• Keine Ergebnisse gefunden

7.700,0 Kubikmeter pro Kopf und Jahr

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "7.700,0 Kubikmeter pro Kopf und Jahr"

Copied!
12
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Konfliktstoff mit wachsender Dimension

Von Günter Barthel, Leipzig

In den letzten Jahren nahm die Zahl der akademischen Konferenzen, der wissen¬

schafllichen Publikationen sowie politischer und wirtschaftlicher Aktivitäten zu, die

sich im engeren wie im weiteren Sinn mit der Problematik der Wasserreserven auf

unserem Globus im allgemeinen tmd der gleichen Fragestellung bezogen auf Nord¬

afrika und Westasien im besonderen befaßten imd befassen.'

Dies mag auf den ersten Blick verwundern, ist doch die Weltoberfläche zu 71% mit Wasser bedeckt und gibt es doch auf unserem blauen Planeten rund 1,4 Mrd. Kubikki¬

lometer Wasser, aber - und hier beginnt die Crux - nur etwa 2,5% von dieser Menge

sind Süßwasser. Diese nüchteme Prozentzahl in eine faßbare Größenordnung umge¬

rechnet, bedeutet, daß den Erdenbewohnem jedes Jahr 40.900,0 Kubikkilometer

emeuerbares Wasser zur Verfügung stehen, d.h. 7.700,0 Kubikmeter pro Kopf und

Jahr. Hinter dieser globalen Zahl verbergen sich jedoch gewaltige Unterschiede von Kontinent zu Kontinent, von Region zu Region und von Land zu Land. Während viele Staaten Lateinamerikas, der Karibik, Nordamerikas und Ostasiens ein Überangebot an Wasser registrieren, leiden andere Länder an einem ausgesprochenen Defizit an diesem wichtigen Rohstoff Und am benachteiligtsten in dieser Frage war, ist und bleibt die

Region des Vorderen Orients und Nordafrikas. Von den eingangs angesprochenen

40.900,0 Kubikkilometer Süßwasser auf der ganzen Welt finden sich ganze 300

Kubikkilometer respektive 0,73% des Weltaufkommens in diesem geographischen

Großraum. Nun besagen 0,73% an sich nur sehr wenig über den Stellenwert dieser

Ziffemfolge. Erst der Bezug zu einer anderen mathematischen Größe macht das

Zahlenspiel in seiner ganzen Dimension verständlich, detm im Nahen Osten und

Nordafrika, d.h. unter Einschluß der Türkei, Irans und Israels, lebten 1992 346,1 Mio.

Menschen, demnach 6,36% der Weltbevölkemng. Und diese 6,36% der Weltbevöl-

kemng müssen mit 0,73% der Weltsüßwasserteserven vorliebnehmen und damit

' Water in the Middle East - legal, political and commercial Implications. Conference of the Schoo! of Oriental and Afriean Studies, London, 19.-20. November 1992; Mensch - Wasser. Hrsgg. von der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung. Hannover 1995; U. Ulfkotte: Von der Bedeutung des Wassers im Nahen Osten - Kohl, Hussein und Rabin würdigen das Wasserprojekt in der jordanischen Wüste. In:

Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt/ Main 6.6.1995 (Nr. 129), S. 3.

(2)

Wassermangel im Vorderen Orient 361

haushalten.^

Aus dem Beziehimgsgeflecht zwischen Geographie, Klima, Bevölkerung, Was¬

serhaushalt und Ökonomie ergibt sich, daß 53% der Bevölkerung des Vorderen

Orients und Nordafrikas in Ländem mit unzureichendem Wasseraufkommen von

weniger als 1.000 Kubikmetem pro Kopf und Jahr und 18% in Ländem mit einem

knappen Wasseraufkommen zwischen 1.000 und 2.000 Kubikmetem pro Kopf tmd Jahr

leben. Umgekehrt ergibt sich daraus, daß lediglich 29% der Menschen in Nordafrika tmd Nahost in Ländem beheimatet sind, in denen ein ausreichendes Wasseraufkommen von mehr als 2.000 Kubikmetem pro Kopf und Jahr anzutreffen ist.'

Welche Konsequenzen sich aus dem Vorhandensein bzw. Nichtvorhandensein von

Wasser ergeben, läßt sich mühelos aus den Statistiken über die agrikole Nutzung der einzelnen Staatsterritorien ablesen. Während in Deutschland der Anteil der landwirt¬

schaftlichen Nutzfläche am Gesamtareal bei nmd 55% liegt, stehen Ägypten nur 3,5%, Saudi-Arabien nur 0,5% und Kuweit gar nur 0,2% der Gesamtfläche fur die landwirt¬

schaftliche Bewirtschaftung zur Verfügung. Lediglich Irak verweist mit 12,6% Anteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche am Gesamtterritorium auf eine günstigere Rela¬

tion.

Diese Zahlen reflektieren schlaglichtartig die Gegebenheiten arider und semiarider Gebiete, die sich oft genug mit den imwirtlichen Bildem scheinbar pflanzenloser und menschenleerer Areale in Verbindtmg bringen lassen. Dies ist jedoch nicht nur eine Frage der Optik, denn hinter ihr verbergen sich dramatische Problem felder, die sich am ehesten mit den Worien Wassermangel und Wassernot umreißen lassen."

