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Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung (1999). Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen, Winter 1996/97. Winterbericht des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung: Vol. 61.

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Academic year: 2022

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Nr. 61 / 1999

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Winterbericht des

Eidg. Inst itutes für Schnee- und Lawinenforschung Weissfluhjoch/ Davos

Institutsleiter Dr. Walter Ammann

Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen Winter 1996/97

Nr. 61 / 1999

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Im Winterbericht des Eidgenöss ischen Institutes für Schnee- und Lawinenforschung werden die meteorologischen und nivologi- schen Daten für die angegebene Berichtsperiode veröffentlicht sowie die Lawinenverhältnisse und Law i nenunfälle im schweize- rischen Alpengebiet beschrieben .

Alle Kartenausschnitte dieses Berichtes sind mit der Bewill igung des Bundesamtes für Landestopograph ie vom 19. Mai 1998 repro- duziert worden.

Verantwortlich für die Herausgabe

Dr. Walter Ammann , Institutsleiter Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung Weissfluhjoch/Davos

Zitierung

Eidg . Institut für Schnee - und Law inenforschung (Hrsg .) 1999:

Schnee und Lawinen in den Schwe izer Alpen, Winter 1996/97.

Winterber. Eidgenöss . Inst. Schnee - und Lawinenforsch . Weiss- fluhjoch / Davos 61: 260 S.

Bezugsadresse

Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung Bibliothek

Flüelastrasse 11 CH-7260 Davos Preis: Fr. 51.-

© Eidg . Institut für Schnee - und Lawinenforschung 1999

Umsch lag vorne

Untersuchung des Anrisses ei ner Schneebrettlawine, Davos 1997 (Foto: S. Gliott, SLF)

Umschlag hinten

Schneeinterzeptionsmessungen mit Brückenbildung ( Foto: Rolf Pfister, SLF)

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1 n ha ltsverzeich n is

Einleitung, von Dr. Walter Ammann 5

1 Witterungs-, Schnee- und Lawinen- verhältnisse im schweizerischen Alpengebiet, von Roland Meister, Sievi Gliott und Stephan Frutiger

1.1 Witterungsablauf 7

1.2 Datenerhebung 18

1.3 Zusammenstellung und Auswertung

der Daten (Annalen) 23

1.4 Schneedeckenentwicklung und

Lawinengefahr 131

2 Durch Lawinen verursachte Unfälle und Schäden im Gebiet

der Schweizer Alpen, von Frank Tschirky

2.1 Einleitung 139

2.2 Zusammenfassung 140

2.3 Tabellen und Grafiken 144

2.4 Auswahl von Unfällen

mit Menschen- und Sachschäden 160

3 Witterung, Schnee und Lawinen in der Region Davos,

von Roland Meister, Ernst Beck und Werner Frey

3.1 Witterung 213

3.2 Schneedeckenentwicklung 234

3.3 Beobachtete Lawinen 240

3.4 Messungen auf zusätzlichen

Versuchsflächen 251

Publikationen des Eidgenössischen Institutes für Schnee- und Lawinen-

forschung 257

(5)

Einleitung

Der Winter 1996/97 begann in allen Regionen mit Grossschneefällen im November. Zu Beginn der Skisaison lag verbreitet so viel Schnee wie noch sel- ten zuvor. Viele unserer rund 75 Messstationen mel- deten am 1. Dezember 1996 neue relative Höchst- werte der Schneehöhe. Im Anschluss blieb es bis weit in den Februar 1997 hinein meist trocken, und die Schneedecke konnte sich setzen. Da im März und im April 1997 bei relativ tiefen Temperaturen vor allem im Osten und im Süden der Schweiz im- mer wieder Schnee fiel, hielt der Winter noch lange an. Die Schneehöhen erreichten jetzt aber nirgends mehr stark überdurchschnittliche Werte, und im laufe der Monate Mai bis Juli 1997 baute sich die Schneedecke in allen Höhenlagen langsam ab. Im Gebiet von Davos, dem das dritte Kapitel des vorlie- genden Berichtes gewidmet ist, verlief der Winter prinzipiell gleich wie in der übrigen Schweiz.

Entsprechend dem Witterungsverlauf gestaltete sich auch die Lawinenaktivität. Dabei sind drei Pha- sen zu unterscheiden. Mit dem Grossschneefall von Mitte November bis Anfang Dezember 1996 ging eine rege Aktivität von spontanen Lawinennieder- gängen einher. Höhergelegene, exponierte Stras- senabschnitte mussten insbesondere im Wallis und im Berner Oberland gesperrt werden. Glücklicher- weise blieben Schadenlawinen die Ausnahme. Eine sehr kritische Zeit für die Skifahrer herrschte im Fe- bruar 1997. Allein am 16. Februar 1997, einem Sonn- tag, starben sechs Personen in Lawinen. Es stellt sich bei solchen Situationen natürlich stets die Fra- ge, ob durch noch eingehende Warnungen und durch zusätzliche Aufklärung gerade bei jünge- ren Schneesportlern ein Teil der Unfälle hätte ver- mieden werden können. Nachdem die ganze Schneedecke erst relativ spät durchfeuchtet wurde, gingen im Mai nochmals zahlreiche spontane Lawi-

nen meist bis auf den Boden nieder. Insgesamt star- ben im Berichtswinter 24 Personen in Lawinen, also knapp weniger als im langjährigen Durchschnitt, wobei 14 Personen im Tourenbereich, 9 Personen beim Variantenfahren und eine Person auf einer geöffneten Skipiste ums Leben kamen.

Das Konzept Lawinenwarnung CH 2000 nimmt zunehmend Formen an. Bereits sind in verschiede- nen Kantonen zahlreiche automatische Schnee- und Wetterstationen aufgebaut und die Verbindung zur zentralen Datenbank am SLF in Davos hergestellt.

Auch die rund 75 Vergleichsstationen des SLF sind nun mit PC und Modem ausgerüstet worden, so dass eine schnelle und zuverlässige Übermittlung der täglichen Beobachtungen gewährleistet ist.

Grosser Beliebtheit bei den Benutzern erfreuten sich nicht nur die regelmässig veröffentlichten Lawinenbulletins, sondern in steigendem Masse auch die verschiedenen Zusatzprodukte wie etwa Schneehöhenkarten, Schneedeckenzustandskarten oder grafische Darstellungen der Lawinengefahr.

Anhand dieser Unterlagen kann sich der Benutzer, sei er nun Skifahrer oder Sicherheitsverantwortli- cher, ein aktuelles Bild über die Lawinensituation machen. Neue Medien wie das Internet oder der Telefax stellen ideale Mittel dar, um diese Infor- mationen weiträumig, schnell und im Detail zu ver- breiten.

Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF

Weissfluhjoch/Davos Der Institutsleiter:

Dr. Walter Ammann Davos, im Juli 1999

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(7)

1 Witterungs-, Schnee- und Lawinenverhältnisse im schweizerischen Alpengebiet

von Roland Meister, Sievi Gliott und Stephan Frutiger

1.1 Witterungsablauf

(nach Witterungsberichten der SMA)

Oktober 1996: Sehr wechselhaft, etwas zu warm, deutlich zu nass und zu trüb.

Nach einem Kaltlufteinbruch war es anfangs Oktober in der ganzen Schweiz für mehrere Tage deutlich zu kalt. Während der anschliessenden und bis Ende Monat andauernden wechselhaften Witte- rung lagen die Temperaturen aber fast durchwegs über der jahreszeitlichen Norm.

Der entstandene Wärmeüberschuss beträgt im Mittelland, im Jura, am Juranordfuss und in den Föhntälern 1 bis 2 Grad und im Rhonetal teils über 2 Grad. Etwas geringere positive Abweichungen verzeichneten die Berggebiete, einige Alpentäler und weite Teile des Tessins mit etwa 0,5 bis 1 Grad.

Die häufigen und über den ganzen Monat verteil- ten Niederschläge brachten den meisten Landes- teilen deutlich überdurchschnittliche Niederschlags- summen. Am meisten Niederschlag erhielten die zentralen und östlichen Voralpengebiete sowie Nordbünden mit 150 bis 200 Prozent der Norm. Im Jura, im Mittelland der Deutschschweiz und in den übrigen Alpengebieten fielen bis 150 Prozent. Deut- liche Niederschlagsdefizite verzeichneten hingegen das westliche Mittelland, Rheinbünden, das Nord- tessin und die Bündner Südtäler. Hier fielen nur zwi- schen 50 und 80 Prozent, in der Westschweiz zum Teil nur knapp die Hälfte der Normalsummen.

Die Sonnenscheindauer erreichte nur im Genfer- seegebiet, im westlichen Jura und am Juranordfuss leicht übernormale Werte bis gegen 115 Prozent.

In allen anderen Gebieten war der Oktober teils deutlich zu sonnenarm. Hier verzeichneten fast alle Gebiete zwischen 80 und 100 Prozent, weite Teile des Tessins und der angrenzenden Gebiete Grau- bündens sogar nur 70 bis 80 Prozent der normalen Besonnung. Vom 5. bis 10. Oktober gab es im gan- zen Mittelland überhaupt keine Sonne.

Witterungsablauf:

1.-2. Nach einer Föhnlage und einem Kaltfrontdurchgang weitet sich das Azorenhoch nach Mitteleuropa aus. Auf der Alpensüdseite am 1. Niederschläge, teils recht ergiebig.

Am 2. Übergang zu sonnigem Wetter. Auf der Alpennord- seite anfangs sonnig und mild (Föhngebiete bis 24 Grad).

Abends aus Westen Niederschläge. Im Mittelland West- winde mit Böenspitzen bis 90 km/h. Am 2. im Westen ziem- lich sonnig. In der Deutschschweiz wechselhaft mit einigen Regenschauern. In der Nordschweiz vereinzelte Gewitter.

