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Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen. Winter 1977/78: Winterbericht des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung, Weissfluhjoch/Davos. Wetterablauf und Schneedeckenentwicklung, Lawinenverhältnisse, Lawinenschäden, spezielle Untersuchungen

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Academic year: 2022

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Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen Winter 1977 /78

Winterbericht des

Eidg. Institutes für Schnee-und Lawinenforschung Weissfluhjoch/Davos

Wetterablauf und Schneedeckenentwicklung Lawinenverhältnisse, Lawinenschäden Spezielle Untersuchungen

Nr. 42 / 1979

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Titelbild:

Beispiel einer Gebäudeschadenlawine, wie sie im Winter 1977 /78 vor allem im Wallis häufig aufgetreten sind. Conthey, 2./3. Februar

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Winterbericht des Eidg. Instituts für Schnee- und Lawinenforschung Weissfluhjoch/Davos Direktion: M. de Ouervain

Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen Winter 1977 /78

Nr. 42 / 1979

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© Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung, Weissfluhjoch/

Davos 1979

Alle Urheber- und Verlagsrechte vorbehalten. Ohne Einwilligung des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung ist das Reproduzie- ren durch Druck, Photokopie, Mikrofilm oder irgend ein anderes Ver- fahren auch auszugsweise untersagt.

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Einleitung

Prof. Dr. Robert Haefeli t 18. April 1978 (geb. 4. August 1898)

Das Berichtsjahr 1977/78 hat wie alle vorgängigen Jahre seine Eigenheiten in bezug auf den Wetterablauf, die Lawinenaktivität und das Unfallgeschehen.

Es soll hier aber ein Ereignis vermerkt werden, das den Kreis der Schnee- und Lawinenforschung im Inne- ren betrifft und zur Besinnung und Rückschau ruft: das Ableben von Robert Haefeli, ehern. Professor für Erd- bau und Schneemechanik an der ETH. Er verstarb nach langer Krankheit am 18. April 1978 in seinem 80. Le- bensjahr in Zürich.

Robert Haefeli hat 1934 wohl als erster Schneepro- ben labormässig auf ihre mechanischen Eigenschaften untersucht und damit die Schneemechanik begründet.

Als 1935 die Schweizerische Schnee- und Lawinenfor- schungskommission eine Gruppe von Wissenschaftern verschiedener Disziplinen nach Davos und in den an- schliessenden Jahren nach Weissfluhjoch entsandte, um dort eine umfassende Erforschung des Schnees und aller seiner Wirkungen aufzubauen, wurde Haefeli als Leiter dieses Teams bezeichnet. In einer Reihe tief- schürfender Arbeiten über den Spannungs- und Bewe- gungszustand der geneigten Schneedecke hat Haefeli die wesentlichen Merkmale dieses schwer definierba- ren Materials erfasst und u. a. erstmals eine Formel zur Berechnung des Schneedruckes auf eine Stützwand abgeleitet. Nach dieser Pionierzeit hat Haefeli die Grün- dung des permanenten Instituts für Schnee- und Lawi- nenforschung in die Wege geleitet und nach der Reali- sierung dieses Projektes über drei Jahrzehnte dessen Tätigkeit als Mitglied der Schnee- und Lawinenfor- schungskommission und durch persönliche Mitarbeit bereichert.

Neben der Schneemechanik hat Robert Haefeli auch andere Sparten der Glaziologie gepflegt, so das Fliess- verhalten der Alpengletscher und der polaren Eisschil- de. Er war Präsident der Schweizerischen Gletscher- kommission und Begründer der Internationalen Glazio- logischen Grönlandexpedition 1959/60-1967 /68.

Seine besondere Zuneigung zur Schnee- und Lawi- nenforschung kann aus seinem Wunsch herausgelesen werden, in Davos auf dem Waldfriedhof seine letzte Ruhestätte zu finden, ein Wunsch, der sich nun erfüllt hat.

Eidg. Institut

für Schnee- und Lawinenforschung Der Direktor:

Prof. M. de Quervain

Weissfluhjoch, 15. November 1979

3

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung, von M. de Quervain 3 Wetter und Klima, von P. Föhn und E. Beck

Witterungsablauf in der Schweiz 5

Die einzelnen Witterungselemente

auf Weissfl uhjoch 11

Schnee und Lawinen in der Region Davos,

von P. Föhn und E. Beck 29

Schnee- und Lawinenverhältnisse im schweizerischen Alpengebiet, von M. Schild und S. Gliott

Das Beobachtungsnetz

Schneedecke und Lawinenverhältnisse Lawinen bu lleti ns Winter 1977 /78 Durch Lawinen verursachte Unfälle und

Schäden, von M. Schild, H. J. Etter und S. Gliott Unfälle mit Menschenopfern und Sachschäden

41 43 83

im Gebiet der Schweizer Alpen 89

Wallis 90

Bern 109

Uri 115

übrige Schweiz 117

Tabellarische Zusammenfassung 140

Lawinenunfälle ausserhalb der Schweizer Alpen 146

Auszug aus dem Tätigkeitsbericht des Institutes für Schnee- und Lawinenforschung 1977 /78,

von M. de Quervain Umschlag Seite 3

Topographische Situation des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung Weissfluhjoch: Versuchsfeld (VF):

Höhe 2540 m, Lage E 9° 48' 37" / N 46° 49' 50"

Institutsgebäude, 1. Stock:

Höhe 2667 m, Lage E 9° 48' 27" / N 46° 50' 2"

Institutsgebäude, Dach:

Höhe 2677 m, Lage E 9° 48' 27" / N 46° 50' 2"

1 nstitutsgi pfel:

Höhe 2693 m, Lage E 9° 48' 27" / N 46° 50' 4"

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Wetter und Klima

von P. Föhn und E. Beck

1. Witterungsablauf in der Schweiz

(nach Witterungsberichten der SMA)

Oktober 1977

Der Oktober war in der ganzen Schweiz zu warm.

Einzelne Föhntage brachten den Niederungen der Al- pennordseite nochmals sommerliche Temperaturen (Tagesmaximum von 20 bis 27° C). Der starke Föhn mit Böenspitzen von 100 bis. 130 km/h verursachte vom Bodensee bis ins Rhonetal zahlreiche Schäden.

Eine gute Besonnung konnte der Jura und das Al- pengebiet, speziell die östliche Landeshälfte, verbu- chen. Das Mittelland wies wegen der häufigen Nebel- bildung, das Wallis und der Tessin wegen der Regen- fälle, unternormale Werte auf.

Die Niederschläge waren sehr unterschiedlich ver- teilt. Weit übernormale Mengen fielen im Wallis und im Tessin (150 bis 200 Prozent). Im Tessin führten die Starkniederschläge vom 6. bis 8. zu Überschwemmun- gen. Überschüsse wiesen auch die Westschweiz, das Berner Oberland und das Gebiet um Schaffhausen auf.

Die übrigen Gebiete waren meist defizitär, wobei Prätti- gau und Region Chur sowie das Unterengadin mit we- niger als 50 Prozent der Norm ausgesprochen trocken waren.

1.-3. Mehrere Tiefdruckzentren ziehen in rascher Folge von Island gegen Nordeuropa: Am 1. Durchgang einer von stür- mischen Winden begleiteten Kaltfront. Starker Westwind auch am 2. Auf der Alpennordseite Temperaturrückgang und Niederschläge, hauptsächlich im Jura und in der Ostschweiz.

Im Tessin am 2. (bei Nordföhn) und 3. noch sonnig und warm.

4.-5. Schwaches Zwischenhoch über Westeuropa: Ganze Schweiz etwas kühl aber ziemlich sonnig. Am 5. in der zwei- ten Tageshälfte Entwicklung einer Südstaulage mit Nieder- schlägen im Tessin und Föhn in den Alpentälern.

6.-8. Südwest- bis Südlage: Auf der Alpensüdseite anhalten- de und ergiebige Niederschläge, die in der Magadinoebene und am Langensee zu Überschwemmungen führen (Tages- summen vom 7. Oktober: Camedo: 277 mm, Bosco-Gurin:

267 mm, Simplon-Dorf: 206 mm). Nördlich der Alpen und im Wallis starker Föhn mit Böenspitzen bis: 116 km/h in Altdorf, 112 km/h in Giswil, 126 km/h inVaduzund 113km/h in Mon- they. Am 7. im Wallis und Tessin zahlreiche Gewitter.

