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in den Schvveizer Alpen

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(1)

Winterbericht des

s ch n ee u n d Lavvi n e n

Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung Weissflu hjoch/Davos

in den Schvveizer Alpen

Wetterablaufund

Lawinenverhältnisse, Lawinenschäden

VV1 nter 1 982/83

Spezielle Untersuchungen Nr. 4711984

(2)

Titelbild:

Schneedecke im Frühling mit typischer Verformung durch Regeneinfluss bei Davos-Laret

(3)

WinterberichtdesEidg. Institutes für Schnee-

Schnee und Lawinen

undLawenforschung

n den Schweizer Al pen

Direktion: C. Jaccard

\/Vi nter 1982/83

Nr. 4711984

(4)

©

Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung, Weissfluhjoch/

Davos 1984

Alle Urheber- und Verlagsrechte vorbehalten. Ohne Einwilligung des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung ist das Reproduzie ren durch Druck, Photokopie, Mikrofilm oder irgend ein anderes Ver fahren auch auszugsweise untersagt.

(5)

Einleitung

Der Winter 1982/83 wies während einer längeren Dauer eine eher unterdurchschnittliche Schneemenge auf. Nach einem heftigen Wettereinbruch am Alpen- kamm anfangs Oktober brachte der Frühwinter im nördlichen Alpengebiet zunächst wenig Schnee. Zu Be ginn der Skisaison war nur am Alpensüdhang eine durchschnittliche Schneehöhe vorhanden. Eine ausge prägte Schneearmut herrschte in Lagen unterhalb 1500 m, vor allem in den Waadtländer- und Berneral pen sowie in der Zentralschweiz. Mit einem Gross- schneefall Mitte Januar erreichten die Schneehöhen endlich fast überall normale Werte, und durch die nachfolgende Erwärmung konnten sich die alten Schneeschichten verfestigen. Trotz lockerer Zwischen- schichten an schattenseitigen Steilhängen waren im Februar und März die Schneeverhältnisse für die Ski- fahrer sehr günstig. Ein wechselhafter Frühling verzö gerte den Abbau der Schneedecke, vor allem am Al pensüdhang. Im Mai wies die Schneedecke an vielen Stellen in höheren Berglagen neue Höhenmaxima auf;

sie wurde im Laufe des Juni und vor allem dank des sehr warmen Juli abgebaut. Die Zahl der Lawinenopfer

entspricht dem langjährigen Mittelwert (26), aber viele Skifahrer (50) konnten lebend, jedoch mit Verletzungen geborgen werden. Mit 99 Sachschadenfällen gegen- übereinem Mittelwertvon 141 warderWinterin dieser Hinsicht relativ gnädig. Die geographische Verteilung der Opfer weist keine Besonderheit auf, abgesehen von der Tatsache, dass im Tessin kein tödlicher Unfall registriert wurde.

Seit vier Jahren wird die Redaktion des Winterbe richtes durch Ing. H. in der Gand, Stellvertreter des Direktors und Chef der Sektion III (Schneedecke und Vegetation), gewährleistet. Altershalber wird er im No- vember 1984 aus dem Bundesdienst austreten. Nach Abschluss seiner Studien als Forstingenieur an der ETH-Z wurde H. in der Gand 1945 am EISLF angestellt.

Er übernahm neun Jahre später die Leitung der For schungsgruppe «Schneedecke und Vegetation» (ab 7961 Sektion III) und 1981 die Stellvertretung des Di- rektors. Nebst Untersuchungen der Schneedecke, vor allem im Wald, widmete er sich den baulichen und forstlichen Lawinenschutzmassnahmen. Er trug ganz besonders zur Entwicklung des temporären Holzver baus und zu den Massnahmen gegen Schneegleiten bei, welche durch die Untersuchung der verschiedenen Holzkonservierungsverfahren ergänztwurden. Sein In- teresse galt vor allem dem Wald als Lawinenschutz, was ihn in den sechziger Jahren bewog, das Problem der Aufforstung im Lawinengebiet, nahe der Wald- grenze, in Angriff zu nehmen. Die Einrichtung der Ver suchsfläche Stillberg/Davos ist sein Verdienst. Eine musterhafte Holzverbauung erstellte er in einer Auffor stung in Pusserein/Schiers, die durch verschiedene Gleitschutzmassnahmen ergänzt wurde. Sei ne reiche Erfahrung liess er dem Forstpersonal in zahlreichen Kursen zukommen, dazu zählen besonders die von ihm organisierten Kurse für Holzverbau. Er vertrat sehr ak tiv das Institut bei der Arbeitsgruppe für Schnee und Lawinen im Rahmen der nt. Union of Forestry Re- search Organizations.

Dieser Winterbericht bietet eine gute Gelegenheit, seine geschätzten Leistungen zu würdigen. Wir danken ihm an dieser Stelle für seine langjährige, treue Mitar beit und entbieten ihm die besten Wünsche für einen langen und aktiven Ruhestand in bester Gesundheit.

Eidg. Institut

für Schnee- und Lawinenforschung Der Direktor:

C. Jaccard

Weissfluhjoch, den 6. August 1984

Hansruedi in der Gand, Chef der Sektion III und Stellvertreter des Di- rektors am Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung Im Ruhestand ab November 1984

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1 n h a Itsverzeich n is Einleitung, von C. Jaccard 3 Weiler und Klima, von E. Beck

und R. Meister

Witterungsablauf in der Schweiz 5

Die einzelnen Witterungselemente auf

Weissfluhjoch 10

Schnee und Lawinen in der Region Davos,

von P. Föhn und E. Beck 28

Schnee- und Lawinenverhältnisse

im schweizerischen Alpengebiet, von P. Föhn,

R. Meister und 5. Gliott

Das Beobachtungsnetz 40

Schneefälle und Sch needeckenverhältnisse . 42 Lawinenverhältnisse im schweizerischen

Alpengebiet 86

Durch Lawinen verursachte Unfälle und Schäden im Gebiet der Schweizer Alpen,

von P. Föhn und H.-J. Etter

Einleitung 95

Zusammenfassung 95

Tabellen 96

Auswahl von Unfällen mit Menschen- und

Sachschäden 101

Lawinenunfälle ausserhalb der Schweizer Alpen,

vonS.Gliott 128

Übrige Arbeiten des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung,

von C. Jaccard 3. Umschlagseite

Topographische Situation des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung Weissfluhjoch:

Versuchsfeld (VF):

Höhe 2540 m, Lage E 9° 48‘ 37“ 1 N 46° 49‘ 50“

Institutsgebäude, 1. Stock:

Höhe 2667 m, Lage E 9° 48‘ 27“ 1N 46° 50‘ 2“

lnstitutsgebäude, Dach:

Höhe 2677 m, Lage E 9° 48‘ 27“1 N 46° 50‘ 2“

lnstitutsgipfel:

Höhe 2693 m, Lage E 9° 48‘ 27“1 N 46° 50‘ 4“

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Wetter und Klima

von E. Beck und R. Meister

1. Witterungsablauf in der Schweiz

(nach Witterungsberichten der SMA)

Oktober 1982

Keine, oder nur sehr schwache Fröste kennzeichne- ten den Oktober. Graubünden und Wallis wiesen vor- wiegend normale Temperaturen auf. Relativ kühl wa ren das Tessin und das Misox, währenddem die übri gen Gebiete 1—2° zu warm waren.

Die Besonnung war teilweise erheblich defizitär und erreichte nur im Südtessin und in den Föhntälern der Zentral- und Ostschweiz knapp normale Werte.

Die Niederschlagsverteilung wies grosse Unterschie de auf. Gebietsweise wurden 150—250% der Norm er- reicht, währenddem andere Regionen deutlich zu trok ken blieben. Aussergewöhnlich war auch der Schnee- fall vom 6., welcher nördlich der Alpen bis in die Niede rungen reichte.

1—3. FlachdruckIag: Am 1. noch einige leichte Niederschlä ge, hauptsächlich im Nordosten des Landes, dann allgemein sonnig und mild. In der Nacht vom 3. auf den 4. im Tessin und in Graubünden Regen.

4—5. Eine Tiefdruckrinne, anfänglich von den Britischen In- sein bis zum westlichen Mittelmeer reichend, entwickelt sich zu einem ausgedehnten Tief über West- und Mitteleuropa:

Anfänglich vor allem in der Südschweiz, später im ganzen Lande Niederschläge. Vom 4. aufden 5. eine kurze Fähnpha se (Altdorf: Windstärken bis 75 km/h). Auf der Alpensüdseite und in den Bergen Temperaturrückgang.

