• Keine Ergebnisse gefunden

Schnee und Lawinen in

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Schnee und Lawinen in"

Copied!
144
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen Winter 1980/81

Winterbericht des

Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung Weissfluhjoch/Davos

Wetterablauf und Schneedeckenentwicklung Lawinenverhältnisse, Lawinenschäden Spezielle Untersuchungen

Nr. 45 / 1982

(2)

Titelbild:

Anriss der Unfallawine Grialetsch, Dischmatal/Davos (Unfall Nr. 232). Gut sichtbar der mehr- stufige Abbruch, stellenweise bis auf das Gletschereis durchgreifend. Die Trampelspur rechts der Bildmitte stammt von unseren Mitarbeitern, die zur Zeit der Aufnahme mit der Untersuchung des Lawinenanrisses beschäftigt sind. (Foto EISLF, 811331/4, E. Wengi)

(3)

Winterbericht des

Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung Weissfl u hjoch/Davos Direktion: C. Jaccard

Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen Winter 1980/81

Nr. 45 / 1982

(4)

© Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung, Weissfluhjoch/

Davos 1982

Alle Urheber- und Verlagsrechte vorbehalten. Ohne Einwilligung des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung ist das Reproduzie- ren durch Druck, Photokopie, Mikrofilm oder irgend ein anderes Ver- fahren auch auszugsweise untersagt.

(5)

Einleitung

Im Gegensatz zum Vorjahr wies der Winter 1980/81 eine durchaus normale Dauer auf. Seine Eigenart be- stand darin, dass auf der Alpennordseite und im Jura eine überdurchschnittliche Schneemenge lag, wäh- rend die Alpensüdseite verhältnismässig schneearm geblieben ist. Die Grossschneefälle verursachten ins- gesamt über 130 Schadenlawinen, mit teilweise aus- serordentlichem Charakter. Die Zahl der Lawinenun- fälle entsprach mit 27 Opfern ungefähr dem langjäh- rigen Durchschnitt, wobei ausschliesslich Skifahrer und Touristen betroffen wurden. Bemerkenswert war ebenfalls das rasche Ausapern in der ersten Hälfte April dank sehr warmem und sonnigem Wetter. Trotz diesen Tatsachen blieb der Winter 1980/81 innerhalb des üblichen Schwankungsbereiches und kann, als Ganzes gesehen, nicht als ausserordentlich bezeich- net werden.

Mit dem vorliegenden Bericht ist die Redaktion H.

in der Gand übertragen worden. Der Bericht erscheint noch in der gewöhnlichen bisherigen Form, mit Aus- nahme der Lawinenunfälle ausserhalb der Schweizer Alpen. Es ist vorgesehen, die Gestaltung des Berich- tes teilweise abzuändern, aber dieses Vorgehen ver- langt vorerst eine eingehende Abklärung der Bedürf- nisse sowohl von der Leserschaft als auch des Insti- tutes, unter Berücksichtigung der personellen und materiellen Mittel. Aus diesem Grunde wurden der Ausgabe 1979/80 Fragebogen beigelegt, die uns in der erfreulich hohen Zahl von 253 zurückgesandt wurden. Die Auswertung der eingetroffenen Antwor- ten ergab für die Kapitel 3 und 4 (Schnee- und Lawi- nenverhältnisse im schweizerischen Alpengebiet, bzw. durch Lawinen verursachte Unfälle und Schä- den) ein gleich grosses Interesse und für das Kapitel 1 (Wetter und Klima) ein leicht kleineres. Die Kapitel 2 und 5 (Schnee und Lawinen in der Region Davos, bzw. übrige Arbeiten des EISLF) hingegen stehen am Ende der Reihe der Interessenumfrage. Nur ein Drittel der zurückgesandten Fragebogen wiesen konkrete Änderungsvorschläge auf, die sich über viele Einzel- heiten zerstreuen und weitgehend widersprüchlich sind, sodass vorläufig keinem Einzelvorschlag eine besondere Bedeutung zugebilligt werden kann. Meh- rere Wünsche können aus prinzipiellen Gründen oder infolge Personalmangel ohnehin nicht erfüllt werden (wie z.B. mehr Daten über eine bestimmte Region oder über das Ausland; Unfälle auf Skipisten, juristi- sche Fragen); dagegen fällt die Anregung einer Her- ausgabe von periodischen Zusammenfassungen über Wetter, Lawinen und Lawinenunfälle mit den Absich- ten unseres Institutes zusammen. An dieser Stelle muss hervorgehoben werden, dass der Winterbericht in erster Linie den Bedürfnissen des Institutes zu ent- sprechen hat. Die unentbehrliche Grundlage der For- schungs- und Entwicklungsarbeiten über Verteilung, Auf- und Abbau der Schneedecke, sowie über Bil- dung und Vorhersage der Lawinen, besteht aus ro-

hen, kontrollierten Daten. Diese können lediglich in einem eigenen Jahrbuch herausgegeben werden, da die normalen Zeitschriften nur für abgeschlossene Arbeiten offen stehen. Dazu sei auch vermerkt, dass ein bestimmter Stoff sowohl aus Zeit- wie auch aus Kostengründen nur einmal gedruckt und veröffent- licht werden kann, aber den Interessenten trotzdem durch spätere vollständige bibliographische Hinweise zugänglich gemacht wird. In den Winterbericht gehö- ren ebenfalls kurze Beiträge über Themen von kleine- rem Interesse, für die eine weltweite Verbreitung nicht notwendig ist. Auf der andern Seite benötigt das Institut für die Dienstleistungen zu Gunsten der Praxis einen vollständigen Datensatz, der in eigenen und fremden Kursen benützt werden kann, sowie sta- tistisches Material über Schnee und Lawinen, um in- teressierte Organisationen aller Art mit den ge- wünschten Informationen beliefern zu können.

Schliesslich darf nicht vergessen werden, dass die Klima- und Schneedaten einmalige Ereignisse dar- stellen. Der Verlust dieser Daten wäre nicht wieder- gutzumachen, doch ihre weite Verbreitung (z.B. in Form von veröffentlichten Tabellen) gewährleistet die für künftige klimatologische Studien notwendige Si- cherheit trotz möglicher Katastrophen.

Abgesehen vom Lawinenbulletin ist die Herausga- be des Winterberichtes die Dienstleistung des Institu- tes, welche dem grössten Teil der Öffentlichkeit dank der weiten Verbreitung zugute kommt. Das ist der Grund, diese Dienstleistung künftighin in der best- möglichen Art und trotz des finanziellen Aufwandes weiterzuführen, und damit die gemeinnützigen Be- strebungen der interessierten Organisationen weiter- hin zu unterstützen.

Eidg. Institut

für Schnee- und Lawinenforschung Der Direktor:

C. Jaccard

Weissfluhjoch, 30. Juni 1982

(6)

1 n ha ltsverzeich n is

Einleitung, von C. Jaccard 3 Wetter und Klima, von P. Föhn und E. Beck

Witterungsablauf in der Schweiz 5

Die einzelnen Witterungselemente auf

Weissfluhjoch 11

Schnee und Lawinen in der Region Davos,

von P. Föhn und E. Beck 29

Schnee- und Lawinenverhältnisse im schweizerischen Alpengebiet, von M. Schild und S. Gliott

Das Beobachtungsnetz 42

Schneedecke und Lawinenverhältnisse 44 Lawinenbulletins Winter 1980/81 85 Durch Lawinen verursachte Unfälle und Schäden, von M. Schild, H.J. Etter und S. Gliott

Unfälle mit Menschenopfern und Sachschäden

im Gebiet der Schweizer Alpen 91

Tabellarische Zusammenfassung 127

Lawinenunfälle ausserhalb der Schweizer Alpen 131 Besonderer Beitrag, von 0. Buser

Homogenisierte Strahlungswerte 134

Übrige Arbeiten des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung,

von C. Jaccard 3. Umschlagseite

Topographische Situation des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung Weissfluhjoch:

Versuchsfeld (VF):

Höhe 2540 m, Lage E 9° 48' 37" / N 46° 49' 50"

Institutsgebäude, 1. Stock:

Höhe 2667 m, Lage E 9° 48' 27" / N 46° 50' 2"

Institutsgebäude, Dach:

Höhe 2677 m, Lage E 9° 48' 27" / N 46° 50' 2"

Institutsgipfel:

Höhe 2693 m, Lage E 9° 48' 27" / N 46° 50' 4"

(7)

Wetter und Klima

von P. Föhn und E. Beck

1. Witterungsablauf in der Schweiz

(nach Witterungsberichten der SMA)

Oktober 1980

Obwohl das Monatsmittel der Temperatur in den Niederungen beiderseits der Alpen etwa der Norm entsprach (Berglagen vielerorts zu kalt), wäre es un- angebracht von einem ausgeglichenen Monat zu sprechen. Mehrmalige markante Luftmassenwechsel liessen die 0° C-Grenze innert kurzer Zeit um gut 2000 Meter absinken oder ansteigen. Das bedeutete Schnee bis in die Niederungen und kurz darauf wie- der Regen bis gegen 3000 m ü.M.

Die Sonnenscheindauer blieb in den meisten Ge- bieten unter der Norm und nur vereinzelt wurde das langjährige Mittel knapp erreicht. Am geringsten wa- ren die Fehlbeträge in der Süd- und Westschweiz;

am grössten in den östlichen Voralpen.

Die Niederschlagsmengen erreichten mit

140-220% der Norm durchwegs überdurchschnittli-

che Werte. Scuol registrierte mit 173 mm seinen höchsten Oktoberniederschlag in diesem Jahrhun- dert.

1.-6. Ein Hoch erstreckt sich von West- bis Mitteleuropa:

Am 1. tagsüber in der ganzen Schweiz trocken und sonnig.

Während der Nacht und am darauffolgenden Tag im östli- chen Teil der Alpennordseite etwas Regen. Vom 3. bis 6.

allgemein sonnig und niederschlagsfrei. Nullgradgrenze zwischen 3000 und 3400 m ü.M.

7.-10. Über weiten Teilen Europas liegt ein ausgedehntes Tief mit Schwerpunkten über dem Nordmeer und Oberita- lien: Anfangs nur gebietsweise, in der Nacht zum 8. ver- breitet und teilweise ergiebige Niederschläge beiderseits der Alpen. In der West- und Nordostschweiz Gewitter. Star- ker Südwestwind (im Mittelland am 7. bis 120, am 8. bis 85 km/h). Temperaturrückgang besonders nördlich der Alpen und in den Bergen. Am 9. Schneefall bis 850 m ü.M.

11.-14. Von Westeuropa zieht ein neues Tief gegen die Al- pen: Niederschläge, vor allem im Nordosten des Landes.

Am 11. eine kurze Föhnphase mit Böenspitzen bis 100 km/h in den nördlichen Alpentälern. Tagesmittel der Temperatur mehrheitlich unternormal. Am 13. auf der Alpennordseite Schneefall bis 800 m ü.M. Am 14. dann gebietsweise son- nig.

15.-19. Tief westlich Frankreich verlagert sich nach Skandi- navien; Sekundärtief über dem Golf von Genua: Meist stark bewölkt und häufig Niederschläge, besonders vom 16. bis 18. (Tagessummen am 16. in Camedo 183 mm, Mosogno 175 mm, Cevio 157 mm). Heftiger Föhn vom 15./16. bis 16./

17. (Altdorf 105 km/h, Gütsch 197 km/h). Nach vorüberge- hender Erwärmung erneuter Temperaturrückgang.

20.-22. Von Frankreich zieht ein Zwischenhoch in Richtung Nordost: Vom 20. bis zum Abend des 22. ganze Schweiz re- lativ sonnig und grösstenteils niederschlagsfrei. In den Ber- gen ein Temperaturanstieg von rund 10 Grad, in den Niede- rungen etwas weniger.

23.-25. Tiefdruckrinne durchquert Mitteleuropa: Nieder- schlag, zuerst nördlich der Alpen, dann am 24. im ganzen Land und am 25. noch gebietsweise. Schneefallgrenze bis gegen 1000 m ü.M. sinkend. In den meisten Regionen star- ke Bewölkung.

26.-29. Hoch verlagert sich von Spanien nach dem Balkan:

Vom 26. bis 28. ziemlich sonnig und ohne nennenswerten Niederschlag. Kräftige Erwärmung, zuerst in den Bergen, dann auch in den Niederungen beiderseits der Alpen.

30.-31. Hoch über Nordeuropa, Tief über Südeuropa: Teil- weise sonnig, vor allem in den südlichen und westlichen Landesteilen. Am 31. im Wallis und Tessin stellenweise et- was Niederschlag. Temperaturen teils über, teils unter der Norm.

November 1980

Wie schon der Vormonat war auch der November durch grosse Temperaturschwankungen charakteri- siert. Im Monatsmittel ergab sich dann für den gröss- ten Teil der Alpennord- und -südseite ein geringes Manko. Um die Norm oder leicht darüber lagen die meisten Mittelwerte der Walliser- und Bündnerstatio- nen.

Die Sonnenscheindauer war sehr unterschiedlich.

Erreichten der nördliche und westliche Teil der Al- pennordseite normale bis überdurchschnittliche Wer- te, so blieben der übrige Alpennordhang und grosse Teile des Tessins mit 60-80% deutlich unter der Norm. Etwas geringere Fehlbeträge notierten das Wallis und Graubünden.

Die Monatssummen der Niederschläge blieben in der ganzen Schweiz mehrheitlich unter der Norm und nur vereinzelte Gebiete der Alpennordseite erreichten die November-Durchschnittsmengen. Bemerkenswert war wiederum der Wechsel zwischen Schneefall und Regen von den Niederungen bis in die Berglagen.

1. Hoch über Nord-, Tief über Südeuropa: Ganze Schweiz grösstenteils niederschlagsfrei und oberhalb 1300-1600 m ü.M. ziemlich sonnig.

2.-5. Ein Höhentief zieht von Polen nach Westfrankreich:

leichte Schneefälle bis in die Niederungen, zuerst nördlich der Alpen, dann auch im Tessin. Temperaturen im ganzen Land unter der Norm. Mässig starke Bise. Am 4. und 5. in den höheren Lagen der Alpen sowie in einigen Walliser und Bündner Tälern etwas Sonne.

6.-7. Vom westlichen Mittelmeer verlagert sich ein Sekun- därtief nach Mitteleuropa: Niederschläge, hauptsächlich in der Süd- und Westschweiz. Temperaturen anfänglich unter der Norm, dann in der Südschweiz leicht steigend.

8.-12. über Westeuropa entsteht eine Tiefdruckrinne, die ostwärts wandert; ein weiterer Trog folgt nach: Vorwiegend stark bewölkt, besonders nördlich der Alpen. Vom 8./9. bis zum 11. gebietsweise, am 11. dann im ganzen Land Nieder- schläge. Am 10. mässig starker Nordföhn, dann auch in die- sem Landesteil wieder relativ kühl.

13.-14. Zwischenhoch: Niederungen kühl und zum Teil (Nord- und Ostschweiz) von Hochnebel bedeckt. In Lagen oberhalb 800-1500 m ü.M. sehr sonnig und mild.

15.-19. Westlage mit einem Hoch über Nord- und einem Tief über Südeuropa: Am 15. verbreitet Niederschläge, aus- genommen im Engadin und in der Südschweiz. Tempera- turanstieg zuerst in den Bergen, hierauf auch in den Niede-

(8)

rungen. Böige Südwestwinde auf der Alpennordseite (bis 85 km/h). Am 17. ziemlich sonnig, nachts und am 18. er- neut Niederschläge mit einzelnen Gewittern. Kurze Föhn- phase. Tagesmittel der Temperatur 6-8 Grad über der Norm.

20.-25. Ausgedehntes Hoch über Süd- und Mitteleuropa:

Ganze Schweiz sonnig und niederschlagsfrei. Temperaturen nördlich der Alpen, vor allem aber in den Bergen beträcht- lich übernormal. Nullgradgrenze am 23. auf 3500 m ü.M.

steigend.

26.-30. Ein erstes Randtief zieht von Nordwesteuropa nach dem westlichen Mittelmeer, ein zweites folgt auf einer et- was östlicheren Bahn: Kräftiger Temperaturrückgang und verbreitet Niederschläge. Nördlich der Alpen Schneefall bis in die Niederungen. Im Mittelland bildet sich eine geschlos- sene Schneedecke. Vom 28. bis 30. mässig starker Nord- föhn, am 30. ausserdem starke Bise (Genferseegebiet bis 100 km/h).

Dezember 1980

Die Niederschläge im Dezember fielen meist bei Nordstaulagen und zeigten ein starkes Gefälle von Norden nach Süden. So blieben der Tessin und die Südtäler des Wallis und von Graubünden sehr trok- ken.

Mit Ausnahme der Südschweiz lagen die Monats- mitteltemperaturen 1-2° C unter der Norm. Beson- ders kalt war die erste Dekade mit Defiziten von 5- 7°

C. Im Tessin lagen die Mittelwerte um die Norm, in leicht erhöhten Lagen sogar etwas darüber.

Begünstigt durch die tiefen Temperaturen konnte sich auch in den Niederungen eine beachtliche Schneedecke bilden.

Die Sonnenscheindauer entsprach vielfach den langjährigen Mittelwerten, gebietsweise mit leichten Abweichungen nach beiden Seiten.

1. Tief über Süditalien und Hoch über den Britischen Inseln:

Gebietsweise ziemlich sonnig. Nördlich der Alpen kalt und vereinzelt leichter Schneefall. In der Westschweiz starke Bi- se (bis 110 km/h in der Nacht 30./1 .).

2.-7. Nordwest- bis Nordlage: Im östlichen Alpenraum an- fänglich noch sonnig, dann auf der ganzen Alpennordseite teils mässige, teils ergiebige Schneefälle bis in die Niede- rungen. Am 5. und 6. starker, zeitweilig stürmischer West- wind mit Böen bis 120 km/h. Auf der Alpensüdseite nur ge- ringe Niederschläge. Am 4. bei kräftigem Nordföhn im Sot- to Ceneri, vom 5. bis 7. auch in den restlichen Gebieten der Südschweiz ziemlich sonnig.

8.-12. Das Zentrum eines ausgedehnten Hochs verlagert sich von Mittel- nach Südeuropa: Am 8. nördlich der Alpen vereinzelt etwas Schneefall, dann, wie in den übrigen Lan- desteilen, niederschlagsfrei und relativ sonnig bis zum 12.

In den Niederungen allgemein kalt, in den Bergen am 10.

Temperaturanstieg durch Subsidenz. Hoher Barometerstand am 9.

13.-15. Nördliche Westlage: Am 13. in allen Landesteilen noch ziemlich sonnig. Im laufe der Nacht zum 14. von Nordwesten her Niederschläge, zum Teil Regen bis über 2000 m ü.M. Am 15. auch in der Südschweiz Schnee und Regen. Nördlich der Alpen mild, besonders in· den Niede- rungen.

16.-17. Azorenhoch stösst vorübergehend bis Mitteleuropa vor: Noch einzelne Niederschläge auf der Alpennordseite, dann zunehmend sonnig, besonders am· 17. In der Nacht zum 18. in der West- und Nordschweiz erneut Regen, und Schnee bis in die Niederungen.

18.-22. Eine komplexe meridionale Tiefdruckrinne verlagert sich langsam von West- nach Osteuropa: Meist stark be- wölkt und häufig Niederschläge, vor allem im Jura, Mittel- land und Alpengebiet. Am 18. kräftiger Westwind (80 km/h) in den Niederungen der Alpennordseite. Kalt in den Bergen.

Starker Druckfall am 20. Auf der Alpensüdseite am 22. bei Nordföhn verhältnismässig sonnig.

23.-26. Nördliche Westlage: Am 23. im Süden und Westen des Landes sonnig und mild, am 24. dann auch in den übri- gen Regionen. Vorübergehende Erwärmung in den Bergen.

Während der Nacht vom 25./26. und am 26. erneut Nieder- schläge, ausgenommen in der Südschweiz.

27.-31. Ein kräftiges Hoch dehnt sich von West- gegen Mit- teleuropa aus: Am 27. Nachlassen der Niederschläge auf der Alpennordseite und Übergang zu sonnigem Wetter bei- derseits der Alpen. In der Westschweiz am 27. und 28. kräf- tige Bise. Starker Druckanstieg. In den Niederungen der Al- pennordseite kalt, in den Bergen relativ mild (Subsidenz).

Januar 1981

Neben sehr tiefen Minimaltemperaturen (22. 1.: Sa- maden: -31° C, La Brevine: -32° C) betrug das Wär- medefizit auf der Alpennordseite 1-2° C. In der Süd- schweiz lagen die Monatsmittel um die Norm oder ebenfalls leicht darunter.

Die Niederschläge, welche grösstenteils in den er- sten beiden Dekaden fielen, erreichten auf der Alpen- nordseite, im Wallis und in Graubünden 200-300%

der üblichen Januarmengen.

Verbunden mit den reichlichen Niederschlägen er- reichten viele Stationen nahezu die Rekordschneehö- hen von 1951 und 1968; in La-Chaux-de-Fonds wurde mit zwei Meter sogar eine neue Rekordmarke gesetzt.

Verzeichnete der Nordtessin noch normale Nieder- schlagsmengen, so herrschte weiter südlich eine aus- geprägte Trockenheit. In Lugano wurde seit Messbe- ginn im Jahre 1864 noch nie eine Trockenperiode von 65 Tagen registriert. (28. November 1980 bis 31.

Januar 1981: Niederschlag total 4 mm!).

Trotz massiver Niederschläge im Jura lag hier die Sonnenscheindauer noch über der Norm. Mittel- und Südtessin waren sehr sonnenreich, (Lugano: Januar- maximum seit 1916). Defizite verzeichneten lediglich die östlichen und zentralen Voralpen, während die übrigen Gebiete normal besonnt waren.

1 >6. West- bis Nordwestlage: Nördlich der Alpen häufig Niederschläge. In den Niederungen zuerst Regen und Schnee, später ausschliesslich Schnee, zum Teil sehr ergie- big. Vom 1. bis 4. zeitweilig stürmische Westwinde (Mittel- land 80-120, Säntis bis 182 km/h).

Am 6. einzelne Gewitter. Auf der Alpensüdseite bei star- kem Nordföhn bis zum 3. meist sonnig. Am 4. und 6. etwas Niederschlag, hauptsächlich in Alpennähe.

7.-10. Von Westen her zieht ein Hoch über Mitteleuropa hinweg in Richtung Polen. Ein Tief liegt über Südosteuropa und dem Mittelmeer. Am 7. auf der Alpennordseite, im Wallis und in Graubünden noch Schneefall. Die Südschweiz bleibt grösstenteils trocken und sonnig. Am 8. beiderseits der Alpen ziemlich sonnig aber kalt. Folgendentags im Nordosten des Landes, am 10. auch in den anderen Teilen der Alpennordseite Schnee.

11.-12. Eine zonale Hochdruckbrücke liegt über Mitteleuro- pa: Nördlich der Alpen gebietsweise noch etwas Schneefall.

Im Süden, später auch in den meisten übrigen Gebieten zu- nehmend sonnig. Relativ kalt auf der Alpensüdseite.

13.-16. Eine erste Tiefdruckrinne verlagert sich von West- nach Osteuropa, eine zweite folgt unmittelbar nach: Am 14.

grössere Aufhellungen, sonst vorwiegend stark bewölkt und teils lokale, teils verbreitete Niederschläge. Starker West- wind am 14. und 15. (Böenspitzen im Mittelland 100, bzw.

115 km/h). In den Bergen kalt.

17.-20. West- bis Nordwestlage: Im Tessin und teilweise auch in Graubünden sonnig, in allen übrigen Landesteilen Niederschläge. Nördlich der Alpen Temperaturanstieg. Er- neut starke Westwinde am 17., 19. und 20. (Böenspitzen zwischen 80 und 90 km/h).

(9)

21.-24. Kräftiges Hoch über Mitteleuropa: Am 21. noch einige Schneefälle, dann niederschlagsfrei bis zum 24. In Lagen über 800 m ü.M. sowie auf der Alpensüdseite ziem- lich sonnig. In den Niederungen der Alpennordseite kalt, Nordföhn am 21.

25.-26. Nordwestlage: In den nördlichen und östlichen Landesteilen etwas Niederschlag, übrige Gebiete sonnig.

Nordföhn in den Tälern der Alpensüdseite.

27.-31. Kräftiges Hoch liegt über Mitteleuropa: Ganze Schweiz niederschlagsfrei und gebietsweise sehr sonnig.

Niederungen der Alpennordseite relativ kalt, Berggebiete mild (Subsidenz). Nullgradgrenze Ende Monat auf 2500 m ü.M. steigend.

Februar 1981

Das Niederschlagsdefizit südlich der Alpen hielt auch im Februar an. Biasca und Campocologno blie- ben völlig ohne Niederschlag und für weite Teile der Alpensüdseite war es der niederschlagärmste klima- tologische Winter (Dezember bis Februar) seit Mess- beginn im Jahre 1864. Auf der Alpennordseite, im Wallis und in Graubünden erreichten vereinzelte Sta- tionen noch normale Monatssummen; sonst blieben jedoch die Februarniederschläge deutlich unter der Norm.

Die höheren Lagen der Alpen sowie der Juranord- fuss waren beträchtlich über dem Durchschnitt be- sonnt. Alle übrigen Gebiete lagen um die Norm oder zeigten mässige Abweichungen nach der einen oder anderen Seite.

Die Monatsmittel der Temperaturen lagen fast in allen Landesteilen unter den langjährigen Mittelwer- ten. Die grössten Abweichungen betrugen 1-3° C.

1.-2. Hoch über Mitteleuropa: In den Niederungen der Al- pennordseite gebietsweise Nebel oder Hochnebel. Darüber und in den nebelfreien Gebieten sonnig und mild.

3.-7. West- bis Nordwestlage: Am 3. von Westen her Nie- derschläge, die sich rasch auf die ganze Alpennordseite ausbreiten. In den Niederungen teils Regen, teils Schnee.

Zu Beginn starker Westwind (Böen bis 85 km/h). In den Niederungen beiderseits der Alpen mild, in den Bergen Temperaturrückgang. Auf der Alpensüdseite meist sonnig.

8.-9. Über Mitteleuropa entsteht ein Zwischenhoch: Am 8.

nördlich der Alpen vereinzelt etwas Niederschlag, sonst ge- bietsweise sonnig und mild. Vom 9. auf den 10. auf der Al- pennordseite strichweise Niederschlag.

10.-11. Von Westen zieht eine Tiefdruckrinne rasch ost- wärts: Am 10. auf der ganzen Alpennordseite, am 11. nur noch in den östlich gelegenen Gebieten etwas Nieder- schlag. Markanter Temperaturrückgang, zuerst in den Ber- gen, dann auch in den Niederungen.

12.-16. Hochdrucklage: Am 12. noch einzelne leichte Schneefälle, dann in der ganzen Schweiz ausgesprochen sonnig und niederschlagsfrei bis zum 16. In den Niederun- gen kalt, in den Bergen hingegen ziemlich mild.

17.-18. Ein Hoch liegt über Nord-, ein Tief über Südeuropa:

Wechselhaft mit einzelnen geringen Schneefällen beider- seits der Alpen. Abkühlung in den Bergen.

19.-20. Über Nordeuropa liegt ein ausgedehntes Hoch: Ge- bietsweise sonnig, besonders in der westlichen Landeshälf- te und in der Südschweiz. Vereinzelt etwas Schneefall vor- wiegend nördlich der Alpen. In allen Regionen des Landes kalt.

21. Tief über Südeuropa: leichte Schneefälle beiderseits der Alpen.

22.-27. über Russland liegt ein umfangreiches Hoch: In den meisten Regionen ziemlich sonnig. Am 23., 24. und 27.

im Westen und Nordwesten einige leichte Schneefälle.

Kalt in den Niederungen, spürbare Erwärmung am 26. in den Bergen.

28. Ausgedehntes Tief vom Atlantik bis Westeuropa: Nörd- lich der Alpen zum Teil ergiebige Niederschläge, in den Niederungen teils Regen, teils Schnee. Föhn in den Alpen- tälern mit Windgeschwindigkeiten bis 100 km/h. In den tieferen Lagen der Westschweiz stellenweise Schnee- bzw.

Eisglätte. Auf der Alpensüdseite teilweise sonnig, ausge- nommen in Alpennähe.

März 1981

Dieser Monat war in der ganzen Schweiz mild aber sonnenarm und niederschlagsreich.

Verschiedene Stationen im Wallis und in Graubün- den verzeichneten Höchsttemperaturen für den März.

Allgemein betrug der Wärmeüberschuss 2-4° C.

Die überdurchschnittlichen Niederschläge erreich- ten Werte von 150-300%, im Goms und den südli- chen Wallisertälern sogar bis 400%. Gebietsweise fiel das Dreifache der mittleren Monatssumme in der kur- zen Zeit vom 29. bis 31. (Simplen-Dorf: 311 mm; Mo- sogno: 265 mm; Binn: 263 mm und Cevio: 257 mm).

Die Sonnenscheindauer lag mit 50-90% durch- wegs unter der Norm.

1.-2. Tief mit Zentrum über Nordwesteuropa: Meist stark bewölkt und leichte Niederschläge, hauptsächlich auf der Alpennordseite. In der Westschweiz vereinzelte Gewitter.

Temperaturen um die Norm.

3.-4. Ein Tief zieht von Grossbritannien ins westliche Mit- telmeer: Am 3. im ganzen Land Niederschläge, gebietswei- se ziemlich ergiebig. Nördlich der Alpen anfänglich Schnee bis in die Niederungen. In Mittelbünden und in der Süd- schweiz teils sonnig.

5.-9. Südwest- bis Nordwestlage: Wechselhaft. Am 5. und 7. in den meisten Gebieten des Landes sonnig, an den übri- gen Tagen stark bewölkt und leichte Niederschläge, vor al- lem im Jura, Mittelland, Alpennordhang und Wallis. Am 8.

starker Westwind in den Niederungen der Alpennordseite (Böenspitzen bis 80 km/h). Steigende Temperaturen, zuerst nördlich, anschliessend auch südlich der Alpen.

10.-13. Ein Tief erstreckt sich von Nordwest- bis Mitteleu- ropa: Verbreitet Niederschläge. Am 10. und 11. Regen bis über 2000 m ü.M. dann Absinken der Nullgradgrenze. Durch die teilweise ergiebigen Niederschläge und das Schmelz- wasser führen verschiedene Flüsse nördlich der Alpen Hochwasser. Am 11. erneut stürmische Westwinde mit Bö- en bis 130 km/h im Mittelland und Voralpengebiet. Tempe- raturen beiderseits der Alpen beträchtlich über der Norm.

14.-18. Südwest- bis Westlage: Weitere Niederschläge, am 14., 16. und 18. nur gebietsweise, am 15. und 17. im ganzen Land. Allgemein wenig Sonnenschein, ausgenommen im Tessin. Temperaturrückgang, zuerst in den Bergen, dann auch in den Niederungen.

19.-21. Ein Hoch zieht über Mitteleuropa hinweg Richtung Osten: Ganze Schweiz sonnig und niederschlagsfrei. Kräfti- ge Erwärmung. Am 19. in den Tälern der Südschweiz star- ker Nordföhn (bis 85 km/h).

22.-27. Südwest- bis Westlage: Vom 22. bis 26. teils Nie- derschläge, teils sonnige Aufhellungen. Am 27. in der gan- zen Schweiz sonnig und trocken. Meist stark übernormale Temperaturen (bis zu 10 Grad am 25. März). Im Unterwallis am 22. kräftige Südwinde, in den Niederungen der Alpen- nordseite am 24. und 26. Westwind bis 80 km/h.

28.-31. Ausgedehntes Tief über Westeuropa verlagert sich nach Mittel- und Südeuropa: Am 28. im ganzen Land son- nig. In der Nacht zum 29. von Südosten her Niederschläge, vor allem in Graubünden und im Tessin. Föhn in den nörd- lichen Alpentälern. Nördlich der Alpen am 29. noch teilwei- se sonnig, dann ebenfalls Niederschläge. Im Oberwallis, im Tessin und in den angrenzenden Gebieten werden bis zum 31. verschiedentlich sehr hohe Niederschlagsmengen ge- messen (Tagessummen bis 170 mm am 30.).

(10)

April 1981

Die überdurchschnittlichen Temperaturen dauerten mit Überschüssen bis zu 6° C bis Mitte Monat an. Die zweite Monatshälfte war mit 2-3° C unternormalen Temperaturen defizitär, wobei um die Ostertage zum Teil erhebliche Frostschäden an den Kulturen ent- standen (bis zu -9° C in Bodennähe). Im Monatsmit- tel verblieb ein Wärmeüberschuss von 1-2° C.

Die Sonnenscheindauer wich geringfügig - je nach Gebiet positiv oder negativ - vom langjährigen Mit- telwert ab.

Der April war mit Ausnahme des Simplongebietes und der Vispertäler (bis 120% der Norm) durchwegs zu trocken; für verschiedene Orte war es einer der niederschlagsärmsten April-Monate seit der Jahrhun- dertwende.

