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Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung (1983). Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen. Winter 1981/82. Winterbericht des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung: Vol. 46. Weissfluhjoch/Davos: Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenfor

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Schnee u nd Lavvi nen

Ekg.InstitutesfürSchnee- und Lawinenforschung

. . Weissfluhjoch/Davos

1 n d e n Schvve ize r /\I pe n

Wetterablauf und Schneedeckenentwicklung

. Lawinenverhältnisse, Lawinenschäden

\/vi nter 1 981 /82

Spezielle Untersuchungen Nr. 46 / 1983

(2)

Titelbild:

Während mehreren Perioden mit stabiler Schneedecke und günstigen Schneeverhaltnissen herrschten im Winter 1981 82 vor allem in den nördlichen Regionen der Schweizer Alpen gute Skitourenbedingungen.

Wächten am Wannengrat an der Skiroute Strelapass—Chörbsch Horn (Davos)

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Winterbericht des

Sch n ee u n d Lawi n e n

Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung

Weissfluhjoch/Davos

fl den Schweizer Alpen

Direktion: C. Jaccard

JVi nter 1 981 /82

Nr. 461 7983

(4)

©Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung, Weissftuhjoch‘

Davos 1983

Alle Urheber- und Verlagsrechte vorbehalten. Ohne Einwilligung des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung ist das Reproduzie ren durch Druck, Photokopie, Mikrofilm oder irgend ein anderes Ver fahren auch auszugsweise untersagt.

(5)

Einleitung

Der Winter 1981/82 war relativ lang, hinsichtlich chneeqUantität stark überdurch5chnitl in den zentralen und nördlichen Regionen und eher durch- schnittlich am Alpensüdhang. Anfangs Dezember tra ten die ersten grossen Schneefälle ein und damit die ersten Grosslawinen. Einem milden Monat Januar folgte ein kurzer aber bedeutender Schneefall, der grössere Lawinen verursachte und vor allem Ver kehrswege gefährdete. Eine darauffolgende Abküh lung und trockene Witterung brachten dann den Ski- fahrern bis Mitte März günstige Verhältnisse, die sich aber gegen Ende des erwähnten Monats wesentlich verschlecht&ten Das Saisonende war wechselhaft, grosse bis auf den Boden greifende Frühlingslawinen waren relativ selten dank dem günstigen Aufbau der Schneedecke das Ausapern erfolgte später als im Mittel. Bezüglich LawinenoPfer (20) war der Winter unter dem Durchschnitt (26), hinsichtlich Schadenfäl le um eine Hälfte darüber (222 gegenüber 140), wo- bei die Opfer vor allem in südlichen, schneeärmeren Regionen und die Sachschäden in nördlichen, schneereicheren Regionen zu finden sind; die lang- jährige Erfahrung zeigt immer wieder, dass Lawinen- unfälle in schneeärmeren Regionen häufiger sind als in schneereicheren.

Der vorliegende Bericht weicht in seiner Form et was von den Vorgängern ab, indem versucht wurde, den jnstitutseigenen Bedürfnissen sowie gewissen Wünschen der Leserschaft nachzukommen. Die Ände rungen sind zwar bescheiden und sollten in den nächsten Jahren weiter rücksichtigt und ausge dehnt werden, aber eher schrittweise, indem den Er- fahrungen Rechnung getragen wird. In diesem Sinne

wird dem Kapitel ((Schnee- und Lawinenverhältnisse im schweizerischen Alpengebiet» ein zusätzlicher Ab- schnitt hinzugefügt. Dieser fasst die Wettersituation, die SchneedeckenStaität und die gemeldeten Lawi nen zusammen, was dem Leser den Vergleich mit den ausgegebenen Lawinenbulletins erleichtert.

Das Kapitel über die Lawinenunfälle und -schäden wurde am meisten verändert. Die winenereigni55e werden in ausführlichen Tabellen im Hinblick auf sta tistische Auswertu ngen zusammenfassend darge stellt; andererseits wird von den über zweihundert Fällen eine Auswahl getroffen und nur noch mit mehr oder weniger Einzelheiten beschrieben. Der Abschnitt über Lawinenunfälle ausserhalb der Schweizer Alpen beschränkt sich auf wenige Tatsachen; Einzelheiten können direkt von den ausländischen massgebenden Stellen erhalten werden. Der Bericht schliesst mit drei besonderen Beiträgen, die 0r5chungsprOjektbeStan teile darstellen; in diesem Stadium eignen sie sich aber noch nicht für eine Veröffentlichung in Fachzeit schriften, können jedoch für gewisse Leser von Inter esse sein.

Eidg. Institut

für Schnee- und winenfOrschung Der Direktor:

c.

Jaccard

WeissfluhlOch, den 19. Juli 1983

3

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1 n ha Itsverzeich n is

Einleitung, von C. Jaccard 3 Wetter und Klima, von E. Beck und R. Meister Witterungsablauf in der Schweiz 5 Die einzelnen Witterungselemente auf

Weissfluhjoch 10

Schnee und Lawinen in der Region Davos,

von P. Föhn und E. Beck 28

Schnee- und Lawinenverhältnisse

im schweizerischen Alpengebiet, von P. Föhn, R. Meister und 5. Gliott

Das Beobachtungsnetz 41

Schneefälle und Schneedeckenverhältnisse . . 43 Lawinenverhältnisse im schweizerischen

Alpengebiet 85

Durch Lawinen verursachte Unfälle und Schäden im Gebiet der Schweizer Alpen,

von P. Föhn und H.-]. Etter

Einleitung 93

Zusammenfassung 93

Tabellen 94

Auswahl von Unfällen mit Menschen- und

Sachschäden 100

Lawinenunfälle ausserhalb der Schweizer Alpen,

von 5. Gliott 123

Besondere Beiträge

Elektronische Instrumente für Feldmessungen in der Schnee- und Lawinenforschung,

von H. Gubler, M. Hiller und G. Klausegger . . 128 Ermittlung der Schneehöhenverteilung

mit Hilfe der Photogrammetrie, von R. Meister . 135 Lawinen auf der Versuchsfläche Stillberg,

1959—1969,vonJ.Rychetnik 140

Öbrige Arbeiten des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung,

vonC.Jaccard 146

Topographische Situation des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung Weissfluhjoch:

Versuchsfeld (VF):

Höhe 2540 m, Lage E 9° 48‘ 37“ 1 N 46° 49‘ 50“

Institutsgebäude, 1. Stock:

Höhe 2667 m, Lage E 9° 48‘ 27“1N 46° 50‘ 2“

lnstitutsgebäude, Dach:

Höhe 2677 m, Lage E 9° 48‘ 27“1N 46° 50‘ 2“

lnstitutsgipfel:

Höhe 2693 m, Lage E 9° 48‘ 27“ 1N 46° 50‘ 4“

4

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Wetter und Klima

von E. Beck und R. Meister

1. Witterungsablauf in der Schweiz

(nach Witterungsberichten der SMA)

Oktober 1981

Der Oktober war durchwegs sonnenarm, obwohl in verschiedenen Gebieten die Defizite unbedeutend ausfielen. Einzig der Jura kam nur auf 40—60% der Norm.

Die Temperaturen lagen in den ersten beiden Deka den deutlich über dem Mittel. (Maximaltemperaturen in den östlichen Voralpen und im Rheintal bis 27° C).

Das letzte Monatsdrittel war dann etwas zu kalt.

Die meisten Landesteile, vor allem die Alpennord seite, registrierten überdurchschnittliche Nieder- schlagsmengen. Mit erneuten, beträchtlichen Schnee- fällen setzte in der letzten Oktoberdekade im Alpen- gebiet definitiv der Winter ein.

1. Zwischenhoch über Mitteleuropa wird rasch abgebaut:

Tagsüber sonnig und trocken, in der Nacht auf den 2.

hauptsächlich in der West- und Südschweiz Regen.

2.—3. Eine Tiefdruckrinne durchquert von Südwesten her Mitteleuropa : Verbreitet Niederschläge. Schneefallgrenze auf 2200 m ü.M. sinkend. Starker Föhn in den Alpentälern.

4—8. Südwestlage: Ziemlich sonnig, besonders auf der Al pennordseite. In den Tälern am 5. und 6. starker Föhn. Am 6. verbreitet, an den übrigen Tagen gebietsweise Nieder- schläge. In der Nacht vom 6/7. im Jura und Mittelland Ge witter, z.T. mit Hagel.