6—9. Umfangreiches Tief über Mitteleuropa: Am 6. und 8.

verbreitet und zum Teil ergiebige Niederschläge; am 7. dann einige grössere Aufhellungen. Schneefallgrenze am 6. nörd ich der Alpen auf 500—700, in der Südschweiz auf 800—1000 m ü.M. sinkend. In den Niederungen der Alpennordseite am 6. und 7. zeitweilig stürmischer Südwestwind. (Schneelast und Windböen verursachen zahlreiche Schäden an Obstkui turen). Am 9. nur noch vereinzelt etwas Niederschlag, zum Teil sonnig. In den Bergen kalt.

10—12. Zyklonale Flachdrucklage: Vorwiegend starke Bewöl kung und verschiedentlich leichte Niederschläge, vereinzelt auch Gewitter. Temperaturen in den Niederungen nördlich der Alpen um die Norm, in der Südschweiz und in den Bergen deutlich darunter.

13—16. Eine Tiefdruckrinne zieht von West nach Ost: Am 13.

tagsüber auf der Alpennordseite, nachts auch in den übrigen Landesteilen zum Teil ergiebige Niederschläge. Starker Föhn in den Alpen (Altdorf bis 115 km/h). An denfolgenden Tagen gebietsweise weitere Niederschläge. Nördlich der Alpen vom 13. bis 15. böiger West- bis Südwestwind (Niederungen 80—90 km/h). In den Bergen weiterhin relativ kalt.

17—19. Komplexe Tiefdruckrinne liegt über West- und Mittel- europa: Meist starke Bewölkung und leichte Niederschläge in vielen Regionen des Landes. Temperaturanstieg in den Nie- derungen der Südschweiz und in den Bergen. Am 18. etwas Föhn.

20—21. Zwischenhoch über Mitteleuropa: Allgemein sonnig und meistenorts auch trocken. Sehr mild in den Bergen (Tem peraturen bis zu 6 °C über der Norm). Am 21. Föhn.

22—24. Eine weitere komplexe Tiefdruckrinne zieht von West nach Ost: Am 22. in der Südschweiz, später auch nördlich der Alpen verbreitet Niederschläge. Schneefallgrenze von 2000 auf 1500 m ü.M. sinkend. Föhn am 22. und 23.

25—37. Ober dem europäischen Kontinent wird ein umfang- reiches Hoch aufgebaut: Anfänglich noch starke Bewölkung

und vereinzelt etwas Niederschlag, besonders in den Alpen.

Vom 26. bis 31. trocken. In den Niederungen teilweise Nebel oder Hochnebel, darüber und in den nebelfreien Gebieten sonnig und sehr mild.

November 1982

Nachdem auch der November mit Temperaturüber schüssen von 1 —3 °C ausgesprochen warm war, zählte der Herbst 1982 zu den wärmsten in diesem Jahrhun dert.

Die Alpennordseite und teilweise auch die Alpen wa ren ziemlich sonnig, die Fähngebiete der Ostschweiz sogar sehr sonnig. Dagegen lagen die Sonnenstunden im Oberwallis, im Tessin und in Teilen von Graubün den deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt.

Nicht sehr zahlreich, jedoch sehr ausgedehnt und von ausserordentlicher Stärke, waren die November- stürme. Der Sturm vom

7.18.

war einer der schwersten seit Jahrzehnten.

Die Südstaulagen brachten besonders für das Tessin beträchtliche Niederschläge. Teile der Westschweiz er- hielten etwa normale Mengen, während die übrigen Landesteile meist zu trocken blieben.

1—6. Ein umfangreiches Hoch verlagert sein Zentrum vom Balkan nach Skandinavien: Ganze Schweiz grösstenteils nie- derschlagsfrei. In einigen Regionen der Alpennordseite Bil dung von Nebel oder Hochnebel, im allgemeinen aber sonnig und warm, besonders in den Bergen. Am 6. starker Föhn in den Alpentälern.

7—9. Zyklonale Süd- bis Südwestlage: Am 7. und 8. im gan zen Alpengebiet stürmischer Föhn. In den Tälern der Alpen- nordseite werden Böenspitzen von 130—160 km/h gemessen.

Durch die Sturmwinde entstehen Schäden von mehr als 30 Mio. Franken. Im Tessin führt der kräftige Südstau zu einer markanten Abkühlung, in den Föhngebieten der Alpennord seite zu einer ebenso starken Erwärmung (z.B. Mittagstempe ratur am 8. in Lugano 3,3 °C, in Zürich 19,5 °C). Die Nieder- schläge der Südschweiz breiten sich am 8. auch aufdie übri gen Landesteile aus. Am 9. dann Föhnzusammenbruch.

10—12. Flachdrucklage: Am 10. noch vereinzelte Nieder- schläge, dann zunehmend sonnig. Temperaturen in der Süd- schweiz wieder auf übernormale Werte steigend. Am 12. im Tessin tagsüber Niederschläge, nachts auch auf der Nordsei te der Alpen.

13—15. Komplexe Tiefdrucklage: Häufig stark bewölkt. Tem peraturrückgang, vor allem in den Bergen. Gebietsweise Nie- derschläge. Am 15. einzelne Schneefälle beidseits der Alpen bis in die Niederungen.

16—18. Zyklonale Westlage: Am 16. noch teilweise sonnig, an den folgenden Tagen meist starke Bewölkung und häufig Niederschläge. Temperaturen in den Niederungen um die Norm, in den Bergen bis zu 7 °C darunter. Am 17. und 18. böi ger West-, bzw. Südwestwind (bis 75 km/h in den Niederun gen der Alpennordseite).

19—23. Zwischenhoch: Am 19. nördlich derAlpen noch eini ge Niederschläge, dann im ganzen Land ziemlich sonnig und trocken. Kräftige Erwärmung in den Bergen. Am 23. Föhn mit Böenspitzen von 110 km/h in den Alpentälern.

24—26. Südwestlage: Am 24. in den Föhngebieten der Alpen- nordseite teilweise sonnig, in den übrigen Gebieten stark be

(8)

wölkt und Niederschläge. Im Jura starker Südwestwind (bis 1 10 km/h) und in den Alpen stürmischer Föhn. Am 25. und 26.

weitere Niederschläge. Schneefallgrenze nördlich der Alpen bis auf 950 m üM. absinkend.

27—30. Tief über dem westlichen Mittelmeer: Häufig starke Bewölkung und gebietsweise Niederschläge. Temperaturen im ganzen Land über der Norm. Bei stürmischem Süd- bis Südwestwind werden am 27. auf dem Gütsch (ob Andermatt) Böenspitzen bis 204 km/h gemessen!

Dezember 1982

Mit Ausnahme der Berggebiete oberhalb 2200 m ü.M. lagen die Monatsmitteltemperaturen in den mei sten Landesteilen rund 2—3 °C über der Norm. In den Alpen hingegen war ein Drittel der Dezembertage be trächtlich zu kalt, so dass nur noch ein minimaler Ober- schuss verblieb.

Die Niederschlagsverteilung wies von West nach Ost ein deutliches Gefälle auf. Fiel in denwestlichen Landes- teilen gebietsweise noch das Doppelte der üblichen Dezembermenge, blieben vor allem Nord-, Mittelbün den und die Südschweiz zu trocken.

Die Sonnenscheindauer entsprach mit kleinen Ab- weichungen nach beiden Seiten etwa der Norm, doch erfolgte die Besonnung ganz unregelmässig. Die er- sten 18 Tage waren ausserordentlich sonnenarm und für den Rest des Monats schien die Sonne recht ausgie big.

1—2. Ein Hoch liegt über Nord-, ein Tief über Südeuropa; In einzelnen Gebieten (besonders oberhalb 1000—1400 m ü.M.) ziemlich sonnig. Am 2. in der Südschweiz und in den angren zenden Gebieten leichte Niederschläge. Sehr mild in allen Re- gionen.

3—5. Das Hoch verlagert seinen Schwerpunkt von Nord- nach Osteuropa: In den Niederungen gebietsweise Nebel oder Hochnebel, besonders im Mittelland. Oberhalb 800—1400 m ü.M. recht sonnig. Grösstenteils trocken und weiterhin überdurchschnittliche Temperaturen.

6—12. Zyklonale Südwest- bis Westlage: In Graubünden und im Tessin grössere Aufhellungen, sonst aber meist stark be wölktund häufig Niederschläge. Langsamer Temperaturrück gang. Am 1 1. aufderAlpennordseite, am 12. dann auch in der Südschweiz Schneefall bis in die Niederungen. Mehrmals stürmische Südwestwinde mit Bäenspitzen von 80—1 7 0 km/h, in den Niederungen der Alpennordseite. Kurze Fähnphase am 11.

13., 14. Ein Hähentrog (Kaltluiftropfen) zieht von den Briti schen Inseln zum westlichen Mittelmeer: Vor allem nördlich der Alpen noch einige leichte Niederschläge. In der Süd- schweiz, im Engadin und im Wallis ziemlich sonnig. In den Bergen kalt.