Aus dem bisher skizzenhaft Ausgeführten resultieren einige Erkenntnisse, die

bereits an dieser Stelle kursorisch zusammengefaßt werden sollen:

1. Der Nahe Osten und Nordafrika verfügen als Region über die geringsten

Süßwasservorkommen auf der Welt in absoluten Zahlen.

2. Den Menschen im Nahen Osten und in Nordafiika stehen, im Weltmaßstab

gesehen, die geringsten Mengen an Trinkwasser pro Kopf und Jahr zur Verfugung.

' Entwicklung und Umwelt Weltentwicklungsbericht 1992. Washington (Weltbank) 1992, S. 60; vgl.

P. Beaumont/ G. H. Blake/ J. M. WaGSTAFF: The Middle East A geographical study. London, New York, Sydney, Toronto 1976, S. 80-104; C. GiSCHLER: Water resources in the Arab Middle East and North Africa. Cambridge 1979, S. 17 ff.; E. SalaMEH: Wasserressourcen der arabischen Länder.

Merkmale. Möglichkeiten und Zukunftsaussichten. Projektstelle UNCED des Deutschen Naturschutzrin¬

ges und des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Bonn 1992, S. 6 ff ' Entwicklung und Umwelt ... (Atun. 2), S. 60.

' Miyäh aS-Sarq al-awsat: iS'äl harb gadida am itß' kull al-hurüb? In: al-'Älam, Rabat 6.10.1991, S. 3;

vgl. N. BesCHONER: Water and instability in the Middle East. An analysis of environmental, economic and political factors influencing water management and water disputes in the Jordan and Nile basins and Tigris-Euphrates region. Intemational Institute for Strategic Studies, Adelphi Paper No. 273.

London 1992, S. 32-45; T. Naff/ R. C. Matson (ed.): Water in the Middle East Conflict or Cooperation? Boulder 1984, S. 27 ff.

(3)

3. Rund drei Viertel der Bewohner dieser Region müssen jährlich pro Kopf mit einer Wassermenge für ihre Bedürfiiisse und die Nachfrage aus hidustrie und Landwirtschaft

auskommen, die tmter jener magischen Grenze von nmd 1.800 Kubikmeter pro Kopf

und Jahr liegt, die gemeinhin als notwendig erachtet wird.

4. Die genarmten Durchschnittswerte erfahren eine drastische Zuspitzung, weim in die Betrachtung einfließt, daß nur die Türkei, der Südsudan und partiell der Libanon über ein ausreichendes Süßwasserdargebot in Gestalt von Flüssen, Seen und Grund¬

wasser verfügen, während alle anderen Staaten der Region in dieser Frage als benach¬

teiligt eingestuft werden müssen.

5. Die ganze Dramatik ergibt sich jedoch erst aus der Beachtimg der Tatsache, daß das explosionsartige Wachstum der Bevölkerung die Schere zwischen Wasserangebot,

das im wesentlichen konstant bleibt, und Wassemachfrage, die permanent wächst,

unaufhörlich auseinanderbiegt. Allein der Hinweis auf die Existenz von 53 Mio.

Arabem 1930 und von 236 Mio. Arabem 1991 genügt, um den Ausführungen den

Verdacht von Kassandramfen zu nehmen.

Auch dem Propheten Muhammad, man möge die kleine Abschweifung verzeihen,

war diese Problematik bewußt, natürlich nicht in ihrer heutigen Größenordnung, aber

zumindest mit Blick auf den Wassermangel in der Wüste und die Sehnsucht der

Beduinen sowie der Karawanenführer nach sorgenfreier Wasserversorgung. Da auch er

die irdischen Bedürfriisse seiner Anhänger nicht zu stillen vermochte, stellte er ihnen wenigstens für das Paradies genügend Flüssigkeit in Aussicht. Nicht ohne Grund wurde

im Koran sein Versprechen verewigt, daß die Frommen das auf Erden Vermißte im

Paradies im Überfluß vorfinden werden. In Sure 47, Vers 13, heißt es: "Siehe, Allah fuhrt diejenigen, welche glauben und das Rechte tun, in Gärten, durcheilt von Bächen .." und in Sure 47, Vers 16, wird das Paradies konkret beschrieben: "In ihm (dem Paradies - G.B.) sind Bäche von Wasser, das nicht verdirbt, und Bäche von Milch, deren Geschmack sich nicht ändert, und Bäche von Wein, kösthch den Trinkenden

Nach diesem, die Komplexität der Probleme nur andeutenden Exkurs in den nah¬

östlichen und nordafrikanischen Wasserhaushah seien im folgenden anhand von zwei

länderbezogenen Fallstudien die bisherigen Aussagen vertieft.

Zum ersten gilt die Konkretisiemng Saudi-Arabien. Ein Land, das nicht nur als

Hüter der heiligen Stätten des Islam und als Erdölproduzent häufig mit Superlativen in Verbindung gebracht wird. Wie zu sehen sein wird, bieten sich Superlative auch mit Blick auf die Wasserwirtschaft an, aber nicht jede technische Leistung und nicht jeder ökonomische Erfolg verdienen positive Prädikate aus ökologischer Sicht.

