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Archiv "Initiativprogramm Allgemeinmedizin: Zaghafter Erfolg" (21.01.2000)

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Academic year: 2022

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ie Stellenkontingente, die im Rahmen des „Initiativpro- gramms zur Sicherstellung der allgemeinmedizinischen Versorgung“

geschaffen wurden, sind in den Praxen niedergelassener Ärzte besser ausge- lastet als in den Krankenhäusern. So lautete ein erstes Fazit der Bundes- ärztekammer (BÄK). Wie eine Um- frage der BÄK bei den Landesärzte- kammern ergab, wurden in vielen Kammerbereichen die Fördermittel für die allgemeinmedizinische Weiter- bildung in den Kassenarztpraxen aus- geschöpft. Bis Ende letzten Jahres hatten allerdings erst neun der 17 Kammern die Fragen der BÄK beant- wortet. Die Frage nach Widerständen gegen das Programm verneinten die meisten.

Den Trend bestätigte eine Anfra- ge bei den einzelnen Kassenärztlichen Vereinigungen (KV). Danach sind im letzten Jahr in den Praxen niederge- lassener Ärzte rund 1 200 Vollzeit- stellen für die Weiterbildung in All- gemeinmedizin besetzt worden. Der Vertrag der Spitzenverbände der Krankenkassen mit der Kassenärztli- chen Bundesvereinigung (KBV) hatte vorgesehen, entsprechend dem ge- schätzten Ersatzbedarf bundesweit 1 500 Stellen im Jahr 1999 und 3 000 Stellen in diesem Jahr zu fördern.

Kassen und KVen zahlen paritä- tisch je Stelle höchstens 2 000 DM mo- natlich.

In den KVen, in denen das Kon- tingent wie in Nordbaden nicht ausge- schöpft wurde, hieß es zur Begrün- dung, das Programm sei schleppend angelaufen, weil sich der endgültige Vertragsabschluss bis fast Mitte des Jahres hingezogen habe. „Wider Er- warten“ wurden auch in Sachsen nicht alle 41 Stellen besetzt, die laut KBV- Bedarfsplan gefördert werden sollten.

In Bayern und Westfalen-Lippe blieb fast die Hälfte der Plätze unbesetzt.

Bei anderen wie der KV Niedersach- sen überstieg bereits in den ersten sechs Monaten 1999 die Zahl der An- tragsteller bei weitem die zur Verfü- gung stehenden Fördermittel. Monat- lich habe man zwischen 30 und 50 Be- werber ablehnen müssen, heißt es in Niedersachsen.

Gute Prognose für 2000

Die Prognose für dieses Jahr fällt überwiegend positiv aus. In einigen KVen sind die Förderstellen bereits bis Mitte des Jahres ausgelastet. In Hamburg werden wie im letzten Jahr 45 Stellen bezuschusst, und „das wird nicht mal reichen“, so die KV. „Das Programm läuft sehr gut“, verlautet aus der KV Niedersachsen. Drei Vier- tel der Fördermittel für das erste Halbjahr 2000 seien bereits ausge- schöpft. Die KV Nordrhein will die Förderstellen in diesem Jahr auf 388 verdoppeln, auch in der KV Koblenz werden im Jahr 2000 statt 30 nun 60 Stellen gefördert. Vertraglich war eine Verdoppelung der Stellen ohnehin vorgesehen. Einige KVen wollen es jedoch beim alten Kontingent belas- sen – meist weil dieses für 1999 nicht voll ausgeschöpft wurde.

„Ich werte das Programm als Er- folg“, sagt auch Martin Molitor von der Deutschen Krankenhausgesell- schaft (DKG). Molitor zufolge hat die Registrierstelle der DKG 1999 insge- samt 826 und für das laufende Jahr be- reits 775 Anträge zur Förderung allge- meinmedizinischer Weiterbildungs- stellen in den Krankenhäusern bewil- ligt. Am Initiativprogramm hätten sich bislang 531 Kliniken beteiligt. In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpom-

mern und Sachsen-Anhalt sowie im KV-Bezirk Trier seien die Förderkon- tingente im letzten Jahr ausgeschöpft worden. Für das Jahr 2000 seien jedoch bundesweit noch Kapazitä- ten frei.

Der Vertrag der Krankenkassen mit der DKG sieht vor, dass die Kas- sen bestehende und in eigenständige Stellen für die Weiterbildung in Allge- meinmedizin umgewandelte Stellen mit 2 000 DM monatlich fördern. 1999 sollten höchstens 1 500 Stellen, in die- sem Jahr weitere 1 500 Stellen geför- dert werden. Dass nur etwas mehr als die Hälfte des Stellenkontingents aus- geschöpft wurde, erklärt Molitor so:

„Das Programm hat aufgrund des schwierigen Abstimmungsprozesses der Beteiligten verzögert begonnen.

Erst im April ist der Vertrag von allen Partnern unterschrieben worden.“

Zudem dürften nur umgewandelte Stellen besetzt werden: „Diese müs- sen erst einmal frei werden, damit sie für die Weiterbildung in Allgemein- medizin zur Verfügung stehen.“ Nach Angaben der DKG wurden in den Krankenhäusern vor allem Stellen in der Inneren Medizin (506) und in der Chirurgie (281) umgewandelt.

Ähnlich deutet die Bundesärzte- kammer die Situation im stationären Bereich: „In den Krankenhäusern werden oft Stellenzusagen deutlich im Voraus getroffen. Eine Umwidmung ist daher nicht immer unproblema- tisch.“ Zudem täten sich die Assisten- ten zuweilen schwer mit ihrer Er- klärung, den Weiterbildungsabschnitt als Teil ihrer Weiterbildung in der All- gemeinmedizin zu nutzen. Dazu müs- sen sie sich schriftlich verpflichten, um in den Genuss der Fördermittel zu kommen. So soll verhindert werden, dass die Fördergelder „fachfremd“

verwendet werden.

Das Initiativprogramm war zu- nächst auf zwei Jahre befristet. Das Gesundheitsreformgesetz, das zum 1. Januar in Kraft getreten ist, sieht nun vor, dass die Krankenkassen sich über das Jahr 2000 hinaus an der För- derung allgemeinmedizinischer Wei- terbildungsstellen beteiligen sollen.

Die Zahl der Stellen, die ab Januar 2001 gefördert werden, sowie die Hö- he der Förderung müssen Kassen, KBV und DKG nun neu vertraglich vereinbaren. Heike Korzilius A-84 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 3, 21. Januar 2000

P O L I T I K AKTUELL

Initiativprogramm Allgemeinmedizin

Zaghafter Erfolg

Seit einem Jahr fördern Kassenärztliche Vereinigungen und Krankenkassen allgemeinmedizinische

Weiterbildungsstellen – Zeit für eine Zwischenbilanz.

D

Referenzen

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