15—16. Umfangreiches Tief über Nordeuropa: Am 15. in der Südschweiz teilweise sonnig, in den übrigen Gebieten ver breitet Niederschläge, zum Teil mit Schnee bis in die Niede rungen. Am 16. dann vorübergehend Regen bis über 2000 m ü.M. Im Mittelland starke, am 16. stürmische Südwestwinde mit Böenspitzen bis 105 km/h.

17—19. Eine Tiefdruckrinne zieht von West nach Ost: Zuerst verbreitet, dann nur noch gebietsweise Niederschläge. Tem peraturrückgang. Auf der Alpennordseite starker Südwest- wind. Am 18. und 19. Nordföhn in den Tälern der Südschweiz.

20—23. Von Westeuropa folgt eine weitere Tiefdruckrinne:

Am 20. verbreitet, vom 21. bis 23. nur in einzelnen Gebieten Niederschläge. Beiderseits der Alpen teilweise Schneefall bis in die Niederungen. Vorübergehend Temperaturanstieg und dann erneute Abkühlung in den Bergen.

24—26. Eine Hochdruckbrücke erstreckt sich von den Azoren bis Russland: Am 24. und 25. ein paar leichte Schneefälle auf der Alpennordseite und in Graubünden, im allgemeinen aber

ziemlich sonnig. Temperaturen steigend, besonders in den Bergen.

27—29. Ober Westeuropa entsteht ein kräftiges Hoch: In den meisten Regionen des Landes sonnig. Gebietsweise einige leichte Schauer. In den Niederungen sehr mild.

30—31. Hoch über Mitteleuropa: Ganze Schweiz sonnig, mild und niederschlagsfrei.

Januar 1983

Mit einem Wärmeüberschuss von 2—4 °C war auch der Januar deutlich zu warm. Für manche Region der Alpennordseite war es der neunte aufeinanderfolgen de Monat mit übernormalen Temperaturen.

Die zahlreichen Nordstaulagen brachten dem Jura und einem grossen Teil der Alpen reichliche Nieder- schläge (200—300%). Dafür blieb die vom Nordfähn beherrschte Südschweiz erheblich zu trocken. Mit Aus- nahme dieses Landesteiles war die bisher unterdurch schnittliche Schneebedeckung unterhalb etwa 2000 m ü.M. nicht durch Trockenheit, sondern durch die häufig hochreichenden Regenfälle bedingt.

In der ganzen Schweiz wurde mehrheitlich eine über- durchschnittliche Sonnenscheindauer registriert.

1—2. Hoch über Mittel- und Südeuropa: Ganze Schweiz nie- derschlagsfrei und vor allem oberhalb 600—1200 m ü.M. auch sonnig. Temperaturen um die Norm.

2—5. Westlage: Auf der Alpennordseite und in den Alpen zeitweilige Niederschläge; vorerst Schnee bis in die Niede rungen, dann Regen bis 1900 m ü.M. Alpensüdseite trocken und sonnig. Temperatur steigend. Am 4. und 5. starker Süd- westwind.

6—8. Durchgang einer Störung (Höhentrog): Am 6. in der ganzen Schweiz ziemlich sonnig. Am 7. und 8. nördlich der Alpen und in den Alpen gebietsweise leichte Niederschläge.

9—12. Ein aussergewöhnlich kräftiges Hoch (1040 mbar) zieht von West nach Ost: Im ganzen Land sehr sonnig und na- hezu niederschlagsfrei. Temperaturen in den Niederungen um die Norm. In den Bergen kräftige Erwärmung durch Sub sidenz (bis zu 10 °C über der Norm).

13—16. Eine Tiefdruckrinne zieht vom Atlantik gegen Mittel- europa: Am 13. tagsüber noch ziemlich sonnig und grössten- teils trocken. In der Nacht zum 14. und an den folgenden Ta- gen auf der Alpennordseite und in den Alpen Niederschläge, welche zeitweilig auch ins nörd(iche Tessin übergreifen. In den Niederungen mild, in den Bergen vorübergehend kalt.

Am 15. und 16. auf der Alpennordseite stürmische Winde aus West bis Nord (Böenspitzen in den Niederungen 105 bzw. 120 km/h). Südschweiz teilweise sonnig.

17—20. Zuerst West-, dann Nord- bis Nordostlage: Nördlich der Alpen und in den Alpen zum Teil stark bewölkt, in ver schiedenen Gebieten auch etwas Niederschlag. Grosse Tem peraturschwankungen, besonders in den Bergen. Süd- schweiz meist sonnig und trocken, am 19. und 20. starker Nordföhn (80—90 km/h).

21 —24. Ein weiteres sehr kräftiges Hoch zieht von Westfrank reich gegen Osteuropa: Am 21. im östlichen Alpengebiet noch etwas Schneefall, dann in der ganzen Schweiz vorwie gend sonnig. Sehr mild in den Bergen und in den Niederun gen der Alpensüdseite.

25—29. Westlage: Nach einer kräftigen Erwärmung in den Niederungen der Alpennordseite, liegen die Temperaturen im ganzen Land beträchtlich über der Norm (Nullgradgrenze am 27. auf über 2000 m ü.M. steigend). In den Alpen und nördlich davon einige Niederschläge.

30—31.Tiefdruckrinne zieht über die Alpen nach Osten: Am 30. verbreitet, am 31. hauptsächlich auf der Alpennordseite, im Wallis und in Graubünden Niederschläge, zum Teil mit Ge wittern. Markante Abkühlung, besonders in den Bergen. Stür mische Winde aus Nord- bis Südwest (Niederungen der Al pennordseite bis 115 km/h, Südschweiz 80 km/h).

(9)

Februar 1983

Endlich wieder einmal in der ganzen Schweiz ein zu kalter Monat mit Temperaturdefiziten von 1 —3 °C. Ab- solute Tiefstwerte wurden in La Brvine (—28 °C) und in Samedan (—29 °C) gemessen.

Grösstenteils entsprach die Sonnenscheindauer et wa den Mittelwerten. Im Genferseegebiet, im Wallis und im Tessin hingegen war die Zahl der Sonnenstun den deutlich unternormal.

Die Niederschläge waren mässig bis erheblich defizi tär (Engadin und Bündner Südtäler nur 30% der Norm).

Einzig im Jura und am Alpennordhang wurden ge bietsweise die durchschnittlichen Summen gemessen.

1 —4. Zuerst Südwest- bis West-, später Nordwest- bis Nord- lage: Nördlich der Alpen und in den Alpen stürmische West- winde, starke Bewölkung und zeitweilig Niederschläge. Auf dem Säntis werden am 1. Böenspitzen bis 200 km/h, in den Niederungen bis 115 km/h gemessen. Auch der 2. und 3. brin gen starke Bäen (80—100 km/h). Auf das anfänglich milde Wetter folgt in den Niederungen beiderseits der Alpen ein leichter, in den Bergen ein kräftiger Temperaturrückgang. Al pensüdseite vorwiegend sonnig und grösstenteils nieder- schlagsfrei.

5—7. Ein kräftiges Tief zieht vom Nordmeer nach Mitteleuro pa: Weitere, zum Teil ergiebige Niederschläge, ausgenom men in der Südschweiz. Einzelne Schneefälle bis in die Niede rungen. Am 5. in den östlichen Alpentälern eine kurze aber in- tensive Fähnphase mit Windstärken bis 110 km/h. Am 6. Be wälkungsauflockerung und am 7. gebietsweise ziemlich son fig, dies vor allem in Graubünden und im Tessin. Temperatu ren in den tieferen Lagen um die Norm, in den Bergen deut lich darunter.

8—11. Tief über Mittel- und Südeuropa: Markanter Tempera turrückgang in allen Landesteilen. Am 8. und 9. hauptsächlich auf der Alpensüdseite und in den angrenzenden Gebieten, am 10. und 11. auch nördlich derAlpen Schneefall bis in die Niederungen. Im Genferseegebiet, im Wallis und in Graubün den einige grössere Aufhellungen.

72—14. Komplexes Tief mit Zentren über Süd- und Osteuro pa: Vereinzelt noch einige leichte Schneefälle. Im Mittelland am 13. mässig starke Bise. In den Alpen teilweise sonnig. So- wohl in den Niederungen wie auch in den Bergen kalt.

15—19. Über der Nordsee liegt das Zentrum eines ausge dehnten Hochs: Am 16. im Tessin etwas Schneefall, sonst im ganzen Land nur unbedeutende Niederschläge. Anfänglich vor allem oberhalb 800—1600 m ü.M., später auch in den Nie- derungen zunehmend sonnig aber kalt. In den Hochalpen durch Subsidenz relativ mild.

20—24. Das Hoch verlagert sich nach Südosten: In den mei sten Regionen des Landes sonnig und kalt. Am 24. im Westen etwas Niederschlag (z.T. als Schnee bis in die Niederungen).

