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Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung (1992). Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen, Winter 1990/91. Winterbericht des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung: Vol. 55.

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Winterbericht des

s ch nee u nd Lavvinen

Eidg. InstitutesfürSchnee- und Weissfl u hjoch/Davos

in den Schvveizer I\Ipen

Wetterablaufund Schneedeckenentwicklung Lawinenverhältnisse, Lawinenschäden

\li nter 1990/91

Spezielle Untersuchungen Nr. 55/1992

(2)

Titelbild:

Situation Brämabüel/Davos vom 17. 2. 91 Aufnahme 18. 2. 91, SLF, A. Roth

(3)

Winterbericht des

S c h n e e u n d Law 1 n e n

Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung

Weissfluhjoch/Davos

Ifl den Schweizer Alpen

Institutsleitera.i.:W. Good

\/\‘inter 1990/91

Nr. 55/1992

(4)

Inhaltsverzeichnis

Einleitung,vonW.Good 3 A. Wetter und Klima, von E. Beck und R. Meister 1 . Witterungsablauf in der Schweiz 5 II. Die einzelnen Witterungselemente auf

Weissfluhjoch 15

B. Schnee und Lawinen in der Region Davos,

von P. Föhn und E. Beck 32

c.

Schnee- und Lawinenverhältnisse im schweizerischen Alpengebiet, von R. Meister und 5. Gliott

1. Zusammenstellung der Beobachtungen

und der Lawinenbulletins (Annalen) 52 II. Zeitlicher Verlauf der Schneedecken

entwicklung und der Lawinengefahr 132

D. Durch Lawinen verursachte Unfälle und Schäden im Gebiet der Schweizer Alpen,

von H.-J. Etter 138

Tabellen 141

II. Auswahl von Unfällen mit Menschen- und

Sachschäden 146

E. Auswertung langjähriger Schneehöhen messungen in einem subalpinen

Waldbestand mit Blössen

von M. Meyer-Gras und G. Schneiter 191 Übrige Arbeiten des Eidg. Institutes

für Schnee- und Lawinenforschung 199

© Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung, Weissfluhjoch/

Davos 1991

Alle Urheber- und Verlagsrechte vorbehalten. Ohne Einwilligung des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung ist das Reprodu zieren durch Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfahren auch auszugsweise untersagt.

(5)

Einleitung

In die Berichtsperiode fällt der altershalbe Rücktritt von Prof. Dr. Claude Jaccard. Er war der letzte Insti tutsleiter mit dem offiziellen Titel eines Direktors des Eidg. Instituts für Schnee- und Lawinenfor schung.

Claude Jaccard, geboren am 20. September 1929, ist Bürger von Ste-Croix (VD). Sein Studium in Ex- perimentalphysik an der ETHZ schloss er 1959 mit einer Dissertation f(Dielektrische Eigenschaften des Eises» ab. Ein postdoctoral research appointement am Argonne National Laboratory bei Chicago 1959/60, in den Weiten des Mittleren Westens, weckte in ihm die Sehnsucht nach den heimischen Bergen. Dieser konnte er von 1961—1966 als Chef der Sektion Physik von Schnee und Eis nachleben.

Nicht nur die angestammten Fragestellungen der Elementarprozesse in reinem Eis beschäftigten ihn, er setzte neue Massstäbe in der Mikroanalyse des Schneegefüges mit seinem Tomographen. Zudem

entwickelte er die statistische numerische Lawinen- prognose und untersuchte die Stabilität der Schneedecke und die Bildung von Schneebrettlawi nen. 1967 erfolgte seine Berufung als ordentlicher Professor für Festkörperphysik an die Universität Neuenburg. Seine Vorliebe für die wissenschaftli che Betrachtungsweise der Natur und der Berge im speziellen ist sehr ausgeprägt und drückte sich un ter anderem darin aus, dass er 1968 Einsitz in die Gletscherkommission der SNG nahm, die er ab 1988 präsidierte. Auch in der beratenden Kommis- sion für Schnee- und Lawinenforschung (EKSLF), ab 1968, wurden seine physikalisch-naturwissen schaftlichen Kenntnisse hoch geschätzt. Seit 1989 gehörte Claude Jaccard dem Forschungsrat des Schweizerischen Nationalfonds an. Als 1980 ein Nachfolger für den scheidenden Direktor, Marcel de Quervain, gesucht wurde, fiel es der Wahlkommis sion nicht schwer, Claude Jaccard vorzuschlagen.

Die Herausforderung in einem neuen Gebiet For schung zu betreiben und zu betreuen, die Möglich- keit in den Erdwissenschaften mit physikalischen Methoden neue Erkenntnisse zu gewinnen und da- bei das Labor mit der Natur zu vertauschen, erleich terten den Entschluss, die Gestade des Neuenbur gersees mit dem langen Winter von Davos zu ver tauschen. Neben den administrativen und mensch- lichen Problemen am Institut fand Claude Jaccard immer wieder Zeit, die Methoden der klassischen sowie der robusten Statistik und der unscharfen Mengen auf das komplexe Problem der Lawinen anzuwenden. Sei ne wissenschaftlichen Arbeiten, seit 1953, finden ihren Niederschlag in etwa 80 Pu blikationen. Aus Anlass des 5Ojährigen Bestehens des SLF konnte er 1986 das internationale Sympo sium in Davos organisieren. Nicht alle Mitarbeiter wussten seine ruhige und feine Art zu schätzen.

Glücklicherweise ist Claude Jaccard mit einem gu ten Schuss trockenem Humor begabt. Er verlässt das Institut in einer Umbruchphase, der Planung der Verlegung des Institutes nach Davos. Mit sei- nem altersbedingten Rücktritt verliert das Institut ei- nen menschlichen Vorgesetzten und Kollegen. Wir wünschen ihm einen nach seinen Neigungen fruchtbaren und erfüllten Ruhestand.

Eidg. Institut

für Schnee- und Lawinenforschung der Institutsleiter a.i.

W. Good

3

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4

Topographische Situation des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung Weissfluhjoch:

Versuchsfeld (VF):

Höhe 2540 m, Lage E 9° 48‘ 37“1N 46° 49‘ 50“

Institutsgebäude, 1. Stock:

Höhe 2667 m, Lage E 9° 48‘ 27“ / N 46° 50‘ 2“

Institutsgebäude, Dach:

Höhe 2677 m, Lage E 9° 48‘ 27“ / N 46° 50‘ 2“

Institutsgipfel:

Höhe 2693 m, Lage E 9° 48‘ 27“1 N 46° 50‘ 4“

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A. Wetter und Klima

von E. Beck und R. Meister

1. Witterungsablauf in der Schweiz

(nach Witterungsberichten der SMA)

Oktober 1990

Der Oktober 1990 zählte auf der Alpennordseite vielerorts zu den drei wärmsten seit 1901. Eine mehrtägige ausgeprägte Föhnlage im zweiten Mo natsdrittel lieferte dazu den Hauptanteil. In den Föhntälern am östlichen Alpennordhang und im Rhonetal stiegen die Temperaturen um die Monats- mitte auf 25—27 °C, und im Monatsmittel entstand ein Wärmeüberschuss von 3,5—4 °C. Auch im Mit- telland, im Jura sowie in Mittelbünden lagen die Monatswerte der Temperatur noch 3—3,5 °C über der Norm. Die restlichen Gebiete verzeichneten po sitive Abweichungen von 2—3 °C, im Tessin 1—2 °C.

Dies obschon auch ein paar kühle Tage (8—10., 22/23. und 26—28.) vorgekommen sind.

Die fast landesweit überdurchschnittlichen Nie- derschlagssummen entstanden erst durch die er- giebigen Regenfälle am Monatsende. Davon ausge nommen war die Alpensüdseite, wo die Norm schon nach den kräftigen Stauniederschlägen um die Monatsmitte erreicht wurde. Mit 200—250% der Norm erhielt das Rhonetal, zwischen Martigny und Sion, die grössten Uberschüsse. Ebenfalls beträcht liche Mengen (bis 200%) fielen in weiten Teilen des Mittellandes, im Alpsteingebiet sowie im Südtessin.

Die meisten der übrigen Gebiete verzeichneten ebenfalls noch deutlich überdurchschnittliche Mo natssummen, ausgenommen das Bündner Ober- land und das Rätikon. Am Monatsende fiel bis in Höhenlagen um 1500 m Schnee.

Die vorherrschenden Süd- bis Westlagen brach- ten der Alpennordseite normale, in den Föhngebie ten sogar überdurchschnittliche Besonnung. Ein be trächtliches Defizit hingegen entstand auf der Al pensüdseite.

1—4. Das Tief über dem Ostatlantik zieht nach Nordosten;

dann folgt ein Zwischenhoch, kurz bevor ein neuer Tief- druckausläufer Mitteleuropa erreicht: Wechselhaft mit Niederschlägen, besonders am 4. auf der Alpensüdseite und in den Alpen.

5—6. Nach dem Störungsdurchgang dehnt sich das Azo renhoch rasch bis zu den Alpen aus: Am 5. über den Nie- derungen vormittags Nebel- oder Hochnebelfelder, sonst vorwiegend im ganzen Land sonnig und warm.

7—8. Ein Tief über der Nordsee steuert einen Schwall fri scher Polarluft in den Alpenraum: Bewölkungszunahme und gegen Abend sowie in der Nacht zum 8. Niederschlä ge, vor allem am Alpennordhang. Dann markanter Tem peraturrückgang nördlich der Alpen. Im Tessin bei Nord- föhn weiterhin sonnig und mild.

9—11. Eine flache Hochdruckzone erstreckt sich von den Azoren über die Alpen bis nach Ungarn: Uber den Niede rungen Nebel oder Hochnebel, der sich am Mittag meist auflöst; dann sonnig wie in den übrigen Gebieten des Lan- des. Kräftige Erwärmung auf der Alpennordseite.

