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Archiv "Und der Haifisch..." (27.03.1992)

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Academic year: 2022

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DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT IE GLOSSE

Optimierung

Vor zwei Jahren kamen wir zu Hause noch mit dem „Müllkalender"

aus. Der war aus grauem Karton (Altpapier!), hatte das Format DIN A4, vorne war das erste Halbjahr drauf und hinten das zweite, das Ding klebte an der Innenseite der Besenschranktür in der Küche, und jeder wußte, wann welche der da- mals zwei Tonnen an die Straße zu stellen war: die graue für den Müll, die grüne fürs Papier (fällt in einem Journalistenhaushalt reichlich an!).

Und alle zwei Monate kam der Sperrmüll. Gute alte Zeit!

Dieses Jahr hat mir meine Müll- abfuhr-Firma mitgeteilt: „Ohne un- sere Müllbroschüre" — 16 Seiten! —

„kommen Sie nicht mehr aus." Darin steht, daß wir ab April gelbe Müll- säcke holen müssen, gibt es kosten- los — wo? na, wo es auch die blauen Müllsäcke gibt —, und ab Juni kriegen wir eine weitere Tonne, Bio oder so- was. Da ich als Amateur-Gärtner schon immer einen Komposthaufen betreibe, brauche ich keine braune Bio-Tonne; und das grüne Etikett für nur 14tägige Müllabfuhr hab' ich sowieso auf der grauen Tonne, oder ist das blau? . . .

. . . kein Wunder, daß manche Leute rot sehen! Ich höre aus dem Nachbardorf, wo jetzt eine gelbe Tonne eingeführt wurde, daß ziviler Ungehorsam verabredet wird: Mal eine Woche lang alles in die andere Tonne schmeißen! Und was soll ich in Zukunft mit leeren Dosen ma- chen?: Das Papier abreißen (in die grüne Tonne), die Dose ausspülen und dann in den gelben Sack, oder wo auch immer — tja, und was ist mit dem Wasserverbrauch???

Das ganze wird allmählich ab- surd. Da flattert mir auch noch eine Pressemeldung auf den Tisch: Einer Firma ist es gelungen, das Verpak- kungsmaterial für ihre Produkte um 95 Prozent zu reduzieren. 95 Pro- zent! Das ist ja toll! Für 500 000

„Verkaufseinheiten" brauchten die bisher 130 Tonnen Verpackungsma- terial, in Form von Pappschachteln und Kunststoffbeuteln. Jetzt nehmen sie stattdessen Papierbanderolen und brauchen bloß noch 600 Kilo da- von.

Nach meiner Rechnung sind das zwar nicht fünf Prozent des früheren Verbrauchs, sondern nur 0,5 Pro- zent; aber rechnen können die jun- gen Leute ja sowieso nicht mehr. Ein neues Wort erfinden — „Verpak- kungsoptimierung" —, darin sind sie groß; aber was eine Zehnerpotenz ist, das wissen sie nicht.

Wissen Sie, was diese Firma her- stellt („Verkaufseinheiten")? — Müll- beutel! gb

Und der Haifisch...

Zahnmedizinische Wissen- schaftler in Norwegen haben allerlei Experimente gemacht, um herauszu- finden, wie es dazu kommt, daß aus dem Zahnschmelz ausgewaschenes Fluorid mit Hilfe von fluoridhaltiger Zahnpasta wieder erneuert wird.

Das im Zahnschmelz vorhandene Kalziumkarbonat hat etwas damit zu tun.

Welch seltsame Wege die Wis- senschaft manchmal gehen muß, zeigt die Versuchsanordnung: Man putzte nämlich Haifischzähne mit Fluorid, und siehe — die Haie beka- men trotzdem Karies. Haifischzähne enthalten nämlich im Vergleich zu menschlichen Zähnen nur zehn Pro- zent der Menge von Kalziumkarbo- nat.

Eine erheiternde Vorstellung:

Fünf Mitglieder der zahnmedizini- schen Fakultät der Universität zu Oslo beschäftigen sich damit, Haifi- schen die Zähne zu putzen! Wieviele hat übrigens so ein Hai? Wie muß ei- ne Hai-Zahnbürste aussehen — fern- gesteuert und elektrisch? Wie bringt man den Räuber dazu, brav den Mund aufzumachen und sich densel- ben auch noch mit Mundwasser zu spülen?

Nun, so schwierig war es nicht.

Die fünf Zahnprofessoren fanden sechs Kinder im Alter zwischen elf und vierzehn Jahren, die sich heraus- nehmbare Haifischzähne freiwillig einsetzen ließen. Wahrscheinlich in die noch vorhandenen Milchzahn- lücken.