25—28. Bildung einer komplexen Tiefdruckrinne, die von der Nordsee bis zur Adria reicht: Meist starke Bewölkung und verbreitet Niederschläge. Kräftige Erwärmung; zuerst in den Bergen und in den Niederungen der Alpennordseite, am 28.

dann auch in der Südschweiz. Am 25. in den östlichen Alpen- tälern eine kurze Fähnphase.

März 1983

Obwohl die Sonnenscheindauer in den meisten Landesteilen unter dem Durchschnitt blieb und in den übrigen Gebieten etwa die Norm erreichte, war der Monat März erneut mit Überschüssen von 1—2 °C zu warm. Verschiedentlich wurden Tageshächstwerte von 19 °C registriert.

Mit weniger als der Hälfte der normalen Märznieder schläge blieben das Wallis, das Berner Oberland, die Zentralschweiz, Nordtessin und Graubünden deutlich zu trocken. In den übrigen Gebieten waren die Defizite

geringer. Südtessin, Jura und westliches Mittelland er- reichten sogar leichte Überschüsse.

1—2. Ein Tief über Mitteleuropa verlagert sich zum westli chen Mittelmeer: Anfänglich verbreitet, später nur noch nörd lich der Alpen und in den Alpen Niederschlag; teilweise mit Schnee bis in die Niederungen. Einzelne Gewitter im Basler Jura. In den Bergen kalt. Am 2. in der West- und Südschweiz grössere Aufhellungen.

3—6. Ein Hoch verlagert sich von Nord- nach Westeuropa:

Ganze Schweiz sonnig und niederschlagsfrei. Temperaturen in den Niederungen um die Norm. In den Alpentälern kalt. Im Hochgebirge deutliche Erwärmung durch Subsidenz.

7—9. Das Hoch zieht über Mittel- nach Südeuropa: Weiterhin trocken und mancherorts auch sonnig. Temperaturanstieg in allen Regionen des Landes.

10—13. Von den Britischen Inseln folgt ein neues Hoch, das ostwärts wandert: Vom 10. bis 12. sonnig und warm. In der Nacht zum 13. am Alpensüdhang geringe Niederschläge. Am 13. in der Südschweiz starke Bewölkung, nördlich der Alpen aber vorwiegend sonnig. Nachts von Nordwesten her leichter Niederschlag, besonders im Jura.

14—17. Tiefdruckrinne durchquert Mitteleuropa von West nach Ost: Am 14. und 15. in den Alpentälern Föhn und gräs sere Aufhellungen. In den meisten übrigen Gebieten starke Bewölkung und zum Teil ergiebige Niederschläge, speziell im Südtessin. Nördlich der Alpen weiterhin sehr mild. In der Südschweiz vorübergehend merklicher Temperaturrückgang.

Am 17. nur noch vereinzelt Niederschläge im Nordwesten des Landes. In den Alpen und im Tessin teilweise sonnig.

18—21. West- bis Nordwestlage: AufderAlpennordseite am 78. und 79. Niederschlag. Schneefallgrenze um 1500 m ü.M.

Alpensüdseite grösstenteils trocken und sonnig. Am 21. star- ker Westwind (bis 85 km/h in den Niederungen). Nachts stel lenweise leichter Niederschlag im Jura und in den Alpen.

22—26. Über Europa bildet sich eine ausgedehnte Tiefdruck- rinne: Meist starke Bewölkung, ausgenommen im Tessin.

Vorerst nur gebietsweise, vom 24. bis 26. im ganzen Land Niederschlag. Auf der Alpennordseite zeitweilig starke, am 22. und 26. stürmische Winde aus Süd- bis Nordwest (in den Niederungen Bäen um 100 km/h). Am 24. Süd-, am 26. Nord- föhn. Temperaturrückgang, dies vor allem nördlich der Al pen.

27—31. Ein komplexes Tiefdrucksystem erstreckt sich von Skandinavien bis zum westlichen Mittelmeer: Leichte Nieder- schläge abwechselnd mit Aufhellungen. Auf der Alpennord seite einzelne Schneefälle bis in die Niederungen. Meist un ternormale Temperaturen.

April 1983

Das Wettergeschehen im April war weitgehend durch die ausserordentlich zahlreichen und zum Teil lang andauernden Südföhnlagen geprägt. Mit Ausnah me der im Luv dieser Strömung liegenden Südschweiz, welche etwas zu kühl blieb, lagen die Monatsmittel in den übrigen Landesteilen 1—2 °C über den üblichen Aprilwerten.

Die Besonnung war durchwegs unternormal, er- reichte sogar im Nordtessin, im Rheinwald-, Lukma nier-, Gotthard- und Jungfraugebiet neue Tiefstwerte.

Auch die Niederschlagsverteilung entsprach dem ty pischen Bild dieser Fähnlagen: Im Staugebiet (Alpen- südseite) das Doppelte der normalen Aprilniederschlä ge und im Alpenkammgebiet sowie entlang dem Al pennordhang etwas zu trocken. Leicht überdurch schnittliche Niederschläge erhielten noch der Jura und das westliche Mittelland.

1—3. Ein komplexes Tiefdrucksystem liegt über Europa: Zu- erst gebietsweise, dann verbreitet Niederschlag. Nördlich der Alpen zeitweise Schneefall bis in die Niederungen. Am 3. im Tessin und Oberengadin Gewitter, im Südtessin auch Hagel.

(10)

4.—7. Zyklonale Südwest- bis Westlage: Niederschläge ab- wechselnd mit Aufhellungen. Häufig starke bis stürmische Winde aus West oder Südwest. Im Mittelland Windgeschwin digkeiten bis 80 km/h. Am 6. Föhn in den Alpen. In der Süd- schweiz am 5. und am 7. ziemlich sonnig und grösstenteils niederschlagsfrei.

8—12. Sekundär-tief zieht vom Atlantik über England nach Po len: Auf der Alpennordseite weiterhin wechselhaft mit Nie- derschlägen. In Graubünden und in der Südschweiz grössere Aufhellungen. Starke Südwestwinde (im Mittelland am 11.

unter Föhneinfluss Böen bis zu 100 km/h). In der Nacht zum 12. zahlreiche Gewitter, anschliessend kräftiger Temperatur- rückgang in den Bergen bis in den Niederungen der Alpen- nordseite. Am 12. im Tessin Nordföhn.

13—16. Schwaches Hoch wandert von West nach Ost: Nach- lassen der Niederschläge und zunehmend sonnig, zuerst im Süden, dann im Westen und schliesslich im ganzen Land.

Temperatur langsam wieder steigend.

17—21. Eine breite und komplexe Tiefdruckrinne erstreckt sich von der Iberischen Halbinsel bis zum Nordmeer: Vom 17.

bis zum 21.meist stürmischer Föhn mit Windgeschwindigkei ten von 100 bis 120 km/h in den Alpentälern. In den Föhnge bieten der Alpennordseite ziemlich sonnig, sonst aber ver breitet starke Bewölkung und hauptsächlich in der Süd- und Westschweiz Niederschlag. Am 18. Ablagerung von Wüsten- staub im Raum Basel. Am 19. im Jura und im Mittelland zahl- reiche Gewitter.

22—26. Ein Tiefliegt überWest-, ein Hoch überOsteuropa: In der Zentralschweiz und in Rheinbünden am 22. noch etwas Niederschlag, sonst sonnig und warm. Am 23. Südwestwind, in den Alpentälern Föhn. Nördlich der Alpen vor allem in den Föhngebieten teilweise sonnig. In der Südschweiz stark be wölkt und Niederschläge.

27—30. Zyklonale Südwestlage: Wechselhaft. Häufig Nieder- schlag, hauptsächlich in der Süd- und Westschweiz. Am 27.

und 30. Föhn in den Alpen. Schneefallgrenze von 1600 auf 2000 m ü.M. steigend. In der Südschweiz weiterhin kühl. In den übrigen Gebieten normale bis überdurchschnittliche Temperaturen.

Mai 1983

Dieser Monat war in der ganzen Schweiz zu kalt, aus- gesprochen sonnenarm und sehr niederschlagsreich.

Obwohl die zeitweilig herrschende Fähnlage das De fizit etwas verringerte und die Niederungen frostfrei blieben, lagen die Durchschnittstemperaturen bis zu 2,5 °C unter den langjährigen Mittelwerten.

Von der im Mai üblichen Sonnenscheindauer wur den vielerorts nur 40—60% gemessen und für verschie dene Gebiete in der Westschweiz und im zentralen Al pen raum wu rden erneute Tiefstwerte registriert.

Die du rchwegs weit überdu rchschnittlichen Nieder- schlagsmengen (300—500%) zeigten ein starkes Gefäl le von Süd nach Nord und auf der Alpennordseite auch von West nach Ost. Viele Stationen erreichten neue Höchstwerte für den Monat Mai. In Camedo wurde mit 936 mm die grösste Mai-Monatssumme erreicht, wel che in der Schweiz seit mindestens 80 Jahren je auf ei- ner Station gemessen wurde.

