• Keine Ergebnisse gefunden

Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung (2002). Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen, Winter 1997/98. Winterbericht des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung: Vol. 62.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung (2002). Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen, Winter 1997/98. Winterbericht des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung: Vol. 62."

Copied!
186
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Schnee u-nd Lawinen in den Schweizer Alpen Winter 1997/98

Winterbericht des

Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung SLF Davos

Wetterablauf und Schneedeckenentwicklung Lawinenverhältnisse, Lawinenschäden Spezielle Untersuchungen

Nr. 62/2002

(2)

Winterbericht des

Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung SLF Davos

Institutsleiter Dr. Walter Ammann

Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen Winter 1997 / 98

Nr. 62/ 2002

(3)

Im Winterbericht des Eidgenössischen Institutes für Schnee- und Lawinenforschung werden die meteorologischen und nivologi- schen Daten für die angegebene Berichtsperiode veröffentlicht sowie die Lawinenverhältnisse und Lawinenunfälle im schwei- zerischen Alpengebiet beschrieben .

Alle Kartenausschnitte dieses Berichtes sind mit der Bewilligung des Bundesamtes für Landestopographie vom 29. August 2000 reproduziert worden.

Verantwortlich für die Herausgabe

Dr. Walter Ammann, Institutsleiter Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF Davos

Zitierung

Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen, Winter 1997/98.

2002: Winterbericht Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF Davos 62: 184 S.

Bezugsadresse

Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung Bibliothek

Flüelastrasse 11 CH-7260 Davos

www .slf.ch

Preis: Fr. 49.- (ISBN 3-905620-98-7)

© Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung 2002

Korrigendum

ISBN 3-905621-00-2

Umschlag vorne

Testversuch mit Lawinenverschütteten-

Suchgeräten anlässlich der Vergleichtests LVS-98 auf dem Stubaigletscher im Herbst 1998.

(Foto: SLF) Umschlag hinten

Installation einer Windstation auf dem Chrachenhorn bei Davos am 6. November 1998 auf 2891 m ü. M.

(Foto: Martin Zimmerli, SLF)

(4)

1 nha ltsverzeich n is

Einleitung,

von Dr. Walter Ammann 5

Zusammenfassung

7

1 Wetter, Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen

von Roland Meister, Sievi Gliott, Urs Stöckli und Andreas Stoffel

1.1 Datenerhebung und Messnetze 9 1.2 Schneedeckenentwicklung und

Lawinengefahr 17

1.3 Ausgewählte Figuren und Tabellen 26

2 Durch Lawinen verursachte Unfälle und Schäden im Gebiet der Schweizer Alpen

von Frank Tschirky

2.1 Einleitung 113

2.2 Zusammenfassung 114

2.3 Tabellen und Grafiken 117

2.4 Auswahl von Unfällen mit Menschen- und

Sachschäden 131

3 Schneedeckenentwicklung und Lawinen in der Region Davos

von Thomas Stucki und Stephan Harvey 3.1 Schneedeckenentwicklung und beobachtete

Lawinen 165

3.2 Ausgewählte Figuren und Tabellen 171

4

Interkantonales Mess- und Informations- system IMIS

von Martin Zimmerli 181

5 Beilage

Ausgewählte Daten auf CD-ROM

(5)
(6)

Einleitung

Der Winter 1997/98 war allgemein mild und schneearm. Die Lawinen-Unfallbilanz fällt im Be- richtsjahr mit 13 Lawinentoten günstig aus und liegt damit deutlich unter dem langjährigen Mittelwert von 25 Lawinenopfern.

In der Lawinenwarnung konnten zahlreiche Ver- besserungen eingeführt werden. So konnte dank dem Umzuge des Instituts nach Davos Dorf und nach verschiedenen Tests im Winter 1996/97 einem langjährigen Bedürfnis der Praxis endlich entspro- chen werden, den Ausgabezeitpunkt des Lawinen- bulletins auf den Vorabend zu verlegen. Täglich um 17.00 Uhr werden seither die Lawinenbulletins als Lawinenprognose für den Folgetag herausgegeben und stehen damit als Hilfsmittel für die Tourenpla- nung und für die Sicherungsdienste zur Verfügung.

Zusätzlich wurde für das Gebiet Nord- und Mittel- bünden mit der Herausgabe eines Regionalen Bul- letins begonnen. Jeden Morgen um 08.00 Uhr wird seither während der Skisaison ein aktuelles Bulletin für den Tag veröffentlicht. Es richtet sich vor allem an Ski Fahrende abseits gesicherter Pisten. Gleich- zeitig wurde im Berichtsjahr der Testbetrieb mit einem Regionalen Bulletin für das Gebiet Zentral- schweiz aufgenommen.

Eine wichtige Basis für die Lawinenwarnung stel- len die automatischen Messstationen dar, welche im Rahmen des Projektes IMIS (Interkantonales Mess- und Informationssystem) vom Bund, den Ge- birgskantonen und den Standortsgemeinden ge- meinsam realisiert werden. Im Berichtsjahr konnten 19 weitere Stationen gebaut und in Betrieb genom- men werden.

Mit dem vorliegenden Winterbericht passen wir seine Form an die Möglichkeiten moderner Spei- chermedien an. Die umfangreichen Tabellen und Abbildungen sind neu auf eine CD ausgelagert. Da- mit soll die Übersichtlichkeit und die Verfügbarkeit der Daten verbessert sowie der Umfang des Winter- berichtes verkleinert werden.

An dieser Stelle danke ich all denjenigen herzlich, die jeden Winter das Institut mit Meldungen und Informationen versorgen. Mein Dank für die Be- richterstattung in Zusammenhang mit Schaden- und Unfalllawinen geht besonders an die unter- schiedlichsten Institutionen wie Pisten- und Ret- tungsdienste, Polizei, SAC, REGA, Air Glaciers, Air Zermatt sowie an Forst- und Tiefbauämter. Er geht aber auch an freiwillige Rückmelder wie Bergführer, Skitourenleiter, Skitourengängerinnen und -gänger, die mit den Fragebögen zusätzliche Informationen aus dem Gelände liefern oder uns telefonisch Rück- meldungen zukommen lassen, und er geht an unse- re Beobachterinnen und Beobachter für ihren uner- müdlichen Einsatz bei Messungen, Beobachtungen und Einschätzungen.

Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF, Davos

Der Institutsleiter Dr. Walter Ammann

Davos, im Januar 2002

5

(7)
(8)

Zusammenfassung

Die Schneebedeckung im Berichtswinter 1997/98 war, verglichen mit dem langjährigen Mittelwert, meist unterdurchschnittlich. Nachdem im Dezember und Januar bezüglich des Schneedeckenaufbaus relativ ungünstige Verhältnisse vorlagen, besserte sich die Situation im laufe des Februars markant, und die Schneedecke wies nur wenige kritische Gleitschichten auf. Die Lawinenaktivität war stark unterdurchschnittlich, besonders was die sponta- nen Lawinenabgänge betraf. Schadenlawinen tra- ten kaum auf. Während insgesamt vier grösseren Niederschlagsperioden war die Lawinengefahr gross. Jedesmal betraf es allerdings nur Teilgebiete der Schweizer Alpen, wobei entsprechend den gros- sen Schneefällen vor allem das Tessin betroffen war. Mit lediglich 13 Todesopfern stellte sich eine er- freuliche Bilanz in der Unfallsumme ein.

Grössere organisatorische Neuigkeiten betrafen den zentralen Lawinenwarndienst am SLF. Die Um- stellung zum Abend-Lawinenbulletin war mit zwei wesentlichen Punkten verbunden: Erstens wurde ab diesem Winter täglich ein Nationales Lawinenbul- letin veröffentlicht, und zweitens arbeitete die Lawi- nenwarngruppe nicht mehr auf dem Weissfluhjoch, sondern in den neuen Räumlichkeiten des SLF an der Flüelastrasse. Die Umstellung erfolgte übrigens auf Grund einer Umfrage, die im vorangegangenen Sommer bei den wichtigsten Benutzern, also bei Pressestellen, bei Sicherungsverantwortlichen in den regionalen und kantonalen Krisenstäben, bei Leitern von Ausbildungskursen sowie bei Vertre- tern der Alpenvereinigungen, durchgeführt wurde.

Mehrheitlich sprachen sich diese Interessenvertre- ter für die Veröffentlichung des Lawinenbulletins in den Abendstunden aus.

Bei der täglichen Analyse stand der interne Infor- mationsaustausch im Zentrum. Dabei fand jeweils um 15 Uhr ein so genanntes Briefing unter den La- winenprognostikern statt, an dem je nach Situation drei bis sechs Mitarbeiter teilnahmen. An diesen rund halbstündigen Briefings konnten sich die La- winenwarner bezüglich Daten, telefonischen Mel- dungen, Beobachtungen bei Feldbegehungen oder allfälligen Unfallmeldungen gegenseitig aufdatie- ren. Für den Folgetag wurde die Wetterentwicklung analysiert und daraus die Gefahrenstufen gemein- sam festgelegt. Zudem dienten Korrekturlesungen für ein möglichst einheitliches Erscheinungsbild der Lawinenbulletins, die neu nach den vier Ab- schnitten «Allgemeines», «Kurzfristige Entwick- lung», «Vorhersage der Lawinengefahr für den nächsten Tag» und <<Tendenz für die Folgetage» ge- gliedert waren.

