• Keine Ergebnisse gefunden

Im gültigen Lawinenbulletin vom 25. Februar wurde für das fragliche Gebiet von einer geringen, örtlichen

Im Dokument in den Schvveizer Alpen (Seite 113-121)

Schneebrettgefahr oberhalb rund 2000 m gesprochen (vgl. Bulletin 5. 90), aber es wurde auf die noch ge fährlichen, kammnahen Schattenhänge, wie es der vor-liegende Unfallhang darstellt, ausdrücklich hingewie sen.

Fig. 41 (Nr. 65) Das Unfallgelände bei Morgins mit Lawine und ungefährer Abfahrtsroute; F:

La Foilleuse; im Vordergrund: die Häuser im Gebiet La Cergnat (Foto P. Bovet, REGA, Lausanne)

Fig. 42 (Nr. 68) Lawinen-unglück bei St. Antänien, Karte 1:25000 (1177) mit A: Aufstiegsroute Schweizergruppe;

D: Route der deutschen Gruppe und Lawine

Hergang des Unglücks

Für den Unfalltag hatte die Deutsche Alpenverein Sektion Konstanz eine Tour auf das Chüenihorn, närd ich von St. Antönien, geplant. Nach dem Eintreffen am Ausgangspunkt musste die geplante Tour sie wurde schon in Konstanz wegen den misslichen Wetterver hältnissen in Frage gestellt endgültig abgesagt wer-den. Die Gruppe beschloss, die vom Leiter nicht vorbe reitete, aber mindestens einem Teilnehmer bekannte Tour auf das Chrüz durchzuführen. Der Entschluss fiel leichter, als sie vernahmen, dass auch eine Schweizer-gruppe die gleiche Tour wählte.

Um etwa 09.00 Uhr marschierte die deutsche Neu-nergruppe in St. Antänien weg und erreichte über die übliche Route Aschüel—Grossried die Untersäss Val pun. Während einer Rast traf auch die Schweizergrup pe dort ein. Ein kurzes Gespräch zwischen Teilnehmern der beiden Gruppen ergab, dass die Deutschen vorerst an einen Aufstieg über den Nordwestgrat dachten, die Schweizer unter ihrem Tourenleiter die Route über den Nord- später Ostgrat, über Chlei Chrüz geplant hatten.

Die deutsche Gruppe stieg als erste weiter und folgte bei schlechter Sicht einer alten Skispur über Obersäss direkt in Richtung Chessi. Nach Obersäss verloren sie die Spur im Nebel. Sie stiegen deshalb weiter in den steilen N-Hang gegen den Sattel zwischen Chlei Chrüz und Chrüz auf. Während einer kurzen Aufhellung sahen die Tourenfahrer, die sich bereits im Steilaufschwung befanden, auf ihrer linken Seite die alte Spur. Nach ei-nem Richtungswechsel des an der Spitze marsch ieren den Tourenfahrers gegen die alte Spur brach plötzlich die Schneedecke los (ca. 12.00 Uhr). Alle Teilnehmer wurden von den abgleitenden Schneemassen mitge rissen und bis auf den an vierter Stelle marschierenden B. K. ganz verschüttet.

Die Lawine

Wie Beteiligte feststellten, rutschte am Anfang das orographisch linke, steilste Drittel der Lawine ab, un

Die Kameradenhilfe

Der nur teilweise verschüttete B. K. konnte sich nach ungefähr 15 Minuten selbst befreien. Während seiner Selbstbefreiung schrie er immer um Hilfe, da er wuss te, dass noch die Schweizergruppe irgendwo unter-wegs war. Anschliessend begann er, mit seinem

«Pieps»-Gerät nach seinen Kameradinnen und Kame raden zu suchen, die auch alle ein gleiches Gerät auf sich trugen.

Was bei der Schweizergruppe in der Zwischenzeit geschah, schilderte uns der Tourenleiter A. W. (Zitat leicht gekürzt):

«Um etwa 12.00 Uhr bemerkte ich von weitem, etwas un terhalb dem Punkt 2004.4, eine Anrisslinie im Nordhang zwi schen Chrüz und Chlei Chrüz. Ein ungutes Gefühl veranlasste mich, beim ((1)> (Kartenangabe) von Chessi hinunterzuschau en, von wo ich die Unglücksstelle sofort überblicken konnte.

Daswar ungefähr um 12.15 Uhr. Ein Mann stand aufdem La winenfeld und schrie um Hilfe.