1. Tief über West- und Mitteleuropa: Im ganzen Land Nieder- schläge und zahlreiche Gewitter, einige davon mit Hagel.

Nördlich der Alpen starke Winde aus Südwest und in den Al pentälern eine kurze Föhnphase.

2—5. Indifferente Südwest- bis Westlage: Am 2. in den mei sten Gebieten noch ziemlich sonnig, dann verbreitet Nieder- schläge. Temperaturen teils um die Norm, teils darunter. Am 3. und 4. sehr starker Südwestwind mit Böenspitzen von 80, bzw. 100 km/h in den NieIerungen derAlpennordseite. Am 5.

wieder vorwiegend sonnig und trocken, ausgenommen in den zentralen und östlichen Voralpen.

6—9. Tiefdruckrinne zieht von West nach Ost: Zuerst auf der

Alpennordseite zahlreiche Gewitter, anschliessend verbreitet Niederschläge im ganzen Land. Schneefallgrenze auf 1200—7800 m ü.M. sinkend. Am 9. im Wallis und im Tessin teilweise sonnig.

J0.—13. Vor Irland liegt das Zentrum eines umfangreichen Tiefs: Am 10. und 11. verbreitet, an den folgenden Tagen hauptsächlich in der West- und Südschweiz zum Teil mit Ge wittern begleitete Niederschläge. Nur wenig Sonnenschein, ausgenommen in den Föhngebieten. Am 1 1.in der Nordwest- schweiz, am 13. dann auf der ganzen Alpennordseite starker Südwestwind. Am 12. und kurzzeitig auch am 13. Föhn. Tem peraturen meistenorts unter der Norm.

14—17. Zyklonale Südwest- bis Südlage: Verbreitet, in der Südschweiz meist sehr ergiebige Niederschläge. Tagessum men am 15. 140—230 mm. Föhn, hauptsächlich in den östli chen Landesteilen. In diesen Gebieten mild und zeitweilig sonnig, in den übrigen Landesteilen deutlich unternormale Temperaturen. Am 17. in der Zentral- und Ostschweiz tags übertrocken und sonnig, dann von Westen herverbreitet Nie- derschläge.

18—20. Ein Tief liegt über West-, ein Hoch über Osteuropa:

Am 18. und 19. in verschiedenen Regionen des Landes wohl ziemlich sonnig aber nicht niederschlagsfrei. Am 20. Föhn in den Alpentälern. Temperaturen vor allem in der West- und Südschweiz unter der Norm.

21—26.Komplexes Tief: KräftigerTemperaturrückgang. Ver breitet, und z.T. sehr ergiebige Niederschläge. Auf der Alpen- nordseite am 22. und 23. stellenweise Schneefall bis in die Niederungen (Chur am 23. : 10 cm Neuschnee!) Allgemein sehr trübes Wetter. In der Südschweiz vom 24. an grössere Aufhellungen.

27—31. Flachärucklage: Nachlassen der Niederschläge in den meisten Regionen des Landes. Am 27. und 28. noch kalt, dann aber spürbare Erwärmung. Am 31. mässiger Föhn.

Juni 1983

Trotz dem Kälteeinbruch um Mitte Juni der soge- nannten Schafkälte lagen die Mitteltemperaturen über der Norm, wobei vor allem die Niederungen zum Teil mit beachtlichen Wärmeüberschüssen aufwarte ten.

Die Sonnenscheindauer war mit meist geringen Ab- weichungen nach beiden Seiten etwa der Norm ent sprechend.

Wenn auch vereinzelt bei Gewittern grössere Tages- niederschlagsmengen gemessen wurden, so war der Juni mit Defiziten von 30—50% (stellenweise sogar mehr als 60%) ein trockener Monat.

1—2. Höhentrog zieht von Südwest- nach Nordosteuropa:

Mässig starke Niederschläge und einige Gewitter, hauptsäch lich auf der Alpennordseite. Am 1.kräftige Winde aus Süd bis Südwest (Jura 70—90 km/h). In den Alpentälern Föhn (80—90 km/h). Am 2. in der westlichen Landeshälfte grössere Aufhel lungen.

3—5. Ober Süd- und Mitteleuropa entsteht ein flaches Hoch:

Beiderseits der Alpen sehr sonnig und warm. In den Niede rungen werden die ersten Hitzetage des Sommers notiert. In der Nacht vom 5. auf den 6. Gewitter und Regenschauer.

6. Aus Nordwesten dringt eine Gewitterstörung (Höhentrog) bis zu den Alpen vor: Im Raum Basel, in der Zentral- und Ost- schweiz sowie in Graubünden zahlreiche Gewitter mit Hagel.

Zum Teil kräftige Schauer in den Voralpen und Alpen.

7—8. Ein Hoch mit Zentrum über Dänemark verlagert sich nach Polen: Erneut sonnig und sehr warm. Nullgradgrenze nördlich der Alpen auf über 4000 m ü.M. steigend.

9—12. Durchgang einer Störung aus Westen, dann erneut Hochdruck-Einfluss: Am 9. und 10. auf der Alpennordseite und in Graubünden verbreitet Gewitter mit zahlreichen Ha- gelfällen, dann Wetterberuhigung und in den meisten Gebie ten ziemlich sonnig. Temperaturen in allen Regionen des Lan- des erheblich über der Norm.

(11)

13—17. Hoch über der Biskaya, Tief über Skandinavien: Am 13. verbreitet Niederschläge, im Mittelland, am Alpennord hang und im Südtessin auch Gewitter, teilweise mit Hagel.

Zuerst nördlich der Alpen, dann in der Südschweiz Tempera turrückgang. Vom 74. bis 17. wechselhaft mit weiteren Nie- derschlägen, hauptsächlich im Nordosten. In den Alpen Schneefall bis 7600 m ü.M. Nordfähn.

18—20. Höhentief über den Alpen: Meist stark bewölkt und etwas Niederschlag. Im ganzen Land kühl. Am 1S Schneefall in den Walliser Alpen (Simplon Dorf: 10 cm Neuschnee!) Am Abend des 20. auf der Alpennordseite Gewitter mit Hagel, be sonders im St. Galler Rheintal und am Bodensee.

21—25. Flache Druckverteilung über dem Kontinent: Wech selhafte Witterung mit lokalen Schauern und Gewittern. An- schliessend kräftige Wiedererwärmung; zuerst im Osten, dann in den übrigen Gebieten.

26—27. Ein Hähentrog überWesteuropa schwenkt nach Süd- osten: In der ganzen Schweiz Niederschläge und viele Gewit ter, teilweise mit Hagel. Merkliche Abkühlung.

28—29. Ein schwacher Hochdruckkeil reicht von den Azoren bis zu den Alpen: Bewölkungsabnahme und am 29. allgemein sonnig, jedoch immer noch kühl.

30. Aus Westen folgt ein neuer Höhentrog: meist stark be wälkt und in der Nacht zum 1. Juli Niederschläge mit Gewit tern.

Juli J983

Mit Oberschüssen von 4—5 °C auf der Alpennordsei te und von 3—4 °C auf der Südseite war der Juli 1983 der wärmste Sommermonat seit der Jahrhundertwen de nördlich der Alpen. Für einige Messstationen war es seit Messbeginn im vorigen Jahrhundert der wärmste Juli überhaupt. (Basel seit 1755!)

Die Niederschlägemeist als Gewitterregen mit be trächtlichen lokalen Abweichungen lagen durch- wegs wesentlich unter dem Durchschnitt. Auch hier zählte der Juli für einige Stationen zu den trockensten dieses Jahrhunderts.

Die Sonnenscheindauer lag im ganzen Land mit 1 10—160% deutlich über der Norm.

1. Eine Tiefdruckrinne durchquert von Westen her Mitteleuro pa: Auf der Alpennordseite verbreitet, in der Südschweiz nur vereinzelt leichter Regen. Temperaturen etwas unter der Norm, ausgenommen in der Südschweiz.

2—3. Über Mitteleuropa entsteht ein flaches Hoch: Ganze Schweiz niederschlagsfrei und sehr sonnig. Temperaturan stieg, besonders in den Bergen.

4—7. Zyklonale Flachdrucklage: Zahlreiche Gewitter, einige davon mit Hagel; am 4. in der Westschweiz und im Wallis, am 5. in allen Landesteilen und am 6. und 7. hauptsächlich auf der Alpennordseite. Ganze Alpennordseite sehr warm.

8—10. Ein Tief liegt über dem nahen Atlantik, ein Hoch über der Nordsee: Zuerst im Westen, dann auch in den übrigen Gebieten sehr sonnig und warm. Am 9. hauptsächlich in den Voralpen und Alpen, am 70. dann auch im Jura zahlreiche Ge witter mit Hagel.

11—12. Antizyklonale Flachdrucklage: Sehr sonnig und warm, vereinzelt Gewitter.

