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Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung (1996). Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen, Winter 1994/95. Winterbericht des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung: Vol. 59.

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Academic year: 2022

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(1)

Winterbericht des

s ch nee u nd Lavvi nen

Eidg.InstitutesfürSchnee- und Weissflu hjoch/Davos

1 n d e n Sc hvve ize r 41 pe n

Wetterablauf und Schneedeckenentwicklung Lawinenverhältnisse, Lawinenschäden

\/Vi nte r 199 4/95

Spezielle Untersuchungen Nr. 59/1996

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(2)

Staublawine am Col du Pillon, VD, vom 1. Februar 1995, ca. 12 Uhr.

(Foto Michel Perreten, Les Diablerets(

(3)

Winterbericht desEidg. Institutes für Schnee-

Sch nee u nU Lawinen

und Lawinenforschung

Weissfluhjoch/Davos

in den Schweizer Alpen

Institutsleiter Dr. Walter Ammann

\JV nte r 1994/95

Nr. 59/1996

(4)

1 n h a Itsve rzeich n is Einleitung, von Dr. Walter Ammann

3 1

Witterungs-, Schnee- und Lawinen-

verhältnisse im schweizerischen Alpengebiet, von Roland Meister, Sievi Gliott und Stephan Frutiger

1.1

Witterungsablauf

5

1.2

Datenerhebung

15

1.3 Zusammenstellung und Auswertung

der Daten (Annalen) 20

1.4 Schneedeckenentwicklung und

Lawinengefahr 126

2 Durch Lawinen verursachte Unfälle und Schäden im schweizerischen Alpengebiet, von Frank Tschirky

2.1

Einleitung 135

2.2 Zusammenfassung 136

2.3 Tabellen und Grafiken 138

2.4 Auswahl von Unfällen

mit Menschen- und Sachschäden

151

3

Witterung, Schnee und Lawinen in der Region Davos,

von Roland Meister, Ernst Beck und Werner Frey

3.1

Witterung 186

3.2 Schneedeckenentwicklung 206

3.3 Beobachtete Lawinen 212

3.4 Messungen auf zusätzlichen

Versuchsflächen 223

4 Publikationen des Eidgenössischen Institutes für Schnee- und Lawinen-

forschung 231

© Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung, Weissfluhjoch/

Davos 1996

Alle Urheber- und Verlagsrechte vorbehalten. Ohne Einwilligung des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung ist das Reprodu zieren durch Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfahren auch auszugsweise untersagt.

(5)

Einleitung

Der Winterbericht erfährt in seiner Zusammen- setzung einige Änderungen: Es gibt neu nur noch drei Hauptkapitel, wobei das erste die Witterungs-, Schnee- und Lawinenverhältnisse im schweizeri schen Alpengebiet beinhaltet. Im zweiten Kapitel werden die durch Lawinen verursachten Unfälle und Schäden beschrieben. Das dritte Kapitel um- fasst die detaillierte Analyse der Schneeverhältnis se in der Region Davos. Am Schluss befindet sich die Publikationsliste des Instituts. Durch diese Um- strukturierung wird eine straffere Gliederung er- reicht. Wir beabsichtigen, diese Struktur in den kommenden Jahren beizubehalten.

Im ersten Kapitel wird anhand der monatlichen Witterungsberichte die Charakteristik des hydrolo gischen Jahres beschrieben. Anschliessend wird auf die Datenerhebung in den für die Lawinenwar nung relevanten Messnetzen eingegangen. In die- sem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass im vor- liegenden Winterbericht erstmals auch die Daten des automatischen Messnetzes publiziert werden.

Quasi als Annalen folgen die Zusammenstellungen und Auswertungen der Messdaten und der Lawi nenbulletins. Dabei wurde Gewicht darauf gelegt, die schon in den früheren Winterberichten publi zierten Tabellen und Figuren möglichst in derselben Form beizubehalten. Ein chronologischer Beschrieb der Schneedeckenentwicklung und der Lawinenge fahr rundet dieses erste Kapitel ab.

Am wenigsten Änderungen erfährt das ehemali ge Kapitel D, das jetzt die Ziffer 2 trägt und die La winenunfälle in den Schweizer Alpen enthält. Durch aussagekräftige Graphiken wurde auch hier eine Verbesserung erzielt. Es ist vorgesehen, dieses Ka pitel zukünftig als Sonderdruck herauszugeben und auch ins Französische zu übersetzen. Dieser Son derdruck kann dann schon auf Anfang des folgen- den Winters an alle Interessierte abgegeben wer- den. Diese Personen müssen dadurch nicht mehr warten, bis für den Winterbericht alle Klimawerte des hydrologischen Jahres, das ja bekanntlich am 30. September zu Ende geht, vorliegen.

Kapitel 3 beginnt mit einer kurzen Wetterbe schreibung für die Region Davos. Dann folgt die

Auswertung der einzelnen Witterungselemente auf dem Weissfluhjoch. Anschliessend folgen Tabellen der beobachteten Lawinen in der näheren Umge bung von Parsenn, Jakobshorn und Rinerhorn.

Auch in diesem Kapitel erscheinen Tabellen, Gra phiken und Karten in der bewährten Form. Dies er- leichtert dem Leser das Vergleichen und die Aus- zählung mit früheren Wintern. Seit 1975/76 publi zierte die Sektion Gebirgswald jeweils eigene Zu- sammenfassungen in Form von Internen Berichten des SLF. Es schien uns angezeigt, im Zuge der Um- gestaltung des offiziellen Winterberichtes, diesen

Teil zu integrieren, da hauptsächlich schneekundli

che Daten und projektbezogene Auswertungen auf den Versuchsflächen

in

der Landschaft Davos dargestellt werden.

Der Winter 1994/95 war gekennzeichnet durch vorerst unterdurchschnittliche Schneehöhen, ab der zweiten Januardekade allerdings durch viele Schneefälle, die dazu führten, dass vor allem in den westlichen Regionen und im Wallis 2Ojährige Höchstwerte der Schneehöhen übertroffen wurden.

Im kalten Spätwinter dauerte es vielfach bis Mitte

Mai, oberhalb von 2000 m sogar bis in den Juli hin- ein, bis aller Schnee wegschmolz. Der Schnee- deckenaufbau war vorerst schlecht, besserte sich aber zusehends. Eine kritische Lawinensituation er- gab sich vom 10. bis zum 13. Januar, als viele spon tane Lawinen niedergingen. Die Zahl der Schaden- lawinen blieb allerdings auch dieses Jahr gering.

Mit nur 20 Lawinentoten liegt das Berichtsjahr wie- derum deutlich unter dem langjährigen Mittelwert von 26 Todesopfern. Besonders tragisch verliefen zwei Lawinenunfälle im Säntisgebiet, als einerseits vier junge Leiter der Organisation ((Jugend und Sport», andererseits 3 erfahrene Bergsteiger in La winen ums Leben kamen. Bezeichnenderweise er- eigneten sich die beiden Unfälle schon im Dezem ber, als noch sehr wenig Schnee lag, der Aufbau der Schneedecke war wohl gerade deshalb aber äus serst kritisch.

1994/95 war es

in

Davos gegenüber dem

langjährigen Durchschnitt etwas zu warm und die

Sonne schien so wenig wie noch nie in den vergan

3

(6)

genen 48 Jahren. Ab etwa 10. Januar wurden auch hier häufig Schneefälle verzeichnet und es dauerte bis Mitte Juni, bis die Schmelzphase auf dem Weissfluhjoch richtig einsetzte. Ein Kälteeinbruch bescherte den letzten Augusttagen über einen hai- ben Meter Neuschnee, was seit Beginn der Beob achtungen im Jahre 1936 noch nie vorkam.

Mein abschliessender Dank geht insbesondere an die pflichtbewussten Beobachter auf den Ver gleichsstationen und Messsteiien im ganzen Gebiet der Schweizer Alpen. Ohne ihren täglichen Einsatz wäre die operationelle Lawinenwarnung, aber auch die Ausarbeitung des vorliegenden Winterberichtes nicht möglich gewesen. Das sechsköpfige Autoren- team hat es verstanden, die wesentlichen Ereignis- se des Winters 1994/95 festzuhalten und mit Unter- stützung vieler weiterer lnstitutsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, insbesondere aus der Gruppe In- formatik, aussagekräftige Datenreihen und Graphi ken zusammenzustellen.

An einem Forschungsinstitut stellt das Abfassen eines Winterberichtes wohl nicht die spektakulärste

Aufgabe dar. In Anbetracht des grossen Nutzens, (der Winterbericht dient sowohl als Grundlage für viele Analysen im langfristigen Lawinenschutz und

in der Hydrologie, als auch als wertvolles Hilfs- und

Lehrmittel in der kurzfristigen Lawinenprophylaxe), ist der Aufwand allerdings gerechtfertigt. In diesem Zusammenhang ist zu bemerken, dass inzwischen nun 59 Winterberichte vorliegen. Mit dieser Reihe hat sich eine Fundgrube für zahlreiche Untersu chungen über die Schnee- und Lawinensituation in der Schweiz ganz allgemein, aber auch für detail- lierte Forschungen in der Gebirgsklimatoiogie erge ben. Wir werden diese Reihe auch in Zukunft wei terführen.

Eidg. Institut für

Schnee- und Lawinenforschung Weissfl u hjoch/Davos

Der Institutsleiter:

Dr. Walter Ammann

Weissfluhjoch, 3. Mai 1996

Topographische Situation des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung Weissfluhjoch:

Versuchsfeld (VF):

Höhe 2540 m, Lage E 9° 48‘ 37“ / N 46° 49‘ 50“

lnstitutsgebäude, 1. Stock:

Höhe 2667 m, Lage E 9° 48‘ 27“ / N 46° 50‘ 2“

Institutsgebäude, Dach:

Höhe 2677 m, Lage E 9° 48‘ 27“ / N 46° 50‘ 2“

Institutsgipfel:

Höhe 2693 m, Lage E 9° 48‘ 27“ 1

N 46° 50‘ 4“

4

(7)

1 Witterungs-, Schnee- und Lawinenverhältnisse im schweizerischen Alpengebiet

von Roland Meister, Sievi Gliott und Stephan Frutiger

7.1 Witterungsablauf in der Schweiz

(nach Witterungsberchten der SMA)

Oktober 1994:

Der sehr warme Monatsbeginn mit fast sommer- lichen Temperaturen wurde am 3. Oktober durch ei- nen nachhaltigen, mit kräftigen Niederschlägen ver bundenen Kaltlufteinbruch beendet. Stabiler Hoch- druckeinfluss brachte vom 5. bis 19. sehr ruhiges, bis zum 10. jedoch überall zu kaltes Herbstwetter.

