeitsplatz oder aber das eigene Zuhause, sind veränderbar (vgl. Steinbach, 2011, S. 105 – 106).

Sowohl das Gesundheitsförderungsgesetz als auch das Gesundheitsquali- tätsgesetz in Österreich setzen ihren Schwerpunkt auf den sogenannten Setting-Ansatz (vgl. Hurrelmann et al., 2010, S. 436). Als Beispiel unter- stützt der Fonds „Gesundes Österreich“ mit wissenschaftlichen Projekten die unterschiedlichsten Settings der Österreicherinnen und Österreicher und versucht dadurch die Förderung von Gesundheit zu gewährleisten (vgl. Fonds gesundes Österreich, 2012, online).

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass sowohl Gesundheitsförde- rung als auch Prävention viele Möglichkeiten bieten, die Gesundheit und das Wohlbefinden zu verbessern und zu stärken. Die unterschiedlichen Herangehensweisen können einander durchaus nützen und positiv beein- flussen.

Dennoch sind auch der Gesundheitsförderung und der Prävention oftmals Grenzen gesetzt. Meist sind diese Grenzen organisatorischer, ökonomi- scher, politischer oder psychologischer Natur.

Beispielsweise stößt die Gesundheitsförderung aufgrund von mangelnden Angeboten oder Anbietern häufiger in ländlichen Gebieten an ihre Gren- zen als in der Stadt. Auch aufgrund von fehlenden zeitlichen, personalen oder aber auch finanziellen Ressourcen kann Prävention und Gesund- heitsförderung oftmals nicht in ausreichendem Maß umgesetzt werden.

Kritikerinnen und Kritiker weisen darauf hin, dass weder Prävention noch Gesundheitsförderung hilft, Kosten zu sparen, vielmehr werden sie ihrer Meinung nach nur verzögert (vgl. Hurrelmann et al., 2010 S. 434)

(26)

Um die Situation von Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpfle- ge im Sinne der Gesundheitsförderung und Prävention nachvollziehbar zu machen, bietet sich das Anforderungs-Ressourcen-Modell an. Dieses auf der Salutogenese beruhende Modell wird im folgenden Kapitel näher er- läutert.

3.2 Prävention

Das aus dem Lateinischen stammende Wort „Prävention“ setzt sich aus dem Wortstamm prae, das bedeutet vor, und venire, das bedeutet kom- men, zusammen. Im Kontext mit Gesundheit bedeutet es demnach, einer Erkrankung zuvorzukommen. Der Begriff „Krankheitsprävention“ entwi- ckelte sich aus dem Fachgebiet der Sozialmedizin und wurde erstmals im 19. Jahrhundert verwendet. Als übergeordnetes Ziel der Prävention gelten alle Maßnahmen, die das Auftreten einer Erkrankung verhindern oder hemmen. Alle Gesundheitsberufe sollten präventiv tätig sein und versu- chen möglichst viele Risikofaktoren bei den Patientinnen und Patienten auszuschalten (vgl. Steinbach, 2011, S. 40). Dabei wird deutlich, dass alle präventiven Maßnahmen im Gegensatz zur Gesundheitsförderung auf dem pathogenetischen Ansatz beruhen.

Präventiv gesetzte Maßnahmen können nach Zeitpunkt, Ziel oder Metho- de, die gewählt wurde, unterschieden werden.

1.1.1 Klassifikation nach dem Zeitpunkt

Die Einteilung nach dem Zeitpunkt erfolgt in primäre, sekundäre und tertiä- re Prävention.

Unter primärer Prävention werden alle noch vor der Krankheitsentstehung gesetzten Maßnahmen subsumiert. Das bedeutet die primäre Prävention kann die gesamte Bevölkerung betreffen und soll bereits das Auftreten einer Krankheit verhindern. Beispiele für eine primäre präventive Maß- nahme sind Bewegungsangebote oder Informationen über gesunde Er- nährung. Das erklärte Ziel ist die Krankheitsverhütung (vgl. Steinbach, 2011, S. 41).