9.-10. Tiefdruckrinne, von der Nordsee bis Italien reichend zieht über Mitteleuropa hinweg: Allgemein stark bewölkt und verbreitet ergiebige Niederschläge. Nullgradgrenze vorüber- gehend auf 1700 bis 1500 m ü. M. absinkend.

11.-20. über dem europäischen Festland ein ausgedehntes Hoch das sich nur langsam ostwärts verlagert: In den Niede- rungen zeitweilig, in den Bergen vorwiegend sonnig und warm. Nullgradgrenze auf ca. 3500 m ü. M. ansteigend. Auf der Nordseite der Alpen häufig Nebel mit Obergrenze zwi- schen 600 und 1200 m ü. M., der sich im laufe des Tages nur teilweise auflöst. Schwache Winde. Eine von Westen heran- rückende Störung bringt für die Westschweiz am 20. stärkere Bewölkung.

21.-22. Tief über dem Nordmeer, Hoch über Osteuropa:

Durchgang einer schwachen Kaltfront. Meist stark bewölkt und geringe Niederschläge, besonders im Westen und Sü- den.

23.-28. Südwestlage: Ganze Schweiz bei mässiger Beson- nung weiterhin warm. Anhaltend hoher Luftdruck trotz meh- reren Frontdurchgängen und mässig starken Niederschlägen.

In der Nacht vom 24. auf den 25. auf der Alpennordseite zahl- reiche Gewitter.

29.-31. Hoch über Südost-, komplexes Tief über Nordwest- europa: Ziemlich sonnig und bis zum 30. niederschlagsfrei.

Im Mittelland gebietsweise Nebel mit Obergrenze zwischen 800 und 1000 m ü. M. Am späten Abend des 31. erreicht ein Störungsausläufer die Schweiz und löst starke Niederschläge aus.

November 1977

Extreme Temperaturgegensätze kennzeichnen den November. Auf die sehr warme erste Monatshälfte (Nullgradgrenze über 4000 m) folgten tiefe Temperatu- ren, welche in Berggebieten das Gesamtmonatsmittel bis zu zwei Grad unter die Norm sinken liessen. Den Niederungen verblieb noch ein kleiner Wärmeüber- schuss. Die warmen und in den Niederungen auch viel- fach sonnigen Herbsttage verzögerten den Winterein- bruch um ein bis zwei Wochen. Berglagen verzeichne- ten hingegen ein geringes Sonnendefizit.

Auch die Niederschläge waren unregelmässig ver- teilt. Auf der Alpennordseite fielen mehrheitlich über- durchschnittliche Mengen, wobei der Jura und das Voralpengebiet bis zu 200 Prozent der Norm verzeich- neten. Alpensüdseite und Oberengadin erhielten nur 20 bis 50 Prozent der Durchschnittsmenge.

1.-2. Westlage; Tief über Nordwesteuropa: Niederschläge in der ganzen Schweiz. Schneefallgrenze in den Alpen vorüber- gehend auf 1400 bis 1200 m ü. M. sinkend. Am 2. in den Nie- derungen der Alpennordseite starker Südwestwind mit Böen- spitzen bis 85 km/h.

3.-9. Westlage; Tief über Nord-, Hoch über Südeuropa: Am 3. und 4. weiterhin kräftiger Südwestwind mit Böen bis 85 km/h. Nördlich der Alpen am 3., 4., 6., 7. und 9., im Süden am 6. gebietsweise Niederschläge. Am 5. und 8. allgemein sonnig. Nullgradgrenze über 2000 m ü. M.

10.-11. Hoch über Süd- und Mitteleuropa: Ganze Schweiz niederschlagsfrei, sonnig und warm, besonders in den Ber- gen. Nullgradgrenze auf 4000 m ü. M. steigend (Temperatur- maximum auf dem Säntis, 2500 m ü. M. +9, 1° C, auf dem Jungfraujoch, 3572 m ü. M. +2,8° C).

12.-17. Ausgedehntes Tief mit Schwerpunkt über Nordeuro- pa: Markanter Kaltlufteinbruch, begleitet von stürmischen Westwinden, die während mehreren Tagen andauern (Böen- spitzen in den Niederungen der Alpennordseite am 12. bis 120 km/h, am 15. bis 140 km/h; grösste Windstärke auf dem Säntis am 13. 180 km/h). Am 12. von Westen her einsetzende Niederschläge. Am 14. Schneefall bis in die Niederungen. Am 13., 15. und 17. einzelne Gewitter. Graubünden und Tessin am 12. und 15. teilweise sonnig.

18.-19. West- bis Nordwestlage: Nördlich der Alpen Nieder- schläge, z. T. als Schnee bis in die Niederungen. Am 19. Auf- hellungen, in der Westschweiz ziemlich sonnig. Auf der Al- pensüdseite trocken und verhältnismässig sonnig.

20.-21. Ausbildung einer Tiefdruckrinne von Südwest- bis Nordeuropa: Am 20. tagsüber allgemein sonnig und nieder- schlagsfrei. In der Nacht und am folgenden Tag Schneefall im Süden und Westen des Landes (Monte Bre: 33 cm Neu- schnee). Starker Föhn in den Alpentälern, Böenspitzen am 20.

bis 125 km/h, am 21. bis 140 km/h.

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22.-25. Tiefdruckaktivität über Nord- und Mitteleuropa:

Nördlich der Alpen Schneefall, zeitweilig bis in die Niederun- gen. Am 24. starke Westwinde (Böenspitzen bis 85 km/h). Im Süden während der Nacht vom 24./25. leichte Niederschläge, sonst sonnig.

26.-27. Bisenlage, Tief über Südeuropa: Einzelne Schneefäl- le auf der Alpennordseite. Im Süden weiterhin ziemlich son- nig und niederschlagsfrei.

28.-30. Hoch über Nordwest-, Tief über Südeuropa: Am 28.

und 29. vereinzelt etwas Schneefall nördlich der Alpen. Hoch- nebel vorwiegend im Osten des Landes. Auf der Alpensüdsei- te am 29. Schneefall bis in die Niederungen, sonst relativ son- nig.

Dezember 1977

Die Dezemberwitterung brachte meistens über- durchschnittliche Temperaturen. Lagen die Überschüs- se in den Niederungen zwischen 0,5 und 1° C, zählte der Dezember in den Hochlagen zu den wärmsten die- ses Jahrhunderts. Einzig das Oberengadin registrierte normale Temperaturen.

Grössere Niederschlagsmengen fielen erst gegen das Monatsende, brachten aber noch nicht die ge- wohnten Schneemengen. Südexponierte Hänge blie- ben bis kurz vor Weihnachten bis in Höhen von gegen 2000 m ohne geschlossene Schneedecke. Graubünden und das nördliche Tessin erhielten nur 60 bis 90 Pro- zent der mittleren Monatssumme. Etwas besser war es im Südtessin und in den übrigen Gebieten. Hier fielen 70 bis 120 Prozent der Durchschnittsmenge. Im Jura betrug die Monatssumme 160 Prozent.

Mit Ausnahme der Ostschweiz, dem Genferseege- biet und einigen Alpentälern war die Schweiz über- durchschnittlich besonnt (100 bis 130 Prozent).

1.-5. Hoch von Nord- bis Mitteleuropa: Am 2. in der Ost- schweiz, vom 5. auf den 6. im Westen etwas Schneefall, sonst niederschlagsfrei. In den Niederungen Nebel oder Hochne- bel, darüber ziemlich sonnig. In der Bergen am 4. und 5. rela- tiv mild.

6.-9. Tief von West- bis Mitteleuropa reichend zieht in den westlichen Mittelmeerraum: Zeitweise Niederschläge, beson- ders in der Westschweiz, im Wallis und auf der Alpensüdsei- te. In den Niederungen zuerst Schnee, dann Regen. Am 7.

tagsüber niederschlagsfrei und teilweise sonnig. Föhn vom 6.

bis 8. mit hohen Windgeschwindigkeiten in den östlichen Al- pentälern (Altdorf bis 145 km/h).