12—15. Über Mitteleuropa entsteht eine grossräumige Südströmung vor einem umfangreichen Tief über dem

Ostatlantik: Am 12. in den Föhngebieten vorwiegend son nig und mild, sonst stark bewölkt und südlich der Alpen ergiebige Niederschläge mit Gewittern. Am 13. und 14.

aufderAlpennordseite meistsonnig und nurvereinzeltet was Niederschlag. In den Alpentälern Föhn. Am 15. ver zeichnet Altdorf mit 24 °C sein höchstes Tagesmittel der Temperatur im laufenden Jahr.

16—20. Schwache Tiefdruckausläufer ziehen von Südwe sten über die Alpen hinweg: Auf der Alpensüdseite bis zum 18. sehr ergiebige Niederschläge und zahlreiche Ge witter. Nördlich der Alpen einzelne Schauer, abwechselnd mit sonnigen Abschnitten. In den Föhngebieten vorwie gend sonnig und sehr mild.

21—24. Ein kräftiges Hoch liegt über Skandinavien. Es dehnt sich zu den Alpen aus und verlagert sein Zentrum nach Westrussland: Zu Beginn über den Niederungen häufig Hochnebel, vom 23. an vermehrt Auflösung. Im Mittelland Bise, in den Alpen zunehmend Föhntendenz und ziemlich sonnig. Im Tessin am 21. und 22. leichte Nie- dersch läge.

25—28. Ein umfangreiches Tief weitet sich vom Nordat Iantik bis zur Nordsee aus: Wechselhaft mit nur mässigen Niederschlägen bis zum 27. Oktober. Schneefallgrenze auf 1600 bis 1200 m sinkend. Kräftiger Temperaturrück gang in den Berglagen. Am 28. im Westen und Süden des Landes ausgiebige Niederschläge, im Osten Föhn.

29—31. Zwei kräftige Randtiefs ziehen rasch über den nördlichen Teil Mitteleuropas: Meist bedeckt und vor al lem nördlich der Alpen verbreitet Niederschläge. Im Mit- telland am 29. und 30. Sturmböen von 100 bis 120 km/h.

Am 30. einige sonnige Abschnitte (im Tessin auch schon am 29.). Am Abend des 29. werden auf der Alpennordsei te die bisher tiefsten Oktober-Luftdruckwerte seit der Jahrhundertwende gemessen.

November 1990

Auf den warmen Vormonat folgten in der ersten November-Dekade ein paar sehr kalte Tage., Das von Polarluft geprägte Wetter brachte den Alpen und Voralpen (bis 700 m) die ersten bedeutenden Schneefälle zum Winterbeginn. Mit der Umstellung auf Südwest und milder Meeresluft begann am 7. Novemberzuerst in den Bergen und anschlies send auch in den Niederungen ein längerer, sehr milder Witterungsabschnitt. Ein markanter Kaltluft- vorstoss leitete vor allem in den Bergen ein kaltes Monatsende ein. Dank dem Wärmeüberschuss zwi schen dem 10. und 20. lagen die Monatsmittel der Temperatur in den Niederungen der Alpennordsei te, im Rhonetal und im Südtessin 1—2 °C über der Norm. Die übrigen Regionen verzeichneten annä hemd normale Werte. In den Berglagen oberhalb 1000 m dominierte ein leichtes Wärmedefizit.

Die häufigen Niederschläge brachten überdurch sch nittliche Monatssu mrnen. Davon ausgenom men waren das Südtessin und die südlichen Walli ser Täler. Mehr als 200% der Norm fielen in ver

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schiedenen Gebieten der Zentral- und Ostschweiz, in Mittelbünden sowie im westlichen Mittelland. Bis 150% erhielten der Jura, der Jurasüdfuss (westlich von Olten), die Waadtländer und Freiburger Alpen, das Nordtessin und weite Teile von Graubünden.

Schnee bis in die Niederungen fiel nördlich der Al pen am 22/23., in der Südschweiz am 25. Novem ber.

Die relative Sonnenscheindauer erreichte in eini gen Regionen (westliches Mittelland, Rhonetal, Zentralschweiz, Rheintal, Puschlav und Tessin) bis zu 120% der Norm. Daneben gab es aber auch Defi zite, besonders im westlichen Teil des Juras.

1.—5 Zwischen einem Tief über Skandinavien und einem von Island bis Spanien reichenden Hoch fliesst aus Nord- westen Polarluft in den Alpenraum: Nördlich der Alpen und in den Alpen, von kurzen sonnigen Abschnitten ab- gesehen, meist stark bewölkt und häufig Niederschläge.

Sinkende Temperaturen und Schneefall bis gegen 500 m.

Südschweiz am 2. und 3. bewölkt, sonst vorwiegend son nig.

6—9. Ein Hoch über den Britischen Inseln weitet sich bis zum Balkan aus: In den Niederungen kalt mit Hochnebel, welcher sich am Nachmittag teilweise auflöst. In den übri gen Gebieten vorwiegend sonnig. Am 7. in den Bergen spürbare Erwärmung.

1O:=11. Ein Tiefausläufer überquert von Südwesten her Mittel- und Nordeuropa: Im Tessin und in Graubünden an- fänglich noch teilweise sonnig, in allen übrigen Landes- teilen bedeckt und zeitweise mässige, am Alpennordhang auch ergiebige Niederschläge. Schneefallgrenze von 2000 auf etwa 1500 m sinkend.

12—15. Nach kurzem Zwischenhocheinfluss ziehen weite-

‘: Tiefausläufer über Mittel- und Nordeuropa hinweg:

Uber dem Mittelland Hochnebel, sonstjedoch sonnig und mild. Am 12. in den östlichen Landesteilen etwas Nieder- schlag.

16—20. Zwischen einem umfangreichen und komplexen Tief über Nordeuropa und dem Azorenhoch herrscht eine Westströmung vom Atlantik bis zu den Alpen: Am 16.

noch allgemein sonnig, dann nördlich der Alpen stark be wölkt und häufige, aber nur mässige Niederschläge. Süd- ich des Alpenkammes Bewölkungsauflösung. Tempera turen deutlich über der Norm. Zeitweise stürmische West- winde, besonders auf der Alpennordseite. Am 20. unter Föhneinfluss in den östlich gelegenen Alpentälern son nig, am Abend aus Westen erneut Niederschläge.

21—23. An der Südflanke eines von Dänemark nach Russ land ziehenden Tiefs überquert ein aktiver Randwirbel die Alpen: Häufige, am 22. in Rheinbünden, im Nordtessin und in der Ostschweiz ergiebige Niederschläge. Zuerst in der Westschweiz, dann auch in den übrigen Gebieten der Alpennordseite Schneefall bis in die Niederungen.

24—26. Ein neues Tief weitet sich von England über die Al pen bis zum Mittelmeer aus: Am 22. Föhn. Im Tessin am 25. ergiebige Niederschläge. Schneefall auch in der Süd- schweiz bis in die Niederungen. Temperaturen in den Ber gen deutlich, sonst nur leicht unter der Norm.

27—30. Zwischen einem Hoch über England und einer von Polen bis zum Mittelmeer reichenden Tiefdruckrinne fliesst feuchte Polarluft von der Nordsee zu den Alpen: Al pennordseite meist bedeckt und vereinzelte Niederschlä ge, teilweise als Schnee bis in die Niederungen. Al pensüdseite unter Nordföhneinfluss ziemlich sonnig. In den Bergen kalt.

Dezember 1990

Nach einem bis in den Herbst aussergewöhnlich warmen Jahr brachte der Dezember einen vehe

menten Wintereinbruch. Während der ersten drei Wochen lagen die Temperaturen im ganzen Land deutlich unter der Norm. Im Mittelland wurden Tiefstwerte von —6 bis —11 °C, in den Bergen bis

—25 °C gemessen. Zu der Kälte gesellte sich bald eine beachtliche Schneedecke. Kurz vor den Festta gen nahm dann die Wetterentwicklung einen ande ren Verlauf. An Stelle von Polarluft folgte in mehre- ren Schüben milde Meeresluft aus Westen und sorgte für das vertraute Weihnachts-Tauwetter. In den Niederungen, wo der aufkommende Regen den Schnee zum Schmelzen brachte, setzte die Erwär mung so kräftig ein, dass noch vor Monatsende recht hohe Tagesmaxima (z. B. 16 °C am 29. in Ba sel) gemessen wurden. Im Monatsmittel resultierte für die Berglagen ein mässiges Wärmedefizit von 1—2 °C. In den Niederungen lagen die Werte etwa um die Norm.

Trotz den häufigen Niederschlägen blieben die Monatssummen in den meisten Landesteilen mehr oder weniger unter dem vieljährigen Durchschnitt (70—90% der Norm). Normale, stellenweise auch überdurchschnittliche Mengen fielen nur im Tessin, im Oberwallis und gebietsweise in der Nordwest- schweiz. Erhebliche Defizite gab es im Ober- und Unterengadin, im Rhonetal sowie im westlichen Mittelland. Nach den vorangegangenen schneear men Wintern waren die Neuschneemengen des er- sten Wintermonats recht beeindruckend. Beispiels- weise erhielten Zürich 49, Locarno-Monti 41, Bern 35, Genf 30, Basel 23, der Säntis 139 und Grimsel Hospiz 255 cm Neuschnee.

Dank einiger sehr sonniger und nebelfreier Tage wurden die Durchschnittswerte der Sonnenschein- dauer an den meisten Beobachtungsstationen er- reicht, im Mittelland sogar erheblich übertroffen.

1—3. Ein Hoch mit Kern über den Britischen Inseln weitet sich bis Osteuropa aus: Zu Beginn entlang den Alpen noch schwacher Schneefall, dann allgemein ziemlich son nig. In der Nord- und Ostschweiz Bildung von Hochnebel feldern, die sich tagsüber auflösen (ausgenommen am 3. Dezember). In allen Landesteilen kalt.

