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Nachhaltigkeitsbericht 2014/15 ZUKUNFT

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Nachhaltigkeitsbericht 2014/15

Vernetzen, Forschen, Weiterdenken

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2 EINFÜHRUNG

Inhalt 2 Vorwort Vorstandsmitglieder 7 Statements der Vorstände

zur Nachhaltigkeit 8

Über den Bericht (Berichtsparameter) 10

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PROFIL UND PROZESSLENKUNG FORSCHUNG 3

28 12

Leitbild 14 Organisationsprofil 14

Organe und Gremien 15

Institute, Organisationseinheiten 15 Organisationsaufbau 15 Helmholtz-Gemeinschaft –

Nachhaltigkeit gemeinsam gestalten 16 Forschen für die Nachhaltigkeit – nachhaltig forschen 16 Verantwortung als Unternehmen 18

Public Corporate Governance Kodex 18

Qualitätsmanagement 18

Energieaudit/Umweltmanagement 19 Ethik/gute wissenschaftliche Praxis 20 Antikorruption 20 Risikomanagementsystem 20 Wissens- und Ideenmanagement 20 Personalstrategie und -management 21 Dialogprozesse 21

Interne Stakeholder 22

Externe Stakeholder 23

Das Forschungsprofil des

Forschungszentrums Jülich 30 Klimawandel verstehen,

Energiewende vorantreiben 30 Bioökonomie: Von fossilen zu

nachwachsenden Ressourcen 34 Gesundheitsforschung:

Das Gehirn verstehen 37

Supercomputer und neue Materialien 39 Technologie- und Wissenstransfer 42 Vernetzung und Kooperationen 44

Regional 44 National 45 International 46 Industrie-Kooperationen 49

(4)

4 ÖKONOMISCHE VERANTWORTUNG ÖKOLOGISCHE VERANTWORTUNG

66 50

Ausgaben für die Forschung 52 Gewinn-und-Verlust-Rechnung 53

Forschungsförderung 53

Betriebsaufwendungen

und Investitionen 56

Ökonomische Reichweite des

Forschungszentrums Jülich 61 Forschung ist unser Produkt –

Technologietransfer 61 Forschungspräsentation als

Grundlage von Kooperationen

und Drittmittelakquise 64

Der Campus der Zukunft 68 Ressourcenverbrauch und

Ressourcenumgang auf dem

Campus-Gelände 70 Energie- und Wärmeverbrauch 71 Wassernutzung am

Forschungszentrum Jülich 76 Ressourcenschonung durch einen umweltbewussten Materialeinsatz 77 Emissionen und Abfall 79

CO2-Emissionen 80

Abfallentsorgung und Recycling 81 Mobilität am

Forschungszentrum Jülich 83 Dienstreisen 85 Zentrumseigener Fuhrpark 85 Bessere Anbindung an den

öffentlichen Personennahverkehr 86 Fahrradfreundlicher Campus 86 Spitzenforschung im Grünen 87

(5)

SOZIALE VERANTWORTUNG 5

88

Attraktive Arbeitsbedingungen für die erfolgreiche Spitzenforschung 90

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 90

Personalmarketing 92

Vereinbarkeit von Familie und Beruf 92 Arbeitsmodelle 93 Nachwuchsförderung 94 Weiterbildung 102 Vielfalt und Chancengleichheit

als Grundlage für den Erfolg 103 Teilhabe als wichtiges Instrument des nachhaltigen Wandels 104

ZukunftsCampus-Arena:

Campus-Entwicklung mit Teilhabe 104 Mitbestimmungsmöglichkeiten 105 Mitarbeiterbefragungen 105 Sichere Arbeitsplätze

für gesunde Mitarbeiter 106 Anlagensicherheit 106

Arbeitssicherheit 107

Gesundheitsschutz 107

Vorfälle 107

Wissenschaftliche Grundsätze

und rechtliche Rahmenbedingungen 107 Sicherung guter

wissenschaftlicher Praxis 107 Einhaltung von Gesetzen und

interne Regelungen 107

ANHANG

108

Tabellen und Abbildungen 110

Organe und Gremien 110

Organigramm 111 Forschungsinfrastrukturen 112 Institutionelle Mitgliedschaften 116 Preise und Auszeichnungen 118 Stakeholdergruppen 120 Berufungen 121 Altersstrukturaufbau 121 Gewinn-und-Verlust-Rechnung 122

Erlöse 2015 123

Vorfälle mit Gefahrenstoffen 124

Entsorgte Abfälle 126

Abkürzungsverzeichnis 127 GRI-Indikatoren (Index) 128 Dankeschön 136 Impressum 139

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Vorwort 7

Zwei Jahre sind eine lange Zeit, zumindest hier bei uns am Forschungszentrum Jülich. Neue Kolleginnen und Kollegen kommen, andere verabschieden sich in den wohlverdienten Ruhestand, unzählige For- schungsergebnisse werden präsentiert, hinzu kommen Reisen, Vorträge, Symposien sowie Führungen, und neue Kooperationen, national wie international, werden geknüpft. Auch im Bereich der nachhaltigen Ent- wicklung hat sich einiges getan.

In Jülich fühlen wir uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung verpflichtet; nicht nur beim Forschen, sondern auch als Arbeitgeber, Ansprechpartner und Institution in der Region. Dazu gehört, bewusst und schonend mit all unseren Ressourcen umzugehen und mit dem Kern unserer Arbeit – der Forschung – Lösungen für die Welt von morgen zu entwickeln.

Die Stabsstelle ZukunftsCampus initiiert und bündelt viele Aktivitäten in Richtung einer nachhaltigen Ent- wicklung unseres Forschungszentrums durch eine integrative partizipative Vorgehensweise. Eine Wert- schätzung der geleisteten Arbeit zur Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit stellt dieser Fortschrittsbericht dar, der sich wie sein Vorgänger an den Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) orientiert. Er hat weiterhin den Anspruch, Aspekte der vor Kurzem vorgestellten Handreichung „Nachhaltigkeitsmanage- ment in außeruniversitären Forschungsorganisationen in Deutschland“ (LeNa) zu berücksichtigen.

Vor allem sollen aber alle Partner, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Entscheidungsträger die Fortent- wicklung des Forschungszentrums begleiten können. Dieser Bericht gibt einen Einblick in die ökonomischen, ökologischen und sozialen Leistungen des Forschungszentrums Jülich und macht diese vergleichbar und kontrollierbar über die Berichtperioden hinweg. So lässt sich Erreichtes immer wieder überprüfen, und neue Ziele können gesteckt werden.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.

Der Vorstand

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„Mit der Verabschiedung der Sustainable Development Goals (SDGs) durch die Vereinten Nationen, die konkrete Umwelt- und Entwicklungsziele für die Weltgemeinschaft bis 2030 formulieren, ist auch die Wissenschaft gefor- dert, ihren Beitrag zur Umsetzung dieser Ziele zu leisten. Klimawandel, Res- sourcenknappheit, demografischer Wandel, Biodiversitätsverlust, unzurei- chender Zugang zu sauberem Trinkwasser und gesunder Ernährung sowie Bildung – dies sind aktuell grundlegende Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Der Erkenntnisgewinn durch die Wissenschaft stellt die Triebfeder dar für weitreichende innovative und nachhaltige Lösungsansätze, die auf interdisziplinärer, nationaler und internationaler Vernetzung beruhen.

Gleichzeitig sehe ich die Notwendigkeit, einen ständigen, möglichst struk- turierten Diskurs über Werte und Prozesse im Wissenschaftssystem zu füh- ren. Gute wissenschaftliche Praxis, Transparenz und eine verantwortungs- volle Wissenschaftskommunikation sind wesentliche Voraussetzungen, um ein hohes Maß an Legitimation der Wissenschaft durch die Gesellschaft zu erhalten. Nur dann kann es gelingen, das hohe Gut der durch den Grundsatz der Wissenschaftsfreiheit gesicherten unabhängigen Forschung und Lehre zu bewahren. Der vorliegende zweite Nachhaltigkeitsbericht des Forschungs- zentrums Jülich ist ein Beitrag, die wissenschaftlichen Fortschritte der Berichtsjahre 2014 und 2015 mit ökologischen, ökonomischen und sozialen Entwicklungen zu verbinden. Damit stellen wir unsere Arbeit in den Kontext gesellschaftlicher Verantwortung.“

„Geht es um das Thema Nachhaltigkeit, denken die meisten wohl zuerst an ökologische Maßnahmen und Ressourceneffizienz. Aber im Sinne einer wirklich ganzheitlich-nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft muss dieser Blick auf viele weitere Forschungsfelder erweitert werden, beispielsweise die Medizin. Eine alternde Bevölkerung stellt uns vor neue Herausforderun- gen. Hier in Jülich arbeiten wir kontinuierlich daran, Krankheiten wie Alzhei- mer und das neuronale System des Menschen allgemein besser zu verste- hen. Dabei hilft uns vor allem die ausgezeichnete IT-Infrastruktur, nicht nur mit dem Großrechner JUQUEEN des Jülich Supercomputing Centre (JSC).

Diese ermöglicht allen Forschungsabteilungen in Jülich eine bessere wissen- schaftliche Arbeit; so werden Simulationen immer häufiger eingesetzt, um beispielsweise Auswirkungen des Klimawandels abschätzen zu können oder das Verhalten bestimmter Materialien zu modellieren. Diese interdisziplinäre Arbeit der Institute in Jülich ist Vorbild für Kolleginnen und Kollegen welt- weit.“

Prof. Dr.

Sebastian M. Schmidt (Mitglied des Vorstands) Prof. Dr.-Ing.