1.-2. Tief über Süd-, später über Südwesteuropa: Am 1.

meist stark bewölkt und in mehreren Gebieten des Landes etwas Niederschlag. über den Alpen stürmischer Südwest- wind (Jungfraujoch bis 175 km/h). Am 2. auf der Alpen- nordseite oberhalb 1200-1600 m ü.M. sowie in der Süd- schweiz grösstenteils sonnig. Temperaturen über der Norm.

3.-8. Flache Druckverteilung über Mitteleuropa: In den Al- pen und in der Südschweiz zum Teil sonnig. Einige leichte Niederschläge, hauptsächlich nördlich der Alpen. Sehr warm. Am 6. im Jura, Mittelland und Voralpengebiet zahl- reiche Gewitter.

9.-10. Schwaches Zwischenhoch über Mitteleuropa: Am 9.

in den östlichen Landesteilen noch einzelne Gewitter und Schauer, dann im ganzen Land sonnig und warm.

11.-12. Tief über West-, Hoch über Osteuropa: Nur noch teilweise sonnig und in grösseren Gebieten etwas Regen, vor allem in der West- und Nordwestschweiz. Temperatu- ren beiderseits der Alpen beträchtlich über der Norm (Al- pennordseite bis 9° C).

13.-15. Ein Hoch über der Nordsee dehnt sich bis Mitteleu- ropa aus: Meist sonnig und warm. Am 13. vereinzelte, am 15. verbreitet Gewitter, zum Teil mit Hagel.

16.-18. Das Hoch verlagert sich gegen Skandinavien; über Südeuropa entsteht ein Tief: Allgemein ziemlich sonnig und vielerorts niederschlagsfrei, ausgenommen im Tessin. In den Niederungen der Alpennordseite mässig starke Bise.

Am 17. markanter Temperaturrückgang. In den Bergen am 18. Temperaturen bis 7 Grad unter der Norm.

19.-20. Von Dänemark zieht ein Tief zum westlichen Mittel- meer: Am 19. hauptsächlich in der östlichen Landeshälfte, am 20. auch im Tessin und Wallis Niederschläge. Schnee- fallgrenze auf der Alpennordseite stellenweise bis 500, in der Südschweiz vorübergehend sogar bis 400 m ü.M. absin- kend. Stark unternormale Temperaturen im ganzen Land.

21.-22. Hoch über dem Atlantik dehnt sich vorübergehend bis zu den Alpen aus: Ganze Schweiz trocken und sonnig aber eher kühl.

23.-24. Flachdrucklage: Auf der Alpensüdseite und den an- grenzenden Gebieten am 24. etwas Niederschlag, sonst zum Teil sonnig bei leicht unternormalen Temperaturen.

25.-28. Von Grossbritannien zieht ein Tief nach Russland:

Am 25. vor allem im Tessin und in Graubünden, am 26. in der ganzen Schweiz zum Teil ergiebige Niederschläge (Ca- medo 101 mm Regen, Saas Almagell 62 cm Neuschnee in 24 Std.). In den östl. Alpentälern durch Föhn sonnige Auf- hellungen und grosse Temperaturgegensätze. Am 27. und 28. weitere Niederschläge, im Süden und Westen des Lan- des aber zeitweilig sonnig.

29.-30. Nordwestlage: Nördlich der Alpen noch einige Nie- derschläge. Schneefallgrenze von 700 auf 1500 m ü.M. stei- gend. Am 30. grössere Aufhellungen. Temperaturen um die Norm.

Mai 1981

Die Niederungen verzeichneten normale bis leicht unterdurchschnittliche Temperaturen, welche in der Südschweiz ein Manko bis zu 1,5° C ergaben. Die Hochalpen registrierten einen geringfügigen Wärme- überschuss.

Bei den Niederschlagssummen wurden mit weni- gen Ausnahmen (Voralpen zwischen Zürichsee und Brienzersee) kräftige Überschüsse notiert. Zu Mitte der letzten Dekade fielen hauptsächlich in der Süd- schweiz Tagesmengen in der Grössenordnung von mittleren Mai-Monatssummen. (100 bis 175 mm).

Die Besonnung war durchwegs unternormal. Die Fehlbeträge lagen zwischen 10 und 40%.

Eine mehrtägige kräftige Südströmung hatte Saha- rastaub aus Nordafrika bis zu den Alpen verfrachtet.

Dies führte am frühen Vormittag des 10. Mai zu einer markanten Lufttrübung.

1. Nordwestlage: Nördlich der Alpen zum Teil ergiebige Niederschläge. Schneefallgrenze gebietsweise bis gegen 800 m ü.M. sinkend. Alpensüdseite trocken und sonnig.

2.-5. Ein Tief über Westeuropa verlagert sich rasch zum westlichen Mittelmeer, ein zweites zieht von Nordwesten her über Mitteleuropa: Verbreitet Niederschläge. Auf der Al- pennordseite stellenweise Schneefall bis 700 m ü.M., in der Südschweiz 1000-1200 m ü.M. In den Niederungen der Al- pennordseite am 4. starker Westwind (bis 80 km/h). Tempe- raturen zuerst im Norden, später auch im Süden des Lan- des erheblich unternormal.

6.-9. Ein meridionaler Hochdruckrücken wandert von West- über Mitteleuropa hinweg, gefolgt von einem Tief: Am 6.

im Nordosten, am 7. und 8. im Nordwesten etwas Nieder- schlag, sonst jedoch vorwiegend sonnig und wärmer. Vom 6. bis zum 9. in den Alpentälern starker, zeitweilig stürmi- scher Föhn mit Böenspitzen zwischen 80 und 100 km/h.

10.-14. Tief zieht von West- nach Mitteleuropa und füllt sich weitgehend auf: Am 10. im zentralen und östlichen Al- pengebiet unter Föhneinfluss ziemlich sonnig. In der Süd- schweiz Niederschläge, später auch in den übrigen Landes- teilen. Markanter Temperaturrückgang. Am 12. grössere Aufhellungen, dann wiederum etwas Niederschlag.

15.-17. Flache Druckverteilung: Am 15. und 16. verbreitet Gewitter, teilweise mit Hagel, hauptsächlich nördlich der Al- pen. Temperaturen teils um die Norm, teils darunter.

18.-21. Ein Tief liegt über West-, ein Hoch über Osteuropa:

Ganze Schweiz meist sonnig und bis zum 21. trocken. Kräf- tige Erwärmung (Nullgradgrenze auf 3600 m ü.M. steigend).

Am 21. starker Westwind (Böen bis 90 km/h), in der westli- chen Landeshälfte Regen.

22.-24. Ein Höhentrog schwenkt von Südwesten her über Mitteleuropa nach Norden: Zuerst verbreitet Niederschläge, am 23. tagsüber relativ sonnig, dann erneut Regen. In den Bergen strichweise Schneefall bis 1600-1800 m ü.M. Tem- peraturrückgang im ganzen Land.

25.-27. Tiefdruckrinne zieht von West nach Ost: Verbreitet und mancherorts sehr ergiebige Niederschläge. Schneefall- grenze weiter absinkend. Unternormale Temperaturen, spe- ziell in der Südschweiz. Sehr geringe Besonnung in allen Regionen.

28.-30. Flachdrucklage: Noch etwas Niederschlag im Jura, Mittelland und am Alpennordhang. In der östlichen Landes- hälfte und im Tessin grössere Aufhellungen.

31. Flaches Hoch mit Zentrum über Osteuropa: Ganze Schweiz sonnig und warm. Im westlichen Teil der Alpen- nordseite einige lokale Schauer und Gewitter.

(11)

Juni 1981

Die Monatsmittel der Temperaturen lagen in der Westschweiz um die Norm, in den übrigen Landestei- len etwas darüber, wobei die erste Monatshälfte 3-5°

C zu warm war und die zweite Junihälfte ein Defizit von 2-3° C aufwies. Der Übergang vollzog sich mit einem markanten Kaltlufteinbruch. Lag die Nullgrad- grenze am 14. auf 4300 m ü.M., so fiel am 18. bereits Schnee bis 1400 m ü.M.

Mit Ausnahme des Alpenraumes, welcher etwa ei- ne normale Besonnung aufwies, lag die Sonnen- scheindauer unter den normalen Juniwerten. über- dies wurden etwa drei Viertel der Monatssumme in der ersten Monatshälfte registriert.