Ich schickte sofort die beiden besten Skifahrer, der Auf-stiegsspur folgend (leichte Gegensteigungen im Wald), nach St. Antönien um mit der Karte (Koordinaten) beim ersten Haus die Rettungsflugwacht zu alarmieren. DieAlarmierung erfolgte um 12.45 Uhr. Zwei ältere Damen unserer Gruppe be gaben sich auch ins Tal. So blieben 6 Personen, die zur Unfall-stelle fuhren. Wir konnten diese nicht direkt erreichen, da der ga nze Nordwestha ng des G rates lawi nengefäh rlich war. Erst bei Punkt 2002.4 konnten wir es uns erlauben, via Obersäss zur Unfallstelle zu gelangen. (Felle nicht weggenommen!) Um etwa 12.30 Uhr erreichten wir die Unfallstelle. B. K. orien tierteuns kurz. Zwei Kollegen, H. Sp. und A. B. waren soweit frei, dass sie atmen konnten. Recht schnell ortete B. K. mit seinem «Pieps»-Gerat und mitAbsuchen Peter Renkawitz und Eugen Stadelhofer. Zwei Mitglieder unserer Gruppe gruben sie sofort aus wir waren zum Teil mit «Barryvox»-Geraten Das Wetter am fraglichen Tage: zeitweiliger, schwa- mittelbar danach folgte die Mitte und am Schluss das cher Schneefall, neblig, St. Antänien 07.30 Uhr, —1 rechte Drittel. Die Breite der Lawine am Anriss betrug Grad, diffuse Beleuchtung. 275 m, die Gesamtlänge 190 m. Die Anrisshöhen keil ten von West nach Ost aus. Im Westen 40 cm (hang-senkrecht gemessen), im Osten 10 cm.

Die ungünstige Wirkung der Lawine ist deshalb nicht in erster Linie in der Anrissmächtigkeit zu suchen, son dem in der flächenmässigen Ausdehnung im Anrissge biet und im kesselförmigen Ablagerungsgebiet.

und Schaufeln ausgerüstet und begannen mit der Beat mung. Ich befreite A. B., der zuerst bewusstlos schien, durch seine Befreiung aber wieder zu sich kam. Auch H. Sp. wurde ganz aus seiner misslichen Lage befreit, so dass beidezum Glück unverletzt bei der weiteren Suche mithelfen konnten.

Meine Freundin erhielt den Auftrag, den Hang zu beobach ten, Rettungsdecken auszupacken und mit dem eigenen «Bar-ryvox»-Gerat ebenfalls zu suchen. Das «Barryvox»-Gerät (Verschütteten-Suchgerät auf Sender/Empfänger-Basis, Fre quenz 457 kHz) gab überhaupt keine Signale von sich. Hätte sich B. K. nicht befreien können, hätten wir mit unseren Gerä ten (einer anderen Frequenz) überhaupt niemanden finden können. Schwierigkeiten ergaben sich später bei der Suche mit dem «Pieps»-Gerät (2.275 kHz), weil sich die Geräte der georteten Verschütteten nicht sofort abstellen liessen, da sie ja noch unter dem Schnee lagen.

Beim Absuchen des Lawinenkegels hörte meine Freundin Hilferufe unter der Schneedecke. Kurz darauf fand sie W. Sch.

Er war ansprechbar, doch stand er unter Schockwirkung. So-bald der Kopf frei war, konnte sie ihm warmen Tee geben. Bei allen Verschütteten mussten wir zuerst mühsam die Fangrie men freilegen und diese öffnen, bevor wir die Verunglückten herausziehen konnten.

B. K. fand mit dem «Pieps»-Gerät sehr schnell auch Dirk Feistkorn, den ich, kaum hatten wir den Kopf freigelegt, mit Mund-Nase-Beatmung zu beleben versuchte. Mit meiner Schwester (Krankenschwester) wechselte ich ab mit Schau-fein und Beatmung. Als wir ihn neben dem Loch in eine hori zontale Lage bringen konnten, begannen wir mit einer Herz-massage (abwechselnd mit Beatmung) da wir keinen Puls mehr finden konnten.

v

ELEoNoRE ScHILLINGER EuGEN STADELH0FER STEFAN KLUG DIRK FEIsIK0RN PETER RENKAwITz Fig. 43 (Nr. 68) Das Unfallgelände am Chrüz mit Lawine; E: ungefähre Standorte der 9 erfassten Skifahrer bei Lawinenauslösung;

