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Schnee und Lawinen in den Schweizeralpen Winter 1965/66

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Schnee und Lawinen in den Schweizeralpen Winter 1965/66

Winterbericht des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenfotschung Weißfiuhjoch /Davos

Wetterablauf und SchneedeckenentwicklungiLawinenverhältnisse, Lawinenschäden Spezielle Untersuchungen

Nr. 30 Verlag : Eidgenössische Drucksachen- und Materialzentrale, 3 o o 3 Bern

(2)

Typische Gleitschneeerscheinung am Hang unterhalb Höhenweg bei Davos

(Foto E. Wengi 7. 2. 67)

(3)

w interberichte des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung, Weißftuhj ochlDavos Direktion : Dr. M. de Quervain

Nr. 3°

Schnee und Lawinen im Winter 1965/66

1967

Verlag: Eiägenössische Drucksachen- und Materialzentrale, 3003 Bern

(4)
(5)

Einleitung

Das Titelbild, eine sich vom Boden abhebende und aufgefaltete Schneedecke darstellend, soll auf den G 1 e i t s c h n e e, eine Besonderheit des Berichtswinters, hinweisen. Das langsame Glei ten des Schnees auf glatter Unterlage und die oft damit verbundene stellenweise Entblößung des Bodens gehört zwar zu den normalen Erscheinungen des alpinen Winters. Doch rund einmal in zehn Jahren treten die das Gleiten begünstigenden Faktoren derart gehäuft auf, daß sich außer- gewöhnliche Bewegungen entwickeln. Die damit verbundenen Wirkungen es handelt sich um Schneedruck- und Schürfschäden an Fluren, Wäldern und gelegentlich auch an Gebäuden können in ihrer Gesamtheit sogar die Lawinenschäden übertreffen. Da der Winter 1965/66 in den West- und Nordalpen außergewöhnlich schwere Schneefälle brachte, wurden zwar dort stellen- weise neue Schneehöhenmaxima verzeichnet. Dank des günstigen Schneedeckenaufbaues und nicht zuletzt auch dank der seit 1951 erreichten Fortschritte im Lawinenverbau, kam es aber nur zu vereinzelten schweren Lawinenniedergängen, so daß die Gleitschneeauswirkungen die Ober- hand behielten.

Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung

Der Direktor:

Dr. M. de Quervain

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Inhaltsvereichnis

Einleitung von M. de Quervain . . . . 3

Ä. Wetter und Klima von Th. Zingg

1. Witterungsablauf . 5

II. Die einzelnen Witterungselemente auf Weißfluhjoch . . . . 11

B. Schnee- und Lawinenverhältnisse im schweizerischen Älpengebiet von M. Schild und P. Branschi

1. Das Beobachtungsnetz 28

II. Schneedecke und Lawinenverhältnisse 31

III. Lawinenbulletins 70

c.

Durch Lawinen verursachte Unfälle und Schäden, von M. Schild 1. Unfälle mit Menschenopfern und Sachschäden

im Gebiete der Schweizer Alpen 75

II. Tabellarische Zusammenfassung 105

III. Lawinenunfälle außerhalb der Schweizer Alpen 105

D. Schnee- und Lawinenuntersuchungen im Parsenugebiet, von Th. Zingg

1. Die Schneedecke 110

II. Lawinen im Parsenngebiet 116

E. Besondere Beiträge

1. Schneeverhältnisse in den Schweizer Alpen.

Einschneien, Ausapern und Dauer der permanenten

Winterschneedecke 1955/56—1964/65, von Th. Zingg . . . . 120 II. Beobachtungen über das Gleiten und Kriechen der Schneedecke

in der Lawinenverbauung «Matlstock»fAmden, von H. Frutiger . . 128

f. Hinweis auf weitere im Berichtsjahr 1965/66 durchgeführte Arbeiten

von M. de Quervain 136

Topographische Situation des Eidg. Instituts für Schnee- und Lawinenforschung Weißfluhjoch:

Institutsgebäude (Dach) Höhe 2670 m, Lage: F 9°48‘27 1 N 46°502‘

Versuchsfeld: Höhe 2540 m, Lage: E 9°4837 1 N 46° 4950

(7)

Ä. Wetter und Klima

von Th. Zingg

1. Witterungsablauf

Oktober 1965. Der Oktober war im ganzen schweizerischen Älpengebiet sehr niederschlagsarm.

Im mittleren Wallis fiel überhaupt kein Niederschlag, und außerhalb der Waadtländer- und Berner- nordalpen mit ca.

¾

der Normalmengen blieben die Niederschlagsbeträge meist unter 10

¾

der langjährigen Werte 1931—1960. Es gab keinen Tag mit Niederschlag, der die ganze Schweiz betrof fen hat. Die Temperatur war in Hochlagen 1—3° über der Norm. Die Sonnenscheindauer zeigte ebenfalls namhafte Ueberschüsse in den Alpen, dementsprechend war auch die Bewölkung gering.

Die Nullgradgrenze fiel nur ganz vereinzelt unter 2600 m.

1.— 2. Am 1. kurze Föhnphase, dann Zufließen kühlerer Meeresluft. Vor allem im Tessin in 2 Tagen über 80 mm Regen. Alpennordseite zeitweise etwas sonnig.

3.— 8. Hochzentren am 3. über Alpen—Süddeutschland, anschließend über Polen. Vorwiegend sonniges, mildes Wetter mit 0 um 3400 m. Mittelland häufig Morgennebel.

9—10. Hoch Nordeuropa. Auf dessen Ostflanke strömt kühlere Luft gegen Mitteleuropa, nur vereinzelt etwas Regen. Graubünden und Alpensüdseite noch sonnig, O um 3000 m.

11—15. Hochdruckzone über den britischen Inseln bis Ostsee und Donauraum. Temperatur in der Höhe etwas steigend. Allgemein recht sonniges, trockenes Wetter. Mittelland bis gegen 900 m unter Hochnebel.

16—17. Vorstoß Azorenhoch bis über Kanal. Durchgang einer Frontalzone mit nur wenig Regen. Auf den 17. sinkt Nullgrad-Grenze vorübergehend auf 2600 m ab.

18—26. Hoch am 18., 19. über Nordsee-Böhmen mit Kern über Ostsee-Polen. 1-lochlagen und innere Alpen- täler meist sonnig und für die Jahreszeit mild. 0° in 2800 bis 3000 m. Niederung fast anhaltend Hochnebel mit Obergrenze um 1300—l500 m. Abgesehen von etwas Nebelregen in der Niederung, trocken. Am 22. stößt kontinentale Kaltluft bis in die Alpen vor. 25—26. Niederung und Höhen um 2500 in 4°—5°.

27—28. Hochzentrum über Alpen. Hochlagen in Westströmung. Ende der starken Absinkperiode, damit Niederung wärmer und Höhen kühler. Höhen sonnig.

29—31. I-Iochdruckzone von den Azoren bis Süddeutschland, nördlich davon Westlage mit vorüberziehen den aktiven Fronten. Die Alpennordseite wird vor allem auf den 30. von einer Front mit Nieder- schlag durchquert. Sonst noch recht sonnig.

November 1965. Der November war größtenteils trüb und regnerisch und in der zweiten Monats- hälfte öfters auch stürmisch. Die Alpensüdseite mit dem südlichen Vorderrheingebiet erhielt um 50—90

¾

der normalen Niederschlagsmengen, das mittlere Wallis über 200%, das übrige Alpenge biet um 150%. Hingegen fielen im Mittelland über 200% und in Schaffhausen gar dreifache Beträge der Norm. Es gab keinen Tag, an dem nicht irgendwo in der Schweiz Niederschlag fiel. Die Tempe ratur wich nur unbedeutend vom Mittelwert ab, teils einige Zehntel zu tief, teils einige zu hoch.