Vom 20. an beeinflussten atlantische Tiefdruckge biete zunehmend den Wetterablauf und beendeten zuerst auf der Alpensüdseite, am 23. dann auch in der übrigen Schweiz eine l6tägige Trockenperiode.

Bis zum Monatsende sorgten Störungsdurchgänge und Zwischenhocheinfluss für einen sehr wechsel- haften Witterungscharakter. Nach dem deutlich zu kalten ersten Monatsdrittel blieben die Temperatu ren meist über der Norm, in den Bergen war es um den 25. nochmals etwas zu kalt. Alpen und Alpen- nordseite verzeichneten einen Wärmeüberschuss von 1—2 °C, das Rhonetal unterhalb von Visp bis zu 2,5 °C. Auf der Alpensüdseite und im Engadin mit nur geringen Abweichungen im Monatsverlauf be trugen die positiven Temperaturabweichungen 0,3

bis 0,7 °C.

Im Mittelland, im Jura, im westlichen Wallis sowie

in den Freiburger und Waadtländer Alpen fielen

zwischen 80 und 120% der normalen Nieder- schlagssummen. Die höheren Werte lagen in der Westschweiz, wo im letzten Monatsdrittel häufigere und ergiebigere Niederschläge aufgetreten waren.

Am meisten erhielt der Raum Lausanne mit 147%.

Vom zentralen und östlichen Alpenvorland an nah- men die Summen nach Süden hin rasch ab. Die Ge biete der Hauptalpen und die Alpensüdseite ver zeichnen mehrheitlich nur etwa 50%, das Oberwal lis teils unter 40% der Norm. Die grösste Trocken- heit herrschte im Unterengadin, in grossen Teilen Mittelbündens und im Vorderrheintal, wo nur etwa 20—30% der mittleren Oktoberniederschlagssum men gemessen wurden.

Der überwiegende Hochdruckeinfluss brachte im Oktober einen landesweiten und teils recht hohen Uberschuss an Sonnenstunden. Vor allem im zen tralen und östlichen Mittelland, wo sich die mor gendlichen Nebel- und Hochnebelfelder jeweils rasch a uflösten

.

Am J u ra nordfuss sowie i n Rhein- bünden und im Rheintal erreichte die Sonnen- scheindauer in einzelnen Gebieten 130—140%. Nor male oder leicht übernormale Werte (bis 110%) ver zeichnen das Genferseegebiet, die Kantone Waadt und WalIis und das Berner Oberland. In allen ande ren Gebieten betrug die Besonnung zwischen 110 und 130%.

1—2. Das flache Hoch über Mitteleuropa wird weiter ab- gebaut. Die flache Tiefdruckzone über Südwesteuropa steuert gleichzeitig feuchte Warmluft in den Alpenraum.

In der ganzen Schweiz teilweise sonnig, zeitweise auch schwache Niederschläge. Sehr warm mit Tageshöchst temperaturen bis 22 °C, im Tessin bis 24 °C.

3.—4. Zwischen einem Hoch, das sich von Grönland nach Irland ausdehnt und einem Tief über Skandinavien fliesst mit einer Nordströmung arktische Kaltluft nach Süden:

Am 3. in der ganzen Schweiz bedeckt und mässige Nie- derschläge. Auf der Alpennordseite am 4. bis Mittag wei tere Niederschläge. Im Wallis und in Graubünden nieder- schlagsfrei und grössere Aufhellungen. Südlich der Alpen mit Nordföhn vorwiegend sonnig. Temperaturen landes- weit auf deutlich unternormale Werte sinkend.

5—8. Das kräftige Hoch verlagert seinZentrum von Irland rasch über Deutschland nach Polen. Uber der Adria spal tet sich ein Höhentief ab. Es beeinflusst am 7. und 8. un seren Wetterablauf: Am 5. und 6. vorwiegend sonnig, über dem Mittelland am Morgen Hochnebelfelder. Am 7.

in der östlichen Landeshälfte noch etwas Sonne, sonst meist bedeckt, aber trocken. Uberall deutlich unternorma le Temperaturen.

9—12. Das flache Hoch mit Zentrum über Österreich be stimmt den Wetterablauf. Mit einer schwachen Südwest- strömung fliesst feuchtwarme Mittelmeerluft über Frank- reich nach Norden: Am 9. und 10. nach Auflösung der Ne- belfelder über dem Mittelland überall vorwiegend sonnig, anfangs noch verbreitet Bodenfrost. Am 11. im Westen und Nordwesten, am 12. in der ganzen Schweiz stark be wölkt bis bedeckt, in den Alpen und im Tessin ganz verein- zelte Schauer. Temperaturanstieg auf übernormale Werte.

13—18. Das wetterbestimmende Hoch verlagert sich lang-

sam nach Osten. Ab

16. dehnt sich ein neues Hoch von Is land über die Nordsee zu den Alpen aus. Ein Tief weitet sich vom Atlantik zur Biscaya aus: Weiterhin sonnig und tagsüber mild. Am Morgen über dem Flachland Nebel oder Hochnebel. Am 17. und 18. im Mittelland mit Bise

ganztags bedeckt durch Hochnebel, vereinzelt Nebelre

gen, sonst vorwiegend sonnig.

19—21. Ein Tief erstreckt sich von Irland zur Biscaya und erzeugt über den Alpen Föhn: Auf der Alpensüdseite be

deckt

am 20. ganztags, am 21. vormittags Niederschläge, dann zunehmend Aufhellungen. Auf der Alpennordseite teilweise, in den Föhngebieten am 19. und 21. ziemlich sonnig. Am Juranordfuss und am Genfersee in der Nacht zum 20. schwacher Regen.

22—26. Ein weiteres Tief erreicht Nordengland und steuert feuchte Meeresluft nach Mitteleuropa: Am 22. noch vor- wiegend sonnig, in den Alpen Föhn. Ab 23. wechselhaftes Westwindwetter. Häufige Niederschläge, dazwischen

grössere Aufhellungen. In den Bergen Abkühlung.

27. Ein Zwischenhoch zieht über Mitteleuropa hinweg: In

der ganzen Schweiz vorwiegend sonnig und warm mit

guter Fernsicht. Am Abend Bewölkungsaufzug.

28—31. Mit einer West- bis Südweströmung fliesst an- fangs erneut feuchte Meeresluft zur Schweiz: Alpen und Alpennordseite am 28. aus Westen Niederschläge. Am 29.

tagsüber recht sonnig, in der Nacht zum 30. nochmals et was Niederschlag. Am 31. überall vorwiegend sonnig und sehr warm (bis 21 °C). Auf der Alpensüdseite am 28. Nie- derschläge, sonst vorwiegend sonnig, am 30. stark be wölkt.

5

(8)

November 1994:

Eine stürmische Südföhnlage mit heftigen Nie- derschlägen verursachte am 4/5. November im Pie mont lokal katastrophale Uberschwemmungen.

Randlich betroffen von diesen Starkregen waren das Oberwallis (am 5. Binn: 120 mm; Zermatt: 94 mm Regen) und tei(s das Tessin (Camedo vom 3.—

5.: 425 mm Regen!). Im letzten Monatsdrittel herr-

schte Hochdruckwetter mit grosser Nebelhäufigkeit über dem Mittelland.

Da Kaltlufteinbrüche fehlten, war es während des

ganzen Novembers stetig deutlich zu mild. Die Mit- teltemperaturen von 7,5—9 °C im Mittelland ent sprachen denen eines normalen Oktobers. Mit Wär- meüberschüssen von 3,5—4,5 °C im Süden und We sten sowie 4,5—5,5 °C in der Deutschschweiz war der November 1994 in den Niederungen beidseits der Alpen der wärmste seit Messbeginn; in Basel und Genf also seit Mitte des 18. Jahrhunderts. Die bisher höchsten Messwerte wurden vielerorts um ein halbes bis ein ganzes Grad übertroffen.

Grosse Gebiete waren deutlich zu trocken. Von Aarberg über den Berner Südjura bis zur Ajoie fielen nur 20—40% der Norm, 40—60% erhielten der übri ge Jura, die westlichen und zentralen Teile von Mit- telland und Alpennordhang sowie ein Gebiet von Zürich und Wil SG nordwärts bis Schaffhausen und Stein am Rhein. Südlich und östlich angrenzend wurden wenigstens 60—100% der Norm registriert.

Hingegen gab es im Binntal, im Simplongebiet und

in den Visper Tälern sowie ganz im Südwesten des

Wallis mehr als das Doppelte der normalen Novem berregen. Meist 100—150% fielen im übrigen südli chen Wallis, im Goms, im Tessin und im Misox. Teils über 100% auch in den Zentralalpen, von Bad Ragaz über das Prättigau bis Davos und von St. Gallen bis ins nördliche Appenzellerland.

Die Sonne zeigte sich bis zum 11. wenig, danach wenigstens in den Bergen öfters. Wegen der Nebel- häufigkeit wurden

in

der Deutschschweiz nur 50—65 % der normalen Besonnung registriert. In Buchs-Suhr schien die Sonne ganze 12 Stunden.

Am Juranordfuss, im Westen, in den Alpen und im Süden erreichte die Besonnung 70—100%. Der west- liche Alpennordhang und der Jura verzeichneten so- gar einen Sonnenscheinüberschuss bis zu 30%.

Auch für den Herbst (September bis November) ergab sich gesamtschweizerisch ein markanter Wärmeüberschuss von 2,2—2,6 °C. Unterdurch schnittliche Regensummen fielen mit 80—95% der Norm am Juranordfuss, im Mitteland östlich des Napf und in den meisten Gebieten des Alpennord hanges bis ins Bündner Oberland, während es am Genfersee,

im

Wallis, im übrigen Graubünden und Süden mit 110—145% deutlich zu nass war. Es wur den nur 75—85%, in Graubünden und im Jura bis 95% der normalen Besonnung registriert.

1—3. Nach einer Kaltfront zieht ein Hoch nach Polen. Süd- winde bewirken Stauregen im Süden: Am 1. im Jura, im Mittelland und in den Voralpen im Tagesverlauf aus We sten Niederschläge, am Nachmittag im Jura und am west- lichen Jurasüdfuss grössere Aufhellungen. Dann über den Niederungen Hochnebel, im Jura und in den Alpen ziemlich sonnig. Im Süden am 1. ziemlich sonnig, ab 2.

abends Niederschläge.