4—7. Das Hoch zieht sich vorübergehend aus Mitteleuro pa zurück. An seiner Ostflanke erreicht ein Schub Kaltluft das östliche Alpengebiet: Nördlich der Alpen am 4. und 5.

meist stark bewölkt. Leichte bis mässige Schneefälle, vor allem in der Zentral- und Ostschweiz. Am 6. weiterer Tem peraturrückgang. Erneut Bildung von Hochnebel.

8—10. An der Ostflanke eines kräftigen Hochs im Raum Island-Grönland zieht ein Tiefdruckwirbel unter Verstär kung zum westlichen Mittelmeer: Am 8. auf der Alpen- nordseite noch teilweise sonnig, besonders in den Voral pen und Alpen. Im Tessin bedeckt und ergiebige Schnee- fälle, welche in den tieferen Lagen allmählich in Regen übergehen. Nördlich der Alpen am 9. und 10. ebenfalls noch mässiger Schneefall. In den Niederungen kalt, in den Bergen vorübergehend etwas wärmer.

11.—15. Nach kurzem Zwischenhocheinfluss zieht ein wei teres Tief von Skandinavien über die Alpen nach Italien:

Am 11. im ganzen Land sonnig. Am 12. und 13. nördlich der Alpen bedeckt und gebietsweise mässige Schneefäl le. In der Südschweiz zunehmend sonnig und am 14. und 15. auch in der Westschweiz grössere Aufhellungen.

16—18. Ein Hoch über England verlagert seinen Schwer- punkt ostwärts und verbindet sich mit einem Hoch über Russland: Jura und Mittelland bedeckt von Hochnebel mit Obergrenze um 1800 m. In den übrigen Landesteilen meist sonnig. In der Nacht zum 19. aus Westen leichte Schneefälle, ausgenommen im südlichen Wallis, im Tes 6

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sin und in Graubünden. Im östlichen Mittelland mässige, in der Westschweiz starke Bise.

19—21. Ein Tief zieht vom Nordatlantik nach Skandinavi en und steuert milde Meeresluft in den Alpenraum: Al pennordseite am 20. sonnig, vor- und nachher stark be wölkt und einzelne Schneefälle. Schneefallgrenze auf 700 m steigend. Alpensüdseite sonnig und niederschlagsfrei.

22—24. Eine vom Azorenhoch abgespaltene Zelle wandert über Mitteleuropa nach Osten: Nördlich der Alpen Bil dung von Nebel oder Hochnebel. Vereinzelt noch etwas Regen. In den Alpen und auf der Alpensüdseite vorwie gend sonnig. Temperaturanstieg.

25—27. Ein umfangreiches und komplexes Tief weitet sich vom Atlantik ostwärts aus: Sehr wechselhaftes Wetter mit schwankender Schneefallgrenze. Am 26. stürmische Westwinde. Temperaturen deutlich über der Norm, aus- genommen im Tessin.

28—31. Indifferente Westlage: Am 28. im ganzen Land sehr sonnig, dann zeitweise Regen und Schneefallgrenze vorübergehend auf 2000 m steigend. Am 29. erneut star- ker bis stürmischerWestwind. Am 30. und 31. in den Nie- derungen sehr mild.

Januar 1991

Unter dem Einfluss einer ausgeprägten West- lage, mit der seit Weihnachten milde Meeresluft in den Alpenraum gesteuert wurde, entstand in der er- sten Januarhälfte ein deutlicher Wärmeüberschuss.

Den Höhepunkt erreichte dieser sehr milde Ab- schnitt am 10. Januar mit Tageshöchstwerten von 13—16 °C im Mittelland und 19 °C in Basel. Ab Mo natsmitte bestimmte ein umfangreiches und stabi les winterliches Hoch den weiteren Verlauf. In den Niederungen sank die Temperatur durch die aus Nordosten herangeführte Kaltluft rasch auf unter- normale Werte. Uber der durch die Hochnebelober grenze markierten Inversion dagegen blieben die Temperaturen weiterhin über der jahreszeitlichen Norm. Im Monatsmittel verzeichneten die Bergla gen positive Abweichungen von 2—3 °C, vereinzelt sogar noch etwas mehr. Auch in den Niederungen der Alpennordseite und in den Alpentälern lagen d ie Monatswerte trotz ma rka ntem Temperatur- rückgangnoch deutlich über der Norm. Hingegen blieben die Niederungen der Alpensüdseite teilwei se leicht zu kalt.

Die Niederschlagstätigkeit beschränkte sich weit- gehend auf die erste Monatshälfte, ausgenommen in der Nordostschweiz und im Jura. Hier lösten zwei schwache Tiefdruckausläufer in den Nächten vom 19/20. und 21/22. schwachen Schneefall aus. Nor male bis leicht überdurchschnittliche Mengen fielen in den zentralen und östlichen Voralpen sowie im Südtessin. In den meisten der übrigen Regionen entstand ein mehr oder weniger ausgeprägtes Nie- derschlagsdefizit. Erheblich zu trocken blieben das Engadin, die Bündner Südtäler, das Prättigau und das Lukmaniergebiet.

Das wechselhafte Wetter in der ersten Januar- hälfte brachte zwar häufig Sonnenschein, aber meist nur von kurzer Dauer. Die zweite Monatshälf te war vor allem in den Berglagen sehr sonnig. Uber den Niederungen, speziell auf der Alpennordseite, lag Nebel oder Hochnebel, der in den betroffenen Gebieten ein Defizit an Sonnenstunden zur Folge hatte.

1—2. Zyklonale Westlage: Nachlassen der Niederschläge.

In der Westschweiz und im Wallis grössere Aufhellungen.

Am 2. Bewölkungszunahme und erneut Niederschläge.

Zu Beginn Schneefall bis gegen 500 m, dann in den Nie- derungen Regen.

3. Zwischenhoch-Einfluss: In der Nordschweiz zeitweise bewölkt, in den übrigen Landesteilen vorwiegend sonnig und sehr mild.

4—7. Zwischen einem umfangreichen Tief nördlich Schottland und einer Hochdruckzone im Raum Azo ren—Spanien, zieht ein Tiefdruckwirbel von Irland nach Südskandinavien: Am 5. noch sonnig, dann von Westen her Bewölkungszunahme und zeitweise Niederschläge.

Schneefallgrenze anfänglich auf 1500 m steigend, dann wieder sinkend. Im Mittelland teils starke, teils stürmische Westwinde. Auch im Tessin wechselhaft, aber mit nur ge ringen Niederschlägen, hauptsächlich am 4.

8—10. Indifferente West- bis Südwestlage: Bei kräftigen Südwestwinden weiter steigende Temperaturen. In den Bergen vorwiegend, in den übrigen Gebieten nur teilwei se sonnig. Am 9. vereinzelt geringe Niederschläge.

11—14. Eine markante Luftmassengrenze verlagert sich von Mitteleuropa südwärts: Am 11. in Graubünden an- fänglich noch teilweise sonnig, dann auch dort einsetzen- de Niederschläge, die nördlich der Alpen bis zum 13., auf der Alpensüdseite bis zum 14., andauern. Schneefallgren ze von 1800 m auf 600 m sinkend. Im Tessin vor allem am 13. ergiebige Niederschläge.

15—18. Über der Nordsee verstärkt sich ein Hoch und ver lagert seinen Kern nach Polen: Uber dem Mittelland Hoch- nebel, der sich tagsüber nur im Westen auflöst. In nebel- freien Gebieten, speziell in den Alpen, sehr sonnig. In höheren Lagen mild, in den Niederungen der Alpennord seite weiterer Temperaturrückgang.

19—21. An der Nordflanke des Hochs über Mitteleuropa streifen zwei schwache Störungen die Nordschweiz: Am 19. im Jura, Mittelland und Wallis stark bewölkt und abends leichter Schneefall. Graubünden und Tessin ziem lich sonnig. Am 20. in den Alpen und im Tessin sehr son nig, in den übrigen Gebieten vielerorts Nebel oder Hoch- nebel. Am 21. aufderAlpennordseite zunehmend bewölkt und anschliessend leichter Schneefall, in den restlichen Gebieten teilweise sonnig.

22—26. Über England entsteht ein Hoch und weitet sich ostwärts aus: Uber den Niederungen der Alpennordseite bildet sich erneut Hochnebel. Darüber sowie in der Süd- schweiz sehr sonnig. Mild in den Bergen, kalt in den Nie- derungen.

27—31. Das Hoch zieht von England zum Balkan: Der Hochnebel über dem Mittelland dringt zeitweise auch in die Alpentäler ein. Im Mittelland mit aufkommender Bise erneut sinkende Temperaturen. In den Bergen weiterhin sonnig.

Februar 1991

Erstmals seit mehreren Jahren brachte ein Monat wieder im ganzen Land ein beträchtliches Wärme- defizit. Während der hochwinterlichen Witterung in der ersten Februarhälfte wurden die bisher tiefsten Temperaturen dieses Winters gemessen. In den Niederungen waren es Werte bis —18 °C, in den Ber gen bis —34 °C. Die um die Monatsmitte einsetzen- de Erwärmung und das ausgesprochen milde Mo natsende reichten bei weitem nicht aus, um das grosse Wärmedefizit der ersten fünfzehn Tage aus- zugleichen. Im Monatsmittel lagen die Temperatu ren des letzten Wintermonats daher in den meisten Gebieten des Landes 1—2 °C unter der Norm. Im zentralen Mittelland (speziell am Jurasüdfuss), wo

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die bodennahe Kaltluftschicht nicht ganz aus- geräumt wurde, betrug das Defizit bis zu 2,5 °C, ebenso im Puschlav und im Nordtessin. Die gering- sten Abweichungen, von 0,5—1 °C, verzeichneten Nordbünden, das Rheintal zwischen Chur und Bo densee sowie teilweise der westliche Alpennord hang.