Nach erfolgreichen Tests im vorangegangenen Winter wurden die Regionalen Lawinenbulletins für Nord- und Mittelbünden ins Programm der SLF-Pro- dukte aufgenommen. Sie wurden ebenfalls täglich herausgegeben, insgesamt 133 in der Zeit vom

1. Dezember 1997 bis zum 13. April 1998 und zwar

jeweils morgens um 8 Uhr als Zustandsbeschrei-

bung. In idealer Weise ergänzen diese Regionalen Bulletins die im prognostischen Sinne abgefassten Nationalen Lawinenbulletins. In den nächsten Jah- ren wird sukzessiv das ganze Gebiet der Schweizer Alpen mit solchen Regionalen Lawinenbulletins ab- gedeckt werden. Vorderhand zu Testzwecken und nicht für den öffentlichen Gebrauch bestimmt, wur- den im Berichtswinter Regionale Lawinenbulletins auch für die Zentralschweiz abgefasst. Im Zentrum stand auch hier ein grafisches Produkt, aus dem ei- nerseits in tabellarischer Form die aktuellen Mess- werte ersichtlich waren, auf einer Landkarte die je- weilige Gefahrenstufe angegeben und mit Pikto- grammen auf wettermässige und lawinenrelevante Änderungen eingegangen wurde.

infolge des erweiterten Produkteumfanges erfuh- ren auch die Netzkonfigurationen wesentliche Auf- stockungen. Nachdem schon im vorangegangenen Jahr 14 IMIS-Stationen (Stationen des Interkantona- len Mess- und Informationssystems bezüglich Lawi- neneinschätzung) den Betrieb aufgenommen hat- ten, ermöglichten im Berichtswinter 19 zusätzliche solcher IMIS-Stationen eine genauere Analyse der Schnee- und Wettersituation im Gebirge. Prinzipiell setzt sich eine IMIS-Station aus einer freistehenden Windstation an der Gratkante und einem abgesetz- ten Stationsteil mit Messung der Schneeparameter im nahe gelegenen Flachfeld zusammen. Anders als bei den vor rund drei Jahren erstellten ENET-Statio- nen (Stationen im Ergänzungsnetz der Schweizeri- schen Meteorologischen Anstalt) können beide Sta- tionsteile einer IMIS-Station über Funk abgefragt werden und sind somit ohne direkten Netzan- schluss zu betreiben.

Die innerhalb des Programms Lawinenwarnung 2000 für die lokalen Sicherungsverantwortlichen entwickelte Software mit dem Namen Info Box konn- te auch an der zentralen Warnstelle am SLF in Davos abgerufen und operationell betrieben werden.

In Ergänzung zu diesen Grundlagen kann als wei- tere Neuerung auch die Einführung des Netzes der

Frühbeobachter aufgeführt werden. Je nach ander- weitiger Arbeitsbelastung meldeten zehn bis fünf- zehn Vertrauensleute aus den Gebieten mit Regio- nalen Lawinenbulletins ähnlich wie das Vergleichs- stationen-Personal ihre Einschätzungen der aktuel- len Lawinensituation mittels Fax an das SLF. Die Messungen und Einschätzungen dieser Frühbeob- achter werden vorläufig noch nicht publiziert.

Bei den Vergleichsstationen (VG), bei den Mess- stellen (MS) und bei den ENET-Stationen ergaben sich nur unbedeutende Änderungen. Ab diesem Winter führten die Beobachter auf den Vergleichs- stationen neben den morgendlichen Beobachtun- gen und Messungen auch eine Mittagsbeobachtung durch, die zur besseren Abdeckung des Zeitpunktes der Herausgabe des Nationalen Lawinenbulletins am Abend diente.

Die Betreuung der Beobachter lag in den Händen des SLF. Auch die Überwachung der automatischen

7

(9)

Stationen geschah zentral. Die Wartung und Pan- nenbehebung erfolgten für die ENET-Stationen in Zusammenarbeit mit der SMA. Die IMIS-Stationen standen unter einem Wartungsvertrag beim Her- steller.

Zum Schluss sei noch auf die Umstellungen im Winterbericht selbst hingewiesen. Die drei Haupt- kapitel wurden leicht modifiziert, was der Übersicht- lichkeit zugute kommt. Mit der Auslagerung der um- fangreichsten Tabellen und Grafiken in den Anhang konnte eine wesentliche Verringerung des Druckum- fanges erzielt werden. Dabei wurde darauf Wert ge- legt, die wichtigsten Grafiken und Tabellen weiterhin in den Textteil zu integrieren, damit die klimatolo- gischen Reihen möglichst in der in den vorange- gangenen Winterberichten gewählten Form und unverändert erhalten bleiben. Was die Beschreibung der Witterung, des Schnees und der Lawinen in der Region Davos betrifft (Kapitel 3), so kann bemerkt

werden, dass die Beobachtung von Lawinennieder-

gängen dank der pflichtbewussten Mithilfe der Si-

cherungsdienste aller Davoser Bergbahnen, der re-

gelmässig sich im Gelände aufhaltenden Bergführer

sowie vieler Institutsmitarbeiter weiterhin gewähr-

leistet ist. Abstriche mussten hingegen bei den kli-

matologischen Auszählungen für die Gebirgsstation

Weissfluhjoch gemacht werden. Zuversichtlich stim-

men aber die neueren Entwicklungen von automa-

tischen Sensoren für die Dauerbeobachtung von

Gebirgsparametern. Hier ergeben sich zukünftig ver-

mehrt Auswertungen im dokumentarischen Sinn, so

dass die Region von Davos weiterhin als Modell- und

Testregion betreffend Schnee- und Lawinenphäno-

menen zur Geltung kommen wird und sich ein eige-

nes Kapitel im Winterbericht rechtfertigt. Ein kurzer

Beitrag über das Netz der IMIS-Stationen rundet den

Winterbericht 1997/98 im positiven und sehr infor-

mativen Sinne ab.

(10)

1 Wetter, Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen

von Roland Meister, Sievi Gliott, Urs Stöckli und Andreas Stoffel

1.1 Datenerhebung und Messnetze

1.1.1 Dokumentation des konventionellen Beobachtungsnetzes

Die wichtigste Grundlage für die Beschreibung der Schneesituation und für die Einschätzung der Lawinengefahr bildet das institutseigene Beobach- tungsnetz mit konventionellen Stationen. Es wur- den tägliche Beobachtungen durchgeführt. Figur

1.1

zeigt die Position der 76 Vergleichsstationen (VG) und Figur

1.2

diejenigen der

34

Messstellen (MS).

Die Tabelle

1.1

gibt einen Überblick über Stationsin- dikative, Meereshöhen, Koordinaten und enthält die Namen der betreuenden Organisationen und der Beobachter der Vergleichsstationen und Mess- stellen. In der Tabelle

1.2

sind die zusätzlichen Sta- tionen mit Höhenbeobachtungen (Hangprofilen) aufgelistet.

Vergleichsstationen (VG)

Die Beobachter verschlüsseln ihre Messungen und Beobachtungen täglich um ca. 8 Uhr für die Weitergabe nach einem seit 1987/88 gültigen Beob- achtungscode. Im Wesentlichen bestehen drei Hauptgruppen: Wetter- und Schneemessungen, La- winenbeobachtungen und Lawinengefahrenbeur- teilung. Ab diesem Winter waren alle Beobachter mit PC und Modem ausgerüstet, so dass ein unver- zügliches Weitermelden der Messungen gewähr- leistet war. Auf jeder Vergleichsstation werden zu je- der Morgenbeobachtung folgende Daten erhoben, codiert und an die Zentrale in Davos übermittelt:

- Beobachtungszeit (zwischen 6 und 8 Uhr, in Aus- nahmefällen, besonders auf höher gelegenen Vergleichsstationen, auch später)

- Neuschneehöhe HN (cm)*

- Gesamtschneehöhe HS (cm)*

- Wettererscheinung und deren Intensität WI (nach einem einfachen, meteorologischen Code) - Windrichtung und -stärke DDFF

(achtteilige Windrose, Beaufortskala) - Lufttemperatur Ta

(C)

- Schneetemperatur Ts (C), 10 cm unterhalb der Schneeoberfläche gemessen

- Form der Schneeoberfläche St (einfacher, sechsteiliger Code)

- Einsinktiefe PS (cm), gemessen mit dem ersten Rohr der Rammsonde

- Lawinenbeobachtung (nach einem fünfteiligen Schlüssel):

L1 Auslösungsart der Lawine(n),

Unterscheidung künstlich oder spontan L2 Art der Lawine(n), nach internationaler

Lawinenklassifikation, Lawinenatlas UNESCO

L3 Exposition des Anrissgebietes L4 Meereshöhe des Anrissgebietes L5 Schadenwirkung

(Anzahl und Grösse der Lawinen)

- Beurteilung der Lawinengefahr: Der Beobachter schätzt für sein Gebiet die Verhältnisse zum Zeit- punkt der Beobachtung ein. Dabei berücksichtigt er ebenfalls die zu erwartenden Wettereinflüsse.