4—6. Vor einer Tiefdruckrinne über Frankreich herrscht Föhn mit Stauregen auf der Alpensüdseite: Im Süden und

ab

5. auch im südlichen Oberwallis sehr ergiebige Nieder- schläge. Im Norden Hochnebel, darüber dichte Wolkenfel der. Am5. im Osten föhnbedingte Aufhellungen mit Tem peraturen bis 23 °C in den Föhntälern. Stürmischer Föhn in den Tälern. Im Laufe des 6. aus Westen verbreitet schwacher Regen.

7—11. Die ]iefdruckrinne schwenkt unter starker Ab- schwächung über Mitteleuropa hinweg. Nach kurzem fla chem Zwischenhocheinfluss zieht ein atlantisches Tief

von der Biscaya über die Alpen zur Adria: Am

7. im Osten und Süden noch Niederschlag, im Westen und Wallis ziemlich sonnig. Dann über dem Flachland Hochnebel, sonst sonnig. Am 9. aus Westen und Süden neue Nieder- schläge als Schnee bis 1500 m.

12—14. Trotz Zwischenhocheinfluss bringt ein Störungs ausläufer am 13. der Alpennordseite etwas Regen: Im Norden bedeckt, in der Westschweiz und in Graubünden

am 12. und

14. ziemlich sonnig. Am 13. auf der Alpen- nordseite etwas Regen. Im Süden am 12. vorwiegend, sonst ziemlich sonnig und niederschlagsfrei.

15—17. Die Schweiz liegt am Südrand einer lebhaften Westströmung: Im Süden ziemlich sonnig, sonst grössere Aufhellungen abwechselnd mit Schauer.

18—19. Ein ausgedehntes Niederschlagsgebiet gefolgt von milder Luft überquert aus Westen die Alpen: Ganze Schweiz meist bedeckt. Ganz im Süden trocken. Sonst zu- erst in der Nordschweiz, am Abend dann überall Nieder- schläge, im Laufe des 19. aus Westen nachlassend.

Schneefallgrenze gegen 2500 m steigend.

20—23. Ein flaches Hoch erstreckt sich von Spanien über die Alpen und das Mittelmeer nach Ungarn: Am 20. mor gens noch etwas Regen. Dann über dem Mittelland und zeitweise auch in den Alpentälern Hochnebel. Darüber sonnig, am 22. vorübergehend stärker bewölkt. Uberall deutlich zu warm.

24—27. Das Hoch verlagert seinen Kern zum Ärmelkanal.

An seiner Ostflanke zieht am 26/27. ein schwacher Aus- läufer einer atlantischen Störung über die Nordost- schweiz: Uber dem Mittelland oft Hochnebel, sonst son nig. Am 26. stark bewölkt und in der Nacht zum 27. im Norden und Nordosten schwacher Regen. Im Süden schön, am 27. Hochnebel.

28—30. Das Hoch zieht nach Mitteleuropa und steuert in den tiefen Luftschichten kältere Luft zur Schweiz: Im Nor den weiterhin Hochnebel der sich teilweise auflöst, deut licherTemperaturrückgang. Darüber und im Tessin am 29.

bewölkt, sonst sonnig und mild.

Dezember 1994

Die Witterung im Dezember 1994 war wechsel- haft. West- bis südwestliche Höhenwinde herrsch ten vor, wobei zugleich die Mischzone zwischen Warm- und Kaltluft meist nördlich der Alpen blieb.

Dadurch fielen die Niederschläge weit mehr in den nördlichen Landesteilen als in den Alpen selbst und die Temperaturen waren meist übernormal; dies be sonders vom 4. bis 13. und vom 27. bis 30. Kaltluf teinbrüche aus Nordwest am 14. und auf den 21.

hatten ihre Hauptstossrichtung weiter östlich oder

waren zu schwach ausgeprägt, so dass typische, hochreichende Staulagen fehlten. So blieben die herbeigesehnten, ersten grösseren Schneefälle in den grossen Wintersportgebieten der inneren Al pen weitgehend aus und im Flachland gab es nur auf den 21

.

örtlich etwas Schnee, der sich aber nicht halten konnte. Darauf folgte im Mittelland mit an- fänglich starker Bise bis zum 26. die einzige Kälte- periode mit Minustemperaturen.

6

(9)

Im Flachland nördlich der Alpen war der Dezem ber insgesamt 3—4 °C zu warm, im Engadin sogar 3,5—5 oc. Sonst schwankten die Wärmeüberschüsse von Ort zu Ort beträchtlich. Sie betrugen in den übrigen Teilen der Schweiz 1,5—3 °C, im Mendri siotto nur 1 °C.

Deutlich zu nass war der Dezember auf der Al pennordseite und im nördlichen Wallis. Hier gab es verbreitet 120—160% der normalen Regensumme, im zentralen und östlichen Flachland 160—200%

und in den angrenzenden Voralpen punktuell bis 230% der Norm. Nach Süden hin war es hingegen deutlich zu trocken. Die zentralen Alpen, Nord- und Mittelbünden sowie Unterengadin und Puschlav er- hielten noch 50—80% der Norm. Um Zermatt, im Oberengadin und im Süden war das Defizit mit nur 20—45% der Norm beträchtlich.

Die Besonnung entsprach gesamtschweizerisch etwa dem vieljährigen Durchschnitt, war aber eben- falls von Ort zu Ort beträchtlich verschieden. Zu we nig Sonne gab es am Juranordfuss mit nur 60—75%

der Norm. Uberdurchschnittlich viel Sonne gab es im Zentralwallis, im unteren Rhonetal und im St.

Galler Rheintal, wo 105—130% der Norm registriert wurden. Sonst gab es zwischen 75—125%, im Sü den 90—110% der Norm.

1—3. Ein Hoch über Osteuropa bestimmt das Wetter im Alpenraum: Uber den Niederungen beidseits der Alpen Nebel oder Hochnebel, der sich am 2. und 3. teilweise auf- löst. Besonders im Norden kälter. In den Bergen sonnig

und mild, im Jura am 3. Wolkenfelder.

4—6. Eine milde und feuchte Westströmung greift auf Mit- teleuropa und die Alpennordseite über: Im Süden am 4.

zeitweise, am 6. meist sonnig. Auf der Alpennordseite vor allem am 5. Niederschlag. Mild, Schnee bis 2200 m, am 6.

bis 1300 m. Im Flachland am 6. aufhellend. In den Bergen starke Südwestwinde.

7—10. Nach Zwischenhocheinfluss liegen die Alpen er- neut am Rand einer mild-feuchten Westströmung: In den Alpen ziemlich sonnig und mild. Am 7. in den Niederun gen teils Nebel und kälter. Nachts im Norden etwas Regen und am 8. bewölkt, wieder mild. Ab 9. auf der Alpennord seite Niederschläge, in Graubünden erst abends, am 10.

nachlassend. Schneefallgrenze um 1800 m. Im Westen am 10. Aufhellungen. In Berglagen teils stürmische Westwin

de. Ganz im Süden am 7. Hochnebel, dann ziemlich son nig.

11—13. Ein Hoch dehnt sich von der Biscaya vorüberge hend bis zu den Alpen aus: In Graubünden anfangs noch etwas Schnee bis 2400 m. Sonst zunehmend sonnig, ganz im Norden Wolkenfelder. Sehr mild, im Flachland bis 14 °C. Ab 12. im Norden Hochnebel, am 13. vermehrt Auflösung. In den Alpen und im Süden sonnig, ab 12.

sehr mild, im Süden bis 20 °C. Nullgradgrenze zeitweise

um 3000 m.

14. Ein Ostseetief steuert eine Kaltfront aus der Nordsee zu den Alpen: Im Süden sonnig und sehr mild, im Westen kurze, im Wallis grössere Aufhellungen. In der Deutsch- schweiz und in Nordbünden leichte bis mässige Nieder- schläge, Schneefallgrenze abends teils bis 800 m sin

kend.

15—18. Ein Hoch zieht unter Abschwächung von England zu den Alpen. Eine Störung streift die Nordschweiz: Uber

den Niederungen anfangs kälter mit Hochnebelfeldern,

am 15. auch im Süden. Sonst sonnig, in der Nacht zum 17.

im Norden lokal etwas Niederschlag. Ab 17. auch im Flachland für die Jahreszeit mild.

19—20. Die Kaltfront eines Nordatlantiktiefs durchquert die Schweiz. Uber Korsika bildet sich ein Teiltief: Stark be

wölkt, zuerst nördlich der Alpen Schnee bis 1000 m, nach Mittag des 19. vor allem im Osten, in den Alpen und im Süden Niederschlag. Schneefallgrenze 500 bis 800 m, am 20. teils bis 400 m sinkend.

21—25. Zwischen dem Mittelmeertief und dem nordeu ropäischen Hoch herrscht eine kalte Bisenströmung: Auf derAlpennordseite bedeckt, am Alpennordhang zeitweise etwas Schneefall. Im Westen Aufhellungen, im Wallis son nig. Am 22. und 23. im westlichen Mittelland stürmische Bise; kalt. Ab 23. im Norden Hochnebel, Obergrenze auf 1400 m sinkend. Sonst sonnig und in der Höhe milder. Im

Süden meist sonnig, aber kälter.

26—28. Nach Hochabbau greift eine mild-feuchte West- strömung vorübergehend auf die Alpennordseite über:

Am 26. Hochnebelauflösung, im Westen noch teils son nig. Nachts im Norden erste Niederschläge, zuerst als

Schnee. Am 27. vor allem im Jura, am 28. auf der ganzen

Alpennordseite Regen, Schneefallgrenze 1500 bis 2000 m.

Westwinde, in Berglagen stürmisch. Zunehmend mild.

Ganz im Süden vorwiegend sonnig.

29—31. Ein Sturmtiefziehtvom Ostatlantik nach Südskan dinavien, kältere Meeresluft dringt zu den Alpen vor.

Zuerst im Mittelland Nebelfelder, sonst sonnig und mild.

Dann zuerst im Süden und Westen, am 30. überall Nie- derschläge, in Graubünden und im Süden weniger.

Schneefallgrenze auf 600—900 m sinkend, vereinzelt Ge witter, Weststurm auch im Mittelland. Am 31. im Osten und Süden vorübergehend sonnige Abschnitte.