Für Saudi-Arabien galt bis zu seinem mit Petrodollar gespeisten Aufbmch in die

Neuzeit wie für alle vorindustriellen Gesellschaften, daß es ein Wasserproblem in

' Der Koran. Aus dem Arabischen übersetzt von Max Henning. Leipzig 1968, S. 458-459.

(4)

Wassermangel im Vorderen Orient 363

unserem heutigen Verständnis nicht gab. Bevölkerungszahl imd Wasserverbrauch standen mit dem Dargebot der Natur mehr oder weniger im Einklang; das Verhältnis von Ökonomie, Demographie und Ökologie zeigte sich relativ ausbalanciert. Noch bis

zur Zeit vor dem 1. Weltkrieg beschränkte sich der Wasserverbrauch im Reiche der

Sauds auf 20 bis 40 1 pro Tag und Kopf 1971 verbrauchte ein Einwohner der Haupt¬

stadt Ar-Riyad schon 133 1 pro Tag, 1979 waren es berehs 271 1 pro Tag und 1984 sage und schreibe 600 1 pro Tag. Werden hierzu noch die von Landwirtschaft und Industrie in Anspruch genommenen Wassermengen hinzuaddiert, dann lag der Wasserverbrauch in Ar-Riyad bei 2740 1 pro Kopf und Tag.' Diese Zahlen sind Ausdruck ökonomischer und ökologischer Verschwendung, die ihresgleichen sucht.

Um diese Meinung zu unterlegen sei angeführt, daß ein Deutscher zu Begirm

unseres Jahrhimderts - fast vergleichbar mit einem Beduinen - auch nur 40 1 pro Kopf und Tag verbrauchte und heute lediglich durchschnittlich 145 1 Wasser am Tag verwen¬

det, wohlgemerkt - und dies verdient durchaus der Unterstreichung - in einem Land mit ausreichendem Wasserangebot.'

Fiu Interessierte sei am Rande eingeblendet, daß der Wasserverbrauch in den fünf

neuen Bundesländern von 220 1 pro Kopf und Tag zu DDR-Zeiten auf heute 112 1 pro

Kopf und Tag zurückging. Ein plastisches Beispiel für die erzieherische Wirkung des Geldes, die zur Folge hat, daß der Wassemutzer seinen sirmvollen bzw. sirmlosen

Umgang mit dem Wasser sofort im eigenen Portemoimaie spürt.*

Doch davon kaim in Saudi-Arabien nicht die Rede sein. Die realen Kosten für die

Bereitstellung von sauberem Trinkwasser werden z.B. von den Wasserwerken in

Ar-Riyad mit 12 DM pro Kubikmeter angegeben. Abgegeben wird das Wasser an den

Privatverbraucher jedoch für lediglich 0,50 DM pro Kubikmeter, und Landwirtschaft und Industrie erhalten das kostbare Naß sogar kostenlos. Mit anderen Worten, der Staat kann es sich scheinbar auf Gnmd seines Erdölreichtums leisten, den Wasserverbrauch

seiner Landeskinder in einem für mitteleuropäische Vorstellungen kaum faßbaren

Umfang zu subventionieren.'

Diese Generosität hat vielerlei Folgen. Einerseits zeugt sie - aber nur auf den ersten Blick - von einer sozialen Komponente, die aber auf der Kehrseite einen ausgespro¬

chen großzügigen Umgang mit dem Rohstoff Wasser impliziert. Andererseits, und dies ist die makroökonomische Seite der Medaille, führt die kostenlose Bereitstellung von

' P. Beaumont: Water and development in Saudi Arabia. In: Geographical Joumal (London) 143/1 (1977), S. 42-60; Middle East Economic Digest, London 1.6.1990, S. 18.

' B. Harenberg (Hrsg.): Die Bilanz des 20. Jahrhunderts. Dortmund M994, S. 277.

' C. P. MÜLLER: "Du mußt den Brunnen graben, bevor du Durst hast". In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt/Main 25.10.1994 (Nr. 248), S. 9-10.

' K. Schliephake: Wasser am Arabisch/Persischen Golf - natürliches Potential und Krisenfaktor. In:

Orient (Hamburg) 33/2 (1992), S. 236-237.

(5)

Wasser für alle gewerblichen Bereiche zu totalen Verzerrungen in allen Kostenrech- nimgen sowie Bilanzen und damit zur Unrentabihtät jeglicher Produktion un Vergleich zum Weltmaßstab, mit Ausnahme der Erdölforderung und -Verarbeitung.

Diese Behauptimg sei in aller Kürze am Beispiel der Getreideproduktion bewiesen, die in den letzten beiden Dezeimien in Saudi-Arabien einen stürmischen Aufschvmng

nahm. Wurde die Weizenemte 1975 mit einem Ergebms von 5000 t ausgewiesen, so

stieg die Produktion über 250000 1 1982, 1,3 Mio. 1 1984 bis auf 4,1 Mio. 1 1993. Ein schwer imd teuer erkaufter Erfolg auf der Stufenleiter hin zum bedeutendsten Weizen¬

exporteur des Vorderen Orients. Jede Toime Weizen verdankt nämlich ihre Produktion und ihren Absatz allein der Tatsache, daß der saudische Staat gewaltige Subventionen tätigte; bis 1985 stützte er jede geemtete Tonne Weizen mit dem Sechsfachen und ab

1985 mit dem Dreifachen des Weltmarktpreises.'"