13—14. Ein Hoch liegt über West-, ein Tief über Osteuropa:

Sommerlich warm und meist sonnig. Am 13. Gewitter, vor al lem im Jura, in den Voralpen und Alpen.

15—17. Flaches Hoch zieht von West- über Mitteleuropa nach Osten: In der Ajoie einzelne Gewitter und Schauer, sonst im ganzen Land trocken und sonnig. Weiterer Temperaturan stieg (Tagesmittel bis 7 °C über dem Durchschnitt).

18—20. Ober dem nördlichen Teil Europas zieht eine Tief- druckrinne von West nach Ost: Am frühen Vormittag des 20.

auf der Alpennordseite verbreitet Gewitter und starke böige Winde aus Südwest (im Mittelland bis 80 km/h).

21—22. Ober Mitteleuropa entsteht ein flaches Hoch: In den

Alpen einige Gewitter, sonst in allen Regionen trocken und sehr warm (Temperaturen bis zu 9 °C über der Norm).

23—25. Indifferente Flachdrucklage: Am 23. tagsüber einige Gewitter im östlichen Alpenraum. Nachts und am 24. im gan zen Land verbreitet heftige Gewitter mit Hagel und Sturmbö en. Am 25. auf der Alpennordseite kräftiger Westwind.

26—28. Antizyklonale Flachdrucklage: Sehr sonnig und heiss.

Tagesmittel der Temperatur bis zu 13 °C über der Norm. Gan ze Schweiz niederschtagsfrei.

29—31. Hoch zieht von West nach Ost: Einzelne Wärmege witter, sonst aber weiterhin trocken und heiss.

August 1983

Die Besonnung lag grösstenteils unter den langjähri gen Mittelwerten. Nur in einigen Regionen der Nord- schweiz sowie im Mendrisiotto wurden normale Mo natssummen gemessen.

Nach einer kräftigen Abkühlung zu Monatsbeginn brachte die zweite Augusthälfte wieder mehrheitlich überdu rchschnittliche Temperatu ren. Im Monatsmittel resultierte ein Wärmeüberschuss von 1—2 °C.

Die Niederschlagsverteilung war inhomogen. Im Neuenburger Jura, im Berner Oberland und in den äst- lichen Voralpen fielen normale bis überdurchschnittli che Werte. Bemerkenswert waren die grossen Tages- mengen am 3. August im Appenzellerland. Tagessum men von 102—189 mm waren hier nicht selten. (Heiden in 12 Stunden: 161 mm!). Die übrigen Landesteile blie ben zum Teil beträchtlich zu trocken.

1—3. Tiefdruckrinne ziehtvon Westeuropa zu den Alpen: Am Nachmittag und Abend des 1. August verbreitet Gewitter mit zum Teil schweren Hagelfällen, dies besonders auf der Alpen- nordseite. Im ganzen Land Regen. Am 2. weitere Gewitter in Graubünden und im Tessin. Kräftiger Temperaturrückgang.

Auch am 3. noch einige Gewitter und zum Teil starke Regen- schauer. Temperatur in den Bergen bis zu 7 °C unter der Norm.

4—7. Ein Hoch liegt über Westeuropa, ein Tief über Polen:

Nur noch geringe Niederschläge, hauptsächlich in den närdli chen und östlichen Landesteilen. Schneefallgrenze von 2000 auf 2500—2700 m ü.M. steigend. In der Westschweiz, im Wal lis und im Tessin sonnig.

8—9. Ein Hoch erstreckt sich von den Britischen Inseln bis nach Russland: Im ganzen Land sehr sonnig und Temperatur- anstieg. Am 9. im Jura, Mittelland und am Alpennordhang einige Gewitter mit lokalen Schauern, sonst aber nieder- schlagsfrei.

10—71. Zyklonale Flachdrucklage: Gewitter: Am 10. vor al lem im Jura und in der Westschweiz. Am 11. dann in der Nordostschweiz und im Napfgebiet. Temperatur über der Norm.

12—13. Ein Hoch liegt überWest-, ein TiefüberOsteuropa: In den Alpen vereinzelt leichte Schauer, sonst jedoch trocken und in einigen Regionen des Landes auch sonnig.

14—75. Zwischenhoch zieht von West- über Mitteleuropa nach Osten: Ganze Schweiz niederschlagsfrei und vorwie gend sonnig. Temperatur meist über der Norm.

16—17. Auf das Zwischenhoch folgt ein Höhentrog, der eben- falls rasch ostwärts zieht: Zuerst im Westen, dann auch in den übrigen Landesteilen Niederschläge und Gewitter. Auf der Al pennordseite zahlreiche Hagelschäden. Beiderseits der Alpen überdurchschnittliche Temperaturen. In Gewitternähe starke, bäige Winde bis zu 80 km/h.

18—22. Indifferente Flachdrucklage: Sehr warme und sonni ge Periode (Tagesmittel 3—5°C über der Norm). Am 19., 20.

und 21. abends und in der Nacht zahlreiche Gewitter.

23—25. Zyklonale Flachdrucklage: Häufig starke Bewölkung, besonders in der östlichen Landeshälfte. Auf der Alpennord seite und im Tessin Schauer, zum Teil mit Gewittern.

26—28. Indifferente Flachdrucklage: In den meisten Regio

(12)

nen des Landes ziemlich sonnig. Am 28. zuerst in der West- schweiz, dann in der Nacht zum 29. auch in den übrigen Lan- desteilen stellenweise recht ergiebiger Regen. Nördlich der Alpen verbreitet Gewitter.

29—31. Zyklonale Flachdrucklage: Am 29. noch meist stark bewölkt und gebietsweise Regen. Dann zunehmend sonnig und sehr warm. In der Nacht zum 1.September verbreitet Ge witter und Niederschläge.

September 1983

Der September war mit Überschüssen von 0,5—2 °C durchwegs zu warm. Besonders in der letzten Dekade (Beginn des Altweibersommers) wurden noch relativ hohe Temperaturen gemessen.

Die Niederschläge erreichten in den meisten Landes- teilen annähernd normale Werte. Von aussergewähn ich intensiven Niederschlägen wurde jedoch das Tes sin betroffen. So wurden am 10. September bei Süd- staulage mit Gewitter in Camedo 414 mm Nieder- schlag gemessen. Es ist dies eine der grössten in der Schweiz bekannten Tagesmengen seit Messbeginn im Jahre 1864.

Die Besonnung war normal bis leicht überdurch schnittlich.

1 —3. Eine Tiefdruckrinne durchquert von West nach Ost Mit- teleuropa, eine zweite, noch stärker ausgebildete, folgte un mittelbar nach: Am 1. in der Ostschweiz und in Graubünden ziemlich sonnig, in der Westschweiz Niederschläge, welche sich nachts über das ganze Land ausbreiten. Zahlreiche Ge witter, mit zum Teil heftigen Böen (bis 80 km/h). Am 2. und 3.

vor allem im Süden und Osten weitere Regenfälle. Auf der Al pennordseite am 3. starker Westwind (bis 90 km/h in den Nie- derungen).

4—8. West- bis Nordwestlage: Ziemlich sonnig, besonders in der Süd- und Westschweiz. Im Jura, im Mittelland und in den Alpen einzelne leichte Niederschläge. Temperaturen teils über, teils unter der Norm.

9—12. Eine kräftig ausgebildete Tiefdruckrinne zieht von West- nach Osteuropa: Im ganzen Land meist starke Bewäl kung und verbreitet Niederschläge, ferner zahlreiche Gewit ter. Durch die heftigen Regenfälle vom O./11. entstehen in der Südschweiz grosse Schäden. Am 9. und 10. stürmischer Föhn mit Bäenspitzen von 90—115 km/h in den Alpentälern.

Am 11. starker Westwind mit Spitzenwerten bis 80 km/h in den Niederungen der Westschweiz. Auch im Tessin kommt es zu heftigen Gewitterböen (90—110 km/h). Markanter Tempe raturrückgang beiderseits derAlpen. Schneefallgrenze am 12.

auf 1600—1800 m ü.M. sinkend.

13—14. Ein Zwischenhoch zieht überden südlichen Teil Euro- pas hinweg: Auf der Alpennordseite und in den Alpen noch vereinzelt etwas Niederschlag, sonst aber ziemlich sonnig.

15—17. Aus Westen folgt eine weitere Tiefdruckrinne, welche rasch ostwärts zieht: Am 15. noch mancherorts sonnig, dann verbreitet Niederschläge. In der Westschweiz zahlreiche, in den übrigen Gebieten vereinzelte Gewitter. Nördlich der Al pen starker Westwind. Am 15. kurze Föhnphase. Zuerst warm, dann Temperaturrückgang.

18—19. Ober Mitteleuropa entsteht ein Zwischenhoch: Ganze Schweiz sonnig und grösstenteils trocken bis zum Abend des 20., dann nördlich derAlpen Regen. Ungewöhnlich gute Fern- sicht, besonders in den Bergen. Wieder steigende Tempera tu ren.