Hochlagen waren hingegen durchwegs um etwa 2° zu kalt. Temperaturinversionen fehlten im No- vember fast gänzlich. Um den 10/11. November schneiten die Alpen gegen 900 m mehrheitlich ein, für Hochlagen etwas zu spät, für Lagen unter etwa 1500 m etwas zu früh.

1. Abschluß der Westlage mit Einbruch des letzten Warmsektors. 0° in etwa 300ü m, relativ wenig Niederschlag, Graubünden und Tessin trocken.

2.— 6. Kern eines Atlantikhochs verlagert sich gegen England. Auf dessen Ostflanke Zufuhr maritimer Kaltluft, aber unbedeutenden Niederschlägen. Schnee bis gegen 1100 m. Am 5. und 6. in Hochlagen Warmluft aus SW. 0° in ca. 3400 m.

7.— 9. Höhenhochkeil vom Mittelmeerraum nach Deutschland. Zufuhr relativ warmer Luft aus SW. 0°

um 2600 m, Niederung um 10°. Auf den 8. verbreitet etwas Regen bis gegen 2500 m.

10—15. Höhentief über Mitteleuropa, gegen Ende der Periode über Norddeutschland. Eis 14. trüb und täg lich Niederschlag. Am 10. stark in der Zentral- bis Ostschweiz und in Graubünden und am 13.

(8)

Schnee bis in die Niederungen. Im Tessin vorerst noch Regen. Am 14. —15° in 2500 m und —23°

in 3500 m. Am 14. recht sonniger Tag.

16. Umstellung der Wetterlage. Auf der Vorderseite des Atlantiktiefs Föhnlage. Starke Erwärmung in den Alpen um ca. 13°. Niederung unter Hochnebel noch kalt.

17—22. Westlage. Tiefdruckzentren mit ihren Fronten ziehen über Mitteleuropa nach Osten. Immer wieder Niederschlag, in Warmluft Regen bis gegen 1100 m. Niederung Tauwetter, in 2500 m um —5°.

23. Abschluß der Störungsserie am 22. Nachmittag. Umstellung auf Nordwestlage. Zufluß von Kalt- luft aus NW mit Sekundärtief Norditalien. Tessin Nordföhn. Alpennordseite bis 30 cm Schnee in der Niederung. Weißfluhjoch und Säntis um —20°, Jungfraujoch —27°.

24—27. Zufluß neuer maritimer Luft aus W. Starke Erwärmung in Hochlagen. 0° in ca. 2200 m. Fronten bringen täglich mäßige Niederschläge, teils Regen bis gegen 1100 m. Ab 27. Nachmittag erneut Kaltluft, und stürmischer Nordwestwind.

28—30. Westlage mit letzter Störung der Serie. Temperatur in Hochlagen vorübergehend steigend. Auf 30.

wieder in Kaltluft. Verbreitet Niederschlag mit Regen zeitweise nochmals bis gegen 1100 m. All- gemein trüb und stürmisch (30.).

Dezember 1965.Auf nahezu der ganzen Älpensüdseite wurden die normalen Niederschlagsmengen wieder nicht erreicht. Die Grenze von 200

¾

und mehr Niederschlag lag auf dem Walliseralpen hauptkamm—Gotthard—Vorderrheintal bis Safien und über das Schanfigg nach Zernez—Ofenpaß.

Zentren mit dreifachen Beträgen liegen im zentralen Wallis, Reufital (Gurtnellen), den östlichen Glarneralpen und dem St. Galleroberland sowie im obern Landwassergebiet. Dreifache Beträge er- hielten auch das westliche Genferseegebiet, Neuenburgerjura und anschließende Zone bis Weißen- stein sowie das untere Aaretal bis Schaffhauser Jura, ferner das mittlere Toggenburg. Die Tempera tur überschritt den Mittelwert um 2° in der Niederung. In den Bergen über etwa 2000 m war sie etwas zu tief und auf der Alpensüdseite normal. Auf der Alpensüdseite war entsprechend den ge ringen Niederschlägen die Sonnenscheindauer übernormal. Die Alpen und die Alpennordseite hat- ten eine große Zahl trüber Tage.

1—14. Nordwest- bis Westlage mit Durchgang von Warm- und Kaltluftmassen mit ihren zugehörigen Fronten. Vor allem in den Alpen und auf deren Nordseite täglich Niederschlag mit teilweisen Regenfällen bis über 1000 m und teils Schnee bis in die Niederung. Warmluft am 2., 5., 9., 10. und 12. In der übrigen Zeit Rückseite. Besonders am 8. frische Kaltluft auf der Ostflanke des Atlantik- hochs. Bis 10. wieder Vorstoß von Warmluft aus Westen. 11. erneut Nordwestlage. 12. Warmluft von Azoren her nach Osten vordringend. Auf 14. auf der Rückseite etwas kühler, vor allem in der Niederung.

15—16. Flaches Hoch über dem östlichen Mitteleuropa. Abgesehen von einzelnen Hochnebelfeldern son nig und tagsüber heiter. Niederung noch Temperaturen um 0°, ebenfalls auch Säntishöhe.

17—20. Zufluß milder Meeresluft aus Südwest. Unter Hocheinfluß am 18. und 19. in der ganzen Schweiz kein Niederschlag. Nullgradgrenze steigt am 19. auf 3000 m. Am 17. noch Warmfrontniederschlag auf der Alpennordseite und in den Alpen.

21—22. Hoch über Biscaya nach Frankreich ziehend. Am 21. auf der Ostseite Kaltluftzufuhr aus Nordwest bis Nord. 0° wieder in 600 m und —20° in 3500 m. Am 22. praktisch ohne Niederschlag und nur auf der Alpensüdseite bei Nordföhn sonnig und mild.

23—25. Eine neue Depressionsserie dringt nach Mitteleuropa vor. Am 23. kurz in Warmsektor. Verbreitet Niederschlag, anfänglich Schnee bis in die Niederung. 24. kurz andauerndes Zwischenhoch. Al pennordseite vorübergehend Stau und Schnee bis 600 m.

26—31. Westwindwetter mit häufigen Frontdurchgängen und täglichen Niederschlägen. Schnee immer wie- der bis in die Niederungen. Im allgemeinen trüb. Am 27. Schnee auch im Tessin bis in die Niede rung. Am 29. Durchgang einer Okklusion. Nur Hochlagen über etwa 2200 m vorübergehende Er- wärmung. Am 31. wieder in Rückseite mit Stau auf der Alpennordseite.

Januar 1966.Der Januar war für die Alpensüdseite abermals niederschlagsarm und auch der größ te Teil der übrigen Alpen erhielt nur 60—80

¾

der mittleren Mengen. Einzig das untere Wallis bis Lötschental erreichte etwas über 100

¾.

Die Temperatur lag in der ganzen Schweiz um ca. 0,5° bis 1,5° unter dem langjährigen Mittelwert (1931—60). Besonders kalt war auch die Niederung bis zum 20. des Monats. Die Bewölkung war nur in den östlichen Voralpen und Nordbünden etwas zu hoch, sonst unternormal. Die Sonnenscheindauer zeichnete sich im umgekehrten Sinne ab.