3.-4. Ein Ausläufer des Azorenhochs erstreckt sich über Frankreich und die Alpen nach Ungarn. In der ganzen Schweiz meist sonnig. Über den Niederungen Morgen- nebel. In der Westschweiz mässige Bise. Am 4. abends Bewölkungszunahme und im Norden vereinzelt schwa- cher Regen.

5.-10. Das Hoch zieht sich auf den Atlantik zurück und steuert Polarluft nach Süden. Im Mittelmeer entsteht ein Tief. Nördlich der Alpen bildet sich über Mitteleuropa eine flache Hochdruckzone. Auf der Alpennordseite meist be- deckt. Am 5. sowie vom 8. bis 9. etwas Niederschlag.

Dazwischen nur in den Bergen etwas Sonne . Im Süden am 6. und 7. etwas Niederschlag, sonst ziemlich, am 9. vor- wiegend sonnig. Am 10. in der ganzen Schweiz bedeckt, im Tessin mässige, in den übrigen Landesteilen schwache Niederschläge. Allmählicher Temperaturanstieg auf deut- lich übernormale Werte .

11.-14. Das Hoch über Norddeutschland entfernt sich ost- wärts . Über dem Ostatlantik verstärkt sich ein Tief und be- wirkt über den Alpen eine Föhnlage. Am 11. über den Nie- derungen der Deutschschweiz Hochnebel. Sonst in der ganzen Schweiz vorwiegend sonnig. Dem Jurasüdfuss entlang Morgennebel. Auf der Alpensüdseite meist be- deckt und im Raum Lugano etwas Regen. Am 14. Bewöl- kungszunahme und am Abend südlich der Alpen einset- zende Niederschläge.

15.-17. Ein Tief über dem westlichen Mittelmeer steuert sehr feuchte Luft i häufig Niederschläge. Am 15. im Tessin, am 16. auf der Alpennordseite recht ergiebig. Am 17. im Jura, am Juranordfuss, in der Westschweiz und im Tessin Aufhellungen.

18.-21. Nach kurzem Zwischenhocheinfluss steuert eine nordwestliche Höhenströmung zeitweise recht feuchte Luft vom Nordatlantik nach Mitteleuropa. Am 18. im Westen und Süden noch vorwiegend, in den übrigen Landesteilen ziemlich sonnig. Vom 19. bis 21. zeitweise Niederschläge. Am westlichen Genfersee und am 20. auch im Wallis oft recht sonnig. Alpensüdseite weitgehend trocken, am Alpensüdkamm zeitweise übergreifende Niederschläge. Im Mittel- und Südtessin vorwiegend, sonst ziemlich sonnig und recht warm mit Temperaturen bis 23 Grad.

22.-25. Eine Zelle des Azorenhochs verlagert sich über Frankreich und Deutschland zur Ostsee. In der ganzen Schweiz vorwiegend sonnig. Über den Niederungen der Alpennordseite verbreitet Morgennebel, der sich um die Mittagszeit auflöst, ausgenommen am 23. im Raum Bern - Neuenburg - Payerne. In den Bergen bei zeitweise sehr tiefer Luftfeuchtigkeit gute Fernsicht. Am 25. aus Westen

hohe Wolkenfelder.

26.-28. Die Schweiz liegt am Nordrand eines von Spanien nach Osteuropa reichenden Hochs. Am 26. morgens auf der Alpennordseite etwas Niederschlag, im Süden und ganz im Westen trocken. Ab 27. vorwiegend sonnig, über den Niederungen Morgennebel. Am 28. nachmittags zunehmend bewölkt.

29.-31. Ein Sturmtief zieht über die Nordsee. Dahinter weitet sich das Atlantikhoch nach Osten aus. Im Laute des 29. aus Westen beidseits der Alpen verbreitet Nieder- schläge. Auf der Alpennordseite Sturmböen bis 100 km/h . Dann zunehmend, am 31. vorwiegend sonnig . Spät- abends im Nordwesten Regen.

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November 1996: Sehr nass, trüb und in den Bergen der grosse Schnee.

Trotz winterlichem Ende war der November in den meisten Gebieten etwas zu warm . Grund für diese Wärmeüberschüsse war die Zufuhr milder Luft aus West bis Südwest in der ersten Monatshälfte auf der Vorderseite eines atlantischen Tiefdrucksystems.

Höhepunkt dieser Entwicklung war am 12. eine aus- geprägte, weit über das Voralpengebiet hinausrei- chende Föhnlage mit Temperaturen bis 21 Grad.

Gleichzeitig fielen auf der Alpensüdseite ergiebige Niederschläge (Mosogno 471 mm in 48 Std). Diese Starkniederschläge verlagerten sich langsam nach Nordosten und brachten den östlichen Alpen am 13.

und 14. oberhalb 1500 Meter 60 bis 150 cm Neu- schnee. Zu Beginn der zweiten Monatshälfte gingen die Temperaturen unter verstärktem Tiefdruckein- fluss besonders in der Höhe deutl ich zurück und la- gen im letzten Monatsdrittel fast durchwegs unter der Norm. Dabei wuchs die Schneedecke in den Al- pen weiter kräftig an und erreichte am 30. November nach starken nächtlichen Schneefäl len bis 80 cm Neuschnee in weiten Teilen der Alpen, auf 1500 Me- ter 90 bis 120 cm und auf 2000 Meter 110 bis 160 cm .

Die grössten positiven Temperaturabweichungen verzeichneten das Rhonetal mit 2 bis 3 Grad und die Niederungen beidseits der Alpen mit 1 bis 2 Grad.

Im Alpengebiet verringerten sich die Wärmeüber- schüsse mit zunehmender Höhe und betrugen in mittleren Höhenlagen und im Jura noch etwa 0,5 bis 1 Grad. Oberhalb etwa 2500 Meter lagen die Monatsmitteltemperaturen bereits einige Zehntel- grade unter der Norm.

Der November war ausgesprochen nass. Die an 14 bis 20 Tagen gefallenen Niederschläge erreichten im Jura, am Juranordfuss und im Mittelland Werte von 150 bis 200 Prozent der Norm. In den Alpen und in den meisten Gebieten der Alpensüdseite fiel ver- breitet und deutlich mehr als das Dappelte der nor- malen Mengen. Am meisten Niederschläge erhiel- ten die Walliser Alpen, das Gams, Nordtessin, Mi- sox und Rheinwaldgebiet mit 300 bis 420 Prozent der Norm.

Im November verzeichnete nur das Mittelland eine überdurchschnittliche Sonnenscheindauer. Be- sonders in den östlichen Gebieten wurden Werte bis 140, vereinzelt bis 180 Prozent registriert. In der übrigen Schweiz erreichte die Besonnung meist nur 70 bis 90 Prozent, vereinzelt sogar nur etwas über 60 Prozent der Norm.

Witterungsablauf :

1. Hinter einer abziehenden Störungszone weitet sich ein Hoch von Spanien nach Frankreich aus. Auf der Alpen- nordseite und in den Alpen Regen, im laufe des Nachmit- tags nachlassend und in der Westschweiz und im Wallis Aufhellungen. Alpensüdseite und Engadin trocken. Im Mittel- und Südtessin sonnig.

2.-4. Ein flaches Hoch erstreckt sich über das südliche Mitteleuropa. Ein Sturmtief erreicht England. Am 2. am Juranordfuss bedeckt, sonst in der ganzen Schweiz vor- wiegend sonnig und tagsüber mild. Über den Niede- rungen Morgennebel , der sich rasch auflöst.

5. Die zum Sturmtief gehörende Störung überquert die Schweiz . In der ganzen Schweiz meist bedeckt und im Tagesverlauf einige Niederschläge .

6.-9. Die Schweiz liegt am Südrand einer stürmischen Westströmung unter schwachem Hochdruckeinfluss. Da- 8

zwischen überquert ein Tiefausläufer die Schweiz . Am 6.

und 9. auf der Alpennordseite sonnig. Sonst wechselhaft und besonders am 7. Niederschläge. Südlich der Alpen meist sonnig, am 7. im Nordtessin etwas Regen. Am 9.

deutlich weniger mild .

10.-14 . Eine von Skandinavien bis Südspanien reichende Tiefdruckrinne schwenkt langsam ostwärts. Im Süden be- deckt und ergiebige Niederschläge (am 11. und 12. in Mosogno 471, in Camedo 454 mm). Nördlich der Alpen in den Föhngebieten ziemlich sonnig und mild, im Jura, im Westen und in Graubünden zeitweise Regen, am 12. abends Föhnende und dann in allen Gebieten Nie- derschläge . Am 13. und 14. in den zentralen und östli- chen Alpen oberhalb etwa 1500 Meter 60 bis 150 cm Neuschnee.

15.-17. Ein Hoch erstreckt sich über das nördliche Mittel- europa, ein Tief liegt über dem Mittelmeer. Im Süden bedeckt und we itere Niederschläge. Auf der Alpennord- seite über den Niederungen Hochnebel, darüber und in den nebelfreien Gebieten ziemlich sonnig und mild.

18.-21. Ein Tief zieht vom Atlantik zur Nordsee und steuert feuchte Polarluft nach Mitteleuropa. Am 19. in den Föhn- gebieten der Alpennordseite ziemlich sonnig, sonst be- deckt und Niederschläge, Schnee bis unter 1000 Meter.

Auf der Alpensüdseite bis am 20. Niederschläge, am 21.

mit Nordföhn sonnig.

22.-24. Ein Randtief zieht südlich der Alpen ostwärts. Da- hinter fliesst aus Nordwesten Kaltluft zu den Alpen. Zeit - weise Niederschläge, besonders den Alpen entlang. Da- zwischen auch sonnige Abschnitte. Am 23. Schnee bis in die Niederungen . Südlich der Alpen recht sonnig, in der Nacht zum 22. etwas Niederschlag .

25.-28. Aus Nordwesten fliesst feuchte Polarluft zur Al - pennordseite. Nördlich der Alpen meist bedeckt und häu- fig Niederschläge, Schneefallgrenze zwischen 600 und 1000 Meter schwankend. Am 27. abends aus Westen ver - breitet Schneefall (am 28. morgens im Mittelland 10 bis 20 cm Neuschnee). Am südlichen Alpenkamm übergrei - fender Schneefall, weiter südlich recht sonnig.