L6 Art der zu erwartenden Lawinen (entsprechend L2)

L

7

Exposition der Anrissgebiete (entsprechend L3)

Ls Meereshöhe der Anrissgebiete (entsprechend L4)

Lg Gefahrengrad für spontane Auslösung (ohne Fremdeinwirkung) mit Tendenzangabe L10 Gefahrengrad für künstliche Auslösung

(Skifahrer, Sprengen/Schiessen) mit Tendenzangabe

- Wasserwert des Neuschnees HNW (mm)*, nur falls 10 cm oder mehr Neuschnee gefallen ist - Klartext: aussergewöhnliche Ereignisse können in

Kurztextform übermittelt werden

Die Parameter, die mit einem * bezeichnet sind, wurden für die vorliegende Veröffentlichung kon- trolliert, korrigiert, ergänzt und wo nötig interpo-

liert, so dass für den publizierten Zeitbereich berei- nigte Werte vorliegen.

Seit diesem Winter können auf ähnliche Art auch zur Mittagszeit Beobachtungen aufgenommen und weitergeleitet werden. Von Interesse sind zu diesem Beobachtungstermin im Wesentlichen die Neu- schneehöhe, die Gesamtschneehöhe, die Lawinen- beobachtung und die Beurteilung der Lawinenge- fahr. Wichtig dabei ist, dass der Neuschnee bis zum nächsten Morgen auf dem Brett liegen bleibt, um nicht etwa die langjährigen Beobachtungsmetho- den zu beeinflussen. Diese Mittagsbeobachtungen finden in den Veröffentlichungen vorderhand kei- nen Eingang. Im Datenarchiv sind sie zwar vorhan- den, werden aber nicht kontrolliert und korrigiert.

Messstellen (MS)

Auf den Messstellen werden täglich folgende Daten erhoben, aber im Gegensatz zu den Ver- gleichsstationen nur zweimal monatlich per Post übermittelt:

- Neuschneehöhe HN (cm) - Gesamtschneehöhe HS (cm) - Wettererscheinung W

(nur falls Regen festgestellt wird)

9

(11)

- Wasserwert des Neuschnees HNW (nur falls 10 cm oder mehr Neuschnee gefallen ist und nur auf den Messstellen Grimsel Hospiz, Grindelwald Bort, ln- nerferrera und Disentis)

Stationen mit Schneeprofilaufnahmen

Sowohl auf den Messfeldern der Vergleichssta- tionen

(*

in Tabelle 1.1) als auch bei den Höhen- standorten am Hang werden zweimal pro Monat (vorteilhaft Anfang und Mitte) Schneeprofile erho- ben, vor Ort ausgewertet und per Fax an die Zent- rale übermittelt. Dabei werden die folgenden Para- meter erhoben:

- Rammprofil R (kg) mit Rammsonde Modell SLF - Schichtfolge der Gesamtschneedecke mit

schichtweiser Angabe von:

- Kornform F (nach internationaler Codierung, Lawinenatlas UNESCO)

- Korngrösse D (mm)

- Härte K (subjektive Einschätzung der Gefügefestigkeit)

- Feuchtigkeit W (subjektive Einschätzung) - Temperaturprofil T (C) in Abständen von 10 cm,

bei grösseren Gesamtschneehöhen in Abständen von 20 cm, über die gesamte Schneedeckenhöhe - Gesamtwasserwert HSW (mm)

(nur bei Vergleichsstationen)

- Rutschblocktest und dessen Interpretation (nur bei Hangprofilen)

Alle detaillierten Codierungen können dem «Hand-

buch für Beobachter» (Interner Bericht Nr. 637, vom

September 1989, SLF) entnommen werden.

(12)

Vergleichsstationen: Winter 97/98

Gantrisch 1510

0

Stocs1280

Schwägalp 13~

Unterwasser lltios 1340

•.. Flumserberg 1310 o'Malbun 1610 Obenberg 1090 • .:'.-

St.Margrethenberg 1190 •/,

Braunwald 1340 !', Samnaun o~., 1750 o O Sm 1690 St.Antornen 1510

Sörenberg 1160 Rims·Naraus 1850 o Weissfluhjoch 2540·Motta ~aluns 21~

0 TrUbsee 1770 • Siat 1280

°•

o• ,- /

Hasliberg 1830 Meien 1320 • Obersaxen 1420 Aros~ 1820 Davos 1560 Ftan 1710

· · ' G d 1190

°

Sedrun 1420 8 la Drossa 1710

§nndel 1950

0 a men 1440 • Fuoms 1480 • lnnerglas 1810

W 1310 • • Zuoi 1710v···· ./ • '.

, 1.

520Jaunpass 1530 engen o Göscheneralp 1750Andennatt 1190 0 Zervreila 1735 , ··sta.Maria 1420 f„oeson1 • Saanenmöser 1400• Mürren 1660 0 Ulrichen l350 N an~ 141 O Garn; Blenio Splügen 0 · 1450 Bivio 1770 • SlMon\21890 i

Morgins 1380

J

Planachaux 1780

0

Adelboden 1350 Münster 1410 0 .Robi~ 1890 o 'v . 0 • Pontiesin/ 1840 G . 1195 La h 1 1 1980 . San Bernardino 1640 Juf 2120 Corvatsch 2690

steig O uc erna~1er1400 • K~bodery2210• Bosco/Gurinl

490 '·. Maloja1800r ·

Montana o 1590 BL® 1410 • • Simplen Hospiz 2000

° /

Bendolla 2160

Gnmentz 1570

0 Tamar{\1450

0 las Ruinettes 2250 I Saas Fee 1790 La Creusaz 1720.

0 A~lla

O Egginer 2620 Ronnay 1;00 1890 Zermaii 1600

Bou,g;St·Pierre 1610

Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung, Weissfluhjoch/Davos

Fig. 1.1 Organisation des Lawinenwarndienstes, 76 Vergleichsstationen, Winter 1997/98

Messstellen: Winter 97/98

0 Wald!ZH765

landquan 520 0 Püsse\ein 940

0 0 ' ·~, ~

0 Engelberg 1060 Gunnellen910

o O Disentis 119Q

Valzeina 1090 Klosters RhB 1195 Küblis 810 'b Klosters KW 1200 Davos WRC 1590 °

0

Matta Frauenkirch 1660 Göschenen 11100 °. Rumein 1200

Gnndelwald Bo~1570° Grimsel Hospiz 1970 Curagha 1330 Lauterbrunnen 800 ° Ritom Piora 1600

Obenvald 1370 ° Am:ri 980

0 Vals 1260 lnnerfe~era 1460 Hinterrhein 1610· • ·.

0

0 S·Chiry11660 SameMn 1750

0 La Comballaz 1360 Diavolezza 2090° OCavaglia 1690

O \liSp 650 0 Poschia\~ 1010

0 •

Be11in10na 230 Brusio 800·

Felskinn 3000 0

Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung, Weissfluhjoch/Davos

Fig. 1.2 Organisation des Lawinenwarndienstes, 34 Messstellen, Winter 1997/98

11

(13)

Tabelle 1.1: 76 Vergleichsstationen (V) und 34 Messstellen (M) mit täglichen Beobachtungen, Winter 1997/98

Indikativ Station Meereshöhe Art Koordinaten Organisation / Beobachter

1GH Grimsel Hospiz 1970 m M 668540/158180 Kraftwerke Oberhasli AG; Dammwärter

1GD Grinde! 1950 m V* 647890/167600 Bergbahnen Grindelwald-First AG; S. Bernet

1HB Hasliberg 1830 m V* 659760/178720 Sportbahnen Hasliberg-Käserstatt AG; W. Willi

1PL Planachaux 1780 m V 554100/113380 Telepherique Champery-PI. SA; A. Avanthay

1MR Mürren 1660 m V* 634620/156460 Schilthornbahn AG; R. von Allmen

1GB Grindelwald Bort 1570 m M 646910/166410 Bergbahnen Grindelwald-First AG; H.-A. Abegglen