Wolfgang Marquardt (Vorstandsvorsitzender)

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„Das Forschungszentrum Jülich sieht sich nicht nur in der Verantwortung,

9

für mehr Nachhaltigkeit zu forschen, sondern diese Forschung auch nach­

haltig zu gestalten. Dazu zählen ökologische und ökonomische Aspekte ebenso wie das wichtigste Kapital des Forschungszentrums: die Mitarbeiter­

innen und Mitarbeiter. Das Forschungszentrum engagiert sich nicht nur für seine derzeitigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sondern auch für solche, die es werden wollen und könnten. Allerlei Aktionen an Schulen und auf dem Jülicher Campus, Kooperationen mit Universitäten oder Messe­

auftritte stärken nicht nur unser Profil, sie fördern auch das Interesse für Forschung, Naturwissenschaften und die sogenannten MINT­Fächer im Allge­

meinen. Mit Förder­ und Promotionsprogrammen, Weiterbildungen sowie Unterstützung bei Ausgründungen, Patentanträgen und Veröffentlichungen in der Fachliteratur sorgt das Forschungszentrum dafür, dass die Wissen­

schaftlerinnen und Wissenschaftler ein hervorragendes und professionell ansprechendes Arbeitsumfeld genießen. Denn nachhaltige und qualitativ erstklassige Forschung braucht eine ebenso nachhaltige und langfristig erfolgreiche Institution, wie das Forschungszentrum Jülich, die diese For­

schung ermöglicht.“

„Nachhaltigkeit ist eine globale Notwendigkeit und Herausforderung. Sie muss auf allen Ebenen umgesetzt und gelebt werden. Im Forschungszentrum Jülich stehen wir in einer besonderen Verantwortung, dazu beizutragen, diese Her­

ausforderungen zu meistern, sowohl im Hinblick auf unsere Forschungsthe­

men als auch in Bezug auf den Betrieb unseres Zentrums. In den letzten Jahren haben wir mit den Forschungsarbeiten im Institut für Energie­ und Klimaforschung sowie im Institut für Bio­ und Geowissenschaften einige wichtige Schritte gemacht. Wir konnten mit Beiträgen in der Geo­ und Atmo­

sphärenforschung helfen, das Klima und die Folgen des Klimawandels besser zu verstehen, und haben zahlreiche wegweisende technische Innovationen in der Materialforschung für erneuerbare Energien erzielt. Das Zukunftsthema Bioökonomie zeigt zudem, wie wir in vielen Bereichen schon heute nicht mehr auf fossile Rohstoffe angewiesen sind und wie wir verstärkt biologische Produkte und Prozesse nutzen können. Über diese beispielhaften Forschungs­

aktivitäten hinaus leistet das Forschungszentrum auf der Ebene des Betriebs der Infrastrukturen einen wichtigen Beitrag. Durch die Weiterentwicklung des Jülicher Campus wird ein schonender und nachhaltiger Betrieb angestrebt.

Zudem bietet unser Zentrum die einmalige Gelegenheit, den Forschungscam­

pus als Energiesystem unter Einbeziehung des Nutzerverhaltens der Mitar­

beiter zu entwickeln. Durch unsere Arbeit hier im Forschungszentrum Jülich können wir einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Welt leisten.“

Prof. Dr.­Ing.

Harald Bolt (Mitglied des Vorstands) Karsten Beneke (Stellvertretender Vorstandsvor sitzender)

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Die Agenda 2030 für nachhaltige Ent- wicklung wird nur Realität, wenn Akteur- innen und Akteure aus verschie denen Themen feldern und gesellschaft lichen Gruppen jetzt beginnen, zusammenzuar- beiten. Das Team der Stabsstelle Zukunfts- Campus unterstützt diesen Prozess.

Dr. Peter Burauel Leiter

Claudia Spangenberg Sekretärin

Dr. Regina Eich-Brod Wiss. Mitarbeiterin

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Berichtsparameter 11

Der vorliegende Text ist der zweite Nachhaltigkeitsbericht der Forschungszentrum Jülich GmbH in Überein- stimmung mit der Kern-Option der Global Reporting Initiative (GRI). Wir haben uns dazu entschieden, unse- ren ersten Nachhaltigkeitsbericht, der die Jahre 2012 und 2013 behandelte, nun fortzuschreiben und be- richten jetzt über die Jahre 2014 und 2015, wobei der überwiegende Teil der Daten und Zahlen in den einzelnen Berichtsabschnitten zum Stichtag 31.12.2015 erfasst wurde.

Das Ziel dieses Berichts ist es, den Gesellschaftern des Forschungszentrums Jülich sowie Partnern, Mit- arbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Öffentlichkeit einen Einblick in die Art und Weise zu geben, wie im Forschungszentrum Jülich gearbeitet wird und Werte gelebt werden. Die generelle Berichtsgrenze um- fasst alle Organisationseinheiten, die auf dem Campus-Gelände in Jülich arbeiten. Außenstellen an anderen Standorten werden nur am Rande betrachtet.

Die Erstellung des Berichts orientierte sich an der Leitlinie der Global Reporting Initiative (GRI), Version G4. Dabei gilt es zu beachten, dass es noch keine forschungsspezifischen Ergänzungen beziehungsweise Interpretationen der GRI-Leitlinien gibt. Das Forschungszentrum Jülich als Teil der HGF arbeitet deshalb zusammen mit den anderen Helmholtz-Zentren und weiteren außeruniversitären Forschungseinrichtungen daran, verbindliche Rahmenbedingungen für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten im Forschungs- kontext zu entwickeln. Neu sind bei der Version G4 vor allem die Ermittlung von wesentlichen Aspekten der Einrichtungen und die Einbindung der Stakeholder. Diese Themen wurden unter anderem durch den Strategieprozess des Forschungszentrums ermittelt, der 2015 begann und aktuell noch nicht abgeschlossen ist. Im Anhang dieses Berichts befindet sich eine Tabelle mit für das Forschungszentrum wichtigen Stake- holdergruppen.

Der Bericht umfasst die wesentlichen Kernpunkte aus den Bereichen Forschen, Arbeitsbedingungen sowie Bauen und Betreiben der Infrastruktur auf dem Campus Jülich. Er gliedert sich deshalb in die Bereiche Profil und Prozesslenkung, Forschung sowie ökonomische, ökologische und soziale Verantwortung. Die Daten zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurden durch den Geschäftsbereich Personal erhoben. Die ökologischen Kennzahlen wie der CO2-Ausstoß stammen aus den zentrumsinternen Energieberichten, die jährlich erscheinen. Die geprüften ökonomischen Zahlen sind dem Zentrumfortschrittsbericht entnommen.

Bei der Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts wurde insbesondere auf eine ausgewogene Darstellung der wesentlichen positiven und negativen Aspekte der Nachhaltigkeitsleistung des Forschungszentrums Jülich geachtet. Der Bericht soll Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit überprüfbar und vergleichbar machen.

Basis für diese Überprüf- und Vergleichbarkeit ist eine qualitative und quantitative Genauigkeit bei Fakten und Zahlen sowie eine Klarheit bei den Formulierungen, um die man sich bei der Arbeit an diesem Bericht besonders bemüht hat. Im Text wird gelegentlich auf den ersten Nachhaltigkeitsbericht des Forschungs- zentrums Jülich für den Berichtszeitraum 2012/2013 verwiesen. Dieser Bericht ist auf der Website des Forschungszentrums einsehbar.

Der Nachhaltigkeitsbericht erscheint in einem zweijährigen Rhythmus. Ansprechpartner zu allen Fragen rund um den Nachhaltigkeitsbericht ist die Stabsstelle ZukunftsCampus.

www.fz-juelich.de/

SharedDocs/Meldungen/

PORTAL/DE/2014/

14-07-01nachhaltigkeits bericht.html

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Das Forschungszentrum Jülich steht als Forschungseinrichtung im Dienste der Gesellschaft. Dazu gehört, das Prinzip der Nachhaltigkeit sowohl innerhalb der For- schung als auch in der Unternehmens- führung anzuerkennen und umzusetzen.

Das Forschungszentrum Jülich ist als Teil der Helmholtz-Gemeinschaft (HGF) in eine Gesamtstrategie eingebunden, die fortlau- fend drängende Fragen der Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft zum Inhalt hat. Die Strategie innerhalb der Einrich- tung orientiert sich an Richtlinien und Erkennt nissen zur verantwortungsvollen Unternehmensführung, denen sich auch der Vorstand des Forschungszentrums ver- pflichtet hat. Die zentralen Ziele und Prin- zipien auf dem Jülicher Campus lauten da- her: Forschen für Nachhaltigkeit, Forschen mit Nachhaltigkeit sowie nachhal tiges und damit ressourcen effizientes Forschen.

PROFIL

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Dialogprozesse Organisationsprofil

Leitbild

Helmholtz-Gemeinschaft – Nachhaltigkeit gemeinsam gestalten Forschen für die Nachhaltigkeit – nachhaltig forschen

Verantwortung als Unternehmen

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Profil und Prozesslenkung

Das Forschungszentrum Jülich steht als Forschungseinrichtung im Dienste der Gesellschaft. Dazu gehört, das Prinzip der Nachhaltigkeit sowohl innerhalb der Forschung als auch in der Unternehmensführung anzu- erkennen und umzusetzen. Das Forschungszentrum Jülich ist als Teil der Helmholtz-Gemeinschaft (HGF) in eine Gesamtstrategie eingebunden, die fortlaufend drängende Fragen der Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft zum Inhalt hat. Die Strategie innerhalb der Einrichtung orientiert sich an Richtlinien und Erkenntnissen zur verantwortungsvollen Unternehmensführung, denen sich auch der Vorstand des Forschungszentrums verpflichtet hat. Die zentralen Ziele und Prinzipien auf dem Jülicher Campus lauten daher: Forschen für Nachhaltigkeit, Forschen mit Nachhaltigkeit sowie nachhaltiges und damit ressourcen- effizientes Forschen.