So gesehen verbirgt sich natürlich hinter der sensationellen Ertragssteigerung im Falle der Weizenproduktion kein Geheimnis und kein Wunder, denn bei kostenloser Bereitstellung von Bewässerungswasser, bei garantierter Abnahme durch den Staat und

bei Stützungszahlung in genaimter Höhe wären sicherlich auch anderenorts solche

Resultate zu erzielen. Doch dieser nicht in Abrede zu stellende Erfolg ist - wie schon konstatiert - nicht nur teuer, sondem er ist auch unverantwortlich erkauft. Zum Zwecke der Ausdehnung der Weizenproduktion wurden in großem Stil unterirdische, fossile Wasservorkommen erschlossen und genutzt. Dies stellt mit den heutigen technischen Mitteln der Bnmnenbohrung kein Problem dar, aber ihre Emeuemng ist nicht gewähr¬

leistet. Die unterirdischen Reservoire, entstanden über Jahrtausende, erschöpfen sich

durch den derzeitigen Raubbau, und schon die nächste Generation kann auf diese

Quellen im doppelten Sinne des Wortes nicht mehr zurückgreifen. D.h. die gegenwärti¬

ge Wirtschaftspolitik Saudi-Arabiens verletzt ein Gmndprinzip nachhaltiger Entwick¬

lung in sträflicher Weise, da es schon heute absehbar ist, daß die zukünftigen Genera¬

tionen nicht mehr mit diesen Wasserreserven rechnen können und andere nicht in Sicht sind."

Doch die Frage, ob es zu dieser Wirtschaftspolitik aus marktwirtschaftlicher Per¬

spektive eine Altemative gibt, ist nicht oder nur schwer zu beantworten. Derm die

Realisiemng der einfachen Fordemng nach Verkauf des Wassers zumindest zu den

Gestehungskosten und nach Beschränkung des Verbrauchs auf das Maß absehbarer

'° Agriculture: cultivating a new image. In: The Middle East (London) März 1985, S. 46-50;

T. KOSZINOWSKI: Saudi-Arabien 1993. In: T. KOSZINOWSKI/ H.Mattes (Hrsg.): Nahost Jahrbuch 1993.

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Nordafrika und dem Nahen und Mittleren Osten. Opladen 1994, S. 141.

" G. Barthel/ H. Müller: Soziale Transftjrmationsprozesse in Kuweit und Saudi-Arabien. In:

G. Barthel/ H. NimschowSKI (Hrsg.): Die Araber an der Wende zum 21. Jahrhundert Berlin 1987, S, 121.

(6)

Wassermangel im Vorderen Orient 365

Erneuerung würde bedeuten, daß der gesamte Wirtschaftsmechanismus in Sau¬

di-Arabien zusammenbrechen müßte. Der Ruf nach Rückkehr in die Beduinenzelte tmd

nach Gestaltung des täglichen Lebens ün Stile der Großväter wird wohl auch kein Echo auslösen. Bleibt als Antwort nur die imbefriedigende Sentenz, daß auch Saudi-Arabien seine wirtschaftliche Zukimft an seinem Potential ausrichten muß und nicht an seiner künstlich verzerrten Finanzkraft.

Analogien zu Saudi-Arabien drängen sich - weim auch auf niedrigerem Niveau -

hinsichtlich von Wasserverschwendung imd falsch verstandener Preisgestahung fiir die Bereitstellung von Süßwasser auch mit Blick auf Jordanien auf Zwar sind die Wasser¬

preise in Jordanien stark gestaffelt, aber unter dem Strich wird nicht kostendeckend gearbeitet, und der Zwang zur Sparsamkeit beschränkt sich lediglich auf Appelle. Jene jordanischen Bauem, die in den Wüstengebieten nahe der Grenze zu Saudi-Arabien

Weizen anbauen und emten, erhalten das Wasser kostenlos vom Staat aus Bmnnenboh- rungen zur Verfügung gestellt und können überdies mit einem garantierten Abnahme¬

preis in Höhe von 235 US-Dollar pro Tonne Weizen rechnen. Die jordanischen Bauem, die ihre Tätigkeit auf den Osthängen des Jordantales angesiedelt haben, müssen sechs

Fils pro Kubikmeter für die Beschaffung des kostbaren Naß veranschlagen - bei

Gestehungskosten von fünfzig Fils, d.h. zwei von sechzehn Pfennigen. Nur die Bürger

der Hauptstadt Amman spiuen in Ansätzen die Logik des Zusammenhanges zwischen

Produktion und Verbrauch, denn sie müssen immerhin fast vierzig Prozent der Geste¬

hungskosten, die sich Anfang der neunziger Jahre auf 1 Dinar beliefen, über den

Wasserpreis aus dem eigenen Portemonnaie bestreiten. Doch insgesamt verbleibt auch flir Jordanien das emüchtemde Fazit, daß die bisherige Preispolitik den leichtsinnigen Umgang mit dem Wasser eher begünstigte denn stoppte.'^

Als zweites Fallbeispiel sei die Wasserproblematik im Gebiet des heutigen Israel und im Westjordanland herausgegriffen. Den meisten unserer Zeitgenossen verstellten bislang Meldungen unserer Medien über wirtschaftliche Expansion in Israel sowie Not und Gewalt in den besetzten Gebieten einersehs, und die Nachrichten über Fortschritte

bzw. Hemmnisse bei den Friedensgesprächen zwischen Israelis und Arabem anderer¬

seits den Blick dafür, daß auch nach einer politischen Lösung der über Jahrzehnte angestauten Probleme auch zukünftig genügend Zündstoff für neue Auseinanderset¬

zungen vorhanden sein wird. Einer der konfliktträchtigsten Faktoren wird die Verfü¬

gungsgewalt über die Ressource Wasser sein.