9.—J4. Umfangreiches Tief mit Zentrum über Nordeuropa:

Vorwiegend stark bewölkt und häufig Niederschläge, ausge nommen im Tessin, den Bündner Südtälern und dem Ober- engadin. Auf der Alpennordseite vom 9. bis 13. starke, zeit- weilig stürmische Südwest- bis Nordwestwinde mit Böen von 80 bis 95 km/h in den Niederungen. (Chasseral am 11.

bis 157 km/h). Im Nordtessin und Bündner Oberland vor- übergehend Schneefall bis 1400, bzw. 800m ü.M. Am 14.

im Unterwallis kräftige Winde aus Südost.

15—19. Südwest- bis Westlage: Nachlassen der Nieder- schläge und gebietsweise sonnig. Temperatur zuerst auf der Alpennordseite, dann auch in der Südschweiz beträcht lich über der Norm. Am 18. im Mittelland und in den Voral pen Gewitter. Kurze Föhnphase.

20—23. Eine Tiefdruckrinne zieht von West nach Ost: An- fänglich in der Westschweiz, hernach auch in den übrigen Landesteilen Niederschläge. Vom 21. auf den 22. erfolgt ein markanter Kaltlufteinbruch mit ergiebigen Schneefällen in den Bergen. Temperatur in den höheren Lagen bis 9 Grad unter der Norm. (Samedan am 23. : —23° C)

24—27. Kaltlufttropfen zieht von den Britischen Inseln zur Adria und füllt sich weitgehend auf: Weitere, zum Teil er- giebige Niederschläge. Schneefallgrenze auf der Alpennord seite um 1000, in der Südschweiz zwischen 7200 und 1300 m ü.M. Auch in den Niederungen kalt. Am 26. Föhn in den Alpentälern (bis 105 km/h).

28—29. Südwest- bis Westlage: Gebietsweise, besonders im Tessin und Wallis, ziemlich sonnig. Am 28. im Jura und in der Ostschweiz, am 29. auf der ganzen Alpennordseite Niederschläge. Temperatur steigend. Am 29. starke Süd- westwinde.

30—31. Ein schwach ausgebildeter Hähentrog durchquert Mitteleuropa: Im Tessin und in Graubünden am 31. grösse- re Aufhellungen, sonst allgemein stark bewölkt und verbrei tet Niederschläge. Schneefallgrenze auf über 2500 m ü.M.

steigend. Am 31. starker Südwestwind nördlich der Alpen.

November 1981

Dieser Monat wurde beinahe für die ganze Schweiz zu einem sehr sonnenreichen Monat. Für viele Statio nen war es sogar der sonnenreichste Monat seit Be ginn der Messungen zu Ende des vorigen Jahrhun derts.

Waren grössere Gebiete auf der Alpennordseite nur leicht zu trocken oder registrierten noch geringfü gige Oberschüsse, so zeigte die Niederschlagsvertei lung ein ausgeprägtes Gefälle von Nord nach Süd.

An verschiedenen Stationen im Süden fiel überhaupt kein messbarer Niederschlag.

Die Monatsmitteltemperaturen wichen beidseitig bis zu 1,5° C von der Norm ab.

1—4. Hoch liegt über Südeuropa: Ganze Schweiz grössten- teils niederschlagsfrei und sonnig. Temperaturen bis zu 8° C über der Norm.

5—7. Hoch über Westeuropa, Tief über Osteuropa: Am 5.

und 7. in den östlichen Landesteilen etwas Niederschlag, sonst ziemlich sonnig, besonders im Westen und Süden.

Auf der Alpennordseite am 6. ein kräftiger Temperaturrück gang. In der Südschweiz am 7. starker Nordföhn mit Böen bis 80 km/h in den Niederungen.

8.—JO. Das Hoch verlagert sich ostwärts nach Mitteleuropa:

Ganze Schweiz sehr sonnig und niederschlagsfrei aber ver hältnismässig kühl (Temperatur auf dem Säntis bis zu 1O C unter der Norm).

11—14. Zyklonale Westlage: Am 11. in allen Landesteilen noch relativ sonnig, dann auf der Nordseite der Alpen und im Wallis meist stark bewölkt mit Niederschlägen. Am 12.

und 14. einzelne Schneefälle bis in die Niederungen. Im Tessin und in Graubünden einige Aufhellungen. Temperatu ren um die Norm.

15—22. Von Westen zieht ein Hoch über Mittel- nach Süd- europa: Temperaturrückgang, anfänglich auf der Nordseite der Alpen, anschliessend auch in der Südschweiz. In ver schiedenen Gebieten der Alpennordseite meist nur leichte Niederschläge, dazwischen grössere Aufhellungen. Am 19.

im ganzen Land starke Bewölkung. Vom 20. bis 22. allge mein sonnig und wärmer.

23—26. Zuerst West-, dann Nordwestlage: Am 23. noch ziemlich sonnig. In der folgenden Nacht sowie am 24. und 25. auf der Nordseite der Alpen, im Wallis und gebietsweise auch in Graubünden leichte bis mässige Niederschläge.

Starke Westwinde mit Böen bis 85 km/h in den Niederun gen am 23. und 24. In der Südschweiz am 25. und 26. kräfti ger Nordföhn (bis 80 km/h). Vom 25. an ziemlich sonnig.

27—30. Anfänglich West-, später Nordlage: Von Skandina vien bis zur Adria bildet sich eine komplexe Tiefdruckrinne.

Im Tessin und in Graubünden weiterhin sonnig, in den rest- lichen Gebieten vorwiegend stark bewölkt und Niederschlä ge (Der grösste Teil der November-Niederschläge fiel wäh rend dieser vier Tage). Vereinzelt Schneefälle bis in die Nie- derungen. Am 27. und 28. stürmischer Westwind.

Dezember 1981

Zahlreiche Stürme und sehr ergiebige Niederschlä ge charakterisierten den Dezember. Nicht nur die An- zahl der Niederschlagstage war überdurchschnittlich, es wurden auch relativ viele Gewitter beobachtet.

(8)

Nur das Seeland, der Südtessin sowie teilweise die Hauptföhntäler waren normal besonnt. Die übrigen Gebiete waren sehr sonnenarm.

Mit Wärmeüberschüssen von 1 —2° C und Defiziten bis zu 3° C (Hochalpen) lagen die Monatsmitteltempe raturen noch teilweise im Rahmen.

1—3. Hoch liegt über West-, ein Tief über Osteuropa: Ge bietsweise Niederschlag, vor allem nördlich der Alpen und im Alpengebiet selbst. Temperaturen in den Niederungen leicht, in den Bergen beträchtlich unter der Norm. Süd- schweiz ziemlich sonnig und mild. Am 1. beiderseits der Al pen stürmische Winde (Westwind, Nordfähn).

4—5. über Skandinavien liegt ein umfangreiches Tief: Auf der Alpennordseite zeitweise stürmische Westwinde und mässig starke Niederschläge. Alpensüdseite relativ sonnig.

6—12. Ein komplexes Tief erstreckt sich über Nord- und Mitteleuropa, am Ende der Periode über Ost- und Südeuro pa: Sehr sonnenarm, ausgenommen im Tessin und Enga din. Verbreitete und vom 8. bis zum 11. auch ergiebige Nie- derschläge, hauptsächlich im Jura, Mittelland und Alpenge biet, zeitweilig ebenso in der Südschweiz. Am 8. zahlreiche, am 9. und 10. vereinzelte Gewitter. In den Niederungen der Alpennordseite vom 7. bis 12. starke bis stürmische West- winde (Kloten am 8. bis 730 km/h).

13—17. Westlage: Am 13. ziemlich sonnig und tagsüber niederschlagsfrei. In den Alpentälern heftiger Föhn (Altdorf bis 155 km/h). Nachts im Jura und Mittelland zahlreiche Gewitter sowie Niederschläge die sich rasch über das ganze Land ausbreiten. Am 14. wiederum starker Föhn. Am 75.

und 76. stürmische Westwinde von 85—770 km/h. Vom 75.

bis 17. weitere Niederschläge beiderseits der Alpen, in den Niederungen teils Regen, teils Schnee. In den Bergen unter- normale Temperaturen.

18—19. Ein Tief zieht von Westfrankreich zur Adria: Am 18.

Schneefall bis in die Niederungen (Basel: 18 cm; Magadi no: 10 cm Neuschnee). Am 19. grössere Aufhellungen in der West- und Südschweiz. Zuerst Föhn, dann starker Nord- westwind und Nordfähn.

20. Zwischenhoch: Ganze Schweiz ziemlich sonnig und grösstenteils niederschlagsfrei.

21—23. Eine Tiefdruckrinne schwenkt über die Alpen hin- weg nach Norden: Schneefall, hauptsächlich im Westen und Süden des Landes (Lugano: 22 cm Neuschnee). Am 23.

grössere Aufhellungen in der West- und Südschweiz sowie in Graubünden.

