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Archiv "Börsebius: Investmentfonds rücken zusammen" (15.03.1990)

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Renditeniveau müßte sich dann nach Auffassung dieser Gruppen dem höheren euro- päischen Niveau anpassen. In der jetzigen Phase sind je- doch alle Betrachtungen rein hypothetisch.

Dem vorsichtig operieren- den Anleger sei daher eine Liquiditätsposition empfoh- len, das heißt 20 Prozent der Mittel sollten in Laufzeiten bis zu zwölf Monaten ange- legt sein. Ungefähr 40 Pro- zent sollten in festverzins- lichen Wertpapieren angelegt werden. Dabei sollte der Schwerpunkt auf Anleihen mit einer Laufzeit von 2 bis 6 Jahren liegen. Renditen von 9 Prozent können grundsätzlich für Käufe genutzt werden.

Bei Renditen von über 9,5 Prozent sollte man die Liquidi- tätsposition sogar halbieren.

• Rund 40 Prozent soll- ten in Aktien — Anlage- schwerpunkt Deutschland — angelegt werden.

Die Entwicklungen in der DDR und in Osteuropa dürf- ten zu einer Neubewertung der deutschen Aktienunter- nehmen führen. Nach einer eventuellen Währungsunion sehen wir in den nächsten Monaten und Jahren einen Konsumboom in der DDR und in der Bundesrepublik ei- nen Investitionsboom auf uns zukommen. Daher sind klas- sische Bewertungskriterien etwas zu modifizieren. Mit ei- nem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13,5 bis 15 sind deutsche Aktien im Vergleich zu ihren euroäpischen Nachbarn nicht mehr preiswert. Die langfri- stig überdurchschnittlichen Wachstumsperspektiven auf- grund der Offnung des Ostens und der Entwicklun- gen in der DDR dürften hö- here Bewertungsziffern zulas- sen. Gemessen am Kurs- Cash-Flow-Verhältnis von 5 bis 6 sind deutsche Aktien noch preiswert. Die Gewinne der börsennotierten blue chips dürften in 1990 um rund 10 Prozent steigen.

• Neue Käufe sollten nur an schwachen Tagen getätigt werden.

Aus dem Sektor Konsum/

Handel empfehlen sich die

substanzstarken Titel Kauf- hof und Karstadt sowie die ertrags- und wachstumsstarke Douglas Holding. Siemens, MAN, Mannesmann, MA- HO, Großchemieaktien, Preussag Salzgitter, RWE (substanzstärkster deutscher Titel), VW und BMW gehö- ren in jedes Portfolio. Eine überdurchschnittliche Perfor- mance läßt auch Th. Gold- schmidt erwarten, die Aktie ist gemessen an wichtigen Kennziffern im Vergleich zu anderen Chemiespezialisten

Die Investmentfondsbran- che ist seit längerem im Um- bruch. Von der Öffentlichkeit mehr oder weniger unbe- merkt versuchten viele Ban- ken zusehends, fremden Ein- fluß in den ohnehin von ihnen mehrheitlich beherrschten Kapitalanlagegesellschaften (KAG's) zurückzudrängen oder ganz zu eliminieren.

Die enge Anbindung der Fondsgesellschaft an die „do- minierende" Hausbank läßt sich exemplarisch bei der DWS gleich Deutsche Bank oder der Union Investment gleich DG Bank belegen.

Jüngst gab denn auch die Dresdner Bank bekannt, daß sie nunmehr Alleineigentü- merin des Deutschen Invest- menttrust (DIT) sei.

Neu ist allerdings, daß in jüngster Zeit die verlorenen Töchter auch noch stolz vor- gezeigt werden. In einer groß- formatigen Anzeigenserie Mitte Februar machte die Dresdner Bank dem Publi- kum klar „wer eineinhalb Milliarden DM für seine An-

Leserservice: Wenn Sie Fragen „rund ums Geld ha- ben", können Sie sich gerne an den Autor wenden.