1JA Jaunpass 1530 m V 592400/160340 Daniel Leuenberger

1MN Moleson 1520 m V 568220/156190 Telepherique GMV; D. Giller

1GT Gantrisch 1510 m V* 600100/174050 Strasseninspektorat Amt Schwarzenburg

1SM Saanenmöser 1390 m V* 589170/151950 Walter Germann

1MI Morgins 1380 m V* 554630/121260 Philippe Gillioz

1LC La Comballaz 1360 m M 572680 / 136600 Marie-Claire Giobellina

1AD Adelboden 1350 m V* 609920/149820 Hanspeter Allenbach

1WE Wengen 1310 m V* 637290/161810 Männlichenbahn AG; P. Brunner

1GS Gsteig 1195 m V* 587680/136130 Kraftwerk Sanetsch AG; E. Graber

1GA Gadmen 1190 m V 669850 / 176600 Ruth Moor-Huber

1LB Lauterbrunnen 800 m M 636270/159850 Karl Abbühl

2TR Trübsee 1770 m V* 673000/182700 Bergbahnen AG; J. Niederberger

2GA Göscheneralp 1750 m V* 681320/166830 Kraftwerk Göschenen AG; Dammwärter

2RI Rigi Scheidegg 1640 m V* 682400/209040 Johann Baggenstos

2AN Andermatt 1440 m V* 688530/165520 FWK Region 5; Lawinenzentrale

2ME Meien 1320 m V 685480 / 175420 Rene Baumann

2ST Stoos 1280 m V* 694090/203300 Rupert Suter

2SO Sörenberg 1160 m V 644980/186210 Anton und Reto Wicki

2GO Göschenen 1110 m M 687430/169140 Margrit Tresch

20G Oberiberg 1090 m V 702030/210700 Arnold Holdener

2EN Engelberg 1060 m M 674600/186140 Arnold Feierabend

2GU Gurtnellen 910 m M 691000/177000 Wendelin Baumann

3EL Elm 1690 m V* 730500/198800 Sportbahnen Elm AG; W. Eimer

3MB Malbun 1610 m V* 764700/219180 Amt für Zivilschutz; Th. Eberle

3SW Schwägalp 1350 m V* 742130/235670 Säntis-Schwebebahn AG; R. Walt

3BR Braunwald 1340 m V* 717930/199940 Fritz Schuler-Knobel

3UI Unterwasser lltios 1340 m V 741950/227760 Erika Kornmayer

3FB Flumserberg 1310 m V* 740900/217010 Viktor Kurath

3MG St. Margrethenberg 1190 m V 757370/205470 Rita Gort

3WA Wald ZH 765 m M 712940/236850 Hedi Germann

4FK Felskinn 3000 m M 636920/101950 Luftseilbahn Saas Fee AG; SOS

4EG Egginer 2620 m V* 637060/103270 Luftseilbahn Saas Fee AG; SOS

4RU Les Ruinettes 2250 m V 585900/104440 Televerbier SA; SOS

4KU Kühboden 2210 m V* 650730/140100 Luftseilbahn Fiesch-Eggishorn AG

4BD Bendolla 2160 m V 609050/114490 Remontees Mec. de Grimentz SA; R. Antonier

4SH Simplon Hospiz 2000 m V* 645450 / 121870 Hospice du Simplon; Chanoine F. Gaillard

4LA Lauchernalp 1980 m V 625740/140120 Luftseilbahn Wiler-Lauchernalp AG; J. Rieder

4AO Arolla 1890 m V* 603700/097860 Yvonne Bams

4SF Saas Fee 1790 m V* 637710/105860 Bertha Sporrer

4CR La Creusaz 1720 m V* 565820/107630 Telecabine de la Creusaz SA

4BP Bourg-St-Pierre 1670 m V* 582150/088300 Andre Marmy

4ZE Zermatt 1600 m V* 624200/096950 M. Zbinden und R. Mathieu

4MO Montana 1590 m V 602960/129260 Commune de Montana, Travaux publiques

4GR Grimentz 1570 m V 610525/114020 Paul-Andre Massy

4FY Fionnay 1500 m V* 589950/097800 Forces Motrices de Mauvoisin SA

4BN Binn 1410m V 657260/135080 Karl lmhof

4MS Münster 1410m V* 663420/148900 Edgar Werlen

4WI Wiler 1400 m V 626350/139080 Beata Rieder

40W Oberwald 1370 m M 670100/153980 Norbert Hischier

4UL Ulrichen 1350 m V* 666800/150900 Emanuel Buchs

4VI Visp 650 m M 634090/126950 Hans lmboden

5WJ Weissfluhjoch 2540 m V* 780845/189230 SLF; E. Beck/Th. Stucki, Bruno Cuonz

5JU Juf 2120 m V* 764390/146050 Rino und Markus Menn

5FL Flims Naraus 1850 m V 739450/191600 Bergbahnen Flims AG; SOS

5AR Arosa 1850 m V* 770730/183280 Kurt Aeschbacher; SMA

51G lnnerglas 1810m V 744560/171590 Fridolin Blumer

5BI Bivio 1770 m V* 769910/148800 Aldo Fasciati

5ZV Zervreila 1735 m V* 728780/159990 Kraftwerke Zervreila AG

5MA Matta Frauenkirch 1660 m M 779590/182210 Barbara Tarnutzer

5HI Hinterrhein 1610 m M 733900/153980 Tiefbauamt Graubünden, Tunnelbetrieb

5DO Davos WRC, Obs. 1590 m M 783580/187480 WRC/Weltstrahlungszentrum, SMA

5DF Davos Flüelastrasse 1560 m V* 783800/187400 SLF; W. Caviezel, Chr. Simeon/U. Suter

5SA St. Antönien 1510 m V 782250/205320 Ursula Meier

5FU Fuorns 1480 m V* 708480/166250 Clau Venzin

51N lnnerferrera 1460 m M 753830/154050 Simon Jäger

5SP Splügen 1450 m V* 744830/157410 Grenzwacht

50B Übersaxen 1420 m V 727740/178670 Agnes Mirer

5SE Sedrun 1420 m V* 701770/170660 Nina Levy

5CU Curaglia 1330 m M 708630/169970 Corsin Flepp

5SI Siat 1280 m V 731320/183590 Anita Depuoz

5VA Vals 1260 m M 733340/164250 Karl Heini

5RU Rumein 1200 m M 731960/174700 Gion Giusep Blumenthal

5KK Klosters KW 1200 m M 787340/192900 AG Bündner Kraftwerke; R. langer

5KR Klosters RhB 1195 m M 786190/193800 RhB; Mustafa Coskun

5DI Disentis 1190 m M 708310/173900 Kloster; Bruder Lukas Heim

5VZ Valzeina 1090 m M 764910/202880 Daniela Stirnimann

5PU Pusserein 940 m M 772770/206100 Christian Wilhelm-Gredig

5KU Küblis 810 m M 777700/198580 RhB; H. Mutzner

5LQ Landquart 520 m M 761080/203860 RhB; R. Senti

6RO Robiei 1890 m V* 682560/144020 Officine idroelettriche della Maggia SA

6RI Ritom-Piora 1800 m M 694640/153620 Centrale FFS; Condutore funicolare

6SB San Bernardino 1640 m V* 734110/147290 Tiefbauamt GR, Tunnelbetrieb; Th. Aebli

6BG Bosco/Gurin 1490 m V 681120/129970 Sandro und Hans Peter Tomamichel

6TA Tamaro 1450 m V 712330/108660 Luca Cattaneo

6NT Nante 1410 m V* 690700/152560 Beatrice Ped ri n i

6CB Campo Blenio 1190 m V* 715110/156890 Luigi Leoni

6AM Ambri 980 m M 696890/151580 Giuseppe Guscetti

6BE Bellinzona / Monte Carasso 230 m M 721060/116800 Azienda Elettrica Ticinese, Monte Carasso

(14)

Tabelle 1.1: 76 Vergleichsstationen (V) und 34 Messstellen (M) mit täglichen Beobachtungen, Winter 1997/98

Indikativ Station Meereshöhe Art Koordinaten Organisation/ Beobachter

7CO Corvatsch 2690 m V* 783200/145100 Corvatschbahn AG; SOS Murtel

7MT Motta Naluns 2150 m V* 816140/188280 Penicularas Motta Naluns Scuol-Ftan-Sent SA 7DI Bernina Diavolezza 2090 m M 795590 / 146470 Diavolezza-Bahn AG; M. Kehrli

