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Arbeiten im Rebberg

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Academic year: 2022

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S C H W E I Z E R Z E I T S C H R I F T F Ü R O B S T- U N D W E I N B A U 1 0 / 1 4

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K U R Z - I N F O

Vegetationsvorsprung abgebremst

Der Start ins Weinjahr 2014 ist schon am Anfang dynamisch und spannend. Der Vegetationsvorsprung, der bis zu vier Wochen betragen hat, wurde an den Osterfeiertagen jäh abgebremst und lag Anfang Mai noch bei rund zwei Wochen. Und die zurzeit recht ausgeprägten Eisheiligen vom 11. bis 15. Mai («Kalte Sophie) werden die Vegetationsentwicklung vermutlich weiter bremsen.

Temperatur und Niederschlag

Auch wenn sich die Temperaturen oft um den Gefrierpunkt herum bewegt haben, kam es bis jetzt zu keinen grösseren Frost- schäden ausser bei Jungreben und Reben an sehr exponierten Stellen, die aber nicht grossflächig waren. Im März bis zu den Osterfeiertagen gab es ausgedehnte «Durststrecken» für die Reben (6. bis 22. März und vom 24. März bis Ostern). Auf diese langen Trockenperioden folgten dann häufig monsunartige Niederschläge. Die Trockenheit kann für die Reben zur Einlage- rung von Indolessigsäure in den Wurzelhaaren führen. Diese Säure ist die Vorstufe für Substanzen, die zu UTA-Fehltönen füh- ren. Es ist aber sicherlich zu früh, 2014 schon jetzt als UTA-Jahr- gang abzustempeln. Es gilt ja immer noch: «Mai-Regen bringt Segen!» Seit Ostern war unsere Wetterlage häufig durch das sogenannte «Tagesgangwetter» geprägt. Zum Glück waren die Nächte immer kalt: Es wurden täglich Temperaturunterschiede von 10 bis 15 °C zwischen den Morgen- und Abendtemperaturen gemessen.

Stand der Kulturen

Die meisten Reben sind je nach Lage und Sorte im 3- bis 6-Blattstadium. 2014 ist geprägt durch schnellen Austrieb und anschliessendes langsames Trieb- wachstum. So waren die Reben teilwei- se schon Ende März im Wollstadium und der Austrieb erfolgte erst Anfang Mai. Die Gescheine beginnen sich über- all zu strecken. Das Erlesen sollte bald in Angriff genommen werden; die spätere Laubarbeit wird dadurch sehr erleich- tert. Doppelschosse und Kümmertriebe müssen konsequent entfernt werden.

Düngung

Beim normalen Wachstum der Reben ist eine einmalige Verabreichung von 1 bis 1.5 kg Mg-Ammoniumsalpeter oder Bor-Ammoniumsalpeter pro Are ausrei- chend. Dieses Jahr ist eine gewisse Zu- rückhaltung bei der Stickstoffdüngung angesagt, weil die Reben 2013 oft über- durchschnittlich wüchsig waren. Die Rebe braucht während und nach der Blüte am meisten Stickstoff. Von zu frü-

her Stickstoffgabe profitiert nur die Trieb mit Blütenständen, 13. Mai 2014. (Foto: Florence Marx, Agroscope)

Begrünung. Düngung ist am besten, wenn der Boden nass ist oder kurz vor einsetzendem Regen, weil die Mittel dann optimal an die Wurzelhaare gelangen und gut von der Rebe aufgenom- men werden können. Das Öffnen jeder zweiten Gasse unterbin- det die Konkurrenz der Begrünung und verhindert die Verdich- tung der Erde, was den Transport von Wasser und Nährstoffen zu den Wurzelhaaren begünstigt und die gewünschte Aktivität der Bodenbewohner fördert.

Pflanzen

Jungreben wachsen nur dann erfolgreich an, wenn die Wurzel- haare feucht sind. Deshalb nach dem Anschneiden der Wurzeln diese sofort ins Wasser stellen. Nie das Pflanzloch mit Dünger egal welcher Art «vollstopfen», weil sonst die Wurzelhaare der frisch gesetzten Reben «verbrennen».

Falscher Mehltau

Der Falsche Mehltau ist und bleibt das Hauptproblem unter den Pilzerkrankungen der Rebe. An vielen Orten ist dieser Pilz schon seit Anfang Mai 2014 keimbereit. Zum Glück waren die Nächte bis jetzt kalt, was das Pilzwachstum in Grenzen gehalten hat. Es empfiehlt sich auf jeden Fall das «Pflanzenschutzbarometer»

auf Agrometeo (www.agrometeo.ch) zu konsultieren, das täglich zweimal aktualisiert wird, und das Studieren der Pflanzen- schutzmitteilungen von Agroscope. Der Einsatz von Folpet wird beim Auftreten von Falschem Mehltau als Spritzmittel empfoh- len, wenn zusätzlich der Befall von Echtem Mehltau beobachtet wird, muss zusätzlich Schwefel eingesetzt werden.

Jürg Gafner, AgroscopeI

Arbeiten im Rebberg

Referenzen

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