24—25. Tief zieht von Frankreich ostwärts: In den meisten Landesteilen Niederschläge. Starker Westwind, vor allem in den nördlichen Gebieten. In den Bergen kalt.

26. Zwischenhoch: Noch leichter Schneefall im östlichen Al pengebiet, sonst sonnig.

27—31. Südwestlage: Niederschläge, vorwiegend im Wal lis, im Tessin und in Graubünden. In den Alpentälern vom 28. bis 31. stürmischer Föhn (bis 130 km/h). Am 28. auch in der Nordschweiz und im Mittelland am 29. und 31. sehr starke Winde (70—90 km/h). Wenig Sonnenschein, ausge nommen in den Föhngebieten der Alpennordseite. In den Bergen Temperaturanstieg.

Januar 1982

In den nebeifreien Gebieten war der Januar mit Überschüssen von 2—3° C sehr mild. Auch die Ge genden welche häufig unter einer Hochnebeldecke la gen, erzielten noch geringfügig übernormale Tempe raturen.

Die Niederschläge wiesen von Nord nach Süd ein starkes und von Ost nach West ein mässiges Gefälle auf. Wurde in der Ostschweiz stellenweise die zwei bis dreifache Menge der Norm gemessen, so musste sich das Südtessin mit maximal 15% begnügen. Der intensive Eisregen zwischen dem 8. und 11. führte zu

prekä ren Strassenverhältn issen. Die ergiebigen Schneefälle am Monatsende waren ebenfalls ausser- gewöhnlich. Neuschneemengen in 24 Stunden von 80 cm in Chur und von 87 cm in Davos wurden in diesem Jahrhundert an diesen Stationen noch nie ge messen.

Die Besonnung war sehr unterschiedlich. Gebiets- weise wurde nur knapp die Hälfte der normal zu er- wartenden Sonnenstunden erreicht, währenddem an- dere Regionen nahezu normale Werte aufwiesen.

1. Eine Tiefdruckrinne überquert von Westen her Süd- und Mitteleuropa: Leichte Niederschläge in allen Landesteilen.

In den Niederungen teils Regen, teils Schnee.

2—3. Ein Zwischenhoch verlagert sich von West nach Ost über den südlichen Teil Europas hinweg: Ganze Schweiz sehr sonnig und mild. Nullgradgrenze auf 3000 m ü.M. stei gend.

4—7. Vom Atlantik zieht ein Tief über Deutschland nach Russland: In der Südschweiz und in Graubünden teilweise sonnig, in den übrigen Gebieten meist starke Bewölkung und besonders am 5. und 6. ergiebige Niederschläge.

Schneefallgrenze auf 500 m ü.M. sinkend. In der Nacht vom 5/6. stürmischer Westwind mit Böen von 70—100 km/h in den Niederungen der Alpennordseite. Am 7. in der Süd- schweiz kräftiger Nordföhn.

8.—77. Zyklonale Westlage: Weiterhin sonnenarm und häu fig Niederschläge. Auf der Alpennordseite vom 8. bis 71..

verbreitet Eisregen. Vom 8. auf den 9. starker Südwestwind.

Am 9. und 70. auch in der Südschweiz erheblich unternor male Temperaturen.

12—74. Ein Hoch über den Britischen Inseln verlagert sich unter Verstärkung nach Osteuropa: Am 12. nördlich der Al pen noch einige leichte Niederschläge, dann Bildung von Nebel oder Hochnebel mit Obergrenze zwischen 900 und 1500 m ü.M. Darüber und in den Gebieten der Alpensüdsei te relativ mild.

15—77. Ein Tief liegt über West-, ein Hoch über Osteuropa:

In den Niederungen der Alpennordseite gebietsweise Nebel oder Hochnebel mit Obergrenze in 600—900 m ü.M., dar- über und in den nebelfreien Gebieten sonnig und mild. Am 15. im Tessin leichter Regen.

18—21. Hoch mit Zentrum über Russland und Polen dehnt sich bis Mitteleuropa aus: Auf der Nordseite der Alpen liegt ein Teil der Niederungen weiterhin in der Kaltluft unter ei- ner Hochnebeldecke. Übrige Gebiete sonnig. In den Bergen sehr mild.

22—25. Flachdrucklage, ein Kaltlufttropfen zieht von Gross- britannien ins westliche Mittelmeer: Leichte Niederschläge in fast allen Landesteilen. Temperaturrückgang; zuerst in den Bergen, dann auch in den Niederungen. Nur zum Teil sonnig.

26—28. Von Westen zieht eine Tiefdruckrinne über Mittel- europa hinweg: Im Tessin, im Wallis und in Graubünden einige Aufhellungen, sonst vorwiegend starke Bewölkung.

Leichte Niederschläge. In den Niederungen teils Regen, teils Schnee.

29—31. Zyklonale Nordwestlage: Am 29./30. sehr ergiebige Niederschläge auf der ganzen Alpennordseite (inkl. Wallis und Graubünden). In den Niederungen zuerst Regen und Schnee, später nur noch Regen (Nullgradgrenze auf 1300 m ü.M. steigend). In den Tälern der Alpensüdseite starker Nordföhn (70—90 km/h).

Februar 1982

Waren die ersten zwei Monatsdekaden grössten- teils zu warm, so lag das letzte Drittel meist deutlich unter der Norm. Schliesslich resultierte vielerorts doch noch ein leichter Wärmeüberschuss, welcher im Wallis und in den höheren Lagen bis zu 2° C anstieg, währenddem sich Teile Graubündens und das Tessin mit einem geringen Defizit abfinden mussten.

6

(9)

Die Besonnung war meist recht ausgiebig. Beson ders die Berggebiete lagen beträchtlich über der Norm und nur wenige Gebiete (Jurasüdfuss und Tes sin) blieben leicht defizitär.

Die inneralpinen Täler Graubündens und das Tes sin waren extrem trocken. Weite Gebiete erhielten weniger als 50% der gewohnten Februarniederschlä ge und einzig die Zentralschweiz und die westlichen Voralpen erreichten stellenweise 80%.

J.—5. Ein umfangreiches Hoch zieht von Westen über Mit- teleuropa hinweg : Grösstenteils niederschlagsfrei, ausge nommen am 4. in der westlichen Landeshälfte. In den Nie- derungen der Alpennordseite teilweise Nebel oder Hochne beI. Über dem Nebelmeer und in den nebelfreien Gebieten ziemlich sonnig und mild. Temperaturen auf der Alpennord seite, besonders in den Bergen, über der Norm.

6—8. Nördliche Westlage: Am 6. auf der Alpennordseite vorübergehend stark bewölkt und geringe Niederschläge.

Schneefallgrenze zwischen 1000 und 7500 m ü.M. Im Wallis und im Tessin teilweise sonnig. Am 7. in allen Landesteilen etwas Sonnenschein. Am 8. erneut starke Bewölkung und Niederschläge; vor allem im Jura, am Alpennordhang und im östlichen Mittelland.

9—13. Ein ausgedehntes Hoch über Russland erstreckt sich westwärts bis zur Iberischen Halbinsel: Allgemein sonnig und weitgehend niederschlagsfrei, ausgenommen am 13. in der Nordwest- und Westschweiz. Temperaturen im ganzen Land über der Norm. Nullgradgrenze vorübergehend auf 2500m ü.M. steigend.

14—17. Ein Hoch liegt zuerst über Ost-, dann über Nordeu ropa; ein Tief zieht von Südwest- nach Südeuropa: Leichter Temperaturrückgang und mässige Niederschläge. Am 14.

hauptsächlich in der West-, später vor allem in der Süd- schweiz. In einigen Gebieten der Voralpen und Alpen zeit- weilig sonnig. Temperaturen in der Ostschweiz um die Norm, in den übrigen Regionen meist etwas darüber.

18—20. Höhentrog überquert von Nordosten her den Al penraum: Beiderseits der Alpen stark bewölkt und verbrei tete, jedoch nur mässig starke Niederschläge. Auf der Al pennordseite strichweise Schneefall bis in die Niederungen.

21—24. über Osteuropa liegt ein Hoch, über West- und Südeuropa ein Tief: Markanter Temperaturrückgang. Im Ju ra, im östlichen Mittelland und in den Alpen am 21. noch teilweise sonnig. Vom 22. bis 24. starke Bewölkung mit Schneefall bis in die Niederungen, zuerst beiderseits der Al pen, später vor allem auf der Alpennordseite. Beträchtlich unternormale Temperaturen (in den Bergen bis zu 9° C).

25—28. Hochdruckbrücke erstreckt sich von der Biskaya bis nach Russland: Nur zum Teil sonnig, vor allem in der Süd- schweiz und in Graubünden. Einige leichte Schneefälle, vor- wiegend auf der Alpennordseite. Am 28. in allen Landestei len deutliche Erwärmung (Nullgradgrenze auf 2000 m ü.M.

steigend).

März 1982

Das Wärmedefizit in den höheren Lagen von bis zu 1,5°C zusammen mit den Fehlbeträgen der Sonnen- scheindauer von 10—35% verzögerten den Abbau der winterlichen Schneedecke in den Bergen merklich. Zu Ende Monat lag die Ausaperungsgrenze am Alpen- nordhang 150—200 m tiefer als im Durchschnitt.

Die Niederschläge waren unterschiedlich verteilt.

Graubünden und Tessin blieben grösstenteils unter der Norm, wobei gebietsweise weniger als die Hälfte der Durchschnittssummen registriert wurden. In der übrigen Schweiz, vor allem in den westlichen Landes- teilen waren die Niederschläge übernormal. Im Jura, den Waadtländer- und Freiburgeralpen fielen sogar 150—200% der üblichen Menge.

1—4. Westlage: Auf der Alpennordseite häufig starker bis stürmischer Westwind (Bäen bis 90 km/h) und Niederschlä ge. In der West- und Nordostschweiz Gewitter. Niederun gen mild. Alpensüdseite grösstenteils trocken und sonnig.

Am 2. Nordföhn.

5—9. Ober dem westl. Mittelmeer liegt ein Tief; über Nord- europa wandert ein Hoch ostwärts: In verschiedenen Regio nen teilweise sonnig. Am 5. hauptsächlich im Nordosten, am 7. und 8. im Tessin, im Wallis und in Graubünden etwas Nieäerhlag. Temperaturrückgang; in den Niederungen nur vorübergehend.

10—13. In rascher Folge ziehen zwei Randtiefs über Nord- europa hinweg: Im ganzen Land verbreitet Niederschläge, zum Teil mit Schnee bis in die Niederungen auf der Alpen- nordseite. Vereinzelte Gewitter. In den Bergen kalt. Am 11.

stürmischer Westwind mit Böenspitzen bis zu 125 km/h in den Niederungen nördlich der Alpen. Auf dem Chasseral (1599 m ü.M.) wird ein Höchstwert von 205 kmfh gemes sen! In der Ostschweiz tritt am 11. und 12. stellenweise Glatteis auf. An beiden Tagen herrscht in den Alpentälern starker Föhn. Am 12. und 13. in der Südschweiz grössere Aufhellungen.

14—16. Ein Zwischenhoch wandert über Mitteleuropa ost- wärts: Am 14. und 15. ganze Schweiz sonnig und weitge hend niederschlagsfrei. Am 16. wieder kräftiger Südwest- wind und Niederschläge im westlichen Mittelland und im Jura.

17—20. Von der Nordsee bis zum westlichen Mittelmeer entsteht ein komplexes Tiefdrucksystem (Höhentrog): Meist starke Bewölkung, ausgenommen am 19. in der West- und Südschweiz. Am 17. und 18. verbreitet und gebietsweise er- giebige Niederschläge, teils als Schnee bis in die Niederun gen. Am 17. Föhn in den Alpen.

21—23. Eine Hochdruckbrücke reicht von den Azoren bis Russland; über dem Mittelmeer liegt ein Tief: Alpennord seite zeitweilig etwas Niederschlag; Tessin, Wallis und Graubünden ziemlich sonnig und grösstenteils nieder- schlagsfrei.

24—26. Hoch liegt über Mitteleuropa: Allgemein sonnig, trocken und wieder wärmer.

27—29. Über Südosteuropa liegt ein Hoch, über Westeuro pa ein Tief: Zuerst noch sonnig, dann im Süden und an- schliessend auch in den übrigen Gebieten Niederschläge, teilweise mit Gewittern. Am 27. und 28. in den Alpentälern Föhn.

30—31. Ein Kaltlufttropfen zieht von Mitteleuropa gegen Spanien: In den meisten Landesteilen wenig Sonnenschein.

Gebietsweise Niederschläge, teils Schnee bis in die Niede rungen, dies besonders nördlich der Alpen und im Wallis.

April 1982

Tessin und Genferseegebiet waren etwas zu warm.

Die meisten anderen Regionen registrierten leicht un terdu rchsch n ittliche Monatsm itteltem peratu ren. An- stelle einer fortschreitenden Erwärmung waren die ersten zehn Apriltage wärmer als die restlichen zwei Dekaden.

Der April war mässig bis sehr trocken. Gebietswei se wurden 30—60% der Norm erreicht; andere Lan- desteile erhielten weniger als 30% der normalen Aprilsummen.

Fast die ganze Schweiz konnte eine überdurch schnittliche Besonnung melden.

1—3. Ein Hoch verlagert sich von der Nordsee nach Russ land; von der Biskaya zieht eine Tiefdruckrinne zum Balkan:

Ziemlich sonnig und in den meisten Regionen auch mild.

Am 1. Föhn in den Alpentälern. Am 2. und 3. geringe Nie- derschläge hauptsächlich in den östlichen Landesteilen.

4—5. Ein Hoch verlagert sich rasch von West- über Mittel- europa nach Osten: Allgemein sonnig und warm. Am 5. auf

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der Alpensüdseite Stau-Bewälkung aber kein messbarer Niederschlag. In den Tälern der Alpennordseite Föhn.

6—8. Eine Tiefdruckrinne zieht von Westeuropa über Deutschland hinweg nach Nordosten: Am 6. und 7. im Nordosten, am 8. auf der ganzen Alpennordseite Nieder- schläge. Schneefallgrenze von 2000 auf 500 m ü.M. sinkend.

In der Südschweiz und im Wallis relativ sonnig. Nördlich der Alpen am 8. böiger Südwestwind (95 km/h).

9—11. West- bis Nordwestlage: Kräftiger Temperaturrück gang auf der Alpennordseite. Am östlichen Alpennordhang einige leichte Schneefälle. Übrige Gebiete z.T. sonnig.

12—14. Vom Atlantik dringt ein Hochdruckkeil bis Mitteleu ropa vor: Die Westschweiz und das Wallis bleiben sonnig und grösstenteils auch trocken. In der östlichen Landeshälf te gebietsweise leichter Regen oder Schneefall. Am 14. star- ke Bise.

15—17. Zwischen England und Russland liegt ein Hoch- druckband, das aber rasch wieder abgebaut wird: Im Mittel- land abflauende Bise. Spürbare Erwärmung in den Niede rungen beiderseits der Alpen. Nördlich der Alpen teilweise sonnig, auf der Alpensüdseite starke Bewölkung und ver einzelt etwas Niederschlag.

18—19. Das Zentrum eines umfangreichen Hochs liegt über den Britischen Inseln: Nördlich der Alpen erneut Bise. In Nord- und Miffelbünden teilweise stark bewölkt; in den üb rigen Gebieten ziemlich sonnig. Gewitter im Gebiet Monte CeneriMagadino.

20—22. Hoch liegt über Nordwest-, Tief über Südosteuro pa: Im östlichen Alpengebiet etwas Schneefall, sonst in der Nord- und Ostschweiz teilweise, in der West- und Süd- schweiz vorwiegend sonnig. Temperaturen teils um die Norm, teils darunter.

23—25. Ein Kaltlufttropfen zieht über die Alpen ins westli che Mittelmeer: Am 23. noch sonnig, dann verbreitet Nie- derschläge und starker Temperaturrückgang. Am 24. stür mischer Nordwestwind. Im Südwesten des Landes am 25.

grössere Aufhellungen.

26—28. Ein umfangreiches Hoch reicht vom Atlantik bis zum westlichen Mittelmeer: Im Mittelland Bise; am östl. Al pennordhang leichte Niederschläge, im Tessin Nordföhn.

29—30. Nordwest- bis Nordiage: Verbreitete und zum Teil ergiebige Niederschläge auf der ganzen Alpennordseite, inkl. Wallis und Graubünden. Südschweiz trocken und am 30. auch sonnig.

Mai 1982

Die meisten Gebiete unseres Landes wiesen leicht ü berdu rchschnittliche Temperaturen auf, obwohl das erste Monatsdriffel beachtlich zu kühl war.

Im Jura, in Graubünden, in den Waadtländer- und Berneralpen wurden meist normale Niederschlags mengen gemessen. Die übrigen Regionen waren durchwegs deutlich zu trocken.

Die Messung der Sonnenscheindauer ergab fast überall leichte bis mässige Überschüsse (120—150%).

1—4. Ein kräftiges Tief liegt im Raum Nordsee-Skandina vien. Von Südwesteuropa zieht ein Hoch zum Balkan. Über dem nahen Atlantik entsteht ein Höhentrog: Nördlich der Alpen zuerst etwas Niederschlag, vor allem in der Ost- schweiz und in Rheinbünden. Schneefall bis gegen 800 m ü.M. Südschweiz sonnig aber kühl. Am 3. auch auf der Al pennordseite ziemlich sonnig. Nachmittags und abends so- wie am folgenden Tag starker Südwestwind. In der Nacht vom 3./4. und am 4. im Jura, westl. Mittelland, Wallis, Tes sin und Engadin Niederschläge. Föhn.

5—10. Komplexe Tiefdrucklage. Am 5. und 6. in der ganzen Schweiz Niederschläge, zum Teil mit Gewittern. Schneefall- grenze vorübergehend auch in der Südschweiz bis auf 800—900 m ü.M. sinkend. Am 7. grössere Aufhellungen, dann erneut stark bewölkt und gebietsweise Niederschlag.

Im ganzen Land kühl.

11—15. Hoch liegt üI5er Mitteleuropa: Sehr sonnig. Rasche und kräftige Erwärmung sowohl in den Niederungen wie auch in den Bergen. Während der Nacht zum 16. in der Südschweiz einige Gewitter, sonst niederschlagsfrei.

16—21. Flachdrucklage: Zum Teil recht sonnig aber mit zahlreichen gewittrigen Schauern, vereinzelt auch Hagel.

Temperaturen erheblich über der Norm. Nullgradgrenze am 17. bis auf 3300 m ü.M. steigend. Am 20. in den Niederun gen der Alpennordseite starke Winde aus Südwesten (Böenspitzen um 80 km/h).

22—24. Ein Tiefdruckausläufer zieht von Westen gegen Mit- teleuropa: Vorwiegend stark bewölkt und besonders am 23.

verbreitet Niederschläge. Temperaturrückgang in den Nie- derungen und in den Bergen Absinken der Schneefallgren ze bis 1500—1600 m ü.M. Am 24. im Tessin trocken und ziemlich sonnig.

25—27. Zwischenhoch wandert von West- über Mitteleuro pa ostwärts: Im ganzen Land sehr sonnig und nieder- schlagsfrei bis zum Abend des 27. Erneute Erwärmung. Ta- gesmittel der Temperatur in den Bergen bis zu 7 Grad über der Norm.

28. Ein Höhentrog schwenkt von Frankreich gegen die Al pen: In der Nacht vom 27. auf den 28. Niederschläge, zuerst im westlichen Teil, später auf der ganzen Alpennordseite und in Graubünden. Weiterhin warm.

29—31. Das Zentrum eines umfangreichen Hochs verlagert sich von West- nach Nordosteuropa: Ganze Schweiz vor- wiegend sonnig und warm. Sporadisch einige Gewitter mit zum Teil kräftigen Schauern.

Juni 1982

Im Tessin und vereinzelt auch in den Voralpen der Alpennordseite erreichte die Sonnenscheindauer die Iangjäh rigen Durchschnittswerte. Die übrigen Gebiete waren defizitär. In der Nordost- und Ostschweiz wur de mehr als die Hälfte (60%) der registrierten Son nenscheinstunden in der ersten Dekade gemessen.

Trotzdem lag die Mitteltemperatur noch 1—2°C über der Norm. Die ersten zehn Tage brachten sogar Überschüsse von 4—6° C.

Die Niederschläge erreichten in den meisten Lan- desteilen überdurchschnittliche Werte (130—200%

der Norm). Auch die Tagessummen fielen an ver schiedenen Stationen beachtlich aus (103—202 mm!

24h). Leicht zu trocken blieben lediglich die südlichen Walliseralpen.

1—3. Flaches Hoch liegt über Mittel- und Osteuropa: Ver einzelte Gewitter mit lokalen Schauern, sonst nieder- schlagsfrei. Sonnig und sehr warm.

4—10. Flachdrucklage: Weiterhin sonnig und warm. Zahl- reiche Gewitter, zum Teil mit Hagel.

11—14. Von Westen zieht eine Tiefdruckrinne über Mittel- europa hinweg: Am 11. in allen Landesteilen teilweise er- giebige Niederschläge. Markanter Temperaturrückgang. Am 12. weitere Niederschläge, in der Nordostschweiz und in Graubünden auch Gewitter mit Hagel. Schneefallgrenze in den Alpen bis auf 1600 m ü.M. sinkend. Am 74. in der Süd- schweiz ziemlich sonnig und etwas wärmer, nördlich der Alpen aber weiterhin kühl.

15—18. West- bis Nordwestlage: Alpennordseite anfänglich noch stark bewölkt und einige Niederschläge; im Tessin sonnig und trocken. Am 17. auch nördlich der Alpen grös sere Aufhellungen und etwas wärmer. Am 18. im Jura, Mit- telland und teilweise auch in den Alpen ergiebige Nieder- schläge mit Gewittern.

19—20. Ein Zwischenhoch verlagert sich rasch von West- nach Mitteleuropa: Allgemein sonnig. Im Mittelland und am Alpennordhang einige geringe Niederschläge. Temperatu ren nördlich der Alpen um die Norm, im Süden leicht dar- über.

8

(11)

21—23. Von Frankreich zieht eine Gewitterstärung gegen die Alpen: Am 21. stark bewölkt und vorerst nur mässig starke Niederschläge Am 22. und 23. zahlreiche und zum Teil auch heftige Gewitter mit starken Bäen (Basel bis 110 km/h) sowie ergiebigen Regenschauern. Temperaturen teil- weise über der Norm.

24. Ein Zwischenhoch wandert von West nach Ost: In der ganzen Schweiz sonnig, warm und trocken. Nullgradgrenze bis auf 3800 m ü.M. steigend.

25—27. Eine Tiefdruckrinne überquert Mitteleuropa: Äm 25.

und 26. verbreitet Niederschläge. Zuerst nördlich der Alpen, dann auch im Tessin und in Graubünden zahlreiche Gewit ter. Merklicher Temperaturrückgang und örtlich bäige Win de in den Niederungen der Alpennordseite. In der Süd- schweiz am 27. ziemlich sonnig.

28—29.Westlage: Zuerst nur gebietsweise, dann vom Jura bis zu den Alpen verbreitet Niederschläge. Am 29. in der Westschweiz und im Wallis grössere Aufhellungen. Im Jura und im östlichen Alpengebiet noch etwas Regen. Süd- schweiz sonnig.

30. Von Westfrankreich erstreckt sich ein Hoch bis gegen Mitteleuropa: Ganze Schweiz niederschlagsfrei und in den meisten Gebieten sonnig. Temperaturen im Norden etwas unter, im Süden leicht über der Norm.

Juli 1982

Der grösste Teil des Niederschlages fiel zur Haupt- sache im letzten Monatsdrittel, erreichte aber nur noch die Normalmengen oder blieb sogar leicht defi zitär. Einzig im östlichen Wallis sowie im Jura wur den erheblich überdurchschnittliche Werte erzielt.

Die Besonnung blieb im gewohnten Rahmen mit leichten Abweichungen nach beiden Seiten. Erwäh nenswert ist die im Juli oder August sehr selten auf- tretende Periode von extrem sonnenarmen Tagen, wie sie in diesem Monat zwischen dem 24. und 27.

zu beobachten war.

Durch die kühleren Tage der letzten Dekade wur den die Temperaturüberschüsse etwas verringert, er- reichten aber immer noch 1,5—2° C; in Berggebieten bis zu 2,5° C.

1. Ein Hoch über Mitteleuropa verlagert sich ostwärts: Gan ze Schweiz sonnig und niederschlagsfrei. In den Niederun gen leicht überdurchschnittliche Temperaturen.

2—4. Aus Westen folgt eine Tiefdruckrinne: Am 2. noch sonnig; in der Nacht zum 3. zuerst in der Westschweiz, am 3. und 4. auch in den übrigen Landesteilen Niederschläge und Gewitter. Auf der Alpennordseite örtlich böige Winde (80—90 km/h).

5—8. Ein Hoch dehnt sich von West- bis Mitteleuropa aus:

Sehr sonnige und warme Periode. Am 6. vor allem im Al pengebiet einige Schauer und Gewitter, sonst jedoch keine nennenswerten Niederschläge. Am 7. 0° C auf 4850 m ü.M.