Januar 1995

Ein Skandinavientief brachte zu Jahresbeginn Schneefall bis ins Flachland. Am 4. führte die Bise kalte Festlandluft heran, am 5. und 6. wurden im Flachland bis —20 °C gemessen. Feuchte und milde- re Atlantikluft brachte der Alpennordseite auf den

11. sehr ergiebige Niederschläge. In den Alpen gab

es ausserordentliche Neuschneemengen bis zu ei- nem Meter. Ab 18. setzte sich eine milde Südwest- bis Westströmung mit viel Niederschlag und Sturmwinden durch. Am Abend des 26. raste eine Gewitterfront mit orkanartigen Sturmböen über die Alpennordseite. Ortlich wurden neue, höchste Windspitzen registriert.

Für die Niederungen resultierte trotz dem kalten Monatsbeginn ein geringer Wärmeüberschuss von

0,5—1 °C. Ganz im Norden, im Raum Genf und zu-

folge des Föhns auch im unteren Zentralwallis, im Raum Luzern und im mittleren Rheintal war es 1,5—

2 °C zu mild. Nur im Süden wurden in den Niede

rungen etwa normale Werte erreicht. Zu mild war es ebenfalls im Oberengadin. Oberhalb rund 1200 m war es im übrigen um 0,5—1,5 °C zu kalt.

Im Sottoceneri fielen weniger als 65% der nor malen Regenmengen. Sonst war der Januar 95 nass. Bis über 300% der Norm erhielten der Genfer- see, die Westalpen und das Nordwallis (Montana 490%). Westlich der Linie Olten—Oberalp gab es über 250%. 150 und 200% fielen am Juranordfuss, im St. Galler Rheintal, im Unterengadin und am Al pensüdhang. Normale Werte wurden im Oberen- gadin und Verdanobecken registriert.

Wegen der regen liefdrucktätigkeit gab es wenig Nebel. Die sonst nebelreichen Gebiete erhielten da- her zu viel, die Berge zu wenig Sonne. Im Westen und von Interlaken bis zum oberen Zürichsee gab es 130—150% der Norm.lm Mittelland und Südtessin wurden um 120%, im Raum Zürich nur um 100%

der Norm registriert. Nur 70—90% der Norm wur

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den im Jura, am Juranordfuss und in den Alpen er- reicht, in Piotta sogar nur 42%.

1—2. Ein Tief über Südskandinavien steuert feuchte und zunehmend kältere Polarluft zur Alpennordseite: Häufige, im Jura und am Alpennordhang ergiebige Schneefälle fAigle 31 cm, Interlaken 50 cm, La Chaux-de-Fonds: 60 cm). Oft starke, in den Bergen stürmische Westwinde. Im Süden mit Nordwind meist sonnig.

3—8.Ein Hoch zieht von Frankreich nach Osteuropa. Nach einer Störung entsteht eine Hochdruckbrücke: Am 3. im Norden etwas Schnee, im WaIlis und Süden meist, im We sten und in Graubünden teils sonnig. Ab 4. meist sonnig, vor allem in der Deutschschweiz oft Hochnebel und sehr kalt, im Flachland lokal um —20 °C. Am 7. nur im Wallis und Süden sonnig, von der Nordwest- bis zur Zentralschweiz etwas Schneefall.

9—12. Ein Islandtief zieht rasch zur Ostsee. Stürmische Nordwestwinde führen sehr feuchte Luft heran: Am 9. im Wallis und Süden meist sonnig, im Norden etwas Schnee- fall. Am 10. zunehmende Niederschläge, in den ganzen Al pen in der Nacht zum 11. oberhalb 500—800 m teils aus- sergewöhnliche Schneefälle, verbreitet 60—90 cm Neu- schnee (Samnaun 106 cm). Stürmische Nordwestwinde teils auch in den Niederungen. Tagsüber nachlassende Schneefälle, im Flachland meist trocken, im Nordosten Aufhellungen. Am 12. neue Schneefälle, am Alpennord hang wieder ergiebig; kälter. Ganz im Süden ab 11. meist sonnig.

13—17. Ein Hoch zieht von Frankreich nach Polen: Am 13.

in der Deutschschweiz anfangs Schneefall, nachmittags wie im Westen, Wallis und Süden zunehmend sonnig. Am 14. in Samedan —32,3 °C. Ab 14. sonnig, in der Deutsch- schweiz Hochnebel, später Nebel. Teils Auflösung im Ta- gesverlauf. In den Bergen zunehmend mild, in den Tälern am 17. Föhnbeginn.

18—21. Ein Sturmtief bei Schottland steuert aus Südwe sten mildere Meeresluft zu den Alpen: Wechselhaft. Nie- derschläge vor allem in Juranähe, auf den 19. und 21. in allen Gebieten. Am 18. teils vereisender Regen. Schnee- fallgrenze 500—1000 m. In den Tälern am 18. und 20. Föhn- sturm. Im Süden auf den 19. Schnee bis in Tieflagen, am 19. meist sonnig, auf den 21. etwas Niederschlag, dann teils sonnig.

22—24. Ein von Norddeutschland zur Ostsee ziehendes Sturmtief steuert feuchte Meeresluft zu den Alpen: Teils ergiebige Niederschläge, in den östlichen Alpen nur gele gentlich. Schneefallgrenze auf 1600 m steigend, am 24.

allmählich Schneeschauer bis in tiefe Lagen, im Tagesver lauf abklingend. Am 23. morgens stürmische Südwest- winde auch im Flachland, Region Thun heftiger Föhn- sturm (Amsoldingen: 143 km/h). Im Süden am 22. ge bietsweise Aufhellungen, am 23. vorübergehend Nieder- schlag, am 24. meist sonnig.

25—27. Ein weiteres Sturmtief zieht zur Ostsee. Seine Kalt- front verursacht heftige Sturmböen und Gewitter: Am 25.

ergiebige Niederschläge besonders im Jura und den We stalpen, Schneefallgrenze auf 1800 m steigend. Luzern: 15 oc. Südweststurm im Mittelland. Am 26. sonnig, abends im Norden heftiger Gewittersturm, Windspitzen: Chas seral: 214 km/h, Schaffhausen: 160 km/h, Vaduz: 158 km/h, Delömont: 156 km/h. Kräftige Abkühlung. Am 27.

Aufhellungen. Im Süden am 26. Regen, sonst meist son nig, am 28. Nordföhn.

28—30. Ein atlantisches Tief zieht nach Dänemark. Starke Westwinde führen feucht-milde Luft zu den Alpen: Häufi ge und teils kräftige Niederschläge, zu Beginn vor allem im Westen. Am 28. auch Aufhellungen und in Graubün den niederschlagsfrei. Schneefallgrenze meist 1000—1500 m. Zeitweise starke Westwinde auch im Flachland. Im Sü den am 28. stärker bewölkt, sonst teilweise sonnig.

31.Ein Zwischenhoch zieht von Frankreich über die Alpen ostwärts: In der ganzen Schweiz sonnig.

Februar 1995

Bis 21. herrschte eine milde Westsüdwest Strö mung. Im Norden war es dabei meist 4—9 °C zu mild.

Die Störungen zogen ab 9. häufig über die Alpen ostwärts. Am 18. brachte ein Polarluftvorstoss vorü bergehend Schnee bis in tiefe Lagen, am 21. war es wieder sehr mild (Vaduz: + 17 °C). Ab 22. drehte die Höhenströmung gegen Nordwest, was zu einer Nor malisierung der Temperaturen und am Monatsende zu Schneefällen teils bis ins Flachland führte.

Der Februar war besonders im Norden viel zu mild. Am Juranordfuss, im Flachland der Deutsch- schweiz und im St. Galler Rheintal resultierten Tem peraturüberschüsse von 5—5,5 °C, im westlichen Mittelland, am Alpennordhang, in Nord- und Mittel- bünden und im Oberengadin von 4—5 °C. Noch 3—4 °C zu warm war es im Jura, im Wallis und im Unterengadin, und 2,5—3 °C zu mild war es teils in höheren Bergregionen und auf der Alpensüdseite.

Im Engadin und Bündner Oberland wurden nur 50—85 % der normalen Februarniederschläge regi striert. Im Mittel- und Südtessin gab es 80—100%

der Norm. Sonst aber war der Februar nass. Am Al pensüdhang, von Nordbünden bis zum Bodensee und in der Innerschweiz wurden meist 100—150%

der Norm gemessen. Von Luzern bis Bern, am Gen- fersee, in den Westalpen und im Wallis gab es 200—250%, im Zentralwallis und unteren Rhonetal lokal über 300%. Im Jura und Mittelland waren es 150—200% der Norm.

Der Februar war relativ sonnenarm. Am zentralen und östlichen Alpennordhang gab es lokal zwar mehr Sonne als üblich, in Luzern sogar 132% der Norm. Meist aber erreichte die Besonnung nur 85—100% der Norm. 80—90%, lokal um 70% der normalen Besonnung erhielten der Jura, die Rhoneebene, der Alpensüdhang und das Oberen- gadin. Am wenigsten Sonne gab es mit knapp 60%

im Unterengadin.

1—3. Ein Hoch über Ungarn entfernt sich, nach Kaltfront- durchgang folgt ein neues Hoch: Am 1. sonnig, am 2.

nördlich der Alpen stark bewölkt und etwas Schnee ober- halb 1200—1700 m. Am 3. auf der Alpennordseite starke, hochnebelartige Bewölkung, in Graubünden, Wallis und Tessin sonnig, mild.

4. Hochabbau. Der Kaltfrontausläufer eines Tiefs über der Barentsee durchquert die Alpennordseite: Im Tagesver lauf ausser im Süden Niederschläge, Schneefallgrenze auf 1200 m sinkend.

5—7. Das Hoch dehnt sich von Frankreich zu den Alpen aus, feuchtere Warmluft streift die Nordschweiz: Im Nor den verbreitet hochnebelartige Bewölkung, am 5. teils auch in den Tälern. Im übrigen meist sonnig. Am 7. im westlichen Mittelland zähe Nebelfelder, sonst sonnig. All- gemein mild.

8—9. Das Hoch über den Alpen wird abgebaut. An der Südflanke eines über Deutschland stationär werdenden Polarluftvorstosses wird zunehmend feuchte Luft aus We sten zu den Alpen geführt: Vor allem in den Alpen noch Aufhellungen, im Südtessin stark bewölkt. Sehr mild.

Abends zunehmend Niederschläge, im Süden nur spär lich. Schneefallgrenze am 9. bis gegen 1200 m sinkend, nachmittags im Süden ziemlich sonnig, im Wallis und Flachland zwischen nachlassenden Schauern erste Auf- heIlungen.