Schreiben Sie an Diplom- Ökonom Reinhold Rom- bach, Rudolfweg 3, 5000 Köln 50

stark unterbewertet. Da der Bauboom aufgrund der Inve- stitionsnachfrage und der Wohnungsknappheit unge- brochen ist, kommen DLW und Hochtief weiter in die en- gere Wahl. Im Finanzbereich richtet sich das Augenmerk auf Deutsche Bank, Dresdner Bank, Bayerische Hypothe- ken- und Wechselbank und auf die Allianz Holding.

Auch Nahrungsmittelak- tien werden verstärkt in das Blickfeld der Investoren rük- ken. In Deutschland gibt es nur

leger verdient hat, verdient Vertrauen auch für die kom- menden Jahre."

Ob die stolzgeschwellte Vorzeigebrust wirklich mit vorzüglichen erwirtschafteten Erträgen zu rechtfertigen ist, mag einmal dahingestellt bleiben. Immerhin bedurfte es zur Verdienstsumme laut obigem Zitat eines Volumens von vorsichtig gerechnet 20 Milliarden Mark. Die wahren Gründe von Zusammenrük- ken und Vorzeigen dürften indes woanders liegen. Mit ei- niger Sicherheit hängt dies mit dem am 1. März 1990 in Kraft getretenen Investment- richtliniengesetz zusammen, mit der eine entsprechende EG-Norm zur Harmonisie- rung des europäischen Invest- mentrechts in deutsches Recht umgewandelt wurde.

Hinter diesen dürren Worten steckt nichts anderes, als daß die deutschen Fonds durch den Marktzutritt der europä- ischen Konkurrenz um ihre Milliarden-Pfründe bangen müssen.

Für den Privatanleger er- geben sich durch die Geset- zesänderung weitreichende Möglichkeiten der Auswahl konkurrierender Fonds. Alle Investmentfonds aus EG- Ländern können nunmehr ohne aufwendige Genehmi- gungsverfahren ihre Produkte dem deutschen Publikum an-

wenige börsennotierte Unter- nehmen. Von besonderem In- teresse dürften deshalb in Eu- ropa domizilierte Unterneh- men stehen, die auf den Welt- märkten gut positioniert sind und über bekannte Markenar- tikel sowie über ein gutes Mar- keting verfügen. BNS, Jacobs Suchard, Nestle und Unilever erfüllen diese Kriterien.

Dieter Thomaschowski

Finanzanalyst im Investment Research der Deutschen Apothe- ker- und Ärztebank eG

bieten. Wenn auch die Infor- mationsflut noch einige Pro- bleme schaffen wird, eines ist sicher: Die Anteile am Fonds-Geldkuchen werden für die einzelnen Institute umkämpfter und vermutlich auch kleiner.

Im demonstrativen Mus- kelspiel, wie es in der jüng- sten Anzeigenserie der Dresdner Bank vorgeführt wurde, soll sich wohl die star- ke Einheit und Kompetenz einer deutschen Finanzadres- se widerspiegeln. Der Anle- ger merkt den Etiketten- schwindel spätestens dann, wenn die europäische Kon- kurrenz besser wirtschaftet.

Beides steht zu befürchten.

Börsebius

DBV + Partner — Die Versicherungsgruppe hat im abgelaufenen Geschäftsjahr nach eigenen Angaben einen Zuwachs an Beitragseinnah- men von knapp 10 Prozent auf über 2 Milliarden DM er- zielt. Damit lägen die DBV

+ Partner über dem Bran- chendurchschnitt: Er beträgt bei den Beitragseinnahmen nach Angaben des Gesamt- verbandes der Versicherungs- wirtschaft + 7 Prozent. Die Versicherungsgruppe DBV + Partner will in diesem Jahr die vereinbarte Zusammenar- beit mit der Commerzbank AG umsetzen. WZ

Börsebius:

Investmentfonds rücken zusammen

A-872 (90) Dt. Ärztebl. 87, Heft 11, 15. März 1990

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