V: Verschüttungsstellen; Ch: Chlei Chrüz; P: Ortder Profilaufnahme; G: Standort des Gedenksteins vom Unglück am 9. 2. 1947 (Foto EISLF, H.-J. Etter)

CHLEI CHRÜZ 2103 m ü.M

b

Inzwischen wurde auch Eleonore Sch. mit dem Suchgerät gefunden. Auch sie war in ähnlich besorgniserregendem Zu-stand wie die anderen drei Geborgenen. Ich vermutete dort bereits den Tod dieser Leute, doch wussten wir, dass Ver

GEDENKSTEIN UNFALL 9.2. 1947

2100 m

.VI .IX .III

•i

STANDORTE, VERSCHUET TUNGS5TELLEN U NAMEN

ANR 1 SSHOEHEN

A 0,1 M

3 = O1 M

C = 0,1 M D 03 w

E 0,11 M

F 0,4 M

G 0,14 M

1 BK,

.II .v .vII

V111

II H, Sp, III W. SCH,

IV A. B.

VI VII VIII IX

01 0 II 0 IV ++0v VII III

+ VI

÷+ VIII IX

SLF

4

P: PROFILORT= O)4m ANRISSHöHE

[4.I652I

HANGNEIGUNG AM ANRISS 38°—43°

Fig. 44 (Nr. 68) Situationsplanzum Unfall am Chrüz

m

schüttete schon nach zwei Stunden der Wiederbelebung ge rettet werden konnten, also gaben wir nicht auf.

Beim Ausgraben von W. Sch., der vermutlich seine Skis noch an den Füssen hatte, entdeckten wir den Schuh von Stefan Klug, der seitlich unter W. Sch. lag. Nun wurde fieber-haft die gut 1,5 m Schneedecke über St. Klug weggeschaufelt, um seinen Kopf freizulegen. Das war um ca. 13.30 Uhr. Kurz darauf kam der Helikopter der Rettungsflugwacht. W. Sch.

und St. Klug wurden mit Hilfe der Rettungsflugwacht noch ganz ausgegraben. Wir beatmeten die Verunfallten und hai-fen nun dem herbeigeflogenen Arzt, wo wir nur konnten, bis zum Abtransport des letzten Verunfailten.»

Zur Ergänzung der geschilderten, sehr guten Kame radenhilfe ist noch folgendes nachzutragen: Unter den Geretteten befanden sich ein Arzt und ein Zahnarzt, die bei der Ersten Hilfe auch mithalfen.

Fig.45 (Nr. 68) Anrissprofil der Lawine am Chrüz; die Profilaufnahme erfolgte am 28. 2. 1983.

Die organisierte Rettungsaktion

Wie bereits erwähnt, wurden die Rettungsflugwacht und die Polizei um 12.45 Uhr alarmiert. Trotz sehr un günstigen Flugwetterbedingungen landete um 13.35 Uhr ein Helikopter mit einem Arzt und einer Lawinen-hundeequipe an der Unfallstelle. In Absprache mit ei-nem zweiten anfliegenden Helikopter wurde beschlos sen weil die Sicht so schlecht und das Risiko gross war nur einen Helikopter auf der Strecke St. Antö nien Unfallplatz einzusetzen. Der zweite sollte, wenn möglich, den Weitertransport in die umliegenden Spi täler durchführen. In der Folge wurden die fünf Verun glückten unter ständigen Wiederbelebungsbemühun gen und ärztlicher Kontrolle nach St. Antänien überflo gen.

Während bei Dirk Feistkorn und Hans-Peter Renka witz bereits in St. Antönien durch den Arzt derTod fest-gestelltwerden musste,wurden Eugen Stadelhofer mit einem Ambulanzfahrzeug ins Kantonsspital Chur trans-portiert. Stefan Klug wurde mit dem Helikopter nach Schiers und anschliessend weiter ebenfalls nach Chur geflogen. Ein Ambulanzfahrzeug brachte Eleonore Schillinger in das Spital von Schiers.

Unglücklicherweise blieben der grosse Einsatz der Kameradenhilfe, der schwierige und gefährliche Ein-satz der Helikopter- und Retterequipen sowie die Re-mühungen der Spitäler erfolglos.

Schneetechnisches und richterliche Untersuchungen Das Schneeprofil auf Fig. 45 zeigt zwei dünne ungün stige Schichten mit kantigen Schneekärnern und Reif-formen sowie eine schwache Bodenschicht mit Becher-kristallen (Schwimmschnee). Die Lawine hatte sich grösstenteils nur oberhalb der braunen Schneeschicht (Saharastaub), die am 26. Januar 1983 gefallen war, gelöst. Auf etwa 10% der Anriss-Fläche riss sie bis auf den Boden durch.