Die nur schwachen und in der ersten Monatshälf te grösstenteils als Schnee gefallenen Niederschlä ge führten landesweit zu einem Defizit von 40—70%.

Nur mässig zu trocken blieben das nördliche Wallis, das Puschlav und gebietsweise das Berner Ober- land. Andererseits fielen im St. Galler Rheintal und in Rheinbünden stellenweise weniger als 15% der Norm. Nach der Schneearmut der letzten Jahre er- hielten auch die Niederungen wieder beachtliche Mengen. Im Mittelland beispielsweise fielen zwi schen November und Februar in Genf 58 cm, in Bern 70 cm, in Zürich 95 cm und in St. Gallen 136cm Neuschnee.

Der Februar war im ganzen Land sehr sonnig. Im Nordjura, in Graubünden und im St. Galler Rheintal erreichte die Sonnenscheindauer 140—170% des langjährigen Mitteiwertes.

J.—4. Ein umfangreiches Hoch erstreckt sich von Nord- skandinavien bis nach Frankreich: Uber den Niederungen Hochnebel mit Obergrenze um 1000 m, der sich nur teil- weise auflöst, sonst vorwiegend sonnig. Starke Abküh lung in den Berglagen.

5—8. Ein kräftiges Höhentief zieht von der Ukraine über Deutschland zum Armelkanal: Kältester Abschnitt des Monats. Temperaturen in den Niederungen beiderseits der Alpen am 7. auf —15 bis —18°C sinkend. Zeitweise leichte, in der Nacht zum 8. in der Westschweiz mässige Schneefälle. Am 8. in den östlichen Alpentälern Föhnein bruch.

9—10. Ein stationäres Tief über den Benelux-Staaten steuert vorübergehend feuchte Meeresluft nach Mittel- europa: In den Föhngebieten und im Südtessin am 9.

ziemlich sonnig. Im Norden des Landes, später auch in den übrigen Gebieten Schneefall, der in den Niederungen in Regen übergeht. Am 10. Kaltlufteinbruch aus Westen.

Im Mittelland stürmische Winde mit Böenspitzen bis 100 km/h. Im Jura vereinzelt Gewitter.

11—14. Zwischen einem Hoch über dem Ostatlantik und einer von Skandinavien bis nach Italien reichenden Tief- druckzone fliesst Polarluft von der Nordsee zu den Alpen:

Im Engadin und auf der Alpensüdseite vorwiegend son nig und trocken. Nördlich der Alpen und in den Alpen wechselhaft mit zeitweise leichten Schneefällen. Tempe raturen erneut deutlich unter der Norm.

15—16. Ein Randtief zieht von England nach Dänemark.

Milde Meeresluft fliesst nach Mitteleuropa: Anfänglich noch sonnig und kalt. Im Norden am Nachmittag des 15.

zunehmend bewölkt und aus Westen Schneefall, der bis 600 m in Regen übergeht. Starke bis stürmische Winde im Mittelland. Am 16. weitere Niederschläge.

17—21. Über Mitteleuropa entsteht ein Hoch. Dieses ent fernt sich langsam nach Osten: Nördlich der Alpen zuerst noch geringe Niederschläge, dann Ubergang zu sonni gem Wetter. Im Mittelland in einigen Gebieten Nebel oder Hochnebel.

22—23. Ein schwacher Tiefdruckausläufer streift die Al pennordseite: Am 22. im Mittelland und in den Voralpen vereisender Regen. Am 23. im Osten des Landes stark be wölkt, in den übrigen Gebieten teilweise, im Tessin vor- wiegend sonnig.

24—26. Eine neue Hochdruckzone erstreckt sich von Spa nien über die Alpen bis nach Polen. Aus Südwesten fliesst sehr milde Luft nach Mitteleuropa: Meist sonnig

und sehr mild. In den Niederungen Temperaturen bis zu 19 °C. Nullgradgrenze zuerst auf 4000 m steigend, dann aber wieder auf etwa 2500 m sinkend.

27—28. Eine atlantische Störungszone dringt von der Bis- kaya zu den Alpen vor: Zuerst noch vorwiegend sonnig, dann aber zunehmend bewölkt und schliesslich verbreitet Niederschläge. Am 28. in den Alpen grössere Aufhellun gen. Temperaturen über der Norm.

März 1991

Unter dem Einfluss milder Luftmassen, die im- mer wieder aus südwestlichen Richtungen heran- geführt wurden, blieben die Temperaturen vom 1. bis 25. März landesweit deutlich über der Norm, mit besonders hohen Werten im ersten Monatsdrit tel. Nach einem kurzen und vor allem in den Bergen markanten Kaltlufteinbruch folgten am Monatsen de ein paar Tage mit winterlichen Verhältnissen.

Trotz dieses kühlen Abschlusses zählt der erste Frühlingsmonat zusammen mit dem März 1989 und 1990zu den fünf wärmsten seit der Jahrhun dertwende. Im Monatsmittel betragen die positiven Abweichungen für die meisten Gebiete des Landes 3—4 °C, in Graubünden sogar bis 4,5 °C. In Davos und in Samedan wurden im März noch nie so hohe Monatsmittel ermittelt wie in diesem Jahr. Etwas geringer ist der Wärmeüberschuss im Tessin, im Genferseegebiet sowie entlang dem Jurasüdfuss (2,5—3 °C).

Während der ausgeprägten Föhnlagen vom 6. bis 9. und 21. bis 23. März brachten ergiebige Staunie derschläge der Alpensüdseite 200—300%, den mei sten Gebieten des Juras und dem westlichen Mit- telland bis zu 150% der Norm. Nördlich des Alpen- kammes fielen die Hauptniederschläge in der zwei- ten Monatshälfte. Zudem schwächte sich die Wirk samkeit der aus Westen bis Süden herangeführten Niederschlagszonen in den östlichen Landesteilen unter dem Einfluss des Föhns rasch ab, was am AI pennordhang, in der Nordostschweiz, in Mittelbün den sowie im Engadin zu einem mässigen Nieder- schlagsdefizit führte.

Die relative Sonnenscheindauer erreichte infolge häufiger Bewölkung fast überall nur etwa 60—80%

der Durchschnittswerte. Die meisten Gebiete des Mittellandes mit häufigen Nebel- oder Hochnebella gen verzeichneten nur etwa die Hälfte der normalen Besonnung. Vom 22. bis 27. wurde überhaupt kein Sonnenschein registriert.

1—4. Ein Tiefziehtvon Spanien ins Mittelmeer. Über Mit- teleuropaentsteht vorübergehend eine flache Druckver teilung: Uber dem Mittelland gebietsweise Hochnebel, darüber nur teilweise sonnig. Am 2. abends aus Westen Niederschläge, Schneefallgrenze auf 1200 m sinkend. Im Laufe des 3. nachlassend. Am 4. über dem Mittelland er- neut Hochnebel, im Westen teilweise, in den Voralpen und Alpen mit aufkommendem Föhn vorwiegend sonnig.

Im Tessin am 1. bedeckt und Niederschläge, dann teilwei se sonnig. Am4. bedeckt.

5—6. Ein kräftiges Tief über dem Atlantik verlagert sich zur Biskaya: Nur teilweise sonnig. Uber dem Flachland am 5. noch etwas Hochnebel. Sehr mild (im Flachland bis 16 °C, in den Föhngebieten bis 19 °C). Auf der Alpensüd seite bedeckt und im Laufe des 5. einsetzende Nieder- schläge mit Schnee oberhalb etwa 1500 m.

7—9. Vor dem von der Biskaya nach Osten ziehenden Tief herrscht über den Alpen eine kräftige Föhnströmung: Auf 8

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der Alpensüdseite bedeckt und ergiebige Niederschläge, Schneefallgrenze auf 1600—2000 m (Saharastaub!). Nörd ich der Alpen in den Föhngebieten teilweise sonnig. Am 9. bedeckt und am Vormittag aus Süden und Westen Nie- derschläge und Abkühlung mit Schnee bis auf 1200 m.

10.—il. Nach kurzem Zwischenhocheinfluss überquert eine schwache Störungszone den Alpenraum ostwärts:

Im Norden am 10. teilweise sonnig, am 11. bedeckt und im Tagesverlauf schwache Niederschläge. Südlich der Al pen vorwiegend sonnig, am 1 1.abends gebietsweise Nie- dersch lag.

12—16. Eine Hochdruckzone erstreckt sich von Russland über die Alpen nach Frankreich: Vorwiegend sonnig und tagsüber mild. Uber dem Mittelland am Morgen Hochne bei, der sich grösstenteils auflöst. Am 15. im Norden hohe Bewölkung.

17—20. Ein umfangreiches Tief über dem Nordatlantik steuert zeitweise feuchte Meeresluft in den Kontinent: Auf der Alpennordseite und in den Alpen meist stark bewölkt und zeitweise Niederschläge, Schneefallgrenze von 1500 gegen 2000 m steigend. Am 20. in der Westschweiz zu- nehmend sonnig. Im Tessin am 17. bedeckt, dann auch hier zunehmend sonnig und warm (am 20. mit leichtem Nordwind).

21—23. Eine ausgeprägte Tiefdruckrinne erstreckt sich vom Nordmeer zur Biskaya und verlagert sich ostwärts:

Am 21. nördlich der Alpen ziemlich sonnig, in den Al pentälern Föhn. Am Abend aus Westen Niederschläge (in der Westschweiz zahlreiche Gewitter mit ergiebigen Nie- derschlägen und stürmischen Winden). Anschliessend bedeckt und weitere Niederschläge. Schneefallgrenze un ter 1000 m sinkend. Auf der Alpensüdseite bedeckt und mässige, im Tessin am 23. ergiebige Niederschläge und Gewitter, Schneefallgrenze gegen 1300 m sinkend.

