ierendem Verlauf zeigen ein gutes Ansprechen auf MTX. Hierbei wer- den Dosierungen von MTX von etwa 15 bis 25 mg/Woche oral, i. v. oder i. m.
gegeben. Der Wirkmechanismus die- ser niedrig dosierten Therapie beruht wahrscheinlich auf einer Verschie- bung der Th1-geprägten Immunreak- tion zu einer Th2-Antwort. Aufgrund der kumulativen Hepatotoxizität muß die MTX-Therapie besonders sorgfäl- tig überwacht werden.
Kombinationstherapie
Die Kombination von Externa mit UV-Therapie oder systemischen Medikamenten führt in der Regel zu einer wesentlich verbesserten An- sprechbarkeit der psoriatischen Efflo- reszenzen und kann auch zu einer Verlängerung der erscheinungsfreien Zeit führen. Klassische Kombinatio- nen sind die Anwendung von Stark- Solebädern mit anschließender UV- B-Bestrahlung (Sole-Phototherapie), die topische Therapie mit Kortiko- steroiden oder Vitamin-D3-Analoga mit UV-B-Licht oder PUVA und die Kombination von systemischen Reti- noiden mit PUVA (Re-PUVA). Zu beachten ist jedoch auch, daß die sy- stemischen Therapeutika Ciclosporin, Fumarsäureester und MTX nicht mit einer gleichzeitigen UV-Therapie kombiniert werden dürfen.
Experimentelle Therapien
In der Entwicklung befinden sich derzeit immunologische Ansätze zur Psoriasis-Therapie wie auch die Weiterentwicklung bekannter Sub- stanzgruppen. Durch den Einsatz monoklonaler anti-CD4-Antikörper oder von IL-2-Fusionstoxin läßt sich eine schwere Psoriasis bessern. Für die topische Psoriasis-Therapie kön- nen immunmodulierende Makrolide zu einer weiteren Verbesserung des therapeutischen Repertoires führen.
Berichte über eine positive Wirkung von Mycophenolatmofetil (Cell-Cept) auf die Psoriasis, die in letzter Zeit ver- öffentlicht worden sind, lassen weite- re Studien wünschenswert erschei- nen.
Zitierweise dieses Beitrags:
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Anschrift der Verfasser Prof. Dr. med. Dr. h. c.
Enno Christophers
Prof. Dr. med. Ulrich Mrowietz Abteilung Dermatologie, Venerologie und Allergologie Klinikum der
Christian-Albrechts-Universität Kiel Schittenhelmstraße 7 · 24105 Kiel
A-2226
M E D I Z I N DIE ÜBERSICHT/FÜR SIE REFERIERT
(54) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 36, 10. September 1999 Bei manchen Erkrankungen der
Hornhaut wie dem Stevens-Johnson- Syndrom, dem okkulären Pemphigo- id oder bei chemischen und thermi- schen Verletzungen werden die in den Randbereichen liegenden Horn- hautstammzellen zerstört. Daraus resultieren Trübung und Vernarbung der Hornhaut, die einer konven- tionellen Hornhauttransplantation nicht zugänglich sind.
Wissenschaftler aus Tokyo führ- ten bei 39 Patienten (43 Augen) mit den beschriebenen Hornhauterkran- kungen allogene Transplantationen von Hornhautstammzellen durch. Bei
allen Patienten war eine medikamen- töse Behandlung ohne Erfolg geblie- ben, die Sehstärke erfüllte mit 0,004 die Kriterien der Blindheit. Die Transplantationen wurden in ein bis vier Sitzungen durchgeführt, zwei Drittel der Patienten erhielten auch eine standardmäßige Hornhauttrans- plantation.
Bei der dreijährigen Nachunter- suchung zeigte sich bei über der Hälf- te der Patienten (22 von 43 Augen) eine Reepithelialisierung der Horn- haut. Von den 22 Augen wiesen 7 ein Stromaödem der Hornhaut auf und 15 zeigten eine transparente Horn-
haut. Die durchschnittliche Seh- schärfe hatte sich von 0,004 auf 0,02 verbessert. Komplikationen in Form von Epitheldefekten, okkulärer Hy- pertonie und Abstoßungsreaktionen waren häufig. Mit zwei Ausnahmen heilten die Epitheldefekte letztend- lich bei allen Augen ab. Trotzdem halten die Autoren das Verfahren al- leine oder in Kombination mit der konventionellen Hornhauttransplan- tation für geeignet, eine brauchbare Sehstärke wiederherzustellen. acc Tsubota K et al.: Treatment of severe ocular-surface disorders with corneal apithelial stemcell transplantation. N Engl J Med 1999; 340: 1697–1703.
Dr. Tsubota, Dep. of Ophthalmology, To- kyo Dental College, 11-13 Sugano 5 Cho- me, Ichikawa-shi, Chiba 272-8513, Japan.