Leitbild

Als Grundlage allen Handelns hat sich das Forschungszentrum Jülich ein Leitbild gegeben, dass nicht nur die wissenschaftlichen Arbeitsgebiete definiert, sondern zusätzlich eine interdisziplinäre und vernetzte Arbeitsweise sowie einen hohen Qualitätsanspruch und den zentralen Stellenwert der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter festlegt.

Wir forschen an umfassenden Lösungen für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft in den drei Bereichen Gesundheit, Energie und Umwelt sowie Informationstechnologie und schaffen hierzu Grundlagen für zukünftige Schlüsseltechnologien.

Wir geben Impulse und sind Partner im Wertschöpfungsprozess „Forschung“ von der Grundlagen- forschung bis zur Innovation.

Wir bündeln unsere Kräfte programmatisch und gehen neue Wege in strategischen Partnerschaften mit Hochschulen, Forschungseinrichtungen und der Industrie.

Wir wollen mit unseren Forschungsergebnissen, dem Betrieb und der Nutzung komplexer Infrastruk- turen sowie unseren Managementleistungen nachweisbar zu den Besten der Welt gehören.

Wir schätzen die Kreativität und Motivation unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als höchstes Gut unseres Forschungszentrums, bieten Chancengleichheit und fördern Aus- und Weiterbildung.

Organisationsprofil

Das Forschungszentrum Jülich wurde am 11. Dezember 1956 vom Land Nordrhein-Westfalen gegründet.

Am 5. Dezember 1967 erfolgte die Umwandlung in eine GmbH mit der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Nordrhein-Westfalen als Gesellschafter. Das Stammkapital beträgt 520.000 Euro. Die Bundes- republik Deutschland hält 90 Prozent, das Land Nordrhein-Westfalen 10 Prozent der Geschäftsanteile. Als Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft (HGF) gehört das Forschungszentrum Jülich mit seinen mehr als 5.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu den großen interdisziplinären Forschungszentren Europas. Die Organisation sowie der Zweck sind im Gesellschaftsvertrag der Forschungszentrum Jülich GmbH festge- schrieben. Die aktuelle Fassung des Gesellschaftsvertrags ist vom 14. November 2012.

Ein neu ausgerichtetes Leitbild wird aufgrund des in 2015 angestoßenen Strategieprozesses im dritten Nachhaltigkeitsbericht detailliert vorgestellt werden.

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15 Organe und Gremien

Informationen zu Organen und Gremien finden sich im Nachhaltigkeitsbericht 2012/2013 ab Seite 15.

Eine vollständige Liste zu Verbänden und politischen Gremien, in denen das Forschungszentrum Mitglied ist, befindet sich außerdem im Anhang dieses Berichts ab Seite 116.

Institute und Organisationseinheiten

Die wissenschaftlichen und technischen Arbeiten des Forschungszentrums Jülich werden in Instituten durchgeführt. Für alle Institute gilt die vom Wissenschaftlich-Technischen Rat verfasste „Rahmenverord- nung für Institute des Forschungszentrums Jülich“ in der aktuellen Fassung vom November 2013. In dieser sind die Organisation der Institute sowie die Mitbestimmung der wissenschaftlichen und technischen Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter festgelegt. Die Institutsrahmenverordnung orientiert sich dabei am Leitbild des Forschungszentrums und gewährleistet die Einbeziehung des Wissens und der Erfahrungen aller Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Institute bestehen aus aufgabenorientierten Institutsbereichen. Jedes Institut und jeder Instituts- bereich haben eine Leitung. Die Bereiche besitzen zudem einen Leitungsausschuss (IBLA), eine Versamm- lung (IBV) und einen Sprecher der wissenschaftlichen und technischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Den Instituten ist es jedoch auch möglich, eine Institutsversammlung (IV) abzuhalten und anstelle von IBLAs einen Institutsleitungsausschuss (ILA) für das gesamte Institut zu wählen. Weitere Informationen zu Vertreterinnen und Vertretern der Institute finden sich im Nachhaltigkeitsbericht 2012/2013 ab Seite 16.

Organisationsaufbau

Die Organisationsstruktur des Forschungszentrums ist durch die Richtlinie „Regelungen zur Aufbau- organisation des Forschungszentrums Jülich GmbH“

definiert. Sie unterteilt sich in Gliederungseinhei- ten mit eigenen fachlichen und – beziehungsweise oder – disziplinarischen Zuständigkeiten. Die Auf- gaben der einzelnen Einheiten sind so abzugren- zen, dass keine Überschneidungen auftreten.

Folgende Gliederungseinheiten sind am Forschungszentrum vorhanden:

Vorstand Institut Institutsbereich Technischer Bereich Geschäftsbereich Stabsstellen Abteilung Fachbereich

Team Vorstand des Forschungszentrums Jülich

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Die Gliederungseinheiten sind in vier verschiedenen Leitungsebenen organisiert. Im Einzelfall ist es mit Zustimmung des Vorstands möglich, unterhalb der vierten Leitungsebene weitere Untergliederungen ein- zurichten. Gliederungseinheiten der ersten und zweiten Leitungsebene bilden jeweils Organisationseinhei- ten. Ihnen wird mindestens eine Kostenstelle zugeordnet.

Stabsfunktionen sind beratend am Führungsprozess beteiligt und direkt einer Leitungsebene zugeordnet.

Direkt dem Vorstand untergeordnete Stabsfunktionen können den Status einer Organisationseinheit der zweiten Leitungsebene haben und werden als Stabsstellen bezeichnet.

Am Forschungszentrum Jülich gibt es insgesamt 16 Geschäftsbereiche, 9 Institute, 4 Stabsstellen und 2 Projektträgerschaften. Die gesamte Organisationsstruktur wird durch den Geschäftsbereich Organisation und Planung in Form von Organisationsplänen festgehalten. Der Organisationsplan (Stand 2016) ist im Anhang dieses Berichts auf Seite 111 sowie im Internet auf der Website des Forschungszentrums Jülich einsehbar.

Helmholtz-Gemeinschaft – Nachhaltigkeit gemeinsam gestalten

Als Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft (HGF) ist das Forschungszentrum Jülich mit seiner strategischen Ausrichtung in die Gesamtstrategie der Gemeinschaft eingebunden. Die HGF verfolgt langfristige Forschungs- ziele des deutschen Staats und der deutschen Gesellschaft, um die Lebensgrundlagen der Menschen zu erhalten und zu verbessern. Dazu identifiziert und bearbeitet sie große und drängende Fragen von Gesell- schaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch strategisch-programmatisch ausgerichtete Spitzenforschung in den folgenden sechs Bereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Mit fast 38.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die HGF die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Sie besteht aus dem Zusammenschluss von 18 naturwissenschaftlich-technischen und medizinisch-biologischen Forschungszentren, die zentrenüber- greifend sowie mit externen Partnern interdisziplinär und international forschen.

Bereits seit vielen Jahren verfolgen die Zentren der HGF zahlreiche Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Im Jahr 2011 wurde darüber hinaus die Arbeitsgemeinschaft Nachhaltigkeit der HGF gegründet. Sie befasst sich seitdem zentrenübergreifend mit dem Thema und initiierte eine für alle Mitglieder geltende Roadmap zur Nachhaltigkeit. Diese basiert auf einer Erweiterung des klassischen Nachhaltigkeitsansatzes für Unterneh- men um die Besonderheiten von Forschungsorganisationen. Die Roadmap ist für die HGF auf dem Weg zu einer nachhaltig agierenden Forschungsorganisation Konzeption und Projektplan zugleich.

Weiterführende Informationen über die HGF und ihre Struktur lassen sich über die Website der Forschungs- gemeinschaft abrufen.

Forschen für die Nachhaltigkeit – nachhaltig forschen

Durch weitgreifende ökologische, soziale und ökonomische Herausforderungen sehen Politik und Zivil- gesellschaft die Forschung zunehmend in der Rolle, klare Handlungsoptionen für den Umgang mit den drängenden Fragen der gesellschaftlichen Entwicklung zu formulieren. Das Verbundprojekt LeNa (Leitfaden für Nachhaltigkeitsmanagement in außeruniversitären Forschungseinrichtungen) wird vom BMBF teilfinan- ziert und will hierfür eine gesicherte Grundlage liefern.

www.helmholtz.de www.fz-juelich.de/portal/

DE/UeberUns/Organisation/

Organisa tionsplan/

_node.html

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Zur Charakterisierung des Themas „Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung“ wurden acht Kriterien wie zum Beispiel Transparenz, Nutzerorientierung, Ethik oder Interdisziplinarität definiert, wobei der Bezug zum Grundsatz einer effizienten Nutzung von Ressourcen jeder Art (Gerätschaften, Wissen, Forschungs- plattformen) eine besondere Berücksichtigung findet. Neben Kolleginnen und Kollegen der Fraunhofer- Gesellschaft und der Leibniz-Gemeinschaft vertreten Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt (Vorstandsvorsitzen- der) sowie Dr. Peter Burauel (Leiter Stabsstelle ZukunftsCampus) die Interessen der Wissenschaft im Steue- rungsgremium des Projekts. Ziel von LeNa ist es, ein gemeinsames Verständnis der außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu erlangen, um einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Als Ergebnis soll ein „Leitfaden für Nachhaltigkeitsmanagement in außeruniversitären Forschungseinrichtun- gen“ entwickelt werden, der einen breit abgestimmten Aktionsrahmen mit klaren und methodisch abge- sicherten Handlungsoptionen enthält. Der Klimaschutzplan des Forschungszentrums stellt bereits ein viel- versprechendes Praxisbeispiel für die Umsetzung nachhaltigen Managements dar.