10.-11. Ausgedehntes Tief über dem Atlantik; kräftiges Hoch über Nordosteuropa: Ganze Schweiz niederschlagsfrei. In den Niederungen der Alpennordseite Nebel oder Hochnebel, darüber und besonders auf der Alpensüdseite teilweise son- nig. Allgemein mild. Nullgradgrenze auf 2500 bis 3000 m ü. M. ansteigend.

12.-13. Durchgang einer Tiefdruckrinne von West nach Ost:

Allgemein stark bewölkt. Auf der Alpennordseite leichte Nie- derschläge. Schneefallgrenze auf 1000 bis 1500 m ü. M. ab- sinkend. Im Süden nur in der Nähe des Alpenkammes etwas Schneefall.

14.-16. Umfangreiches Hoch mit Zentrum über Mitteleuro- pa: Ganze Schweiz niederschlagsfrei. Im Mittelland Nebel oder Hochnebel, der sich nur teilweise auflöst. Darüber und in den übrigen Landesteilen grösstenteils sonnig. In den Bergen mild.

17.-21. Ausgedehntes Hoch mit Zentrum über Osteuropa: Im Mittelland bei Nebel oder Hochnebel ziemlich kalt. Über dem Nebelmeer und in den übrigen Gebieten verhältnismässig sonnig und mild. Am 21. von Westen her einsetzende Nieder- schläge.

22.-24. Ein Tief über Nordwesteuropa zieht nach Nordosteu- ropa: Ganze Schweiz zeitweise Niederschläge. Ein vereisen- der Regen bringt am 22. schwere Schäden im Strassenver-

kehr. Durch die Zufuhr von Warmluft aus Südwesten fällt am 24. Regen bis gegen 3000 m ü. M. (auf der Station Weissfluh- joch, 2670 m ü. M. seit Dezember 1947 nie mehr vorgekom- men!). Gleichentags auf der Alpennordseite starker West- wind.

25.-27. Ausgedehntes Tief zuerst über Nordost-, dann über Nordwesteuropa: Auf der Alpennordseite am 25. und 27. star- ker Westwind mit Böenspitzen von 90 bis 100 km/h. Im südli- chen Tessin am 25. und 26. noch ziemlich sonnig. In der übri- gen Schweiz Niederschläge. Schneefallgrenze wieder auf 800 m ü. M. absinkend.

28.-29. Tief über Nord-, Hoch über Westeuropa: Weitere Nie- derschläge auf der Alpennordseite mit Schneefall bis in die Niederungen. Im Süden niederschlagsfrei.

30.-31. Nordwestlage: Auf der Alpennordseite verbreitet Niederschläge, am 30. mit einzelnen Gewittern. Am gleichen Tag starker Westwind mit Böenspitzen bis 115 km/h. Auf der Alpensüdseite nur in Alpennähe etwas Schneefall, sonst rela- tiv sonnig.

Januar1978

Abgesehen von der Südwestschweiz (Region Genf und Teile der Waadt) erreichte die Sonnenscheindauer nur 60 bis 90 Prozent des langjährigen Mittelwertes.

Punkto Temperatur waren die Berggebiete und das Tessin nahezu normal. In den Alpentälern und den Nie- derungen der Alpennordseite lagen die Temperaturen leicht über dem Mittelwert.

Sehr grosse regionale Unterschiede wies die Nieder- schlagsverteilung auf. War das östliche Mittelland so- wie der Juranordfuss stellenweise defizitär, so wurde im Tessin zum Teil der fünffache Betrag der durch- schnittlichen Niederschläge gemessen. Zudem verteil- ten sich diese Niederschläge auf nur acht Nieder- schlagstage. In Lugano wurde mit 279 mm die grösste Januarsumme dieses Jahrhunderts gemessen. Auch die angrenzenden Gebiete Puschlav, Misox, Bündner Oberland und Oberengadin sowie im Westen die Vis- pertäler, das Simplongebiet und das Goms registrier- ten noch grosse Niederschlagsmengen. Übernormal (110 bis 180 Prozent) waren auch die Westschweiz und der Alpennordhang.

1.-5. Nordwestlage: Nördlich der Alpen am 1. und tagsüber auch am 2. sonnig. An den folgenden Tagen verbreitet Nie- derschläge. In den Niederungen zuerst Regen, dann Schnee.

Am 3. und 4. stürmischer Westwind mit Böenspitzen bis 110 km/h. Auf der Alpensüdseite in Alpennähe etwas Schneefall, sonst sonnig und trocken.

6.-10. Hoch wandert von Mittel- nach Osteuropa: Ganze Schweiz bis zum 9. niederschlagsfrei. In den Niederungen der Alpennordseite zeitweilig Hochnebel, ausserhalb davon, in den Bergen und auf der Alpensüdseite sonnig und mild. Am 10. gebietsweise etwas Niederschlag.

11.-12. Ein kräftiges Tief zieht von Schottland ins westliche Mittelmeer: Ein starker Druckfall (25 bis 30 mbar) führt am 11.

auf der Alpennordseite zu heftigem Föhn in den Alpentälern (Böenspitzen bis 135 km/h). Im Nordwesten des Landesstür- mischer Südwestwind. Auf der Alpensüdseite, im Oberwallis, Gotthardgebiet, Bündner Oberland und Oberengadin setzt er- giebiger Schneefall ein (Lugano: 38 cm, Locarno-Monti: 51 cm, Olivone: 91 cm und San Bernardino: 95 cm Neuschnee in 24 Stunden).

13.-15. Tief im westlichen Mittelmeerraum, Hoch über Mit- teleuropa: Im Mittelland kräftige Bise. In den Bergen am 14.

und 15. sonnig. Im Tessin und in den südlichen Vispertälern vereinzelt noch etwas Niederschlag.

16.-18. Tief über West-, Hoch über Osteuropa: Anfänglich im Süden, dann auch auf der Alpennordseite leichte Nieder- schläge. In den Niederungen teils Regen, teils Schnee. Am 16.

und 17. (vormittags) Föhn in den Alpentälern.

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19.-21. Eine Tiefdruckrinne erstreckt sich von Schottland bis ins westliche Mittelmeer: Am 19. in der ganzen Schweiz, an den folgenden Tagen vorwiegend auf der Alpennordseite Niederschläge. Im Jura einzelne Gewitter.

22.-23. Ein schwaches Zwischenhoch zieht von West nach Ost, gefolgt von einem Höhentrog: Nördlich der Alpen am 22.

zum Teil sonnig. In der Nacht vom 22. auf den 23. und am 23.

Niederschläge; zuerst Schnee bis in die Niederungen, dann in Regen übergehend. Im Süden niederschlagsfrei aber sonnen- arm.

24.-25. Westlage: Weitere Niederschläge mit einzelnen Ge- wittern auf der Alpennordseite. Am 24. starker Südwestwind, in den Alpentälern Föhn mit Windgeschwindigkeiten bis 120 km/h. Im Tessin am 25. sonnig und trocken.

26.-27. Hoch über der Biskaya, Tief über Nordeuropa: Am 26. nördlich der Alpen noch Niederschläge, am 27. grössten- teils niederschlagsfrei und in einigen Gebieten (besonders Graubünden) sonnig. Im Süden bis am Abend des 27. sonnig.

28.-30. Ein kräftiges Tief über den Britischen Inseln verlagert sich nach Dänemark; ein Sekundärtief entsteht über Nordita- lien: Am 28. aussergewöhnlich starke Schneefälle auf der Al- pensüdseite, im zentralen Alpengebiet, Oberengadin und in den südlichen Vispertälern (Magadinoebene: 70 cm, Locarno- Monti: 85 cm, Monte Bre: 94 cm Neuschnee in 24 Stunden).

Am 28. und 29. Nachlassen der Niederschläge und z. T. son- nig.

31. Höhentrog von Südnorwegen bis Jugoslawien: Auf der Alpennordseite noch einzelne leichte Schneefälle bis in die Niederungen, im Süden sonnig.

Februar 1978

Der Februar war durchwegs sonnenarm. Die Defizite betrugen für die meisten Gebiete 30 bis 50 Prozent.

Im ganzen lande herrschte ein erheblicher Nieder- schlagsüberschuss. Selbst niederschlagsarme Gebiete (z. B. Engadin) verzeichneten immer noch knapp 150 Prozent der Norm, währenddem weite Gebiete (Tessin, Wallis, Berner Oberland, Rheinwald und Tödigebiet) das zwei- bis dreifache der normalen Februarsummen erhielten. Auch in den übrigen Landesteilen wurde die Norm ganz erheblich überschritten.

Für einige Regionen (Jura und Tessin) zählte dieser Februar zu den schneereichsten der letzten Jahrzehnte.

So registrierte La Chaux-de-Fonds am 7. Februar eine Schneehöhe von 162 cm und im ganzen Tessin lag bis zum Monatsende eine geschlossene Schneedecke. Er- wähnenswert ist ferner der in verschiedenen Gebieten der Alpennordseite in selten ergiebigem Masse gefalle- ne Eisregen vom 19. Februar.

Ungewöhnlich war auch der massive Temperaturan- stieg in den Bergen vom 15. auf den 16. Februar. Lagen die Temperaturen bis Mitte Monat unter dem Mittel, so drang die von Westen her einsetzende Erwärmung bis zum Monatsende bis zur Alpensüdseite durch. Gesamt- haft resultierte somit im westlichen Mittelland, im Vor- alpen- und östlichen Alpengebiet ein leichter Über- schuss, während vor allem die Südschweiz noch etwas defizitär war.

1.-3. Tiefdruckrinne Nordsee-Balkan: Niederschläge, haupt- sächlich auf der Nordseite der Alpen. Am 1. Föhn, dann star- ker Westwind. Im Süden am 3. ziemlich sonnig.

4.-5. Hochdruckbrücke Südwesteuropa-Russland: Abgese- hen von einigen lokalen Niederschlägen, nördlich der Alpen vorwiegend sonnig; besonders in Graubünden und im Tes- sin. Am 4. Föhn.

6.-7. Kaltlufttropfen zieht von der Nordsee nach Italien: Auf der Alpennordseite zum Teil recht ergiebige Schneefälle, be- sonders im Jura. Im Süden niederschlagsfrei und sonnig. Am 7. mässig starker Föhn.

8.-9. Hoch über Nord-, Tief über Südeuropa: Am 8. im Tessin und Engadin noch sonnig, dann in der ganzen Südschweiz Schneefall bis in die Niederungen. Im Mittelland, Wallis und in Graubünden am 9. gebietsweise ziemlich sonnig.

10.-11. Ausgedehntes Tief über Mittel- und Südeuropa: Am 10. starker Föhn in den Alpentälern (bis 120 km/h). Süd- schweiz und Alpengebiet weitere ergiebige Schneefälle; spä- ter auch in der übrigen Schweiz Schnee bis in die Niederun- gen.

12.-15. Tiefdruckrinne zieht von West- nach Osteuropa: Am 12. auf der Alpennordseite verbreitet, in den übrigen Regio- nen nur noch gebietsweise etwas Niederschlag. Am 13. und 14. beiderseits der Alpen Aufhellungen abwechselnd mit leichten Schneefällen. Am 15. im ganzen Land sonnig, in der Nacht auf den 16. Niederschläge.

16.-20. Komplexe Tiefdrucklage: Am 16. in den Niederungen der Westschweiz Regen und starker Südwind (bis 80 km/h);

im Wallis einzelne Gewitter. In der östlichen Landeshälfte, be- sonders aber im Tessin, Schneefall. In den Bergen stürmi- scher Südwestwind (Jungfraujoch bis 185 km/h). Am 19. in verschiedenen Gebieten der Alpennordseite vereisender Re- gen und/oder Eisregen (Eiskörner). Im Süden am 18. und 20.

ziemlich sonnig.

21.-23. Südwestlage: Stellenweise noch etwas Nieder- schlag, dazwischen stärkere Aufhellungen. Spürbarer Tempe- raturanstieg in den Niederungen der Ostschweiz. Am 23. in den Alpentälern starker Föhn mit Böenspitzen bis 130 km/h.

24.-26. Umfangreiches Tief im Raum Atlantik-Westeuropa:

Am 24. und 25. weiterhin Föhn. In den Föhngebieten relativ sonnig, sonst zeitweise Niederschläge, besonders im Süden.

27.-28. Südwestlage: Am 27. im Süden verbreitet, auf der Al- pennordseite nur gebietsweise leichter Niederschlag. Tempe- raturanstieg im Tessin. Am 28. im Süden und Osten des Lan- des stärkere Aufhellungen.

März 1978

Wie schon die Monate Januar und Februar wies auch der März ein beachtliches Sonnenscheindauerdefizit auf. Auf der Alpennordseite betrug das Manko 30 bis 50 Prozent während im Tessin, im Engadin und den Bündner Südtälern die Verluste etwas geringer waren.

Trotz der unternormalen Besonnung wiesen die mei- sten Stationen leicht überdurchschnittliche Temperatu- ren auf. Dies besonders ausgeprägt am Juranordfuss und in den Föhntälern der Alpennordseite.

Die Niederschläge waren wiederum weit übernor- mal. Für die Alpennordseite, das Wallis sowie Nord- und Mittelbünden zählte dieser Monat zu den nieder- schlagsreichsten März-Monaten der letzten siebzig Jahre. Zu Beginn der letzten Dekade registrierten viele Stationen innert 24 Stunden Niederschlagssummen, wie sie sonst dem langjährigen Monatsmittel entspre- chen würden. Sierre und Gsteig notierten sogar Höchstwerte. Etwas weniger niederschlagsreich waren Südtessin und Engadin.

1.-3. Südwestlage: Nördlich der Alpen noch vereinzelt Nie- derschläge abwechselnd mit Aufhellungen. Am 3. allgemein sonnig. Im Süden am 1. und 2. Niederschläge.

4.-5. Eine Tiefdruckrinne zieht von West- nach Osteuropa:

Am 4. im Osten des Landes noch sonnig, im Süden Nieder- schläge, die sich in der Nacht vom 4./5. auf die ganze Schweiz ausbreiten. Nördlich der Alpen Schneefallgrenze bis 600 m ü. M. absinkend.

6.--8. Hoch über Westeuropa, Tief über dem westlichen Mit- telmeer: In den Niederungen der Alpennordseite Bise und Hochnebel, der sich am 7. und 8. gebietsweise auflöst. Auf der Alpensüdseite und in den nebelfreien Gebieten nördlich der Alpen sonnig.

9.-12. Ein Hochdruckrücken zieht von Westen über Mitteleu- ropa hinweg, gefolgt von einer Tiefdruckrinne: Am 9. im östli- 7

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chen Alpengebiet noch leichte Schneefälle, sonst vorwiegend sonnig. Vom 10. bis 12. wieder stärker bewölkt, besonders im Alpenraum, jedoch ohne nennenswerte Niederschläge bis zum Abend des 12. März. Im Süden verhältnismässig sonnig und niederschlagsfrei bis zur Nacht vom 12./13.

13.-16. Südwestlage: Niederschläge mit einzelnen Gewit- tern. Am 14., 15. und 16. starke Westwinde mit Böenspitzen von über 80 km/h, am 16. ausserdem Föhn in den Alpentä- lern. Im Tessin ebenfalls zeitweilig Niederschläge, hauptsäch- lich in Alpennähe.

17.-19. Höhentrog verlagert sich von West- nach Osteuropa:

Am 17. stürmische Westwinde mit Böen bis 105 km/h im Mit- telland. Zeitweilig Niederschläge, dazwischen Aufhellungen.

Auf der Alpensüdseite in den Bergen etwas Schneefall, sonst relativ sonnig.