24—27. Zwischen einem kräftigen, von den Azoren nach Skandinavien wandernden Hoch und einem Tief im west- lichen Mittelmeer herrschen über Mitteleuropa starke Ost- winde: Von kleineren Aufhellungen in Graubünden und am Alpennordhang am 24. und 25. abgesehen, überall bedeckt und häufig Niederschläge, Schneefallgrenze am 27. im Norden mitweitererAbkühlung auf800 m sinkend.

Auf der Alpensüdseite am 27. ziemlich sonnig.

28—31. Die nordeuropäische Hochdruckzone weitet sich bis zu den Alpen aus: Auf der Alpennordseite bis zum 30.

nur teilweise sonnig und am 28. abends im östlichen Al pengebiet etwas Schneefall. Dann wie bereits im Westen und Süden vorwiegend sonnig. Kältester Abschnitt des Monats mit deutlich unternormalen Temperaturen. Am 31. mit abflauender Bise besonders in den Bergen wieder spürbar wärmer.

April 1991

Das markanteste Wetterereignis war ein kräftiger und nachhaltiger Kaltlufteinbruch kurz nach Mo natsmitte. Nachdem am 16. April, bei vorwiegend sonnigem Wetter, im Mittelland noch Temperatu ren von 20 °C gemessen wurden, lag am Folgetag im östlichen Mittellandbei Temperaturen um den Gefrierpunkt eine dünne Schneedecke. Mit der eingeflossenen Kaltluft traten im Mittelland bis zum 22. verbreitet mässige bis kräftige Nachtfröste auf.

Vom 24. an setzte eine langsame Wiedererwär mung ein, doch erreichten die Temperaturen erst am Monatsende die jahreszeitliche Norm. Die kalte zweite Monatshälfte vermochte den Wärmeüber schuss der ersten Hälfte völlig auszugleichen. Im Monatsmittel lagen die Temperaturen in den Nie- derungen bis zu einem halben Grad, in den mittle ren und höheren Lagen jedoch bis zu 1,5 °C unter dem vieljährigen Durchschnitt.

Nur am Alpennordhang zwischen Jaunpass und Urnerboden sowie vereinzelt auch im Alpsteinge biet erreichten die zur Hauptsache in der zweiten Monatshälfte und oft als Schnee bis in die Niede rungen gefallenen Niederschläge die Durch- schnittswerte. Alle anderen Gebiete verzeichneten ein Defizit. Im Kanton Schaffhausen, in der Nord- westschweiz, im westlichen Mittelland und in den meisten Regionen des TessinssowieMittelbündens fiel nur etwa die Hälfte, im Engadin, im Puschlav und in der Magadinoebene weniger als ein Drittel der Norm.

Von einem leichten Defizit im Mittel- und Südtes sin sowie in Teilen Mittelbündens abgesehen, er- reichte die Besonnung dank des sonnigen Wetters vom 10. bis 16. April landesweit Werte bis 120%, in der Nordschweiz, am Juranordfuss und in einigen Gebieten des westlichen Mittellandes gegen 130%

des April-Mittelwertes.

1—2. Eine flache Hochdruckzone erstreckt sich vom Ost- atlantik über die Alpen nach Ungarn: In der ganzen Schweiz am 1. vorwiegend, am 2. durch hohe Bewölkung noch teilweise sonnig. Leichter Temperaturanstieg.

3—5. Am Südrand eines Tiefdruckkomplexes über dem Nordmeer zieht ein Teiltief vom Atlantik nach England:

Am 3. wieder ziemlich sonnig und warm. Am Abend aus Westen verbreitet Regen. Anschliessend wechselhaft und zeitweise Niederschläge, im Gotthardgebiet und Nordtes sin ergiebig. Schneefallgrenze am 5. unter 1000 m sin kend.

6—7. Nach kurzem Hochdruckeinfluss stösst eine weitere atlantische Störung zum Armelkanal vor: Entlang dem Al pennordhang am Vormittag noch etwas Schneefall, sonst ziemlich sonnig. Am 7. abends im zentralen und östlichen Alpengebiet gebietsweise schwache Schauer. Auf der Al pensüdseite rascher Ubergang zu sonnigem Wetter.

8—11. Das Azorenhoch weitet sich unter Verstärkung nach Mitteleuropa aus und verbindet sich mit dem Hoch über Nordwestrussland: Auf der Alpennordseite zu Beginn noch stark bewölkt, dann wie in den übrigen Gebieten vorwiegend sonnig mit steigenden Temperaturen.

12—16. Das Hoch verflacht im Alpenraum. Über Südwest- europa verstärkt sich die Tiefdrucktätigkeit: In den Alpen und auf der Alpennordseite ziemlich, im Süden nur teil- weise sonnig. In der zweiten Tageshälfte gebietsweise Schauer und Gewitter (am 12. im Jura, am westlichen Al pennordhang und im Tessin, am 13. nachmittags auf der ganzen Alpennordseite und am 14. im Jura und in der Nordwestschweiz). Am 15. und 16. im ganzen Land son nig und trocken bei deutlich übernormalen Temperatu ren.

17—20. An der Ostflanke eines kräftigen Hochs im Raum Island/Grönland stösst arktische Kaltluft vom Nordmeer bis zu den Alpen vor. Uber Norditalien bildet sich ein Tief.

Es zieht über Ungarn nach Polen: Am 17. frühmorgens von Norden nach Süden starkerTemperaturrückgang und Schneefall bis in die Niederungen. Im Westen Bise, im Tessin Nordwinde von über 75 km/h. Zu Beginn in der Nordwestschweiz, am 19. im ganzen Land grössere Auf- heilungen, am Abend erneut Schauer, in der Nordschweiz vereinzelte Gewitter. Am 20. bedeckt und besonders in den westlichen Landesteilen Schneefälle (Fahy 20 cm, Fri bourg 10 cm Neuschnee). Im Tessin zuerst ebenfalls Schnee bis in die Niederungen, am 19. Aufhellungen, ab 20. mittags erneut Niederschläge. Temperaturen im ganzen Land deutlich unter der Norm. Im Mittelland ver breitet mässiger bis starker Frost.

21—23. Nach kurzer Beruhigung erreicht ein neuer Kalt- Iuftschub von der Nordsee den Alpenraum: Kältester Ab- schnitt des Monats. In den Alpen noch etwas Schneefall.

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Am 23. nördlich des Alpenkammes erneut Niederschläge mit Schnee bis in die Niederungen, in der Nordostschweiz vereinzelt Gewitter. Am 21. und 22. in den Niederungen der Alpennordseite nochmals verbreitet Nachtfrost. Auf der Alpensüdseite ziemlich sonnig. Am 22. etwas Nieder- schlag.

24—27. Nach flacher Druckverteilung bildet sich über den Pyrenäen ein Tief. Es zieht über Oberitalien zur Adria:

Nördlich der Alpen ziemlich sonnig und etwas wärmer.

Südlich derAlpen zeitweise schwache Niederschläge. Am 27. auf der Alpennordseite im Laufe des nachmittags ein- setzende Niederschläge, im Jura und im Kanton Zürich vereinzelte Gewitter.

28—30. Über den Alpen herrschen schwache Druckge gensätze, bevor ein neues Tief von England nach Süd- osten zieht: Meist stark bewölkt und zeitweise Nieder- schläge, im Laufe des 29. nachlassend und im Westen und Süden grössere Aufhellungen. Am 30. im ganzen Land bedeckt und am Vormittag aus Nordwesten verbreitet Niederschläge, ausgenommen im Mittel- und Südtessin.

Schneefallgrenze um 1200 m. Temperaturen allmählich auf jahreszeitliche Werte ansteigend.

Mai 1991

Ein Tief verlagerte sich vom 10. bis 12. Mai von Südfrankreich nach Polen und verursachte in der Deutschschweiz am 11. sehr ergiebige Niederschlä ge, so dass an der Thur Hochwasseralarm aus- gelöst wurde. Innert 24 Stunden fiel vielerorts über 50 mm Niederschlag. Im östlichen Flachland ent spricht dies etwa der Hälfte der durchschnittlich zu erwartenden Monatssumme. Im übrigen stellte sich über den ganzen Monat hinweg immer wieder ei- nerseits hoher Druck bei den Britischen Inseln und andererseits Tiefdruck über Skandinavien bis Ost- europa ein. Als Folge davon wurde wiederholt Luft polaren Ursprungs aus Norden bis Nordosten in den Alpenraum geführt. Bis zum 18. dominierte hierbei der Tiefdruck mit feuchter Polarluft, so dass besonders im Osten und am Alpennordhang wenig Sonne schien und häufig Niederschläge fielen, wo- bei diese Niederschläge wegen des polaren Ur sprungs der Luft eher geringe Intensität aufwiesen.

Am 4. und 5. erreichte die Kälte ihr Maximum und es fiel Schnee im Süden bis 700 m, im Norden ver einzelt bis 500 m. Auch am 16. und 17. gab es im Norden nochmals Schnee bis unter 1000 m. Vom 19. an dominierte ein Hochdruckausläufer des Ir landhochs, so dass auch in der Deutschschweiz viel Sonne registriert wurde. Mit häufiger Bise blieb es allerdings überwiegend kühl, nur auf den 22. und erneut auf den 31. stellten sich sommerlich warme Temperaturen ein.

Diese hartnäckig erhalten bleibende, grossräumi ge Druckverteilung mit Nordstau kommt in der Mo natsbilanz besonders bei der Verteilung des Nieder- schlags und der Sonnenscheindauer deutlich zum Ausdruck. Der Mai 1991 war gesamtschweizerisch zu kühl. Während das Wärmedefizit im westlichen Flachland und teils im Zentralwallis dank mehr Son neetwaswenigerals2°CundimSüdenwegendes häufigen Nordföhns örtlich gar nur 1 °C betrug, war es in der übrigen Schweiz mit etwa 2,5 °C in den Niederungen und 3—4 °C in höheren Lagen deutlich zu kalt.

