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privat Bericht und Meinung
Konzertierte Aktion
lassenen Kassenärzte richtet. Soll- te darüber hinaus die Empfeh- lungskompetenz der Konzertier- ten Aktion in dem Sinne verschärft werden, daß beispielsweise den Empfehlungen der Konzertierten Aktion für die Zukunft Verbindlich- keit beigelegt würde mit der Folge, daß die Partner der Gesamtverträ- ge auf Landesebene von ihr nicht mehr abweichen könnten, so wird dies auf den erbitterten Wider- stand der Kassenärzteschaft sto- ßen. Damit würde nämlich nicht nur an die Stelle der bewährten Selbstverwaltung der Ärzte und Krankenkassen staatlicher Dirigis- mus, ja staatliches Preisdiktat tre- ten; damit würde auch jeder Ei- genverantwortlichkeit und Eigen- initiative für die Erhaltung der Ko- stenbalance im Gesundheitswe- sen der Todesstoß versetzt. Eine unzügelbare Kostenexpansion oder eine rapide Qualitätsver- schlechterung der ambulanten ärztlichen Versorgung wäre zwangsläufig die Folge.
Die Diskussion in der unmittelbar bevorstehenden Herbstsitzung der Konzertierten Aktion wird Hinwei- se auf die zukünftige Haltung der Politiker geben und damit Rück- schlüsse für die eigene Strategie zulassen. Eine Lösung der aufge- zeigten Probleme kann in der Kon- zertierten Aktion bei allem guten Willen der Beteiligten, sich für ein weiterhin erfolgreiches Wirken dieses Gremiums einzusetzen, nicht erreicht werden. Hier sind erst einmal wieder die Vertrags- partner gefordert. Dabei könnte auch mit den RVO-Krankenkassen ein Halbjahresvertrag in Betracht kommen. Allerdings müßte ein Nachholbedarf für das zweite Halbjahr 1980 ebenso Berücksich- tigung finden wie die Notwendig- keit des Erhalts des Realeinkom- mens beim Kassenarzt.
Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Eckart Fiedler Hauptgeschäftsführer der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung Haedenkampstraße 3 5000 Köln 41 (Lindenthal)
NACHRICHTEN
Im neuen Bundestag:
Ein Arzt, eine Zahnärztin, eine Apothekerin
Dem neunten Deutschen Bundes- tag gehören als Abgeordnete nur noch drei Angehörige der akade- mischen Heilberufe an.
Dr. med. Hans Bardens, Internist aus Ludwigshafen/Rhein, 53, der bereits seit 1965 Mitglied der SPD-
Bundestagsfraktion ist, konnte in seinem Ludwigshafener Wahlkreis wiederum ein Direktmandat errin- gen. Bardens, lange Jahre Vorsit- zender der früheren Arbeitsge-
meinschaft Sozialdemokratischer Ärzte und Apotheker (ASÄ) hat be- reits in der vergangenen Legisla- turperiode das „Gesundheitsres- sort" gewechselt und war im
„Rechtsausschuß" sowie im Aus- schuß für Raumordnung aktiv.
Über die Landesliste Niedersach- sen ist Frau Dr. med. dent. Hanna Neumeister (Kreiensen), 60, wie- der in den Bundestag eingezogen.
Sie gehört dem Parlament seit 1972 an. Seit zwei Jahren ist sie Vorsitzende der Bundesvereini- gung für Gesundheitserziehung e. V., Bonn-Bad Godesberg. In der achten Legislaturperiode war Frau Neumeister Mitglied des Aus- schusses für Arbeit und Sozialord- nung und stellvertretendes Mit- glied des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit. In der siebten Legislaturperiode hatte sie als ordentliches Mitglied dieses Ausschusses maßgebend an den Beratungen über das Arzneimittel- gesetz 1976 mitgewirkt.
Nicht wieder gewählt wurde Dr.
med. Karl Becker, Internist in Frankfurt, der dem Parlamentari- schen Staatssekretär im Bundes- gesundheitsministerium, Fred Zander (SPD), knapp unterlag. Dr.
Becker ist aber der erste „Nach- rücker" auf der hessischen CDU- Landesliste. In der abgelaufenen Legislaturperiode gehörte er dem
„A+S"-Ausschuß an.
Nicht mehr angetreten für ein Mandat in Bonn war der Arzt und Forstwirt aus Laasphe (Nordrhein- Westfalen), Botho Prinz zu Sayn- Wittgenstein-Hohenstein. Neu im Bundestag ist die Apothekerin Frau Dr. rer. nat. Irmgard Adam- Schwaetzer (38), die bei einem Kölner pharmazeutischen Unter- nehmen beschäftigt ist und über Platz 14 der FDP-Landesliste Nordrhein-Westfalen gewählt wur- de.
Nicht mehr kandidiert hat der Hamburger Arzt Dr. med. Rolf Meinecke (SPD), dessen parla- mentarisches Spezialgebiet die Bildungspolitik war. DÄ
2652 Heft 45 vom 6. November 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT