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Archiv "Bundesschatzbriefe: Mit den Zinsen auf der Höhe der Zeit" (02.05.1997)

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V

erläßlichkeit und Flexi- bilität sind Eigenschaf- ten, die der Anleger in so unübersichtlichen Zeiten wie der Vor-Euro-Phase schätzt. Verläßlichkeit eben- so wie in hohem Maße Flexi- bilität bieten Schatzbriefe.

Die Laufzeiten sind mit sechs beziehungsweise sieben Jah-

ren lang genug, um einen soli- den Ertrag zu gewährleisten, aber auch kurz genug, um sie problemlos in das Gesamt- konzept der Vermögenspla- nung zu integrieren. Dazu kommt die Möglichkeit der vorzeitigen Rückgabe: be- reits nach dem ersten Zins- laufjahr können monatlich

bis zu 10 000 DM wieder flüs- sig gemacht werden. Der An- leger bekommt dann das wie- der, was er eingezahlt hat, plus aufgelaufene Zinsen.

Gebühren fallen dann nicht an, wenn die Bundestitel bei

der Bundesschuldenverwal- tung in die Depotbetreuung gegeben werden.

Schätzchen gibt es in zwei Varianten. Die jährlich aus- geschütteten Zinsen des Typs A können Jahr für Jahr mit den Steuerfreibeträgen ver- rechnet werden, die des Typs B, dessen Zinsen angesam- melt und bei Rückzahlung des Kapitals (ob vorzeitig oder nur bei Endfälligkeit) gutgeschrieben werden, nur im Jahr, in dem sie dem Anle- ger zufließen.

Die jüngste Schatzbrief- Emission (Serie 1997/3 und 4) bringt für das erste Jahr drei Prozent Zinsen, für das zwei- te 3,75, für das dritte 4,5, für das vierte Jahr 5,25, für das fünfte 6,25 und im sechsten Jahr 7,0 Prozent. Für das siebte Jahr (nur Typ B) bringt sie ebenfalls sieben Prozent und damit Endrenditen von 4,85 Prozent (Typ A) und 5,24 Prozent (Typ B).

Zur Zeit sind die Zinsen nirgends üppig, jedenfalls nicht bei praktisch risikolo- sen Anlagen. Was für Bun- desschatzbriefe gezahlt wird,

ist der Marktlage angepaßt und gilt so lange, bis sich das allgemeine Zinsniveau än- dert. Steigt der Marktzins, steigen auch die Zinsen der Schätzchen. Manchem Ren- ditejäger stellt sich dann die Frage, ob durch Umtausch mehr herauszuholen ist. Da sich Zinsanpassungen in ver- gleichsweise kleinen Schrit- ten vollziehen, andererseits aber der Anleger mit seinen neuen Papieren wieder vor der Einjahreshürde steht, sollte ein solcher Aus- oder Umstieg gut bedacht werden.

Schätzchen sind anleger- freundlich gestückelt. Der

Mindestnennwert beträgt 100 DM. Das sollte allerdings kei- ne Aufforderung sein, nun hundertmarkweise zu kau- fen, zumindest nicht bei der Erstanlage. Ein Depot, das weniger als 1 000 DM beträgt, rechnet sich jedenfalls dann nicht, wenn es bei einer Ge- schäftsbank unterhalten wird (für Kleindepots gelten Min- destgebühren). Andererseits muß sich kein Anleger auf Mindestanlagesummen von 5 000 DM und mehr einlas- sen. Die Hundert-Mark- Stückelung erweist sich auch dann als äußerst probat, wenn es um die Anlage von

„krummen“ Summen geht.

Depots in allen Größen

Die Bundesschuldenver- waltung betreut Depots mitt- lerweile in allen Größenord- nungen. Der Vorteil: Nicht nur die Depotgebühren ent- fallen, auch vorzeitige Rück- gabe und Umtausch sind gra- tis. Auch Portokosten wer- den nicht berechnet. Viel A-1210 (54) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 18, 2. Mai 1997

V A R I A GELDANLAGE

Bundesschatzbriefe galten zunächst als eher kurzlebige Exoten. Inzwischen steigen die Umlaufzahlen kontinuierlich, und der Begriff

„Bundesschatzbrief“ geistert sogar schon – letzter Beweis der Popularität – durch rheini- sche Büttenreden. Wie kommt’s?