(27)

Die sekundäre Prävention beschäftigt sich mit der Früherkennung von Krankheiten. Das bedeutet Krankheiten sollen noch vor dem ersten Auftre- ten von Beschwerden oder anderen Symptomen erkannt werden. Um bei dem vorher genannten Ernährungs- und Bewegungsbeispiel zu bleiben, würden bei der sekundären Prävention bereits Empfehlungen zur Verän- derung des Lebensstils bei grenzwertigem Übergewicht ausgesprochen werden. Ein weiteres Beispiel wären jegliche Form von Screening- Untersuchungen, dazu zählen Krebsvorsorgeuntersuchungen bei Erwach- senen (vgl. Hurrelmann et al., 2010, S. 373).

Die tertiäre Prävention widmet sich der Krankheitsverschlechterung. Das bedeutet, die Zielgruppe ist bereits erkrankt und tertiäre Maßnahmen sol- len ein Fortschreiten oder Komplikationen verhindern. Ein Beispiel wäre der Versuch, Folgeschäden zu vermeiden, dazu zählen auch sämtliche Maßnahmen zur Schadensbegrenzung (vgl. Kiger, 2006, S. 7).

1.1.2 Klassifikation nach dem Ziel

Generell können Verhaltens- und Verhältnisprävention unterschieden werden. Hierbei handelt es sich um zwei Ansätze, die man durchaus auch miteinander kombiniert einsetzt, um positive Veränderungen zu erreichen.

Verhaltenspräventive Maßnahmen zielen, wie der Name schon verrät, auf alle Maßnahmen, die den gesundheitsschädlichen Lebensstil verändern, ab. Dabei sollen die individuellen Risikofaktoren identifiziert und minimiert werden. In Bezug auf diese Arbeit wären es beispielsweise Ernährungs-, Bewegungs-, Trink- und Rauchgewohnheiten der Auszubildenden. Die Betroffenen sollen durch gezielte Informationen und Beratungsgespräche auf mögliche Folgen ihres Verhaltens aufmerksam gemacht werden. Als weitere Methoden werden Medien genutzt, um viele Menschen zu errei- chen. Trotz der verstärkten Bemühungen in den letzten Jahren meinen Kritiker, dass es wenig Verbesserung hinsichtlich des Suchtverhaltens ge- geben hat. Als mögliche Ursachen gelten die Reizüberflutung und die dar- aus entstehende Abstumpfung. Mittlerweile wird die Verhaltensprävention

(28)

häufig mit der Verhältnisprävention kombiniert, um bessere Ergebnisse zu erzielen.

Die Verhältnisprävention fokussiert die Verhältnisse und die Umgebung, in der sich eine Person bewegt. Diese Art der Prävention geht davon aus, dass für das Wohlbefinden die Lebenswelt entscheidenden Einfluss hat.

Die Umgebung, beispielsweise die Schule, sollte keinesfalls krankma- chend sein. Dementsprechend wird versucht, die Umgebung möglichst risikoarm zu gestalten und gegebenenfalls auch gesetzlich dafür zu sor- gen, die Menschen in ihren unterschiedlichen Lebensräumen zu schützen.

Ein typisches Beispiel für eine verhältnispräventive Maßnahme ist das Rauchverbot in Krankenhäusern (vgl. Steinbacher, 2011, S. 41ff; Fonds gesundes Österreich – Verhaltens- und Verhältnisprävention, 2005, onli- ne).

1.1.3 Klassifikation nach der Methode

Die dritte und letzte Unterscheidung erfolgt anhand der gewählten Metho- de, wie und wodurch mit den Menschen kommuniziert wird. Generell kön- nen Gesundheitsaufklärung, Gesundheitsberatung, Gesundheitserziehung und Gesundheitsbildung unterschieden werden.

Die Gesundheitsaufklärung macht sich die Massenmedien zunutze und versucht möglichst viele Menschen zu erreichen. Dabei geht es um die Weitergabe von Informationen über gesundheitsrelevante Themen.

Das gleiche Ziel, jedoch in einer wesentlich individuelleren Form, verfolgt die Gesundheitsberatung. Hierbei werden Gruppen oder auch Einzelge- spräche geführt, um Informationen verständlich zu vermitteln. Beide Me- thoden versuchen durch das Wecken von Motivation bei den zuhörenden Menschen Erfolge und gegebenenfalls Verhaltensänderungen zu erzielen.

