Pädiatrie
Didaktisch locker
Irmgard Eichler: Therapie des kindlichen Asthma bron- chiale. Verlag Wilhelm Maudrich, Wien, München, Bern, 1996, 77 Seiten, 8 Ab- bildungen, 31 Tabellen, kar- toniert, 32 DM
Didaktisch locker und fachlich kompetent leistet das Büchlein wertvolle Auf- klärungsarbeit, ist doch eine gewisse Indolenz bei der Be- urteilung des kindlichen Asthmas immer noch ver- breitet. Hinzu kommt aktuel- le therapeutische Dynamik, weil symptomorientierte Strategien von antiinflamma- torischen Therapieelementen verdrängt werden: topische Steroide haben heute ihren festen Platz, auch durch phar- makologische Fortschritte er- möglicht. Die Adressierung des Bandes an Studenten ist falsche Bescheidenheit. Die Lektüre lohnt sich für alle pädiatrisch tätigen Ärzte.
Manfred Doerck, Würzburg
Schmerztherapie
Ausgereiftes Handbuch
Rolf Leeser (Hrsg.): Am- bulante und stationäre The- rapie chronischer Schmerzen.
2., überarbeitete und erwei- terte Auflage, Ferdinand En- ke Verlag, Stuttgart, 1995, XIV, 201 Seiten, kartoniert, 58 DM
Schmerzen sind einerseits ein frühes Hinweissignal auf eine Störung. Sie haben ande- rerseits bis vor kurzem etwa eine Polyneuropathie oder das Finalstudium eines Tu- morleidens oft unerträglich gemacht, bis sich endlich das Bundesinstitut für Arznei- mittel und Medizinprodukte zu einer großzügigeren Handhabung der Betäu-
bungsmittel-Verordnung ent- schloß.
Dieses Buch gibt einen vorzüglichen pharmakologi- schen Überblick mit prä- gnanten, kurzgefaßten Dar- stellungen aller gebräuchli- chen Analgetika. Der Haupt- teil betrifft permanente Ner- venblockaden (zu denen die Autoren auch die Akupunk- tur und die Elektroakupunk- tur zählen) sowie die Be- handlung regionaler Schmerz- symptome, die physikali- schen Maßnahmen sowie die psychosozialen Aspekte. Ein ausgereiftes Manual für die Praxis eines Arztes, der kaum eine Indikation, Sub- stanz oder andere Hilfen für den allgemeinen Ge- brauch vermissen wird – ab- gesehen von den nur kurz diskutierten neurochirurgi- schen Maßnahmen.
Rudolf Gross, Köln
A-1806 (14) Deutsches Ärzteblatt 93, Heft 27, 5. Juli 1996
S P E K T R U M BÜCHER
Spezielle Sonnenschutzmittel für Kin- der, Tagescremes mit Fruchtsäuren, Haarfärbemittel auf Basis von Pflan- zenfarben – regelmäßig bringt die Kosmetikindustrie Neues auf den Markt. Daß teuer nicht immer gleich gut bedeutet und manches Produkt gerade für Menschen mit Allergien nicht geeignet ist, belegt das neue Heft der Stiftung Warentest. Wer die Ergebnisse nicht als allein seligma- chende Grundlage jedes Einkaufs ver- steht, kann sich dennoch gut ein Urteil über Produktgruppen bilden. Regel- mäßige Leser der Warentest-Veröf- fentlichungen können auf den Kauf verzichten: Fast alle Produkte wurden bereits vorgestellt (Stiftung Warentest [Hrsg.]: Test Spezial Sonne, Haut und Haar, 123 Seiten, 9,80 DM). th
Umweltmedizin
Konzentriert
Norbert Neuburger: Kom- pendium Umweltmedizin.
medi-Verlagsgesellschaft für Wissenschaft und Medizin, Hamburg, 1996, 276 Seiten, 68 DM
In dem Kompendium ver- suchen die Autoren, das in Zeitschriften verstreute um- weltmedizinische Fachwissen in konzentrierter Form anzu- bieten. Im Lehrbuchteil wer- den Umweltmedizin und Um- welttechnologie definiert so- wie die Diagnostik, die typi- schen Symptome, Schadstof- fe, die speziellen Krankheits- bilder, die umweltmedizini- sche Therapie und einige Rechtsfragen besprochen.
Dem schließt sich ein sym- ptom- und schadstoffbezoge- nes Screeningraster an.
Der Arzt kann hier entwe- der von Symptomen auf möglicherweise auslösende Schadstoffe schließen oder die Symptome sichten, wel- che einer bestimmten Um-
weltnoxe zugeschrieben wer- den. Ein umfangreiches No- xenregister von A wie Alumi- nium bis Z wie Zahnersatzle- gierungen unterrichtet je- weils über Vorkommen, Aufnahmewege, Verteilung, Speicherung, Metabolismus, Ausscheidung, Vergiftungs- symptome, Probenmaterial und Normalwerte sowie MAK-Werte der Umweltno- xen. Ein Anhang informiert unter anderem über Zeit- schriften und wichtige Adres- sen für das Fach.
Der sogenannte Lehr- buchteil gibt eine allzu knap- pe Einführung in das neue Fach Umweltmedizin. Bei nachfolgenden Auflagen soll- te der Textteil ausführlicher gestaltet werden, damit die- ses Buch in der Tat einmal dem Praktiker die Arbeit er- leichtern kann. Als wertvoll sind die beigefügten Scree- ningraster und Noxenregister zu betrachten. Allen an der Umweltmedizin interessier- ten Ärzten wird das Buch zur Lektüre empfohlen.
Klaus-Peter Wenzel, Berlin
Osteoporose
Trainingstips zur Prävention
Gerd Schnack: Osteopo- rose-Präventionstraining:
Muskelaufbau, Sturz- und Ausdauertraining.Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 1996, 122 Seiten, 168 Abbildungen, ge- bunden, 54 DM
Der Autor zeigt Möglich- keiten eines allgemeinen Be- wegungstrainings für Osteo- porose-Patienten auf. Der überwiegende Teil des Bu- ches umfaßt Trainingsvor- schläge, die dem Bewegungs- mangel als einer der Ursa- chen der Osteoporose entge- genwirken sollen.
Im ersten Kapitel erläutert Schnack die kausalen Zusam- menhänge zwischen Osteo- poroseentstehung und funk- tionell anatomischen Auswir- kungen des Bewegungsman-
gels auf den Stütz- und Bewe- gungsapparat. Im Anschluß daran wird das Krankheits- bild beschrieben.
Es folgt ein ausführlicher Praxisteil, in dem allgemeine Kräftigungs- und Dehnungs- übungen vorgestellt werden, wobei die zahlreichen Abbil- dungen dem Laien die Bewe- gungsausführung erleichtern.
Zudem weist der Autor auf die gesundheitsfördernde Be- deutung des aeroben Ausdau- ertrainings hin und gibt eine Anleitung zu dessen Gestal- tung. Im letzten Kapitel geht Schnack auf Trainingsformen bei manifester Osteoporose ein. Er stellt gelenkschonende Anspannungs- und Entspan- nungsübungen aus der Gym- nastik vor und schlägt speziel- le, das Krankheitsbild berück- sichtigende Formen des Aus- dauertrainings vor, wie Aqua- Jogging oder Ergometer- Fahrradfahren.
Sabine Glöser, Köln