Ob sich in den vier Wochen die Beißgewohnheiten der Kinder ver- ändert haben, und, wenn ja, in wel- che Richtung, das ist leider nicht überliefert. bt

Minden Pharma GmbH, Postfach 11 80, D-4950 Minden, Procorum' retard

Zusammensetzung: 1 Retardtablette enthält 100 mg Gallopamilhydro- chlorid. Andere Bestandteile: Ammonium-Methacrylat-Copolymer, Car- naubawachs, Eisenoxidgelh (E 1 72), gereinigtes Wasser, hochdisperses Si- liciumdioxid, Hydroxypropylcellulose, Magnesiumstearat, Methylhy- droxypropylcellulose, mikrokristalline Cellulose, Natriumalginar, Natri- umdodecylsulfat, Polyethylenglykol 400, Polyethylenglykol 6000, Polyvi- don (Konstante K = 30), Talkum, Titandioxid (E171). Anwendungsge- biete: I. Zur Behandlung von Zuständen mit unzureichender Sauerstoff- versorgung des Herzmuskels (koronare Herzerkrankung): Stabile Angina pectoris. 2. Zur Behandlung des nicht organbedingten Bluthochdrucks (essentielle Hypertonie). Gegenanzeigen: Procorum' retard darf nicht angewendet werden hei: Schock, akutem Herzinfarkt mit Komplikatio- nen (Bradykardien, ausgeprägter Hypotonie, Linksherzinsuffizienz ), kli- nisch manifester Herzschwäche (Herzinsuffizienz; diese muß vor der Ein- nahme von Procorum' retard durch den Arzt behandelt werden), Störun- gen der Erregungsbildung (Sinusknoten-Syndrom), Störungen der Erre- gungsleitung (höhergradige SA-Blockierungen, AV-Block II. oder III.

Grades), Vorhofflimmern/Vorhofflattern bei gleichzeitigem Vorliegen ei- nes Präexzitationssyndroms, z. B. WPW-Syndrom (hier besteht das Risi- ko, eine Kammertachykardie auszulösen), schwerer Leber- und/oder Nie- renfunktionseinschränkung, bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Gallopamilhydrochlorid. Bei Patienten mir eingeschränkter Leberfunkti- on (z. B. Leberzirrhose) oder einem portokavalen Shunt sollte Procorum' retard wegen zu erwartender erhöhter Gallopamil-Plasmaspiegel bis zum Vorliegen entsprechender Untersuchungen nicht verabreicht werden.

Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:

Leichten Erregungsleitungsstörungen (AV-Block I. Grades), stark ver- langsamter Herzschlagfolge (Sinusbradykardie unter 50 Schläge/min vor Behandlungsbeginn), niedrigen Blutdruckwerten (unter 90 mmHg systo- lisch). Anwendung in Schwaneerschaft und Stillzeit: Tierexperimentell hat sich kein Hinweis auf Schäden für die Nachkommenschaft ergeben.

Erfahrungen mit Procorum' retard während der Schwangerschaft liegen jedoch bisher nicht vor. Daher sollte Procorum" retard in der Schwanger- schaft nicht verordnet werden. Mangels entsprechender Erfahrungen soll- te auch die Verordnung in der Stillzeit unterbleiben, ebenso die Verord- nung bei Kindern. Nebenwirkungen: Bei Einnahme von Procorum" re- tard, insbesondere in höheren Dosen und/oder bei entsprechender Vor- schädigung des Herzens, können Nebenwirkungen wie Verlangsamung der Henschlagfolge unter den Normbereich (Bradykardie), Erregungslei- tungsstörungen (SA-Blockierungen, AV-Blockierungen), Verringerung der Herzkraft (Verstärkung von Insuffizienzsymptomen) sowie Blut- druckabfall (Hypotonie) auftreten. Gelegentlich können gastrointestina- le Störungen wie Magenbeschwerden, Verstopfung (Obstipation) oder Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit und Knöchelödeme auf- treten. Einzelbeobachtungen liegen auch über das Auftreten von Nervosi- tät vor. Selten wurden Hitzegefühl und Gesichtsröte (Flush) sowie allergi- sche Erscheinungen wie Hautausschlag (Exanthem), Juckreiz (Pruritus) oder Nesselsucht (Urtikaria) beobachtet. Vereinzelt wurde eine reversible Erhöhung der Serumtransaminasen und/oder der alkalischen Phosphatase beobachtet. Sehr selten entsteht eine Gallenstauung auf allergischer Ba- sis, die sich nach Absetzen des Medikamentes wieder zurückbildet. Äu- ßerst selten kann es unter längerer Behandlung zu Zahnfleischverände- rungen (Gingivahyperplasie) kommen, die sich nach Absetzen der Medi- kation völlig zurückbilden. Darüber hinaus sind bei verschiedenen Kalzi- um-Antagonisten in sehr seltenen Fällen unter Langzeitbehandlung bei älteren Patienten Gynäkomastien (Vergrößerung der männlichen Brust- drüse) beobachtet worden, die sich bisher in allen Fällen nach Absetzen des Medikamentes zurückgebildet haben. Das Auftreten dieser Nebenwir- kung, auch unter Therapie mit Procorum' retard, kann nicht völlig ausge- schlossen werden. Die Behandlung des Bluthochdruckes mit diesem An- neimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beein- trächtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße hei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