Die Zielgruppe bei der Gesundheitserziehung sind meist Kinder und Ju- gendliche, Gesundheitserziehung kann auch Teil eines vorgegebenen Lehrplans sein, wobei es hauptsächlich darum geht, risikoreiches Verhal- ten aufzuzeigen und zu vermeiden. Bei der Gesundheitserziehung er- scheint es häufig problematisch, dass die Zielgruppe wenig Einsicht zeigt und das gesundheitsschädliche Verhalten bestehen bleibt. Die Gesund-

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heitsbildung spricht hingegen eine ältere Bevölkerungsgruppe an und fin- det dementsprechend öfter Anklang. Beide Methoden zielen auf eine Wis- sensvermehrung ab und hoffen dadurch die einzelnen Personen in ihren Kompetenzen zu stärken (vgl. Kiger, 2006, S. 7ff; Steinbach, 2011, S. 44ff;

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2011, S. 84ff)

Im Unterschied zur Krankheitsprävention mit ihrer vordergründigen patho- genetischen Vermeidungshaltung wird die Gesundheitsförderung von ei- nem salutogenetischen Grundgedanken gestützt.

(30)

4 R

ESSOURCENORIENTIERTE

K

ONZEPTE UND

M

ODELLE DER

G

ESUNDHEITSFÖRDERUNG

Eine der großen Entwicklungen, die die Gesundheitsförderung etabliert hat, ist der Perspektivenwechsel. Mittlerweile werden nicht mehr aus- schließlich Risikofaktoren berücksichtigt, sondern vielmehr wird versucht, bereits vorhandene Gesundheitsressourcen zu fördern und in ver- schiedensten Maßnahmen zu berücksichtigen.

Diese neue Form der Betrachtung wurde von Aron Antonovsky in seinem Konzept der Salutogenese forciert und von vielen anderen Theoretikerin- nen und Theoretikern aufgegriffen und weiterentwickelt.

4.1 Das Konzept der Salutogenese

Aron Antonovsky wurde 1923 in den USA geboren und war als Medizinso- ziologe tätig. Sein hauptsächliches Interesse galt dabei der Stressfor- schung. In den siebziger Jahren übte Antonovsky Kritik an den damalig ausschließlich pathogenetisch orientierten Modellen und entwickelte das Konzept der Salutogenese.

Dieses Konzept zählt zu den Stressbewältigungsmodellen und hatte das Ziel, sich von den pathogenetischen Ansätzen abzuheben.

Das Wort „Salutogenese“ setzt sich aus den lateinischen Wörtern salus, was so viel bedeutet wie Gesundheit oder Wohlbefinden, und genese, gleichbedeutend mit dem Wort „Entstehung“, zusammen (vgl. Steinba- cher, 2011, S. 106).

Als Antonovsky 1979 ein Forschungsprojekt über den Einfluss des Klimak- teriums auf israelische Frauen leitete, fiel ihm auf, dass Frauen, die keine Verschleppung in ein Konzentrationslager erlebt hatten, zu einem wesent- lich größerem Ausmaß angaben, sich körperlich und emotional gesund zu fühlen, als jene Frauen, die sich in einem Konzentrationslager aufgehalten haben. Diese Ergebnisse legten nahe, dass die Gräueltaten auch viele Jahre später Einfluss auf das Gesundheitsempfinden hatten.

(31)

Sein besonderes Interesse galt allerdings jenen 29 % der Frauen, die sich trotz der außergewöhnlichen Belastungen eines Konzentrationslagers physisch und psychisch gesund fühlten. Dieses Forschungsprojekt brach- te ihn dazu, seine Leitfrage zu formulieren, aus der sich das Konzept ab- leitet. Diese Frage „Was hält den Menschen gesund?“ löste die pathoge- netischen Denkansatz „Was macht den Mensch krank?“ ab und ermög- lichte einen bis dato völlig neuen Zugang (vgl. Renneberger, Hammel- stein, 2006, S. 14; Steinbacher, 2011, S. 87).

Die Salutogenese beschäftigt sich demnach mit der Entstehung von Ge- sundheit und allen Faktoren, die sich positiv auf unsere Gesundheit aus- wirken können. In den folgenden Kapiteln wird das Salutogenese-Konzept genauer vorgestellt.

4.1.1 Gesundheits-Krankheits-Kontinuum

Antonovsky beschreibt in seinem Salutogenese- Konzept die zwei Pole, Gesundheit und Krankheit, und den Menschen, der sich im Laufe seines Lebens zwischen den beiden Polen hin und her bewegt (vgl. Antonovsky in: Renneberger, Hammelstein, 2006, S. 14).