20—22. Südwest- bis Westlage: Kräftige Erwärmung, zuerst in den Berglagen, dann auch in den Niederungen. Einige leichte Niederschläge. Am 22. starker Westwind.

23—25. Hochdrucklage mit Schwerpunkt zuerst über Mittel-, dann Nord- und schliesslich über Westeuropa: Meist sonnig mit nur geringen Niederschlägen in der östlichen Landeshälf te. Im ganzen Land sehr warm. Am 25. in der Ostschweiz star- ker Nordwestwind (85 km/h).

26—28. Ein Hoch zieht von West- nach Osteuropa: Ganze Schweiz sonnig, trocken und warm.

29—30. Flachdrucklage: Anfänglich sonnig und nieder- schlagsfrei, dann in der Südschweiz und hierauf auch nörd lich der Alpen leichter Regen mit einzelnen Gewittern.

II. Die einzelnen Witterungselemente auf Weissfluhjoch

Die SMA betreibt seit September 1980 auf dem Weissfluhjoch eine ANETZ-Station und veröffentlicht in ihren Monatstabellen seit Januar 1981 die automa tisch gemessenen Werte. Seit Januar 1982 sind diese automatischen Werte auch auf der Klimadatenbank am RZETH gespeichert.

Das Messprogramm unseres Institutes erfuhr wäh rend der letzten 5 bis 10 Jahre keine wesentliche Ände rung. Die alten Instrumente wurden weiterhin an ihren üblichen Standorten belassen und auch die Terminbe obachtungen werden nach alter Anweisung dreimal täglich vom Hauswart durchgeführt. Wir haben uns deshalb entschlossen, auch im Berichtsjahr 7982/83 ausschliesslich die üblichen Messgrössen zu ver öffentlichen und zu beschreiben. Vergleiche mit den vorangegangenen Jahren sind damit ohne Bedenken du rchzufü h ren. Zudem dienen Parallelmessungen auch für Regressionsvergleiche und für die Einpassung der mit den automatischen Gebern ermittelten meteo rologischen Messgrössen.

1.

Sonnenscheindauer

Der Sonnenscheinschreiber (Modell Campbell-Sto kes) steht weiterhin auf dem lnstitutsdach (2677 m ü.M.). Jeden Abend beim Eindunkeln wird der Papier- streifen, auf dem die Brennspuren der Glaskugel die

Besonnungsverhältnisse des vergangenen Tages auf- zeigen, durch einen leeren Streifen ersetzt. Die Zeitglei chung wird beim Einlegen berücksichtigt, so dass zum Zeitpunkt des astronomischen Mittags der Strahlen- gang auf die Zwölfuhrmarkierung fällt. Nach starken Schneefällen oder bei Verreifung muss das Instrument möglichst rasch gereinigt werden, da sonst bei frühzei tig einsetzendem Sonnenschein Fehlmessungen zu verzeichnen sind.

Die Dekaden- und Monatswerte der Sonnenschein- dauer sowie das Jahrestotal können der Tabelle 1 ent nommen werden. Es können aus dieser Tabelle auch die Vergleiche mit der effektiv möglichen und der lang- jährigen mittleren Sonnenscheindauer gelesen wer- den. Die verschiedenen Monatswerte wurden zudem in Figur 1 graphisch dargestellt.

Das Jahrestotal von 1862,9 Stunden liegt rund 5 Pro- zent unter dem langjährigen Durchschnittswert der Pe riode 1947/48 bis 1979/80. Die Jahressumme der Tal- station Davos Observatorium liegt hingegen um 12 Pro- zent unter dem entsprechenden Mittelwert.

Bei den Monatssummen sind der Mai 1983 und der Juli 1983 erwähnenswert. Im Mai wurde ein neuer Tiefstwert in der ununterbrochenen Beobachtungsrei he seit dem hydrologischen Jahr 1947/48 registriert.

Die 128,6 Stunden Monatstotal liegen um 4,5 Stunden

(13)

Tabelle 1: Dekaden- und Monatswerte derSonnenscheindauerfürWeissfluhjoch; Monatswerte Davos Dorf Instrumente: Weissfluhjoch: Sonnenschreibernach Campbell-Stokes; Davos Dorf: Haenni, Solar 111 B

Sonnenscheindauer (Dachaufbau Institut Weissfluhjoch) Sonnenscheindauer Observatorium Davos Dorf

1982/83 in Stunden in % der möglichen Dauer in Stunden in % der mögl. Dauer

t—1o. 11—20. 21—30. 21—31.Total 1—10. 11—20. 21—30. 21—31. Total Mittel 1982/83 1982/83

(21—28.) (21—28.) 1951—80

Oktober 27.3 44.1 66.5 75.5 146.9 25.2 42.7 67.0 69.3 45.8 56.8 131.1 48.3

November 50.3 40.8 45.2 136.3 53.1 44.5 51.8 49.8 47.6 102.3 48.5

Dezember 44.6 10.8 43.7 50.7 106.1 52.8 13.0 53.0 55.9 41.1 47.9 85.9 44.4

Januar 38.1 32.1 44.1 44.1 114.3 45.5 37.0 48.6 44.1 42.3 44.9 93.8 45.6

Februar 34.7 78.1 (40.2) 153.0 36.6 79.1 (49.3) 55.6 47.3 134.2 60.3

März 68.9 53.4 34.1 43.1 165.4 65.2 48.5 29.6 34.0 48.3 47.5 134.9 44.6

April 30.9 54.1 45.3 130.3 26.1 44.0 35.7 35.4 44.2 75.6 24.0

Mai 40.6 54.1 24.5 33.9 128.6 31.2 40.1 17.5 21.9 30.6 44.4 72.0 20.8

Juni 88.7 46.7 58.6 194.0 62.0 32.7 41.0 45.2 41.4 127.1 35.0

Juli 62.4 94.6 100.2 113.3 270.3 43.8 67.7 73.5 75.6 62.6 46.3 223.7 61.9

August 36.7 51.9 51.0 55.3 143.9 27.8 40.5 41.0 40.5 36.2 48.3 144.1 43.7

September 42.0 53.4 78.4 173.8 34.9 45.5 69.9 49.7 54.0 171.6 56.3

Summe 1862.9 1496.3

Mittel 4504 47.57 43.67

tiefer als die Monatssumme vom Mai 1978, in dem bis anhin die Sonne am wenigsten schien. Vor allem die letzte Maidekade 7983 trug wesentlich zu diesem tiefen Wert bei. Hingegen konnte im Juli 1983 mit einer Mo natssumme von 270,3 Stunden der zweithächste, je auf dem Weissfluhjoch registrierte Wert verzeichnet wer- den. Lediglich im Juli 7971 schien die Sonne mit total 287,7 Stunden länger als im Juli des Berichtsjahres. 4 Strahlungstage am 7 5., 17., 30. und 31. Juli 1983 waren wesentlich für dieses hohe Monatstotal verantwortlich.

Normalerweise kann im Juli nur jedes zweite Jahr ein Strahlungstag notiert werden.

2. Strahlung

Das die kurzweIlige Einstrahlung registrierende Strah lungsmessinstrument (ein Pyranometer PD 1-QK, Mo dell Observatorium Davos) steht ebenfalls auf dem In- stitutsdach. Der Strahlungsempfänger mit eingebauter Thermosäule muss ebenfalls bezüglich Vereisung und Verreifung gewartet werden.

Bei totaler Verreifung der Glashalbkugel dürfte das Messinstrument eher zu hohe Werte anzeigen, ande rerseits wird bei Schneebedeckung des Instrumentes zu wenig Strahlung registriert. Es wurden lediglich die Tagessummen (sie sind in den Monatstabellen Nr. 8 bis 19 veröffentlicht) und die Vierstunden-Summen über den wahren Mittag berücksichtigt. Aus Figur 2 geht hervor, dass nur gerade der Monat Juli eine über-

MONATLICHE SONNENSCHEINORUER IN CTUNOEN NEICBFLUHJDCH INCTITUTCDRCH CLF

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Fig. 1 Mittlere monatliche Sonnenscheindauer Weissfluhjoch und Messwerte 1982/83

durchschnittliche Strahlungssumme aufwies. Alle Hochwintermonate November bis Februar erreichten indes die Normwerte beinahe. Die Jahressumme der Globalstrahlung betrug 567,8 kJ/cm2; dieser Wert ent spricht 93,9 Prozent des langjährigen Mittels und liegt somit in der Grössenordnung des Vorjahres 1981/82.