Im Raum Basel, im Südjura und am Jurasüdfuss, im Zentral- und Südwallis, im Bündner Oberland,

im Engadin und im Süden fielen nur 30—60% des normalen Niederschlags, im Zentralwallis, Sopra ceneri und Rheinwald sogar nur 15—30%. Am Al pennordhang, im zentralen und östlichen Mittelland und in Nordbünden gab es überdurchschnittliche Niederschläge, im Voralpengebiet östlich des Aaretals sogar 130—150%, im Alpstein bis 180% der Norm. In den übrigen Gebieten fielen meist 70—100% der normalen Regenmengen.

Ebenso wurde entlang den Voralpen teils weni ger als 80% der normalen Sonnenscheindauer regi striert, und die zentralen und östlichen Alpen sowie das östliche Mittelland blieben, wenn auch nur un bedeutend, hinter der durchschnittlichen Sonnen- scheindauer für den Mai zurück. Mehrheitlich aber war der Mai 1991 überdurchschnittlich sonnig. In der West- und Nordwestschweiz sowie dem Zen tralwallis wurden sogar 115—130%, im Mittel- und Südtessin 125—135% der im Mittel zu erwartenden Sonnenscheindauer gemessen.

1. Die Kaltfront eines über Deutschland nach Polen zie henden Tiefs durchquert die Schweiz: Im Süden (ohne En gadin) und Nordwesten im Tagesverlauf Niederschlag, im Osten auch Gewitter.

2—4. Zwischen einem Hoch westlich von Irland und ei- nem Tief über Oberitalien fliesst aus Nordosten feuchte Polarluft zu den Alpen: Zeitweise Niederschläge, beson ders am Alpennordhang, in Graubünden und im Tessin.

Nur geringe Niederschläge am 2. im Westen, am 3. im Flachland der Deutschschweiz, im Engadin und im Tessin, am 3. und 4. im Wallis. Am 4. im Süden teilweise bis 700 m Schnee! Anfangs Bise, im Süden Nordföhn.

5—7. Das Tief entfernt sich zum Balkan und führt mässig- feuchte Polarluft aus Nordosten heran: Im Wallisteils son nig. Am 7. im Süden ebenfalls. Am 5. im westlichen Flach- land und den östlichen Alpen, am 7. nur im westlichen Flachland grössere Aufhellungen. Besonders in der Deutschschweiz Schauer, vereinzelt Gewitter. Im Süden am 7. niederschlagsfrei. Anfangs sehr kühl. Am 5. im Nor den teils Schnee bis 600 m, im Süden bis 900 m!

8—9. Ein Hochausläufer von England nach Mitteleuropa bestimmt das Wetter nördlich, ein Tief über Südfrankreich südlich der Alpen: Im Süden und im Engadin am 8. kurze sonnige Abschnitte, am 9. einzelne Schauer, kühl. Sonst recht sonnig mit Bise. Am 9. in Graubünden stärker be wölkt, abends in den Westalpen gewitterhaft.

10—12. Das Tief wandert nach Polen und steuert feuchte Kaltluft zu den Alpen: Im Süden besonders am 10. Regen, sehr kühl. Am 12. nachmittags mit Nordwind recht son nig. In der übrigen Schweiz nach Aufhellungen aus Osten Schauer und Gewitter, vereinzelt Hagel. Am 11. Dauer- regen, in der Deutschschweiz sehr ergiebig. Am 12. in den östlichen Alpen noch Regen, im Wallis Aufhellungen. Ab 11. teilweise Schnee bis 1500 m.

13—14. Ein Ausläufer des Azorenhochs bringt eine vor- übergehende Wetterbesserung: Im Süden ziemlich son nig, nur mässig warm. Im Westen und Wallis am 13. zeit- weise sonnig, in der Deutschschweiz und Graubünden stark bewölkt. Am 14. ausser im Nordwesten zuerst son nig, abends im Jura und im Mittelland einsetzender Re- gen.

15—18. Zwischen einem Irlandhoch und tiefem Druck über Osteuropa strömt aus Norden feuchte Polarluft zu den Al pen: Im Südtessin vorwiegend sonnig, Nordwind, kühl.

Am 17. auch im Zentralwallis recht sonnig. In der Deutsch- schweiz und am 16. auch im Westen häufige Niederschlä ge. Ab 16. teils bis 800 m Schnee. Am 18. Bise.

19—22. Ein von den Azoren nach Irland ziehendes Hoch reicht bis Mitteleuropa: Am 19. im Norden und in Graubünden, am 20. dann nur im Osten bewölkt. Sonst 10

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sonnig. Zuerst Bise, im Süden Nordföhn, kühl. Am 22.

sommerlich warm.

23—27. An der Ostflanke des Irlandhochs stösst am 23.

eine Kaltfront, am 26. mildere Meeresluft zur Deutsch- schweiz vor: Am 23. in den Zentral- und Ostalpen Schauer, am 26. in der ganzen Deutschschweiz Regen. In Graubünden am 24. und 25. bewölkt, sonst wie im Westen vorwiegend sonnig. Häufig Bise. Ab 25. Erwärmung. Im Süden sonnig und am 23. bis 28 °C, dann mit Nordwind weniger warm.

28—31. Ein Ausläufer des Irlandhochs reicht bis zur Al pennordseite: In der Deutschschweiz meist sonnig. Im Westen und besonders im Süden am 29. leicht gewitter- haft. Wärmer, Nullgradgrenze auf 3000 m steigend.

Juni 1991

Das Wetter war bis zum 20. vorwiegend tiefdruck- bestimmt. Vom 3. bis 8., vom 16. bis 19. und nochmals vom 27. bis 29. strömte Polarluft zu den Alpen, wobei vom 16. auf den 17. südwestliche Höhenwinde feuchte Warmluft über die Kaltluft schoben, so dass im östlichen Flachland, der Inner- schweiz, in Nordbünden und im Sottoceneri mehr als 70 mm Niederschlag fielen. Im Rheintal, im Bündner Oberland, im Gotthardgebiet und im So- praceneri waren es sogar über 100 mm; in Hinter- rhein wurden 196 mm gemessen. Am Alpennord hang sank die Schneefallgrenze am 17. bis gegen 1200 m ab, im Vorderrheintal gar bis 600 m. Zwi schen diesen Kaltlufteinbrüchen traten Westwind- lagen mit milderer Meeresluft und kurze Zwi schenhocheinflüsse auf. Nebst dem 1. gab es in die- ser Zeit aber nur am 15. sommerliche Temperatu ren. Unter Föhneinfluss wurde am 15. in Sion mit 31,6 °C auch die wärmste Temperatur dieses Mo nats gemessen.

Ein Ausläufer des Azorenhochs und südwestliche Winde leiteten auf den 22. Juni eine erste Phase hochsommerlichen Wetters ein, welches am 25. sei- nen Höhepunkt erreichte. Am 22. und 23. gab es aber starke Gewitter und Hagel. Ein Skandinavien- tief brachte nach Gewitterstürmen zum Monatsen de erneut eine empfindliche Abkühlung mit Schnee bis unter 2000 m.

Insgesamt tendierte der Juni im Vergleich zum mehrjährigen Mittel zu einem geringen Wärmedefi zit. In mittleren und höheren Lagen der Alpen nord- seite und des Wallis war es sogar etwa 1 °C zu kühl.

Auch die Zahl der Sommertage mit Tageshöchst werten von 25 °C und mehr fiel im Norden mit fünf bis sieben Tagen und im Wallis mit zehn Tagen zu gering aus. Hitzewerte von 30 °C und mehr gab es nur an zwei Tagen in Stabio und an je einem Tag in Sion und Magadino.

Auch in bezug auf Niederschlag und Besonnung schnitt die Alpennordseite und besonders die Deutschschweiz schlechter ab als im mehrjährigen Junimittel. Zu wenig Regen fiel nur im Mittel- und Südtessin, wo 70—100% der normalen Junire genmenge gemessen wurden. Im Südwestwallis gab es etwa normale Niederschläge. Im Engadin und Südbünden wurden sehr unterschiedliche Wer- te von 80% (unteres Puschlav) bis 165% (Bergell) gemessen. Im Grossteil der Schweiz aber fiel 120—

150% des normalen Juniregens. Im Rheingebiet, im Alpstein, im östlichen Flachland, im Glarnerland, im

Napfgebiet, im Nord- und Zentralwallis und in der oberen Leventina gab es sogar meist 150—180% der Norm.

Bei der Besonnung resultierte für die Alpennord seite ein Defizit von 5—15%, entlang den Voralpen bis 35%. In Graubünden war das Sonnendefizit mit 90—100% der normalen Sonnenscheindauer nur noch gering, während im Wallis und auf der Al pensüdsefte etwa normaleWerte erreicht wurden.

1—2. Flachdrucklage. Kaltfront aus Norden: Am 1. sonnig und warm. In den Alpen und im Süden abends und nachts gewitterhaft. Am 2. zunehmend Schauer und Gewitter, abends auch den Nordosten erreichend.

3—5. Ein von Norddeutschland zur Ostsee ziehendes Tief steuert kühle Meeresluft zur Alpennordseite: Am 3. in der ganzen Schweiz Schauer, im Osten Gewitter, im Westen nachmittags Aufhellungen. Abkühlung. Am 4. am Genfer- see, im Wallis und im Süden zeitweise sonnig, sonst aber stark bewölkt. Am Alpennordhang noch Schauer. Nachts im Nordosten Schauer, im Sottoceneri lokale Gewitter.

Kühl. Am 5. vorübergehend unter Zwischenhocheinfluss recht sonnig, abends aus Südwesten Wetterverschlechte rung.