Unser Institut wurde vom Untersuchungsrichteramt Chur beauftragt, ein Gutachten zu erstellen. Der Exper te musste u.a. folgende Fragen beantworten:

Frage:

Gab es Besonderheiten, die für diesen Hang eine spezielle Beurteilung erfordert hätten? Wenn ja, welches waren die Be sonderheiten und waren diese zu erkennen?

Antwort:

Ja, es gibt (gab) solche Besonderheiten. Der nach Nord ab-fallende Unglückshang muss aufgrund seinergeländemässi gen Eigenheiten: Steilheit, Nord-Exposition (Schaffenhang), kammnaher, muldenfärmiger Hang (solche Hänge sind häu fig mit sprödem Triebschnee beladen, der durch West-, Süd-, oder Ost-Winde eingeblasen werden kann) als allgemein la winenverdächtig bezeichnet werden. Diese Besonderheiten sind von einem ausgebildeten und erfahrenen Tourenführer beim Routenstudium unter Beizug von topographischen Kar ten erkennbar. Bei guter Sicht im Gelände sind einzelne Re-sonderheiten (Steiiheit, Geländeform etc.) auch während der Tour erkennbar. Im vorliegenden Fall waren die Sichtverhält nisse diffus, so dass diese Besonderheiten im Gelände nicht klar erkennbar waren.

Frage:

Ist die von der Gruppe eingehaitene Route hinsichtlich La winengefährlichkeit anders zu beurteilen als zum Beispiel das weitere Gebiet rechts und links dieser Route?

Antwort:

Die von der Gruppe eingeschlagene Aufstiegsroute: Ober-säss— Mulde «Chessi» Richtung Sattel zwischen «Chlei Chrüz» und «Chruz» ist eindeutig Iawinengefährdeter als die beiden anderen Routen rechts oder links, nämlich jene über den breiten Rücken von «Augstberg»—Richtung «Chrüz» oder jene über den schmaleren Rücken, Pt. 2002.4 zu «Chlei Chrüz»

und dann über den Sattel zu «Chrüz».

Der Routenbeschrieb in «Alpine Skitouren, Bd. 2, Graubün den», herausgegeben vom SAC gibt für die Routen Nr. 407, Chrüz auf Seite 202 folgenden Hinweis: «. . . Die im Westen (vom «Chlei Chrüz» aus gesehen) gelegene, oft lawinenge fährliche Mulde Chessi ist im Aufstieg und in der Abfahrt zu meiden . . .>).

Die Landeskarte «Prättigau» 1 :50 000 mit beschriebenen Skirouten, Blatt 248, gibt für die Routen Nr. 248/559 folgen-den Hinweis: «Gefahren: Lawinengefahr, besonders in der Mulde zwischen Rt. 2103 und dem Gipfel Chrüz.»

Die Gesamtbeurteilung des Unglücks durch die Staats-anwaltschaft führte zur Einstellung des Verfahrens ge gen den Tourenleiter. Zwei Punkte waren vor allem entscheidend bei der Begründung. Erstens: Tourenlei ter W. Sch. habe in St. Antönien die Leitung niederge legt und keine Führungsrolle bei der Ersatztour einge nommen. Zweitens: Der Experte des EISLF äusserte sich in seiner Ausführung, dass von einem «Erkennen müssen)) der Gefahr bei den gegebenen Umständen nicht gesprochen werden könne.

Historisches

Wie im Winterbericht Nr. 11, Winter 1946/47, nach-gelesen werden kann, ereignete sich in der gleichen

SLF ZNo 3-0597

50

E

Schneetemperatur in °C -16 -12 -8 -4

80 60 40 20

Rammwiderstand in kg

Mulde und in demselben Hangabschnitt vor 37 Jahren ein ähnlich tragisches Lawinenunglück, bei dem sieben einheimische junge Burschen ihr Leben verloren.