29 .-30. Ein über der Nordsee angelangtes Tief steuert erneut feuchte Polarluft zur Alpennordseite. Am 29. im Osten zuerst noch etwas Sonne. Am Nachmittag aus We- sten verbreitet Schneefall, in den Niederungen rasch in Regen übergehend. Stürmische Winde. Am 30 . in den Al - pen weitere, ergiebige Schneefälle, im Mittelland unter - halb von 500 Meter Regen. Im Süden Niederschläge , Schnee bis in tiefe Lagen.

Dezember 1996: Eisiger Winter zwischen Weihnach - ten und Neujahr.

Im Dezember lagen die Temperaturen unter recht häufigem Hochdruckeinfluss besonders in den Ber- gen zeitweise deutlich über der Norm. An Weih- nachten überflutete die bis nach Süddeutschland vorgestossene Arktikluft die ganze Schweiz und brachte bis zum Jahresende allen Landesteilen hochwinterliche Verhältnisse mit tiefen Tempera- turen, wie sie schon seit Jahren zu dieser Zeit nie mehr gemessen worden waren. Der entstandene Wärmeüberschuss der drei ersten Dezemberwo- chen wurde in der Nordostschweiz und am Jura- nordfuss mehr als kompensiert . Hier lagen die Mo- natsmitteltemperaturen meistenorts 1 bis 1,5 Grad unter der Norm. Etwas zu kalt war es auch entlang dem Jurasüdfuss bis Neuenburg, in den tiefen La- gen der Zentralschweiz und im St. Galler Rheintal.

In der übrigen Schweiz war es meist bis zu 1 Grad, im Rhonetal und auf einzelnen Bergstationen teils über 2 Grad zu warm. Am 29. und 30. verzeichneten

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die meisten Stationen die Jahrestiefsttemperaturen (-15 Grad im Mittelland, -31,6 Grad in Samedan).

Die Niederschlagssummen erreichten nur am Genfersee, im Südtessin, im Puschlav und - durch kräftige Niederschläge am 23. am Südrand der aus- geprägten Luftmassengrenze - auch in der Nord- schweiz leicht übernormale Summen. Alle übrigen Landesteile verzeichneten ein Niederschlagsdefizit.

Während im restlichen Mittelland und in den an- grenzenden Gebieten der Voralpen sowie im Jura meist noch 60 bis 100 Prozent der Norm gemessen wurden, fiel in den inneren Alpen, im Wallis und in Graubünden nur etwa die Hälfte, in Teilen Mittel- bündens und im Unterengadin vielerorts nur 15 bis 35 Prozent der normalen Dezembermengen.

Im Jura und vereinzelt auch im Mittelland lag die Zahl der Sonnenstunden leicht über der Norm.

Sonst betrug die Sonnenscheindauer in diesen Gebieten und in den Alpenregionen 70 bis 100 Pro- zent. Am Genfersee und in den meisten Regionen des Tessins erreichte die Besonnung nur 55 bis 70 Prozent.

Witterungsablauf:

1.-3. Nach einer kurzen Wetterberuhigung erreicht am 2.

ein neuer Schub Meeresluft die Alpennordseite. Auf der Alpennordseite und in den Alpen am 1. ziemlich sonnig, in der Nacht und am 2. verbreitet Niederschläge , Schneefall- grenze 800 bis 1000 Meter . Am 3. wieder ziemlich, im Engadin vorwiegend sonnig . Im Süden in Alpenkamm- nähe übergreifende Niederschläge, weiter südlich vorwie- gend sonnig und trocken .

4.-8. Zuerst verlagert sich ein Tief von England nach Skandinavien. Am 6. dehnt sich das Hoch im Osten über Mitteleuropa bis nach Frankreich aus. Am 4. und 5. im Jura Wolkenfelder , sonst in der ganzen Schweiz vorwie- gend sonnig. Ab 6. über den Niederungen der Alpen- nordseite Hochnebel, der sich in der Westschweiz ge- bietsweise auflöst. Im Jura teilweise, in den Bergen am 7. und 8. vorwiegend sonnig und sehr mild . Südlich der Alpen ziemlich sonnig.

9.-12. Ein flaches Hoch über Osteuropa erstreckt sich bis zum Ostatlantik. Südlich der Alpen ist ein Tief über dem Mittelmeer wetterbestimmend . Im Süden bedeckt, ab 9.

abends zeitweise Niederschläge . Auf der Alpennordseite über den Niederungen verbreitet Hochnebel, oberhalb etwa 800 Meter sonnig und tagsüber sehr mild. Am 12.

abends Regen.

13.-14 . Ein Tief vor der spanischen Westküste bestimmt den Wetterablauf in der Schweiz . Im Osten zu Beginn noch Föhn (Chur 9 Grad), sonst bedeckt und aus Westen Nie- derschläge. Am 14. in den Alpen und auf der Alpennord- seite weitere Niederschläge, Schneefallgrenze 1000 bis 1500 Meter . Auf der Alpensüdseite und im Engadin sonnig und weitgehend niederschlagsfrei.

15.-18 . Eine Hochdruckzone verlagert sich vom Ostatlantik über die Alpen zum Balkan . Am 15. und 16. über den Nie- derungen der Alpennordseite Hochnebel, sonst vorwie- gend sonnig und in den Bergen recht mild. Am 17. Hoch- nebelauflösung und teilweise sonnig, im Süden bedeckt, aber niederschlagsfrei . In der Nacht besonders in der Nordschweiz etwas Niederschlag. Am 18. frühmorgens ganz im Nordosten noch etwas Regen, sonst in der ganzen Schweiz vorwiegend sonnig und mild .

19.-23 . Ein Tief zieht ins Mittelmeer, eine Hochdruckzone dehnt sich von der Nordsee nach Süden aus. Am 19. am östlichen Alpennordhang noch trocken, sonst verbreitet Niederschläge. Am 21. und 22. längere trockene Abschnit- te und in den Alpen besonders am 21. ziemlich sonnig . Am 23. besonders in der Nordschweiz mäss ige Niederschläge, Schneefallgrenze um 1500 Meter schwankend.

24 .-25 . Das Hoch über Schottland verstärkt sich und drängt die von Südwesteuropa zu den Alpen reichende Tiefdruckzone nach Süden ins Mittelmeer und die ark- tische Kaltluft an die Alpen. Nördlich der Alpen rasch nachlassende Niederschläge, teils als vereisender Regen.

Starker Temperaturrückgang . Südlich der Alpen weiterhin regnerisch. Am 25. bedeckt und in den Alpen schwacher Schneefall.

26 .-29. Ein kräftiges Hoch erstreckt sich von Frankreich nach Polen. Es verflacht langsam . Über den Niederungen Hochnebel und anfangs kräftige Bise. Vereinzelt leichter Schneefall. In den Alpen ziemlich sonnig. Kältester Ab- schnitt des Monats . Temperaturen am 29. im Mittelland bis -16 Grad .

30.-31. Ein Höhentief verlagert sich von Tschechien nach Nordfrankreich. Am 30. besonders im Jura, im Mittelland und entlang den Voralpen Schneefall. Am 31. vor allem auf der Alpensüdseite Schneefall, über den Niederungen weiterhin Hochnebel und vereinzelt schwacher Schneefall, in den Alpen teilweise sonnig . Temperaturen weiterhin deutlich unter der Norm.

Januar 1997: Auf dem Corvatsch hundertmal mehr Sonne als in Neuenburg.

Im ersten Januardrittel bestimmte ein Tief im westlichen Mittelmeer den Wetterablauf. Es brachte recht viel Bewölkung und besonders dem Süden und Westen des Landes einige Niederschläge. Unter zunehmendem Hochdruckeinfluss bildete sich am 11. Januar über dem Alpengebiet eine langandau- ernde und ausgeprägte lnversionslage. Während kurz nach Jahresbeginn in der Höhe eine spürbare Erwärmung eingetreten war, hielt in den Niede- rungen unter einer zähen Hochnebeldecke die seit Weihnachten herrschende Dauerfrostperiode bis zum 18. Januar an. Die Berglagen erhielten zugleich an 8 bis 10 aufeinanderfolgenden Tagen die maxi- mal mögliche Sonnenscheindauer. Nach kurzem Tiefdruckeinfluss mit etwas Niederschlag bildete sich erneut eine lnversionslage. Während in den Bergen nach anfangs starker Bewölkung wiederum sonniges Wetter eintrat, lagen die Niederungen bei ebenfalls leicht übernormalen Temperaturen bis zum Monatsende weiterhin unter einer ge- schlossenen Hochnebeldecke.

Das Vorherrschen der lnversionslagen zeigte sich deutlich in der vertikalen Verteilung der Monats- temperaturen. Die mittleren und höheren Berglagen verzeichneten positive Temperaturabweichungen von 3 bis 4,5 Grad. Im Gegensatz dazu war es in den

meisten Gebieten des zentralen und östlichen Mit- tellandes und des Juranordfusses nach etwa 28 auf- einanderfolgenden Eistagen zwischen 0,5 Grad und 1,8 Grad zu kalt. In allen anderen Gebieten resul- tierten recht unterschiedliche Wärmeüberschüsse zwischen etwa 0,5 und 2,5 Grad.

Wie schon im Vorjahr war der Januar im Mittel- land östlich der Limmat und im Rheintal vom Bo- densee bis Disentis ausserordentlich trocken . Hier wurden weniger als ein Zehntel der normalen Nie- derschlagsmengen gemessen. Auf der Alpennord- seite nehmen die Werte gegen Westen hin zwar zu, erreichen aber erst am Genfersee und in den west- lichen Voralpen mehr als 50 Prozent der Norm.

Übernormale Summen von 100 bis 160 Prozent fie- len nur auf der Alpensüdseite und im Kanton Genf.

Die Besonnung brachte extreme Unterschiede zwischen den Berglagen und den Nebelgebieten.

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Am westlichen Jurasüdfuss wurden gebietsweise nur etwa 4 Prozent der normalen Sonnenschein- dauer gemessen. Mit nur zwei Stunden Sonnen- schein verzeichneten Neuenburg und Genf einen neuen Januarrekord seit 1901. In Luzern schien am 18. Januar nach 29 sonnenlosen Tagen erstmals wieder die Sonne. Das restliche Mittelland erhielt zwischen 10 und maximal 65 Prozent, die Nebel- randgebiete und das Tessin bis 100 Prozent. In den Berggebieten und im Hochjura war es mit Werten bis zu 140 Prozent, vereinzelt bis zu 150 Prozent der Norm ausgesprochen sonnig.

Witterungsablauf:

1.-5. Ein Tief verlagert sich langsam von Spanien über das westliche Mittelmeer zur Poebene. Auf der Alpensüdseite meist stark bewölkt und zeitweise etwas Schneefall. Nörd- lich der Alpen über den Niederungen Hochnebel mit Obergrenze um etwa 1000 Meter. Darüber besonders in der Westschweiz stark bewölkt und zeitwe ise Schneefa ll.

Über dem Hochnebel in den östlichen Landesteilen recht sonnig.

6.-8. Ein weiteres Tief im westlichen Mittelmeer beein- flusst die Alpensüdseite. Die Alpennordseite liegt am Rand eines von der Nordsee zum Balkan reichenden Hochdruckbandes . Im Süden nach kurzem Unterbruch neue Niederschläge. Schneefallgrenze auf etwa 1000 Me- ter steigend. Auf der Alpennordseite über dem Mittelland weiterhin Hochnebel. Oberhalb von etwa 1300 Meter im Westen teilweise, weiter östlich ziemlich sonnig. In den Niederungen der Alpennordseite weiterhin kalt.

9.-10. Ein Randtief im Golf von Genua steuert einen weite- ren Schub feuchter Luft ins Alpengebiet . Stark bewölkt.

Zuerst im Westen und Nordwesten, am 10. auf der ganzen Alpennordseite leichter Schneefall, gegen Mittag nachlas- send. Südlich der Alpen am 9. Niederschläge, Schnee bis etwa 600 Meter . Am 10. im Tessin und im Engadin vorwie- gend sonnig.

11.-18. Ein kräftiges, von Spanien bis Russland reichendes Hochdruckgebiet bestimmt den Wetterablauf. Über den Niederungen der Alpennordseite Bildung einer Hoch- nebeldecke. Obergrenze von 1400 Meter rasch auf etwa 800 Meter sinkend und gebietsweise Auflösung gegen Mittag. Anfa ngs mässige Bise und im Mittelland bis zum 17. weiterhin kalt . In den Bergen und auf der Alpensüd- seite vorwiegend sonnig und tagsüber mild . Gute Fern- sicht. Am 18. Ende der langen Frostperiode und im We- sten Bewölkungszunahme .

19.-21. Ein atlantisches Tief zieht zur Biskaya und steuert aus Südwesten feuchte Luft zur Schweiz. In der ganzen Schweiz bedeckt. Im Süden mäss ige, im Westen recht er- giebige, in der Nordschweiz nur schwache Niederschläge.

Am 21. Niederschlagsende und in den Bergen teilweise sonnig.

22.-27. Am Westrand des Hochs über dem Balkan bildet sich vorübergehend eine Föhnlage. Am 23. verlagert das Hoch sein Zentrum langsam in den Raum Ostsee/Polen.

Am 22. starker Föhn und sehr m ild . Im Westen und Süden schwache Niederschläge. Ab 23. über den Niederungen Bildung von Hochnebel und anfangs Bise, darüber bei wechselnder Bewölkung besonders im Osten ziem- lich sonnig. In der West- und Nordwestschweiz zeitweise schwache Niederschläge. Auf der Alpensüdseite zuerst noch bewölkt und etwas Regen, vom 24. bis 27. zeitweise sonnig.

28.-31. Ein neues Hoch über der Nordsee dehnt sich zu den Alpen aus. In der Westschweiz am 28. frühmorgens noch schwache Niederschläge. Über den Niederungen weiter- hin Hochnebel mit Obergrenze um etwa 1000 Meter, in der Westschweiz gebietsweise Auflösung . Über dem Hochnebel und südlich der Alpen erneut vorwiegend sonnig und mild.

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Februar 1997: Sonnig und sehr mild, auf der Alpen- nordseite viel Niederschlag.

Nachdem in den Bergen schon zu Monatsbeginn eine markante Erwärmung eingetreten war, verblie- ben die Niederungen vorerst noch in der boden- nahen Kaltluftschicht. Nach einem Luftmassen- wechsel am 5. Februar stiegen auch hier die Tem- peraturen rasch auf übernormale Werte an. Im wei- teren Monatsverlauf war die Grosswetterlage ge- prägt einerseits von einer stabilen Hochdruckzone, die sich von den Azoren über das Mittelmeer zum Balkan erstreckte, und anderseits reger Tiefdruck- tätigkeit über dem Nordatlantik und Skandinavien.

Nach einem besonders in der Höhe sonnigen ersten Monatsdrittel erfassten vom 11. an die in rascher Fol- ge über Nordeuropa ostwärts ziehenden Tiefaus- läufer zeitweise auch die Alpennordseite. Die von teils stürmisch auffrischenden Westwinden her- angeführte milde Meeresluft brachte bis zum Mo- natsende der Alpennordseite einen sehr wechsel- haften Wetterablauf mit deutlich über der jahres- zeitlichen Norm liegenden Temperaturen, während die Südschweiz meist unter Hochdruckeinfluss blieb.

Die meisten Landesteile und Höhenlagen ver- zeichneten hohe positive Temperaturabweichungen von 3,5 bis 4,5 Grad. Diese Werte liegen aber deut - lich unter den Rekordwerten von 5 bis 7 Grad im Februar 1990. Etwas geringere Wärmüberschüsse resultierten auf der Alpensüdseite, im Engadin und im Oberwallis mit 2 bis 3,5 Grad. In der Magadino - ebene und im Puschlav betrugen diese weniger als 2 Grad.

Der grösste Teil der Alpennordseite erhielt über - normale Niederschlagsmengen von 100 bis 150 Pro- zent, der Kanton Schaffhausen bis 220 Prozent. Im westlichen Mittelland, in Zermatt, in Mittelbünden und im Unterengadin fielen meist 70 bis 100 Prozent der Norm. Markant war das Niederschlagsdefizit auf der geschützten Alpensüdseite . Während im Nord - tessin, im Rheinwaldgebiet und im Oberengadin noch 30 bis 60 Prozent der Norm gemessen wurden, erhielten das Mittel- und Südtessin, wo bis zum 25.

kein messbarer Niederschlag gefallen war, nur zwi - schen 1 und 5 Prozent der Normalsummen (Lugano mit nur 0,7 mm 1 Prozent der Norm).

Der Februar war in der ganzen Schweiz sehr son - nig. Die Werte von meist 110 bis 140, gebietsweise bis 160 Prozent der Norm, entstanden vor allem im ersten Monatsdrittel und vom 21. bis 23. Februar.

Witterungsablauf:

1.-4. Das Hoch über Mitteleuropa verlagert sich langsam zum Balkan. Auf der Alpennordseite über den Niederun - gen Hochnebel, Obergrenze 700 bis 900 Meter. Gebiets - weise Auflösung im Tagesverlauf. Darüber und in der übri- gen Schweiz vorwiegend sonnig. Südlich der Alpen am 2.

bedeckt durch Hochnebel, sonst recht sonnig und trocken.

5. Eine zum Tief über dem Nordmeer gehörende Kaltfront überquert die Schweiz . Im Engadin zu Beginn noch Auf- hellungen . Auf der Alpensüdseite teilweise sonnig, am Abend im Nordtessin etwas Niederschlag . Übrige Schweiz bedeckt und im laufe des Vorm ittags aus Westen Nieder- schläge und auffrischende Westwinde mit Böenspitzen bis 80 km/h . Schneefallgrenze um 1000 Meter .

6.-10. Ein neues, kräftiges Hochdruckgeb iet dehnt sich von den Azoren nach Mitteleuropa aus . In der ganzen Schweiz vorwiegend sonnig und nach mässigen Nachtfrösten tagsüber mild. Am 10. abends auf der Alpennordseite Bewölkungszunahme und aufkommender Westwind.

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11.-15. Mit einer zeitweise stürmischen Westströmung fliesst milde und feuchte Luft zur Alpennordseite. Am 11.

und 12. in den Alpen recht sonnig, im Jura und im Mittel- land zeitweise schwache Niederschläge, vor allem im Nor- den und Westen. Östliche Alpen meist trocken. Am 13.

nachmittags Kaltfrontdurchgang mit einzelnen Gewittern und Sturmböen bis 125 km/h in den Niederungen und bis 170 km/h in den Bergen. Ab 14. zeitweise Niederschläge, Schneefallgrenze wieder über 800 Meter steigend. Am 15.

nachlassende Niederschläge, erneut kälter. Südlich der Alpen bei wechselnder Bewölkung ziemlich sonnig und trocken.

16.-17. Nach kurzem Zwischenhocheinfluss streift eine schwache Störung die Alpennordseite. In den Bergen letz- te Niederschläge, tagsüber dann vorwiegend sonnig, aber kühl. Über dem östlichen Mittelland am Morgen Hoch- nebel. Am 17. in Graubünden sonnig, auf der übrigen Al- pennordseite stark bewölkt und am Morgen örtlich schwa- cher Niederschlag. Am Nachmittag Aufhellungen. Im Süden sonnig.

18.-20. Ein Sturmtief über Island steuert in zwei Schü- ben feuchte Meeresluft zur Alpennordseite. Auf der Al- pennordseite am 18. bedeckt und am Nachmittag aus Westen Niederschläge. Stürmische Westwinde mit Böen bis 110 km/h. Schnee vorübergehend bis 500 Meter. Ein- zelne Gewitter . Am 19. und 20. ziemlich sonnig, nachts zum 20. etwas Niederschlag. Im Süden am 18. etwas Re- gen, dann sonnig.

21.-23. Ein kleines Hoch zieht von Frankreich über die Al- pen zur Adria. In der Nordwestschweiz am 21. noch be- wölkt, sonst in der ganzen Schweiz vorwiegend sonnig und mild mit Temperaturen bis 15 Grad in den Niederun- gen. Am 23. über der Alpennordseite Wolkenfelder.

24.-27. Ein Sturmtief zieht zur Nordsee und steuert aus Westen frische Meeresluft zur Schweiz. Am 27. dehnt sich das Azorenhoch nach Deutschland aus. Im Norden zeit- weise Niederschläge und stürmische Westwinde. Am 26.

zahlreiche Gewitter. Am 27. nachlassende Niederschläge.

Im Süden am 25. und 26. gebietsweise etwas Regen. Am 27. vorwiegend sonnig.

28. Ein kräftiges Hoch reicht vom westlichen Mittelmeer bis nach Polen . In der ganzen Schweiz sonnig und mild.

Am Abend auf der Alpennordseite Wolkenfelder.

März 1997: Wiederum viel zu mild, zu sonnig und im Süden sehr trocken.

Der März 1997 war bis zum 18. ausgesprochen sonnig und für die Jahreszeit viel zu mild. Am 4.

wurde in Basel mit 20,8 Grad die zweithöchste Tem- peratur dieses Jahrhunderts für die erste Märzhälfte registriert (nach 21,9 Grad am 9. März 1977). Am 17. gab es in Locarno-Monti mit 25,3 Grad den frühesten Sommertag seit Messbeginn im Jahr 1935. Die Wärmeüberschüsse erreichten bis zum 18.

März in der Deutschschweiz und im Tessin rund 6 Grad, was in der Vegetation zu einem Vorsprung von etwa vier Wochen führte. Die Vollblust früher Birn- und Apfelbäume in der dritten Märzwoche im Tessin ist Rekord seit Beginn der phänologischen Beobachtungen.

Ab 19. wurden aus Nordwesten wiederholt Staf- feln von Polarluft nach Mitteleuropa geführt, die vor allem die Deutschschweiz betrafen, während die Südschweiz durch die Alpen geschützt blieb. Die auf der Alpensüdseite seit 21. Januar herrschende Trockenheit führte seit dem 15. wiederholt zu Wald- bränden. Im März gab es im mittleren und südlichen Tessin nur in der Nacht zum 24. etwas Regen. Die Niederschlagssummen seit Anfang Februar betru-

gen in Lugano 2,4 mm, in Locarno 4,9 mm, was in diesem Jahrhundert ein Rekordminimum für diese zwei Monate bedeutet. Noch trockener war es 1953, wo von Januar bis März drei aufeinanderfolgende Monate nur spärlich Regen brachten.

Trotz Abkühlung ab 19. war der März 1997 insge- samt deutlich zu mild. Die Wärmeüberschüsse be- trugen nördlich der Alpen und in Berglagen meist 3 bis 4 Grad, in den Alpentälern 2,5 bis 3,5 Grad. Im Süden wurden - mit Ausnahme der vom Nordföhn geschützten Lagen - sogar Überschüsse von 4 bis 5 Grad gemessen. Damit zählte der März 1997 hier zu- sammen mit den Märzmonaten der Jahre 1994 und 1948 zu den wärmsten des Jahrhunderts.

In weiten Teilen der Schweiz waren die Nieder- schläge stark defizitär. Im Mittel- und Südtessin fielen O (Stabio) bis 2 Prozent der Norm. Auch im Zentral- und Südwallis und im westlichen Flachland wurden nur 10 bis 30 Prozent der Norm gemessen.

Im zentralen und östlichen Mittelland und im Jura waren es 30 bis 50 Prozent. Relativ gering war das Niederschlagsdefizit am zentralen und öst- lichen Alpennordhang und in Nordbünden, wo mindestens 70 Prozent, lokal sogar Niederschlags- überschüsse bis 150 Prozent der Norm registriert wurden.

Der März war in den meisten Gebieten sonniger als im langjährigen Durchschnitt. Im Westen und Wallis wurden 120 bis 140 Prozent der normalen Be- sonnung registriert, am Alpenkamm und südlich davon verbreitet 140 bis 170 Prozent. Auf der Al- pennordseite blieb die Besonnung nur östlich der Reuss mit 80 bis 100 Prozent unternormal. Etwa normale Werte wurden in weiten Teilen Graubün- dens gemessen.

Witterungsablauf:

1.-4. Der Alpenraum liegt am Nordrand eines wetter- bestimmenden Hochs von Spanien bis zum Balkan. Teil- weise, am 2. allgemein sonnig. Allgemein sehr mild, am 4. in Basel 20,8 Grad, im Südtessin bis 24 Grad.

5.-6. Ein Höhentief zieht über die Alpen nach Italien.

Schauer und Gewitter auf der Alpennordseite . Auf der Alpennordseite und in Graubünden mehrheitlich bewölkt und vor allem am 5. einige Schauer, teils Gewitter. Im Wallis und Süden meist sonnig, am 5. im Wallis vormit- tags schwache Schauer. Weiterhin mild .

7.-13. Ein neues Hoch über Mitteleuropa bestimmt unser Wetter. Es zieht sich am 13. nach Westen zurück. Über dem Mittelland zunächst verbreitet Hochnebel, der sich nachmittags nur teilweise auflockert . Obergrenze von 1500 Meter am 8. auf 1000 Meter sinkend. Am 9. und 10.

nachmittags gänzliche Auflösung. Im Südtessin am 9.

vormittags ebenfalls bewölkt. Ansonsten in der ganzen Schweiz meist sonnig. Zu Beginn vor allem in den Nebel- gebieten weniger mild und im Norden bis am 11. leichte Bise. Ab 11. wieder sehr mild.

14.-18. Das Hoch liegt über der Biskaya. Nordwestwinde führen feuchtere Luft zu den Ostalpen. Im Engadin und Süden meist, im Westen nur teilweise sonnig. In der Deutschschweiz wechselhaft und besonders den Alpen entlang gelegentlich etwas Niederschlag. Mild, im Süd- tessin sogar sommerlich warm.

19.-21. Ein Tief zieht nach Russland. Hinter seiner Störung strömt aus Norden Polarluft zur Alpennordseite. Im Süden mit Nordwind sonnig. Sonst zuerst Niederschlag, bis 800 Meter in Schnee übergehend. Ab 20. am Alpennord- hang und im Osten noch etwas Niederschlag, im Westen und Wallis am 21. grosse Aufhellungen.

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22. Ein vorübergehendes Zwischenhoch über Deutschland beeinflusst das Wetter im Alpenraum. Im allgemeinen sonnig. Ganz im Nordosten zeitweise bewölkt.

23.-25. Ein Tief zieht von Schottland nach Italien und führt feucht-kühle Luftmassen zum Alpenraum . Bewölkungs- zunahme, nachts überall etwas Niederschlag, ab 24. nur im Jura und in der Deutschschweiz. Schnee auf 1000 bis 1300 Meter. Im Süden und Wallis zeitweise sonn ig, am 24.

auch im Westen und in den Alpen .

26.-27 . Das Hoch über der Biskaya ist am 26. wetterw i rk- sam. Am 27. streift eine Störung die Ostschweiz. Am 26.

sonnig, im Norden Wolkenfelder . Am 27. ganz im Osten und im Engadin stark bewölkt, vormittags örtlich Regen.

Im Westen und Wallis vorwiegend sonnig, im Süden schön. Temperaturanstieg.

28.-29. Ein Skandinavientief führt mit starken Nordwin- den feuchte Polarluft zur Alpennordseite. Störungsdurch- gang mit Sturmböen . Ab Mittag vor allem am Alpennord- hang Schauer, am 28. im Alpsteingebiet Gewitter, teils Hagel. Schnee am 29. teils bis ins Flachland. Im Mittelland kurze Aufhellungen. Im Westen und Wallis am 29. meist trocken und grössere Aufhellungen. Im Süden mit Nord- föhn weiterhin sonnig.

Ab 30. Ein kräftiges Hoch über den Britischen Inseln dehnt sich nach Mitteleuropa aus. In der Deutschschweiz am 30.

nur wenig Sonne, im Osten letzte Schauer. Sonst allge- mein sonnig.

April 1997: Sehr sonnig. Viel Frost im Norden und Waldbrände im Süden.

Im April 1997 bestimmte bis zum 25. ein umfang- reiches und beständiges Hoch über dem Nordat lan- tik den Wetterablauf im Alpenraum. Es steuerte auf seiner Ostflanke besonders in der zweiten Monats- hälfte kalte Luftmassen zur Schweiz. Hinter einer markanten Kaltfront, die am 20. im Norden Schnee bis in die Niederungen gebracht hatte, verursachte die eingeflossene Kaltluft im Mittelland starke Nachtfröste mit Schäden vor allem an Kern- und Steinobst. Am 22. morgens wurden in Bodennähe Temperaturen bis - 10 Grad gemessen. Südlich der Alpen verschärfte der zeitweise aufkommende Nordföhn die seit Januar anhaltende Trockenheit.

Den im Tessin und im Misox entstandenen Wald- bränden - den grössten seit 1973 - fielen über 1500 Hektaren Wald und Wiesland zum Opfer . Am 26.

wurde ein atlantisches Tief wetterbestimmend. Er- giebige Niederschläge beendeten in der Nacht zum 27. im Tessin eine der längsten Trockenperioden in diesem Gebiet. Während auf der Alpennordseite das unbeständige Wetter bis zum Monatsende an- dauerte, wurde es im Süden danach wieder zuneh- mend sonnig.

Die Monatsmitteltemperaturen verzeichneten nur geringe Abweichungen von der jahreszeitlichen Norm. Das Mittelland östlich der Reuss verzeichnete ein leichtes Temperaturdefizit bis zu 0,5 Grad. Im östlichen Alpengebiet betrugen die negativen Ab- weichungen etwa 1 Grad. Die übrigen Landesteile verzeichneten Wärmeüberschüsse von 0,5 bis 1 Grad, im Mittel- und Nordtessin bis 1,5 Grad.

Die Niederschlagssummen erreichten nur in den zentralen und östlichen Voralpen und den angren- zenden Gebieten des Mittellandes übernormale Werte. Durch leichte Stauwirkung fiel in diesen Ge- bieten 100 bis 140 Prozent und in Mittelbünden 140 bis 217 Prozent (Chur) der normalen Niederschlags- mengen. Etwa der Norm entsprechend waren die Werte am Juranordfuss und im westlichen Jura.

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Auf der übrigen Alpennordseite fielen 60 bis 100 Prozent, im Visper- und Mattertal teils weniger als ein Drittel der normalen Aprilsummen. Südlich der Alpen fielen am 27. April nach einer 95tägigen Trockenperiode erstmals wieder bedeutende Nie- derschläge. In Locarno war es mit 94 Tagen die längste, in Lugano mit 95 Tagen die zweitlängste Trockenperiode in diesem Jahrhundert (Lugano 28.11.1980 bis 11.3.1981 104 Tage). An drei Nieder- schlagstagen fielen 30 bis 60 Prozent der Norm.

Der April war landesweit sehr sonnig. Im Jura und im Nordtessin wurden 180 bis 195 Prozent, im Mittelland und im übrigen Tessin 150 bis 180 Pro- zent der normalen Sonnenscheindauer registriert.

Den Voralpen entlang, in Mittelbünden und im Wal- lis erreichte die Besonnung Werte von 110 bis 150 Prozent. In Lugano war es der sonnigste April in diesem Jahrhundert, in Basel seit 1909 und in Genf seit über 40 Jahren.

In Höhen bis etwa 1000 Meter blühten Ende April der Löwenzahn und die Kirschbäume mit 2 Wochen Vorsprung. Im Mittelland konnten die ersten blü- henden Apfelbäume und die Blattentfaltung der Bu- chen beobachtet werden .

Witterungsablauf:

1.-2. Ein umfangreiches und flaches Hoch über Mitte l- europa bestimmt den Wetterablauf. In der ganzen Schweiz vorwiegend sonnig. Temperaturen im Mittelland bis 20 Grad.

3.-6. Das Hoch zieht sich auf den Atlantik zurück . Aus Nordwesten fliesst feucht-kühle Luft zur Schweiz. Zuerst noch ziemlich sonnig . Ab 4. in den östlichen Landesteilen häufige und am Alpennordhang recht ergiebige Nieder - schläge, Schnee bis etwa 500 Meter. Im Westen teilweise sonn ig. Zeitweise etwas Niederschlag. Im Süden mit zeit- weise starkem Nordföhn sonnig. Am Alpensüdkamm wechselnd bewölkt.

7.-11. Ein neues Hoch über Mitteleuropa bestimmt unser Wetter. Es zieht sich am 11. nach Westen zurück. In der ganzen Schweiz vorwiegend sonnig. Im Mittelland zu Beg inn Bise und mässige Nachtfröste. Am 11. auf de r A lpennordseite am Abend Niederschläge, Sturmböen bis 75 km /h. In den Alpen einzelne Gewitter.

12.-14. Das Hoch über den Britischen Inseln dehnt sich rasch wieder zu den Alper aus. Am Alpennordhang zu Beginn noch bewölkt, übrige Alpennordseite wieder vor - wiegend sonnig. Im Mittelland am 12. und 13. kräftige Bise. Auf der Alpensüdseite vorwiegend sonnig. Am 12.

starker Nordföhn.

15.-16 . An der Ostf lanke des Hochs streift ein Schub feuchte Polar luft das öst liche Alpengebiet. In der Deutsch - schweiz besonders am östlichen Alpennordhang und in Mittelbünden etwas Niederschlag. Schnee bis in tiefe Lagen. Deut lich kälter. In der Westschweiz und im Wallis vorwiegend sonnig . Auf der Alpensüdseite vorwiegend sonnig. Am 15. Nordföhn mit Böen bis 90 km/h. Am 16.

erste Waldbrände.

17.-19. Das Hoch dehnt sich nach Mitteleuropa aus.

Feucht-kalte Polarluft erreicht am 19. Deutschland. An- fangs im Osten noch Wolkenfelder. Dann auf der ganzen Alpennordseite vorwiegend sonnig. Im Mittelland Bise.

Am 19. nachmittags Bewölkungsaufzug. Im Süden vor- wiegend sonnig . Waldbrände im Tessin .

20.-25. Hinter einer markanten Kaltfront liegt die Alpen- nordseite im Einflussbereich kalter Polarluft. Am 20. auf der Alpennordseite Kaltfronteinbruch mit Schnee bis in die Niederungen . In der Deutschschweiz zu Beginn noch bewölkt, ab 23. vorwiegend sonnig. Im Mittelland starke Nachtfröste. Am 25. Bewölkungszunahme und spätabends

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im Jura und im Westen einsetzende Niederschläge. Auf der Alpensüdseite am 20. bedeckt und etwas Nieder- schlag, dann vorwiegend sonnig. Waldbrände im Tessin und im Misox.

Ab 26. Ein Tief verlagert sich nach Südskandinavien und steuert feucht-kühle Meeresluft nach Mitteleuropa. Auf der Alpennordseite meist bedeckt und häufig Nieder- schläge. Schneefallgrenze 1500 bis 1300 Meter. Südlich der Alpen in der Nacht zum 27. ergiebige Niederschläge.

Vom 28. an zunehmend sonnig.

Mai 1997: Erst wechselhaft, am Monatsende nieder- schlagsarm und sonnig.

Nach sonnigem Beginn brachte eine feucht-milde Südwestströmung am 5. und 6. der Alpensüdseite namhafte Niederschläge. Hinter einem Nordseetief floss dann empfindlich kältere Polarluft zu den Alpen, so dass am 7. und 8. nochmals verbreitet

Nachtfröste auftraten. Vom 10. bis zum 19. herrsch- ten erneut südwestliche bis südliche Höhenwinde.

Gelegentliche Niederschläge konzentrierten sich auf die West- und Südschweiz, während die Deutschschweiz von einer Föhntendenz profitierte.

Gleichzeitig stiegen die Temperaturen stetig an und erreichten unter dem Einfluss eines flachen Hochs über Osteuropa vom 15. bis 17. verbreitet sommerliche Werte über 25 Grad . Danach geriet der Alpenraum erneut unter den Einfluss feuchterer und ab 20. deutlich kühlerer Luftmassen. Vom 25.

an lag die Schweiz am Südrand eines Hochs über den Britischen Inseln in einer eher kühlen, trockenen Bisenströmung, was der ganzen Schweiz ein sehr sonniges Monatsende und gute Heuerntebedin- gungen brachte.

Insgesamt war der Mai 1997 etwas wärmer als im langjährigen Durchschnitt. Die positiven Tempera- turabweichungen betrugen im westlichen Flachland sowie in den Bündner und Tessiner Talern vielerorts 0,5 bis 1 Grad, in höheren Bergregionen meist 1,5 bis 2 Grad, ansonsten 1 bis 1,5 Grad.

Die Niederschläge waren in den meisten Gebie- ten defizitär. In weiten Teilen der Alpennordseite sowie im Mittel- und Südtessin wurden nur 30 bis 70 Prozent der für Mai normalen Niederschläge gemessen. Die bedeutendsten Defizite mit weniger als 50 Prozent der Norm gab es im zentralen Mit- telland und im Sottoceneri. Weil das Genfersee- gebiet und das Wallis wiederholt von feucht-milden Luftmassen aus Südwesten erfasst wurden, er- reichte die Summe der Niederschläge hier 120 bis 160, am Genfersee sogar 160 bis 210 Prozent des Normalwertes. Entlang der südlichen Grenze war es im Wallis allerdings zum Teil auch zu trocken (Zermatt 56 Prozent der Norm). Werte meist zwi- schen 80 und 120 Prozent der Norm erhielten der Jura westlich der Birs, Graubünden und das nördliche Tessin.

Die Besonnung war erneut überdurchschnittlich.

Jura und Mittelland verzeichneten 130 bis 150 Prozent der normalen Sonnenscheindauer. Weithin wurden 110 bis 130 Prozent der Norm registriert.

Etwas weniger sonnig war es im mittleren und süd-

1 ichen Tessin mit 105 bis 125 Prozent und in Graubünden mit 105 bis 120 Prozent der Norm.

Für die Frühjahrsperiode von März bis Mai erga- ben sich in der Besonnung Jahrhundertrekorde in Lugano, Neuenburg und La Chaux-de-Fonds, eben-

so Höchstwerte am aktuellen Messort für Bern, Genf und Sion.

Witterungsablauf:

Bis 1. Der Zustrom feucht-kühler Meeresluft des sich nach Finnland entfernenden Tiefs lässt nach. Im Osten nach- mittags zunehmend sonnig, in der übrigen Schweiz schön.

Im Mittelland Bise.

2.-3. Ein Warmluft-Hoch über Mitteleuropa baut sich rasch ab, bestimmt aber das Wetter im Alpenraum. Sonnig und mit Temperaturen bis 25 Grad für die Jahreszeit sehr warm.

4.-6 . Ein atlantisches Tief zieht zur Nordsee. Es führt zu- nehmend feuchte, am 6. kalte Luft zu den Alpen. Am 4.

noch teilweise sonnig. Etwas Regen vormittags in Jura- nähe. Ab 5. meist stark bewölkt. Bei teils stürmischen Westwinden zeitweise Niederschläge. Am Genfersee, in Graubünden und im Tessin am 6. ergiebige Gewitterregen mit Sturmböen. Ab 5. Abkühlung, in Graubünden Schnee- fallgrenze bis 1000 Meter sinkend.