1.— 4. Tessin trocken, sonst verbreitet Niederschlag in Westlage mit Durchgang verschiedener Fronten.

Temperatur in der Niederung bis zum 4. auf 0° sinkend. Mit Ausnahme des Tessins recht trübes Wetter. Am 1. 0° noch um 2500 m. Am 2. in gleicher Höhe schon —10°.

(9)

5.—-1O. Hochdruck über Deutschland mit Kern gegen Ende der Periode über Finnland. Zufluß kalter Kon tinentalluft aus NE. Kaltes Strahlungswetter. Sehr tiefe Temperaturen im Mittelland und in den Tälern der Alpen. Hochlagen durch Absinken relativ mild.

11—12. In einem Höhentief über Mitteleuropa wird maritime Kaltluft aus Westen zugeführt. Hochlagen etwas wärmer. Verbreitet Schneefall. Tessin trocken.

13—17. Hoch über Finnland bis Nordatlantik. Frische Kaltluft. Niederung in kontinentaler Luft, Tempera tur bis _l70, Hochlagen über 2500 bis 3500 m um —20° bis —25°. Niederung strichweise Hoch- nebel. Höchstens unbedeutender Schneefall aus Stratus.

18—20. Hoch über Ostdeutschland-Polen, sich abschwächend. Merklicher Temperaturanstieg in allen Hö hen, stärker über etwa 2000 m. Am 20. Niederung und Säntis _lO0. Verbreitet Hochnebel, der sich tagsüber auflöst.

21—27. Westlage. Eine Störungsserie zieht über Mitteleuropa. Die Fronten verursachen immer wieder verbreitete Niederschläge, am 21/22. auch im Tessin Niederung wieder Tauwetter. Regen teils bis gegen 1100 m und 0°-Grenze örtlich bis auf 1500 m ansteigend. Alpennordseite sonnenarm.

Hochlagen öfters starke Westwinde.

28—29. Umstellung der Großwetterlage. Höhenhochkeil vom westlichen Mittelmeer gegen Frankreich rei chend. Die aus Südwest zugeführte Warmluft bringt Hochlagen über etwa 2000 m einen Tempera turanstieg von 14°. In ca. 3000 m 0°. Auf 28. in Warmfront noch etwas Niederschlag. Regen bis gegen 1200 m.

30—31. Föhnlage. Erwärmung setzt sich auch in der Niederung durch. Tagesmaxima bis 10°. Um —3° in 2500 m. Nur vereinzelt etwas Niederschlag. Am 30. besonders Graubünden und Tessin recht sonnig.

Februar 1966.Der Februar war für die Älpensüdseite endlich niederschlagsreich. Es fielen 200—

300

¾

der Normalmengen, der größte Anteil auf 2 Tage verteilt. Um 200

¾

erreichten die Gegenden der südlichsten Wallisertäler und das Unterwallis westlich der Rhone bis zum Genfersee, sowie das westliche Mittelland bis zur Emme. Nur um 80

¾

erhielten das Prättigau und das Landwassertal.

Der Februar war sehr mild, sogar einer der mildesten Februarmonate seit 1755 (Basler-Reihe). Die Zahl der Niederschlagstage war zu groß und die Sonnenscheindauer unternormal, besonders auf der Älpensüdseite. Der große Temperaturüberschuß ist in erster Linie auf die vorwiegende Zufuhr man- timen Luft zurückzuführen.

1.— 2. Hoch über Alpenraum. Höhen relativ mild, 0° am 2. in 2500 m. Vereinzelt etwas Niederschlag.

Am 1. noch sonnig.

3.— 4. Eindringen frischer Meeresluft aus West. Außer im Tessin, verbreitet Niederschlag, Höhen kälter, Niederung wärmer als Vortage. Regen bis gegen 1500 m.

5—10. Fronten ziehen vom Atlantik über Mitteleuropa nach Polen. Am 5. und 6. starke Erwärmung. Am 6. 0° in 3200 m. Mäßige Niederschläge erst ab 6. auf der Alpennordseite. Auf den 9. starke Nieder- schläge mit Regen bis 2000 m. Bei Frontdurchgängen teils stürmische Winde.

ll.—15. Fronten ziehen von Spanien nach dem Mittelmeerraum. Verbreitet Niederschlag, Regen bis gegen 1200 m. 0° aber zeitweise bis in die Niederung. Am 15. in 2500 m um —10°.

16—22. Vorwiegend Föhnlage. Am 18. mit Frontdurchgang fast in der ganzen Schweiz. 0° immer wieder in 2000 bis 2500 m. In den Föhntälern stürmischer Föhn. Nur am 18. sonniger Tag. 21./22. Starknieder schlag im Tessin.

23—24. Hochkeil Spanien bis gegen Alpen. Ende der Föhnperiode. Abklingende Niederschläge beidseits der Alpen. Temperatur in Hochlagen um 5—10° sinkend. In 3500 m —20°.

25—27. Südwestlage. Zufließen frischer, warmer Maritimluft. 0° wieder in 2500 m. Am 26. auf der Rückseite einer Kaltfront um ca. 5° kälter. Außer in Graubünden und auf der Alpensüdseite, verbreitet Nie- derschlag. Regen bis gegen 1400 m, am 27. fast ohne Niederschlag.

28. Umgestaltung der Großwetterlage. Zuerst noch föhnig, dann Nordstau mit Niederschlag und sin kender Temperatur.

März 1966. Der März war im Mittel- und Südtessin sowie in den südlichen Bündnertälern mit weni gen als 10

¾

der mittleren Niederschlagsmengen außerordentlich trocken. Eine Reihe von Orten er- hielt überhaupt keinen Niederschlag. Das südliche Wallis und das Engadin war mit rund 50—70

%

ebenfalls relativ trocken. Die Alpen nördlich Rhone Rhein, einschließlich Mittelbünden erhielten um 130—150

%

mit einem Kern maximaler Niederschläge bis 250

%

im Glarnerland. Das Mittelland hatte östlich Emme etwas über 100

¾,

und westlich davon um 70—90

%

der Nonmalmengen. Die Temperatur auf der Alpensüdseite lag etwas über dem Mittel, in der übrigen Schweiz um ca. 1° zu tief, in Hochlagen bis über 2° zu tief. Entsprechend den Niederschlagsverhältnissen fielen auch die Sonnenscheindauer und die Bewölkung aus. Fast maximale Beträge den Sonnenscheindauer auf der

(10)

Älpensüdseite seit 1900, Ueberschüsse auch im Engadin und der Westschweiz und im südlichen Wallis.

1.— 3. Iberisches Hoch nach Mitteleuropa-Polen ziehend. Am 1. in Kaltluft aus N noch kalt, Stau, Schnee bis gegen 900 m. Am 3. Hochkern über Alpen, sonnig und vor allem in Hochlagen über 2000 m um 5—9° wärmer.

4.— 8. Hoch über Atlantik zwischen Azoren und Portugal. Kern von Frankreich nach Mitteldeutschland ziehend. Zuerst noch vereinzelt geringe Niederschläge auf der Alpennordseite. Bis 5. vorwiegend noch stark bewölkt. Ab 6. besonders über etwa 2000 m mäßiger Temperaturanstieg, am 8. O um 2300 m. 7. und 8. niederschlagsfrei und sonnig.

9—11. Hochdruckband in etwa 450_500 über dem Ostatlaniik. Niederung wärmer (mild), Hochlagen etwas kühler. Die Zufuhr von frischer Meeresluft verursacht vor allem in der Zentral- und Ost- schweiz etwas Niederschlag.