Ein Blick auf die Wasserbilanz Israels zeigt folgende Stmkturiemng: Nur 20%

seines Wasserverbrauchs deckt Israel aus eigenem Gmndwasseraufkommen in der

israelischen Küstenebene. Weitere 20% entnimmt Israel aus den Gmndwasserschichten

"R. LUYKEN: Wasser ist Frieden - Kein Wasser ist Krieg. In: Die Zeit, Hamburg 20.12.1991 (Nr. 52), S. 14.

(7)

der Westseite der besetzten Gebiete. Und ganze 60% werden dem See von Genezareth, auch Tiberias-See oder Yam Kinneret genaimt, entnommen. Zwar ist er seit der Beset¬

zung der Golan-Höhen 1967 scheinbar ein israelisches Binnengewässer, das aber vom Jordan durchflössen wird, der durch die Überbeanspruchung infolge der einseitigen Wasserentnahme heute nur noch als Rinnsal das Tote Meer erreicht."

Angesichts dieser Zahlen drängen sich eine Reihe von Fragestellungen auf, die

zumindest den Glanz und die Bewunderung, die blühende Gärten, fruchtbare Kibbuzim

und Sprinkleranlagen made in Israel zu Recht auslösen, in einem anderen Licht er¬

scheinen lassen. Kann man - um nur eine Frage zu stellen - wirklich unzweifelhaft erreichte Fortschritte und Leistungen preisen, wenn die Erfolge wasserseitig auch auf Kosten der Nachbam gehen?

Die Antwort wird wohl nicht eindeutig ausfallen. Schon gar nicht, wenn man die Situation im besetzten Westjordanland genauer unter die Lupe nimmt. Schon wenige Stunden nach der Erobemng der damals jordanischen Gebiete im Jahre 1967 erließen die Kommandanten der Militärverwaltung eine Vielzahl von Gesetzen tmd Verordnun¬

gen, die die lückenlose Verfügimgsgewalt über die unterirdischen Wasservorkommen sicherten. So darf bis heute kein Palästinenser ohne israelische Zustimmimg einen

Bruimen graben, während den israelischen Siedlem in dieser Richtung keinerlei

Zwänge auferlegt sind. Die von ihnen genutzte modeme Technik hatte überdies eine

Absenkung des Grundwasserspiegels und ein Ausfrocknen vieler arabischer Brunnen

zur Folge. Als Konsequenz der nunmehr fast dreißigjährigen Besetzung ergibt sich

heute, wenige Stunden vor Ausdehnung der Autonomie auf das ganze Westjordanland ein emüchtemdes Bild. Den ungefähr 100 000 israelischen Siedlem in den besetzten

Gebieten stehen pro Jahr rund 100 Mio. Kubikmeter Wasser zur Verfugung, d.h. mnd

1000 Kubikmeter pro Person und Jahr. Demgegenüber müssen fast 1 Mio. Palästinen¬

ser mit nur 137 Mio. Kubikmeter Wasser pro Jahr auskommen, demzufolge mit

lediglich 137 Kubikmeter pro Kopf und Jahr. Wen wundert es in Kenntnis dieser

Zahlen, daß sich die israelischen Siedlungen mit grünem Rasen und mit Swimming¬

pools präsentieren, während z.B. die bewässerte Anbaufläche der palästinensischen

Bauem von 27% der landwirtschaftlich genutzten Fläche 1967 auf 4% 1994 zurück¬

gegangen ist.'''

Es liegt für jeden Kenner der Materie auf der Hand, daß die im Verlauf der

" ZaMenangaben auf der Basis der Äußerungen von Abdur-Rahman Tamimi von der Palestine Hydrolo- gical Group. In: Guardian Weekly, London 29.12.1991.

" A. Hottinger: Wasser als Konfliktstoff. Eine Existenzfrage fiir Staaten des Nahen Ostens. In:

Europa-Archiv (Bonn) Folge 6 (1992), S. 154; vgl. J. KHOURI: Arab water security: a regional strategy.

horizon 2030. Water Resources Division, Arab Center for Studies of Arid Zones and Dry Lands.

Damaskus 1990, S. 14 ff.; A. al-Khasawneh: The intemational law commission and Middle East waters. Paper presented at the Conference "Water in the Middle East - legal, political and commercial Implications" ofthe School ofOriental and African Studies, London, 19.-20.11.1992 (Ms.), S. 2 ff

(8)

Wassennangel im Vorderen Orient 367

Nahostfriedensverhandlungen so oft strapazierten Sicherheitsfragen in Wirklichkeit zu einem hohen Prozentsatz Wasserfragen sind, imd daß deren Stellenwert täglich wächst.