7MZ St. Moritz 1890 m V 784010/152490 Fridolin Heuberger

7PO Pontresina 1840 m V* 789520/151780 Sessel- und Skilift AG; W. Hatz

7MA Maloja 1800 m V* 774050/142070 ARA; 0. Ganzoni

7SD Samedan 1750 m M 786210 / 156400 Bruno Wellig

7SN Samnaun 1750 m V* 824940/205270 Arthur Jenal

7FA Ftan 1710 m V 813640/186150 Institut otalpin; 0. Planta

7LD La Drossa 1710 m V* 810590/170650 Grenzwacht

7ZU Zuoz 1710 m V* 793350/164590 August Möckli

7CA Cavaglia 1690 m M 800440/138110 RhB; C. Crameri

7SC S-chanf 1660 m M 795040/165430 Monica Angelini

7ST Sta. Maria 1420 m V* 828870/165170 Grenzwacht

7PV Poschiavo 1010 m M 801370/133690 RhB; U. Tuena

7BR Brusio 800 m M 807080/126880 Gino Pola

* mit Schneeprofilen im Versuchsfeld

Tabelle 1.2: Aufnahme von Hangprofilen, Winter 1997/98

Region Gebiet oder Station grobe Koordinaten Höhenbereich Exposition Organisation / Beobachter Morgins: Verschiedene Gebiete 555000/120000 1800-2100 N, NE,W Gardes-Frontiere; Philippe Gillioz Gsteig: Cabane des Diablerets 583000/132000 2500-2800 NNW, N, E Fritz Schallenberg

Rougemont: Vidman 582000/145000 2100-2200 N,NE Philippe Aigroz

Adelboden: Hahnenmoos 604000-611000 2000-2600 NNW, N, NE Hanspeter und Heidi Allenbach,

142000 - 146000 Christian Maurer, Marc Biedermann

Wengen: Kleine Scheidegg 641000/159000 2100-2300 N, NE, E SOS-Bahnen Jungfrauregion;

Ueli Frutiger, Werner v. Gunten lnnertkirchen: Grimsel 651000-670000 2000-3000 NW, N, NE Guido Müller

152000-161000

2 Andermatt: Urserental u. Bristenstock 688000 - 695000 2100-2800 NW, N, NE, E, SE Felix Müller und andere 161000-178000

3 Braunwald: Bös Fulen 715000/202000 2500 N Fritz Schuler-Knobel, Jakob Apolloni,

Kurt Fuchs, Markus Ramseier

3 Elm: Sernftal 729000/199000 2100-2300 NE RuediRhynerundandere

3 Wangs: Pizol 750000/205000 2300 N FWK Region 8

4 Gietroz: Vallee du Trient 558000/100000 2200-2600 NW, N, NE Service avalanches de la Vallee du Trient; Marc Volorio

4 Bourg-St-Pierre: Grand-St-Bernard 581000/083000 2000-2300 N,NE,SE Andre Marmy

4 Mauvoisin 592520/094560 1840 flach Forces motrices de Mauvoisin SA

4 Zermatt: Schwarzsee 621000/094000 2520 N Schwarzseebahn; Kurt Gruber,

Raymond Mathieu 4 Simplen: Verschiedene 644000 / 119000 2000-2500 NW, N, E, SSE Ferdinand Pfammatter,

Daniel Arnold

4 Binntal: Verschiedene 650000 - 663000 1800-2800 W,NW,E,SW Bernhard Gorsatt, Beat Schmid 131000-145000

4 Goms: Verschiedene 660000-670000 1900-2600 NW, N, NE, E, SE Lawinenwarndienst Goms;

141000-157000 Gabriel Lauber und andere

4 Lauchernalp: Gandegg 625000/141000 2200-3000 W, E, SE Lauchernalpbahn; Pius Henzen

4 Montana: Violettes 605000/134000 2200-2700 SE,S Fabrice Meyer und andere

4 Anzere: Pas de Maimbre 597000/130000 2200-2350 NW, N, NE SAREM: Armand Dussex und andere

4 Ovronnaz: Petit und Grand Chateau 575000 / 115000 2300-2500 N,NE Joseph Morelli

5 Sedrun: Tujetsch 695000 - 704000 1650-2250 E,SE,W Tiefbauamt Graubünden, Disentis;

168000-174000 Pius Cavegn und andere

5 Fuorns: Lukmanier 703000/158000 2130 NW Clau Venzin und andere

5 Übersaxen: Verschiedene Gebiete 718000- 714000 2200-3000 NW, N, NE, SE Christian und Esther Rüsch,

174000-187000 Rita Christen

5 Vals: Falschona, Dachberg 728000/162000 2400-2800 N Hannes Tönz

5 Laax: Crest la Siala 734600/189200 2200-2300 E Pendicularas Crap S. Gion;

Thomas Klaiss, Walter Düsel

5 Thusis: Valdiena, Heinzenberg 745000/173000 2050 N FWK Sektor 82, Thusis

5 Tschiertschen: Hühnerchöpf 764100/185700 2040 N, NNE Fridolin Benz

5 Splügen: Alpetli /Tamborello 744000/153000 2200-2400 NNW, N, NE Grenzwachtkorps

5 Davos: Stillberg 785000/183000 1970 NE SLF; Angela Maccagnan,

Christian Simeon

5 Davos: Büschalp 782000/187150 1960 flach SLF; Sievi Gliott

6 Braggio: Tesa 731000/129000 2000-2200

s

Boris Berera

6 Nante: Piotte Gemelle 690700/151700 1900 flach Beatrice und Emilia Pedrini

7 Maloja: Forno 774000/137000 2000 NE Hanspeter Brunner

7 Samedan: Julierpass 775500/148800 2300 N FWK Sektor 82, Thusis

7 Zuoz: Piz Arpiglia 796000/163000 2300-2400 NW August Möckli, Marco Zender

7 Sta. Maria: Umbrail 829800/159000 2500 NE Grenzwachtkorps

7 Scuol: Clünas 815000/190000 2500 NE SOS Pendicularas; Curdin Egler,

Walter Erni

7 Scuol: Verschiedene Gebiete 807000/175000 1800 NW Tiefbauamt Graubünden;

815000/190000 2350 SE Peder Caviezel und andere

828000/204000 1870 NE

7 Samnaun: Alp Trida 822000/207000 2500-2600 N,NE Karl Theiner, Markus Kleinstein

13

(15)

Mutationen

Die Anzahl der Vergleichsstationen (76) und der Messstellen (34) war gegenüber dem vorangegan- genen Winter um eine verringert.

In Cardada (6CA) wurde im laufe des Winters eine neue «Funivia» gebaut. Ein Wohnen auf der Bergsta- tion war dem lokalen Betreuer, Paride Paglia, des- halb nicht mehr möglich. Es bleibt zu hoffen, dass die Bahn den Winterbetrieb bald wieder aufnimmt. In Samedan (7SD) erfolgten die Messungen nicht mehr wie bis anhin unter der Regie des Festungswacht- korps, sondern neu durch Bruno Wellig. Dies hatte eine Verschiebung des Messfeldes zur Folge. Die neuen Koordinaten lauten: 786210/156400, 1750 m.

Eine unbedeutende Verschiebung des Messfeldes um ca. 10 m ergab sich auch in La Drossa (7LD). Die neuen Koordinaten sind in Tabelle 1.1 ersichtlich.

Das Messfeld von Maloja (7MA) musste nochmals leicht verschoben werden und liegt jetzt im Wind- schatten eines kleinen Waldes. Die Bedingungen scheinen allgemein gut zu sein. Das Feld ist auch we- niger von Langläufern und Kindern umgeben als früher. Im Frühjahr ist der Boden am neuen Standort aber etwas nass und sogar sumpfig. Die neuen Ko- ordinaten lauten: 774050/142070, 1800 m. Die Ver- schiebung beträgt somit rund 100 min nordöstlicher Richtung zum See hin. Der Beobachter hat nicht ge- wechselt. In S-chanf (7SC) zog der Beobachter in eine neue Wohnung und zügelte auch das Messfeld. An einer ruhigen, windgeschützten Lage am Inn konnte ein neues Messfeld gefunden und eingerichtet wer- den; Koordinaten: 795040/ 165430, 1660 m. Auf dem Corvatsch (7CO) versucht man immer noch, den bestmöglichen Standort zu finden. Weiterhin liegt das Messfeld bei 783200 / 145100, 2690 m, also in der Nähe der Mittelstation. Teilweise sind Parallelmes- sungen auch an den alten Standorten durchgeführt worden. In St. Moritz wurden die Messungen seit 10 Wintern (1979/80 bis 1996/97) von Heinrich Schneider (geb. 5. August 1910) vorgenommen. Er wollte sich nicht mehr mit dem PC befassen und hat deshalb mit den Beobachtungen aufgehört. An sei- ner Stelle arbeitet jetzt Fridolin Heuberg er, der Nach- bar von Heinrich Schneider, für das SLF. Auch das Messfeld hat gewechselt: allerdings nur um eine kleine Distanz, nämlich nur über den Gartenzaun;

Koordinaten: 784010/152490, 1890 m. Es bleibt zu vermerken, dass der Untergrund eine nicht geheizte, mit Humus überdeckte Autoeinstellhalle ist.

Errata

Die Koordinaten der Vergleichsstation Arosa (5AR) lauten seit 2 Wintern folgendermassen:

770730/183280, 1850m.

In Bourg-St-Pierre (4BP) erfolgten die Messungen ab Herbst 1995, nachdem der lokale Beobachter And- re Marmy das Zollhaus hatte kaufen können, wieder am ursprünglichen Standort (vor 1977). Von diesem Wechsel haben wir erst später erfahren. Die Koordi- naten 582120/88140, 1650 m, gelten demnach seit dem Winter 1995/96.