Abbildung 2: Gesundheits-Krankheits-Kontinuum

Diese Abbildung versucht zu veranschaulichen, dass ein Mensch im Laufe seines Lebens zu gewissen Zeitpunkten über mehr gesunde Anteile und zu anderen Zeitpunkten über weniger gesunde Anteile verfügen kann.

Daraus kann abgeleitet werden, dass auch chronisch kranke Menschen über gesunde Anteile verfügen.

Der eingenommene Blickwinkel, das bedeutet der Anteil, dem man mehr Beachtung schenkt, hat dementsprechend großen Einfluss auf das Wohl-

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Großes Gewicht, ob man sich auf dem Gesundheits-Krankheits- Kontinuum in Richtung des gesunden Pols bewegt, hat das sogenannte Kohärenzgefühl (vgl. Antonovsky, 1997, S. 33).

1.1.4 Kohärenzgefühl

Unter dem Kohärenzgefühl versteht man, dass ein Mensch über ausrei- chend Ressourcen verfügt, um unterschiedlichste Anforderungen des Le- bens zu meistern. Wesentlich erscheint es dabei, dass die an einen Men- schen gestellten Anforderungen verständlich, sinnvoll und bewältigbar sind (vgl. Steinbacher, 2011, S. 108).

Die Verstehbarkeit auf der kognitiven Ebene ist umso besser ausgeprägt, je mehr Informationen ein Mensch über sein eigenes Leben sowie seine Umwelt hat. Dadurch wird das Leben in eine halbwegs vorhersehbare Bahn gelenkt.

Bei dem Gefühl der Bewältigbarkeit handelt es sich ebenfalls um eine kognitive Bewertung. Dabei geht es um die Einschätzung der eigenen Ressourcen und das Gefühl, ob diese zur Bewältigung ausreichen.

Die Sinnhaftigkeit besagt, dass ein Mensch nur dann motiviert ist, sich ei- ner Aufgabe zu stellen, wenn es für diesen von Wert ist. Dieser Kompo- nente wird die größte Bedeutung zugeschrieben (vgl. Steinbacher, 2011, S. 108; Faltermaier, 2005, S. 165ff).

Alle drei Merkmale sind eng miteinander verknüpft und beeinflussen sich gegenseitig. Erscheint die Anforderung beispielsweise unverständlich, so wird ein Mensch diese auch nicht zuversichtlich wahrnehmen (vgl. Fal- termaier, 2005, S.166)

Diese Zusammensetzung aus Sinnhaftigkeit, Verstehbarkeit und Hand- habbarkeit findet sich auch in zahlreichen anderen Stressmodellen. Ähn- lich wie in anderen Stressmodellen geht das Salutogenese-Konzept davon aus, dass Personen mit einem hohen Kohärenzgefühl, Anforderungen prinzipiell nicht negativ bewerten und dadurch dazu neigen, die an sie ge- stellte Aufgabe besser wahrzunehmen (vgl. Faltermaier, 2005, S. 167).

Das bedeutet ein starkes Kohärenzgefühl ermöglicht den Menschen ihre Widerstandsressourcen zu aktivieren und diese Ressourcen gezielt für die jeweilige Anforderung auszuwählen.

(33)

1.1.5 Widerstandsressourcen

Der Begriff „Widerstandsressourcen“ kommt ursprünglich aus der Stress- und Copingforschung und beschreibt all jene Fähigkeiten, die uns ermög- lichen, negative Beeinflussungen einzudämmen oder zu meistern.

Generell werden interne und externe Ressourcen unterschieden. Unter externen Ressourcen werden alle von außen abhängigen Faktoren ver- standen wie beispielsweise der materielle und soziale Status. Die inneren Ressourcen setzen sich aus individuellen Merkmalen zusammen und be- schreiben beispielsweise körperliche Fähigkeiten, charakterliche Eigen- schaften und wie gut man sich selbst kennt beziehungsweise einschätzen kann (vgl. Renneberger, Hammelstein, 2006, S. 15).

Die Salutogenese hat nach wie vor großen Einfluss auf die Gesundheits- förderung und den Umgang mit Menschen. Zum einen werden sie anhand des Konzeptes der Salutogenese dazu angehalten, ressourcenorientiert zu denken, und zum anderen wird der betroffene Mensch selbst zum Ex- perten seiner Gesundheit.