20.-27. Westwindlage mit Durchgang mehrerer Störungen:

Niederschläge auf der Alpennordseite, im ganzen Alpenge- biet und im nördlichen Teil des Tessins. Am 20. verschiedent- lich bis über 100 mm in 24 Stunden! In den Niederungen teils Regen, teils Schnee. Am 21., 23., 24. und 26. vereinzelte Ge- witter. Stürmische West-, bzw. Südwestwinde an den folgen- den Tagen: 20. März: Böen bis 100 km/h in den Niederungen (Jungfraujoch über 185 km/h), 21. März: Böen bis 110 km/h, 23. März starker Föhn in den Alpentälern, im Mittelland West- wind mit Böen bis 80 km/h und schliesslich am 26. Böen bis 105 km/h. In den Bergen trat vom 19. auf den 20. ein bemer- kenswerter Temperaturanstieg von 10 Grad auf, dem inner- halb von 24 Stunden eine zum Teil noch stärkere· Abkühlung von 10 bis 15 Grad folgte.

28.-30. Zuerst West-, dann Südlage: Erwärmung in der gan- zen Schweiz. Am 28. allgemein sonnig. In den Tälern der Al- pennordseite Föhn. Am 29. im Süden und Westen Bewöl- kungszunahme. Am 30. im Tessin Niederschläge.

31. Durchgang einer Störung: Im Westen und auf der Alpen- südseite Niederschläge, im Osten des Landes noch teilweise sonnig.

April 1978

Obwohl gesamthaft gesehen die Niederschläge auf der Alpennordseite meist defizitär waren, brachte der April - wie schon in vorangegangenen Jahren - noch- mals intensive Schneefälle. Diesmal wurden haupt- sächlich der zentrale und östliche Alpenraum betrof- fen. Einzelne Gebiete notierten vom 11. auf den 12. 60 bis 80 cm Neuschnee. Die Alpensüdseite war normal bis leicht überdurchschnittlich.

Etwas zu kalt und sonnenarm waren die weiteren Merkmale dieses Monates. Der Nordosten des Mittel- landes erreichte noch nahezu normale Temperaturen, während von den übrigen - durchwegs zu kalten - Landesteilen die Südseite das grösste Manko aufwies.

Der Südtessin verzeichnete auch das grösste Sonnen- scheindefizit. Ostschweiz und Hochalpen erlangten zum Teil noch beinahe durchschnittliche Werte.

1.-2. Flachdrucklage: Am 1. im Süden verbreitet, auf der Al- pennordseite nur gebietsweise etwas Niederschlag mit ein- zelnen Gewittern. Am 2. beiderseits der Alpen teilweise son- nig aber nicht ganz niederschlagsfrei.

3.-5. Flachdrucklage mit Hoch über Nord- bzw. Nordwesteu- ropa und Tief über Südeuropa: Wechselhaft, meist stark be- wölkt. Einzelne Gewitter. Auf der Alpensüdseite am 3. und 4.

ziemlich sonnig.

6.-8. Bisenlage: Nördlich der Alpen am 6. kräftige Bise mit Windspitzen bis 80 km/h. Auf der Alpensüdseite leichte Nie- derschläge, z. T. mit Gewittern. Am 7. und 8. gebietsweise sonnig, besonders im Nordwesten und Nordosten des Lan- des. Kühl in den Niederungen beiderseits der Alpen.

9.-12. Ein kräftiges Tief über Nordeuropa weitet sich zum westlichen Mittelmeer aus: Am 9. allgemein noch sonnig und bis zum Abend niederschlagsfrei, dann Bewölkungszunahme 8

und über das ganze Land sich ausbreitende Niederschläge.

Einzelne Gewitter im Mittelland, Voralpengebiet und Tessin.

Markanter Temperaturrückgang vom 10. auf den 11. (Kalt- front). Am 11. und in der Nacht zum 12. ergiebige Schneefälle im zentralen und östlichen Alpengebiet.

13.-14. Schwaches Zwischenhoch über Mitteleuropa: Nörd- lich der Alpen wechselhaft. Im Süden vorwiegend sonnig aber kühl. Vereinzelt Gewitter.

15.-17. Hoch zuerst über West-, später über Mitteleuropa;

Tief über dem westlichen Mittelmeer verlagert sich ostwärts:

Jura, Mittelland und Alpen stark bewölkt und gebietsweise Niederschlag, zum Teil mit Schnee bis in die Niederungen.

Am 17. gebietsweise sonnig. Im Tessin am 16. und 17. nieder- schlagsfrei und ziemlich sonnig. Föhn in den Tälern der Al- pensüdseite.

18.-20. Das Hoch verlagert sich nach Osten; vom Atlantik dringt eine schwache Störung gegen Mitteleuropa vor: Am 18. noch relativ sonnig, dann Bewölkungszunahme und Nie- derschläge, vorwiegend im Westen des Landes. Weiterhin kühl.

21.-23. Schwach ausgeprägtes Höhentief zieht von den Briti- schen Inseln gegen die Alpen: Meist stark bewölkt und ge- bietsweise etwas Niederschlag. Vereinzelt Gewitter.

24.-25. Flaches Zwischenhoch über Mitteleuropa: Nördlich der Alpen einige lokale Schauer oder Gewitter, sonst allge- mein sonnig und warm. Im Süden nur mässig sonnig.

26.-28. Flaches Tief über West- und Mitteleuropa: Anfangs in der Ostschweiz relativ sonnig, dann im ganzen Land stellen- weise recht ergiebige Niederschläge. Gewitter im westlichen Mittelland und Jura. Im Tessin am 28. ziemlich sonnig.

29.-30. Südwestlage: In den Föhngebieten der Alpennord- seite und im Jura am 29. sonnig. Am 30. stark bewölkt und im Tessin sowie im Nordwesten des Landes Niederschläge.

Mai 1978

Auch der Mai war sonnenarm und kalt. Die negativen Abweichungen vom langjährigen Mittelwert betrugen 1 bis 2° C. Die üblichen drei bis vier schönen und war- men Frühsommertage fehlten fast durchwegs. Die ge- ringste Sonnenscheineinbusse registrierte noch das Gebiet San Bernardino - Olivone.

Mit Ausnahme eines geringen Niederschlagsdefizi- tes im Misox und einigen nördlich daran anschliessen- den Tälern erreichten die Niederschläge 110 bis 180 Prozent der Mittelwerte. Hervorzuheben sind die ge- bietsweise sehr grossen Tagesmengen vom 21„ 22.

und 24.

1.-2. Tief über West- und Mitteleuropa verlagert sich nach Osten: Am 1. verbreitet Niederschläge in der ganzen Schweiz.

Beiderseits der Alpen relativ kühl. Am 2. in der Südwest- schweiz teilweise, im Tessin vorwiegend sonnig und nieder- schlagsfrei.

3.-4. Hochdruckbrücke über Mitteleuropa verschiebt sich ostwärts; von Westen folgt ein flaches Tief: Am 3. in der gan- zen Schweiz tagsüber trocken und meist sonnig. In der Nacht vom 3. auf den 4. Niederschläge, hauptsächlich in der West- und Südschweiz. Am 4. auf der Alpennordseite sonnig und niederschlagsfrei, im Süden stark bewölkt und etwas Nieder- schlag.

5.-6. Das flache Tief erreicht Mitteleuropa: In der West- und Nordwestschweiz sowie in den Alpen leichte Niederschläge.

Gewitter im zentralen Mittelland und Jura. In den Alpentälern Föhn mit Böenspitzen bis 100 km/h. Föhngebiete teilweise sonnig. Auf der Alpensüdseite ergiebige Niederschläge. Am 6. beidseits der Alpen Niederschläge. Merkliche Abkühlung nördlich der Alpen. Im Süden Schneefall bis gegen 900 m ü.M.

7.-9. Tief über Mitteleuropa verlagert sich nach Osten: Am 7.

im westlichen Mittelland und im Wallis tagsüber grösstenteils trocken, in den übrigen Gebieten der Alpennordseite leichte

(11)

Niederschläge. Am 8. verbreitet und am 9. hauptsächlich im Norden und Osten weitere Niederschläge. Auf der Alpensüd- seite vom 7. bis 9. sonnig und abgesehen von einzelnen Ge- wittern auch niederschlagsfrei.

10.-11. Hochdruckbrücke von den Azoren bis Skandinavien;

Tief über Osteuropa: In der Westschweiz, im Wallis und auf der Alpensüdseite meist sonnig. Im Osten des Landes leichte Niederschläge und Gewitter. Nullgradgrenze bis 600 m ü. M.

absinkend.