6—10. Tiefdruckgebiete ziehen über Deutschland und wei ter über die Alpen. Anschliessend folgt eine weitere Kalt- front: Bis am 8. kühl und häufige, am 7. im Osten nur ge ringe Niederschläge. Im Süden am 8. Nordwind, schön und warm. Am 9. Aufhellungen im Wallis, Graubünden und im Südtessin, sonst bewölkt und vom 9. auf den 10.

im Norden und in den Alpen Regen. Nachmittags im We sten und Süden Aufhellungen. Ab 9. etwas weniger kühl.

Kaltfront auf den 10.

11—1 5. Wärmere West- bis Südwestströmung und schwa che Störungsdurchgänge: Am 11. im Norden zu Beginn Schauer, dann im Westen, Süden und in den Alpen zu- nehmend sonnig, im Süden nachts gewitterhaft. Am 12.

zuerst sonnig, nachm ittags Wetterverschlechterung, nachts nördlich der Alpen etwas Regen. Am 13. nach kur- zen Aufhellungen in den Bergen Schauer und besonders im Süden Gewitter. Am 14. in den inneren und südlichen Alpen vorwiegend sonnig, sonst bewölkt. Im Südtessin auch am 15. kaum Sonne. Auf der Alpennordseite am 15.

hingegen sonnig und sehr warm, nachts im Westen Ge witter mit Sturmböen.

16—20. Eine kräftige Kaltfront bleibt im Alpenraum vor- erst stationär, dahinter wird anschliessend zuerst kühle, dann mildere Meeresluft zu den Alpen geführt: Zuneh mende, am 17. am Alpensüdhang, im Bündner Oberland und am östlichen Alpennordhang sehr ergiebige Nieder- schläge, teils Gewitter. Am 17. abends Schnee bis auf 1200—1500 m, im Vorderrheintal bis 600 m! Abends im Süden Niederschlagsende und starker Nordföhn. Am 18.

im Norden Schauer, teils Gewitter. Aufhellungen im Wal lis, Engadin und im Süden. Am 19. anfangs recht sonnig, in der zweiten Tageshälfte stark bewölkt und im Jura, entlang den Voralpen und am Alpensüdhang örtliche Schauer. Am 20. zuerst im Süden, nachmittags in der ganzen Schweiz Regen. In den Bergen zeitweise stürmi sche Winde aus westlichen Richtungen.

21—25. Ein Tief bei Irland steuert schwüle Warmluft aus Südwesten zu den Alpen. Eine Störung streift die Deutschschweiz: Am 21. zu Beginn und nachts zum 25. im Osten etwas Regen. Sonst tagsüber sonnig, im Norden am 24. bewölkt. Am 22. und 23. jeweils abends und nachts örtliche Gewitter, teils mit Hagel und Sturmböen. Ab 22.

und besonders am 25. sehr warm. Nullgradgrenze auf 4000 m steigend.

26—29. Durchgang einer zu einem Nordseetief gehören- den Gewitterstörung. Ein Sturmtief zieht über Deutsch- land zur Ostsee und steuert feuchte Polarluft zur Alpen- nordseite: Am 26. im Osten und Süden zuerst sonnig und warm. Dann aus Westen Gewitter, örtlich Sturmböen. Am

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27. in der ganzen Schweiz Schauer, nachmittags Gewitter und markante Abkühlung, im Norden Sturmwinde. Ab Abend des 27. im Südtessin mit Nordwind meist sonnig, in den Bergen bewölkt und kühl. In der übrigen Schweiz weiterhin stark bewölkt und häufige Schauer, im Osten auch Gewitter. Sehr kühl und teilweise Schnee bis 1800 m. Nur im Engadin meist niederschlagsfrei und im Zentraiwallis einige Aufhellungen. Gegen Abend des 29. Wetterberuhigung mit ersten Aufhellungen im Flach- land.

30. Ein Ausläufer des Azorenhochs zieht rasch nach Mit- teleuropa: Wieder sonnig und wärmer. Nullgrad auf 3400 m steigend.

Juli 1991

Bis zum 12. war dieser Monat hochdruckbe stimmt und dank Warmluft aus Südwesten sehr warm, nur unterbrochen von einer Gewitterstörung am Tagesende des 7. und einer schwachen Kalt- front am 9. Juli. Die grösste Hitze am 11. und 12.

wurde durch eine weitere Gewitterstörung gebro chen. Danach herrschten westliche Höhenwinde, so dass sonniges und zunehmend warmes Hochdruck- wetter mit atlantischen Störungen und mässiger Abkühlung wechselten. Diese Störungen lösten vor allem in den Alpen und im Westen teils heftige Ge witter aus, während das östliche Mittelland und die Südschweiz nur abgeschwächt betroffen waren.

Der Juli schien bezüglich Wärme nur wenig hinter dem Rekordjuli von 1983 zurückzubleiben, ehe aus nördlichen Meeresregionen stammende Kaltluft vom 25. bis 27. und am 31. doch noch recht kühle Tage bescherte, wobei am 26. im Norden bis gegen 2300 m hinunter Schnee fiel.

Dennoch resultierten in der ganzen Schweiz gros- se Wärmeüberschüsse, und der Juli reihte sich etwa in Zürich unter die zehn wärmsten seit Mess beginn im Jahre 1864 ein. In der Zentral- und Ost- schweiz, in Nordbünden und im Südtessin war es um 3 °C, im Südwallis lokal 2 °C, sonst um 2,5 °C zu warm. Sommertage mit 25 °C und mehr gab es im Unterengadin und den Niederungen 7 bis 12, in Lo carno sogar 14 Tage mehr als üblich, nämlich im Westen und Wallis 23 bis 25, im Süden 29 Tage.

Mindestens 30 °C wurde es nur im Wallis und der Südschweiz häufiger als im langjährigen Mittel, Stabio immerhin an 13 Tagen. Der Höchstwert wur de in Stabio mit 33,7 °C am 12. gemessen.

Die Regenmengen fielen wegen der Gewitter un terschiedlich aus. Im Westen Basels brachte am 26.

ein Gewitter 85 mm Regen, das Total erreichte hier 156%, im Osten nur 97%. Auch der Jura östlich der Birs, Simmental, Landwassertal und Unterengadin waren mit 120—160% der Normalmenge eher nass.

100—130% wurden am oberen Genfersee, entlang der Broye und in den Alpen westlich des Glarner landes gemessen, im Wallis aber nur im Goms und Unterwallis. Deutlich zu trocken mit nur 50—70%

des normalen Juliregens war es im Flachland vom Aargau bis zum Bodensee, in den Vispertälern und weithin auf der Alpensüdseite. Um Zürich und im südlichen Tessin gab es gar nur 30—50% der Norm.

Die übrigen Gebiete erhielten etwa normale Nieder- schlagssummen.

Die Besonnung war mit 120—140% der üblichen Sonnenstunden besonders in der Deutschschweiz

und Nordbünden deutlich übernormal. Am wenig- sten mit 110—120% wurden im westlichen Flach- land, im Engadin und im Puschlav registriert, während die Alpen westlich der Aare, das Wallis und das Tessin Werte um 120% erreichten.

1—6. Ein Hoch ziehtvon Osteuropa zur Nordsee. Eine Ge witterzone über Frankreich berührt die Westschweiz: Am Alpensüdhang und in Ostbünden oft bewölkt, sonst son nig. In den Alpen am 3. und 5. vereinzelte, am 2. in den Westalpen starke Gewitter mit Hagel. Am 6. in der ganzen Westschweiz abends heftige Gewitter mit Hagelschlag. Im Norden am 3. und 4. Bise, Hochnebelfelder. Sehr warm, am 6. vielerorts über 30 °C.

7—9. Eine Gewitterstörung durchquert unter Ab- schwächung die Schweiz. Es folgt eine schwache atlanti sche Störung nach: Am 7. im Süden und Westen teilwei se bewölkt. Sonst schön und heiss. Abends im Nordosten Sturmböen, auf der übrigen Alpennordseite Gewitter, be sonders im Neuenburger Jura Hagelschlag. Am 8. im Nordwesten und am Genfersee anfangs stark bewölkt, sonst sonnig, in den Alpen abends, im Südtessin nachts zum 9. starke Gewitter. Am 9. überall stark bewölkt. In den Alpen nachmittags örtlich Schauer und Gewitter.

J0.—JJ. Ein Hoch zieht über Mitteleuropa ostwärts: Meist sonnig. Am 11. heiss, Temperaturhöchstwerte 30—33 °C.

12—14. Ein Nordatlantiktief steuert eine schwache Gewit terstörung zur Schweiz. Nach Zwischenhocheinfluss bringt eine aktivere Kaltfront eine spürbare Abkühlung:

Am 12. zuerst sonnig und heiss. Gegen Abend und nachts ausser im zentralen und nordöstlichen Flachland überall Gewitter, in den Alpen auch Hagel und Sturm. Am J3. aus- genommen in Juranähe anfangs wieder sonnig und im Süden heiss. Nachmittags Bewölkungszunahme, abends in den zentralen und östlichen Alpen Gewitter. Am 14. zu- erst überall Schauer, im Süden Gewitter. Weniger warm.

Im Süden nachmittags Nordföhn und sonnig, abends im Norden erste Aufhellungen.

15—19. Nördliche Westlage mit Kaltluftdurchzug. Eine weitere Störung greift auf die Deutschschweiz über: Am 15. im Osten zuerst bewölkt, sonst bis am 16. sonnig, wär- mer. Am 16. abends in den Südostalpen, am 17. zuerst überall Schauer und Gewitter, nachmittags im Südtessin sonnig, nördlich der Alpen Aufhellungen. Weniger warm.

Am 18. zuerst sonnig und wärmer, gegen Abend stark be wölkt. Am 19. im Norden vormittags, am Alpennordhang nach Aufhellungen abends Schauer. Im Westen und Sü den sonnig und warm.

