Naturheilverfahren
Zu dem Beitrag „Erfolgversprechend“
von Josy Wübben in Heft 15/1997:
Umdenken
. . . Die Neuraltherapie weist unübersehbar darauf hin, daß Krankheit auf der physiologischen Ebene Aus- druck von Fehlsteuerungen des VNS ist. So wie es . . . Stör- felder sind, sind es sonst Emo- tionen, insbesondere Ängste.
Das mangelhafte Verständnis dieses Seele-Körper-Zusam- menhangs hat in die Sackgasse geführt, in der sich zur Zeit unser „Gesundheitssystem“
befindet. Wir werden daraus erst wieder herauskommen, wenn wir umkehren: umden- ken. Falsches Denken und Fühlen sind die geistig-seeli- sche Seite, die Somatisierung über vegetative Funktionen stellt die körperliche Aus- drucksform dar . . .
Dr. med. D. Kroener, Rhein- straße 26, 55116 Mainz
Drogen
Zu der Meldung in Heft 11/1997
„Seehofer kritisiert Modellversuch zur Abgabe von Haschisch“:
Schlecht informiert?
Seehofer will das Kieler Projekt verhindern, da er an einen Rückgang der Beschaf- fungskriminalität durch die kontrollierte Abgabe von
Drogen nicht „glaubt“. Mo- dellversuche im europäischen Ausland (Niederlande, Eng- land) haben jedoch gezeigt, daß die Beschaffungskrimi- nalität bei kontrollierter Ab- gabe sehr wohl drastisch zurückgeht. Ist Seehofer so schlecht informiert, daß er hierüber nichts weiß, oder will er diese Tatsachen, aus welchen Gründen auch im- mer, nicht wahrhaben? Kaum zu glauben, daß dieser Mini- ster auch wichtige Entschei- dungen treffen darf.
Dr. med. Roger Brauchle.
Lohlenbachweg 9, 71229 Leonberg
Tatsachenbericht
Zur Ablehnung einer Rehabilitations- maßnahme durch die AOK Branden- burg:
Auf Sparflamme
Ein 82jähriger erleidet im September 1996 nachts seinen ersten Herzinfarkt. Er er- kennt ihn nicht, da Facharzt für Chirurgie. Nach zwei Dol- contralzäpfchen klingen die
schlimmen Schmerzen ab.
Der in den frühen Morgen- stunden aufgesuchte Allge- meinmediziner stellt die Dia- gnose auf Anhieb. Das EKG zeigt jedoch keine typischen Veränderungen. Keine Thera- pie. Wochen später wiederholt ein befreundeter Internist aus reiner Neugierde die Untersu- chung. Das EKG zeigt eindeu- tig einen durchgemachten Hinterwandinfarkt.
Es beginnt eine ambulan- te Behandlung mit 20 mg Iso- sorbiddinitrat und 50 mg Acetylsalizylsäure pro Tag.
Keine stationäre Therapie, kein Herzkatheter, keine Ge- fäßprothesen, keine aufwen- digen apparativen, röntgeno- logischen oder laborchemi- schen Untersuchungen.
Ein halbes Jahr später be- antragt der Patient zwecks weiterer Stabilisierung seines Gesundheitszustandes eine stationäre Rehabilitationskur bei der AOK Bernau bei Ber- lin. Sie wird mit der Begrün- dung abgelehnt, die Möglich- keiten ambulanter Therapie seien noch nicht ausge- schöpft. Der preisbewußte Kollege wäre für erschöpfen- de Hinweise aus Ärztekrei- sen auf weitere sparsame Ak- tivitäten dankbar, welche so- wohl die strapazierte Kasse der AOK Bernau als auch die offenbar überfüllten Rehabi- litationskliniken Branden- burgs entlasten könnten.
Dr. med. habil. Willy Groh- mann, Prenzlauer Chaussee 132, 16348 Wandlitz
A-1608 (12) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 24, 13. Juni 1997
S P E K T R U M LESERBRIEFE
Die neue Folge der Sendereihe „Gesundheitsmagazin Praxis“ im ZDFam 18. Juni, ab 21 Uhr, ist der „Reisemedi- zin“ gewidmet. Unterstützt wird die Sendung von der Spit- zenorganisation der Apothekerschaft ABDA, vom AOK- Bundesverband und vom ADAC. Es geht um Infektionsge- fahren in den Fernreiseländern, aber auch um prophylakti- sche und präventionsmedizinische Maßnahmen bis hin zur Sofortbehandlung von akuten Fieberschüben, von Streß, Verletzungen und Maßnahmen zur Verhinderung intensi- ver Sonnenbestrahlungen.
Darüber hinaus werden in der Sendung Informationen zum Thema „Herpes-Infektionen“ vermittelt. EB
TV-Tip
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