12.-14. Kaltlufttropfen zieht von den Britischen Inseln zur Adria: Nördlich der Alpen verbreitet Niederschläge. Schnee- fall bis gegen 900 m ü. M. Im Tessin vorerst in Alpennähe, später im südlichen Teil etwas Niederschlag, sonst teilweise sonnig aber kalt.

15.-17. Flachdrucklage: Am 16. tagsüber grösstenteils nie- derschlagsfrei, sonst teils sonnig, teils bedeckt und Nieder- schläge. Am 17. zahlreiche Gewitter in der Westschweiz.

18.-20. Ein flaches Tief wandert von Westfrankreich nach Norddeutschland: Am 18. verbreitet Gewitter auf der ganzen Alpennordseite und im Wallis. Am 19. weitere Gewitter, hauptsächlich in der Ostschweiz. Im Wallis etwas Sonne, ebenso am 20. im Tessin.

21.-24. Tief zieht vom westlichen Mittelmeer über die Alpen

nach Norddeutschland: Auf der Alpensüdseite am 21. ver- breitete und zum Teil ausserordentlich ergiebige Niederschlä- ge (bis 150 mm in 24 Stunden). Nördlich der Alpen zuerst nur gebietsweise etwas Niederschlag mit Gewittern, dann am 22.

auch in der Ostschweiz starke Regenfälle. Am 23. im Wallis, am 24. auch im Bündner Oberland und Tessin zeitweilig son- nig.

25.-27. Nordostlage: Noch einzelne Schauer und Gewitter, sonst ziemlich sonnig im ganzen Land. Auf der Alpennordsei- te etwas wärmer, im Süden immer noch relativ kühl.

28.-30. Ausgedehntes Hoch mit Zentrum über der Nordsee:

Ganze Schweiz sonnig und abgesehen von einigen Gewitter- regen auch niederschlagsfrei. Temperaturen etwa normal.

31. Flachdrucklage: Zahlreiche Gewitter (z. T. mit Hagel) in der ganzen Schweiz.

Juni 1978

War die erste Dekade sonnig und warm, so lagen die Temperaturen in den folgenden Wochen bis gegen das Monatsende erheblich unter dem Mittel, so dass ein Defizit von 0,5 bis 1,5° C resultierte. Einzelne Tage die- ser Periode zählten zu den kältesten Junitagen dieses Jahrhunderts. Auch die Sonnenscheindauer war, abge- sehen von den leicht überdurchschnittlichen Werten in Graubünden, grösstenteils unternormal.

Grosse Teile der Schweiz waren etwas zu trocken oder registrierten nahezu der Norm entsprechende Niederschläge. Einzig das Wallis (Sierre-Brig: 270 Pro- zent) und lokal auch das Misox waren sehr nieder- schlagsreich.

1. Flachdrucklage: Einige Gewitter, sonst sonnig und nieder- schlagsfrei.

2.-5. Flaches Hoch über Mitteleuropa: Weiterhin sonnig und warm. Lokale Gewitter mit einzelnen Hagelfällen. Nullgrad- grenze von 3100 bis 3500 m ü. M. ansteigend.

6.-7. Südwestlage: Zunahme der Gewittertätigkeit, haupt-

sächlich nördlich der Alpen. In der Nacht zum 7. im Norden, in der folgenden Nacht auch in den übrigen Gebieten einige Re- genfälle. Tagsüber vorwiegend sonnig und warm. Nullgrad- grenze in 3600 m ü. M.

8.-10. Ausgedehntes Tief mit Schwerpunkt über Nordeuro- pa: Am 8. verbreitete Regenschauer, ausgenommen im südli- chen Tessin. Am 9. wieder sonnig und warm. Gegen Abend und in der Nacht auf den 10. zahlreiche Gewitter; zuerst in den Voralpen der Zentral- und Ostschweiz, dann auch im westlichen Mittelland und Wallis. Am 10. im Norden und

Nordwesten teilweise sonnig, in den restlichen Gebieten meist stark bewölkt.

11.-13. Hoch über Westeuropa dehnt sich ostwärts aus; je ein Tief über Nord- und Südeuropa: Markante Abkühlung in den Niederungen der Alpennordseite. Im Voralpengebiet stark bewölkt. Am 12. ziemlich sonnig und tagsüber nieder- schlagsfrei. Am 13. gebietsweise Schauer. Schneefall in den Alpen bis 2000 m ü. M.

14.-15. Flachdrucklage: Anfänglich noch etwas Sonnen- schein, dann verbreitet Niederschläge mit Gewittern, vorwie- gend im Jura und Voralpengebiet. Ganze Schweiz relativ kühl.

16.-17. Flaches Tief über Mitteleuropa: Zum Teil ergiebige Niederschläge, besonders auf der Alpensüdseite. Nördlich der Alpen Schneefall bis 1000 m ü. M., in der Südschweiz bis 1400 m ü. M. Temperaturen (Tagesmittel) 5 bis 9 Grad unter der Norm!

18.-19. Zwischenhoch über Mitteleuropa: Am 18. in der West- und Nordwestschweiz einige Schauer, sonst teilweise sonnig aber kühl. Am 19. zahlreiche Gewitter entlang dem Al- pennordhang, im westlichen Jura, Genfersee-Gebiet und Wallis. Graubünden relativ sonnig.

20.-22. Zwischenhoch baut sich ab; über Nordeuropa ent- steht ein kräftiges Tief: Anfänglich ziemlich sonnig, dann Be- wölkungszunahme und stellenweise Niederschlag. Am 22.

Gewitter. Vorübergehend leichter Temperaturanstieg.

23.-24. Umfangreiches Tief über der Nordsee: In Graubün- den am 23. noch teilweise sonnig, später wie in den übrigen Gebieten ergiebige Niederschläge. Erneuter Temperaturrück- gang. Schneefall im Vorderrheintal bis 1000 m ü. M. Im Tes- sin strichweise Hagel.

25.-26. Hoch über dem Atlantik dehnt sich vorübergehend bis Mitteleuropa aus: Wechselhaft, teilweise sonnig aber nicht niederschlagsfrei. Temperaturen stark unternormal.

27.-28. Kaltlufttropfen durchquert die Schweiz: Auf der Al- pennordseite am 27. verbreitet, am 28. nur noch stellenweise Niederschläge. Südtessin, dann auch Wallis und Engadin re- lativ sonnig. Ganze Schweiz kalt.

29.-30. Zwischenhoch über Mitteleuropa: Temperaturan- stieg, besonders in den Bergen. Im Norden und Osten des Landes noch etwas Niederschlag, sonst ziemlich sonnig. Auf der Alpennordseite am 30. zahlreiche Gewitter.

Juli 1978

Während Tessin und Graubünden fast durchwegs normal besonnt waren, blieben die Ost- und Zentral- schweiz leicht defizitär. Die übrigen Gebiete wiesen alle grössere Fehlbeträge auf.

Der Juli war im Mittel 0,5 bis 1,5° C zu kühl. Die soge- nannten Hitzetage mit Temperaturen von mindestens 30° C waren spärlich; im Tessin fehlten sie sogar ganz.

Die Niederschläge erreichten in den meisten Gebie- ten 70 bis 90 Prozent der üblichen Menge. In Schaff- hausen, in Nordbünden und ein paar weiteren kleine- ren Gebieten waren es sogar weniger als 60 Prozent. In grossen Teilen von Graubünden, teilweise in den Ber- ner Alpen und in den Freibergen fielen normale bis leicht überdurchschnittliche Quantitäten und ganz aus dem Rahmen fiel das Puschlav mit 170 bis 200 Prozent.

Die durchschnittliche Niederschlagsarmut soll aber nicht über die intensiven Regenfälle vom 4./5. hinweg- täuschen. Dies besonders in Graubünden und im Tes- sin (Magadino-Ebene: 138 mm in 6 Stunden). Eine zweite Abnormität waren die Schneefälle bis 1200 m ü. M. am 5. Juli in Nord-und Mittelbünden.

1.-2. Hoch über West-, Tief über Nordeuropa: Am 1. verbrei- tet Niederschläge. Am 2. nur noch nördlich der Alpen einige Regenschauer, sonst ziemlich sonnig, besonders im Tessin.