Es ist davon auszugehen, dass sich sowohl Widerstandsressourcen als auch das Kohärenzgefühl im Laufe des Lebens verändern. Durch die zu- nehmende Lebenserfahrung und eine sich ständig weiterentwickelnde Ich- Identität werden Anforderungen in verschiedenen Lebensabschnitten un- terschiedlich wahrgenommen (vgl. Antonovsky, 1997, S. 92ff). In einem der nächsten Kapitel „Gesundheitsverhalten im Kontext zum Lebensalter“

wird näher auf die wesentliche Altersgruppe der Auszubildenden der Ge- sundheits- und Krankenpflege eingegangen.

Nichtsdestotrotz bemängeln Kritikerinnen und Kritiker bei dem Konzept die fehlenden positiv orientierten Definitionen und die zu stark ausgeprägte Orientierung an dem Fehlen von Krankheiten.

Bei dem im nächsten Kapitel vorgestellten Modell handelt es sich eben- falls um ein Stressbewältigungsmodell, welches sich allerdings im Unter- schied zur Salutogenese auch mit internen Anforderungen auseinander- setzt.

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4.2 Systemisches Anforderungs-Ressourcen-Modell

Dieses Modell wurde für diese Arbeit ausgewählt, weil es sich besonders gut auf die veränderte Lebensphase und die verstärkt auftretenden Anfor- derungen umlegen lässt. Eine Ausbildung stellt für alle Lernenden unab- hängig von ihren kognitiven Fähigkeiten eine große Umstellung und somit eine Herausforderung dar.

Becker (vgl. 2006, S. 12) versucht in diesem Modell, den Menschen ganz- heitlich zu erfassen und die an ihn gestellten Anforderungen sowie die vorhandenen Ressourcen in logischer Form zu kategorisieren.

Es handelt sich bei dem systematischen Anforderungs-Ressourcen-Modell um ein Rahmenmodell zur Erklärung von Gesundheit unter systemischen und ökologischen Aspekten. Das Modell eignet sich besonders in Bezug auf den schulischen Kontext, nachdem es soziale Bedingungen sowie Un- terstützungen gleichermaßen berücksichtigt.

Dabei wird zwischen aktueller und habitueller Gesundheit unterschieden.

Unter aktueller Gesundheit wird die momentane Befindlichkeit beschrie- ben, welche durchaus gewissen Schwankungen unterliegt. Das bedeutet, in Abhängigkeit von den momentanen Stressoren kann das Risiko, diese nicht zu bewältigen und in Folge zu erkranken, ansteigen. Die habituelle Gesundheit beschreibt, wie der Name schon vermuten lässt, das Wohlbe- finden über eine längere Zeitspanne (vgl. Renneberger, Hammelstein, 2006, S. 23).

Das systematische Anforderungs-Ressourcen-Modell hat sich wie bereits erwähnt aus dem Salutogenese-Konzept entwickelt und beschränkt sich nicht nur auf die negative Auswirkung von Anforderungen, sondern auch auf das positive Erleben. Es geht vielmehr darum, wie ein Mensch mit den an ihn gestellten Anforderungen zurechtkommt (vgl. Wirtz, 2013, S. 112).

Je besser eine Person mit den inneren und äußeren Anforderungen zu- rechtkommt, desto gesünder wird diese sein.

(35)

Generell werden dabei interne und externe Anforderungen unterschieden, die sich sowohl physisch als auch psychisch auswirken können. Unter An- forderungen werden Voraussetzungen verstanden, mit denen sich ein Mensch auseinandersetzten muss.

Eine äußere Anforderung wären beispielsweise Prüfungen während der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegeeiner, demnach eine von außen einwirkende Belastung.

Im Gegensatz dazu ist eine innere Anforderung individueller, wie bei- spielsweise ein körperliches Gebrechen oder ein überhöhter Leistungsan- spruch. Dabei gilt es zu erwähnen, dass sowohl eine zu hohe als auch eine zu geringe Anforderung an Menschen als belastend erlebt wird (vgl.

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2011, S. 560ff).

Das Ergebnis, dass sowohl Unter- als auch Überforderung dem Menschen schaden kann, sollte gerade in Bildungseinrichtungen von großem Inte- resse sein.

Wie bereits erwähnt beschreibt dieses Modell sowohl Bewältigungsverhal- ten als auch gesundheitsförderliches Verhalten. Zum einen geht es um die Bewältigung interner und externer Anforderungen und zum anderen um die Stärkung und den Ausbau der Ressourcen.