Nr. 69 6. März 1983: Accident survenu a des touristes ä ski dansla region du Hochmaff

La victime: Vincent Charrire, 3. 3. 1958, tudiant en mdecine, Charmey FR

Du rapport du conducteur du chien, M. M., nous don-nons l‘extrait suivant:

«Vincent Charrire et A. P. effectuaient une randonne sk dans le massif de la Hochmatt. Ws quittrent Im Fang pour se dinger vers le ffTosse)>. Depuis I, us empruntrent I‘arte nord-ouest de la Hochmatt, dönomme ((Le Verdy». Aprs avoir atteint le sommet de celle montagne, us effecturent I‘ascension du «Cheval Blanc». C‘est cet endrolt qu‘ils rejoi gnirent trois camarades de Charmey qui avaient effectu la möme ascension, par un autre itinraire. Vers 14.15 heures, us quittrent les Iieux pour regagner la plaine. Le premier groupe, soit J.-F. B., G. Ch. (frre de Vincent) et J.-A. B. em pruntrent I‘arte nord-est du «Cheval Blanc». Par contre V.

Charrire et A. P. commencrent leur descente par I‘arte est.

Ces deux artes, aux pentes abruptes, sont spares par un vallon dnomm «In den Löchern».

Environ une cinquantaine de mtres en dessous du som met, V. Charrire, qui skiait sur I‘aröte est, dborda quelque peu dans la pente oriente au nord. Lorsqu‘iI eut effectuö une trentaine de mtres dans cette pente abrupte, ii dcIencha une avalanche qui I‘emporta sur environ 150 mötres. II ötait 14 h 20. Aprs avoir dvaI cette pente, ii s‘immobilisa dans le cöne de I‘avalanche. SimuItanment, une deuxiöme, de mo indre importance, recouvrit la victime et en partie, la pröc&

dante avalanche.

Le premier groupe, qui se trouvait sur I‘aröte nord-est, donc en face, assista, momentanöment impuissant, cette tragö die. Son compagnon de course, A. P., fut gaIement surpris par cet accident. Par la suite, es deux groupes se sont joints sur l‘avalanche et effectuörent les premiöres recherches avec le peu de matrieI qu‘ils possdaient, soit leurs skis et btons.

Entre temps, un couple, M. et Mme F. B., qui skiait dans es environs, participa aussi aux recherches. Pendant ce temps, J.-F. B. regagna la plaine et avisa 14 h 50 la gendarmerie de thärmey depuis te restäurant d‘Im Fang.

Ds lors, trois conducteurs de chiens d‘avalanche et une douzaine de membres de la colonne de secours du CAS, sec-tion de la Gruyre, furent aIarms puis transportös sur place par es hlicoptres de la GASS et HIi-Gruyre.

Un mdecin de la GASS et le Dr. V. ötaient aussi sur es Iieux. Le premier conducteur de chien engagea sa bte 15 h 30 sur cette avalanche. A 16 h 55, le chien de M. M. flaira des effluves. De ce fait suivi du sondage, on localisa la victime.

Quelques minutes plus tard, 17 h 08, es pelleteurs döcouv raient es lunettes du skieur, puis son corps enseveli sous en viron trois mtres de neige. A 17 h 23, la victime, V. Charriöre, qui avait encore ses skis aux pieds, put ötre totalement libö re. A 17 h 30, l‘hlicoptöre de la GASS quittait les lieux en di-rection de l‘Höpital cantonal, Fribourg. Durant le transfert, es deux mdecins tentrent de ranimer la victime. Le möme soir, un mdecin de l‘Höpital cantonal avisait que Vincent Charrire tait

Conclusion

1. La victime, Vincent Charrire, n‘tait pas en possession d‘un appareil f(Barryvox>). Par contre, son camarade, A. P., en possdait un.

2. Sur place, es tmoins s‘taient trs bien organisös. Une personne fut charge de donner ‘alarme. Pour ce faire, eI-le a dü se rendre Im Fang. Pendant ce temps, es autres skieurs ont procd aux premiöres recherches visuelles et au sondage avec leurs skis et btons.

3. Le sauvetage fut trs bien organis et rapide. A 75 h 30, soit 40 minutes aprös ‘alarme, le premier conducteur de chien tait sur place et pouvait engager sa bte. En I‘espa ce de 1 h 15 minutes, 15 personnes et le matöriel nöcessai re taient sur place pröts ötre engagös.

Fig. 46 (Nr. 69) Accident dans la rgiondu Hochmatt, carte 1 :25 000 (1225) avec les itin&aires de monte et de descente et le heu de l‘accident.