12—18. Hoch über Ostatlantik. Kern verlagert sich vom 12. bis 18. von der westlichen Biskaya langsam nach dem Kanal. 12—15. Zufluß von polarer Meeresluft aus N. Anfänglich Nordstau mit Schnee- fällen bis in die Niederung, anschließend Bisenlage. Westschweiz vielfach sonnig, Osten meist trübe. Vor allem am 17. ganze Schweiz sonnig. Ab 16. Temperaturanstieg in Hochlagen um 6—10°.

19—22. Langgestrecktes Hoch über England-Skagerak verlagert sich nach Kanal-Ungarn. Trockenes, son niges Wetter mit starkem Tagesgang der Temperatur. Am 21. 0° in ca. 2400 m.

23. Umgestaltung der Wetterlage. Kräftiges Tief über Ostsee führt auf der Ostflanke des Atlantik- hochs Kaltluft aus Nordwest gegen Mitteleuropa. Am 23. noch sonnig und warm.

24—30. Zufuhr von Kaltluft aus Norden. Alpen Staulage mit täglichen Niederschlägen bis Ende Monat.

Immer wieder Schnee bis in die Niederung. Am 27. kurze Föhnphase mit kräftiger Erwärmung in allen Höhenlagen. Am 25. in 3500 m —27° am 27. nur noch —12° in der Niederung 25. —8° am 27. 12°

.

Auf den 28. Weststurm. Erneut Abkühlung und Schnee bis 300 m. In 3500 m wieder —25°.

31. Flaches wetterwirksames Hoch über der Schweiz. Sonnig und wesentlich wärmer. In 3500 m —13°.

April 1966. Die Niederschlagsverteilung war im April relativ homogen. Kleinere Zentren mit 200

¾

der mittleren Niederschlagsmengen finden sich im Genferseegebiet, in Sierre—Zermatt und um Basel. Nicht ganz 100

¾

wurden im oberen Goms—Urseren und in der Landschaft Davos bis Silvretta—Susch erreicht. Die übrigen Gebiete erreichten Mengen um 120 bis 180

%.

Die Zahl der Niederschlagstage war meistens übernormal und nur im Churer Rheintal etwas unter dem Mittel.

Die Bewölkung war in den Hochalpen und in Graubünden etwa normal, sonst eher etwas zu hoch.

Die Monatsmitteltemperatur lag fast durchwegs knapp 2° über dem langjährigen Mittelwert. Nur an einem Tag war die ganze Schweiz niederschlagsfrei.

1.— 5. Sehr flache Druckverteilung über Mitteleuropa. Im Ganzen sonniges und mildes Wetter. Verein- zelt etwas Regen. 0° in rund 2000 m—2300 m Höhe.

6—19. Tiefdruckserien mit ihren Warm- und Kaltfronten ziehen aus West bis Südwest über die Schweiz.

Zeitweise kürzere Föhnphasen. In großen Gebieten jeden Tag Niederschlag, meist Regen bis über 1800 m. Allgemein recht mild. 0° in 2000 bis 2400 m. Niederung um 10—15°.

20—21. Biskayahoch steuert maritime Kaltluft aus Norden gegen die Alpen. Starke Niederschläge im gan zen Gebiet der Schweiz, Schnee bis gegen 1100 m.

22—23. Hochkern über Südfrankreich verlagert sich rasch bis zur Tschechoslowakei. Zufluß von Warm- luft und gleichzeitig starkes Absinken in Hochlagen. Am 23. 0° in 3500 m. (Anstieg ab 21. 17 °!) 23. einziger für die Schweiz niederschlagsfreier Tag.

24—27. Bei flacher Druckverteilung über Mitteleuropa ziehen noch schwache Fronten über die Schweiz.

Immer wieder Niederschlag. 0° um 2500 m. Vereinzelt Schnee bis unter 2000 m. Bis 26. trübe, erst 27. in Hochlagen sonnig.

28—30. Hochrücken von Biskaya-Kanal-Ostsee ziehend, 28. und 29. noch Stau in den nördlichen und beson ders östlichen Voralpen. 30. sonnig und kein Niederschlag in der ganzen Schweiz. 0° um 2500 m.

Mai 1966. Das Wallis und Berneroherland mit Tessin erreichte nur etwa 60—80

¾

der mittleren Niederschlagsmengen. Die übrigen Alpen insbesonders Graubünden 130—180

%.

Das luzernische Mittelland ostwärts bis zum Untersee blieb unter 100

¾.

Die restlichen Gebiete des Mittellandes und Juras verzeichneten lOO—150

¾

der Normalmengen. Im Mai stieg die Nullgradgrenze über längere Perioden auf über 2500 m. Die Sonnenscheindauer war leicht übernormal und die Tempera tur wich nur wenig vom Normalwert ab.

1.— 3. Hoch über Nordsee-Ostdeutschland. Sonnig, warm und trocken. 0° um 3000 m.

4. Umgestaltung der Wetterlage auf «Westwetter», noch warm und sonnig. Im Westen aber bereits Frontniederschläge.

(11)

5.— 9. Störungen dringen nach Mitteleuropa vor. Verbreitet Niederschläge. Schnee am 6. und 7. bis 1100 m. 00 f etwa 1500 m sinkend. Am 9. Stau auf der Alpennordseite.

10—11. Azorenhoch steuert eine neue Serie von Fronten gegen Mitteleuropa. Am 10. neue Staunieder schläge bei praktisch gleichbleibender Temperatur. Am 11. sonnig und trocken in Zwischenhoch, etwas wärmer, 00 in 2500 m.

12—18. Leichte Föhnlage über Alpen. Trocken und wärmste Periode des Monats. Qo

am 14., 15. und 17. in ca. 3400 m. Niederung Mittagstemperaturen über 200. 16. und 17. Hochzone in der Höhe über Mit- teleuropa. 16. bis 18. etwas gewitterhaft, besonders im Tessin.

19—20. Vorstoß Azorenhoch nach Frankreich. Zufließen frischer Meeresluft. Verbreitet Niederschläge. 00 auf 2500 m absinkend.

21—22. Hochzelle von Südfrankreich nach Italien ziehend. Alpensüdseite trocken und sonnig. Uebrige Schweiz etwas Niederschlag durch West-Ost ziehende Fronten. 0° wieder in 3500 m.

23—25. Hoch Azoren Biskaya steuert weiter Meeresluft gegen Mitteleuropa. Relativ schwache Fronten verursachen immer wieder Niederschläge, stärker und mit Gewittern begleitet im Tessin. 0 schwankt um 2500 m.

26.—29. Hochkern verlagert sich nach den britischen Inseln. Zufuhr von Kaltluft aus Norden. Stau vor allem auf der Alpennordseite östlich der Aare. Schnee bis gegen 1500 m. Tessin Nordföhn und sonnig.

30—31. Schweiz gelangt unter den Einfluß des britischen Hochs. Bisenlage. Erwärmung fast nur in Hoch- lagen. Tessin Ende Monat etwas Regen, sonst trocken und sonnig.

Juni 1966.Relativ gleichmäßige, wenig vom Sollwert abweichende Niederschlagsmengen. Ueber 100

¾

erreichte das Glarnerland, das Churer Rheintal mit Prättigau und das Toggenburg, weniger als 50

¾

das Wallis westlich Fiesch, ferner das Genferseegebiet bis Neuenburgersee und das Äare tal bis Olten. Trotz geringer Zahl von Niederschlagstagen war die Bewölkung in den Alpen etwas übernormal und die Sonnenscheindauer in den Hochalpen etwas zu klein. Die Monatstemperaturen waren besonders im Mittelland um 1,2 bis 1,8° zu hoch, in den Alpen und auf der Alpensüdseite we niger als 1° zu hoch.