Das Oberwallis sowie die angrenzenden Tessineral- pen erreichten normale bis leicht überdurchschnittli- che Niederschlagssummen, wobei besonders im Tes- sin am 29. relativ hohe Tagesmengen gemessen wur- den (Airolo: 110 mm, Mosogno: 135 mm). Alle ande- ren Gebiete waren meist defizitär. Grössere Gebiete im Mittelland und im Südtessin lagen sogar unter 50%.

1.-2. Ein flaches Hoch erstreckt sich von Ost- bis Mitteleu- ropa: Am frühen Vormittag des 1. Juni viele Gewitter nörd- lich einer Linie Fribourg-Frauenfeld, sonst grösstenteils trocken, sonnig und sehr warm.

3.-4. Eine Störungslinie (Höhentrog) zieht von Westen her über die Schweiz hinweg: Gebietsweise Niederschlag sowie auch zahlreiche Gewitter, zum Teil mit Hagelschlag, dies besonders in der Nordschweiz. Auf der Alpennordseite Temperaturrückgang und starker Westwind. In den Niede- rungen Böenspitzen von 80-100 km/h.

5.-9. Flachdrucklage: Ganze Schweiz vorwiegend sonnig, jedoch nicht niederschlagsfrei. Besonders am 9. und in der Nacht auf den 10. in verschiedenen Gebieten ergiebige Nie- derschläge. Temperaturen beiderseits der Alpen erheblich über der Norm. In den Walliser Tälern am 8. kräftiger Föhn.

10.-15. Ein Hoch verlagert sich von West- nach Osteuropa;

ein weiteres folgt bis Mitteleuropa, zieht sich dann aber wieder nach Westen zurück: Am 10. und 12. in der östli- chen Landeshälfte einige Schauer oder Gewitter, sonst nie- derschlagsfrei und sehr sonnig. Temperaturen bis zu 8 Grad über der Norm.

16.-21. Tiefdruckrinne über Mittel- und Osteuropa: In den meisten Landesteilen zeitweilig etwas Niederschlag. Am 16.

verbreitet, an den folgenden Tagen nur noch vereinzelt Ge- witter. Kräftiger Temperaturrückgang, zuerst nördlich, dann auch südlich der Alpen. Am 18. Schneefall in Adelboden, Andermatt, Löbbia und weiteren Orten der Alpen. Grössere Aufhellungen nur in der Südschweiz, im Wallis und in Graubünden.

22.-25. Flachdrucklage: Allgemein kühl. Am 23. in der gan- zen Schweiz grösstenteils trocken, sonst in verschiedenen Gebieten leichte Niederschläge. Am 25. zahlreiche Gewitter, besonders im Mittelland und im Jura.

26.-29. Ein Tief zieht von Spanien über Mitteleuropa nord- wärts: Anfänglich Niederschläge in fast allen Landesteilen.

Am 27. in der östlichen Landeshälfte unter Föhneinfluss teilweise sonnig und trocken. Am 28. verbreitet, auf der Al- pensüdseite auch sehr ergiebige Niederschläge. In den Tä- lern der Alpennordseite stürmischer Föhn (bis 100 km/h).

Temperaturen unter der Norm, ausgenommen in den Föhn- gebieten. Am 29. starker Westwind (bis 80 km/h) und grös- sere Aufhellungen in der Westschweiz, im Engadin und im Südtessin.

30. Hoch über West- und Mitteleuropa: Ganze Schweiz vor- wiegend trocken und in den meisten Regionen sonnig. Bei- derseits der Alpen weiterhin kühl.

Juli 1981

Die zehn ausgesprochen kühlen Tage vom 18.-27.

brachten dem Juli ein Wärmedefizit von 0,5-1° C, obwohl vorher und nachher leicht übernormale Tem- peraturen herrschten. Erheblich unternormal war auch die Anzahl der Sommer- und Hitzetage. Nur in Sitten und Genf stieg die Temperatur knapp über 30° C.

Die Sonnenscheindauer blieb in der ganzen Schweiz merklich unter dem langjährigen Durch- schnitt. Es resultierten Fehlbeträge von 15-45%.

Die Niederschläge waren sehr unterschiedlich ver- teilt. Leicht zu trocken waren einige Gebiete der Kan- tone Waadt, Neuenburg und Schaffhausen. Die Mo- natswerte im Mittelland entsprachen mehrheitlich der Norm. In Graubünden, im Nordtessin und in den Ur- ner- und Walliseralpen hingegen wurden Überschüs- se bis zu 250% verzeichnet. Allein in den Tagen vom 17.-24. wurden für Teile von Graubünden und im östlichen Voralpengebiet das anderthalbfache einer normalen Julisumme gemessen.

1. Flaches Hoch über Mitteleuropa: Ganze Schweiz sonnig und niederschlagsfrei. Temperaturen um die Norm.

2.-3. Eine Tiefdruckrinne durchquert von Westen her die Schweiz: Am 2. tagsüber trocken und ziemlich sonnig, aus- genommen in der Südschweiz. Während der Nacht und am 3. verbreitet Niederschläge mit zahlreichen Gewittern (strichweise auch Hagel). In den Alpentälern starker Föhn mit Böenspitzen von 90-115 km/h.

4.-9. Flachdrucklage: Vorwiegend sonnig. Vom 5. bis 9. lo- kale Schauer, zum Teil mit Gewittern, speziell in den Alpen und im Jura. Temperaturen anfänglich um die Norm, später in den Niederungen der Alpennordseite bis zu 5 Grad über dem Mittel.

10.-13. Eine weitere Tiefdruckrinne zieht von West nach Ost: Am 10. im ganzen Land, am 11. hauptsächlich im Nordosten zahlreiche Gewitter, begleitet von Hagel oder starken Schauerregen. Gebietsweise etwas Sonnenschein, abwechselnd mit dichter Bewölkung. Am 13. verbreitet Nie- derschläge; im Tessin und in Graubünden auch Gewitter.

14.-16. Flachdrucklage: Grösstenteils niederschlagsfrei.

Süd- und Westschweiz allgemein, die übrigen Gebiete min- destens teilweise sonnig. Temperaturen um die Norm.

17.-20. Über Westeuropa entsteht eine Tiefdruckrinne, wel- che ostwärts wandert: Am 17. im Wallis starke Böen (70-90 km/h), aber noch relativ sonnig. Im Tessin, in Grau- bünden und in den Voralpen vom Brünig bis zum Säntis heftige Gewitter. Während der Nacht verbreitete Nieder- schläge; ebenso am 18., 19. und teilweise auch am 20. Juli.

Kräftiger Temperaturrückgang. Schneefallgrenze nördlich des Alpenkammes zuerst auf 1600 m ü.M., in der Nacht zum 19. im Berner Oberland bis auf 1000 m ü.M. absinkend.

21.-25. Von Westeuropa folgt eine weitere Tiefdruckrinne:

Am 21. grössere Aufhellungen in der Westschweiz, im Tes- sin und im Wallis, dann wiederum verbreitet Niederschläge.

In der Nacht vom 22. auf den 23. in allen Landesteilen Ge- witter. Temperatur nach vorübergehendem leichten Anstieg erneut kräftig unter der Norm (6-7 Grad). Gebietsweise weitere Gewitter (am 24. in Graubünden und im Tessin, am 25. im Kanton Zürich).

26.-27. Nordwestlage: Alpensüdseite trocken und sonnig, aber kühl. Alpennordseite gebietsweise Regen bis zum 27.

Am 28. in der ganzen Schweiz Bewölkungsabnahme und spürbare Erwärmung.

29.-31. Flaches Hoch wandert von West- über Mitteleuropa hinweg: Kräftiger Temperaturanstieg beiderseits der Alpen (Nullgradgrenze zuerst auf 3800, dann bis 4300 m ü.M. stei- gend). Am 31. einige lokale Schauer, sonst allgemein son- nig und trocken.

9

(12)

August 1981

Der August war sonnig, warm und vielerorts sehr trocken. Die Monatssummen der Sonnenscheindauer lagen grösstenteils zwischen 110 und 130% der lang- jährigen Mittelwerte.

Der Wärmeüberschuss betrug rund 1° C. Lagen die hochsommerlichen Temperaturmaxima von bis zu 32° C vor allem am Monatsbeginn, so registrierte am 28. das Oberengadin ein Minimum von -5° C.

