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Archiv "Neuer Elastase-1-Test" (21.01.2000)

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atienten, die Krebs über- lebt haben und als ge- heilt gelten, haben oft Probleme, die wir Ärzte lange nicht wahrgenommen haben:

40 Prozent oder mehr sind müde und antriebslos, ein- fach nicht mehr so frisch wie vorher“, beschreibt Prof.

Volker Diehl (Köln) das Fa- tigue-Phänomen bei Tumor- patienten. Lange unterschätzt, war das Erschöpfungssyn- drom Thema eines Symposi- ums in Köln, das von der Janssen-Cilag GmbH unter- stützt wurde.

Fatigue kann sich auf ver- schiedene Weise zeigen: Bei manchen Patienten steht die physische Erschöpfung mit Kurzatmigkeit, schneller Er- müdbarkeit oder Herzjagen im Vordergrund. Andere lei- den eher unter Antriebs- losigkeit, Depression oder verminderter Gedächtnislei- stung. Dabei trifft Fatigue so- wohl Patienten mit soliden als auch mit hämatologischen Tumorentitäten – und dies nicht nur während der Er- krankung und Therapie, son- dern noch Monate, manch- mal Jahre später.

Nach Angaben der Strah- lentherapeutin Prof. Petra Feyer (Köln) leiden 70 bis 80 Prozent aller Krebspatienten an Fatigue, davon 30 bis 50 Prozent in ausgeprägter Form.

Die Ursachen sind nur schwer fassbar. „Es kann eine An- ämie oder ein Tumorrezidiv sein. Aber es kann auch die Angst vor einem Rezidiv sein – das ist dann genauso schlimm wie ein Tumor, der wirklich aufgetreten ist“, so Diehl. Sicher spielt jedoch die Therapie als auslösender Faktor eine Rolle: Zum Bei-

spiel ist Fatigue die häufigste Nebenwirkung bei Krebspati- enten, die sich einer Chemo- therapie unterziehen, die Er- schöpfung trifft je nach The- rapieschema 50 bis 96 Prozent der Patienten.

In der Regel beginnen die Fatigue-Symptome drei bis vier Tage nach Beginn der Chemotherapie und steigern sich bis zum zehnten Tag.

Dann normalisiert sich das Befinden bis zum Beginn des nächsten Zyklus. Erklärbar sind diese Reaktionen auf die Chemotherapie zum einen durch anämie-induzierende Faktoren – etwa die Verringe- rung funktionsfähiger Kno- chenmarkzellen oder die ver- minderte Erythropoetinbil- dung durch Schädigung der Nieren. Untersuchungen be- legen, dass Patienten mit einem Hb-Wert von über 12 g/dl signifikant weniger fatigue- und anämieasssozi- ierte Symptome aufweisen.

Auch psychische Fakto- ren können eine Rolle spie- len, zum Beispiel chronischer Schmerz, Stress durch den Klinikaufenthalt, Schlafstö- rungen oder Ängste. Des Weiteren können Vitamin- oder Eisenmangel den Er- schöpfungszustand begünsti- gen.

Bei chirurgischen Eingrif- fen ist die Müdigkeit zehn Ta- ge nach der Operation am meisten ausgeprägt. Drei Mo- nate nach dem Eingriff ist sie in der Regel aber wieder ver- schwunden. Nach einer Strah- lentherapie trifft die Erschöp- fung 35 bis 100 Prozent der Patienten – je größer das be- strahlte Areal, desto ausge- prägter sind die Symptome.

Mit jedem Behandlungs- zyklus nimmt die Müdigkeit zu. Müdigkeit und Schwäche sind auch bekannte Neben- wirkungen der Immunthe- rapie, bei der die Patienten

Zytokinen wie Interferonen, Interleukinen, Tumornekro- sefaktoren oder Wachstums- faktoren ausgesetzt sind.

So vielfältig die Ursachen der Fatigue sind, so komplex ist auch die Behandlung. „Die lässt sich nicht auf eine Ta- blette konzentrieren“, sagte Dr. Agnes Glaus (St. Gallen).

Psychologische Behandlungs- ansätze wie Entspannungs- techniken und Stressbewälti- gungsprogramme sind hilf- reich im Umgang mit der Krebserkrankung und ihren Folgeproblemen wie Fatigue.

Ein mit dem Arzt abge- sprochenes Bewegungspro- gramm ist ebenfalls ratsam, denn zu viel Bettruhe kann die Fatigue noch verstär- ken. Oft müssen die Patien- ten lernen, mit der Müdigkeit zu leben und die verbleiben- de Energie für Dinge zu nutzen, die ihnen Freude machen. Dorothee Hahne

A-119 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 3, 21. Januar 2000

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Fatigue bei Tumorpatienten

Geheilt, aber matt und erschöpft

K U R Z I N F O R M I E R T

Tipps, wie Krebspatienten mit Fatigue ihre Kräfte im Alltag am besten einteilen und ihr Leben po- sitiv gestalten können, gibt die Broschüre „Fatigue“ der Deut- schen Krebsgesellschaft e.V., die kostenfrei angefordert werden kann unter: Paul-Ehrlich-Straße 41, 60596 Frankfurt, Fax: 0 69/

63 91 30, E-Mail: service@

deutsche.krebsgesellschaft.de

Neuer Elastase-1-Test – Als erster Hersteller in Deutschland hat die Bioserv AG (Rostock) einen nicht- radioaktiven Elastase-1-Test auf Basis polyklonaler Anti- körper entwickelt, der eine chronische Pankreatitis über den Stuhl diagnostiziert. Die- ser Test garantiert eine weit- aus höhere Spezifität gegen- über bisher gebräuchlichen Nachweisen. Neu an diesem Verfahren ist, dass erstmals zwei polyklonale Antikörper verwendet werden, die je- weils verschiedene Epitope erkennen. Die besonders ho- he Spezifität dieser Anti- körper zur Pankreas-Elasta- se-1 konnte im Western-Blot eindeutig nachgewiesen wer- den. Der Messbereich des Tests umfasst 15 bis 500 µg Elastase 1/g Stuhl. EB

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