Die Ergebnisse des LeNa-Projekts wurden im Okto- ber 2016 in Berlin im Rahmen eines SISI (Sustain- a bility in Science)-Symposiums öffentlich vorgestellt.

Eine Einladung an die Präsidenten der drei beteilig- ten Forschungsorganisationen ist durch die Bun- desministerin für Bildung und Forschung Prof. Dr.

Johanna Wanka erfolgt. Dies ermöglicht eine Ein- bettung in den gesamtpolitischen Kontext, um das Thema „Nachhaltigkeit in der Wissenschaft“ weiter zu entwickeln und die Vernetzung wichtiger Akteu- rinnen und Akteure voranzutreiben.

Das Forschungszentrum Jülich hat als 114. Organisation in Deutschland zum Jahresende 2015 seine Ent- sprechenserklärung zum „Deutschen Nachhaltigkeitskodex“ (DNK) abgegeben. Der DNK wird vom Rat für Nachhaltige Entwicklung im Auftrag der Bundesregierung betreut. Im Fokus stehen die Vergleichbarkeit und Transparenz beim Engagement für den Prozess einer nachhaltigen Entwicklung.

Das Forschungszentrum Jülich nimmt als Anwender des DNK eine Vorreiterrolle innerhalb der Helmholtz- Gemeinschaft ein. In der Entsprechenserklärung wird zu 20 Kriterien aus den Bereichen Strategie, Prozesse, Umwelt und Gesellschaft berichtet. Als Anwender des DNK tritt das Forschungszentrum Jülich zusätzlich als Mentor für diesen auf und stellt seine Erfahrungen bei der Anwendung anderen zur Verfügung.

Das Forschungszentrum Jülich erstellte im März 2015 ein betriebliches Mobilitätskonzept durch den Regio- nalrat der Städteregion Aachen im Rahmen des Projekts Mobil.Pro.Fit. In dem Projekt werden bis Ende 2016 Unternehmen und Einrichtungen beraten, wie sie ihr Mobilitätsmanagement verbessern können. Ziele sind neben der Energie- und Kostenersparnis vor allem der Umwelt- und Klimaschutz. Das Bundesumwelt- ministerium fördert das Projekt aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative. Das Modellprojekt will ökologische und ökonomische Vorteile in puncto Mobilität aufzeigen und miteinander verknüpfen. Hier- durch wird ein Beitrag zur Senkung des CO2-Fußabdrucks der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geleistet.

Durch erste Initiativen wie die Förderung von Fahrgemeinschaften und die Elektrifizierung der betriebs- eigenen Fahrzeugflotte konnten im ersten Projektjahr etwa 300 Tonnen CO2 im Forschungszentrum Jülich eingespart werden.

Weitere Informationen zur nachhaltigen Entwicklung des Forschungszentrums und zur Stabsstelle Zukunfts- Campus finden sich im Nachhaltigkeitsbericht 2012/2013 ab Seite 22 oder im Internet auf der Website des Forschungszentrums.

www.fz-juelich.de/portal/

DE/UeberUns/Organisation/

_doc/zc_node.html Aktuelle Informationen zum LeNa-Projekt finden sich unter:

www.nachhaltig-forschen.de

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Verantwortung als Unternehmen

Das Forschungszentrum Jülich verfügt über mehrere Managementsysteme, die eine verantwortungsvolle Forschung und Unternehmensführung unterstützen. Als Gesellschaft unter Beteiligung der öffentlichen Hand unterliegt das Forschungszentrum Jülich darüber hinaus dem Public Corporate Governance Kodex (PCGK) des Bundes.

Public Corporate Governance Kodex

Das Forschungszentrum Jülich bekennt sich in § 3 seines Gesellschaftsvertrags zum Public Corporate Governance Kodex (PCGK) des Bundes und zur jährlichen Berichtspflicht. Während des Berichtszeitraums dieses Nachhaltigkeitsberichts wurde dementsprechend der „Bericht zum Public Corporate Governance Kodex des Bundes des Forschungszentrums Jülich GmbH für das Jahr 2015“ verfasst. Darin erklären die Geschäftsführung und der Aufsichtsrat, dass den Empfehlungen des PCGK des Bundes im Geschäftsjahr entsprochen wurde und dass beabsichtigt ist, diesen Empfehlungen auch zukünftig zu entsprechen. Darü- ber hinaus werden im Bericht die Bezüge des Vorstands offengelegt und die Mitglieder des Aufsichtsrats aufgeführt. Die Publikation wird im elektronischen Bundesanzeiger dauerhaft veröffentlicht. Weiteres zum PCGK steht im Nachhaltigkeitsbericht 2012/2013 auf Seite 24.

Qualitätsmanagement

Zur Sicherung und Steigerung der Prozessqualität setzt das Forschungszentrum Jülich auf ein dezentrales Qualitätsmanagement. Anstelle eines von oben gesteuerten Managementsystems führen einzelne Organi- sationseinheiten ein Qualitätsmanagement auf eigene Initiative ein und durch. Bei dessen Aufbau und Betrieb werden sie von der Organisationseinheit Qualitätsmanagement unterstützt, welche direkt dem Vor- standsbereich Infrastruktur zugeordnet ist. Ihr steht der Qualitätsmanagementbeauftragte des Forschungs- zentrums vor.

Bestehende QM-Systeme des Forschungszentrums Jülich (Stand Oktober 2016)

Organisationseinheit Regelwerk Zertifizierung

Nuklearchemie (INM-5) GMP 1990

Projektträger Jülich DIN EN ISO 9001 2005

Amtlich anerkannte Inkorporationsmessstelle (S) DIN EN ISO 17025 2006

Qualitätsmanagement (VS-QM) DIN EN ISO 9001 2009

Alpha-Beta-Analytik (S) DIN EN ISO 9001 2012

Organisation und Planung (O) DIN EN ISO 9001 2012

Engineering und Technologie (ZEA-1) DIN EN ISO 9001 2012

Systeme der Elektronik (ZEA-2) (EOS) DIN EN ISO 9001 2012 (läuft aus)

Zentralbibliothek (ZB) DIN EN ISO 9001 2014

Agrosphäre (IBG-3) DIN EN ISO 9001 2014

Betriebsärztlicher Dienst (P-M) DIN EN ISO 9001 2015

Zentrale Berufsausbildung (P-Z) DIN EN ISO 9001 2016

Qualitätsmanagement (VS-QM) (GxP Archiv) GLP 2016

Systeme der Elektronik (ZEA-2) (ges.) DIN EN ISO 9001 2016

Revision (REV) DIN EN ISO 9001 2016 (vorauss. Dez.)

Abfallwirtschaft (G-UA) DIN EN ISO 9001 ersetzt durch

Entsorgungsfachbetrieb 2016 (vorauss. Dez.)

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Im Forschungszentrum Jülich kommen mit den DIN-EN-ISO-Normen 9001, 13485 und 17025 sowie den Regelwerken für Good Manufacturing Practice (GMP) und Good Laboratory Practice (GLP) insgesamt fünf Qualitätsmanagement- beziehungsweise Qualitätssicherungsregelwerke zum Einsatz. 16 Organisationsein- heiten wurden bereits von externen Auditoren, darunter dem TÜV Rheinland und dem TÜV SÜD, auf der Basis der verschiedenen Normen zertifiziert. Weitere vier Organisationseinheiten sind bereit, überprüft zu werden. Die Organisationseinheiten legen in eigener Verantwortung fest, ob und wann sie sich dem Zertifi- zierungsaudit stellen. Mit der Erlangung der Zertifizierfähigkeit hat eine Organisationseinheit die Forderung der Rahmenrichtlinie Qualität des Forschungszentrums Jülich erfüllt.

Energieaudit/Umweltmanagement

Das Forschungszentrum Jülich betreibt kein zertifiziertes Umweltmanagementsystem. Selbstverständlich befasst es sich trotzdem mit den Themengebieten, die ein Umweltmanagementsystem üblicherweise be- inhaltet. Zentrale Elemente der Umweltschutzbemühungen des Forschungszentrums sind der Gewässer- schutz, die Abfallwirtschaft und der Immissionsschutz. Für alle drei Gebiete gibt es in Jülich jeweils einen Beauftragten, der wichtige Aufgaben in den Themenbereichen übernimmt und für die Wahrung der gesetz- lichen Auflagen verantwortlich zeichnet.

Im Jahr 2015 wurde auf dem Campus in Jülich ein Energieaudit durchgeführt mit dem Ziel, Energieflüsse und das Potenzial für Energieeffizienzverbesserungen zu identifizieren und über diese zu berichten. Das Forschungszentrum folgt damit dem Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G), welches vorschreibt, dass alle Unternehmen, die kein kleines und mittleres Unternehmen (KMU) sind, erstmals bis zum 5. Dezember 2015 ein Energieaudit nach DIN EN 16247 durchführen müssen und verpflichtet sind, dieses anschließend alle vier Jahre zu wiederholen. Im Rahmen der Durchführung des Energieaudits sind einzelne Gebäude be- ziehungsweise der Standort des Forschungszentrums an sich auf Energieeinsparpotenziale hin untersucht worden. Die technische Gebäudeausrüstung stand im besonderen Fokus.

Das Forschungszentrum Jülich hat seit Ende 2014 eine standortweite gebäudescharfe Verbrauchser- fassung implementiert. Jedes Gebäude hat als Mindestanforderung Einspeisezähler der einzelnen Medien.

Insgesamt sind etwa 950 fernauslesbare Zähler zur Energie- und Medienerfassung auf dem Zentralgelände im Einsatz. Damit ist eine individuelle Erfassung der Medienverbräuche aller Campus-Gebäude möglich.

