• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Neuer Test für die Praxis" (08.12.2000)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Neuer Test für die Praxis" (08.12.2000)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Die ambulante Versorgung von Demenzkranken leidet häufig daran, dass die verschie- denen Berufs- und Betreu- ungsgruppen nicht aufeinan- der abgestimmt operieren. Mit Pro DEM ist im Januar 1999 ein Projekt initiiert worden, welches die regionale Ver- sorgung alter Menschen mit Hirnleistungsstörungen bezie- hungsweise einer Demenzer- krankung optimieren soll.

Ziel des Projektes ist ein umfassendes Beratungs- und Betreuungsangebot für De- menzkranke und ihre Ange-

hörigen. Gleichzeitg wird ein auf das Individuum zugeschnit- tenes Kooperationskonzept er- stellt, um eine dauerhafte am- bulante Versorgung zu ermög- lichen. Das PRO-DEM-Pro- jekt erfasst etwa 60 000 Ein- wohner der Gemeinden Stuhr

und Weyhe und wird von 20 Ärzten (größtenteils Allge- meinärzte) betreut. Als Pro- jektkoordinatorinnen sind ei- ne Sozialarbeiterin und eine examinierte Altenpflegerin tä- tig. Darüber hinaus sind Pfle- gedienste, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden sowie Träger psychosozialer Unterstützungsangebote ein- gebunden. Kostenträger des Projektes ist die Firma Dr.

Willmar Schwabe Arzneimit- tel.

Ein Patient mit Verdacht auf Demenz wird vom nieder-

gelassenen Arzt nach einem definierten Diagnoseraster un- tersucht. Die anonymisierten Diagnosebögen gehen dem Institut „AQUA“ zur Daten- erhebung und Auswertung und den Koordinatorinnen als Erstinformation zu. Eine

Koordinatorin besucht dar- aufhin den Patienten und sei- ne Angehörigen und stellt den persönlichen Hilfebedarf des Patienten und seiner ihn pflegenden Angehörigen fest.

Um ein möglichst vollstän- diges Bild von der Lebens- und Versorgungssituation des Patienten zu erhalten, neh- men die Koordinatorinnen auch Kontakt mit den einbe- zogenen Pflegediensten, The-

rapeuten und sonstigen unter- stützenden Institutionen und Personen auf. Die Pflege- anamnese, der Hilfebedarfs- plan und ein Kurzbericht über die aktuelle Situation gehen an den behandelnden Arzt.

Arzt und Koordination erstel- len nun unter Einbeziehung der beteiligten Berufsgruppen einen für den Patienten und seine Angehörigen abgestimm- ten Behandlungsplan. zyl V A R I A

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 49½½½½8. Dezember 2000 AA3359

Pro DEM für Demenzkranke

Ein Modellprojekt zur ambulanten Betreuung

Die Behandlungschancen sind bei Demenz umso besser, je früher die Diagnose gestellt und eine gezielte Therapie begonnen wird. Nicht immer aber ist es in der Praxis ein- fach, die Frühsymptome zu erfassen. Denn die Patienten neigen dazu, leichtere Ein- bußen der kognitiven Lei- stungsfähigkeit zu verschlei- ern und zu versuchen, diese durch ihr Verhalten zu kom- pensieren. Das gelte auch für Defizite in der Alltagskompe- tenz, berichtete Dr. Hartmut Lehfeld (Erlangen) bei einem Symposium der Firma Dr.

Willmar Schwabe anlässlich des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nerven- heilkunde in Aachen.

Stellt sich der Verdacht auf eine beginnende Demenz ein, so kann dieser nach Lehfeld erhärtet werden, indem man den Patienten zum Beispiel bittet zu zeigen, wie er einen Scheck ausstellt oder wie er ein Telefon benutzt. Zeigen sich bei solchen Handlungen, die dem Patienten vertraut sein sollten, Auffälligkeiten, sollte die Diagnose über psy- chometrische Testverfahren

gesichert werden. Nicht sämt- liche Testverfahren aber eig- neten sich zur Früherfassung der Demenz, so Brigitte Grass- Kapanke (Rheinische Landes- kliniken Düsseldorf).

Die Diplom-Psychologin hat zusammen mit Privatdo- zent Dr. Ralf Ihl (Düsseldorf) einen neuen Test mit dem Kürzel TFDD erarbeitet. Das Akronym steht für Test zur Früherkennung von Demen- zen mit Depressionsabgren- zung. „Er basiert auf Fragen, die speziell bei der Früh- erkennung der Demenz Aus- sagekraft haben“, betonte Grass-Kapanke. Doch der TFDD realisiert nicht nur die frühe Diagnosestellung, er er- laubt gleichzeitig die Abgren- zung zur Depression und lässt sich auch zur Erfassung des Schweregrads der Störung ein- setzen sowie zur Verlaufskon- trolle.

Der Test ist mit anderen Testverfahren evaluiert wor- den und hat eine gute Sensi- tivität und Spezifität. Er lässt sich in der Praxis in fünf bis zehn Minuten durchführen, kann an geschultes Hilfsper- sonal delegiert werden und ist leicht auswertbar. CV

Neuer Test für die Praxis

Typische Veränderungen des Gehirns durch Alzheimer (links): Verkleine- rung der Gehirnmasse, Vergrößerung der Liquorbereiche und mangelnde Durchblutung (rote Färbung) Foto: Bayer Vital

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Noch Ende dieses Jahres will die Konstanzer Firma Life Codexx, eine Tochter der GATAC Biotech AG, ei- nen Bluttest für Frauen in der zehnten Schwanger- schaftswoche herausbringen,

Es besteht aber kein Zwei- fel, daß auch auf anderen Teilgebie- ten der Inneren Medizin sowie in an- deren Fächern ein großes Bedürfnis für die Vermittlung von neuen Er-

Anwendungsgebiete: Bei akuten, unkomplizierten Entzündungen der Nasennebenhöhlen (akute, unkomplizierte Rhinosi- nusitis). Sinupret extract wird angewendet bei Erwachsenen

spiel ist Fatigue die häufigste Nebenwirkung bei Krebspati- enten, die sich einer Chemo- therapie unterziehen, die Er- schöpfung trifft je nach The- rapieschema 50 bis 96 Prozent

Dazu kommt ein nicht unbeträchtlicher Gewinn an Lebens- qualität, der sich allerdings beim Syndrom Demenz in zwei Dimensionen zeigt: mehr Lebensqualität für die betroffenen

Auch der Uhrentest sollte nicht als einziges Instrument zur Erfassung von kognitiven Beeinträchtigungen im Rahmen einer dementiellen Entwicklung eingesetzt werden, da mit

Ein immunologischer Schnelltest zum Nachweis okkulten Blutes zeigt in ei- ner Pilotstudie der Universitätsklinik Frankfurt/Main eine mehr als dop- pelt so hohe Sensitivität

Besonders sorgfältig sollte der Gehalt von TCDD und ähnlichen Substanzen in der Mut- termilch (und auch in der Kuh- milch) verfolgt werden. Wie bei anderen lipophilen