10—1 4. Milde West-Südwestlage mit sehr wechselhaftem, aber mildem Wetter: Am 10. örtlich Morgennebel, sonst anfangs ziemlich sonnig. Ab 11. besonders nachmittags 8

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Aufhellungen, des Nachts und am Morgen Niederschläge, Schneefallgrenze meist 1200—1800 m. Aufden 13. trocken und dann unter Föhneinfluss zuerst ziemlich sonnig und mild (Vaduz 17 °C). Im Süden am 11. anfangs Nieder- schlag. Am 13. im Tagesverlauf Schnee teils bis auf 500 m hinunter. Am 12. und 14. nachmittags sonnig.

15—18. Zyklonale Westströmung mit feucht-milder Luft, am 18. Kaltfrontdurchzug und markante Abkühlung: Im Süden am 6. nur zu Beginn und vereinzelt, vorn 17. auf den 18. verbreitet Regen, sonst meist sonnig. Im übrigen Land zuerst mild, aber meist stark bewölkt und häufig Nie- derschläge, am 15. Schnee oberhalb 2000 m. Am 16. und 17. zeitweise starke bis stürmische Südwestwinde auch im Mittelland. Am 17. in Graubünden föhnige Aufhellun gen. Am 18. nach markanterAbkühlung Schneeteils bis in die Niederungen.

19—21. Ein Warmlufthoch reicht von Südeuropa bis zu den Alpen, eine Kaltfront erreicht den Alpenraum: Im Nor den vom 19. nachmittags bis 20. mittags dichte Bewöl kung, sonst in der ganzen Schweiz meist sonnig und ab 20. sehr mild, am 21. im Mittelland um 15 °C. Abends ra sche Wetterverschlechterung, dann auf der Alpennordsei te und im Wallis Niederschläge, Schneefallgrenze bis etwa 700 m sinkend.

22—23. Die südlich der Alpen stationäre Front dringt nochmals zur Alpennordseite vor, ehe mit westlichen Winden in rascher Folge neue atlantische Störungen zur Alpennordseite geführt werden: Im Süden in den Bergen zuerst noch etwas Sonne, sonst stark bewölkt und ab Abend Niederschläge, Schneefallgrenze von 1300 m teils bis auf 500 m sinkend. In der übrigen Schweiz am 22. ei- nige Aufhellungen, dann zeitweise Niederschlag, Schnee- fallgrenze 400—800 m. Am 23. nachmittags Wetterberuhi gung.

24—28. Ein komplexes Randtief zieht über Mitteleuropa zur Ukraine und steuert aus Nordwesten kühle, am 27. aus Norden kalte Meeresluft zu den Alpen. Eine Warmfront streift am 28. die Nordschweiz. Häufige, am 24. und 25.

auch ergiebige Niederschläge, in der Deutschschweiz am 24. zuerst als Schnee, dann Schneefallgrenze 700—1200 m, am 27. wieder Schnee bis in die Niederungen. Am 25. im Norden auch Gewitter und Sturm. Ab 26. nur noch zeit- weise Niederschlag, am 27. aufhellend, am 28. sonnig, im Norden und Osten bewölkt. Im Südtessin nur kurzzeitig Regen, am 27. Ubergang zu sonnigem Wetter.

März 1995

Der März war durch wiederholte Kaltluftvorstös se geprägt. In Zürich gab es 16 Schneefalltage. Ark tische Kaltluft brachte am 27. einen besonders mar kanten Winterrückfall. Am 29. morgens schneite es bis in die Magadinoebene, am 30. lagen weite Teile des Mittellandes unter einer Schneedecke, die in Chur 22 cm dick war. In Tänikon b. Aadorf (TG) wur den —11,4 °C registriert. In den Alpen lag Ende Mo nat auf 1500 m rund ein Meter Schnee.

Auf der Alpennordseite war der März in den Nie- derungen erstmals seit 198$ leicht zu kühl, meist aber weniger als ein halbes Grad. In höheren Lagen betrugen die Temperaturdefizite gegenüber dem langjährigen Durchschnitt meist —1 bis —1,5 °C, im Goms mehr als —2 °C. Im Südtessin wurden in etwa normale Märztemperaturen erreicht. Am 26. stieg die Temperatur hier erstmals in diesem Jahr ver breitet über 20 °C.

Auf der Alpennordseite und in weiten Teilen von Wallis, Nord- und Mittelbünden sowie im Unteren- gadin war der März nass. Im westlichen Mittelland, im Walliser Rhonetal und im Unterengadin fielen

110—150% der Norm, in den Tälern des Alpennord hangs und in Nordbünden meist 130—170%, im Jura, in der Deutschschweiz und in den Waadtlän der und Berner Alpen bis ins Nordwallis und Goms 150—200%, vereinzelt sogar über 200%. Wegen des trockenen Nordföhns gab es im Südtessin nur 15—30% der normalen Niederschläge. Auch am Al pensüdhang und bis ins Oberengadin fielen meist weniger als 50% der Norm.

Der Juranordfuss, das Mittelland und der westli che Alpennordhang erhielten mehr Sonne als üb lich, vereinzelt sogar bis zu 115% des vieljährigen Durchschnitts. Die Alpensüdseite kam sogar auf 120—135% der Norm. Etwa normale Besonnung wurde im Jura, im Wallis und Unterengadin gemes sen. Einzig am zentralen und östlichen Alpennord hang, in Nordbünden, im Oberengadin und im Goms wurde mit 80—95% zu wenig Sonne regi striert.

1—2. Nach Abbau des Zwischenhochs durchquert eine schwache atlantische Störung die Schweiz: Am 1. sonnig und mild. Am 2. im Süden und in Graubünden zuerst stark bewölkt, im östlichen Graubünden etwas Schnee. Auf der Alpennordseite schon vormittags Ubergang zu zeitweise sonnigem Wetter. Kühler.

3—4. Ein Tief zieht vom Ärmelkanal zur Ostsee. Die zu- gehörige Störung durchquert die Schweiz ostwärts: In Graubünden und im Süden teils sonnig, im Tagesverlauf aus Norden Niederschläge, nachts teils Schnee bis ins Flachland. Am 4. in den Alpen noch Schneeschauer, im Süden bedeckt, im Westen Aufhellungen.

5—7. Ein neues Tief verlagert sich nach Skandinavien. Es steuert feuchte Polarluft zu den Alpen: Anfangs noch son nig. Nachts auf der Alpennordseite und im Wallis Schnee- fall bis etwa 500 m. Am 6.imSüden ziemlich sonnig, sonst Schneeschauer teils bis ins Flachland, in Graubünden, im Mittelland und Wallis auch Aufhellungen. Am 7. letzte Schneeschauer, dann zunehmend sonnig, im Süden schön.

8—9. Eine Störung über Frankreich durchquert die Schweiz unter Abschwächung ostwärts: Gelegentlich, im Westen und am Alpennordhang häufig Schneefall, im Flachland auch Regen. Am 9. aus Westen aufhellend. Im Süden stark bewölkt, nachmittags Schneefall bis in tiefe Lagen. Am 9. sonnig, aber kühl.

10—14. Ein Osteuropahoch dehnt sich westwärts aus und bewirkt eine Bisenlage: Sonnig, im Süden anfangs teil- weise bewölkt; Temperaturanstieg. Am 13. im Norden Bise, am 14. Hochnebelfelder, darüber zunehmend Wol kenfelder. Im Süden am 13. vormittags örtlich Regen, am 14. wieder sonnig.

15—21. Ein kräftiges, nordatlantisches Tief führt mit star- ken Westwinden kühle Meeresluft zu den Alpen. Es zieht ab 19. Richtung Finnland und steuert danach feucht-kalte PolarluftzurAlpennordseite: Im Süden am 15. bedeckt, am 18. und 19. zeitweise, sonst meist sonnig; kaum Nieder- schlag. In Graubünden am 15. noch Aufhellungen. Sonst zeitweise Niederschläge, auf den 16. zuerst Schneeschau er teilweise bis ins Flachland, dann zunehmend sonnig.

Am 17. in den Alpen anfangs sonnig, ab Abend namhafte Niederschläge mit starken Westwinden, Schnee oberhalb 1400—1800 m, inder Nacht zum 20. bis in die Niederungen sinkend. Am 20. und 21. kalt, oft Schneeschauer, am 21. im Westen und Wallis grössere Aufhellungen.

22—25. Ein Hoch dehnt sich von der Biscaya nach Mittel- europa aus und zieht sich später wieder zurück: Ganze Schweiz sonnig, steigende Temperaturen, ab 23. mild. Am 25. aus Nordwest Bewölkungszunahme.

26—29. Zwischen dem ostatlantischen Hoch und einem Zentraltief über Südskandinavien werden wechselweise 9

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feucht-kühle Meeresluft und Staffeln arktischer Kaltluft zu den Alpen geführt: Im Jura und am Alpennordhang erste Niederschläge, im Südwesten noch Aufhellungen. Am 27.

ergiebige Niederschläge, abends mit vereinzelten Gewit tern Schnee bis ins Flachland. Am 28. zuerst sonnig und kalt. Auf den 29. Schnee, am Morgen kurzzeitig auch Re- gen. Nachmittags im Norden Aufhellungen, in den Alpen noch Schneefälle. Zeitweise stürmische Westwinde. Ganz im Süden oft sonnig, am 27. abends schwache Schauer oder Gewitter, am 29. morgens Schnee bis in Tieflagen.

Zeitweise stürmischer Nordwind.

30—31. Das Hoch stösst aus Westen zu den Alpen vor, eine Warmfront erreicht die Alpen aus Nordwesten:

Nachts verbreitet, dann kaum mehr Schneeschauer und vorwiegend sonnig; mit leichter Bise kalt (Tänikon b. Aa- dorf Minimumtemperatur: —11,4 °C. In Chur 22 cm Neuschnee! Nach klarer Nacht im Flachland am 31. mor gens —3 bis —7 °C. Dann zuerst sonnig, im Tagesverlauf Be wölkungszunahme, abends Niederschlagsbeginn, teils Schnee bis in die Niederungen. Im Süden sonnig, am 30.

stürmischer Nordwind.

April 1995

Die erste Aprilwoche war sonnig und mild. Am 18. entstand eine ausgeprägte Tiefdruckrinne über Frankreich, welche sich dann längere Zeit über dem Mittelmeer, den Alpen und Mitteleuropa festsetzte.