Für jede Energieoptimierungsmaßnahme im Rahmen des Energieaudits wurde eine Wirtschaftlichkeits- betrachtung durchgeführt. Der Fokus der Energieoptimierungsmaßnahmen liegt dabei auf der Anpassung des Betriebs der technischen Anlagen an den tatsächlichen Bedarf. Falls dies aus technischen, hygienischen oder sicherheitstechnischen Gründen nicht möglich ist, so wird der Austausch von Anlagentechnik nach energetischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten bewertet.

Die Begehungen und die damit einhergehende intensive Analyse der Energiedaten haben gezeigt, dass die Einführung eines Umweltmanagementsystems (eventuell EMAS (Eco-Management and Audit Scheme)) in Erwägung gezogen werden sollte.

Zertifizierungsfähige Organisationseinheiten im Forschungszentrum Jülich

Organisationseinheiten Regelwerk

Strukturelle und funktionelle Organisation des Gehirns (INM-1) DIN EN ISO 9001

Strukturbiochemie (ICS-6) DIN EN ISO 9001

Physik der Medizinischen Bildgebung (INM-4) DIN EN ISO 13485

Analytik (ZEA-3) DIN EN ISO 9001

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Ethik/gute wissenschaftliche Praxis

Die wissenschaftliche Arbeit des Forschungszentrums gründet auf einer gewachsenen, zuverlässigen Praxis und auf qualitätssichernden Standards. Jede Wissenschaftlerin und jeder Wissenschaftler hat sich im Rahmen ihrer oder seiner Tätigkeit an die Grundsätze guter wissen- schaftlicher Praxis zu halten.

Was eine gute wissenschaftliche Praxis ausmacht, ist in den zum 1. Dezember 2012 überarbeiteten Regeln zu ihrer Sicherung dargelegt.

Außerdem sind hier mögliche Fehlverhalten beispielhaft aufgelistet und ein Verfahren zum innerbetrieblichen Umgang mit diesen und mögliche Konsequenzen festgehalten.

In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass Prof. Dr. Katrin Amunts vom Forschungszentrum Jülich seit 2012 Mitglied des Deut- schen Ethikrats ist.

Antikorruption

Bekannt gewordene Korruptionsdelikte mahnen dazu, sich zum Schutz des Forschungszentrums Jülich und aus Fürsorge für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorbeugend mit der Korruptionsproblematik ausein- anderzusetzen. Informationen und entsprechende Trainings dazu sind der Belegschaft im Intranet hinter- legt. Weitere Informationen zur Korruptionsbekämpfung finden sich außerdem im Nachhaltigkeitsbericht 2012/2013 auf Seite 116.

Risikomanagementsystem

Das Thema Risikomanagement ist in der Unternehmenshierarchie hoch angesiedelt. Der Vorstand trägt die generelle Verantwortung für die Etablierung und Umsetzung des Risikomanagements. Im Rahmen dieser Verantwortung wurde das Risikomanagementhandbuch in Kraft gesetzt und die entsprechenden Strukturen eingerichtet. Die Leiterinnen und Leiter der Organisationseinheiten identifizieren, bewerten und steuern im Rahmen des Risikomanagements die ihren Verantwortungsbereich betreffenden Risiken. Der Vorstand Infrastruktur leitet zudem den Risikoausschuss. Unter Teilnahme der Leiterinnen und Leiter Finanzen und Controlling, Rechte und Patente, Sicherheit und Strahlenschutz, Technischer Bereich, Unternehmensent- wicklung und Wissenschaftlich-Technischer Rat und des Risikobeauftragten entwickelt der Risikoausschuss das Risikomanagementsystem weiter und genehmigt den jährlichen Risikobericht. Die so sichergestellte detaillierte Betrachtung umfasst durch die Beschäftigung mit Risiken in den Kategorien „Betriebliche Infrastruktur“, „Finanzen/Steuern“, „Forschungsbetrieb“ und „Gentechnik“ auch Risiken, die die Umwelt betreffen.

Neben der Prüfung durch den Risikoausschuss ist intern auch die Revision zur Prüfung des Risikomanage- mentsystems im Rahmen ihrer regulären Aufgabenstellung zuständig. Der jährliche Risikobericht wird dem Aufsichtsrat des Forschungszentrums nach Befassung in der Jahresabschlusskommission zur Kenntnis vor- gelegt. Im Rahmen der Feststellung zur Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und der wirtschaftlichen Verhältnisse betrachten die Wirtschaftsprüfer auch das Risikofrüherkennungssystem, das damit Bestandteil der Jahresabschlussprüfung ist.

Wissens- und Ideenmanagement

Informationen zum Wissens- und Ideenmanagement im Forschungszentrum Jülich finden sich im Nach- haltigkeitsbericht 2012/2013 auf Seite 28.

www.fz-juelich.de/

wissenschaftliche-praxis

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21 Personalstrategie und -management

Der Fokus des Personalmanagements liegt auf der Gewinnung kompetenter und motivierter Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter für die wissenschaftlichen Institute und Einrichtungen sowie für alle anderen Bereiche des Forschungszentrums. Dieser Schwerpunkt ist allerdings nur zum Teil durch den Fachkräftemangel bedingt, der durch den demografischen Wandel hervorgerufen wurde.

Um die erfolgreiche Suche nach geeigneten potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schneller und effizienter zu gestalten, arbeitet das Forschungszentrum Jülich seit 2012 mit dem E-Recruiting-System JuRS. Das elektronische Bewerbermanagementsystem ist speziell auf die Bedürfnisse des Forschungszen- trums ausgerichtet, wurde zu Beginn im Pilotbetrieb bei den Ausbildungsplätzen getestet und danach für die übrigen Bereiche eingeführt. Mit JuRS wurden die Personalgewinnungsprozesse in den unterschied- lichen Beschäftigungsgruppen vereinheitlicht – die Bewerbungen erfolgen jetzt in allen Fällen über eine Website, ausgenommen sind die der Doktoranden und Diplomanden. Auch die internen Arbeitsprozesse im Rahmen einer Bewerbung laufen weitgehend elektronisch ab. Die Unterlagen sind zudem für die am Bewerbungsprozess beteiligten Akteure des Forschungszentrums jederzeit verfügbar.

Für den Geschäftsbereich Personal bedeutet die Einführung von JuRS eine Effizienzsteigerung und Kosten- reduktion bei der Erfassung und Bearbeitung von Bewerbungen. Durch den elektronischen Arbeitsablauf unter Beteiligung aller Organisationseinheiten konnte das Verfahren zur Personalgewinnung erheblich beschleunigt werden. Zudem verringert JuRS den Ressourceneinsatz, da es Papierbewerbungen und Aus- drucke reduziert. Es ermöglicht außerdem eine bessere Analyse, etwa hinsichtlich der Bewerberresonanz auf Print- und Online-Anzeigen.

Durch das elektronische Bewerbungsmanagement ist die Einreichung der Unterlagen am Forschungszen- trum Jülich für Bewerber schneller, einfacher und günstiger geworden. In 2014 wurden 10.053 Bewerbun- gen bearbeitet, im darauffolgenden Jahr waren es 10.927. Im Durchschnitt erfolgen jährlich mehr als 750 Neueinstellungen.

Zur Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber gehört auch eine engagierte Nachwuchsförderung, die durch viele Initiativen realisiert wird. Um junge Menschen für die Wissenschaft zu begeistern und junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie gut ausgebildete Fachkräfte nach Jülich zu holen, setzt das Forschungszentrum seit 2013 auf das Nachwuchskonzept „juelich_horizons“. Die vielfältigen Angebote und Perspektiven entlang der gesamten Bildungskette zielen darauf ab, auf allen Bildungs-, Aus-

bildungs- und Karrierestufen Exzellenz zu generieren und im internationalen Wettbewerb die besten Köpfe von morgen zu gewinnen und zu halten. Das Nachwuchskonzept berück- sichtigt mit den vier Bereichen juelich_impulse, juelich_tracks, juelich_chances und juelich_heads die wichtigsten Zielgruppen der Nachwuchsförderung.

Mehr Informationen zu den Leistungen und Angeboten der Nachwuchsförderung sind in Kapitel 5, „Soziale Verantwortung“, ab Seite 94 aufgeführt.

Dialogprozesse

Ein kontinuierlicher Austausch mit den internen und externen Stakeholdern ist für das Forschungszentrum Jülich ein wichtiger Bestandteil der zentrumsinternen Stakeholderstrategie. Durch den anhaltenden Dialog möchte das Forschungszentrum seine Nachhaltigkeitsleistungen verbessern, Verantwortung für sein Handeln übernehmen und gleichzeitig die Interessen seiner Anspruchsgruppen in der täglichen Arbeit berücksichtigen.

Eine Liste der Stakeholdergruppen des Forschungszentrums Jülich befindet sich im Anhang dieses Berichts auf Seite 120.

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Interne Stakeholder

Zu den wichtigsten internen Stakeholdern gehören die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auf dem Campus beschäftigt sind. Nur durch sie kann sich das Forschungszentrum Jülich auch in Zukunft als internationale Einrichtung für Spitzenforschung behaupten. Ebenfalls von entscheidender Bedeutung sind die Gesell- schafter.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Das Forschungszentrum Jülich versucht, für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern attraktive Arbeits- bedingungen zu schaffen. Neben Faktoren wie den wissenschaftlichen Rahmenbedingungen, flexiblen Arbeitszeiten und tariflich geregelten Löhnen und Gehältern zählen dazu auch der intensive Dialog mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie die Berücksichtigung ihrer Interessen. Deshalb hat das Forschungs- zentrum in seinen Organen, Gremien und an anderen Stellen innerhalb der Organisationsstruktur Möglich- keiten zur Mitbestimmung an zahlreichen Prozessen geschaffen.