7.-9. Ein Tief über Nordeuropa steuert mehrere Staffeln feuchter Kaltluft zur Schweiz. Im Norden und in Graubün- den zeitweise Niederschläge, vereinzelt Gewitter. Schnee- fallgrenze 700 bis 1000 Meter, am 9. etwa 1500 Meter.

Dazwischen Aufhellungen, im Zentralwallis am 7. und 8.

ziemlich sonnig. Im Süden am 7. leichter Regen, am 8. son- nig, im laufe des 9. Regen, teils Gewitter. Im ganzen Land sehr kühl.

10.-12. Ein Tief über Irland bewirkt im Alpenraum eine mildere Südwestströmung. Föhntendenz im Osten. Im Süden zeitweise etwas Regen. Sonst zum Teil sonnig, am 12. stark bewölkt und im Westen Regen.

13.-18. Flachdrucklage. Südliche Höhenwinde führen Warmluft zu den Alpen. Am 18. folgt eine Störung. Am 13.

bewölkt, im Westen und Süden etwas Regen. Dann zu- nehmend, ab 15. ziemlich sonnig und sehr warm. Am 15.

im Süden und Nordosten, am 16. und 17. im Westen lokal kurze Gewitter, vereinzelt Hagel. Am 18. aus Westen Re- gen, im Süden und Westen Gewitter. Markante Abküh- lung. Abends Aufhellungen.

19. Kurzer Zwischenhocheinfluss. Abgesehen von lokalen Morgennebeln meist sonnig, am Abend auf der Alpen- nordseite vereinzelt Schauer.

20.-22. Ein Tief zieht von England nach Dänemark. Kühle Meeresluft fliesst zur Alpennordseite. Zuerst Regen, teils Gewitter. Im Norden am 21. recht sonnig, in der 2. Tages- hälfte kurze Schauer, am 22. zuerst regnerisch, abends Wetterbesserung. Im Zentral- und Südwallis und im Süden ab 21. meist sonnig.

23.-25. Ein Hoch über England drängt eine Luftmassen- grenze über die Alpen nach Süden ab. Am 23. im Norden recht sonnig, im Süden bewölkt. Am 24. in den Alpen und im Süden zuerst sonnig, dann aus Norden vor allem am Alpennordhang Regen, am 25. im Süden. Ganz im Norden am 25. wieder sonnig.

26.-27. Der Alpenraum liegt am Südrand des Hochs über England, feuchte Luft verbleibt südlich der Alpen. Am 26.

in Graubünden letzte Schauer und wie im Südtessin nur zum Teil sonnig. Sonst sonnig und warm.

28.-31. Das Hoch über England ist für den Alpenraum wet- terwirksam. Bisenlage nördlich der Alpen. Am 28. zu Be- ginn im Osten Wolkenfelder, sonst sonnig, aber im Nor- den eher kühl. Am 31. nachmittags im Süden, am Tagesende auch in Graubünden Bewölkungszunahme, nachfolgend Schauer und Gewitter.

Juni 1997: Zunehmend wechselhaft, kühl und vor allem im Süden nass.

Nach wechselhaftem Beginn folgte vom 4. bis 11.

sommerlich warmes Wetter. Am 10. wurde in Basel mit 30,5 Grad die höchste Temperatur des Monats

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gemessen. Ab dem 12. nahm die Regenhäufigkeit weiter zu. Von da an blieb es einzig am 15. in weiten Teilen der Schweiz niederschlagsfrei. Ein stationärer Tiefdruck über den Britischen Inseln und Frankreich verursachte im Alpenraum im letzten Monatsdrittel unfreundliches und im Norden kühles Wetter. Dabei kam es zum Monatsende auf der Alpensüdseite auch wiederholt zu ergiebigen Niederschlägen.

Die ersten, schweren Gewitter führten in der Nacht vom 7. auf den 8. in der lnnerschweiz und im Berner Oberland zu lokalen Überschwemmungen.

Danach traten schwere Gewitter in Teilregionen der Schweiz bis zum Monatsende wiederholt auf.

Am späten Abend des 29. richteten starke Hagel- gewitter im Kanton Freiburg und Broye-Bezirk geschätzte Schäden in der Höhe von mehreren Mio.

Franken an.

Während der Juni 97 in der Deutschschweiz noch um 0,5 bis 1 Grad wärmer als normal war, ent- sprachen die Temperaturen in der Westschweiz, im Wallis, im Engadin und Puschlav dem langjährigen Durchschnitt. Im Tessin war es mehrheitlich rund 0,5 Grad zu kühl.

Der Juni war vor allem am Genfersee, im Goms, auf der Alpensüdseite und im Engadin nass, wo mehr als die doppelte, im Puschlav und Nordtessin sogar die dreifache Menge der normalen Regen- summe registriert wurde. Die geringsten Regen- überschüsse gab es in der Deutschschweiz sowohl im Mittelland wie am Alpennordhang, wo weithin zwischen 110 und 140 Prozent der Norm fielen. In den übrigen Landesteilen wurden meist zwischen 140 und 190 Prozent der Norm gemessen. Gewitter- bedingt traten lokal aber auch grössere Abweichun- gen auf. Am häufigsten regnete es am zentralen und östlichen Alpennordhang, nämlich an durch- schnittlich 22 Tagen.

Die Besonnung war im ganzen Land defizitär. Der Jura, der Alpennordhang, die zentralen Alpen und das Nordtessin sowie das Puschlav erhielten meist nur 50 bis 70 Prozent der normalen Besonnung, während es in den übrigen Gebieten weithin für 70 bis 80 Prozent reichte. Im Raum Zermatt wurde mit 96 Prozent des langjährigen Durschschnitts fast die normale Sonnenscheindauer registriert.

Witterungsablauf:

1.-3. Eine Zone feucht-milder Luft verlagert sich von Süd- frankreich über die Alpen nordostwärts. Am 1. vor allem im Westen, am 2. nur vereinzelt Regen. Am 3. lokal Auf- hellungen. Schauer und Gewitter besonders nachmittags.

Im Süden zuerst Regen, ab 2. teils sonnig, vereinzelt Schauer. Allmählich wärmer.

4.-5. Ein neues Tief zieht von Spanien nach Frankreich. Im Norden föhnig, im Süden am 5. Stau regen. Am 4. ziemlich sonnig. Am 5. im Osten föhnige Aufhellungen, sonst stark bewölkt, im Westen in der Nacht zum 5. etwas Regen.

Deutlich wärmer. Im Süden ab 4. abends häufige Regen- schauer und am 5. kühl.

6.-8. Ein ostatlantisches Tief steuert aus Südwest warme, später auch feucht-schwüle Luft zu den Alpen. Im Osten am 6. letzte Schauer. Sonst sonnig und warm. Nachts zum 8. verbreitet Gewitter, teils heftig in der lnnerschweiz und im Berner Oberland. Am 8. teils sonnig, abends Gewitter.

Hagel im Raum Aarau - Zürich.

9.-10. Die Schweiz verbleibt knapp südlich einer Luftmas- sengrenze im Bereich sehr warmer Luftmassen. Ziemlich sonnig und sehr warm. Im Süden ab 9. abends stark be- wölkt, vereinzelt Gewitter.

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11.-14. Ein Tief über den Britischen Inseln steuert feuchte und allmählich kühlere Gewitterluft zu den Alpen. Am 13.

einige Aufhellungen, sonst oft stark bewölkt. Gewitter:

Nachts zum 12. nördlich und in den Alpen, teils Hagel; in der Zentralschweiz heftig (Marbach 106,5 mm Regen); am 12. in den Alpen; am 13. verbreitet und wiederholt; am 14.

auf der Alpennordseite. Am 11. lokal über 30 Grad, dann Temperaturrückgang.

15.-18. Höhenwinde aus West bis Südwest führen schub - weise Meeresluft vor allem zur Alpennordseite. Zuerst ziemlich sonnig, nachts in Lugano Gewitter. Im laufe des 16. verbreitet Regen, im Süden starke Gewitterregen . Ab.

17. im Süden und Wallis ziemlich sonnig, sonst wechselnd bewölkt. Nachts zum 18. Gewitter in der Zentral- und Ost- schweiz, Hagelzug auf der Linie Luzern - Kloten. Am 18.

kühler.

19.-20. Ein kleines Tief und das zugehörige Regengebiet ziehen über die Alpen ostwärts. Ausser im Nordwesten regnerisch. Am 20. im Süden sonnig, im Norden nachmit- tags Aufhellungen. Kühl.

21.-23. Tief über Grossbritannien: Auf Stauregen im Süden folgt feuchte Polarluft über der Alpenncirdseite.

Ganz im Osten bis abends trocken. Sonst Regen, am Alpensüdhang und im Westen ergiebig. Am 22. im Süden Übergang zu sonnigem Wetter. Im Norden weitere Nie- derschläge vor allem am Alpennordhang, Schneefallgren- ze am 22. lokal bei 1300 Meter. Im Wallis und Mittelland kurze Aufhellungen. Allgemein kühl.

24 .-25. Vor einer neuen Störung lässt der Zustrom feuch - ter Luft zur Alpennordseite vorübergehend nach. Weitere Schauer und Gewitter, im Wallis und Süden teils sonnig . Am 25. nach Aufhellungen erneut Regen.

26.-29. Ein Tief über dem Ärmelkanal verursacht ergie - bige Stauregen im Süden und Föhntendenz im Osten . Im Süden und Engadin teils ergiebiger Regen, auch Gewitter.

Lokal Erdrutsche und Überschwemmungen. In der übri - gen Schweiz zeitweise Regen, am 27. nachmittags im Westen und Wallis, am 28. überall recht sonnig. Am 29.

zeitweise Regen. Spät abends schwere Hagelgewitter im Kanton Freiburg und Broye-Bezirk.