Beiderseits der Alpen kühl.

(12)

3.-9. Zyklonale Südwest- bis Nordwesflage: Auf der Alpen- nordseite vorwiegend stark bewölkt und häufig Niederschlä- ge. Schneefallgrenze am 5. in einem Teil der Alpen vorüber- gehend bis 1200 m ü. M. sinkend. Auf der Alpensüdseite, im Engadin und teilweise auch im Wallis am 5., 7., 8. und 9. ziem- lich sonnig, jedoch weiterhin kühl.

10.-14. Flachdrucklage: Anfänglich regnerisch und kühl im ganzen Land. Am 11. gebietsweise sonnig; nachmittags ver- breitet Gewitter mit starken Regenfällen und strichweise Ha- gel, hauptsächlich nördlich der Alpen. Zahlreiche Schäden in den Kantonen Bern, Luzern und Zürich. In den Bergen Tempe- raturanstieg (Nullgradgrenze um 3100 m ü. M.). Vom 12. an auch in den Niederungen wärmer und zunehmend sonnig.

Am 14. wieder zahlreiche Gewitter mit Hagel (besonders in den Kantonen St. Gallen und Appenzell).

15.-17. Hoch von Nordwest- bis Mitteleuropa: Am 15. in Graubünden noch einige gewitterartige Schauer, dann in der ganzen Schweiz sonnig, warm und niederschlagsfrei bis zum Abend des 17.

18.-19. Von Westen her durchquert ein Höhentrog die Schweiz: Beiderseits der Alpen Gewitter mit Hagel (bisher schwerster Hagelschlag in diesem Jahr), speziell im St. Galler Rheintal und Toggenburg. Temperaturrückgang. Am 19.

Schneefall in den Alpen bis 2300 m ü. M. Auf der ganzen Al- pennordseite stark bewölkt und Niederschläge, hauptsächlich im Osten des Landes. In der Südschweiz einige Gewitter, sonst sonnig und normale Temperaturen.

20.-21. Hoch über dem Atlantik, Tief über Nordeuropa:

Nachlassen der Niederschläge nördlich der Alpen, aber noch stark bewölkt und kühl. Im Süden meist sonnig.

22.-24. Das Hoch dehnt sich bis Mitteleuropa aus: Ganze Schweiz vom 22. bis 24. niederschlagsfrei und an den mei- sten Orten sonnig. langsamer Temperaturanstieg.

25.-27. Flache Druckverteilung: Am 25. meist sonnig und warm. Lokale Gewitter und etwas Niederschlag im östlichen Alpenraum. Am 26. verbreitet Niederschläge, ausgenommen im Südtessin und Engadin. Am 27. wieder grösstenteils son- nig und warm.

28.-29. Über Mitteleuropa hat sich ein flaches Hoch gebildet:

Ganze Schweiz sonnig und warm, vereinzelte Schauer. Null- gradgrenze um 3800 m ü. M.

30.-31. Hoch über Nordost-, Tief über Westeuropa: Allge- mein sonnig und warm. Ausser einigen lokalen Gewitterre- gen niederschlagsfrei bis zum Abend des 30. Am 31. zahlrei- che und heftige Gewitter im Jura, Mittelland und Voralpenge- biet.

August 1978

Auch dieser Monat war zu kalt. Das Manko betrug 0,5 bis 1,5° C. Es gab etliche, ausgesprochen kühle Tage;

so auch gegen Monatsende mit Schneefällen bis 800 m ü. M. in der Zentralschweiz.

Trotz der unternormalen Temperaturen erreichte we~

nigstens die Sonnenscheindauer (übrigens erstmalig in diesem Jahr) mehr oder weniger normale Monats- werte, ja zum Teil wurden sogar leichte Überschüsse notiert.

Obwohl die monatlichen Niederschlagsmengen nicht aussergewöhnlich hoch waren, führten die enor- men Intensitäten zum Teil zu verheerenden Über- schwemmungen. Am 7. wurden Tagesmengen von 130 bis 318 mm (dies in Camedo, Centovalli) gemessen.

1.--6. Ein kräftiges Tief über Westeuropa zieht nordwärts;

Hoch über Nordosteuropa wandert nach Süden und baut sich ab: Vorerst, besonders auf der Alpensüdseite starke Regen- fälle. Am 2. noch einige lokale Schauer, sonst ziemlich son- nig, ausgenommen im Tessin. Am 3. zahlreiche Gewitter im Mittelland, am Alpennordhang und im Wallis. Am 4. und 5. im Osten des Landes noch etwas Regen; im Süden und Westen, hernach auch in den übrigen Gebieten recht sonnig. Am Spät-

nachmittag und Abend des 6. heftige präfrontale Gewitter, zum Teil mit Hagel. In der Nacht verbreitet Regen.

7.-9. Tiefdruckrinne durchquert die Schweiz: Sehr intensive Niederschläge in allen Landesteilen. Markanter Temperatur- rückgang. Schneefallgrenze am 7. von 3000 auf 2000 m ü. M.

absinkend. In den Niederungen der Alpennordseite böige Winde bis 80 km/h, im Tessin bis 95 km/h. Zahlreiche Gewit- ter in der ganzen Schweiz. Am 8. und 9. weitere Niederschlä- ge nördlich der Alpen, im Tessin Aufhellungen. Kalt in den Niederungen, in den Bergen vorübergehend Schneefall bis 1450 m ü. M.

10.-11. Hoch über West-, Tief über Nordosteuropa: Am 10.

ziemlich verbreitet, am 11. nur noch auf der Alpennordseite stellenweise etwas Niederschlag. Im Tessin, Wallis und in der Westschweiz relativ sonnig. Temperaturen im ganzen Land unter der Norm. Nullgradgrenze um 2600 m ü. M.

12.-13. Eine Tiefdruckrinne zieht über Mitteleuropa hinweg:

Zuerst sonnig und tagsüber niederschlagsfrei. In der Nacht auf den 13. in der westlichen Landeshälfte, hernach auch in den übrigen Gebieten Regen. Verbreitet Gewitter. Beidseits der Alpen weiterhin kühl.

14.-15. Zwischenhoch dehnt sich von Westeuropa ostwärts aus: Allgemein sonnig. Am 15. gewittrige Schauer, beson- ders im Westen des Landes. Erwärmung in den Bergen.

16.-17. Durchgang einer Tiefdruckrinne: Am 16. verbreitet Niederschläge, z. T. mit Gewittern und Hagel. Am 17. in der Westschweiz und im Tessin wieder ziemlich sonnig.

18.-22. Hoch über Mitteleuropa: Ganze Schweiz sonnig und zunehmend wärmer.

23.-29. Hoch über Nordwest-, Tief über Nordeuropa: Am 23.

in der Nordostschweiz und im Tessin, am 24. im Tessin und in Graubünden einige Gewitter. üorige Gebiete trocken und meist sonnig. Nullgradgrenze zwischen 3300 und 3700 m ü. M. Ein Temperaturrückgang bringt am 26. in der Ostschweiz vorübergehend starke Bewölkung.

30.-31. Ein ausgedehntes Tief reicht von der Ostsee bis ins westliche Mittelmeer: In der Nacht vom 29. auf den 30. und am 30. verbreitet Niederschläge. Starke Abkühlung in den Bergen. Am 31. in der Westschweiz, im Wallis und im Oberen- gadin wieder ziemlich sonnig. In den übrigen Gebieten weite- re Niederschläge.

September 1978

Erstmals nach fünf Monaten konnten in den meisten Gebieten wieder normale, vielerorts sogar überdurch- schnittliche Monatsmitteltemperaturen festgestellt werden. Die Überschüsse betrugen 1 bis 2° C. Einzig das Säntisgebiet sowie die höheren Lagen von Nord- und Mittelbünden waren etwas zu kühl.

Die Sonnenscheindauer erreichte im .ganzen Land normale bis leicht überdurchschnittliche Werte.