20—23. Ein Hoch zieht über Mitteleuropa ostwärts. Vor ei- ner Kaltfront über Frankreich aufkommende Gewitter:

Meist sonnig, im Süden am 22. und 23. vormittags be wölkt. In den Alpen am 20. und 21. abends lokal Schauer und Gewitter. Im Raum Chiasso am 21. morgens Hagel- gewitter. In der Deutschschweiz am 21. nur mässig warm, am 23. überall heiss. Am 23. abends teils heftige Gewitter, im Napfgebiet verbreitet Hagelschlag.

24—27. Ein Tief zieht von Grossbritannien nach Osteuro pa. Kaltfrontdurchgang, dann feuchte Polarluft zur Alpen- nordseite: Am 24. im Osten und Süden zuerst Aufhellun gen, sonst Schauer und Gewitter. Am 25. im Süden örtlich Gewitter, dann sonnig und warm. Sonst ab 25. im Norden, am 26. auch im Wallis stark bewölkt, vor allem am 26.

Schauer und Gewitter. Schnee teilweise bis 2300 m. Am 27. Wetterbesserung, am Genfersee und im Wallis meist sonnig.

28—30. Ein von der Nordsee nach Skandinavien ziehen- des Hoch bestimmt das Wetter in der Schweiz. Eine Ge witterstörung erfasst aus Westen die Schweiz: Meist son nig, am 28. im Osten Hochnebelfelder und mit Bise nur mässig warm. Am 30. wieder sehr warm und am Al pensüdhang schon tagsüber, gegen Abend im ganzen Land stark bewölkt und im Westen heftige Gewitter. Im Osten noch Föhn.

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31. Nach Durchzug der Gewitterstörung steuert das nach Deutschland ziehende Tief feuchte Meeresluft zur Schweiz: Bis Mittag Durchzug von Schauern und Gewit tern aus Westen. Im Osten nur wenig, im östlichen Graubünden teilweise kein Niederschlag. Dann überall kurze Aufhellungen wechselnd mit Schauern und Gewit tern. Abkühlung.

August 1991

Der August war weitgehend hochdruckbestimmt.

Nur wenige Störungen vermochten in abge schwächter Form die Schweiz zu erfassen. An der grossen Mehrheit der Messorte wurden die tiefsten N iederschlagswerte dieses Ja h rh u nderts festge stellt. Nur im Wallis wurden mehrheitlich keine Trockenrekorde festgestellt, im Oberwallis und Un terengadin fielen immerhin 50—70% des normalen Augustregens. 20—40% der Norm wurden im Un terwallis, am Alpennordhang, in der Nordost- schweiz sowie lokal in der Leventina und in Nord- bünden registriert. Sonst gab es weniger als ein Fünftel der normalen Augustregenmenge. Im Ge biet um Genf, im zentralen Mittelland, im Tessin, Misox, Puschlav und im Oberengadin gar weithin weniger als 10%. Am trockensten war es im Westen und Südtessin mit meist weniger als 15 mm Regen.

In Genf waren es nur 5 mm gegenüber 14 mm im bisher trockensten August 1906. Die bisher gering- sten Niederschlagswerte für August wurden in En gelberg mit 36 mm (bisher 79 mm 1919 und 1943) und auf dem Säntis mit 48 mm (123 mm 1947) be sonders deutlich unterboten. Seit Messbeginn im Jahre 1864 war einzig der August 1983 teilweise noch trockener. Im Zürcher Unterland, im zentralen Mittelland, im Zentralwallis, im Oberengadin und besonders in der Südschweiz, wo schon der Juli sehr trocken war, stellte sich Ende August eine prekäre Situation für die Landwirtschaft ein.

Der August war auch viel zu warm und zu sonnig, noch deutlicher als der Juli. Die Wärmeüberschüs se betrugen im Oberwallis und im Engadin um 2,5 °C, am Alpennordhang, in Nord- und Mittelbün den, im äussersten Osten und im zentralen Mittel- land um 3 °C, im Südtessin um 4 °C, sonst um 3,5 oc. In Lugano war der August mit einer Monats- durchschnittstemperatur von 23,7 °C der deutlich wärmste des Jahrhunderts (bisher 22,7 °C im Jahre 1971). Auch auf der Alpennordseite reihte sich der August 1991 unter den wärmsten von 1911, 1944 und 1947 meist an zweiter bis vierter Stelle ein.

Während in Locarno-Monti nach dem Messverfah ren früherer Jahre für Juli und August zusammen mit 29 Hitzetagen (30 °C und mehr) ein neuer Re- kord aufgestellt wurde, gab es an verschiedenen Orten der Alpennordseite eine neue Höchstzahl an Sommertagen (Tagesmaximum mindestens 25 °C).

Im August waren es im zentralen und westlichen Mittelland rund 25 Sommertage (mit Juli zusam men um 47 Sommertage), im Wallis 29 (54), in der Magadino-Ebene stieg die Temperatur seit dem 1. Juli jeden Tag auf mindestens 25 °C.

Den geringsten Uberschuss an Besonnung gab es im Mittel- und Südtessin sowie am zentralen und östlichen Alpennordhang mit rund 125% der nor malen Sonnenscheindauer. Sonst wurden in den Alpen meist 130—140% der Norm gemessen. In den

Westalpen sowie nördlich der Alpen meist 140—155%, im NeuenburgerJura sogar über 160%.

Wie bei der Temperatur sind Vergleiche mit frühe- ren Jahren wegen Stationsverlegungen und neuen Instrumenten nur bedingt möglich. Die Besonnung im August 1911 war aber deutlich höher. Immerhin ist nur in jedem zehnten bis zwanzigsten Jahr für August allein wie auch für Juli und August zusam men mit derart viel Sonnenschein zu rechnen.

1—2. Ein sich von Frankreich nach Mitteleuropa aufbau- endes Hoch wird im Westen und Süden wetterwirksam, aus Nordosten fliesst noch feucht-kühle Luft zur Ost- schweiz: Im Süden sonnig und sehr warm. Im Wallis und Westen am 2. Aufhellungen. Sonst stark bewölkt, im Nor dosten und den Ostalpen häufige, sonst nur am 1. örtliche Schauer. Kühl.

3—7. Ein Ausläufer des Azorenhochs zieht langsam über Europa ostwärts: Auf der Alpennordseite im Osten zuerst bewölkt, sonst schön, am 4. Wolkenfelder auch im Wallis.

Am Alpennordhang vor allem am 3. einzelne Schauer. In Graubünden am 3. und 4. nur wenig Sonne mit Schauer- neigung abends. Wärmer. Im Süden schön und heiss. Ab 5. in der ganzen Schweiz sonnig, am 7. allgemein über 30 °C. Nach Tagesende im Westen erste Gewitter.

8—9. Die zu einem Skandinavientief gehörende Kaltfront bleibt über der Alpennordseite liegen und schwächt sich ab: In Graubünden ziemlich sonnig und warm, in der Nacht zum 9. stärker bewölkt und besonders im Nordteil Schauer und Gewitter. Sonst am 8. im Osten zu Beginn noch etwas Sonne, dann Schauer und Gewitter, beson ders in den Alpen. Abkühlung. In der Südschweiz nur schwache Schauer, über Mittag Aufhellungen, heiss. Am 9. im Norden kaum Sonne, in den Alpentälern zeitweise sonnig. Nur mässig warm. Oberhalb 2200 m wie im Sü den und Wallis meist sonnig, im Nordtessin am Tages- ende gewitterhaft. Im Süden heiss.

10—17. Ein flacher Ausläufer des Azorenhochs dehnt sich über ganz Mitteleuropa aus. Schwache Störungen nörd lich der Schweiz erhöhen die Gewitterneigung. Eine wei tere Störung streift die Ostschweiz: Anfangs im Norden stark bewölkt, sonst bis am 11. sonnig. In den Alpen am 10. vereinzelt, am 11. verbreitet Gewitter. Am 12., 14. und 16. im Süden und der Deutschschweiz teilweise bewölkt, sonst schön. Am 12. zuerst im Norden und in den Alpen, abends im Süden Gewitter, am 14. nur in Graubünden und im Tessin. Am 16. abends und nachts im Süden und in den Ostalpen lokal Schauer und Gewitter. Ab 11. auch im Norden wieder sehr warm, im Süden bis zum 13. heiss.

18—22. Hinter einer schwachen Kaltfront folgt ein neues Hoch. Eine Gewitterstörung erreicht die Westschweiz: Am 18. in der Deutschschweiz vorübergehend stärker be wölkt, deutliche Abkühlung. Im übrigen sonnig, ab 20.

auch im Norden wieder sehr warm, am 22. heiss und im Westen am Tagesende Gewitter.

23—26. Durchzug einer schwachen Gewitterstörung. Rela tiv feuchte Warmluft bleibt über der Schweiz liegen: Im Süden am 23. in den Bergen Schauer, nur wenig sonnig.

Ab 25. sonnig, am 26. abends gewitterhaft. Sehr warm. Im Westen und Wallis am 23. nachts Gewitter, sonst recht sonnig. In den Voralpen und im Jura gewitterhaft. Im Nor den und Osten nach Schauern und Gewittern am 23. und 26. nachmittags sonnig, sonst stark bewölkt, etwas weni ger warm. In den Zentral- und Ostalpen während der ganzen Zeit gewitterhaft und eher wenig Sonne.

27—31. Ein Nordseehoch verursacht eine Bisenlage, mit welcher trockene und weniger warme Luft in den Alpen- raum gesteuert wird: Im Süden nachts und vom 28. bis 30.

auch vormittags hochnebelartig bedeckt. Sonst meist sonnig. Im Norden vom 28. bis 30. Bise und in der ganzen Schweiz allmählich weniger warm. Am 31. wieder wär- mer.

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