Während in der Deutschschweiz am 20. nochmals Schneeflocken teils bis ins Flachland fielen, bewirk ten die südlichen Höhenwinde auf der Alpensüdsei te vom 19. bis 25. ergiebige Niederschläge, womit die seit März herrschende Trockenheit zu Ende ging.

Bis 23. fielen hier verbreitet 150—250 mm, lokal so- gar über 400 mm Regen.

Der April war gesamtschweizerisch etwas zu mild.

Verbreitet betrug der Wärmeüberschuss 1—1,5 °C, im Nordosten 1,5—2 °C, im Süden und Oberengadin lokal bis zu 2,5 °C gegenüber der Norm. Im Hoch- jura, am zentralen und östlichen Alpennordhang, in Nordbünden, im Goms und teils im Südwallis war es nur 0,5—1 °C zu mild.

Die Westschweiz und das Unterwallis erhielten nur 35—60% der normalen Aprilniederschläge.

65—85% der Norm waren es im Mendrisiotto, am westlichen Alpennordhang, im östlichen Teil des Juras und im angrenzenden Flachland sowie von der Ajoie bis Schaffhausen. Regensummen von 100 bis etwa 135% der Norm fielen in den alpenrandna hen Gebieten des Mittellandes vom Napf bis zum Bodensee, im Gebiet um Lugano, im Engadin und Puschlav. Nass mit meist 140—180% der Norm war es in den übrigen Landesteilen. Im nördlichen Tes sin, im Rheinwald und in den Zentralalpen betrugen die Niederschläge sogar das 2—3fache der norma len Monatssumme.

Die Besonnung war mit etwa 70—90% der Norm in der Deutschschweiz und im Engadin defizitär. Nach Westen hin wurden wie in den Vispertälern Werte über 90% registriert. Die Westschweiz und das übrige Wallis sowie mehrheitlich der Jura und das Puschlav erhielten 100—115% der normalen Besonnung. Am sonnigsten war der April im Misox und Tessin, wo verbreitet 110—130% der Norm gemessen wurden.

1. Eine Warmfront aus Nordwesten durchquert die Schweiz: Im Süden sonnig und warm. Sonst Niederschlä ge vor allem im Osten und in der ersten Tageshälfte. Am Alpennordhang anfangs Schnee bis in Tallagen. Im Ta- gesverlauf Schneefallgrenze auf 1500 m steigend.

2—5. Ein Hoch stösst rasch von Frankreich zu den Alpen vor. Es wird am 5. abgebaut: Am 2. im Osten zuerst be wölkt, sonst sonnig und mild. Am 4. in den Niederungen verbreitet über 20 °C.

6—9. Ein Hoch über der Biscaya reicht mit seinem Ausläu fer bis zu den Alpen und bestimmt das Wetter im Süden und Westen. Staffeln kalter Luft aus Norden streifen zu- nehmend die Deutschschweiz: Im Süden sonnig und warm, am 6. in Locarno über 25 °C (erster Sommertag). Im Westen und Wallis meist sonnig, am 9. Bise. In der Deutschschweiz teils stark bewölkt. Nachts zum 6. und 8.

verbreitet, am 8. tagsüber nur am Alpennordhang und in Nordbünden Schauer. Auf der Alpennordseite ab 8. mar kant kühler.

10—14. Aus Norden fliesstfeuchtere Luft zu den Ostalpen.

Dann dehnt sich das Hoch von Grossbritannien zur Ostsee aus. Mit einer Bisenlage wird zeitweise feucht-kühle Luft zur Alpennordseite geführt: In der Deutschschweiz oft stark bewölkt, gelegentlich Niederschlag. Schnee am 14.

bis 700 m. Ausser am 12. kühl; ab 12. Bise. Im Westen und Wallis am 10. stark bewölkt, etwas Niederschlag. Ab 11.

vorwiegend sonnig. Ab 13. kühl, teils stürmische Bise. Im Süden meist sonnig, am 10. nur noch teilweise. Am 14.

dann kühl.

15—18. Hochabbau. Ein Skandinavientief steuert kalte Meeresluft und am 17. eine Warmfront zu den Alpen: Im Süden sonnig mit steigenden Temperaturen. Sonst am 15. ausser im Osten meist sonnig. Ab 16. meist stark be wölkt und zuerst Niederschläge mit Schnee bis 900 m. Am 18. im Norden erneut lokal etwas Regen. Jeweils nach- mittags im Wallis Aufhellungen, am 17. auch im Westen.

Am 18. in Graubünden zum Teil sonnig, im Tagesverlauf am Alpennordhang aufhellend. Auf der Alpennordseite bis 17. sehr kühl.

19—23. Das Skandinavientief weitet sich über Frankreich ins Mittelmeer aus. Südliche Höhenwinde bewirken Stau regen im Süden, einfliessende Kaltluft bringt im Norden am 20. Schnee bis in Tieflagen: Im Engadin zeitweise, im Süden teils ergiebige Niederschläge und Gewitter. Im Osten zuerst föhnige Aufhellungen, im Westen ab Mittag, im Osten dann abends Niederschläge. Vereinzelt auch Ge witter. Am 20. vor allem in der Deutschschweiz Nieder- schläge, kalt. Schnee vorübergehend auf 500—800 m. In den Zentralalpen 80—90 cm Neuschnee. Ab 21. milder, im Osten dank Föhn vorwiegend, im Wallis und Westen nur zeitweise sonnig und am 22. Niederschläge. In Graubün den zeitweise Niederschlag, ab 22. mehr föhnige Aufhel lungen.

24—27. Das Tief über Frankreich und dem Mittelmeer zieht nordostwärts über die Alpen nach Polen: Im Süden häufige Niederschläge. Ab 26. trocken und kurze, am 27.

grössere Aufhellungen, abends Gewitter. Ganz im Norden am 24. noch etwas Sonne und mild, im südlichen Wallis Niederschlag. Dann häufige, vom 25. auf den 26. in den zentralen und östlichen Landesteilen ergiebige Nieder- schläge. Schneefallgrenze ab 26. meist um 1500 m. Am 27. im Flachland gegen Abend kurze Aufhellungen, dann Schauer und Gewitter.

28—30. Nach schwachem Zwischenhocheinfluss zieht eine atlantische Störung über Mitteleuropa ostwärts:

Vorübergehend ziemlich sonnig, abends einzelne Schauer oder Gewitter. Am 29. zuerst meist sonnig, im Süden be reits am Vormittag, im Norden gegen Abend stark bewölkt und dann verbreitet Schauer und Gewitter. Am 30. in Süd- bünden und im westlichen Mittelland einige Aufhellun gen, sonst überwiegend stark bewölkt und gelegentliche Schauer oder Gewitter. Kühler.

Mai 1995

Der Mai begann unter Hochdruckeinfluss mit sonnigem Frühsommerwetter und kräftiger Erwär 10

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mung. Im Mittelland und in den Alpentälern stiegen die Tageshöchsttemperaturen vom 5. bis 7. täglich aufüber25°C.Ab8. Mai war der Wetterablauf weit- gehend tiefdruckbestimmt. Im Einflussbereich kühler Meeresluft lagen die Temperaturen in der zweiten Monatsdekade durchwegs deutlich unter der Norm. Nach ergiebigen Niederschlägen mit Schnee bis etwa 700 m und mässigem Frost in den Niederungen erreichte die Abkühlung um die Mo natsmitte ihren Höhepunkt. Gleichzeitig verzeichne- ten Genf und Lugano im Bereich eines kräftigen ]iefs über dem Mittelmeer die tiefsten je im Mai dieses Jahrhunderts gemessenen Luftdruckwerte.

Das letzte Monatsdrittel brachte trotz kräftigen Tem peratu rschwanku ngen nochmals einen Wärme- überschuss. Am 30. setzten besonders in der Nord- und Ostschweiz ergiebige Niederschläge ein.

Im Westen, im Wallis und teils auch im Tessin ent sprachen die Monatsmitteltemperaturen etwa den Normalwerten. In der übrigen Schweiz betrug der Wärmeüberschuss 0,5—1 °C, auf einigen Bergstatio nen bis 1,3 °C.

Die häufigen und teils ergiebigen Niederschläge führten fast überall zu deutlichen Uberschüssen.

Die grössten Summen fielen in der Nordschweiz vom Kanton Aargau zum Bodensee, am Juranord fuss, im Wallis und vom unteren Rhonetal bis in die Region Lausanne mit 200—250% der Normalsum men. Massgebend für die hohen Uberschüsse in der Nord- und Ostschweiz waren die Starkregen am Monatsende. Im übrigen Mittelland fielen 150—200%, in den östlichen Voralpen, in Graubün den und im Engadin 100—130%. Das Gotthardge biet, Rheinbünden und das Tessin verzeichneten hingegen ein leichtes Defizit von bis zu 20%.

Die monatliche Sonnenscheindauer erreichte fast überall Werte von 100—115%. Im Jura, am Jura nordfuss sowie im Mitt&- und Südtessin 110—125%. Diese leichten Uberschüsse kamen durch die vorwiegend sonnige Witterung vom 2. bis 7. Mai zustande.

1.—7. Ein Hoch zieht von der Ostsee nach Polen und unter Verflachung weiter nach Mitteleuropa: Am 1. auf der Al pennordseite noch stark bewölkt, am frühen Morgen im Osten noch einzelne Schauer. Ab 2. wie bereits im Süden vorwiegend sonnig und kräftiger Temperaturanstieg. Am 5. im Mittelland verbreitet erster Sommertag. Am 7.

abends besonders in den Alpen und Voralpen vereinzelte Schauer und Gewitter.

8—10. Ein Tief zieht von der Nordsee ostwärts und steuert kühle Meeresluft nach Mitteleuropa: Nördlich der Alpen bis am Nachmittag ziemlich sonnig, dann aus Westen auf der ganzen Alpennordseite Niederschläge, ausgenom men im Wallis. Am 9. im Laufe des Vormittags aus Westen nachlassende Niederschläge und wieder ziemlich sonnig.

In den zentralen und östlichen Voralpen weiterhin stark bewölkt und noch einzelne Schauer. Markant kühler. Im Tessin am 8. und 9. vorwiegend sonnig, am 10. bewölkt.

1 1 .—1 4. Ein neues Tief zieht unter Verstärkung von der Bis- caya über das westliche Mittelmeer nach Polen: Auf der Alpensüdseite bedeckt und recht ergiebige Niederschlä ge, am 13. nachlassend. Alpen und Alpennordseite zuerst noch sonnig, dann zunehmende und am 13. ergiebige Niederschläge, starke Abkühlung mit Schneefall bis 700 m.