Arabische Autonomie und spätere Unabhängigkeit werden dazu fuhren, daß die

Palästinenser nicht nur ein Mitspracherecht über ihre Wasservorkommen einklagen, sondem daß sie fiiiher oder später eine gleichberechtigte Verfügungsgewalt anstreben werden.

Verhandlungen über diesen Gegenstand sind komplexer und komplizierter Natur.

Auf der einen Seite ist einleuchtend, daß die Palästinenser auf ihre Rechte auch am lebensspendenden und -erhaltenden Naß nicht verzichten können, wollen sie nicht von Anfang an eine Entwicklung hin zu mehr Prosperität für die Menschen und die Wirt¬

schaft verspielen. Auf der anderen Seite wäre es naiv zu glauben, daß die Israelis ihre

Ansprüche auf fremdes Wasser ganz aufgeben würden. Dies wäre nämlich - und hier

drängen sich durchaus Parallelen zu Saudi-Arabien auf - ohne jeden Zweifel mit dem Zusammenbmch großer Teile der israelischen Agrikultur und mit einer deutlichen

Reduzierung des Lebensstandards der gesamten Bevölkerung verbunden. Eine An¬

nahme, die den Bestand des Staates Israel in seinen Grundfesten erschüttem würde und demzufolge wohl als unrealistisch einzustufen ist.

Für die Richtigkeit dieser Überlegungen wird gerade der heutige Tag die entspre¬

chenden Beweise bereithalten. Während die deutschsprachigen Orientalisten in Leipzig debattieren, unterzeichnen Israel und die PLO in Washington das nach zähen Verhand¬

lungen in Taba paraphierte Abkommen über die Ausweitung der palästinensischen

Selbstverwaltung auf das Westjordanland. Vorausgesetzt, daß die Informationen der

Nachrichtendienste glaubwürdig smd, wird Israel "die Wasserversorgung palästinensi¬

scher Gebiete um 28 Millionen Kubikmeter erhöhen. Eine darüber hinausgehende

Steigemng wird von der verfügbaren Gesamtmenge abhängig gemacht. Zu deren

Verwaltung wird ein gemeinsames Wasser-Komitee geschaffen.""

Zwei Amnerkungen zu diesem Zitat lassen sich bereits heute vortragen. Erstens ist

es sprachhch und rechtlich unangebracht, Israel die Rolle der gewährenden Seite

zuzusprechen, da Israel ohnehin nur "verteilt", was es seit 1967 mit militärischen Mittehi unter Konfrolle häh. Und zweitens verfestigt sich der Verdacht, daß für einflu߬

reiche Gmppiemngen in Israel die Autonomie nur eine neue Vokabel ist, um ihre

Dominanz gegenüber dem palästinensischen Territorium zu verfestigen. Der israelische Außenminister Schimon Peres referierte die Gmndzüge des Vertragstextes vorab nicht ohne Stolz und erklärte: "Aus dem Abkommen ergibt sich, daß Israel weiterhin über 73 Prozent des Bodens in den (besetzten) Gebieten, über 97 Prozent der Sicherheitskräfte

" AP-127, vom 24.09.1995, S. 2; vgl. Die Kernpunkte des palästinensisch-israelischen Abkommens. In;

Frankfurter Allgemeine Zeihing, Frankfurt/Main 26.9.1995 (Nr. 224), S. 2.

(9)

und 80 Prozent der Wasservorkommen verfügen wird."" Daß dies auf Dauer nicht die Lösung sein kann, die vor allem die Palästinenser erwarten, liegt auf der Hand und bedarf wohl keines Kommentars.

Doch die angesprochene Komplexität des israelisch-palästinensischen Wasser¬

disputs greift weit über die Grenzen ihrer beiden Territorien hinaus; involviert sind unmittelbar auch noch der Libanon, Syrien und insbesondere Jordanien.

So ist beispielsweise der Verdacht nur schwer auszuräumen, daß die Südlibanesi¬

sche Armee seit 1982 nicht nur einen Sicherheitspuffer zwischen Israel und den

Libanesen imd den in diesem Land lebenden Palästinensem darstellt, sondem daß diese Tmppen u.a. auch den Litani und den Hasbani, zwei wasserreiche Gebirgsflüsse, zugunsten zukünftiger israelischer Wasseroptionen im Visier haben. Aktuell in Mitlei¬

denschaft gezogen sind jedoch vor allem die Jordanier. Nicht allein die Reduziemng der Wasserführung des Jordan durch die oben bereits angesprochene Wasserentnahme im See von Genezareth schlägt zu Buche. Vielmehr ist die Verschärfung der Wasser¬

probleme in Jordanien in besonderem Maße der Wasserentnahme seitens der Israelis

aus dem Jarmuk zu danken. Die Israelis pumpen das Wasser aus dem Jarmuk in den

Tiberias-See, so daß der parallel zum Jordan gebaute Ghor-Kanal nicht mehr genügend

Bewässemngswasser aus dem Jarmuk in die East-Ghor-Senke zu lenken vermag.

