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Arbeiten im Rebberg

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Academic year: 2022

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S C H W E I Z E R Z E I T S C H R I F T F Ü R O B S T- U N D W E I N B A U 1 2 / 1 4

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K U R Z - I N F O

Frühe Sorten an frühen Lagen blühten bereits Pfingsten Überdurchschnittlich hohe Frühjahrstemperaturen führten zu frühem Austrieb und rascher Blattentwicklung der Reben. Im Mai gab es dann aber einen Rückschlag mit mehrheitlich zu kühlen Bedingungen. Bis Ende des Monats war der Vorsprung von zwei Wochen aufgebraucht. Das war für die Rebarbeiten von Vorteil. Das Erlesen und erste Einschlaufen sowie die Pflanzen- schutzbehandlungen konnten so termingerecht erfolgen. An- fang und Mitte Mai gab es zwei Perioden mit Bodenfrostgefahr.

Die Eisheiligen waren den Winzern aber dieses Jahr gut gesinnt.

Spätfrostschäden beschränken sich auf wenige Einzellagen. Bis anfangs Juni gab es weiter eher moderate Temperaturen mit wiederholten Kaltlufteinbrüchen und unangenehmer Bise. Die Pfingsttage brachten wieder einen abrupten Wetterwechsel. Die Temperaturen kletterten über die 30 °C Marke. Bei den Reben löste dies einen enormen Entwicklungsschub aus: Frühe Lagen und frühe Sorten standen über die Feiertage bereits in Vollblü- te. Bei den Hauptsorten Blauburgunder und Riesling-Silvaner markierte Pfingsten den Blühbeginn.

Pflanzenschutz

Die zögerliche Entwicklung im Mai begünstigte das Aufkommen von Kräusel- und Pockenmilben. Stark befallene Parzellen sind jetzt zu markieren und für eine Austriebsspritzung im nächsten Frühjahr vorzumerken. Auch Symptome der Schwarzflecken- krankheit traten bereits um den 20. Mai auf. Der Frühling war nicht nur unterdurchschnittlich bezüglich Temperaturen, es regnete auch deutlich weniger als im langjährigen Durchschnitt (Tabelle). Dies wirkte sich auf die Reife der Wintersporen des Falschen Mehltaus aus. Die ersten vom Prognosemodell be- rechneten Infektionszeitpunkte vom 7. und 11. Mai fielen in ei- ne Periode mit grenzwertig tiefen Temperaturen und noch zu

geringer Blattmasse. Am 23. Mai waren dann erstmals alle Bedingungen für eine Primärinfektion erfüllt und die ersten Öl- flecken traten exakt nach Ablauf der Inkubationszeit Ende Mai und Anfang Juni auf. Bis Pfingsten wurden nur noch zwei weite- re Infektionstage registriert und der Befall in den unbehandel- ten Kontrollparzellen blieb entsprechend tief. Da der Falsche Mehltau aber jederzeit wieder zuschlagen kann, ist den Be- handlungen bei abgehender Blüte und zu Beginn des Beeren- wachstums volle Aufmerksamkeit zu schenken. Die hohen Tem- peraturen sind zudem günstig für den Echten Mehltau. Netz- schwefel sollte ab jetzt durch systemische Mittel (z.B. Triazole) ersetzt werden. Auch gegen den Falschen Mehltau sind teilsys- temische und systemische Präparate von Vorteil.

Die erste Botrytizid-Behandlung muss vor dem Traubenschluss durchgeführt werden. Dieses Jahr erwarten wir kompaktere Trauben als 2013. Es ist deshalb wichtig, mit ausreichender Brühemenge (300 L/ha, Traubenzone) zu behandeln. Kupferzu- satz (1.2 kg/ha für ein Kupfer 50) wird für anfällige Sorten und Klone empfohlen!

Laubarbeiten

Das zeitige Auslauben nach dem Abblühen gehört zur guten Botrytis-Vorsorge. Die Trauben trocknen nach Niederschlägen besser ab und die Wirkstoffanlagerung ist wesentlich höher als bei dichter Laubwand. Auch andere Krankheiten können besser bekämpft werden, wenn die Traubenzone locker aufgebaut ist.

Frühes Auslauben bei abgehender Blüte bis zur Schrotkorn- grösse der Beeren hat sich bewährt und birgt ein geringeres Risiko für Sonnenbrand- oder Hitzeschäden an den Trauben als das Auslauben nach dem Traubenschluss.

Werner Siegfried, Agroscope n

Arbeiten im Rebberg

Niederschläge (mm) im Frühjahr 2014.

Berneck Frümsen Maienfeld Stäfa Wädenswil Wülflingen Hallau Weinfelden Aesch Frick BL Tegerfelden

März 14.6 77.9 39.6 44.6 37.6 26.8 32.0 52.2 14.0 17.6 22.3

April 25.8 78.2 45.2 64.7 77.4 89.6 113.8 82.6 65.0 77.6 87.0

Mai 161.8 155.2 77.4 160.2 133.4 76.6 82.8 87.8 79.4 74.4 73.3

bis 10. Juni 9.0 44.4 19.5 17.0 8.7 7.8 15.4 5.4 21.6 15.5 10.2

Divico, die neue robuste Rebsorte von Agroscope, in voller Blüte an Pfingsten.

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