Auch bei den Ressourcen kann zwischen internen und externen unter- schieden werden. Es handelt sich beispielsweise um eine innere Res- source, wenn ein Mensch eine sehr optimistische Grundhaltung hat. Das bedeutet, innere Ressourcen entstehen immer aus der Sozialisation und den charakterlichen Eigenschaften der betreffenden Person.

Externe Ressourcen setzten sich aus sozialen, beruflichen, materiellen, gesellschaftlichen und ökologischen Ressourcen zusammen. Sie entste- hen durch die Umwelt und die Umgebung, in der eine Person lebt. Ein ty- pisches Beispiel für eine externe Ressource wäre die Möglichkeit der Par- tizipation in der Arbeitswelt. Je nach vorhandenen Ressourcen werden Anforderungen als Belastung oder Herausforderung empfunden (vgl.

(36)

Abbildung 3: Anforderungs-Ressourcen-Modell als Verstehhilfe (Gerwin-Lutz et al., 2012, online)

Diese Abbildung soll nochmals verdeutlichen, wie unterschiedlich Men- schen auf ein Ereignis reagieren. Dementsprechend wird dieses als Stres- sor oder Herausforderung verstanden.

Die Tatsache, dass man auf das Anforderungs-Ressourcen-Modell in vier Punkten gesundheitsförderlich einwirken kann, sollte auch im schulischen Kontext eine große Rolle spielen. Auf der einen Seite können interne und externe Anforderungen verändert und angepasst werden, auf der anderen Seite können interne und externe Ressourcen gefördert werden. Aufgrund von häufig einheitlich restriktiv gehaltenen Rahmenbedingungen werden diese Gestaltungsmöglichkeiten in schulischen Betrieben allerdings häufig relativiert.

Die Ausbildungsstätte kann mit Hilfe von selbstreflektiven Übungen und Feedbacks den Auszubildenden ihre individuellen Ressourcen aufzeigen und diese stärken. Dabei können sich neue Ressourcen entwickeln, die wiederum zur Bewältigung beitragen. Das Schulklima kann auf der ande- ren Seite einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, ob Anforderungen als bewältigbare Herausforderung erscheinen oder aber als unüberwindbare Hürde wahrgenommen werden. Es gilt Rahmenbedingungen zu schaffen

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in denen die Lernenden ohne Angst vor Fehlern oder dem Versagen ihre Potentiale entfalten können und an den Herausforderungen wachsen.

Das anschießende Kapitel versucht einen Überblick über die momentanen Rahmenbedingungen und Verordnungen bezüglich der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung im gehobenen Dienst zu vermitteln.

(38)

5 R

AHMENBEDINGUNGEN DER

A

USBILDUNG FÜR DEN GEHOBENEN

D

IENST DER ALLGEMEINEN

G

ESUNDHEITS

-

UND

K

RANKENPFLEGE

Die Ausbildung für den gehobenen Dienst der Gesundheits- und Kranken- pflege erfolgt seit 1997 nach dem Gesundheits- und Krankenpflegegesetz.

Die zukünftigen Arbeitsfelder der Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege finden sich in den eigenverantwortlichen, mitverantwortli- chen und interdisziplinären Tätigkeitsbereichen wieder.

Der eigenverantwortliche Bereich ermöglicht den Auszubildenden der Ge- sundheits- und Krankenpflege unter anderem zukünftig Pflegediagnosen und Pflegeplanungen zu erstellen, organisatorische Aufgaben zu über- nehmen sowie die von anderen Berufsgruppen gesetzten Pflegehandlun- gen zu überwachen. Weiters zählen die Gesundheitsförderung und Bera- tung im Rahmen der gehobenen Pflege sowie die Pflegeforschung zu den eigenverantwortlichen Aufgaben.

Der mitverantwortliche Bereich umfasst die Durchführung diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen nach ärztlicher Anordnung.

Im interdisziplinären Tätigkeitsbereich geht es um den Austausch und die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen, wobei für Angehörige der gehobenen Gesundheits- und Krankenpflege das Vorschlags- und Mitent- scheidungsrecht gilt (vgl. Schwammberger, 2008, S. 66ff).

Die Ausbildung zum gehobenen Dienst der Gesundheits- und Kranken- pflege umfasst in Österreich insgesamt drei Jahre. Innerhalb dieser Zeit werden 21 verschiedene Gegenstände unterrichtet und geprüft. Die An- zahl der Theoriestunden beträgt 2000 Unterrichtseinheiten und wird durch 2480 Praktikumsstunden ergänzt.

