und 600 000 Krankenhausfälle entfallen in Deutschland mit etwa zehn Millionen Krank- heitstagen auf das Krankheitsbild
„Arthropathien und Osteopathien“.
Diese beiden Erkrankungen verursa- chen 4,4 Prozent aller Krankheitsfälle und 4,9 Prozent aller Krankenhausta- ge. Würden zusätzlich die möglichen Arthrose-Risiken aus Frakturen der
unteren Extremitäten und der Ge- lenkzerrungen berücksichtigt, entfie- len darauf insgesamt rund eine Milli- on Krankheitsfälle mit 18 Millionen Krankheitstagen pro Jahr (9,4 Pro- zent aller Krankenhaustage). Zu die- sem Ergebnis gelangt eine gesund- heitsökonomische Studie über die
„Volkswirtschaftliche Bedeutung der Arthrose“, vorgelegt vom Geschäfts- führer des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI), Dr.
Gerhard Brenner, Köln.
Würden die durchschnittlichen Kosten eines Krankenhaustages (406 DM) beim Krankheitsbild Arthropa-
thien/Osteopathien zugrunde gelegt, so ergäben sich jährliche Kranken- hauskosten für Arthrosen in Höhe von 3,8 Milliarden DM. Rund 65 Pro- zent aller Patienten, die mit Arthro- sen stationär im Krankenhaus ver- sorgt werden, werden operiert. Ein Teil dieser Patienten wird mit Ersatz- prothesen versorgt, für die Kranken- hausfallpauschalen zwischen 6 000 DM und 23 000 DM über die Krankenkassen vergütet wer- den.
In der ver- tragsärztlichen Versorgung werden jährlich rund 43 Millio- nen Arztkon- takte wegen Arthritiden re- gistriert. Ein Viertel dieser Konsultatio- nen erfolgt bei Orthopäden.
Die Gesamtko- sten der ambu- lanten Arthro- sebehandlung können – legt man den Wert eines durchschnittli- chen Arztkontaktes mit 28 DM zu- grunde – mit 1,2 Milliarden DM je Jahr veranschlagt werden. Die 10,7 Millionen Arztkontakte bei Orthopä- den wegen Arthritiden verursachen unterschiedliche ärztliche Leistungen.
Operative Eingriffe wegen Arthrose in der Praxis niedergelassener Fachärzte sind relativ selten, gemes- sen an dem genannten Kontaktvolu- men. Im Jahr 1995 wurden rund 135 000 operative Leistungen von nie- dergelassenen Orthopäden mit einem Umsatzwert in Höhe von 52,7 Millio- nen DM erbracht. Dr. Harald Clade A-2612 (32) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 42, 16. Oktober 1998
P O L I T I K AKTUELL
Arthrose
Teures Krankheitsbild
Das Zentralinstitut analysierte die Gesamtkosten bei der Behandlung von Arthropathien und Osteopathien.
R
Tabelle
Jährliche Kosten bei der Behandlung von Arthropathien und Osteopathien
Direkte Kosten (in Milliarden DM) 6,54 davon:
Krankenhausbehandlung 3,82
Ambulante Behandlung 1,20
Rehabilitation
– Rentenversicherung 0,53
– Krankenversicherung 0,40
Arzneimitteltherapie 0,59
Indirekte Kosten (in Milliarden DM) 9,72 davon:
Arbeitsunfähigkeitskosten 5,29
Erwerbsunfähigkeitsrenten 4,43
(Gesamtlaufzeit für einen Jahrgang)
Summe 16,26
Quelle: Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung, Köln