Ein Betriebsrat vertritt die Anliegen der Beschäftigten. Darüber hinaus gibt es verschiedene Interessen- vertretungen, die in zahlreichen Gremien sitzen beziehungsweise sich für unterschiedliche Teilgruppen der Belegschaft einsetzen. Der Wissenschaftlich-Technische Rat ist dabei als Selbstverwaltungsorgan der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in allen Fragen der strategischen Ausrichtung des Forschungs- zentrums von großer Bedeutung. Die Führungsebene, wie die Institutsleiterinnen und -leiter oder die Leite- rinnen und Leiter anderer Organisationseinheiten, trifft sich regelmäßig in Dialogveranstaltungen wie dem Institutsleiterkonvent, Führungskräfteseminaren oder der Geschäftsführende-Direktoren-Runde, an der auch der Vorstand teilnimmt. Der Vorstand veranstaltet zudem sogenannte Kaminabende, bei denen er sich jeweils mit bestimmten Zielgruppen intensiv austauscht.

Darüber hinaus informiert das Forschungszentrum seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig über aktuelle Neuigkeiten mit der quartalsweise erscheinenden Mitarbeiter- zeitschrift „intern“ sowie durch einen regelmäßig verschickten Newsletter. Pensionärinnen und Pensionäre sowie Alumni bekommen ihr Exemplar per Post, wenn sie sich dafür bei der Redaktion oder im Alumni-Netzwerk „JuLumni-Net“ registrieren. Zudem bietet das Forschungszentrum mit seinem Intranet eine Plattform, auf der sich alle Mitarbeiter- innen und Mitarbeiter über die wichtigsten Themen in Jülich informieren können. Das Intranet ist gleichzeitig ein virtueller Treffpunkt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um untereinander in Dialog zu treten. So können sie sich beispielsweise zum Betriebssport oder zu Fahrgemeinschaften verabreden oder in der ZukunftsCampus-Arena über die nachhaltige Entwicklung des Forschungszentrums diskutieren.

Personen der „Internen Kommunikation“ organisie- ren außerdem jeden Monat eine Mitarbeiterführung.

Dabei stellen sich jeweils verschiedene Institute und Organisationseinheiten vor. Den interessierten Kolleginnen und Kollegen bietet sich so die Mög- lichkeit, den Campus und seine verschiedenen Forschungs- und Verwaltungseinrichtungen besser kennenzulernen. Oft ergeben sich aus den Fachge- sprächen Kooperationen über die Institutsgrenzen hinaus. Allein 2015 nahmen knapp 400 Kolleginnen und Kollegen das Angebot an.

Gesellschafter

Ebenfalls von großer Bedeutung bei den internen Stakeholdern sind die Gesellschafter des Forschungszen- trums Jülich. Die Bundesrepublik Deutschland und das Land Nordrhein-Westfalen besitzen 90 beziehungs- Brauseminar „open air“:

Die JuBräu-Kollegen hatten den Termin perfekt vorbereitet

INTRANET IM English version

& barrierefreies PDF

N UND MITARBEITER 3|2016 ARBEITERINNE GAZIN FÜR MIT MA

DIETER WILLBOLDUND PETER DROSTE lassen ihre Fors

chung per Start-up wirksam werden.

MARKTREIFE FORSC HUNG

Start it up !

FORSCHUNG Lavagestein als Geburtshelfer MENSCHEN Trekkies auf dem Campus CAMPUS Drittmittel-Prozess vereint verbessern

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weise 10 Prozent der Gesellschaftsanteile. Jülich steht mit ihnen vor allem über den Aufsichtsrat im kon tinuierlichen und intensiven Austausch.

Externe Stakeholder

Das Forschungszentrum Jülich steht neben den internen Anspruchsgruppen mit einer Vielzahl von externen Stakeholdern in Kontakt. Von größter Bedeutung sind dabei die sogenannte Scientific Community, die Wirtschaft sowie die Öffentlichkeit.

Scientific Community

Der Austausch mit anderen Forschungseinrichtungen und -instituten ist für eine nachhaltige Forschung, wie sie in Jülich betrieben wird, essenziell. Um diesen Austausch zu fördern, betreibt das Forschungszen- trum mehrere Kooperationen und ist mindestens über einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Mitglied in mehr als 100 Institutionen und Vereinigungen. Mit strategisch wichtigen Partnern wie dem Oak Ridge National Laboratory oder dem Commissariat à l’énergie atomique et aux énergies alternatives (CEA) finden zudem regelmäßig Vorstandstreffen statt. Alle Institute und Geschäftsbereiche arbeiten disziplinär in ihren jeweiligen Fachgesellschaften mit. Darüber hinaus engagieren sich viele Institute in interdisziplinären oder sogar transdisziplinären Organisationen oder Verbünden, die einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft leisten werden.

Ein wesentlicher Bestandteil des wissenschaftlichen Dialogs sind die Fachpublikationen, die Forscher im Rahmen ihrer Arbeit veröffentlichen. So werden in gedruckter und zunehmend auch elektronischer Form neue Erkenntnisse und Erfindungen der Öffentlichkeit präsentiert und zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2015 publizierten die Jülicher Forscherinnen und Forscher 2.483 Veröffentlichungen – davon 1.738 in Fachzeit- schriften, 115 Dissertationen oder Habilitationen und 630 Bücher oder sonstige Publikationen.

Das Forschungszentrum richtet außerdem regel- mäßig Veranstaltungen für die Fachöffentlichkeit aus oder nimmt an externen Veranstaltungen teil und tritt so in einen intensiven Austausch mit anderen wissenschaftlichen Akteuren. So war bei- spielsweise die Stabsstelle ZukunftsCampus ge- meinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund im März 2015 Gastgeber der Energiepolitischen Tagung. Rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer informierten sich hier zu den Strategien und Beschäftigungseffekten in der Branche „Erneuer-

bare Energien“. Darüber hinaus werden eine Vielzahl von Workshops, Seminaren, Trainingskursen und Ferienschulen auf dem Campus veranstaltet. Zu den regelmäßigen Events des Forschungszentrums gehören die Jülicher Festvorträge zum Jahresabschluss. Sie finden jährlich im November zu aktuellen Themen des Jülicher Forschungsspektrums statt. In 2014 und 2015 sprachen Jülicher Wissenschaftler im LVR-Landes- museum Bonn zu den Themen „Ionenwanderung in der Nanowelt – vom elektronischen Phänomen zur Technologie der Zukunft“ und „Materialien und Prozesse für die Energiewende“.

Ein wichtiges Instrument des externen Stakeholder-Dialogs sind die zahlreichen Publikationen, die das Forschungszentrum Jülich über verschiedene Kanäle veröffentlicht. Dazu zählen unter anderem die Jahres- berichte, der Struktur- und Entwicklungsplan, das Magazin „Daten und Fakten“, Themenhefte zu verschie- denen Forschungsbereichen, die Magazinreihe „Forschen in Jülich“ sowie der „Exascale“-Newsletter zum Thema Supercomputing. Seit 2014 erweitert die Berichterstattung zur Nachhaltigkeit dieses Portfolio.

Helmholtz-Gemeinschaft

Informationen zur Helmholtz-Gemeinschaft finden sich im Nachhaltigkeitsbericht 2012/2013 auf Seite 33.

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Öffentlichkeit

Das Forschungszentrum Jülich sieht sich als verantwortungsvollen und verlässlichen Nachbar in der Region Jülich. Deshalb setzt es auf eine größtmögliche Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit.

Das Forschungszentrum ist als großer Arbeitgeber und Ausbilder in der Region fest verwurzelt. Als bedeutende europäische Forschungseinrichtung genießt es Wertschätzung in der Bevölkerung. Das zeigt sich vor allem im großen, positiven Interesse der Bürgerinnen und Bürger an der wissenschaft- lichen Arbeit auf dem Campus. Das Forschungs- zentrum Jülich lädt deswegen alle Interessierten im Rahmen von Besichtigungstouren dazu ein, die Forschung vor Ort näher kennenzulernen. Der Besucherservice betreut jährlich 6.000 bis 7.000 Gäste und konnte damit die Besucherzahlen im Vergleich zum Berichtszeitraum des ersten Nachhaltigkeitsberichts noch einmal um 20 Prozent steigern. Führungen finden montags bis freitags in angemeldeten Gruppen ab zehn Personen statt und sind kostenlos. Neben allgemeinen Touren werden seit dem Jahr 2012 immer mehr Thementouren zu verschiedenen Forschungs- gebieten wie dem Bereich Gesundheit eingeführt. Zu den besonderen Highlights gehört die Nachhaltig- keitstour, die sich mit dem Forschungs bereich „Energie und Klima“ beschäftigt. Hier erkunden die Besu- cherinnen und Besucher das Forschungszentrum und dessen Forschung mit dem Rad. Organisiert werden alle Besichtigungen vom Geschäfts bereich Unternehmenskommunikation. Die fachliche Begleitung erfolgt in der Regel durch junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Viel Anklang bei der Bevölkerung findet auch die jährlich im September stattfindende Diskussionsveran- staltung „Kleine Nacht der Wissenschaft“. Diese vom Forschungszentrum ausgerichtete Veranstaltungsreihe soll den Dialog zwischen Gesellschaft und Wissenschaft fördern und thematisierte 2014 vor allem die digi- tale Gesellschaft. Jülicher Forscher berichteten in diesem Zusammenhang über die Forschung mit der Jülicher Supercomputerlandschaft. Anwendungsbeispiele kamen aus den Bereichen Klima- und Hirnforschung. Im September 2015 widmete sich die „Kleine Nacht der Wissenschaft“ dem Thema „Zukunftsstadt“. Damit nahm das Forschungszentrum ein Thema der Stadt Jülich auf, die sich 2015 an einem Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung beteiligte. So nahmen auf dem Podium neben Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftlern des Forschungszentrums auch Experten der Stadt Platz. Ihre Gesprächsthemen waren die Energieversorgung, die alternde Gesellschaft und Demenz sowie die Boden- forschung. Ergänzend führte die Stabsstelle ZukunftsCampus einige Bürgerdialoge zum Thema Zukunfts- stadt durch. Die „Kleine Nacht der Wissenschaft“ zeichnet zudem aus, dass das Publikum nach einer Filmvorstellung und der anschließenden Diskussionsrunde die Möglichkeit hat, den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Fragen zu stellen.