In der Nacht zum 14. sinkt in Genf und Lugano der Luft- druck auf die tiefsten in diesem Jahrhundert je im Mai ge

messenen Werte.

15—18. Nach kurzem Hochdruckeinfluss ziehen zwei wei tere Tiefs über die Kanalgegend ostwärts: Am 15. in den meisten Landesteilen noch vorwiegend sonnig. Ab 16.

von kurzen Aufhellungen abgesehen in der ganzen Schweiz zeitweise Niederschläge. Nach leichter Erwär mung ab 18. wieder kälter.

19—21. Ein Hoch dehnt sich von der Biscaya zur Nordsee aus und steuert feuchte Kaltluft zur Schweiz: Am 19. noch mehrheitlich stark bewölkt und im östlichen Jura und in der Deutschschweiz noch etwas Niederschlag. Vom 20. an im Westen und Süden zunehmend sonnig und trocken. In den östlichen Landesteilen noch stark bewölkt und zeit- weise schwache Niederschläge. Temperaturen deutlich unter der Norm.

22—24. Das von der Nordsee zu den Alpen reichende Hoch entfernt sich unter Verflachung nach Nordosten:

Ganze Schweiz sonnig und recht warm. Am 23. nachmit tags ausgedehnte hohe Wolkenfelder.

25.— 27. Ein Tief über dem Ostatlantik steuert feuchte Mee resluft nach Mitteleuropa: Anfangs sonnig und warm, am Abend im Jura und im Raum Zürich Gewitter und Sturm- böen. Am 26. verbreitet Niederschläge, im Westen und Süden recht ergiebig. Am 27. vormittags noch leichte Nie- derschläge, im Laufe des Nachmittags aus Westen Auf- heilungen. Den Alpen entlang noch meist bedeckt.

28. Zwischenhocheinfluss: In der ganzen Schweiz sonnig

und warm. Temperaturen tagsüber auf

24 bis 28 °C.

29—31. Ein Tief über England und ein Teiltief über dem Mittelmeer bestimmen den Wetterablauf: Am 29. im Jura und Mittelland bedeckt, in den übrigen Gebieten zuneh mend bewölkt. Am Nachmittag aus Westen verbreitet Niederschläge. Anschliessend meist bedeckt und zeitwei

se ergiebige Niederschläge, besonders in der Nord- und

Ostschweiz (verbreitet 70—100 mm, im Kanton Thurgau teils bis 120 mm)

Juni 1995

Der Sommer 1995 begann recht unfreundlich.

Unter dem Einfluss der an der Ostflanke eines at lantischen Hochs in mehreren Schüben herange führten feucht-kalten Meeresluft entstand in der er- sten, regnerischen Monatshälfte landesweit ein deutliches Temperatu r- u nd Sonnenschei ndefizit.

Mit der langsamen Ausweitung des Hochs nach Mitteleuropa kam es ab 16. Juni zu einer raschen Er- wärmung auf sommerlichen Temperaturen. Bereits am 20. wurde an einigen Stationen mit 30 °C der er- ste Hitzetag dieses Sommers registriert. Ein weite- rer Kaltluftschub an der Ostflanke eines von Eng- land nach Skandinavien reichenden Hochs brachte bis zum 25. mit teils kräftiger Bise nochmals deut lich zu tiefe Temperaturen, bevor sich bis zum Mo natsende unter Hochdruckeinfluss endlich Som merwetter durchsetzte. Dieser kurze hochsommerli che Abschnitt reichte jedoch nicht aus, um das be stehende Temperaturdefizit zu kompensieren. Der erste Sommermonat war in den höheren Berglagen etwa 1,5 °C zu kalt. Die mittleren und tiefen Lagen verzeichneten fast überall Wärmedefizite bis etwa

1 °C. Etwas weniger kühl war es in einigen Gebieten

des Mittellandes und im mittleren Rhonetal mit De fiziten bis etwa 0,5 °C.

Obwohl der Juni als Schlechtwettermonat in Er- innerung bleiben wird, erhielten nur wenige Lan- desteile normale bis übernormale Regensummen.

90—150% der Normalmengen fielen einzig in der

Nordostschweiz vom Bodensee über den Zürichsee

ins Pilatus- und Napfgebiet, im Prättigau, im Un

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terengadin sowie im Gotthardgebiet. Im grössten

Teil des Landes fielen zwischen 60 und 90% der

Norm. Nur etwa die halbe Monatssumme verzeich neten die von den feuchten Luftmassen etwas we niger betroffenen Regionen im westlichen Mittel- land und im Jura. Mit kräftigen Gewittern verbun dene Starkniederschläge traten nur am 10. im Raum Ponte Tresa (Tl) und am 21. Juni in der Nordost- schweiz sowie im Raum Verbier (VS) auf.

In den meisten Gebieten der Alpennordseite be

schränkte sich die Besonnung bis zum 18. nur auf kurzen Zwischenhocheinfluss. Das vorwiegend son nige Monatsende verringerte das entstandene Son nenscheindefizit jedoch merklich. Die monatliche Sonnenscheindauer erreichte mehrheitlich 75—100%

der Norm. Etwas grösser waren die Defizite in eini gen Bergregionen. Die etwas häufiger unter Hoch- druckeinfluss gelegenen Regionen westlich der Saane, das Wallis und die obere Leventina ver zeichneten sogar eine überdurchschnittliche Beson nung von bis zu 115%.

1.—6. Eine Tiefdruckrinne von Island bis zu den Alpen steu ert schubweise feuchte Polarluft zur Schweiz: Am 1. ver breitet, in der Deutschschweiz recht ergiebige Nieder- schläge. Am 2. nachlassend und am 3. unter leichtem Zwi schenhocheinfluss ziemlich sonnig. Dann aus Westen neue Niederschläge mitvereinzelten Gewittern im Mittel- land. Am 5. zuerst im Flachland, am 6. auch in den Voral pen nachlassende Niederschläge. Im Süden wechselhaft, gelegentlich Regen, am 5. gewitterhaft. In der ganzen Schweiz kühl.

7.—13. Ein kräftiges Nordseetief weitet sich zu einer von Skandinavien nach Italien reichenden Tiefdruckrinne aus und steuert erneut feucht-kalte Meeresluft ins Alpenge biet: Am 7. meist niederschlagsfrei, im Tessin und En gadin vorwiegend, in der übrigen Schweiz ziemlich son nig. Ab 8. bei weiterhin deutlich unternormalen Tempera turen häufig Niederschläge, dazwischen kurze Aufhellun gen. Am 13. morgens dem Jura entlang einzelne Gewitter.

Schneefallgrenze in der Nacht zum 11. bis gegen 1000 m sinkend (Arosa: 7 cm Neuschnee). Auf der Alpensüdseite am 10. und 13. Gewitter.

14—18. Das Höhentief über Mitteleuropa füllt sich auf.

Vom Atlantik her weitet sich am 17. eine Westströmung zu den Alpen aus: Am 14. in derWestschweiz bereits trocken.

In der übrigen Schweiz rasch, im Osten und den Alpen entlang jedoch nur zögernd nachlassende Niederschläge.

In der Nordschweiz am 14. nachmittags einzelne Gewitter, teils mit Hagel. Dann im allgemeinen ziemlich sonnig mit allmählichem Temperaturanstieg auf leicht übernormale Werte. Am 18. bewölkt und verbreitet schwache Nieder- schläge, ausgenommen im Südtessin.

19—20. Eine flache Hochdruckzone überquert Mitteleuro pa: Zu Beginn im Jura und in der Nordostschweiz noch bewölkt, sonst meist sonnig und trocken. Rasche Erwär

mung mit Temperaturen bis

30 °C. (Hitzetag in Basel, Genf, Sion und Visp). Am 20. nachmittags im Jura zwi

schen La Chaux-de-Fonds und Ste-Croix verbreitet Schau-

er und Gewitter.

21—24. Hinter einer Gewitterstörung entsteht an der Süd- flanke eines Hochs über England eine feuchte und kühle

Bisenströmung: Am 21. bei flacher Druckverteilung am frühen Morgen in der Nord- und Nordostschweiz verbrei

tet teils heftige Schauer und Gewitter, am Nachmittag und Abend auch im Westen und in der Südschweiz gewitter- haft. Ab 22. mit teils kräftiger Bise stark bewölkt und be

sonders den Alpen entlang und in Graubünden zeitweise

Niederschläge, am 23. im

Alpsteingebiet Gewitter. Erneut

markanter Temperaturrückgang auf deutlich unternorma le Werte.

25—30. Ein Ausläufer des Hochs über Schottland dehnt sich rasch bis ins Alpengebiet aus: Rascher Ubergang zu

vorwiegend sonniger Witterung. Nachmittagstemperatu

ren auf 25—30 °C steigend. Allmählich abflauende Bise.

Ab 27. bei zunehmend flacher Druckverteilung vor allem in den Waadtländer Alpen, am 28. im Südtessin und am 30. im Westjura einige Schauer und Gewitter.

Juli 1995

Die anhaltend hochsommerliche Witterung im Juli 1995 mit 25 bis 29 Sommertagen im Flachland und im Tessin brachte landesweit einen hohen Wär- meübersch uss. Die positiven Temperatu rabwei chungen betrugen im Mittelland, am Juranordfuss und in den Alpentälern 3,5—4 °C und in den übrigen Landesteilen 3—3,5 °C. Im Tessin, im Puschlav und

in den südlichen Wallisertälern war es 2,5—3 °C zu

warm. Der Juli 1995 war damit nach 1983 und 1994 vielerorts der drittwärmste in diesem Jahrhundert.

Im Mittelland wurden 6 bis 9, im Tessin bis 17 Hitze-

tage mit Temperaturen über 30 °C verzeichnet. Die Höchstwerte wurden am 21. bzw. 22. in Visp mit 35,6 °C, in Chur mit 35,5 °C und im Raum Aarau mit 35,2 °C gemessen. Eine Gewitterfront mit Sturm- winden brachte anschliessend eine spürbare Ab- kühlung. Aber am 26. erreichte das Thermometer erneut die 30-Grad-Marke.