(Höhen-Sonde Payerne).

9—12. Das Hoch verlagert sich nach Nordosten: Nördlich der Alpen und in den Alpen einige lokale Schauer oder Ge witter, sonst trocken und sehr sonnig. Temperaturen be trächtlich über der Norm (in den Bergen bis zu 8° C).

13—15. Flachdrucklage: Einige Schauer und Gewitter, z.T.

mit Hagel. Im übrigen sonnig und warm.

16—17. Eine wenig ausgeprägte Tiefdruckrinne zieht von West nach Ost: In fast allen Landesteilen Schauer und Ge witter. Auf der Alpennordseite und in den Alpen strichweise Hagelschlag. Am 16. meist ziemlich sonnig, am 17. wieder stärker bewölkt, ausgenommen im Tessin. Leichte Abküh lung, besonders auf der Alpennordseite.

18—21. Flachdrucklage: Am 18. und 19. einige Gewitterher de im Säntisgebiet, in Mittelbünden und im Tessin. In der Nacht vom 20. auf den 21. zahlreiche Gewitter, zuerst im

Jura, dann in der ganzen westlichen Landeshälfte und schliesslich auch in Graubünden. Temperaturen im ganzen Land wieder deutlich über der Norm.

22—24. Flache Tiefdrucklage: Am 22. und 23. zahlreiche Gewitter. In der Südschweiz, im Wallis und im westlichen Mittelland noch relativ sonnig. Am 24. in allen Landesteilen teilweise ergiebige Niederschläge. Markanter Temperatur- rückgang.

25—27. Eine Tiefdruckrinne verlagert sich von den Briti schen Inseln nach West- und Mitteleuropa: Im Tessin einige Aufhellungen, sonst kein Sonnenschein. Gebietsweise wei tere Niederschläge. Temperaturen mehrheitlich unter der Norm.

28—31. Tief erstreckt sich von Südwest- bis Mitteleuropa:

Am 26. hauptsächlich im Tessin und in Graubünden weitere Niederschläge. Im Westen und Norden des Landes ziemlich sonnig. Am 29. und 30. teilweise bewölkt. In der Nacht zum 31. heftige Gewitter mit starkem Hagelschlag und Sturmbö en, vor allem im Tessin.

August 1982

Der beachtliche Wärmeüberschuss in der mittleren Dekade wurde durch die kühleren Temperaturen am Monatsanfang und -ende praktisch kompensiert, so dass für die meisten Gebiete die Monatsmitteltempe raturen etwa der Norm entsprachen.

Die Sonnenscheindauer lag mit Fehlbeträgen von 10—30% in der ganzen Schweiz deutlich unter der Norm.

Die Niederschlagsmengen lagen mehrheitlich über dem langjährigen Mittel. Kräftige Gewitterregen führ- ten vor allem im Mittelland, im Wallis und in Grau- bünden stellenweise zu grossen Monatssummen (150—200%). Leicht zu trocken blieben die Urner-, Schwyzer- und Glarneralpen sowie das obere Tog genburg. Auch der Jura und der Kanton Genf waren vereinzelt noch defizitär.

1. Zwischenhoch über Mitteleuropa: Ganze Schweiz sonnig und trocken.

2—6. Flache Tiefdrucklage: Meist starke Bewölkung beider- seits der Alpen. Häufig Niederschläge. Am 2., 3. und 6. Ge witter, z.T. mit Hagel und kräftigen Windböen.

7—9. Das flache Tief über Mitteleuropa zieht nach Süd- osten: Anfänglich weitere Niederschläge im ganzen Land, dann in der Süd- und Westschweiz zeitweilig sonnig. Leich ter Temperaturanstieg.

10—12. Ein Zwischenhoch zieht rasch von West nach Ost:

Ganze Schweiz sehr sonnig, warm und niederschlagsfrei.

13—14. Ober Nordwesteuropa liegt ein komplexes Tief, ein Hoch über Südeuropa: Am 13. verbreitet Gewitter mit star- ken Windböen (80—90 km/h) und strichweise Hagelschlag.

Am 14. in der Ostschweiz einige Niederschläge, sonst aber sonnig und warm.

15—17. Zyklonale Westlage: Am 15. heftige Gewitter mit Hagel (Hagelzug vom unteren Fricktal bis nach Kreuzlin gen). Im Mittelland schwere Schäden durch Sturmböen (Andelfingen, Le Landeron, Kanton Freiburg, u.a.m.). Tem peratur in allen Landesteilen über der Norm. Am 16. und 17. weitere Gewitter und Regenschauer.

18—19. Über Südeuropa liegt ein Hoch, über Schottland und der Nordsee ein Tief: Allgemein sonnig und warm. In der Nacht zum 20. hauptsächlich im Westen des Landes und im Tessin Niederschläge mit einzelnen Gewittern.

20—21. Durchgang einer Tiefdruckrinne: Anfangs noch ver breitet Niederschläge, im Tessin und in Graubünden auch Gewitter. Markanter Temperaturrückgang im ganzen Land.

Schneefallgrenze auf 2300 m ü.M. sinkend. Am 21. im Tes sin, in der West- und Nordwestschweiz wieder ziemlich sonnig.

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22—23. Ein Zwischenhoch zieht von West nach Ost: Im ganzen Land sonnig aber relativ kühl. In der Nacht zum 24.

auf der Alpennordseite und in Graubünden einige Gewitter und lokale Schauer.

24—28. In rascher Folge ziehen zwei Tiefdruckrinnen über Mitteleuropa hinweg: Am 24. im zentralen und östlichen Teil der Alpennordseite sowie in Graubünden zahlreiche Gewitter, teilweise mit Hagel. Am 25. in der Süd- und West- schweiz relativ sonnig. Am 26. am Alpennordhang und im westl. Jura erneut Gewitter; von Westen her Niederschläge, die sich rasch über das ganze Land ausbreiten. Meist kühl.

29—31. Eine neue Tiefdruckrinne stösst über Westeuropa weit nach Süden und verlagert sich nach Osten: Bewöl kungsabnahme und gebietsweise ziemlich sonnig, beson ders im Tessin. In der Nacht zum 37. zuerst in der West- und Südschweiz, später auch in den übrigen Gebieten Nie- derschläge, zum Teil mit Gewittern.

September 1982

Der September war in der ganzen Schweiz ausge sprochen warm. Die Überschüsse betrugen 1,5—3° C, in den Föhngebieten bis zu 4° C. Für weite Teile der Alpennordseite zählte er zu den sieben wärmsten Septembermonaten dieses Jahrhunderts.

Obwohl das ganze Land vom 9—16. niederschlags frei blieb, erreichten verschiedene Stationen über- durchschnittliche Monatssummen, wobei das Tessin und das Misox mit bis zu 250% beträchtlich obenaus schwangen. Der Alpennordhang, Jura, Mittelland, Wallis und Engadin hingegen waren leicht bis merk-

ich zu trocken.

Die Besonnung war durchwegs übernormal, wenn auch zum Teil nur mit geringfügigen Überschüssen.

1—4. Ein Hoch wandert von West- über Mitteleuropa nach Osten: Im zentralen und östlichen Teil der Alpennordseite am 7. einige leichte Regenschauer, in den übrigen Gebieten sonnig. Temperaturanstieg, besonders in den Bergen (Null gradgrenze von 2000 bis gegen 4000 m ü.M. steigend). Vom 2. bis 4. im ganzen Land sonnig und trocken. Auf den Jura

höhen zeitweilig kräftige Ostwinde (La Döle am 2. und 3. 95 bzw. 105 km/h).

5—8. Von den Britischen Inseln zieht ein Tief zur Adria: Am 5. von Westen her Niederschläge und Gewitter, die sich in der Nacht zum 6. über das ganze Land ausbreiten. In den Niederungen der Alpennordseite am 6. und 7. starker Süd- westwind (80 km/h). Im Tessin zahlreiche Überschwem mungen infolge Starkregen. Schneefall stellenweise bis ge gen 2000 m ü.M. Am 8. in den östlichen Landesteilen noch etwas Niederschlag, im Tessin ziemlich sonnig. Temperatur wieder ansteigend.

9—12. Ein Hoch verlagert sich vom Atlantik nach Mittel- und Osteuropa: Ganze Schweiz sonnig, warm und nieder- schlagsfrei. Temperatur bis zu 6° C über der Norm.

13—17. Vom Atlantik folgt ein weiteres Hoch, das langsam ostwärts zieht: Bei beträchtlich übernormalen Temperatu ren vorwiegend sonnig und trocken. In der Nacht vom 17.

auf den 18. in der Westschweiz einige Gewitter und strich- weise auch Hagel.