Wirkungsweise: Procorum' retard senkt den Sauerstoffbedarf des Her- zens und steigert die Durchblutung der Herzkranzgefäße. Durch Herabset- zung des peripheren Gefäßwiderstandes bewirkt Procorum' retard eine Entlastung des Herzens sowie eine Senkung erhöhter Blutdruckwerte.

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendune: I. Zur Behand- lung der koronaren Herzkrankheit: Erwachsene nehmen, soweit nicht anders verordnet, 2 x 1 Retardtablette (entspricht 200 mg Gallopamilhy- drochlorid) morgens und abends (Abstand ca. 12 Stunden). 2. Zur Be- handlung der essentiellen Hypertonie: Erwachsene nehmen, soweit nicht anders verordnet, 1 x 1 Retardtablette (entspricht 100 mg Gallopamilhy- drochlorid) morgens. Bei Bedarf kann die Dosis auf 2 x 1 Retardtablette (entspricht 200 mg Gallopamilhydrochlorid) morgens und abends (Ab- stand ca. 12 Stunden) gesteigert werden. Die Dosis kann in wöchentli- chen Intervallen bis zum Erreichen einer zufriedenstellenden klinischen Wirkung innerhalb des angegebenen Dosisintervalles gesteigert werden.

Procorum" retard ist unzerkaut mit etwas Flüssigkeit einzunehmen, am besten zum oder kurz nach dem Essen. Nach einer längeren Behandlung sollte Procorum" retard grundsätzlich nicht plötzlich, sondern ausschlei- chend abgesetzt werden. Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Folgende Wechselwirkungen von Procorum' retard müssen beachtet werden: An- tihypertensiva (blutdrucksenkende Arzneimittel): Verstärkung des blut- drucksenkenden Effektes möglich; Antiarrhythmika, Betarezepto- renblocker, Inhalationsanästhetika: Gegenseitige Verstärkung der kar- diovaskulären Wirkung (höhergradige AV-Blockierungen, Sinusbrady- kardie, Auslösen bzw. Verstärken einer Herzinsuffizienz, verstärkter Blut- druckabfall) möglich. Auf eventuelle Wirkungsverstärkungen ist beson- ders zu achten. Die intravenöse Gabe von Betarezeptorenblockern und Antiarrhythmika sollte während der Behandlung mit Procorum" retard unterbleiben. Die folgenden Wechselwirkungen sind für Kalzium-Ant- agonisten vom Phenylalkylamin-Typ beschrieben. Das Auftreten dieser Wechselwirkungen ist daher auch unter Procorum' retard möglich bzw.

kann nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Chinidin: Verstärkter Blutdruckabfall möglich. Cyclosporin A: Erhöhung des Cyclosporin-A- Plasmaspiegels. Digoxin: Erhöhung des Digoxin-Plasmaspiegels. Lithium:

Wirkungsabschwächung von Lithium, Erhöhung der Neurotoxizität. Ri- fampicin: Wirkungsabschwächung von Procorum' retard. Carbamazepin:

Erhöhung des Carbamazepin-Plasmaspiegels. Theophyllin: Erhöhung des Theophyllin-Plasmaspiegels. Prazosin: Erhöhung des Prazosin-Plas- maspiegels. Deshalb sollte vorsorglich auf Symptome einer möglichen über- bzw. Unterdosierung geachtet werden, gegebenenfalls die Plas- maspiegel bestimmt und eine Anpassung

der Dosis des jeweiligen Wirkstoffes vorge- Minden Pharma GmbH nommen werden. Darreichungsform und Postfach 11 80 Packungsgrößen: Procorum' retard 20 Re- D-4950 Minden tardtabletten (N 1) DM 29,56; 50 Retardta-

bletten (N2) DM 66,80; 100 Retardtablet- ten (N3) DM 124.84. Stand 01/92

A1-1106 (38) Dt. Ärztebl. 89, Heft 13, 27. März 1992

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