Während dieser drei Ausbildungsjahre haben die Auszubildenden zirka alle vierzehn Tage eine Prüfung über den abgeschlossenen Unterrichts- stoff zu absolvieren (vgl. ÖBIG, 2003, S. 6).

(39)

In jedem dieser drei Ausbildungsjahre dürfen die Auszubildenden der ge- hobenen Gesundheits- und Krankenpflege maximal 20% des theoreti- schen Unterrichts versäumen. Werden die Fehlzeiten überschritten, muss die Schulleiterin oder der Schulleiter entscheiden, ob die Schülerin oder der Schüler in das nächste Ausbildungsjahr aufsteigen darf oder das Aus- bildungsjahr wiederholen muss (vgl. Schulordnung des KAV, 2013, S. 13).

Diese relativ genauen Vorgaben geben den Auszubildenden der gehobe- nen Gesundheits- und Krankenpflege wenig zeitliche Ressourcen zur Durchführung gesundheitsförderlicher Maßnahmen während der Ausbil- dung.

Diese Tatsache gilt es zu berücksichtigen, wenn man bedenkt, welchen Einfluss Stress und das soziale Umfeld auf das Gesundheitsverhalten ha- ben können.

Dennoch wird das Wissen um gesundheitsförderliche Aspekte während der Ausbildung zur diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegeperson großgeschrieben. Bereits die Berufsbezeichnung der diplomierten Ge- sundheits- und Krankenpflegeperson lässt auf das relativ neue Aufgaben- gebiet der Gesunderhaltung und Gesundheitsförderung schließen. So wurde bereits 1997 im Gesundheits- und Krankenpflegegesetz die Not- wendigkeit festgeschrieben, gesundheitsförderlichen, präventiven und re- habilitativen Inhalten den gleichen Stellenwert zukommen zu lassen wie dem kurativen Bereich (vgl. Schwammberger, 2008, S. 61).

Die Bedeutsamkeit der Gesundheitsförderung auch für die eigene Ge- sundheit der Auszubildenden der gehobenen Gesundheits- und Kranken- pflege wird durch die Ausbildungszielsetzung bestätigt.

„(…) die Vermittlung von Kenntnissen und der Anwendung von Methoden zur Erhaltung des eigenen physischen, psychischen und sozialen Gesundheitspotenzials (…)“ (Bundesgesetzblatt – Ausbildungsverordnung, 1999, S. 4)

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Die Weiterbildungsmöglichkeiten, um in der gehobenen Gesundheits- und Krankenpflege präventiv und gesundheitsfördernd tätig zu werden, schei- nen in den letzten Jahren auch im deutschsprachigen Raum enormes Po- tenzial entwickelt zu haben. Spezialisierungen wie Community Nurses, Public Health Nurses und Ähnliches finden zusehends Einzug in den ös- terreichischen Fachhochschulen (vgl. Hassler, Meyer, 2006, S. 41).

Diese Veränderungen am pflegerischen Arbeitsmarkt machen deutlich, dass es zukünftig besonders im Hinblick auf die Vorbildwirkung von Ge- sundheits- und Krankenpflegepersonen notwendig sein wird, ein umfas- senderes Verständnis für das Gesundheitsverhalten zu schaffen.

Zusammenfassend lässt sich ergänzend sagen, dass es sich bei dem Cur- riculum der Gesundheits- und Krankenpflegeschulen in Österreich um ein offenes handelt, welches jedoch als verbindliche Vorlage zu werten ist.

Das bedeutet die Inhalte sind österreichweit ident. Dennoch steht es den Lehrenden frei, Schwerpunkte zu setzten und nach eigenem Ermessen bestimmte Inhalte vertieft zu unterrichten.

Gesundheitsförderung und Gesundheitserziehung waren bis zur Geset- zesreform von 1997 nicht im Unterricht vorgesehen.

Eine aktuelle Befragung bezüglich gesundheitsförderlicher Maßnahmen in zwei österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeschulen ergab, dass bei über 80% der Befragten gesundheitsförderliche Maßnahmen ei- nen sehr bis eher wichtigen Stellenwert einnehmen. Über 90 % der Aus- zubildenden des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpfle- ge gaben zudem an, regelmäßige Informationen über gesundheitsfördern- de Maßnahmen zu erhalten (vgl. Swatosch, 2009, S. 80ff).