18—20. Ein Hoch liegt über Ost-, ein Tief über Westeuropa:

Am 18. im Jura und in den Alpen einige Gewitter und Re- genschauer, dann wiederum allgemein sonnig und warm.

Am 20. tagsüber auf der Alpennordseite, in der Nacht auch in den übrigen Gebieten des Landes Niederschläge.

21—23. Eine Tiefdruckrinne überquert Mitteleuropa: Am 21.

in der Westschweiz grössere Aufhellungen, sonst meist stark bewölkt und verbreitet Niederschläge, z.T. mit Gewit tern.

24—26. Zyklonale West- bis Südwestlage: Auf der Alpen- südseite verbreitet und teilweise auch sehr ergiebige Nie- derschläge. In den Tälern der Zentral- und Ostschweiz star- ker Föhn (90—100 km/h). Über dem Alpenkamm stürmi scher Südwestwind (Gütsch bis 170 km/h). Alpennordseite am 25. relativ sonnig, am 26. Niederschläge.

27—29. Antizyklonale Südwestlage: Im Alpengebiet noch vereinzelt Niederschläge, dann in allen Landesteilen trocken und sonnig, bis zum Abend des 29. Temperaturen teils über, teils um die Norm. In der Nacht vom 29./30. von We sten her Niederschläge.

30. Tiefdruckrinne zieht rasch von West nach Ost: Verbreitet Niederschläge mit einzelnen Gewittern. Schneefallgrenze bis gegen 2000 m ü.M. sinkend.

II. Die einzelnen Witterungselemente auf Weissfluhjoch

Obwohl seit September 1980 auf Weissfluhjoch die Geber der automatischen Aussenstation der SMA eingerichtet sind und in einem Intervall von 10 Minu ten gemessen wird, haben wir uns entschlossen, alle Parameter auch weiterhin mit den herkömmlichen Messinstrumenten an den alten Standorten zu mes sen. Die Ablesungen dienen einerseits als Kontrolle und müssen täglich dreimal an die Zentrale in Zürich übermittelt werden. Da die Messorte vom neuen und vom alten System zum Teil nicht zusammenfallen, (z.B. Sonnenscheindauer, Strahlung), wird es zudem erforderlich sein, nach einigen Jahren Parallelmes sungen die Messwerte zu vergleichen und mit Hilfe von Regressionsrechnungen die alten langjährigen Reihen den neuen Begebenheiten anzupassen. Erst dann könnten die alten Messinstrumente eventuell aufgegeben werden. Die folgenden Beschreibungen und Tabellen beziehen sich weiterhin ausschliesslich auf die mit den alten, herkömmlichen Instrumenten erfassten Witterungselemente.

1. Sonnenscheindauer

Tabelle 7 gibt einen Aufschluss über die Verhältnisse der Sonnenscheindauer auf dem Dachaufbau des In- stituts auf Weissfluhjoch (2677 m ü.M.) und am Ob- servatorium in Davos Dorf (1590 m ü.M.). In Figur 1 sind die Monatssummen für Weissfluhjoch zusätzlich graphisch dargestellt worden und können dort mit dem langjährigen Mittelwert und den am Standort möglichen Werten verglichen werden.

Mit einer Jahressumme von 1921 Stunden wurden 1981‘82 auf dem Weissfluhjoch knapp 98% des 33- jährigen Mittels erreicht, so dass dieses Jahr als Nor maljahr betrachtet werden kann. In Davos sind rund 90% des langjährigen Mittelwerts registriert worden.

Für Weissfluhjoch stechen die tiefen Monatssum men vom Oktober und Dezember ins Auge. Vor allem der Dezember erreichte mit 39,9 Stunden nur gerade 32% des langjährigen Mittels. Dieser Wert stellt das absolute Minimum seit Beginn der Beobachtungen dar. Bis jetzt hielt diesen Minusrekord der Dezember 10

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1965, in dem die Sonne total 55,0 Stunden schien. Er- wähnenswert ist noch, dass im Dezember 1981 an 13 Tagen die Sonne keine Minute schien; an 21 Tagen in diesem Monat lediglich 1 Stunde oder weniger.

Grosse Überschüsse gegenüber dem langjährigen Mittel erreichten hingegen die Monate Februar und Mai. Im Februar wurden 4 Strahlungstage notiert;

d.h. an diesen Tagen wurde an allen 3 Terminbeob achtungen die Bewölkung mit Null Zehntel angege ben, was darauf schliessen lässt, dass die Sonne, oh- ne durch eine Wolkendecke unterbrochen zu werden, am Standort schien. Im Mai ist vor allem die Periode vom 10. bis 18. erwähnenswert: in diesen 9 Tagen wurde eine mittlere tägliche Sonnenscheindauer von

11,0 Stunden registriert.

2. Strahlung

Das Strahlu ngsmessinstrument (ein Pyranometer PD1-QK, Modell Observatorium Davos) ist weiterhin auf dem lnstitutsdach, unmittelbar neben dem Son nenscheinautographen aufgestellt. Die Tages- und Monatssummen der mit diesem Instrument registrier ten kurzwelligen Strahlungen können den Monats- tabellen Nr. 8—19 entnommen werden. Die Monats-

summen sind graphisch auch aus der Figur 2 ersicht ich. Ausser im Juli und September weichen diese Monatssummen in gleicher Weise wie die Summe der Sonnenscheindauer von den Mittelwerten ab.

Dies allerdings in abgeschwächter Form. Die starken Sonnenschein-Überschüsse im Februar und im Mai wirkten sich auch auf die Strahlungssummen in die- sen zwei Monaten aus. In der langen ununterbroche nen Sonnenscheinperiode vom 10—18. Mai ist dabei sicherlich am 15. mit 3,5 kJ/cm2 Tagessumme der kurzwelligen Strahlung ein Tagesrekord aufgestellt worden! Die starke Rückstrahlung vom lnstitutsgipfel, der zu diesem Zeitpunkt noch vollständig einge schneit war, trug wesentlich zu diesem hohen Wert bei. Auffallend sind die Strahlungsdefizite in den Mo naten Juni bis September, die trotz des recht war- men Sommers resultierten. Es ist zu vermuten, dass durch die teilweise hohen Temperaturen und die im Sommer üblichen hohen Feuchtewerte eine starke Konvektionsbewölkung vor allem in den Nachmit tagsstunden entstanden ist und dadurch der Strah lungseinfall vermindert wurde. Die Jahressumme der Globalstrahlung beträgt 578,4 kJ/cm2 oder 138,2 kcal/cm2, was 95,6% des langjährigen Mittelwertes darstellt.

Tabelle 1 : Dekaden- und Monatswerte der Sonnenscheindauer für Weissfluhjoch; Monatswerte Davos Dorf Instrumente: Weissfluhjoch: Sonnenschreiber nach Campbell-Stokes; Davos Dorf: Haenni, Solar 111 B

Sonnenscheindauer (Dachaufbau Institut Weissfluhjoch) Sonnenscheindauer Observatorium Davos Dorf

1981/82 in Stunden in % der möglichen Dauer in Stunden in % der mögl. Dauer

t—1o. 11—20. 21—30. 21.—31.Total 1—10. 11—20. 21—30. 21.—31.Total Mittel 1981/82 1981182

(21—28.) (21—28.) 1951—80

Oktober 54.1 38Q 254 261 1122 50.0 36.2 25.6 23.9 36.9 56.8 97.1 35.8

November 72.8 33.0 31.3 137.1 76.8 36.0 35.9 50.1 47.6 115.8 54.9

Dezember 11.2 15.5 13.2 13.2 39.9 13.3 18.7 16.0 14.6 15.5 47.9 32.5 16.8

Januar 20.0 64.0 28.5 28.5 112.5 23.9 73.8 31.4 28.5 41.6 44.9 83.5 40.6

Februar 60.3 48.9 (56.0) 165.2 63.5 49.5 68.6 60.0 47.3 133.1 59.8

März 50.5 37.2 68.2 72.0 159.7 47.8 33.2 59.3 56.8 46.6 47.5 128.8 42.6

April 76.9 57.5 54.1 188.5 64.9 46.8 42.7 51.2 44.2 147.3 46.8

Mai 54.3 96.0 83.8 94.7 245.0 41.7 71.2 59.7 61.3 58.4 44.4 175.5 50.7

Juni 98.1 28.4 37.8 164.3 68.6 19.9 26.4 38.3 41.4 121.4 33.4

Juli 106.6 88.1 30.8 31.7 226.4 74.9 63.1 22.6 21.1 52.4 46.3 172.7 47.8

August 26.4 78.2 56.4 56.6 161.2 20.0 61.0 45.3 41.4 40.6 48.3 133.1 40.4

September 71.3 93.8 37.9 203.0 59.2 80.0 33.8 58.0 54.0 188.6 61.9

Summe 1921.0 1529.4

Mittel 46.44 47.57 44.64

MONATLtCHE 6NNENCHEINDRUER IN ETUNN WEIS5FLUHJDCH INSTITUT5DRH SLF

THR. MEGLICH M TTEL AUSZREHLUN :