Erwähnenswert sind

in diesem Zusammenhang

auch die 19 sogenannten Strahlungstage. An solchen Tagen wird jeweils höchstens an einem der 3 Termin- beobachtungen ein Zehntel Bewölkung geschätzt, so dass angenommen werden darf, dass dann der maxi mal mögliche Strahlungseinfall registriert wird (die Trübung ist dabei nicht berücksichtigt). Die Zahl von 19 solcher Strahlungstage im Berichtsjahr 1982/83 ent spricht übrigens dem langjährigen Durchschnitt. 15 da- von fallen in das Winterhalbjahr. Die Tagessummen der Globalstrahlung an den Strahlungstagen erreichen an den Tagen in den Monaten Oktober bis Dezember die theoretisch berechneten Werte, sie liegen aber in den übrigen Tagen knapp darunter, was auf die erhöh te Trübung zurückzuführen ist.

3. Temperaturen

Die Termintemperaturen werden auf Weissfluhjoch zu den üblichen Zeiten (05.30 Uhr, 11.30 Uhr und 17.30 Uhr GMT) auf dem Institutsgipfel (2693 m ü.M.) gemes sen.

MDNRTLICHE SLDSRLSTRRHLUNG IN Kd/CMZ .?EISSFLUHJDCH INSTITUTSDRCH SLF 100 MITTEL RUSZREHLUNS

33 JAHRE < 1 917/-IS—75/SZ>

MESSNERTE 1952/63

Fig. 2 Mittlere monatliche Globalstrahlung Weissfluhjoch und Messwerte 1982/83

(14)

Tabelle 2: Monatsmitteltemperaturen und Extremwerte (°C) von Weissfluhjoch lnstitutsgipfel (2693 m) und Davos Observatorium (1590 m) Instrumente: Weissfluhjoch : Schleuderpsychrometer bzw. Extremthermometer (Dachaufbau Institut)

Davos Observatorium : Temperaturfühler nach Spezifikation ASTA

1 982/83 Weissflu hjoch Davos Observatorium

1982/83 Mittel Abweichung Abs. Max. Abs. Min. Variations- 1982/83 Abweichung Abs. Max. Abs. Min. Variations 7951—80 vom Mittel 1982/83 1982/83 breite vom Mittel 1982/83 1982/83 breite

Oktober 1.4 0.1 —1.3 + 8.7 —10.5 19.2 + 4.0 +0.5 +14.7 3.4 18.1

November 3.4 5.2 +1.8 + 8.7 —14.0 22.7 + 0.8 +1.6 +13.8 8.5 22.3

Dezember 8.5 7.7 —0.8 + 1.7 —19.0 20.7 3.7 +0.5 + 6.6 —16.8 23.4

Januar 6.2 9.3 +3.1 + 8.2 —18.9 27.1 3.6 +1.8 + 4.7 —14.5 19.2

Februar —11.7 9.6 —2.1 0.4 —19.1 18.7 8.0 —3.3 + 4.9 —18.8 23.7

März 6.8 7.7 +0.9 + 5.0 —17.7 22.7 1.0 +0.8 + 8.7 —13.6 22.3

April 4.9 5.5 +0.6 + 4.0 —15.1 19.1 + 2.4 +1.0 +13.2 7.7 20.9

Mai 2.6 1.1 —1.5 + 5.6 7.9 13.5 + 4.5 —1.6 +16.4 2.3 18.7

Juni + 3.0 + 2.5 +0.5 +14.6 9.0 23.6 +10.0 +0.9 +22.6 2.2 24.8

Juli + 9.2 + 4.8 +4.4 +20.4 2.0 22.4 +15.0 +4.0 +29.0 + 2.8 26.2

August + 5.4 + 4.9 +0.5 +20.1 4.9 25.0 +11.2 +0.5 +26.9 + 1.8 25.1

September + 3.7 + 3.2 +0.5 +15.6 7.0 22.6 + 8.9 +0.7 +20.4 1.4 21.8

Summe —24.2 —30.8 +6.6 +40.5 +7.4

Mittel 1.95 2.52 +0.57 + 3.45

Extremwerte +20.4 —19.0 39.4 +29.0 —18.8 47.8

Mit dem Schleuderpsychrometer wird neben der 20,4 °C an. Dieser Wert wurde hingegen in verschiede Trockentemperatur auch ein Feuchtthermometer abge- nen Vorjahren schon überschritten: am 5. Juli 1950 lesen. Daraus lässt sich die relative Luftfeuchtigkeit be- (23,2 °C), am 2. Juli 1952 (22,3 °C), am 5. Juli 1957 stimmen (siehe Tabellen 8 bis 19). Während der Mor- (20,5 °C) und am 9. Juli 1972 (20,5 °C).

gen- und Abendbeobachtung wird zudem an einem Ex- Der resultierende Jahresdurchschnittswert liegt um tremthermometer, das in einer englischen Hütte auf 0,57 °C über der Norm.

dem lnstitutsdach montiert ist, die Minimum- und Ma ximumtemperatur abgelesen.

Monatsmitteltemperaturen und Extremwerte sowie

Wind

ein Vergleich mit den Messwerten der Station Davos Auch im Berichtsjahr verzeichnete unser Flügelrad Observatorium können der Tabelle 2 entnommen wer- anemometer (SIAP) wiederum keinen Betriebsausfall.

den. Die Monatswerte weichen im Oktober, Dezember, Es ist auf dem lnstitutsgipfel montiert, in rund 6 m Hä Februar und Mai im negativen Sinne vom dreissigjähri- he.

gen Mittelwert (Auszählung 1951 bis 1980) ab. Vor al- Der Registrierstreifen wird täglich gewechselt und lem der Februar war um rund 2 °C zu kalt. Alle übrigen die Auswertung erfolgt mittels Auszählung der Wind- Monate verzeichnen Wärmeüberschüsse. Zwei Wär- wegimpulse und einer subjektiven Einschätzung der meperioden am 6. sowie am 1 1. und 1 2. führten im Ja- mittleren stündlichen Windrichtung.

nuar zu einem positiven Abweichen vom Normwert In Tabelle 3 sind diese mittleren Windrichtungen mo um +3,1 °C. Die grösste Abweichung wurde allerdings natsweise geordnet. Vor allem bei Starkwindperioden im Juli mit ±4,4 °C registriert. Wie an vielen Orten in kanalisieren sich die Winde in zwei Hauptsektoren, der Schweiz erreichte auch auf Weissfluhjoch der Juli nämlich SE bis 5 (bei Föhn) oder WNW bis NNW (bei 1983 mit +9,2 °C einen neuen Höchstwert der Monats- Westwinden und Nordweststaulagen). Das Umge mitteltemperaturen. Seit Beginn der regelmässigen bungsgelände (Schiahorn im Süden und Weissfluh im Temperaturmessungen auf dem Weissfluhjoch im Jah- Westen) ist für diese leichte Umleitung verantwortlich.

re 1 947 wurde dieser Wert nie erreicht. Lediglich in den Unser Instrument darf also nicht mit freistehenden Jahren 1950 (+8,2 °C), 1952 (+8,0 °C) und 1970 Hochgebirgswindmessern, wie etwa demjenigen auf (+7,9 °C) lag der Monatsmittelwert Juli über 7,5 °C. dem Säntis, direkt verglichen werden. Die Aufteilung in Das Maximumthermometer zeigte am 31. Juli 1983 der Windrose für das Berichtsjahr deckt sich ziemlich

Tabelle 3: Relative Häufigkeit derWindrichtung pro Monat (Stundenwerte in Promille ausgedrückt) Beobachtu ngsort: Weissfluhjoch lnstitutsgipfel; Instrument: Flügelrad-Anemometer, SIAP, 6 m über Boden

1982/83 NNE NE ENE E ESE SE SSE 5 55W SW WSW W WNW NW NNW N Calmen

Oktober 23 23 5 5 30 1 12 339 125 39 19 12 9 44 86 54 15 60 1000

November 8 19 14 11 43 160 296 90 28 38 15 27 85 58 50 22 36 1000

Dezember 43 74 32 72 191 85 30 58 9 24 58 1 13 74 48 89 1000

Januar 13 39 1 1 7 26 56 1 17 58 85 251 21 1 38 7 90 1000

Februar 31 54 8 87 137 69 30 33 8 25 122 104 39 24 229 1000

März 17 17 3 15 23 55 101 48 13 46 24 35 130 198 57 43 175 1000

April 4 8 3 35 244 326 64 21 10 7 60 1 16 28 6 68 1000

Mai 3 3 3 40 238 267 90 15 31 16 28 87 133 23 5 18 1000

Juni 17 1 1 17 22 29 37 85 86 51 44 58 60 142 196 78 39 28 1000

Juli 9 8 5 4 8 44 134 100 38 61 26 59 94 187 116 63 44 1000

August 21 27 23 36 44 57 101 93 42 34 23 31 125 148 68 59 68 1000

September 7 10 4 7 15 60 227 103 35 61 15 44 140 196 33 15 28 1000

Jahr 16 24 6 9 26 97 184 82 33 46 22 36 1 12 145 55 29 78 1000

Referenzen

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