In Oberiberg (20G) erfolgten die Messungen bis Frühjahr 1984 durch Bernardin Marty bei Koordina- ten 702150 / 210570, 1090 m, seit jenem Zeitpunkt durch Arnold Holdener bei 702030/210700, 1090 m.

In den vorangegangenen Winterberichten sind die Koordinaten nicht nachgetragen worden. Auch

schon seit längerer Zeit, nämlich seit dem Herbst 1984, sind die Koordinaten der Station Schwägalp (3SW) im Winterbericht falsch publiziert worden.

Korrekt lauten sie seit jenem Zeitpunkt 742130/

235670, 1350 m. Ein kleiner Fehler hat sich zudem in der Tabelle 1.1 von Winterbericht 1996/97 (Nr. 61) ein- geschlichen: Auch auf der Station Münster (4MS) führt Edgar Werlen im Versuchsfeld Schneeprofil- messungen durch (V* statt V).

1.1.2 Dokumentation des automatischen Messnetzes

Elf automatische Stationen, die im Ergänzungs- netz (ENET) der Schweizerischen Meteorologischen Anstalt (SMA) in den Jahren 1988 bis 1993 auf- gestellt wurden, liefern für die Lawinenwarnung wertvolle Hilfe. Eine ENET-Station besteht aus einer Gipfelstation, auf der Wind (Richtung, Geschwin- digkeit, Böenspitze) und ventilierte Lufttemperatur gemessen werden und einem abgesetzten Stations- teil in einem repräsentativen Flachfeld einige hundert Höhenmeter tiefer, wo die Schneehöhe, fünf Schneetemperaturen und die Oberflächentempera- tur registriert werden. Diese automatischen Gebirgs- stationen wurden vom SLF ausgewählt und finan- ziert. Die Daten werden möglichst umfassend im Winterbericht veröffentlicht werden. Prinzipiell er- folgt die Datenübermittlung jede Stunde. Damit ist auch die Möglichkeit geboten, kurzfristig auf Ände- rungen in der Wetterentwicklung einzugehen.

Da die Windsensoren beheizt sind und für die Mes- sung der Lufttemperatur ventilierte, abgeschattete Instrumente zum Einsatz kommen, liefern diese ENET-Stationen auch zuverlässige Werte in Verrei- fungsperioden oder in Zeiten mit starker Sonnenein- strahlung. Bewährt haben sich auch die Schnee- höhenmesser. Bei der Interpretation der Resultate muss aber jeweils beachtet werden, dass lediglich die Gesamtschneehöhe erfasst wird und dass vor allem in länger andauernden Niederschlagsperioden nicht direkt auf den Neuschneezuwachs geschlossen wer- den kann, weil die Setzung nicht berücksichtigt ist.

Gemäss Figur 1.3 ist durch den Standort der elf ENET-Stationen die Erfassung der klimatischen Ent- wicklung in den Schweizer Alpen und im Höhenbe- reich von 2000 m bis 3000 m gewährleistet.

In Figur 1.3 sind die elf automatischen ENET-Statio- nen kartographisch dargestellt. Tabelle 1.3 enthält die entsprechenden Stationsindikative, Meereshöhen und Koordinaten. In Ergänzung liefern Figur 1.4 und Tabelle 1.4 die Übersicht über die IMIS-Stationen.

Im Zuge der Netzerweiterung konnte im Berichts- winter vermehrt auch auf die Daten von rund 41 IMIS-Stationen zurückgegriffen werden. Im Ge- gensatz zu den ENET-Stationen können sie völlig autonom mit Funkübertragung betrieben werden und sind demnach flexibler konfigurierbar und ins- besondere nicht auf einen Netzanschluss angewie- sen. Die gemessenen Parameter und Übermittlungs- raten sind die gleichen wie bei den ENET-Stationen.

Zusätzlich wird noch die kurzwellige, einfallende

Strahlung mit einem Pyranometer gemessen. Die

Messungen dieser IMIS-Stationen sind ausschnitt-

weise auf der beigelegten CD zu finden. Den IMIS-

Stationen ist in diesem Winterbericht ein separates

Kapitel gewidmet.

(16)

ENET-Gebirgsstationen: Winter 97/98

Titlis2760

Crap M~egn 2330 Weissfluhjoch 2 540 ·

Naluns1Schlivera

i350 Männlichen 2165

Piz Mart~nas 2670

les Diablerets 2560

lesAtlelas2545

Eggish:n 2520

Gornergrat

.

2~5,Q

.

(

Matro 1890

Eidg. Institut für Schnee· und Lawinenforschung, Weissfluhjoch/Davos

Fig. 1.3 Organisation des Lawinenwarndienstes, 11 automatische Stationen ENET, Winter 1997/98

IMIS Stationen: Winter 97/98

Rotsehalp 1870 Meiental 2210 Steingletscher 1900"' ..

..

Amden

..

1610

Lumpegna 2388 Tujetsch 2270"' Puzzeua 2195 Schilthorn 2360 Tujetsch 241 O

ouere 2020 Urseren 2170"' "' Dötra 2060 Färmel 1970"' "' Fisi 2160 Bedretlo

..

2450"' "'Vallascia

..

2270 Simano

G d 26

20 Galmihorn 2430 Bedretlo 2100 Nara"'201t an egg "- "- ,

Ernergalen 2450 . Chaussy 2220

..

Trubelboden 2480

· Finhaut 2240

JSimplon Anniviers 2630. Saas 2480 ...

Annivie2 2590 .. "' "'Si_mplon 2520

..

Arolla 2610 Saas 2810 ..

..

Oujet de Mille 2530

Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung, Davos

Fig. 1.4 Organisation des Lawinenwarndienstes, 41 automatische Stationen IMIS, Winter 1997/98

'Klosters 2140.

Parsenn 2290 ,..,,,/vy Klosters 2310 ;;, SLF 1560

..

Bever

..

2510

..

Piz Lagrev

..

2730

15

(17)

Tabelle 1.3: 11 automatische ENET-Stationen mit stündlichen Messungen, Winter 1997/98

Indikativ Stationsname Hauptstation (Wind, Temperatur) abgesetzte Station (Schnee) Betreuer Meereshöhe Koordinaten Meereshöhe Koordinaten

1DIA Les Diablerets 2966 m 581920/130630 2575 m 584900/129200 Roland Garin, Telepherique Col du Pillon 1MAE Männlichen 2230 m 638480/162550 2165 m 638650/163175 Peter Brunner, Bergbahnen Wengen 2TIT Titlis 3040 m 675400/180400 2140 m 674075/182050 Dieter Gerber, Bergbahnen Titlis AG 4GOR Gornergrat 3130 m 626800/092460 2950 m 626700/092900 Josef Summermatter, BVZ, GGB 4EGH Eggishorn 2893 m 650280/141900 2520 m 650200/141075 Franz Arnold, Luftseilbahn Fiesch 4ATT Les Attelats 2733 m 586850/105310 2545 m 587000/106000 Daniel Filliez, Televerbier SA 5WFJ Weissfluhjoch 2690 m 780625/189650 2540 m 780845/189230 SLF, IENU

5PMA Piz Martegnas 2670 m 760250/160570 2430 m 760870/160875 Toni Wasescha, Bergbahnen Savognin AG 5CMA Crap Masegn 2480 m 732820/189380 2330 m 733075/189900 Walter Düsel, Bergbahnen Crap Sogn Gion 6MTR Matro 2173 m 714260/140940 1890 m 713675/ 140800 Vittorino Giugliemma, Sobrio

7NAS Naluns-Schlivera 2400 m 815380/189020 2350 m 814900/188750 Claudio Pfister, Bergbahnen Scuol

Tabelle 1.4: 41 automatische IMIS-Stationen mit stündlichen Messungen, Winter 1997/98

