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Archiv "Die Zinsen sinken" (19.11.1982)

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Hinweise •Anregungen

Buchbesprechungen WIRTSCHAFT

Sozialpolitik

Gesundheitspolitik

Hans Dieter Meyer: Ratge- ber Versicherung, mehr Wissen spart Geld, Verlag für Versicherungsinforma- tionen, Hamburg, 1982, 175 Seiten, broschiert, 18,50 DM

Der Verfasser fordert zu ei- nem kritischen Überprüfen der privaten Versicherun- gen auf. Neben einer Reihe von Grundregeln für ver- nünftiges Versichern ent- hält die Broschüre eine Fülle praktischer Beispiele zu allen Bereichen, in de- nen man sich zu versichern pflegt: von der Haftpflicht über den Rechtsschutz bis zur Alters- und Krankheits- absicherung. Die Veröf- fentlichung steht im Zu- sammenhang mit der Grün- dung eines „Bund der Ver- sicherten e. V.", der durch öffentliche Informationen und Beratung seiner Mit- glieder zum vorsichtigen Umgang mit Versicherun- gen animiert. Meyer ist ei- ner der Initiatoren dieser Schutzgemeinschaft. NJ

Tuberkulosehilfe im Rah- men des Bundessozial- hilfegesetzes, Kommentar von F. Luber, 68. Er- gänzungslieferung, Verlag R. S. Schulz, Percha, Preis der Neuerscheinung 43,— DM, Preis des Werkes einschließlich dieser Er- gänzung 82,50 DM

Diese Lieferung bringt das Jugendwohlfahrtsgesetz in der Fassung vom 25. 4. 1977. Von den Ver- fahrensvorschriften wur- den berücksichtigt Ände- rungen im Gerichtsverfas- sungsgesetz sowie zahlrei- che Änderungen der ZPO einschließlich der Vereinfa- chungsnovelle.

Friedrich Kampelmann Köln

Uür sein in festverzinsli- chen Wertpapieren an- gelegtes Geld konnte der Kapitalanleger im Herbst 1981 noch eine Rendite von 12 Prozent erzielen.

Der Kreditzins lag noch hö- her. Seitdem sind die Zin- sen deutlich, wenn auch mit zwei ausgeprägten Rückschlägen, gesunken.

Heute liegt der Kapital- marktzins unter 8 Prozent, die effektiven Hypotheken- zinsen liegen bei 9 Prozent.

Bei einem derartig stark ermäßigten Zinsniveau taucht natürlich die Frage auf, ob sich dieser Trend weiter fortsetzt oder ob nicht schon das Zinstal in Sicht ist, was sowohl die Kapitalanleger als auch die Kreditnehmer zum Umden- ken zwingen müßte. Die Strategie für 1983 steht zur Diskussion.

Sowohl die fünf Wirt- schaftsweisen als auch die führenden deutschen Wirt- schaftsforschungsinstitute haben ihre Herbstgutach- ten vorgelegt, die bereits einen strengen wirtschaftli- chen Winter erahnen las- sen. Wenn nicht alles täuscht, wird das preisbe- reinigte Bruttosozialpro- dukt 1983 selbst im gün- stigsten Fall nur unwesent- lich größer sein als 1982.

Angesichts der dunklen Wolken am Konjunkturhim- mel sind noch niedrigere Zinsen sicherlich wün- schenswert. Eine Schlüs- selposition hält dabei die Bundesbank als Hüterin der Währung und damit als zuständige Stelle für einen stabilen Geldwert. Von der bis Ende 1983 sich auf etwa 3,5 Prozent zurückbilden- den Inflationsrate sind kei- ne Störeinflüsse zu erwar- ten. Von der Inflationsseite aus betrachtet, hat die Bundesbank die Möglich- keit, die kurzfristigen Zin- sen tatkräftig wie in den letzten Monaten zu senken.

Dabei wird sie auf außen- wirtschaftliche Rücksich-

Die Zinsen sinken

Konsequenzen

für Kapitalanleger und Kreditnehmer

ten weitgehend verzichten können, da mit den Zins- senkungen in den USA ein weltweiter Zinssenkungs- prozeß in Gang gesetzt worden ist und der DM- Wechselkurs gegenüber dem Dollar als Folge des Abbaus des deutschen Lei- stungsbilanzdefizits sich stabilisiert hat und sich eventuell sogar wieder bes- sern kann.

Die weiter sinkenden kurz- fristigen Zinsen werden auch die langfristigen Zin- sen mit nach unten ziehen.

Die hohen Defizite in den Staatshaushalten — allein beim Bund werden es 1983 rund 40 Milliarden DM sein

— werden den Rückgang der langfristigen Zinsen aber behindern. Hinzu kommt, daß inzwischen ein erheblicher Umschul- dungsbedarf sowohl bei privaten als auch bei staat- lichen Kreditnehmern ent- standen ist. Die Finanzie- rung privatwirtschaftlicher Investitionen wird dagegen kaum zu einer Belastung werden.

Die Tendenz scheint relativ einfach abschätzbar zu sein; schwieriger ist dage- gen die Quantifizierung dieser Entwicklung. Unter der Voraussetzung einer sich bis auf 3,5 Prozent zu- rückbildenden Inflationsra- te und einer sich auf etwa 3 bis 3,5 Prozent zurück- bildenden Realverzinsung ist ein Zinssenkungsspiel- raum für den Kapitalmarkt- zins am langen Ende von

rund 1 bis 1,5 Prozentpunk- ten zu sehen. Ende 1983 dürfen also Kapitalmarkt-

zinsen zwischen 6,5 Pro- zent und 7 Prozent erwartet werden. Der Weg zu dieser Zielgröße wird dabei si- cherlich nicht — ähnlich wie in diesem Jahr— ohne kurz- fristige Rückschläge erfol- gen.

Die Geldmarktzinsen dürf- ten als Folge von weiteren schrittweisen Leitzinssen- kungen der Bundesbank deutlich unter die 6-Pro- zent-Marke fallen.

Das Zinssenkungspotential ist also keineswegs ausge- schöpft. Es ist allerdings deutlich geringer als 1982.

Bei einer Verstärkung der wirtschaftlichen Auftriebs- kräfte 1984 scheint mit den genannten Zahlen das Zinstal erreicht. Welche Konsequenzen haben Kapi- talanleger und Kreditneh- mer daraus zu ziehen?

Der Kauf von festverzinsli- chen Wertpapieren bleibt interessant. Der Anleger, der Rentenpapiere kauft und bis zur Endfälligkeit ins Depot legt, sollte ange- sichts des bereits stark ge- drückten Zinsniveaus der- zeit Laufzeiten von etwa drei oder vier Jahren kau- fen. Mit sinkendem Zinsni- veau sollten die Laufzeiten entsprechend verkürzt wer- den. Der flexible Anleger, der bei niedrigen Zinsen steuerfreie Kursgewinne kassieren will, kann durch- aus zunächst noch länge- re Laufzeiten akzeptieren, muß aber auch im weiteren Verlauf des Jahres 1983 auf eine deutliche Verkürzung der Laufzeiten achten. Der Kreditnehmer hat bei der aufgezeigten Zinsperspek- tive sicherlich noch einige Monate Zeit, um sich bei niedrigen Zinsen längerfri- stig zu binden. Kreditneh- mer und Kapitalanleger werden im Laufe des Jah- res 1983 einen Strategie- wechsel vornehmen müs- sen.

Diplom-Volkswirt Manfred Ballensiefen

80 Heft 46 vom 19. November 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe B

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