Gravierendste Folge ist der Fakt, daß die bewässerte Fläche auf der Ostseite des Jordan zwischen 1991 und 1995 um zwei Drittel reduziert werden mußte.

Der Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion und die Zunahme der Arbeits¬

losigkeit im jordanischen Agrarsektor waren die sichtbaren Nachwirkungen.

Inwieweit die Implementiemng der im Artikel 6 des Friedensvertrages zwischen

Israel und Jordanien hinsichtlich der Wasserfrage vereinbarten Gmndsätze zu einer Beseitigung bisherigen Unrechts und zur Erhöhung des Wasserdargebots für Jordanien fähren wird, ist gegenwärtig noch nicht voll zu überschauen. Auf jeden Fall ist es unangebracht, den Eindmek zu erwecken, als ob "Jordanien jährlich insgesamt 215 Mio. cbm Wasser von Israel erhälf", weil Israel nicht verteilen kann, was es zwar de facto kontrolliert, was ihm aber völkertechtlich niemals gehörte.

Die Darlegungen zu diesem Problemfeld nähren die Prognose, daß die Wasserfrage auch nach Unterzeichnung gewichtiger, auf den Frieden in der Region orientierender

Dokumente weiterhin spannungsgeladene Konfliktbereiche offenhält. Ob man die

düstere Prophezeiung von Alain Gresh, der in einem kritischen Artikel dieser Tage meinte: "Der Nahe Osten ist im Haß erstarrt - die 'Neue Weltordnung' bedeutet hier

" Financial Times, London 15.8.1995.

" E. Franz: Jordanien 1994. In: T. KOSZINOWSKI/H. MATTES (Hrsg.): Nahost Jahrbuch 1994. Politik.

Wirtschaft und Gesellschaft in Nordafrika und dem Nahen und Mittleren Osten. Opladen 1995, S. 104.

(10)

Wassermangel im Vorderen Orient 369

bloß noch mehr Willkür, Gewah und Ungleichheit'"*, in sein Weltbild integriert, sei dahingestellt, aber für satiuierte Zufhedenheit über das bislang Erreichte und in Teil¬

aspekten diuchaus optimistisch Stimmende ist in der Tat kein Platz.

Mit diesen Beispielen möge die konkrete Demonstration ausklingen. Nicht jedoch, ohne auf andere Sorgenkinder im Bereich der Wasserwirtschaff hingewiesen zu haben.

So betreibt die libysche Fühnmg mit der 1991 eingeweihten ersten Phase des Projektes

"Großer Fluß" ein gewagtes Spiel mit den Gnmdwassenessourcen im Raum der Oase

Kufra. Noch weitreichendere Implikationen bergen hydroenergetische Bauvorhaben an

Flüssen, die für mehrere Länder von existentieller Bedeutung sind. Gemeint sind die 21 Staudämme an den Oberläufen von Euphrat tmd Tigris in der Türkei, die den Wasser¬

durchlauf nach Syrien und Irak verringem werden. Die Gefahr besteht, daß die Anlie¬

gerstaaten mit dem Wasserdurchlaß erpreßt werden körmen. Dies ist u.a. auch für

Ägypten ein Damoklesschwert, weim ins Kalkül einbezogen wird, daß der Sudan und

Äthiopien durch eigene Dammbauten den Wasserhaushalt des Nils arg durcheinander bringen könnten.

Ergänzend zu den fünf eingangs genannten Gesichtspunkten bieten sich an dieser Stelle noch einige Schlußfolgerungen an," die durchaus zur Verallgemeinemng anregen:

1. In Nordafrika tmd im Vorderen Orient besteht mit Blick auf das Wasser ein sich

zuspitzender Widerspmch dergestalt, daß zimehmend mehr Wasser verbraucht wird als

die Wasserressourcen langfHstig hergeben. Dieser Widerspmch ist nur durch seine

Negation aufzuheben, d.h. es darf zukünftig nur noch so viel Wasser genutzt werden, wie die natürliche Bilanz zuläßt.

2. In Nordafrika und im Nahen Osten ist eine latente Wasserkrise auszumachen.

Diese Wasserkrise ist in erster Linie eine Verteilungskrise: einige Länder verfügen über Wasser im Übermaß, die Masse der Staaten leidet unter Wassermangel. Durch vemünf-

tige Regelungen zur zwischenstaatlichen Aufteilung läßt sich eine gerechtere Ver¬

teilung für alle Bewohner der Region eneichen, und die düstere Prophezeiung des

jordanischen Kronprinzen Hassan, daß "der nächste Krieg im Nahen Osten ... um das Wasser geführt (werden) wird", ließe sich ad absurdum führen.^"

3. Die arabischen Staaten und ihre islamischen Nachbam sowie Israel haben in

ihrem Denken noch immer nicht im vollem Umfang verinnerlicht, daß auch hinsicht¬

lich des Wassers die entscheidende conditio sine qua non die Abkehr von der Kon-

A. Gresh: Erstarrung in Nahost. In: Le Monde diplomatique, Paris 15.9.1995, Beilage, S. 1.

" Siehe hierzu auch: J. C. Starr/ D. C. StOLL (ed.): The politics of scarcity. Water in the Middle East.

The Center for Strategie and Intemational Studies. Boulder 1988, S. 47 ff; M. Wolffsohn: Wasser für den Frieden. In: Die politische Meinung (Osnabrück) 36 (1991), S. 61-67.