Region Meereshöhe Indikativ Stationsname Standort Koordinate X Koordinate Y

2360 SCH Schilthorn Schneestation 630380 158450

2220 CHA Chaussy Pierres Fendues 578850 136200

2160 FIS Fisi Fisi 618140 146735

2020 OTT Ottere Ottere 609450 154250

1 1970 FAE Faermel Muri 604350 152120

1 1870 ROA Rotsehalp Schneestation 642400 180500

2 2210 MEI Meiental Laucheren 685000 177530

2 2170 URS Urseren Giltnasen 682400 160100

3 1610 AMD Amden Baerenfall 729500 225840

4 2930 ZER Zermatt Wisshorn 622900 98500

4 2850 ARO Arolla Les Fontanesses 600550 97500

4 2810 SAA Saas Schwarzmies 641400 108200

4 2630 ANV Anniviers Orzival 607450 115250

4 2620 GAN Gandegg Schneestation 624700 141850

4 2620 SPN Simplon Alpjer 650600 119700

4 2610 ARO Arolla Breona 609600 104050

4 2590 ANV Anniviers Tracuit 616800 107800

4 2530 OUJ Oujet de Mille Schneestation 582500 95600

4 2520 SPN Simplon Wenghorn 646050 114350

4 2480 TRU Trubelboden Schneestation 611375 135525

4 2480 SAA Saas Seetal 634000 113400

4 2450 ERN Ernergalen Schneestation 661050 141400

4 2430 GAL Galmihorn Schneestation 660650 148950

4 2240 FNH Finhaut L'Ecreuleuse 563300 105600

5 2410 TUJ Tujetsch Maighels 695500 160800

5 2388 LUM Lumpegna Gesamtstation 708800 176600

5 2310 KLO Klosters Gatschiefer 790100 190800

5 2290 PAR Parsenn Kreuzweg 780430 191680

5 2270 TUJ Tujetsch Culmatsch 698300 171150

5 2195 PUZ Puzzetta Schneestation 709050 164875

5 2140 KLO Klosters Madrisa 785500 198200

5 1560 SLF SLF Flüelastrasse 783800 187400

6 2450 BED Bedretto Cavanna 682250 154200

6 2450 SIM Simano Schneestation 718450 147400

6 2270 VAL Vallascia Schneestation 690100 156000

6 2100 BED Bedretto Cassinello 683170 149450

6 2070 NAR Nara Schneestation 709800 147800

6 2060 DTR Doetra Preda 709700 155650

7 2730 LAG Piz Lagrev Schneestation 777150 147050

7 2725 KES Kesch Porta d'Es-cha 788350 166300

7 2510 BEV Bever Valetta 783930 157050

1.1.3 Zusätzliche Informationen

FAX-LWD Hardcopies der Produkte SMA Mit der Umgestaltung bei der täglichen Ausgabe (Radio-, Spezial- und Alpenwetter- der Lawinenbulletins am Abend und als Folge der berichte)

vermehrten direkten Kontaktnahme mit den wich- Output Meteo-Prognosemodell der tigsten Benutzergruppen ergaben sich verschiedene SMA

Anpassungen bei den grundlegenden Informations- Lawinenlageberichte der

quellen für die Analyse. umliegenden Warndienste von

Mit Ausbaustand Januar 1998 standen im Lawi- Tirol, Vorarlberg, Südtirol nenwarnraum folgende EDV-Hilfsmittel (Hardware Versand und Testaustausch der und Software nicht unterschieden) zur Verfügung: Regionalen Lawinenbulletins Meteo Sun ANETZ (Emulation der METEOR- HP Unix alt aktuell: Software zur Darstellung

Info) als direct access zur SMA der Vergleichsstationen-Messwerte

Radarbilder Schweiz Korrig: Datenkorrekturprogramm

Meteosat EU für Vergleichsstationen.

FAX-E Hardcopies der Produkte des DWD Wintber: Tabellarische Darstellung

(Deutscher Wetterdienst) der Vergleichsstationen-Messwerte

16

(18)

Bulletin PC Nationaler Bulletin-Editor, neues Programm zum Schreiben und Versenden der Nationalen

Lawinenbulletins

lnternet/lnfoBox/WeiDAT zur Abfrage der neuen EDV-Produkte HP GIS Unix OplawGIS zur Herstellung der

Gefahrenkarten und der Schneehöhenkarten

HP WS Mei Schneedatenbank (klimatologische Auszüge, operationelles NEX_MOD Lawinengefahrenmodell)

Über den FAX-LWD liefen zudem die Meldeformu- lare der Frühbeobachter ein. Auch die ausgefüllten Fragebögen standen unverzüglich auf diesem Gra- tis-Fax (0800 800 188) für die Analyse der Wetter- und Lawinengefahrensituation zur Verfügung. Zu be- merken ist in diesem Zusammenhang, dass im Be- richtswinter insgesamt 508 Fragebögen A (persönli- che Einschätzung der Lawinengefahr) sowie 138 Fragebögen B (Lawinenbeobachtung ohne Perso- nen-/Sachschäden) an das SLF retourniert wurden.

Sie halfen im Wesentlichen für die unmittelbare Bul- letinüberprüfung, dann aber auch für die Analyse der kurzfristig zu erwartenden Entwicklung sowie für die spätere Detail-Auswertung. Der Wert dieser Zu- satzmeldungen kann nicht genug hervorgehoben

werden. Rückmeldungen erfolgen vor allem aus den Regionen, in denen viele Skitouren unternommen werden, also aus Graubünden, aus dem Wallis und aus dem Gotthardgebiet. Nützlich und wichtig sind sie aber auch aus den übrigen Gebieten.

Personell ergaben sich im Lawinenwarndienst we- sentliche Änderungen. Ernst Beck, der seit 1963 am SLF arbeitete, trat im laufe des Berichtsjahres in den Ruhestand. Über mehr als 30 Jahre betreute er pflichtbewusst das institutseigene Versuchsfeld auf dem Weissfluhjoch. Viele Forschende wurden durch ihn in die Geheimnisse und Techniken der Schnee- profilaufnahme eingeführt. Er gab seine reiche Er- fahrung, nicht zuletzt auch bezüglich Gefahrenein- schätzung, als Klassenlehrer und Instruktor an den unterschiedlichsten Kursen weiter. Daneben betreu- te er die Klimastation Weissfluhjoch und wirkte als Bindeglied zur SMA. Dank seines guten Gedächtnis- ses und seinem Ordnungssinn war er eine dankbare Auskunftsstelle, wenn es darum ging, alte Archiv- daten ausfindig zu machen und zu bearbeiten. An seiner Stelle traten zwei junge Wissenschafter in den LWD ein. Thomas Wiesinger ist ausgebildeter Me- teorologe und gleichzeitig Bergführer. Auch Stephan Harvey besitzt das Bergführerpatent. Daneben ver- fügt er über ein Diplom als Geograph und hat viel Erfahrung in kartographischen Geländedarstel- lungen.

1.2 Schneedeckenentwicklung und Lawinengefahr

1.2.1 Allgemeines

Anhand der aufgeführten Grundlagen werden im Folgenden Schneedeckenentwicklung und Lawi- nengefahr im Detail für das Gebiet der Schweizer Alpen chronologisch beschrieben. Die kalendari- sche Aufteilung anhand der Monate des hydrologi- schen Jahres lehnt sich an das allgemein übliche Vorgehen an und drängt sich auch aus Gründen der Übersichtlichkeit auf. Einer kurzen monatlichen Zusammenfassung folgt schwerpunktmässig die Entwicklung des Wettergeschehens, der Schnee- deckenentwicklung und der Lawinengefahr. Auf Besonderheiten wird eingegangen. Jeweils zur Monatsmitte wird ein landesweiter Überblick über die Schneedeckenbeschaffenheit gegeben. Am Mo- natsende finden sich meistens wichtige quantitati- ve Beschreibungen der Schneedecke, wie mittlere Schneehöhen, maximale Wasserwerte, Vergleiche mit den Normwerten.

1.2.2 Kalendarische Beschreibung Oktober

Bei grossen Temperaturunterschieden war der Monat etwas zu warm, in der zweiten Hälfte über- wiegend sonnig und gesamthaft zu trocken.

Die erste Monatsdekade war vorwiegend trocken.

Vom 10. bis 16. verursachte eine Nordwestlage in

den nördlichen Alpen Stau. Am 14. sank dabei die Schneefallgrenze bis gegen 800 m hinunter, am 16.

regnete es wieder bis 2000 m, so dass der Schnee bis in diese Höhen grösstenteils nochmals weg- schmolz. Einzig in Lagen oberhalb 2500 m und vor allem in den nördlichen Regionen blieb er liegen.

Entsprechend den wechselnden Temperaturen voll- zog sich die Umwandlung dieses Frühwinter- schnees uneinheitlich. Vielfach wurde oberflächlich Reif abgelagert und zum Monatsende lag eine kom- pakte Basisschicht oberhalb 2500 m vor.

November

Atlantische Wirbel im Süden brachten bis zur Monatsmitte viel Schnee in die südlichen Alpenre- gionen. Erneut war es zu warm mit viel Sonnen- schein am Alpennordhang und in Graubünden. Ge- gen Ende der ersten Monatsdekade schneite es oberhalb von 1300 mein. Am 11. November wurde das erste Lawinenbulletin veröffentlicht.

Vom 4. bis 6. regnete es am Alpensüdhang ergie-

big, und zwar bis in Höhenlagen von gegen 3000 m hinauf. In der Folge verstärkte sich die Südwestlage, und mit sinkenden Temperaturen ging der Regen allmählich in Schnee über.

17

(19)

Vom 9. bis 13.