Darüber hinaus gibt es speziell auf Jugendliche und Kinder ausgerichtete Dialogangebote, darunter der jährliche Informationstag in der Zentralen Berufs- ausbildung, das Schülerlabor JuLab und der „Girls’

Day“. Thementage, Forscherwochen in den Ferien und Fortbildungen für Lehrer und Erzieher bilden ein umfangreiches Angebot, um jungen Menschen einen attraktiven Einstieg in die Naturwissenschaf- ten zu bieten. Ein ähnliches Ziel hat der traditions- reiche Wettbewerb „Jugend forscht“, den Jülich durch die Ausrichtung des Regionalwettbewerbs im JuLab unterstützt.

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Zu neuen Wegen der Wissenschaftskommunikation gehört es selbstverständlich, dass man in den sozialen Medien aktiv ist. Dort informiert das Forschungszentrum Jülich seine Fans, Follower und Abonnenten über aktuelle Forschungsergebnisse, über Aktionen und Veranstaltungen auf dem Campus und greift allgemeine Themen aus dem Bereich Life Science auf. In den Jahren 2014 und 2015 lag der Fokus der Social-Media- Aktivitäten nicht nur auf dem Ausbau der Reichweite, sondern besonders auf der Interaktion mit den Nut- zern der verschiedenen Plattformen. Die Kanäle des Forschungszentrums werden zunehmend als Angebot an die Öffentlichkeit wahrgenommen, dialogisch mit dem Zentrum in Kontakt zu treten. Praktische Anstrengungen lagen einerseits in einer entsprechend offenen Formulierung von Beiträgen. Auf der anderen Seite richtete sich die Arbeit auf die zeitnahe Beantwortung von Fragen beziehungsweise positive Reaktion auf Nutzerinhalte. Die einflussreichsten Kanäle hinsichtlich eines Dialogs mit der Öffentlichkeit waren Facebook und Twitter. So wurden etwa Jülicher Marketingmaßnahmen diskutiert oder regelmäßig Fragen von Nutzern beantwortet.

Im Dezember 2015 wurde mit den „Jülich Blogs“ ein weiteres dialogorientiertes Angebot bereitgestellt. Die Internetplattform bietet den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit, aus persönlicher Sicht über ihre Arbeit zu berichten. Die Plattform ermöglicht der Fachcommunity und der Öffentlichkeit, sich aus erster Hand über Jülicher Themen zu informieren und mit den jeweiligen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft- lern ins Gespräch zu kommen.

Ein Thema von großem öffentlichen Interesse bleibt die nukleare Historie des Forschungszentrums, das 1956 ursprünglich als Kernforschungsanlage gegründet worden war. Vor allem der weitere Umgang mit den Brennelementen steht hier im Fokus. Diese stammen aus dem 1988 abgeschalteten benachbarten Hoch- temperaturreaktor der damaligen Arbeitsgemeinschaft Versuchsreaktor (AVR).

Seit September 2015 ist nicht mehr das Forschungszentrum Jülich, sondern ein bundeseigenes Unterneh- men für die Stilllegungs-, Rückbau- und Entsorgungsaktivitäten rund um die nuklearen Hinterlassenschaften in Jülich zuständig. Die Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen mbH (JEN) ist ein Zusammen- schluss der bisherigen AVR GmbH und dem früheren Geschäftsbereich Nuklearservice des Forschungs- zentrums. Aufgabe des Unternehmens ist es, die Nuklearkompetenzen am Standort Jülich zu konzentrie- ren, zu erhalten und auszubauen. Mit dieser Expertise und Erfahrung trägt Jülich zum sicheren Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie bei. Dazu stellen AVR und Jülich der neuen Gesellschaft ihr umfassen- des kerntechnisches Know-how zur Verfügung, das für den sachkundigen Umgang mit den nuklearen Alt- lasten benötigt wird. Dieser Zusammenschluss geschah nach dem Vorbild der Kooperation des früheren Forschungszentrums Karlsruhe mit der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe im Rahmen der jetzigen WAK.

Das neue Unternehmen kann zur Kommunikation der Jülicher Nuklearthemen auf umfangreiche Vorarbeiten des Forschungszentrums zurückgreifen, etwa auf das eigens eingerichtete Internetportal www.avr-brenn- elemente.de, das sich mit allen Themen rund um die AVR-Brennelemente beschäftigt. Die Website ist Anfang 2015 vom Forschungszentrum Jülich ins Leben gerufen worden und wird seit der Gründung der JEN von dieser fortgeführt.

Politik

Für das Forschungszentrum Jülich – als zum größten Teil öffentlich finanzierte Einrichtung – ist ein kontinuier- licher Dialog mit nationalen und internationalen politischen Akteuren von großer Bedeutung. Dieser geschieht zum einen in institutionalisierter Form, etwa über den Aufsichtsrat des Forschungszentrums, den HGF-Senat und die Senatskommission sowie die Dialogplattformen auf Leitungsebene, und zum anderen auf der Ebene der Forschungsbereiche. International erfolgt der Austausch unter anderem über EU-Ausschüsse, die EU-Kommission und die Präsenz in der Geschäftsstelle der HGF in Brüssel. Zum anderen finden regelmäßige Treffen auf Vorstands- und Arbeitsebene mit den zuständigen Ministerien statt, ins- besondere mit den jeweiligen Staatssekretären. Dazu gehören unter anderem Koordinierungsgespräche,

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Gespräche zum Wirtschaftsplan und zu Baumaßnahmen sowie die Jahresabschlusskommission. Darüber hin- aus gibt es natürlich auch zahlreiche Ad-hoc-Gespräche zu einzelnen Themen und Projekten.

In diesem Austausch zeigt sich: Die Wissenschaft sieht sich zunehmend Erwartungen aus Politik und Gesellschaft gegenüber. Somit gilt es, Ergebnisse und Forschungsaktivitäten zu hinterfragen und um öffentliche Zustimmung und Akzeptanz zu werben.

Im Sinne einer legitimationsstiftenden politischen Kommunikation ist der Dialog mit lokalen Mandats- trägern von hervorgehobener Bedeutung. Das For- schungszentrum Jülich steht in engem Kontakt mit politischen Entscheidungsträgern aus der Region und darüber hinaus. Bürgermeister, Landräte, Ab- geordnete aus Landtag, Bundestag und EU-Parla- ment fungieren als Multiplikatoren für Forschungs- vorhaben aller Art – nach innen ins Parlament und nach außen in die Gesellschaft. Über diesen Dialog soll eine gemeinsame Vertrauensbasis aufgebaut werden zwischen den politischen Stakeholdern und dem Forschungszentrum mit seinen Repräsen- tanten.

Bei Bedarf werden Forschungsthemen und -projekte auch an den parlamentarischen Standorten selbst präsentiert, erörtert und diskutiert. So besteht ein regelmäßiger Kontakt zu Abgeordneten des Deutschen Bundestags. Im Rahmen eines Parlamentarischen Frühstücks etwa wurde im März 2015 die Rolle des For- schungszentrums Jülich in der deutschen Wissenschaftslandschaft diskutiert. Bei dieser Veranstaltung stellte sich darüber hinaus der Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums Jülich, Prof. Wolfgang Marquardt, in seiner neuen Funktion den Parlamentariern vor.

Über das gesamte Jahr begrüßt das Forschungszentrum zahlreiche Politikerinnen und Politiker aus Stadt, Land, Bund und EU. Dabei informiert es primär über Forschungsprojekte, -prozesse und -themen. Hier ist jedoch eine Veranstaltung besonders hervorzuheben: Zur Einführung von Prof. Marquardt als neuem Vor- standsvorsitzenden fand am 30. Juni 2014 eine Feierstunde im Forschungszentrum statt, bei der Bundes- forschungsministerin Prof. Johanna Wanka die Festansprache hielt.

Abgeordnete und Mandatsträgerinnen und -träger sind auch regelmäßig Gäste des Jülicher Festvortrags zum Jahresende. Vertreterinnen und Vertreter des Forschungszentrums nehmen darüber hinaus auf Ein- ladung auch an Gesprächen der Bundes- und Landtagsfraktionen zu ausgewählten Themen teil. Hier dienen sie nicht nur als Experten, sondern verstehen sich auch als Botschafter des Forschungszentrums.

Jülicher Nachbarschaftsdialog

Eine neue und besondere Form der nachbarschaftlichen Kommunikation hat sich 2015 mit dem „Jülicher Nachbarschaftsdialog“ etabliert. Ziel ist es, lokale Stakeholder mit dem Forschungszentrum in regelmä- ßigen Abständen an einen runden Tisch zu bringen. Ein Leitgedanke dabei ist der Austausch auf Augen- höhe. Zentrales Anliegen des Prozesses ist die dialogische und vertrauensstiftende Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt. Das Format wurde in der zweiten Jahreshälfte von 2014 initiiert und hilft dabei, ein partizipatives Umfeld zu schaffen, Berührungsängste abzubauen und kritische Themen offen zu diskutieren. Zudem wird mit dem Dialog kontinuierlich zu einem transparenten Nachbarschafts- verhältnis beigetragen und somit Vertrauen in die Fachkompetenz und Integrität aller Verantwortlichen geschaffen.