JRHE < 9H7/la—75/B>

MSWEIT 1 B 1 /8

200

00

MINRTLICHE 0LD5RLSTRHLUN0 IN CJ/CM2 WEtE0FLUHdCH INETITUTOPRCH SLF

100 MITTEL RUSZREHLUNO

33 JRHRE ( t 9-I7/‘1E—70/B0)

MEOSWERTE 1 00 1 00

:

-

KT NlV DEZ JRN F5 MRE RPR MRI JUN JUL RUO 0P

Fig. 1 Mittlere monatliche Sonnenscheindauer Weissfluhjoch und Messwerte 1981/82

DKT NV DZ JRN FEZS MRE RPR MRI JUN JUL RUG GEP

Fig. 2 Mittlere monatliche Globaistrahlung Weissfluhjoch und Messwerte 1981/82

11

(14)

Tabelle 2: Monatsmitteltemperaturen und Extremwerte (°C) von Weissfluhjoch lnstitutsgipfel (2693 m) und Davos Observatorium (1590 m) Instrumente: Weissfluhjoch : Schleuderpsychrometer bzw. Extremthermometer (Dachaufbau Institut)

Davos Observatorium: Temperaturfühler nach Spezifikation ASTA

1981/82 Weissfluhjoch Davos Observatorium

1981/82 Mittel Abweichung Abs. Max. Abs. Min. Variations- 1981/82 Abweichung Abs. Max. Abs. Min. Variations 1951—80 vom Mittel 1981/82 1981/82 breite vom Mittel 1981/82 1981/82 breite

Oktober 1.9 0.1 —1.8 10.3 —13.9 24.2 3.3 —0.2 18.8 —11.0 29.8

November 6.8 5.2 —1.6 8.1 —19.5 27.6 2.2 —1.4 14.3 —16.4 30.7

Dezember —11.0 7.7 —3.3 2.2 —24.0 21.8 5.7 —1.5 6.7 —22.5 29.2

Januar 7.3 9.3 +2.0 2.6 —17.2 19.8 3.6 +J.8 5.7 —17.9 23.6

Februar 8.3 9.6 +1.3 3.1 —21.5 24.6 4.8 —0.1 7.9 —18.9 26.8

März 9.2 7.7 —1.5 3.2 —17.4 20.6 3.1 —1.3 9.4 —15.0 24.4

April 6.9 6.6 —1.4 4.3 —14.6 18.9 + 0.2 —1.2 13.1 7.9 21.0

Mai 0.3 1.1 +0.8 9.6 —14.4 24.0 + 6.2 +0.1 18.6 6.4 26.0

Juni + 3.6 + 2.5 +1.1 12.5 5.3 17.8 +10.1 +1.0 21.9 0.2 21.7

Juli + 7.0 + 4.8 +2.2 15.7 0.4 16.1 +13.0 +2.0 25.0 3.1 21.9

August + 5.0 + 4.9 +0.1 15.5 5.0 20.5 +10.7 ±0.0 23.2 0.1 23.1

September + 5.6 + 3.2 +2.4 16.0 2.6 18.6 +10.2 +2.0 23.9 0.1 24.0

Summe —30.5 —30.8 +0.3 +34.3 +1.2

Mittel 2.52 2.52 + 2.90

Extremwerte 16.0 —24.0 40.0 25.0 —22.5 47.5

3. Temperatur det, fallen die Minimumtemperaturen bei Inversions

Über den Gang der Monatsmitteltemperaturen lagen nicht mehr so tief aus und liegen 3—4° C über 1981/82 gibt Tabelle 2 Auskunft. Neben den Werten den Werten, die direkt auf der Talsohle gemessen vom Weissfluhjoch werden darin nicht mehr die Wer- werden.

te vom Säntis, sondern neu die Mittelwerte von Da- vos Observatorium aufgelistet. Folgende Punkte sind

besonders erwähnenswert: Wind

Auf Weissfluhjoch waren die ersten drei Monate Das Flügeiradanemometer (Gebirgsmodell SIAP), (Oktober—Dezember) zu kalt, wobei der Dezember das einen Flügeldurchmesser von 0,6 m aufweist, hat mit —3,3° C Abweichung vom Mittel besonders her- sich auch im Berichtsjahr vollauf bewährt. Die gerin vorsticht. Dann folgen Januar und Februar mit Tem- ge Verreifungs- und Vereisungsanfälligkeit erlaubten peraturüberschüssen; März und April liegen wieder eine lückenlose Registrierung der Stundenwerte des unter dem langjährigen Mittel. Der warme Sommer, Windweges und der Böenspitzen. Es sei an dieser der dann folgte, führte zum Wegschmelzen der 2- bis Stelle darauf hingewiesen, dass sowohl das kleine 3jährigen Firnfelder, die sich auch in tieferen Lagen Schalenkreuzanemometer, als auch der neue Ge gebildet hatten (siehe Figur 8, Winterbericht Nr. 44, birgswindmesser mit Pitot-Rohr (SIAP-Modell), die 1979/80) und zu einer starken Ausaperung der Glet- beide an den ANETZ-Stationen der SMA montiert scher in der Umgebung von Davos. An der Station werden, diese Zuverlässigkeit nicht erreichten.

Davos Observatorium wichen die Monatsmitteltem- Der Tabelle 3 können die relativen Häufigkeiten der peraturen bis auf den Februar, der knapp zu kalt war, Windrichtung pro Monat entnommen werden. Die im gleichen Sinne wie auf der Hähenstation von den Hauptwindrichtungen sind danach wiederum SSE entsprechenden Mittelwerten ab. Auffallend sind die (mit 1358 Stunden, oder 15,5% vom Jahrestotal) und durchwegs höheren Variationsbreiten gegenüber NW (1349 Stunden). Am wenigsten wehte der Wind dem Weissfluhjoch. Die Differenzen liegen zwischen aus E (61 Stunden).

+1,0 und +7,4° C. Das Jahresmaximum von 25,00C In total 307 Stunden wurde Windstille registriert.

(Joch 15,7° C) wurde am 16. Juli verzeichnet. Da sich Die Anlaufgeschwindigkeit unseres Windmessers, der die Messstation vor dem Observatorium in Davos- 6,0 m über dem Boden montiert ist, liegt bei 1—2 m/s.

Dorf rund 30 Höhenmeter über dem Talboden befin- Aus der Tabelle 4 kann gelesen werden, dass der

Tabelle 3: Relative Häufigkeit der Windrichtung pro Monat )Stundenwerte in Promille ausgedrückt) Beobachtungsort: Weissfluhjoch lnstitutsgipfel; Instrument: Flügelrad-Anemometer, SIAP, 6 m über Boden

1981/82 NNE NE ENE E ESE SE SSE 5 55W SW WSW W WNW NW NNW N Calmen

Oktober 9 1 12 128 290 156 79 40 36 30 116 62 38 3 1000

November 21 36 22 7 46 61 51 78 124 314 183 51 6 1000

Dezember 18 8 4 11 214 172 91 46 57 20 31 122 126 71 9 1000

Januar 35 68 15 74 94 87 70 113 58 36 148 86 85 31 1000

Februar 86 75 25 5 37 40 140 85 73 46 12 31 98 110 48 46 43 1000

März 19 31 16 16 86 126 235 65 28 18 7 16 55 141 87 35 19 1000

April 72 35 21 6 25 26 108 79 54 51 21 38 92 146 153 51 22 1000

Mai 15 47 11 22 67 208 74 55 59 24 30 102 125 36 46 79 1000

Juni 3 1 7 44 183 120 57 74 33 29 124 186 61 42 36 1000

Juli 28 28 9 15 26 30 120 94 39 81 13 40 102 142 112 73 48 1000

August 27 32 8 3 8 40 214 126 51 44 26 43 51 155 74 43 55 1000

September 15 29 18 15 35 103 236 154 35 7 4 13 33 138 43 54 68 1000

Jahr 29 32 12 7 21 41 155 113 64 53 33 36 73 154 89 53 35 1000

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