Grössere regionale Unterschiede gab es bei den Nie- derschlägen. Mit 5 mm Monatssumme notierten Locar- no und Cevio (Maggiatal) den kleinsten Wert dieses Jahrhunderts. Sehr niederschlagsarm waren auch die angrenzenden Gebiete (weniger als 10 Prozent). Gros- se Teile registrierten 40 bis 90 Prozent der Norm und nur die Schwyzer- und Glarneralpen sowie Prättigau und Unterengadin waren leicht übernormal.

1. Ausgedehntes Tief von der Ostsee bis zum westlichen Mit- telmeer: Ganze Alpennordseite stark bewölkt. Im Jura und in den Voralpen leichte Niederschläge. Kühl (Tagesmittel der Temperatur 6 bis 7 Grad unter der Norm). Im Süden gebiets- weise sonnig.

2.-4. Hoch zieht über die Britischen Inseln ostwärts und schwächt sich langsam ab: Am 2. in der Zentral- und Ost- schweiz sowie in Graubünden noch ziemlich stark bewölkt und etwas Niederschlag. In den restlichen Gebieten sonnig.

(13)

Am 3. und 4. im ganzen Land sonnig und zunehmend wär- mer.

5.-7. Westlage: Am 5. Bewölkungszunahme von Westen her.

Nachmittags und abends zahlreiche Gewitter auf der Nordsei- te der Alpen. Am folgenden Tag in der ganzen Schweiz Nie- derschläge, teilweise mit Gewittern. Am 7. im Tessin wieder ziemlich sonnig, in den übrigen Regionen noch vorwiegend stark bewölkt.

8.-12. West- bis Nordwestlage: Ein Tief im Raume Schott- land-Südskandinavien steuert Störungen gegen Mitteleuro- pa, welche am 8., 9., 11. und 12. gebietsweise Niederschläge verursachen. Trotzdem bleibt die Besonnung in den meisten Landesteilen ziemlich gross, insbesondere auf der Alpensüd- seite. Vom 11. auf den 12. bringt eine Kaltfront einen schrof- fen Temperaturrückgang. Innerhalb von 24 Stunden fällt die Temperatur in den Alpen um 10 bis 15 Grad (in Schuls um 19 Grad!).

13.-17. Hoch zieht von der Biskaya ostwärts gegen den Bal- kan: Am 13. im östlichen Alpengebiet noch vereinzelte Nie- derschläge, dann auch in dieser Region sonnig. Kräftige Er-

wärmung sowohl in den Niederungen wie auch in den Ber- gen. Nullgradgrenze vorübergehend auf über 4000 m ü. M.

ansteigend.

18.-21. Hoch über den Britischen Inseln; Tief im Raume Skandinavien-Ostsee: Im Norden und Osten des Landes zeit- weilig stärker bewölkt, jedoch ohne nennenswerte Nieder- schläge. In den übrigen Gebieten sehr sonnig.

22.-26. West- bis Nordwestlage: Am 22. sonnig und tags- über niederschlagsfrei. In der Nacht zum 23. und am folgen- den Tag in der östlichen Landeshälfte starke Bewölkung und etwas Regen. Am 24. und 25. wieder allgemein sonnig. Am 26. im Tessin vorwiegend stark bewölkt. Nullgradgrenze um 3300 m ü. M.

27.-30. Westlage mit Hochdruckzentrum über dem Atlantik:

Von den britischen Inseln ziehen Störungen zum Balkan und streifen die nördlichen und östlichen Teile der Schweiz. Al- pennordseite, Wallis und Graubünden am 27. und 28. stark bewölkt mit Niederschlägen. In den Bergen Schneefall bis 1300 m ü. M. Am 29. und 30. gebietsweise etwas Sonnen- schein, abwechselnd mit leichten Niederschlägen. Kühl.

11. Die einzelnen Witterungselemente auf Weissfluhjoch

1. Sonnenscheindauer

So wie das vorangegangene Berichtsjahr war auch das Jahr 1977178 sonnenscheinarm, d. h. das prozen- tuale Jahrestotal blieb 2,6% unter dem langjährigen Mittelwert. Tabelle 1 zeigt, dass vor allem im Hochwin- ter und im Mai ein grosses Sonnenscheindefizit auftrat, wobei im Mai 1978 ein neues Sonnenschein-Minimum (31,7 Prozent gegenüber 33,5 Prozent im Mai 1972) re- gistriert wurde. Die Messwerte von Davos können lei- der nicht mehr mit den langjährigen Mittelwerten, die am alten Standort des Observatoriums von Davos Platz gemessen wurden, verglichen werden. Tabelle 2 erläu- tert die Sonnenscheinaufteilung auf die einzelnen Ta- gesstunden. Gemäss dieser Tabelle sind die Morgen- stunden (ca. 6 bis 10 Uhr) wesentlich sonnenreicher als die vergleichbaren Nachmittagsstunden, was durch die im laufe des Tages zunehmende konvektive Bewöl- kung erklärt werden kann.

2. Strahlung

Die Tageswerte und Monatssummen der Global- strahlung sind in Tabelle 3 zusammengefasst. Die Jah-

ressumme der Globalstrahlung beträgt 502,32 kJ/cm2 oder 119,95 kcal/cm2 . Diese Jahressumme ist rund 1 Prozent geringer als der langjährige Mittelwert von 507,40 kJ/cm2 und dürfte nach internen Bearbeitungen etwa 77 Prozent der theoretisch möglichen Global- strahlung auf eine ähnlich abgeschirmte Horizontalflä- che entsprechen. Die von der benachbarten, zeitweise schneebedeckten Hangfläche zusätzlich erhaltene Rückstrahlung bleibt dabei aber unberücksichtigt.

3. Temperatur

Gemäss Tabelle 4 geht die Serie der zu warmen Win- ter, wenn auch abgeschwächt, weiter. Im Berichtsjahr war vor allem der Frühwinter zu warm, während der Hochwinter nur geringfügig über dem Mittelwert lag.

Der Früh- und Spätsommer war dann aber gesamthaft zu kühl, sodass die mittlere Jahrestemperatur zu tief ausfiel. Erstaunlich ist auch die geringe jährliche Am- plitude der Temperatur von 34,4° C, die durch die ge- ringe Maximal- und Minimaltemperatur zustande kommt. Das thermische Klima war anscheinend sehr ausgeglichen und wenig kontinental. Auf dem Säntis

Tabelle 1: Dekaden- und Monatswerte der Sonnenscheindauer für Weissfluhjoch; Monatswerte Davos Platz (resp. Davos Dorf) Instrument: Sonnenschreiber nach Campbell-Stokes

1977/78

Oktober November Dezember Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Summe Mittel

Sonnenscheindauer (Dachaufbau Institut Weissfluhjoch)

in Stunden in % der möglichen Dauer

1.-10. 11.-20. 21.-30. 21.-31. Total 1.-10. 11.-20. 21.-30. 21.-31. Total

(21.-28.) (21.-28.)

33.7 91.1 49.0 58.5 183.3 31.1 88.2 49.3 53.7 57.2

47.6 39.8 30.0 117.4 50.2 43.5 34.5 42,9

47.6 54.9 19.3 19.3 121.8 56.4 66.3 23.4 21.3 47.2 48.6 27.7 24.7 28.7 105.0 58.0 31.9 27.2 28.7 38.8

28.1 32.7 28.9 89.7 29.6 33.1 35.4 32.6

52.9 31.2 38.3 42.1 126.2 50.0 28.3 33.3 33.2 36.8

58.7 49.2 54.4 162.3 49.6 40.0 42.9 44.1

29.9 33.1 58.9 70.1 133.1 22.9 24.5 42.0 45.3 31.7

97.2 69.6 51.3 218.1 68.0 48.7 35.9 50.8

17.0 85.2 83.5 88.3 190.5 11.9 61.0 61.2 58.9 44.1 47.7 75.6 90.6 90.6 213.9 36.1 58.9 72.8 66.3 53.9

46.7 82.5 52.3 181.5 38.8 70.3 46.6 51.9

1842.8

44.6

Sonnenscheindauer Observatorium Davos Platz (resp. Davos Dorf;

ab 1. 1. 78)

in Stunden in % der mögl. Dauer Mittel 1977/78 1977/78 Mittel

1951-70 1951-70

56.7 165.5 71.7 59.0

47.6 95.5 51.9 48.7

46.6 89.7 52.5 47.2

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