1.— 4. Hochdruckzone Atlantik-Kanal-Deutschland. Trockenes, meist sonniges Wetter mit steigender Temperatur. 0° steigt auf 3200 m an. Niederung Mittagswerte bis 25°.

5.— 8. Flache Druckverteilung über Mitteleuropa. Im allgemeinen recht sonnig. Lokale Gewitter, auch im Tessin. 0° um 3500 m. Niederung eher etwas kühler als Vortage.

9—12. Tief über Westfrankreich. Besonders im Jura, der West- und Zentralschweiz lokale Gewitter, aber doch recht sonnig. Warm, 0° um 3500 m.

13—18. Flache Druckverteilung. Immer wieder lokale Gewitter. 0° am 17. auf ca. 4000 m.

19—20. Auf 19. durchquert Kaltfront die Schweiz. Starke Niederschläge vor allem in der Zentralschweiz bis Graubünden und im Tessin. Schnee fällt in Graubünden bis 1200 m.

21—23. Bei westlichen Winden Zufuhr von Tropikluft. Vereinzelt noch etwas Niederschlag, steigende Temperatur. 0° in etwa 3700 m, bis 10° in 2500 m.

24—30. Vorstoß des Azorenhochs gegen Frankreich. Erneut Zufuhr kühler Meeresluft aus West bis Nord- west. Am 24. und 25. in der ganzen Schweiz Niederschlag, anschließend bis Monatsende nur in den Alpen auf der Alpennordseite 0° um 2500 m. Westschweiz Bisenlage.

Juli 1966.Das Misox, das Tessintal bis Langensee und der Südtessin erhielten 150—200

%

der

mittleren Niederschlagsmengen, 100 bis 170

¾

fielen in den Vispertälern, im Mitteltessin und in ganz Graubünden und in der Schweiz östlich einer Linie Pruntrut—Olten—Interlaken. In der übri gen Schweiz blieben die Beträge unter dem Normalwert. Der Monat war kühl (1 bis 2° unter dem Mittel). Die Zahl der Niederschlagstage war groß und die Bewölkung zu stark. Die Nullgradgrenze sank immer wieder auf 2500 m ab.

1.— 4. Flaches, wetterwirksames Hoch über Mitteleuropa. Sonniges, bis 3. trockenes Wetter. Warm, 0°

in 3600 m, in der Niederung bis 25°. Auf den 4. Gewitter, besonders im Voralpengebiet.

5.— 8. Umgestaltung der Wetterlage auf Nordwestlage. Bereits am Abend des 5. Zufluß von Kaltluft aus Nordwest. Verbreitet starke Niederschläge, begleitet von Gewittern, besonders stark in Graubün den und im Tessin. 0° in 2500 m.

9—10. Alpen in Divergenz. Sonnig, warm und trocken. 0° wieder in 3500 m.

11. Kaltfront durchquert die Schweiz gegen Abend. Verbreitet Niederschlag, teils mit Gewittern. Kurz dauernder Temperaturrückgang.

12—13. Vorübergehend unter Hocheinfluß. am 12. ganze Schweiz trocken und 0° erneut in 3700 m. Säntis höhe 10°.

(12)

14—16. Mitteleuropa liegt am Südrand der nach Osten ziehenden Störungen. Zufließen kühler Meeresluft aus Nordwest. Immer wieder verbreitet Niederschlag. 00 sinkt auf etwa 2600 m.

17—22. Höhentief über Mitteleuropa. Täglich Niederschläge, vereinzelt Schnee bis 1500 m. Besonders auf 18. starke Gewitterregen im Tessin. Trübes, unfreundliches Wetter.

23—28. Das große Ätlantikhoch steuert weiterhin IVleeresluft gegen Mitteleuropa. Fronten verursachen immer wieder verbreitet Niederschlag, nur Tessin bis 26. trocken. Qo

schwankt um 3000 m bis 2500 m.

29—31. Die Fronten eines Tiefs über der Nordsee durchqueren die Schweiz. Am 29. noch trocken und son nig, 00 in 3000 m. Am 30. und 31. nur schwache von Gewittern begleitete Regenfälle.

August 1966.Niederschlagsmengen unter 100

%

des Mittels erreichten die südlichen Walliser täler, das obere Goms, Tessin mit den südlichen Bündnertälern einschließlich Rheinwald. Etwa 100

¾

fielen im übrigen Alpengebiet mit Mengen bis 150

%

im Unterengadin und Münstertal. Die Monatsmitteltemperatur war abermals um 1 bis 1,5° unter dem langjährigen Mittelwert. Das äußer te sich in einem recht unfreundlichen Sommer. Im August waren die Zahl der Niederschlagstage zu hoch und auch die Zahl der trüben Tage lag über dem Mittel. Die Schneegrenze sank verschiedent lich unter 2000 m.

1. Flache Druckverteilung über Mitteleuropa. Am 1. noch sonnig, Tessin Gewitterregen. 00 um 3400 m.

2.— 8. Frontalzone Atlantik-Frankreich-Böhmen. Verbreitet täglich Niederschläge, in der Zentral- und Ostschweiz teilweise stark. 00 zwischen 2500 m und 3500 m schwankend.

9. Auf 9. abschließende Kaltfront mit starken Niederschlägen beidseits der Alpen. 0° sinkt auf 2200m.

10—13. Hoch Azoren bis England. Erneutes Zufließen kühler Luft gegen Mitteleuropa. Am 14. bereits gewitterhaft. Am 16. Kaltfrontniederschläge in der ganzen Schweiz. Schnee strichweise bis 1800 m.

Westschweiz Bise. Oertlich immer wieder etwas Regen.

18—21. Flache Druckverteilung über Mitteleuropa mit Höhentief über Golf von Genua. Im allgemeinen eher trübes, teils unfreundliches Wetter mit verbreiteten Niederschlägen. Qo um 3000 m schwan- kend.

22—24. Bei westlichen Höhenwinden flache Druckverteilung. Am 23. Hochdruckeinfluß und recht sonnig, sonst regnerisch und kühler als Vortage. 00 um 2600 m.

25—27. Hoch über Skandinavien-Nordsee. Zuerst noch regnerisch im Bereich eines Höhentiefs über Mit- teleuropa. Am 27. unter Hocheinfluß starke Erwärmung. 00 von 2300 m wieder auf 3200 m anstei qend, trocken.

28.—31. Frontalzone Nordspanien nach dem nördlichen Mittelmeerraum ziehend. 28. und 29. 00 noch um 3200 m und noch sonnig, am 29. im Westen Bewölkungszunahme mit Niederschlag auf den 30.

30. und 31. Alpen in frischer Kaltluft, verbreflet mäßige bis starke Niederschläge. 0° auf 2400 m absinkend.

September 1966. Der September war größtenteils trocken und die Bewölkung besonders im in- nern Älpengebiet und in Hochlagen gering bei gr&3er Sonnenscheindauer. Die Temperatur lag l—2°

über dem langjährigen Durchschnitt. Etwas über 50

%

der mittleren Niederschlagsmengen wurden nur östlich Olten bis zur Thur, im St. Galler-Oberland und in Mittelbünden bis Engadin sowie am Genfersee erreicht.