Besonders im Hinblick auf die einflussnehmenden Faktoren der Gesund- heit muss an dieser Stelle auch die finanzielle Situation der Auszubilden- den des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege er- wähnt werden. Die Ausbildung zum gehobenen Dienst der Gesundheits- und Krankenpflege ist kostenfrei möglich. Weiters sind die Lernenden während der gesamten Ausbildung sowohl kranken- als auch unfall- und

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pensionsversichert. Wenn sie an einer öffentlichen Schule die Ausbildung absolvieren, erhalten sie im ersten Ausbildungsjahr ein Taschengeld von zirka 280 Euro netto pro Monat. Im zweiten Ausbildungsjahr erhöht sich der Betrag um weitere 100 Euro und im letzten Ausbildungsjahr erhalten die Auszubildenden in etwa 530 Euro netto. Die genauen Zahlen sind ab- hängig vom jeweiligen Bundesland, in dem die Ausbildung absolviert wird (vgl. Arbeiterkammer, 2014, online).

Viele in Österreich angebotene Ausbildungen sind kostenpflichtig oder aber unentgeltlich. Nichtsdestotrotz ist es für viele Auszubildende, vor al- lem für jene, die bereits berufstätig waren, eine große finanzielle Heraus- forderung, die drei Ausbildungsjahre ohne Nebenbeschäftigung finanziell zu überstehen.

Das bedeutet für den Großteil der Lernenden den Verzicht auf den bereits gewohnten Lebensstandard. Diese finanziellen Einbußen schlagen sich häufig auch auf die Gesundheit.

(42)

6 D

AS

G

ESUNDHEITSVERHALTEN UND SEINE

B

EDINGUNGEN

Die durchschnittliche Lebenserwartung hat sich in den letzten 50 Jahren in Österreich um zirka zehn Jahre erhöht. Im Jahr 2010 konnte man davon ausgehen, dass Frauen in Österreich durchschnittlich 83 Jahre alt wurden und Männer in etwa 78 Jahre. Betrachtet man die altersspezifisch häufigs- ten Todesursachen, so wurde ermittelt, dass Herz- Kreislauferkrankungen und maligne Karzinomerkrankungen mit über 68 % den Hauptteil der To- desfälle ausmachen. Mögliche Gründe für die positive Entwicklung der letzten 50 Jahre sind beispielsweise bessere Ernährungsbedingungen und andauernde Gesundheitsvorsorge (vgl. Österreichischer Ernährungsbe- richt, 2012, S. 15ff; Statistik Austria, 2014, online).

Diese Ergebnisse spiegeln sich auch in den Gesundheitsbefragungen wi- der. Es zeigt sich im Verhältnis zu den letzten zwanzig Jahren eine ver- stärkte Zufriedenheit bezüglich des eigenen Gesundheitsempfindens. Zir- ka drei Viertel der österreichischen Erwachsenen gaben an, ihren eigenen Gesundheitszustand als „sehr gut“ oder „gut“ einzustufen.

Dennoch lässt sich ein ungünstiges Gesundheitsverhalten auch heute noch häufig abhängig von dem Geschlecht, dem sozialen Status und dem Stadt-Land-Gefälle zuordnen. Diese Unterschiede schlagen sich auch merklich in der Lebenserwartung nieder (vgl. Hurrelmann, Richter, 2009, S. 7ff).

Früher zählten, im Gegensatz zu heute, Infektionskrankheiten zu den häu- figsten Todesursachen. Mittlerweile lassen sich mehr als die Hälfte der Todesursachen auf chronische Erkrankungen zurückführen, die nicht sel- ten aufgrund von vermehrtem Risikoverhalten entstehen. Unterschied- lichste Studien konnten belegen, dass das Risiko, an einer chronischen Erkrankung zu leiden, mit dem Bildungsstand und dem Einkommen korre- liert. Je niedriger das Einkommen und je niedriger die Bildung, desto häu- figer leiden die Menschen an chronischen Erkrankungen. In Deutschland kann davon ausgegangen werden, dass Menschen mit dem niedrigsten Einkommen im Vergleich zu jenen mit dem höchsten Einkommen im Durchschnitt zwischen fünf und zehn Jahre früher versterben. Ursachen

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