™ Zitiert in: U. ULFKOTTE: Kampf ums Wasser. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt/M.

30.12.1993 (Nr. 303), S. 1.

(11)

frontation und die Hinwendung zum Kompromiß sowie zur Kooperation ist. Es zeigt sich, daß die bisherige Wasserpohtik vorrangig auf Vorherrschaft und Machterhah abzielte imd nicht, wie eigentlich notwendig, auf sorgsamen Umgang mit den ohnehin spärlichen Reserven und auf Beachtung der berechtigten Ansprüche aller Beteiligten.

Ein Blick auf die bisherigen Ergebnisse der Kommission Wasserverteilung, die ihr

Mandat im Rahmen der arabisch-israelischen Friedensverhandlungen 1991 in Madrid

erhielt und seither siebenmal tagte, zeigt, daß sich die Gesprächspartner der Problema¬

tik durchaus bewußt sind, doch bei allen Teilnehmern fehlte bislang die Bereitschaft, Konsequenzen zuerst im eigenen Haus zu ziehen.

4. Alle Länder des Vorderen Orients und Nordafiikas müssen abgehen vom Kurs der

Wasservergeudimg und -Verschmutzung. Durch Weitergabe der Kosten an die Ver¬

braucher, den Übergang zur flächendeckenden Abwasserreinigung, die Abdichtung des Leitungsnetzes, den Aufbau einer regionalen Zusammenarbeit usw. ist als primäre Zielstellung die Wassereinsparung durchzusetzen.

5. und letztens. Den Regierungen der angesprochenen Länder obhegt es mehr deim

je, durch eigene innovative Lösimgen und synergetische Effekte neue Angebote zur

Bereitstellung von sauberem Trinkwasser zu unterbreiten. Die modeme Technik köimte

via Nutzung der Sonnenenergie und der Meerwasserentsalzung durchaus zu einem

Faktor der Wasserwirtschaft werden und bestehende Engpässe überwinden helfen.

(12)

Fachgruppe Iranistik

Leitung: Jürgen Paul (Halle)

Folgende Vorträge wurden in der Fachgruppe gehahen:

Gregor Schoeler (Basel); Die "Lücke" in der nationalen Tradition Irans.

Erika Glassen (Freiburg): Extreme Positionen der Häfiz-Deutung.

BiRGiTF Hoffmann (Bamberg): Khomeinis Gedichte. Poetische Selbstdarstellung im Kontext islamischer Mystik.

Asya Asbaghi (Berlin): Die semantische Entwicklimg arabischer Wörter im Persischen.

Katajun Amirpur (Bamberg): Die zeitgenössische Diskussion um die mar^a'lya weiblicher Rechtsgelehrter in Iran.

Monika Dahncke (Hamburg): Struktur tmd Wandel einer iranischen Oppositionsgruppe.

Mohsen Zakeri (Frankfiirt a.M.): Das sogenannte Pahlawi-Buch "Kärmand" und die moder¬

ne Wissenschaft.

Kamran Ekbal (Bochum): Daena-Hüriyya: Zoroastrische Elemente in den Schriften

Bahä'u'llähs.

Christl Catanzaro (München): Michael Klapps Reisetagebuch des Nasreddin-Schah -

Plagiat oder Fiktion?

Roxane Haag-Higuchi (Bamberg): Ein Fremder im eigenen Land: Die Erinnerungen von

Hägg Sayyäh (ca. 1836-1925), als Reisebericht gelesen.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Bei den Kassenärztlichen Vereini- gungen wurden 1984 im Bereich der RVO-Krankenkassen und der Ersatzkassen insgesamt 91 884 Schwangerschaftsabbrüche als ambulant und

Mit Erfolg: Zahlreiche Forderun- gen der Lebenshilfe, die als Ver- besserungen für Menschen mit geistiger Behinderung angemahnt wurden, finden sich im Gesetz wieder: „Ohne

~ WHEN HIGH SPEED LINES ARE INSTALLED, THE ADJACENT ADDRESSES CANNOT BE USED.. ITS USE IS AUTHORIZED ONLY FOR RESPONDING TO A REQUEST FOR QUOTATION OR FOR THf

die vom Industrieminister im Vorfeld der Ministerratstagung bekanntgegebenen Details in: Le Temps, Tunis, 30.1.2008 (Développement régional: Aménagement de 6.000 hectares de

Der Machtwechsel in Ägypten im Januar 2011, an dem sich Gewerkschaftsmitglieder vor allem in den Industriezonen entlang des Nils massiv beteiligt hatten, weckte bei

Die Kontrolle über ihre Sexualität und ihre Möglichkeiten, sich vor ungewollten Schwangerschaften oder sexuell über- tragbaren Krankhei- ten zu schützen, sei- en

Barrierefrei präsentiert sich übri- gens nicht nur das Gebäude, sonder auch die Ausstellung: Die alten Vitrinen befinden sich in einer für Rollis geeigneten Höhe und alle

Nachdem sich das Hilfsprojekt für Arbeitssuchende, „Arbeit durch Management“, in den vergangenen zwei Jahren in Magdeburg etaliert hat, können seit einigen Monaten auch Menschen