1.— 2. Am 1. noch in Rückseite. Auf 2. aufheiternd und 0° auf 3200 m ansteigend.

3.— 5. Flaches Hochdruckband über Nordspanien bis Oesterreich. Die Schweiz wird noch schwach durch Fronten der atlantischen Störung berührt. Vereinzelt geringe Niederschläge. Temperatur um 3000 m.

(3—12. Sehr wetterwirksames flaches Hoch über Mitteleuropa. 6.—8. starke Erwärmung. 0° auf über 4000 rn steigend. l0 in Säntishöhe. Trocken und sonnig. 9—12. immer noch Hocheinfluß, vor- übergehend leichte Abkühlung mit Absinken der 0°-Grenze auf 3400 m. Ab 10. wieder in rund 4000 m. Trocken, sonnig und warm.

13. Einfließen von maritirner Luft nach Mitteleuropa. Verbreitet Gewitter und Niederschlag. Starke Abkühlung. 0° auf 2500 m absinkend. Hoch Azoren-Frankreich-Alpen. In Rückseite ganz aufhei ternd. Hochlagen rasche Bewölkungszunahme. 0° wieder in 3500 m.

15—27. Hoch Biskaya-Mitteleuropa. Zuströmen kühlerer Meeresluft aus NW. Auf 16. verbreitet mäßige Niederschläge, Schnee bis gegen 1800 m. Ab 18. Hochkern über den britischen Inseln-Norddeutsch land mit trockenem, sonnigem Wetter. 0° um 3000 bis 3400‘ m schwankend. Ab 24. etwas kühler, aber noch sonnig und trocken. Zeitweise Hochnebel.

28—30. Störungslinie zieht von Mitteifrankreich-Mittelmeer nach Osten. Auf 28. kurze Föhnphase, dann besonders auf der Alpensüdseite mäßige bis starke Niederschläge. Alpennordseite bedeckt. Tem peratur ohne wesentliche Aenderung. 0° um 3000 m.

(13)

II. Die einzelnen Witterungselemente auf Weißfluhjoch

1. Die Sonnenscheindauer

Der Standort des Instrumentes hat keine Aenderung erfahren. In Tabelle 1 sind die monatlichen- und die Dekadenwerte der Sonnenscheindauer auf Weißfluhjoch aufgeführt. Es waren nur die Mo nate Oktober 1965 und September 1966, welche einen wesentlichen Ueberschuß an Sonne aufwie sen während die Monate November, Dezember und Februar ausgesprochen sonnenarm waren.Mai und Juni hatten nur bescheidene Ueberschüsse an Sonne zu verzeichnen. Die Jahressumme erreich te praktisch den Mittelwert der Jahre 1951—1960. Die Tageswerte sind in den Klimatabellen aufge führt. Die stündliche Verteilung geht aus Tabelle 2 hervor. In den Monaten Februar, März und Sep- tember fiel das Tagesmaximum auf die frühen Nachmittagsstunden, in den übrigen Monaten auf den Vormittag.

Die Zahl der effektiv beobachteten Auf- und Untergänge der Sonne genügen leider noch nicht, eine endgültige Tabelle der möglichen Sonnenscheindauer zu erstellen.

Tabelle 1 : Sonnenscheindauer: Dekaden und Monatswerte; Dach SLF

Sonnenscheindauer in in% der möglichen Ganzer Monat Davos-Platz

1965/66 Stunden Sonnenscheindauer 5160 65/66 51-60 1866-1940

1-70. 17.20. 21-30. 27—31. 1-10. 11-20. 21-30. 21-31. oft. Ob O/ eff. O/ O/ O/

Oktober 92.6 80.8 86.6 92.3 85.6 78.2 87.2 84.7 265.7 82.9 52,4 204 88.8 54.1 56

November 47.1 27.9 2.6 49.7 30.5 3.2 77.6 28.4 51.4 61 33.5 51.2 52

Dezember 14.8 18.8 21.2 21.4 17.5 22.7 25.7 23.6 55.0 21.3 47.9 40 23.4 47.4 49 Januar 33.5 62.9 29.1 31.0 40.0 72.5 32.1 31.0 127.4 47.1 46.4 91 50.7 46.7 52

Februar 27.9 33.9 30.3 29.4 34.3 37.1 92.1 33.5 48.2 76 39.6 49.5 55

März 58.4 30.8 47.7 57.3 55.3 28.0 41.4 45.2 146.5 42.8 49.5 134 50.9 50.8 62

April 66.6 44.7 60.3 56.3 36.4 47.6 171.6 46.6 46.8 149 46.0 47.0 46

Mai 63.8 87.6 47.5 57.1 49.0 64.9 33.9 36.9 208.5 49.7 47.1 205 53.4 45.7 46

Juni 76.8 73.4 43.6 53.7 51.3 30.5 193.8 45.2 37.6 174 45.0 37.6 48

Juli 82.9 49.9 40.5 41.1 58.2 35.7 29.7 27.4 173.9 41.2 45.2 176 44.8 49.1 53

August 51.2 70.2 40.1 42.0 38.7 54.7 32.2 30.7 163.4 41.6 46.6 147 41.2 48.7 57 September 76.6 87.5 72.1 63.6 74.6 64.3 236.2 67.5 51.3 198 70.0 55.6 55

1911.7 46.2 47.2 1655 49.5

Tabelle 2: Sonnenscheindauer zu den einzelnen Tagesstunden Beobachtungsort: Dach SLF

6h 7h 8h 9h lOh llh 12h l3h 14h l5h 1Gb 17h 18h 19h Total

Oktober 1.5 21.5 26.5 28.5 28.5 28.0 27.6 26.9 25.9 24.2 22.6 4.0 265.7

November 2.7 6.2 9.6 11.4 11.6 10.6 10.1 8.3 4.8 2.3 77.6

Dezember 3.2 6.4 8.3 8.8 7.9 6.8 6.0 6.1 1.5 55.0

Januar 7.4 15.5 16.7 16.7 15.4 16.1 15.9 14.6 9.1 127.4

Februar 2.4 7.3 9.0 9.5 10.3 9.2 11.6 12.0 11.4 7.2 2.2 = 92.1

März 0.7 7.3 11.6 16.0 15.7 17.3 18.0 15.2 13.8 13.8 11.3 5.8 146.5

April 1.4 6.4 13.6 17.4 16.9 16.5 15.5 13.9 15.3 14.0 15.6 14.5 9.9 0.7 171.6 Mai 8.9 15.6 16.8 17.0 18.1 17.5 17.3 16.4 15.5 17.2 14.8 14.1 12.4 6.8 1.0 208.5 Juni 9.4 15.6 17.1 15.4 15.3 14.2 13.7 13.6 14.3 13.6 15.9 14.2 10.8 9.1 1.6 193.8 Juli 9.5 12.9 13.6 15.1 15.5 13.6 12.6 11.4 12.4 12.8 12.3 11.9 9.7 8.7 1.9 173.9 August 3.1 12.7 13.6 14.0 13.7 15.6 14.0 14.8 11.4 13.3 11.6 12.5 9.7 3.4 163.4 September 9.8 19.3 22.6 22.5 21.7 21.1 22.9 22.5 21.6 20.2 19.7 12.2 1.0 236.2 32.3 75.7 127.9 163.7 187.0 189.2 186.9 181.7 178.1 174.4 165.3 140.9 76.7 28.8 3.6 1911.7

(14)

2. Strahlung

Die Aufstellung der Strahlungsmeßinstrumente hat gegenüber dem Vorjahr keine Aenderung er- fahren. Es ist auch zu hoffen, daß in den nächsten Jahren keine Aenderung mehr eintreten muß.