(5 Tage) erreichte die Neuschnee- summe in Robiei 119 cm und in San Bernardino 121 cm (Figur 1.5 a), wobei die lokalen Maximal- werte am Alpensüdhang dort nicht zur Geltung kommen. Mehr als 50 cm Schnee erhielten in dieser Zeit auch das Misox, das Calancatal und das Maloja- gebiet einschliesslich der westlichen Teile des Ober- engadins. Nach vorerst mässiger Lawinengefahr musste für die Region des Simplonpasses sowie für den zentralen und östlichen Alpenhauptkamm am 13. vorübergehend vor erheblicher Lawinengefahr gewarnt werden, weil die Südwinde nach wie vor stark waren und zu Schneeumlagerungen führten.

In der Zeit vom 13. bis zum 15.

baute sich ein Hoch über den Alpen auf, und allmählich konnten sich die noch jungen Schneeschichten etwas setzen und verfestigen. Dies besonders unter dem Einfluss der steigenden Temperaturen. Am 15. bestand am Alpenhauptkamm, in den nördlichen Regionen des Tessins und in Graubünden mässige Schneebrett- gefahr, und zwar vor allem an schattenseitigen Steilhängen oberhalb etwa 2300 m, wo einge- schneite Triebschneeschichten vorhanden waren.

Eine leichte Störung brachte am 16. den nörd- lichen Regionen 5 bis 10 cm Neuschnee, dies aller- dings ohne Auswirkungen auf die dort geringe Schneebrettgefahr.

Am 17. und 18. herrschte erneut sonniges, relativ

mildes Bergwetter. Dies führte infolge der nächtli- chen Abstrahlung zu einer ausgeprägten Umwand- lung der Schichten zu kohäsionslosem, körnigem Schnee. An schattigen Steilhängen oberhalb etwa 2400 m waren zudem in Bodennähe noch die alten Schneeschichten von Mitte Oktober anzutreffen.

Diese wiesen in Folge der verschiedenen Schmelz- phasen verharschte, knauerartige, aber auch schon aufbauend umgewandelte Körner auf. Die Lawinen- aktivität hielt sich in diesen Tagen in Grenzen. Ver- einzelt wurden grosse, trockene Schneebrettlawi- nen aus windabgekehrten Steilhängen oberhalb 2000 m beobachtet, dies besonders im nördlichen Tessin sowie im Monte-Rosa-Gebiet.

Am 21. überdeckte graupelartiger Neuschnee von

10 bis 20 cm Mächtigkeit die Altschneedecke. Da er aber unter nur wenig Windeinfluss fiel und die Tem- peraturen auf 2000 m konstant bei rund minus 3 °C lagen, hatte dieser Schneefall keine Auswirkungen auf die Lawinensituation. Im ganzen schweizeri- schen Alpengebiet bestand nur geringe Gefahr.

Prinzipiell änderte sich bis zum Monatsende we- nig an der Schnee- und Lawinenlage. Hochdruck- bedingtes Schönwetter herrschte vor. Auf den 26.

waren im ganzen Alpengebiet bis zu 20 cm Neu- schnee angesagt. Deshalb wurde die Lawinenge- fahr am Alpensüdhang und im Oberengadin vor- sorglich auf die mässige Stufe erhöht. Der Nieder- schlag fiel dann aber geringer aus als angekündigt.

Der Schneedeckenaufbau hatte sich insofern ver- ändert, als in höheren Lagen an Schattenhängen Schwimmschnee entstand. Zudem war oberhalb von 1500 m verbreitet Oberflächenreif anzutreffen.

Südhänge waren vielfach bis über 2000 m hinauf wieder aper. Die Gesamtschneehöhe ging bis zum 30. auch in den zur Monatsmitte schneereichen Regionen des nördlichen Tessins und des Oberen- gadins zurück und lag dort nur noch knapp über dem langjährigen Mittelwert. Insgesamt rund ein Dutzend Stationen am zentralen und östlichen Al-

pennordhang, alle unter 1500 m gelegen, waren zu diesem Zeitpunkt noch oder wieder schneefrei. Der Start in den Winter verlief demnach zögernd.

Dezember

Infolge sehr gegensätzlicher Wetterlagen war der Monat wechselhaft, generell zu warm und meist schneereich, aber mit starken regionalen Unter- schieden. Besonders über die Weihnachtstage wur- den viele Lawinen durch Wintersportler ausgelöst, was Suchaktionen zur Folge hatte.

Vom 1. bis 3.

fielen am Alpennordhang bei sin- kenden Temperaturen und aufkommendem Nord- wind 20 bis über 50 cm Neuschnee. Am grössten war der Zuwachs in Moleson (56 cm) und auf dem Stoos (52 cm). Zu Monatsbeginn veröffentlichte das SLF das erste Regionale Lawinenbulletin, und zwar für Nord- und Mittelbünden als Zustandsbeschrei- bungen am Morgen, in täglicher Wechselwirkung mit den prognostischen Nationalen Lawinenbulle- tins vom Abend.

Auch am 4. und 5.

hielten die Schneefälle mit kurzen Unterbrechungen an und dehnten sich ver- mehrt in die östlichen Regionen der Schweizer Al- pen aus. Da die Altschneedecke schon stark umge- wandelt war, musste verbreitet vor einer erheb- lichen Schneebrettgefahr gewarnt werden.

Dies war dann besonders am 6. der Fall, als nach dem Niederschlagsende eine Erwärmung eintrat und die Nullgradgrenze auf 2000 m stieg. Durch die Setzung wurden die Neuschneeschichten kompak- ter, und Spannungen konnten besser übertragen werden. Durch die verschiedenen Windperioden mit Schneeverfrachtung waren auch spröde Zwi- schenschichten eingelagert, die als Gleitschichten wirkten. Vereinzelt hielten die starken Winde auch am 6. noch an. Vor allem am östlichen Alpenhaupt- kamm entstanden zusätzlich Triebschneeablagerun- gen, die etwa am Schafberg oberhalb von Pontre- sina gegen einen Meter Mächtigkeit erreichten. Bei Begehungen für Permafrostuntersuchungen wurde dabei auch eine mittelgrosse Schneebrettlawine ausgelöst. Etwas besser waren die Verhältnisse in den südlichen Bündner Talern, wo oberhalb von 2000 m ebenfalls Triebschneeansammlungen vor- handen waren, die Lawinengefahr aber gesamthaft als mässig bezeichnet werden konnte.

Am

7. berichtete ein Skitourengänger aus dem Lidernengebiet von spontanen Schneebrettern mitt- lerer Grösse, und zwar oberhalb von 2000 m und vorwiegend in den Expositionen Nordwest bis Ost.

Häufige Wummgeräusche und Rissbildungen beim Begehen von Schattenhängen wiesen zudem auf die heikle Situation in dieser Region hin. Im Berner Oberland und im Wallis war die Schneebrettgefahr nur mässig und beschränkte sich auf Steilhänge oberhalb von 2400 m.

Nach kurzer Beruhigung begann es am 9. am Al- pennordhang erneut zu schneien. Die Schneefall- grenze lag vorerst bei 2000 m, sank aber schnell bis unter 1000 m ab.

Vom 12. bis zum 15. (4 Tage) führte die Kaltluftzu-

fuhr gemäss Figur 1.5 b am östlichen Alpennord-

hang verbreitet zu einem Neuschneezuwachs von

mehr als 50 cm. Die höchsten Zuwachswerte wur-

den dabei in den Glarner Alpen registriert. Nur im

südlichen Tessin blieb es niederschlagsfrei. Der kal-

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Während die durch eine Lawinengalerie geschützte Bahnlinie nur leicht verschüttet wurde und bereits nach einem halben Tag wieder freigegeben werden konnte, sperrten Schnee-

Ein Zwischenhoch verlagert sich von West nach Ost über den südlichen Teil Europas hinweg: Ganze Schweiz sehr sonnig und mild.. Vom Atlantik zieht ein Tief über Deutschland

Als er etwa in der Mitte des Hanges war, fuhr auch M. Auch diese Gäste zogen eigene Spuren. in den Hang eingefahren war, brach der Hang zwi schen den beiden und setzte sich in

Unmittelbar nach diesem Sturz hörte ich einen dumpfen Knall (13.00 Uhr). Anschliessend sah ich, wie sich ein grosses Schneebrett löste. Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich

Die Schnee- massen verschütteten beide ganz (von B. ragte nur noch eine Hand aus dem Lawinenkegel). Alle übrigen wurden nur teilweise zugedeckt. Diese konnten sich

Wir wussten, dass man im Frühling über ein Couloir hin- unter auf den Gletscher fahren sollte, doch lag in diesem Cou loir zu wenig Schnee. Wir gingen also den Sommerweg wei ter

Bei grosser Lawinengefahr, wenn angenommen werden kann, dass Skitouren sowieso nicht unternommen werden, fallen andererseits die Empfehlungen für die

Fig. 81) Das Unfall- gelände bei der Alp Burdun mit der Aufstiegsroute (A) und der Verschüttungsstelle von E. «Bei dichtem Schneetreiben und schlechter Sicht brach unsere