Die meist im Zusammenhang mit Wärmegewit

tern gefallenen Niederschläge verteilten sich ent sprechend unterschiedlich über das Land. Intensive Gewitterregen brachten an einigen Stationen die bisher höchsten Stundenwerte seit 1981: Am 11: In Kloten 48,7 mm, am 22: in Glarus 43,4 mm und am

14: in Davos 34,4 mm. Von Unwettern am meisten

betroffen waren die Regionen Zürcher Unterland und Kanton Schwyz (am 11.), der Raum Davos (am

14.) und die Gegend um Chur (am 31). Regenüber

schüsse bis 115% der Norm verzeichneten nur das Baselbiet, Teile des Berner Oberlandes, das Puschlav und ein Gebietsstreifen vom Kanton Gla rus über Nordbünden ins Unterengadin. Meisten- orts fielen zwischen 50 und 100%. In den von den Gewittern weniger betroffenen Landesteilen ent standen erhebliche Regendefizite. Im Kanton Genf,

im Raum Bern und vom Zürich- bis zum Bodensee

fiel nur etwa die Hälfte, am Jurasüdfuss zwischen Solothurn und Brugg sowie im Mittel- und Südtes sin sogar nur ein Drittel der Norm.

Der Juli war in weiten Teilen des Landes deutlich überdurchschnittlich besonnt. Die Nordostschweiz, der Juranordfuss, das Churer Rheintal und das Gotthardgebiet verzeichneten mit etwa 130% die grössten Uberschüsse, gefolgt von 110—120% im übrigen Flachland und dem Alpengebiet und etwa normalen Werten im Tessin, in Südbünden sowie

im unteren Rhonetal und in den Waadtländer Al

pen.

1—3. Flache Tiefdrucklage: In der ganzen Schweiz teilwei

se sonnig. Täglich verbreitet Schauer und Gewitter, vor-

wiegend nachmittags und abends. Im Baselbiet verursa ehen am 1. und 2. Hagelschlag Schäden an Landwirt- schaftskultu ren.

4—6. Hinter einer Kaltfront dehnt sich das atlantische Hoch nach Polen aus: Im Jura und Mittelland rasch nach-

lassende Niederschläge und zunehmend, am 6. dann vor-

wiegend sonnig. Südlich der Alpen am 4. ziemlich, im Tessin vorwiegend sonnig. Am 5. Durchzug eines Nieder- 12

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schlagsgebietes mit Gewittern im Tessin und in Graubün den.

7—10. Ein Hoch verstärkt sich über der Nordsee und ver lagert sein Zentrum nach Skandinavien: In der ganzen Schweiz vorwiegend sonnig bei kräftig steigenden Tem peraturen. Tageshöchstwerte am 9. und 10. im Mittelland, im Rhonetal und im Tessin 30—33,5 °C. In den Alpen und im Jura vom 7. bis 9. vereinzelte, am 10. zahlreichere Schauer und Gewitter, besonders am Abend.

11—16. Bei flacher Druckverteilung über Mitteleuropa steuert ein Tief vor Irland feuchte Gewitterluft aus Südwe sten in den Alpenraum. Eine atlantische Kaltfront bringt am 16. eine markante Abkühlung: Am 11. frühmorgens im Jura vereinzelte, am Abend im Mittelland und in den Vor- alpen verbreitete, zum Teil heftige Schauer und Gewitter.

Grosse Wasserschäden im Raum Dielsdorf ZH und im Raum Einsiedeln—Sihlsee. Bei weiterhin stark bewölktem Wetter am 12. nur in den Glarner Alpen, am 13. und 14.

auch in der übrigen Schweiz zahlreiche Schauer und Ge witter. In Davos verursachen am 1 4. heftige Gewitterregen Erdrutsche mit grossen Schäden an Gebäuden und Ver kehrswegen. Am 15. und 16. bei zeitweise sonnigem Wet ter vor allem auf der Alpennordseite zeitweise Nieder- schläge. Merklich kühler.

17—21. Ein Keil des Azorenhochs dehnt sich ostwärts aus und zieht als abgeschlossenes Hoch nach Ungarn: Am 17.

und 18. auf der Alpennordseite noch bewölkt und beson ders in der Nacht zum 19. im Nordosten etwas Nieder- schlag. Dann wie bereits im Süden vorwiegend sonnig.

Temperaturanstieg auf hochsommerliche Werte mit teils über 35 °C. Am 21. abends in der Zentralschweiz und in Graubünden, vereinzelt auch im Raum Zürich Schauer und Gewitter, lokal auch Hagel.

22.—25.Hinter einer Gewitterstörung dehnt sich ein kräfti ger Ausläufer des Azorenhochs unter Verstärkung nach Nordosten aus und bildet im Raum NordseeOsteuropa ein abgeschlossenes Hoch: Am 22. zu Beginn noch sonnig und heiss. Am Nachmittag aus Westen einzelne, östlich der Linie AjoieGrimsel zahlreiche Schauer und Gewitter, in der Nordwestschweiz auch Hagel. Sturmböen bis 95 km/h verbunden mit starkem Temperaturrückgang. Am 23. im Tagesverlauf noch etwas Regen. Dann wieder überall recht sonnig. Uber dem Mittelland am 24. und 25.

verbreitet Hochnebel. Allmähliche Erwärmung.

26—28. Ein Tief über der Bretagne steuert eine Gewitter- störung zur Schweiz: Zuerst vorwiegend sonnig mit Ta- geshöchsttemperaturen um 30 °C. Am 26. und 27.

abends in den Bergen einzelne Gewitter. Am 28. wieder vorwiegend sonnig, abends im Alpsteingebiet vereinzelte Gewitter.

29—31. Flache Druckverteilung am Südrand eines Hochs über Skandinavien: Im Flachland vorwiegend sonnig und warm. Im Mittelland zu Beginn leichte Bise. In den Bergen und im Süden am Nachmittag Quellwolken. Am 30. ein- zelne, am 31. zahlreichere Schauer und Gewitter.

August 1995

Nach einem sonnigen Monatsbeginn mit hoch- sommerlichen Temperaturen bestimmten vom 6.

bis 14. August feucht-warme Luftmassen mit örtli chen schadenbringenden Schauern und Gewittern den Wetterablauf. Dann folgte unter flachem Hoch- druckeinfluss ein mehrtägiger recht sonniger Ab- schnitt. Bei weiterhin übernormalen Temperaturen und unter dem Einfluss eines flachen Tiefs über Südeuropa verstärkte sich am 19. August die Gewit tertätigkeit im Alpenraum erneut. Der kräftige Hoch- aufbau über dem Ostatlantik brachte am 25. August eine Wetterumstellung. Aus Nordwesten einflies sende hochreichende Polarluft brachte am 2$. einen

kräftigen Temperaturrückgang auf deutlich unter- normale Werte, und die teils ergiebigen Staunieder schläge fielen bis gegen 1500 m als Schnee. Auf dem Säntis betrug die Schneedecke am letzten Tag des klimatologischen Sommers 115 cm.

Trotz kaltem Monatsende resultierte insgesamt ein Wärmeüberschuss. Dieser betrug in den tiefen Lagen des Landes 1—2 °C und in den höheren Berg- lagen nur noch wenige Zehntelsgrade.

Auf der Alpennordseite fielen insgesamt über- durchschnittliche Niederschlagsmengen. Die gewit terigen Niederschläge führten zu lokal recht gros- sen Unterschieden. In der Nacht vom $. zum 9. Au- gust fielen im Raum Rickenpass—Ebnat-Kappel 165 mm Niederschlag, die Messstation Payerne re gistrierte am 22. mit 60 mm einen neuen Stunden- rekord für diesen Ort. Weitere punktuelle Starknie derschläge verursachten am oberen Genfersee Erd rutsche und setzten im Raum DielsdorfWohngebie te unter Wasser. In Teilen der Westschweiz, im Wal

us

und in Südbünden fielen nur 60—90%, im Tessin sogar nur etwa die Hälfte der normalen Nieder- schlagssu m men.

Die Besonnung erreichte nur am Juranordfuss,

am Bodensee, im westlichen Mittelland und

dank

Nordföhn am Monatsende auch im Mittel- und Südtessin normale Werte. Im östlichen Alpenraum

entstand mit 70—$O% des Normwerts ein bedeuten-

des Sonnenscheindefizit. In den übrigen Gebieten betrug das Defizit maximal 15%.

1—5. Flache Druckverteilung am Südrand eines vom At Iantik zur Nordsee reichenden Hochs: Auf der Alpennord seite am 1 . abends im Berner Oberland, in den Glarner Al pen und in Graubünden Gewitter, sonst allgemein sonnig und hochsommerlich warm mit Temperaturen bis 33 °C (Genf). Am 1. auf der der ganzen Alpensüdseite, vom 3.

bis 5. nur noch im Tessin gebietsweise Schauer und Ge witter.

6—8. Eine Gewitterzone überquert den Alpenraum lang- sam ostwärts: In der ganzen Schweiz stark bewölkt und zeitweise Niederschläge, am Nachmittag und Abend täg lich verbreitete und gebietsweise intensive Schauer und Gewitter: am 6. im Jura Hagel. Ergiebige Gewitterregen verursachen am 8. abends manchenorts lokale Uber schwemmungen und Erdrutsche. Weniger warm.

9—10. Indifferente Flachdrucklage: Am Vormittag rasch nachlassende Niederschläge und dann ziemlich sonnig, in der Deutschschweiz bedeckt. Am 10. nach Auflösung des Hochnebels über der Nordostschweiz überall sonnig und wieder wärmer.

11—14. Die Schweiz liegt erneut im Einflussbereich feucht- warmer Gewitterluft: Am 11. und 14. längere sonnige Ab- schnitte, meist aber stark bewölkt und häufige, von Ge wittern begleitete und lokal ergiebige Niederschläge. Im Süden ziemlich sonnig, einzelne Schauer, am 14. im Tes sin Gewitter.

15—18. Ein Hoch liegt über England und der Nordsee, eine flache Tiefdruckzone über dem Mittelmeer: In den westli chen Landesteilen recht sonnig und niederschlagsfrei.

Weiter östlich teilweise sonnig, am östlichen Alpennord hang und in Graubünden zeitweise schwache Nieder- schläge. Südlich der Alpen am 15. und 16. vorwiegend sonnig, dann stark bewölkt und am 17. etwas Regen, im Tessin auch Gewitter.

19—24. Flache Druckverteilung: Auf der Alpennordseite stark bewölkt und täglich gebietsweise Gewitter mit teils ergiebigen Schauern (Payerne (VD) am 22. abends 60 mm in 1 Std !). Im Tessin sonnige Abschnitte wechselnd mit zeitweisen Niederschlägen, vom 19. bis 21. auch Gewitter.

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