Die Daten des «Bellani-Instrumentes» sind als tägliche Werte in die Klimatabelle verlegt, die des Äktinographen in nachstehender Tabelle zu finden.

Tabelle 3: Tagessummen der Strahlung, gemessen mit Äktinograph

Dat. Okt. Nov. Dez. Jan. Fehr. Marz April Mai Juni Juli Aug. Sept.

1. 175 212 117 110 166 206 598 754 676 830 480 283

2. 373 256 125 123 175 309 633 772 609 898 293 333

3. 429 142 98 87 101 412 560 720 744 641 453 270

4. 405 122 96 66 205 355 540 713 882 745 162 572

5. 444 147 108 179 176 297 615 533 566 403 429 391

6. 429 221 156 187 48 305 573 296 618 332 581 357

7. 427 203 83 87 138 440 429 436 754 352 448 544

8. 431 238 123 183 113 427 356 570 469 342 226 536

9. 416 249 184 156 108 360 377 723 784 793 546 366

10. 422 89 78 98 223 336 343 517 699 726 674 549

11. 398 169 124 116 254 255 549 715 726 413 527 543

12. 402 168 85 109 158 257 484 727 747 442 737 535

13. 399 195 91 193 168 250 473 771 647 735 703 190

14. 374 284 85 227 155 361 572 826 535 345 661 561

15. 313 151 164 204 329 256 461 848 610 357 331 541

16. 196 223 166 179 213 267 295 740 769 611 183 106

17. 271 77 75 187 188 461 584 821 845 146 296 523

18. 306 170 119 177 254 311 534 457 473 179 536 425

19. 255 117 97 189 145 428 380 457 294 417 380 528

20. 321 215 96 177 150k 525 376 488 511 260 93 499

21. 305 113 118 186 147 536 372 494 714 308 74 489

22. 341 80 114 91 280 502 705 811 868 143 198 372

23. 335 114 66 111 166 477 708 293 636 141 438 445

24. 339 132 124 102 263 313 527 815 320 456 203 233

25. 313 145 138 183 223 271 425 249 545 242 375 466

26. 271 91 122 112 238 416 630 541 425 350* 382 393

27. 251 114 85 87 379 462 612 426 404 172 629 308

28. 275 91 165 190 229 299 377 611 392 240 509 419

29. 194 100 180 197 371 592 711 292 738 308 223

30. 279 77 105 211 396 752 688 512 528 69 155

31. 216 94 136 518 750 386 456

E 10305 4705 3581 4640 5662 11379 15402 19273 17766 13671 12380 12155

Mittel 332 168 116 150 202 367 513 622 592 441 399 405

% 75 105 125 138 117 102 82 70 62 61 57 64

o/ Strahlungsmenge Kugelpyranometer inO/Äktinograph

* interpoliert

3. Temperatur

Die Temperatur- und Feuchtemessung geschieht mit abgeschattetem Schleuderpsychrometer auf dem Grat oberhalb des Institutes. Hier werden die am wenigsten durch Strahlung gestörten Tempe raturwerte gemessen.

Tabelle 4 läßt erkennen, daß die entscheidenden Sommermonate Juli und August empfind lich kalt waren, ebenso die Wintermonate November bis Januar und März. Hingegen waren Okto ber und Februar bis 5° wärmer als dem Mittel der Jahre 1951—1960 entspricht. Die größte Monats- amplitude mit nahezu300 wurde im Januar erreicht und die Jahresamplitude beträgt fast 48° C, ein für Bergstationen sehr hoher Wert.

(15)

Tabelle 4: Vergleich der Monatsmitteltemperatur (C°) von Weißfluhjoch 2670 rn mit Säntis 2500 m und Extremtemperaturen (von SLF)

4. Wind

Defekte des Änemographen, hervorgerufen durch Vereisung und stürmische Winde, zwangen uns, das Instrument in die Fabrik zu senden. Der lange Ausfall an Registrierungen bewog uns, die- ses Jahr auf eine figurendarstellung zu verzichten und den Wind nur mit der Tabelle der Termin- beobachtungen zu dokumentieren. In Figur 26 (Zeitprofil Weißfluhjoch) sind die Tagesmittel der Windstärken aus den Terminbeobachtungen gerechnet worden. Für den März sind beide Werte als Kurve eingetragen. Die Uebereinstimmung im März ist so gut, daß man für die anderen Monate ohne wesentliche Abweichungen die aus den Termindaten gewonnenen Werte einsetzen konnte.

Die Windverteilung hat gegenüber früheren Jahren keine prinzipielle Aenderung erfahren, Hauptwindrichtung bleiben die aus Nordwest und Südost, die auch die stärksten Winde bringen.

Im Berichtsjahr wurde die Windstärke 8 nie überschritten.

Tabelle 5 : Häufigkeit von Windrichtung und -stärke in Promille (Terminbeobachtungen)

:

NNE NE ENE E ESE SE SSE S SSW SW WSW W WNW NW NNW N Total

0 5 1 3 2 10 9 2 4 4 1 2 1 44

1 8 3 8 7 5 18 35 21 8 20 9 11 9 18 10 11 202

2 7 4 3 4 18 26 41 21 24 14 8 7 24 23 12 236

3 10 5 6 1 5 15 43 39 20 15 9 12 15 46 17 10 268

4 2 5 2 1 9 12 21 3 10 3 9 9 21 24 3 134

5 4 - 4 10 8 2 2 3 2 5 18 14 7 79

6 1 3 1 - 2 7 4 4 22

7 1 4 2 1 8

8 1 1 2 3 7

36 18 19 15 11 68 140 139 57 75 38 47 49 142 96 49 1000

5. Bewölkung und Nebel

Die Bewölkungsmenge spiegelt mehr oder weniger die Sonnenscheinverhältnisse wieder. Stark unternormal in der Bewölkungsmenge mit nur 3/ 10 war der Oktober und auch der September als Schlußmonat des hydrologischen Jahres. Merklich zu viel Bewölkung verzeichneten die Monate November, Dezember, Februar. Die gleichen Monate hatten auch zu viele trübe Tage und weit über der Norm liegende Werte der Nebelhäufigkeit.

Weißfluhjoch (SLf) 1965/66 Säntis 1965/66

Mittel SLF 1951—60 Mittel Säntis 1951—60 Mittel Säntis l90l--60 Abweichung vom Mittel 1951—60 SLF

Okt. Nosr. Dez. Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept.