Fig. 47 (Nr.69) La zone de dpart dans la pente raide sise «In den Löchern» avec es traces de descente et la ligne de rupture; A: trace de A. P.; E: trace de V. Charrire (Photo Jean-Roland Seydoux, Bulle)

Nr. 70 6. März 1983: Tourenunfall am Piz d‘Err Der Leiter der Tourengruppe, H.-P. H., schrieb uns folgenden Bericht (Zitat leicht gekürzt):

«Nach der Besteigung des Piz d‘Err diskutierten wir sieben die Abfahrt durch das Südwest-Couloir. Ich war zuvor hin-übergegangen und hatte in das schon zur Mittaszeit sonnen-beschienene Couloir hinabgesehen : Die ersten 30 m bis zu ei-ner Felseninsel waren sehr steil, darunter eine gleichmässig steile Fläche, ohne weitere Felsen, nach Westen hinausmün dend in einen weiten flachen Hang (Tellers Davains). Unter-halb der ersten rechten Randfelsen, etwa 20 m tiefer, waren gefrorener Firnschnee und (zwei Tage alte) Skispuren zu er-kennen. In der Couloirmitte lag frischer Schnee, der Wind blies noch einige Flocken hinein. Schon am Vorabend hatten wir gemeinsam über diese Abfahrt gesprochen und sie für möglich gehalten, und so beschlossen wir schliesslich, nach Sur hinunterzufahren. Wir begannen, die ersten 20 m abrut schend, bis unter die rechten Felsen zu fahren. Mit einer Spitzkehre und einer Querfahrt gelangten wir anschliessend in die Couloirmiffe. Von dort aus wollte ich direkt den Hang hinunterfahren. So hätten keine Felsen eine Sturzfahrt un sanft bremsen können. Zu dieser Sturzfahrt sollten wir gleich kommen ...

Als F. zu B. und mir herüberquerte, knallte eswir wurden umgeworfen ein Schneebrett stürzte mit uns in die Tiefe.

Schnell kam der erste Strudel er zog mich unter den Schnee ich wurde gekehrtes wurde dunkel dann wie-der hell und wiewie-der dunkel; irgendwann wurden meine Skis weggerissen, wodurch ich sofort mehr Bewegungsfreiheit er-hielt. Zusätzlich versuchte ich, den Schnee vor mir wegzu stemmen. Dann wurde die Talfahrt langsamer, beim Still-stand schliesslich war es hell. Ich konnte aufstehen, wunderte mich wie nach einem bösen Traum und bemerkte, dass mich ohne Brille die Welt blendete. Von meinen Kameraden sah ich vorerst nichts, deshalb rannte ich mit der Schaufel in der Hand dem stärker werdenden Summton des auf Senden ein-gestellten «Barryvox»-Gerätes nach und fand B. im Schnee sitzend, seine Beine waren noch im Schnee eingepresst.

«Stell‘ dein Gerät ab», war meine Begrüssung, denn noch fehlte F. Bevor ich feststellen konnte, dass er, trotz höherem Standort vor dem Lawinenniedergang, weiter unten lag, hör-ten wir ihn rufen. Er hatte sein Gesicht frei machen können, war aber sonst vollständig im Schnee eingeschlossen. B. und ich schaufelten ihn und einen, sein Bein blockierenden Ski frei.

Nach einigen Minuten kamen die nicht erfassten St., H. und E. über die Lawinenbahn herunter. Langsam, mit der Zweit-brille, wurden mir die Umstände bewusst. Etwa um 12.30 Uhr war es geschehen; die Schneedecke hatte bis auf die darunter liegende Eisschicht gerissen, der Anriss (Koordinaten 773.900/157.200) war etwa 30 m breit.

Unsere Fahrt endete ungefähr 400 Höhenmeter unterhalb der Erfassungsstelle (Koordinaten 772.500/156.600). Der La winenkegel war etwa ein bis eineinhalb Meter tief und 30 bis 40 cm höher als die Schneedecke.

Zur Zeit des Abganges standen St., H. und E. unter den rechten Randfelsen. Sie beobachteten, wie unser Schneebrett noch weitere Schneebretter seitwärts auslöste. R., der noch weiter oben gestanden hatte, alarmierte inzwischen von der Jenatschhütte aus die Rettungsflugwacht.

Zur Zeit des Abganges standen St., H. und E. unter den rechten Randfelsen. Sie beobachteten, wie unser Schneebrett noch weitere Schneebretter seitwärts auslöste. R., der noch weiter oben gestanden hatte, alarmierte inzwischen von der Jenatschhütte aus die Rettungsflugwacht.

Im Dokument in den Schvveizer Alpen (Seite 113-121)