Prof. Katrin Amunts (links) unternahm mit Bundes for- schungsministerin Prof. Johanna Wanka und Staatssekretär Thomas Rachel eine digitale Reise durch das Modell eines menschlichen Gehirns.

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Im Jülicher Nachbarschaftsdialog arbeiten lokale Akteure aus Verwaltung, Handel, Handwerk, Industrie, Schule und Wissenschaft unter dem Leitgedanken „Gemeinsam die Zukunft für die Region Jülich gestalten“

zusammen. Das Forum ist in seiner Arbeitsweise weder zeitlich noch thematisch beschränkt oder gebun- den. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestimmen ihre Agenda entlang der Kriterien Dringlichkeit und Interessenschwerpunkt selbst. Die Gruppe erarbeitet dabei Themen in Eigenregie und trägt sie so ins Plenum des Nachbarschaftsdialogs. Um ein gutes Gelingen sicherzustellen, wurde gemeinsam eine Verein- barung zum fairen Miteinander geschlossen.

In der Aufbauphase wurden zunächst potenzielle Teilnehmerinnen und Teilnehmer für einen Nachbarschafts- dialog identifiziert. Daneben wurde eine externe Moderation für den Nachbarschaftsdialog gesucht, um auch ad personam zu verdeutlichen, dass das Forschungszentrum nur ein Teilnehmer unter mehreren ist und keinerlei herausgehobene Position einnimmt. Dementsprechend sollte die Moderation von Beginn an überpar- teilich und professionell sein. Aus Sicht des Forschungszentrums ist dies eine der Grundvoraussetzungen für den Erfolg dieses neuen Dialogformats. Nach verschiedenen Gesprächen konnte die Kommunikationsagentur IFOK mit Sitz in Düsseldorf für die Moderation des Dialogprozesses gewonnen werden. Diese hat bereits ähnliche Projekte unterstützt und erfolgreich vorangetrieben, etwa zur Elbvertiefung im Hamburger Hafen.

In einer ersten Vorphase galt es zunächst, unter potenziellen Teilnehmern ein Stimmungsbild zu einem möglichen Dialogformat einzuholen: Welche Erwartungen und Wünsche bestehen, welche Themenagenda sehen die Stakeholder? Die Beteiligten zeigten sich offen für das Format, regten erste Themen an und betonten, der Dialog müsse für alle Seiten einen Mehrwert bringen.

Im Mai 2015 fand dann die erste Sitzung des Jülicher Nachbarschaftsdialogs statt. Die Teilnehmenden beschlossen, Formalitäten wie Sitzungsintervalle, Themenschwerpunkte, Tagesordnung, Einladung weiterer Personen, Verantwortlichkeiten und Arbeitsaufträge selbst zu bestimmen und entsprechend zu dokumen- tieren. Zudem war es wichtig, ein Verständnis davon zu entwickeln, was der Nachbarschaftsdialog leisten kann, soll und darf. Dass allen Beteiligten bewusst war, dass der Handlungsspielraum des Formats klar definiert werden muss – einschließlich seiner Beschränkungen durch die Gesetzgebung oder andere Rah- menbedingungen – war von hoher Bedeutung.

Neben den Sitzungen in großer Runde gestalten die Teilnehmenden die Arbeit in den drei Arbeitsgruppen

„Leben und Arbeiten in Jülich“, „Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Jülich“ sowie „Bildung und Perspek- tiven für Jugendliche“. So können sich die Partner

außerhalb der offiziellen Sitzungen in jenen AGs engagieren, in denen sie selbst aktiv werden möchten.

Der Nachbarschaftsdialog blickt bereits jetzt auf ein positives Zwischenfazit und hat sich durch die konstruktive und engagierte Arbeit der Teilneh- merinnen und Teilnehmer etabliert. Unter den Ko- operationspartnern haben sich belastbare Netz- werke herausgebildet. Das Forschungszentrum konnte die eigene Transparenz erhöhen, seine In- formationen zielgerichtet adressieren und dadurch ein Vertrauensverhältnis zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Dialogs aufbauen und dieses weiter vertiefen. Im Berichtszeitraum gab es zwei offizielle Sitzungen des Nachbarschaftsdialogs.

Die Moderatoren Artur Cebulla (Forschungszentrum, links) und Jochen Goeser (FH Aachen, rechts) freuen sich mit den Gewinnern (v. l. n. r.): Sascha Nievelstein und Norick Tschauder (Haus Overbach) sowie Laurin Galasso und Anna Linkenheil (Forschungszentrum Jülich)

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Das Forschungsprof l

Technologie- und Wissenstransfer

Vernetzung und Kooperationen

FORSCHUNG

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Das Forschungsprofil des Forschungszentrums Jülich ist geprägt durch eine hohe Exzellenz in allen Bereichen und in allen neun Instituten. Egal ob Klima- und Energie- forschung, die Untersuchung des mensch lichen Gehirns oder die Arbeit mit verschie- densten Materialien und Supercomputern: Überall tragen die Forscherinnen und Forscher zu einem besseren Verständnis unserer Welt und Umwelt bei. Die starke Intra- und Interdisziplinarität, nationale und internationale Kooperationen und ein aktiver Wissenstransfer stellen sicher, dass die Ergebnisse der Forschung helfen, gesellschaft- lichen Herausforderungen zu begegnen und Handlungsansätze für diese anzubieten. Das Forschungszentrum Jülich leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur Nachhaltigkeits- strategie der Bundesregierung und auch der internationalen Staatengemeinschaft.

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Forschung für eine lebenswerte Zukunft

Das Forschungsprofil des Forschungszentrums Jülich ist geprägt durch eine hohe Exzellenz in allen Berei- chen und in allen neun Instituten. Egal ob Klima- und Energieforschung, die Untersuchung des mensch- lichen Gehirns oder die Arbeit mit verschiedensten Materialien und Supercomputern: Überall tragen die Forscherinnen und Forscher zu einem besseren Verständnis unserer Welt und Umwelt bei. Die starke Intra- und Interdisziplinarität, nationale und internationale Kooperationen und ein aktiver Wissenstransfer stellen sicher, dass die Ergebnisse der Forschung helfen, gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen und Handlungsansätze für diese anzubieten. Das Forschungszentrum Jülich leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung und auch der internationalen Staatengemein- schaft.

Das Forschungsprofil des Forschungszentrums

Prof. Dr. Stefan van Waasen (ZEA)

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Klimawandel verstehen, Energiewende vorantreiben

Anders als der Name es vermuten lässt, wird am Institut für Energie- und Klimaforschung (IEK) nicht nur zu Aspekten wie Photovoltaik oder Tropo- und Stratosphäre geforscht. Ebenso gehören Arbeiten zu Werkstoffen, Herstellungsverfahren, Verfahrens- techniken oder nuklearer Entsorgung und Reaktor- sicherheit zum Jülicher Portfolio. Dies erlaubt einen ganzheitlichen Blick auf alle Aspekte der Bereiche Energie, Erde und Umwelt. Die Bedeutung des IEK zeigt sich auch daran, dass hier in mittlerweile 13 Bereichen mehr als 900 Mitarbeiter tätig sind.

2014 übernahm Prof. Dr. Olivier Guillon die Leitung des Bereichs Werkstoffsynthese und Herstellungs- verfahren des IEK. Zudem wurde 2015 der Insti- tutsbereich Modellierung und Simulation von Werkstoffen (IEK-13) neu gegründet: Dieser Bereich soll sich mit dem Materialverhalten bei der Energie- erzeugung und -wandlung beschäftigen. Ebenso sind vereinzelt noch andere Institute wie das Insti- tut für Bio- und Geowissenschaften (IBG), das Peter Grünberg Institut (PGI), das Jülich Centre for Neutron Science (JCNS) und das Zentralinstitut für Engineering, Elektronik und Analytik (ZEA) an der Forschung im Bereich Energie und Klima beteiligt.

Im PGI beispielsweise können in speziellen Labo- ren Oxide präpariert oder dünne Filme und Kristalle wachsen. Dies spielt besonders in der Anwendung der Forschung des IEK eine Rolle, wenn es um Festoxid-Brennstoffzellen oder ultradünne Solar- zellen geht.

1 „Exzellente Wissenschaft im Sinne der Gesell- schaft liegt nicht nur in den relevanten Themen, sondern auch in einer möglichst effizienten Umset- zung. Hierzu gehören unmittelbar das Schaffen und Nutzen von Synergien, insbesondere im Sinne der Nachhaltigkeit. Diese zentrale Rolle muss dabei insbesondere durch Engineering-Bereiche in der Ent- wicklung für die Wissenschaft wahrgenommen werden. Die Auswahl der richtigen Methoden und Technologien ist eine Schlüsselkomponente und kann neben dem Erkenntnisgewinn zudem auch zu einem gesellschaftlich-wirtschaftlichen Nutzen führen. Diese Verantwortung versuchen wir im ZEA in unserer täglichen Arbeit bestmöglich wahrzunehmen.“

Ein Schwerpunkt in der Arbeit des IEK ist die Forschung in der Atmosphäre. Das Verständ- nis darüber, wie die oberen und unteren Schichten der Lufthülle unserer Erde – und vor allem die Stoffe darin – funktionieren und zu- sammenwirken, ist maßgeblich für ein tiefgreifendes Verständnis des gesamten Klimawandels. Die Forschungsergeb nisse aus Jülich helfen, Modelle zu verfeinern, Frühwarnsys- teme zu schaffen und Strategien gegen die Erd- erwärmung zu entwickeln. So trat das Forschungs- flugzeug HALO im März und April seine ersten Messflüge an. Die gesammelten Daten sollen hel- fen, Klimamodelle genauer und zuverlässiger zu gestalten. Im Juni 2014 konnten so zusammen mit

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