2.3 7.0 8.3 —10.9 5.0 —10.0 3.4 0.7 3.2 3.0 3.8 5.1 3.1 6.5 7.9 —10.44.7 9.2 2.7 0.1 3.8 3.1 4.0 5.2

0.8 4.7 7.0 9.6 —10.0 7.2 5.4—- 0.9 2.5 5.1 5.0 3.3

—- 0.7 4.2 6.6 9.0 9.3 6.5 4.4 0.2 3.4 5.6 5.2 3.4

—0.6—4.8—7.4—8.7—8.9—7.0—4.7—0.2 2.8 5.0 5.0 2.9

3.1 2.3 1.3 1.3 5.0—- 2.8 2.0 0.2 0.7 2.1 1.2 1.8

Säntis 3.8 2.3 1.3 1.4 4.6 3.5 1.7 0.1 0.4 2.5 1.2 1.8

Differenz Säntis-SLF 1.2 0.5 0.4 0.5 0.3 0.8 0.7 0.8 0.6 0.1 0.2 0.1

Terminmaximum SLF 1965/66 9.2 7.8 2.6 4.0 3.4 2.2 3.9 9.6 12.3 12.6 22.2 15.6 Terminminimum SLF 1965/66 2.0 —21.3 —15.4 —25.5 —11.3 —18.2 —10.6 8.0 4.0 2.4 5.3 3.6 Monatsamplitude 11.2 29.1 18.0 29.5 14.7 16.0 14.5 17.6 16.3 15.0 27.5 19.2

(16)

Tabelle 6: Eewölkungsmenge, Anzahl der trüben und heiteren Tage sowie Zahl der Tage mit Nebel (1965/66 und Mittel 1951—60 SLF)

Okt. Nov. Dez. Jan. Fahr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Jahr

Bewölkung in m/1O 3.3 7.8 7.9 5.9 7.7 7.0 6.6 6.1 7.0 7.3 6.9 4.5 6.5

Mittel 1951—1960 5.6 6.0 5.9 6.3 6.2 6.4 6.9 6.8 7.7 7.j 6.8 6.0 6.5

TrübeTage 14 19 18 11 14 14 10 9 13 14 12 8 156

Mittel 1951—1960 10 10 10 11 10 11 14 13 16 14 13 10 143

Heitere Tage 4 1 7 1 4 3 5 y 4 9 39

Mittel 1951—1960 7 5 6 5 3 4 3 2 1 2 2 5 45

Tage mit Nebel 17 20 12 15 19 14 18 18 22 15 8 178

Mittel 1951—1960 10 12 12 14 11 13 17 15 16 16 13 11 160

6. Niederschläge

In Tabelle 7 sind die Niederschlagsmengen verschiedener Perioden aufgeführt, die sich vor allem auf die Zeiten zwischen zwei Profilaufnahmen im Parsenngebiet beziehen. Es handelt sich einerseits um Werte, die mit Niederschlagssammlern (registrierender Regenmesser, und Totalisatoren) ge wonnen werden, anderseits um die Wasserwerte der Neuschneemengen und der Zuwachsraten der Schneedecke im Bereich der Profillinie.

Als Vergleichswerte wurden auch jene von Davos und Arosa beigezogen. Aus der Tabelle geht wieder deutlich hervor, daß die Daten im Versuchsfeld untereinander stark streuen. Dies ist beson ders in den Frühwintermonaten der Fall, zu einer Zeit, da durch Winddrift in der flachen Mulde zu- viel Schnee abgelagert wird. In dieser Zeit sind die Mengen in den Auffanggefäßen meistens kleiner als jene des Neuschnees im Feld. Für die Erfassung der effektiven Niederschlagsmengen wären längere Abstichreihen und Dichtebestimmungen nötig, ein Unterfangen, das heute der vielen Ski- fahrer wegen im Parsenngebiet praktisch nicht mehr möglich ist.

Tabelle 7: Niederschlagssummen und Wasserwertzuwachs der Schneedecke in Millimetern Wasser

15. 11. 1. 12. 17. 72. 5. 1. 17. 1. 1. 2. 15. 2. 3. 3. 17. 3 31. 3. 18. 4. 2 5. 76. 5. 27. 5. 21. 6. 4.7.

Ärosa 1815 m 31 61 93 67 3 16 25 45 73 27 32 47 91 62 101 63

Davos-Pl. 1585 m 23 56 149 74 2 14 25 39 58 33 21 30 37 52 93 58

Weißfluhjoch 2540 m 19 76 129 83 1 10 35 46 60 38 24 28 49 57 51 94

Mittel 5 Totalisatoren (34) 97 120 82 2 26 47 51 47 73 26 59 50 57 113 91

größterWert 42 110 147 95 3 35 56 65 59 103 34 80 68 67 130 104

kleinster Wert 28 88 104 74 2 20 40 39 40 52 21 45 38 50 77 81

Wasserwert Neuschnee 40 102 214 146 4 33 100 01 107 101 74 41 64 55 54 33 Zuwachs

Gesamtwasserwert 35 165 208 155 —4 26 57 111 85 91 64 9 —23 —31 —359

Schichtzuwachs 35 160 215 154 3 26 60 101 88 91 66 1)

Gesamtwasserwert 35 200 408 563 559 585 642 753 838 929 993 1002 979 948 589

Einschneien 10. 11. ‘) infolge Schmelzvorgang nicht mehr für Tabelle verwendbar

Die Schneefälle werden im allgemeinen auf Zentimeter genau gemessen. Seit im klimatischen Dienst der MZA Lochkarten benutzt werden, fallen leider die kleineren Mengen meist weg, oder werden allenfalls auf ganze cm auf- oder abgerundet. Dadurch wird die Zahl der Tage mit Neu- schnee nicht mehr vergleichbar mit früheren Werten, obwohl diese Zahl aus Strahlungsgründen be sonders für die Zirkumglobalstrahlung von ‘Bedeutung ist. Auch eine Schicht von

½

cm frisch ge fallenem Neuschnee hat ein wesentlich höheres Rückstrahlungsvermögen als eine einige Tage alte Schneeoberfläche. Damit ändern auch die Temperaturen in Oberflächennähe.

(17)

Mengenmäßig fallen diese Werte allerdings weniger in Betracht, doch besteht eine Diskrepanz gegenüber den gemessenen Niederschlagsmengen ausgedrückt in Millimetern, da 1 cm Neuschnee im Mittel doch einem Wert von 0.8—1.0 mm entspricht. In der Klimatologie werden ja erst Nieder schlagsmengen unter 0.3 mm in Hinsicht auf Niederschlagstage nicht mehr berücksichtigt.

In Tabelle 8 sind die Neuschneemengen während der permanenten Schneedecke nach Stufenwer ten geordnet. Während auf Weißfluhjoch die Größenstufe 16—25 cm den größten Zuwachs enthält, liegt er in Davos und Arosa in der Größenstufe 10—16 cm.

Die Gesamtneuschneesumme erreichte 1965/66 auf Weißfluhjoch nahezu 13 Meter, gegenüber einem Mittel von nur 8.3 Metern der Jahre 1951/60 und in Davos 639 cm gegenüber einem Mittel von 465 cm. Seit 1950/51 hat nur der Berichtswinter diese Neuschneesumme überschritten.

Tabelle 8: Änzahl und Menge der Tagesschneefälle von Weißfluhjoch, Davos und Ärosa, nach Gröfienstufen geordnet, für die Zeit der permanenten Schneedecke 1965/66

Sp O.51) -0.9 -1.5 -2.4 -3.9 -5.9 -9.9 -15.9 -25.0 -39.9 -59.9 -100.0 ±X Total

Anzahl 1965/66 23 3 10 14 11 20 20 21 17 4 6 1 150

n Mittel 1951—60 15 8 1 13 7 13 14 17 14 8 4 2 (0.2) 5 121

Menge in cm 1965/66 8.0 1.5 12 28 32.5 91 143 267.5 333 117.5 255 1289

Mittel 1951—60 3 1 15 15 39 67 124 165 163 135 188 (13) 828

Anzahl 1965/66 6 14 13 3 10 17 12 5 2 2 84

Menge cm 2 14 26 9 44 128 148 111 60 97 639

Anzahl 1965/66 21 15 8 10 13 16 18 9 2 3 115

Mengeincm 6 15 16 30 58 118 224 179 62 153 861

1) Zahl obere Grenze der Intervalle (cm) bez. linksstehende Kolonne

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