Ab 30. Das Tief zieht von Frankreich zur Nordsee weg und steuert weiterhin kühle Meeresluft zu den Alpen. Zeit - weise Regen, im Süden ergiebige Gewitterregen. Nach- mittags überall zunehmend Aufhellungen. Kühl.

Juli 1997: Nur kurze sommerliche Abschnitte.

Das wechselhafte Wetter des Vormonats hat sich im Monat Juli fortgesetzt. Einern kalten und regne - rischen Monatsbeginn mit Schneefall bis gegen 2000 Meter und anschliessend kurzem Hochdruck - einfluss mit recht sonnigem Wetter folgte vom 10.

bis 15. bei flacher Druckverteilung und teilweise sonnigem Wetter ein gewitterhafter Abschnitt. Nach einem sonnigen Tag verlagerte sich am 17. ein Tief über Mitteleuropa nach Osten. In der eingeflos - senen Kaltluft war es bis zum 21. wieder deutlich zu kalt. Nach kurzer Beruhigung folgte am 23. auf der Alpennordseite bis zum 26. erneut ein tiefdruck- bestimmter Abschnitt mit teils kräftigen Gewittern.

Ein Ausläufer des Azorenhochs brachte am 27. eine Wetterbesserung mit Temperaturanstieg, bis zum 29. war es aber weiterhin leicht gewitterhaft.

Obwohl im Monatsverlauf recht starke Tempera- turschwankungen aufgetreten sind, weichen die Monatsmitteltemperaturen nur gerinfügig von der Norm ab. Die meisten Gebiete verzeichneten ein leichtes Temperaturdefizit bis maximal 0,5 Grad, die höheren Lagen bis etwa 1 Grad. Im östlichen Mittel- land, in der Ajoie sowie im Südtessin hingegen ent-

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stand ein leichter Wärmeüberschuss von 0,2 bis 0,7 Grad. Die höchste Temperatur des Monats von 31,3 Grad wurde am 26. in Magadino gemessen. In der übrigen Schweiz wurde die 30-Grad-Grenze einzig in Visp überschritten.

Die häufigen und verbreiteten Niederschläge so- wie die örtlich sehr heftigen Gewitterregen brachten fast überall deutlich übernormale Summen bei al- lerdings beträchtlichen lokalen Unterschieden. Am zentralen und östlichen Alpennordhang, im west - lichen Jura und am westlichen Genfersee sowie im Unterengadin fielen 150 bis 190 Prozent, sonst meist 100 bis 150 Prozent der Norm. Etwas zu trocken war es im westlichen Graubünden und im Tessin, mit Ausnahme der oberen Leventina. Von Unwetter- schäden besonders betroffen waren am 10. Juli das Oberbaselbiet und am 24. besonders das Entlebuch und das Emmental, wo in Langnau innerhalb von anderthalb Stunden 90 mm Niederschlag gefallen sind und die anfallenden Erdmassen ein Wohnhaus zum Einsturz brachten. Kräftiger Hagelschlag ver- wandelte am 20. Juli Teile der Stadt Zürich und am 29. die Stadt Biel kurzfristig in eine winterliche Landschaft.

Das wechselhafte Wetter ohne mehrtägige son- nige Abschnitte hinterliess auf der Alpennordseite und in den Alpen ein leichtes bis mässiges Sonnen- scheindefizit bis 20 Prozent, vereinzelt bis 30 Pro- zent. In diesen Gebieten waren der Juni und Juli zu- sammen nie mehr so trüb wie seit 1987. leichte Sonnenscheinüberschüsse verzeichneten einzig das Mittel- und Südtessin mit 100 bis 112 Prozent des langjährigen Durschschnitts.

Witterungsablauf:

1.-6. Ein Tief zieht von England nach Osteuropa und steu- ert feucht-kühle Meeresluft in den Alpenraum . Anfangs wechselhaft, am 2. im Nordwesten einzelne Gewitter.

Ab 3. bedeckt mit häufigen und teils ergiebigen Nieder- schlägen und zahlreichen Gewittern. Deutlich zu kühl. Am 6. im Süden sonnig und wärmer.

7.-8. Das Azoren hoch dehnt sich vorübergehend zur Nord- see aus und wird bei uns wetterbestimmend. Am 7. vor- mittags am Alpennordhang letzte Niederschläge. Dann aus Westen Übergang zu sonnigem Wetter. Spürbarer Temperaturanstieg. Auf der Alpensüdseite schön und sommerlich warm.

9.-12. Das Nordseehoch baut sich ab. Bei flacher Druck- verteilung wird es im Alpenraum gewitterhaft . Am 9. noch sonnig, am Abend in den Bergen und im Süden Gewitter.

Ab 10. nur noch teilweise sonnig und gebietsweise kräf- tige und von Hagelschlag begleitete Gewitter. (Unwetter- schäden im Oberbaselbiet und im Entlebuch). Am 12.

vorübergehend ziemlich sonnig, abends im Jura und in den Voralpen einzelne Gewitter.

13.-14. Eine atlantische Störungszone dringt zu den Alpen vor und verursacht am 14. zahlreiche Gewitter. Am 13.

überall sonnig und warm, abends im Jura und in den Vor- alpen einzelne Gewitter. Am 14. verbreitet Schauer und Gewitter. Südlich der Alpen zuerst sonnig, am Nachmittag im Mittel- und Südtessin Gewitter.

15.-16. Ein flacher Ausläufer des Azorenhochs bringt aus Westen im ganzen Land eine Wetterbesserung. Am 15. im Westen und im Süden bereits sonnig. In der Deutsch- schweiz Niederschlagsende. Zuerst im Flachland, abends auch in den Alpen zunehmend sonnig. Am 16. in der ganzen Schweiz sonnig und warm.

17.-19. Ein Tief zieht von der Nordsee nach Tschechien. Es steuert kühle Meeresluft zu den Alpen . Am 17. noch etwas Sonne, sonst häufige und teils ergiebige Niederschläge.

Am 17. und 18. verbreitete, am 19. noch einzelne Gewitter.

Im Süden am 17. Schauer und Gewitter, ab 18. ziemlich sonnig.

20.-22 . Ein Hoch erstreckt sich von den Azoren zum Nord- meer und wird vorübergehend wetterbestimmend. Am 20. teilweise, im Westen und im Wallis ziemlich sonnig.

Nachmittags in der Nordschweiz teils heftige Gewitter mit strichweisem Hagelschlag. Am 21. im Flachland Morgen- nebel, anschliessend sonnig und warm . Auf der Alpen- südseite sonnig . Temperaturen am 22. in der ganzen Schweiz 26 bis 28 Grad.

23.-26 . Zuerst zieht aus Südwesten Gewitterluft, dann aus Nordwesten kühle Meeresluft zu den Alpen. Am 23. und 24. zahlreiche und kräftige Gewitter (Unwetterschäden im Raum Langnau i. E.). Dann häufige und teils ergiebige Regenschauer. Erneut kühl. Im Süden am 23. einzelne Schauer, sonst sonnig und warm .

27.-30. Das Azorenhoch bringt den Sommer im Alpen- raum zurück. Am 29. sorgt Höhenkaltluft für Gewitter. Zu- nehmend sonnig mit kräftig steigenden Temperaturen.

Am 29. morgens im Raum Biel Gewitter mit Hagelschlag, später auch vom Napfgebiet ins Bündnerland und zur Alpensüdseite Schauer und Gewitter.

Ab 31. Eine Störungszone erreicht aus Westen die Alpen und sorgt in der Folge für regnerisches Wetter. Teilweise sonnig. Zuerst in den Alpen, am Abend in allen Gebieten Regen, ausgenommen im Tessin.

August 1997: Hochsommer mit Unwettern in Schwarzsee und Sachsein.

Der hochsommerliche August korrigierte die nach dem regnerisch-kühlen Juni und dem nicht viel bes- seren Juli schlechte Sommerbilanz 1997 wesentlich.

Insgesamt war es von Juni bis August sogar wär- mer als normal, während das Sonnendefizit und der Niederschlagsüberschuss durch den August nicht mehr ausgeglichen werden konnten.

Der 1. August war auf der Alpennordseite zwar regnerisch trüb, die Temperaturen blieben teils un- ter 15 Grad . Schon am 2. war es im Westen über 25 Grad, und es folgten in Basel und Buchs-Suhr 25, in Genf 26 Tage mit Höchsttemperaturen über 25 Grad.

Der Hochsommer hielt im wesentlichen bis am 27.

und brachte am 5. und am 24. die höchsten Tempe- raturen des Jahres. Den Rekordwert verzeichnete am 5. Visp mit 33 Grad. Die Witterung war oft schwül und gewitterhaft, wobei die Gewitter vor- nehmlich im Alpengebiet auftraten. Die schwersten entluden sich am Alpennordhang. In der Nacht vom 5. zum 6. gab es grosse Schäden in Saanen/Gstaad, am 11. wurde Schwarzsee durch Geschiebemassen des Riggisalpbachs verwüstet. Am 15. brachte ein Gewitter an den Berghängen oberhalb Sachsein in weniger als 2 Stunden über 100 mm Regen. Die heruntergespülten Geschiebemassen verschütteten das Dorf und verursachten über 100 Mio. Fr. Scha- den. Ein mehrwöchiger Armee-Einsatz war nötig.

Ein markanter Temperatursturz brachte am 28. in Davos Schnee. Am 31. war es im Flachland teils wie- der über 25 Grad warm.

Nördlich der Alpen, im Rheintal, im unteren Rho- netal und im Zentralwallis war es 3 bis 4 Grad zu warm. Am Alpennordhang und in Nordbünden betrugen die Temperaturüberschüsse meist 2,5 bis 3 Grad, im Südwallis, im Goms, im übrigen Graubünden und im Tessin 1,5 bis 2,5 Grad.

Durch die punktuell schweren Gewitter entstan- den grosse, lokale Unterschiede in den Regensum- 15

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