Die Niederschläge blieben mit wenigen Ausnah- men stark defizitär und erreichten in weiten Gebieten kaum die Hälfte, vielerorts sogar weniger als ein Vier- tel der üblichen Augustsummen. Zu den wenigen Ausnahmen mit normalen Niederschlagsmengen zählte das Mendrisiotto, wo an einem einzigen Tag

(20. August) nahezu 50% der Monatssumme gemes-

sen wurde.

1.-3. Flachdrucklage mit Höhentrog über Westeuropa: An- fänglich nur gebietsweise, am 3. dann im ganzen Land sehr sonnig. Am 1. zahlreiche Gewitter über dem zentralen und östlichen Alpennordhang, am 3. im Solothurner, Basler und Aargauer Jura sowie in den Voralpen zwischen Vierwald- stätter- und Bodensee. Temperaturen deutlich über der Norm.

4.-5. Flache Hochdrucklage: Ganze Schweiz sonnig, warm und niederschlagsfrei.

6.-7. Flachdrucklage mit Höhentrog über Westeuropa: Auf der Alpennordseite und im Wallis am 6. noch ziemlich son- nig. Gegen Abend bringt eine Höhenkaltfront heftige Gewit- ter mit starken Böen (Neuchatei 80 km/h), Bern-Belp 84 km/

h, Zürich 80 km/h) und strichweise Hagel. Am 7. erneut Ge- witter und Schauer in allen Landesteilen.

8.-11. Höhentrog zieht von Westeuropa zum Balkan: Am 8.

noch zahlreiche Gewitter, besonders nördlich der Alpen. In der Nacht auf den 9. verbreitet und stellenweise auch ergie- bige Niederschläge. Merklicher Temperaturrückgang und starke Bewölkung an den folgenden Tagen, ausgenommen im Tessin.

12.-15. über Mitteleuropa entsteht ein Hoch: Am 12. noch vereinzelt lokale Schauer, dann zunehmend sonnig in allen Regionen des Landes. Temperaturanstieg sowohl in den Niederungen wie auch in den Bergen.

16.-17. Durchgang einer Tiefdruckrinne (Höhentrog): Am 16. tagsüber sonnig, abends und in der Nacht zum 17. viele Gewitter mit einzelnen starken Regenschauern. Dies haupt- sächlich in den Alpen, Voralpen und im Jura. Am 17. im Westen und Süden des Landes grössere Aufhellungen.

18.-19. Zonale Hochdruckbrücke: Allgemein sonnig, warm und niederschlagsfrei.

20.-23. Durchgang einer weiteren Tiefdruckrinne: Auf der Alpennordseite zum Teil stark bewölkt und meist nur gerin- ge Niederschläge. Am 22. grössere Aufhellungen. Tempera- turen vorübergehend bis zu 4 Grad unter der Norm. Im Tes- sin ziemlich sonnig.

24.-27. Hoch über West-, Tief über Osteuropa: In der östli- chen Landeshälfte am 24. und 26. noch einige leichte Schauer, sonst vorwiegend sonnig. Nördlich der Alpen Temperaturanstieg, in der Südschweiz Temperaturen um die Norm.

28.-30. Flaches Hoch liegt zuerst über West-, später Mittel- europa: Ganze Schweiz trocken und meist sonnig. Tempe- raturen um oder leicht über dem langjährigen Mittel.

31. Flachdrucklage: Tagsüber relativ sonnig. Am Abend und in der Nacht zum 1. September Gewitter mit starken elektri- schen Entladungen, besonders im östlichen Voralpengebiet.

10

September 1981

Dieser Monat war sehr niederschlagsreich, ausge- sprochen sonnenarm, aber trotzdem etwas zu warm.

Grosse Teile des Juras, das zentrale und westliche Mittelland sowie die Südtäler des Unterwallis notier- ten noch durchschnittliche bis leicht übernormale Niederschläge. Die übrigen Walliseralpen, die Alpen- nordseite sowie Graubünden registrierten bis zu 250%; im Tessin - speziell im Valle Maggia, im Valle Onsernone und im Centovalli - sogar bis 350%. In Mosogno wurden 894 mm aufsummiert, was die höchste Septembersumme in diesem Jahrhundert bedeutet. Zu vermerken wäre noch, dass 90% dieser Menge vom 21.-27. fielen.

Die Sonnenscheindefizite lagen zwischen 30 und

55%. Zürich, Lugano, Davos und Lausanne verzeich-

neten September-Rekordtiefstwerte seit der Jahrhun- dertwende.

Der Wärmeüberschuss von 0,5-1° C kam trotz weit überdurchschnittlicher Bewölkungsmenge zustande, ja wurde durch diese eher etwas gefördert, da die nächtliche Abkühlung geringer ausfiel. Durch die meist vorhandene Wolkendecke wurden hingegen die Tagesmaxima deutlich reduziert.

1.-4. Ein Kaltlufttropfen verlagert sich von Nordeuropa zum westlichen Mittelmeer: Am 1. und 2. verbreitet und vieler- orts ergiebige Regenfälle. Vom 3. an auf der Alpennordseite gebietsweise niederschlagsfrei mit grösseren Aufhellungen in der Westschweiz und im Wallis. Am 4. Bise. Temperatur- rückgang, vor allem im Tessin.

5.-7. Zwischenhoch zieht von West nach Ost: Am 5. noch vereinzelt etwas Niederschlag, dann in allen Landesteilen sonnig und trocken. Steigende Temperatur, zuerst in den Bergen und anschliessend auch in den Niederungen.

8.-11. Südwest- bis Westlage: Meist stark bewölkt und häufig Niederschläge. Viele Gewitter, besonders am 8. im Jura, im östl. Mittelland und am Alpennordhang sowie am 11. im Solothurner und Basler Jura, aber auch in der Zen- tralschweiz. Temperaturen leicht über der Norm. Am 11. in der Südschweiz ziemlich sonnig.

12.-14. Tiefdruckrinne zieht von Westen über Mitteleuropa hinweg: Am 12. von Westen her einsetzende Niederschlä- ge, die sich bald über das ganze Land ausbreiten. Nördlich der Alpen weitere Gewitter. Am 13. Temperaturrückgang (Schneefallgrenze zuerst auf 2500 m ü.M., am 14. bis gegen 1800 m ü.M. absinkend). Südschweiz am 14. sonnig.

15.-17. Hoch über West-, Tief über Osteuropa: In der Nacht vom 15. auf den 16. nördlich der Alpen noch verbreitet Nie- derschläge, dann auch in diesem Landesteil Bewölkungsab- nahme und ziemlich sonnig. Spürbarer Temperaturanstieg.

18.-20. Südwestlage: Anfänglich im Mittelland, Jura und Voralpengebiet teilweise sonnig, später dann erneut Regen beiderseits der Alpen. Am 20. kräftiger Föhn mit Böenspit- zen bis 85 km/h in den Alpentälern.

21.-23. Durchgang einer Tiefdruckrinne: Sowohl am 21.

wie am 22. starker Föhn (Gütsch bis 175 km/h, Altdorf, Gla- rus, Vaduz bis 95 km/h). Im Tessin und in Graubünden, am 22. auch nördlich der Alpen. ergiebige Niederschläge. Sehr geringe Besonnung.

24.-25. Sekundärtief zieht vom westlichen Mittelmeer nach Polen und füllt sich auf: Erneut Niederschläge, besonders auf der Alpensüdseite und in Graubünden.

26.-29. Durchgang einer Tiefdruckrinne: Weitere Nieder- schläge. Im westlichen Jura vorübergehend Schneefall bis gegen 1600 m ü.M. Am 26. stürmischer Föhn in den Alpen.

30. Zwischenhoch über Mitteleuropa: Ganze Schweiz gröss- tenteils niederschlagsfrei und ziemlich sonnig. Temperatu- ren in den Niederungen der Alpennordseite leicht unter, in den übrigen Gebieten mehrheitlich um die Norm.

(13)

II. Die einzelnen Witterungselemente auf Weissfluhjoch

1. Sonnenscheindauer

Die Sonnenscheindauer kann für das Gebiet Davos mit Hilfe der Tabellen 1 und 2 analysiert werden. Die ab- soluten Monatswerte und die relative Dauer {in % der möglichen Dauer) sind auf Tabelle 1 aufgeführt.

Sie zeigen, dass im Jahresdurchschnitt nur 45,3% ge- genüber 47,6% im langjährigen Mittel erreicht wur- den und dass vor allem die Frühwintermonate sonnenarm waren. Im weiteren Verlauf des Berichts- jahres wechselten sich sonnenarme und sonnenrei- che Monate regelmässig ab. Im Februar wurde dabei der drittgrösste, relative Sonnenscheinbetrag seit Messbeginn (1946/47) registriert, während im Sep- tember mit 32,0% ein neues, relatives Sonnenschein- Minimum erreicht wurde. Ähnlich wenig Sonne wies nur noch der September 1950 mit 35,3% rel. Dauer auf. Im Talboden von Davos zeigen die relativen Wer-

te einen ähnlichen Gang auf wie in der Höhe. Die grössten Abweichungen treten in den Frühsommer- monaten auf, wenn Gipfellagen wie das Weissfluh- joch oft mit Nebel- oder Wolkenbändern abgeschirmt sind (Konvektion!), während der Talboden Sonnen- schein geniesst. Der monatliche Vergleich und die ab- solut mögliche Sonnenscheindauer sind zusätzlich auf Figur 1 dargestellt.

Aufs ganze Jahr bezogen wurden rund 100 Son- nenstunden weniger gemessen als im Normaljahr.

Der monatliche Tagesgang der Sonnenscheindauer, der auf Tabelle 2 aufgeführt ist, zeigt, dass vor allem im Frühling/Frühsommer die späten Vormittagsstun- den viel eher besonnt sind als die frühen Nachmit- tagsstunden, was mit der am Nachmittag verstärkten konvektiven Bewölkung zusammenhängt.

Tabelle 1: Dekaden- und Monatswerte der Sonnenscheindauer für Weissfluhjoch; Monatswerte Davos Dorf Instrumente: Weissfluhjoch: Sonnenschreiber nach Campbell-Stokes; Davos Dorf: Haenni, Solar 111 B

Sonnenscheindauer (Dachaufbau Institut Weissfluhjoch) Sonnenscheindauer Observatorium Davos Dorf

1980/81 in Stunden in % der möglichen Dauer in Stunden in % der mögl. Dauer

1.-10. 11.-20. 21.-30. 21.-31. Total 1.-10. 11.-20. 21.-30. 21.-31. Total Mittel 1980/81 1980/81

(21.-28.) (21.-28.) 1951-80

Oktober 47.8 15.8 65.8 72.1 135.7 44.2 15.3 66.3 66.1 42.3 56.8 123.1 45.4

November 37.8 38.6 36.3 112.7 39.9 42.1 41.6 41.2 47.6 90.9 43.1

Dezember 31.9 29.5 43.0 51.1 112.5 37.8 35.6 52.2 56.3 43.6 47.9 87.7 45.3 Januar 6.3 23.1 73.5 82.9 112.3 7.5 26.6 81.0 83.0 41.5 44.9 86.9 42.2 Februar 44.4 89.9 (67.6) 201.9 46.8 91.1 82.8 73.4 47.3 164.5 73.9 März 42.8 36.4 58.2 58.2 137.4 40.5 33.1 50.6 45.9 40.1 47.5 114.8 38.0

April 72.7 77.2 49.2 199.1 61.4 62.8 38.8 54.1 44.2 149.9 47.6

Mai 39.7 55.3 46.1 55.5 150.5 30.5 41.0 32.9 35.9 35.9 44.4 100.4 29.0

Juni 77.5 82.3 38.1 197.9 54.2 57.6 26.6 46.1 41.4 137.7 37.9

Juli 78.9 25.9 46.6 54.1 158.9 55.4 18.5 34.2 36.1 36.8 46.3 106.5 29.5 August 75.5 86.8 67.5 78.3 240.6 57.1 67.7 54.3 57.3 60.6 48.3 195.9 59.5

September 46.7 35.9 29.4 112.0 38.8 30.6 26.2 32.0 54.0 94.1 30.9

Summe 1871.5 1452.4

Mittel 45.25 47.57 42.4

Tabelle 2: Tagesgang der Sonnenscheindauer pro Monat (Stundenwerte); Beobachtungsort: Dachaufbau Institut Weissfluhjoch;

Instrument: Sonnenschreiber nach Campbell-Stokes

1980/81 5h 6h 7h Sh 9h 10 h 11 h 12 h 13 h 14 h 15 h 16 h 17 h 18 h 19 h Total Std.

Oktober 0.3 9.5 13.2 15.5 17.8 15.0 15.5 14.3 12.7 11.5 9.9 0.5 135.7

November 3.8 12.0 15.4 15.3 14.9 14.1 12.0 10.2 10.2 4.8 112.7

Dezember 0.2 8.2 13.5 14.6 16.3 16.5 16.0 13.6 10.5 3.1 112.5

Januar 1.0 10.5 11.2 12.1 13.7 13.9 13.5 12.0 13.1 10.4 0.9 112.3

Februar 6.8 19.8 21.1 22.3 22.3 21.7 22.1 21.0 19.8 18.5 6.5 201.9

März 0.4 6.3 12.0 14.1 15.5 13.3 15.1 15.3 15.7 14.7 11.3 3.7 137.4

April 0.9 10.4 15.4 18.9 20.2 20.9 19.2 19.5 18.3 17.8 14.8 14.7 7.8 0.3 199.1 Mai 0.1 5.7 10.6 15.7 13.0 12.2 12.5 11.9 12.6 13.4 13.0 11.8 7.8 6.6 3.6 150.5 Juni 0.3 7.4 9.7 13.3 16.7 17.3 18.0 16.4 17.0 15.0 15.1 13.7 13.1 12.2 10.9 1.8 197.9 Juli 0.1 7.2 12.6 14.2 13.8 13.0 13.6 13.6 11.5 11.7 11.6 ·10.8 10.0 9.7 5.1 0.4 158.9 August 4.3 16.4 19.4 19.4 20.6 21.1 22.6 21.5 21.1 21.4 19.9 17.1 12.9 2.9 240.6

September 2.8 6.0 11.0 12.4 12.4 11.2 11.1 11.6 11.0 10.3 8.7 3.5 112.0

Summe 0.5 25.5 63.2 111.6 168.5 186.5 196.1 190.4 190.0 184.3 175.1 161.1 129.4 64.3 22.8 2.2 1871.5

2. Strahlung dass aber diese Abweichungen wesentlich geringer

Die Monatssummen der Globalstrahlung (lnstr.: Py- sind als bei der Sonnenscheindauer. Die Globalstrah- ranometer Modell Obs. Davos, PD1-0K-portable) kön- lung ist weniger bewölkungsabhängig als die Son- nen den sog. Monatstabellen (Tab. 10-21) oder gra- nenscheindauer, wodurch die Schwankungen im all- phisch der Figur 2 entnommen werden. Die Figur 2 gemeinen viel geringer ausfallen. Die Jahressumme zeigt, dass die monatlichen Abweichungen von den der Globalstrahlung beträgt 568,2 KJ/cm2 oder 135,8 langjährigen Mittelwerten in ähnlicher Art wie bei der kcal/cm2, ein Wert der rund 6% tiefer liegt als der Sonnenscheindauer positiv oder negativ verlaufen, langjährige Mittelwert.

11

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Nicht in die Nachbarschaft oder einen anderen Ort fuhr die Kelk- heimer FDP-Fraktion zur zweitä- gigen Klausurtagung, sondern traf sich auch mit einer Reihe von Par-

Auf einer Baustelle am Moncenisio wurden 5 Arbeiter verschüttet, die sich in einer Baracke oder unmittelbar in deren Nähe befanden. Zwei weitere Männer, die Schnee vom Dach

Die Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz, Frau Christine Clauß, und der Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung für Be - lange von Menschen mit Behinde-

Die Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz, Frau Christine Clauß, und der Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung für Be - lange von Menschen mit Behinde-

Uwe Maune – Diplomierter Legasthenie- und Dyskalkulietrainer / EÖDL 2010 Übung zum akustischen Gedächtnis.. „Wir lernen jetzt ein kurzes

Zum Vergleich von Niederschlagsmengen können aber die Gesamtwasserwerte nicht ohne weiteres benutzt werden, denn unter gewissen Voraussetzungen wird die Schneedecke während des

Um ca. 10.00 Uhr nahm ich mit meinen zwei Dreierseil-Partien den Aufstieg in Angriff, und zwar direkt in der Fallinie. Nach etwa 5 Minuten folgten die weiteren Gruppen,

In der zweiten Novemberdekade fiel im Versuchsfeld über einen Meter Schnee, unter 2400 m aber zeitweise Regen. Damit aperte in Davos die Schneedecke nahezu aus. Oktober setz ten