Bundesschatzbriefe

Mit den Zinsen auf der Höhe der Zeit

Zeichnung: Karl Gerd Striepecke/CCC

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Bürokratie ist nicht zu be- fürchten: Mit dem Kaufauf- trag erteilt der Bankkunde die Weisung, die Papiere auf ein zu eröffnendes Konto bei der Bundesschuldenverwal- tung zu übertragen. Mit dem Ausfüllen des Kontoeröff- nungsantrags, auf dem die Hausbank seine Unterschrift (gebührenfrei) bestätigt, sind für den Anleger die erforder- lichen Schritte getan. Er be- kommt dann aus Bad Hom- burg die Kontonummer.

Wichtig: Gekauft werden kann nach wie vor nur über die Hausbank und über Lan- deszentralbanken.

Der Wertpapierkauf über eine Landeszentralbank wird übrigens einfacher. Es ist jetzt möglich, Schätzchen und eine Reihe anderer Bundestitel per Dauerauftrag zu ordern.

Die meisten Landeszentral- banken bieten diesen Service an. Es ist dabei nicht erfor- derlich, ein Konto bei ihnen zu unterhalten; es muß nur si- chergestellt sein, daß der Kaufpreis rechtzeitig eingeht.

Zur Zeit besteht bundesweit noch kein einheitliches Ver- fahren. Interessierte Anleger sollten sich an das für sie in Frage kommende Institut wenden und die Details erfra- gen. Hannelore Hölbüng

A-1211 Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 18, 2. Mai 1997 (55)

V A R I A GELDANLAGE

Z

u den interessanten An- geboten ausländischer Versicherer in der Bun- desrepublik Deutschland zählt eine Vertragsart, die von der 170 Jahre alten britischen

„Standard Life“ – mit über drei Millionen Kunden-Poli- cen eine der weltweit größten Versicherungsgesellschaften – unter dem Namen „Indax“

auf den deutschen Markt ge- bracht wurde. Es handelt sich um eine indexgebundene Le- bensversicherung, die in DM geführt wird und deren Wertentwicklung sich nach

dem Deutschen Aktienindex (Dax) richtet.

Bei einer klassischen Kapital-Lebensversicherung werden die Prämienzahlun- gen lediglich versicherungsin- tern in Spar-, Risiko- und Ko- stenanteil gesplittet, so daß der Kunde praktisch keinerlei Übersicht über die aktuelle Höhe seines Sparkapitals hat.

Hingegen erfolgt bei der In- dax-Versicherung eine detail- lierte Trennung.

Aus der Gesamtprämie werden zunächst die Kosten für die Verwaltung und die

Risikoabsicherung herausge- rechnet, wobei von der Ge- sellschaft als Durchschnitts- satz hierfür zwischen 4,5 und 5,5 Prozent der Gesamtprä- mie kalkuliert werden. Der Sparanteil, also die verblei- benden 94,5 bis 95,5 Prozent der Gesamtprämie, wird in deutschen Standardaktien in- vestiert. Die Aufteilung er- folgt dabei analog zur Struk- tur des Dax.

Andante und Allegro

Für den Kunden selbst wurde das Verfahren derart vereinfacht, daß bereits bei Vertragsbeginn jeder Tranche eine feste Gewinnbeteiligung für den Sparanteil der Prämie vereinbart wird. Hierzu bietet Standard Life zwei Vertrags- modelle:

1Beim Modell „Andan- te“ ist eine zwölfjährige Ver- tragslaufzeit vorgesehen. Die Beitragszahlung ist auf fünf Jahre verkürzt. Der Kunde wird mit 69 Prozent an einer eventuellen Steigerung des Dax beteiligt. Zum Ende je- des Versicherungsjahres wird nun die Wertsteigerung des Dax errechnet und mit dem Gewinnbeteiligungssatz so-

Der jahrzehntelang von allen ausländischen Einflüssen abge- schottete deutsche Versicherungsmarkt erlaubte es, Kunden mit ertragsschwachen Lebensversicherungspolicen, unzumutbaren Vertragsbedingungen und beschämenden Schadensabwicklun- gen abzuspeisen. Seit der Freigabe des Marktes hat sich das geändert: Deutsche Anleger können jetzt auch problemlos bei ausländischen Anbietern abschließen, die oftmals – aber auch nicht immer – durchaus interessante Produkte offerieren.

Lebensversicherung

Wertentwicklung

nach dem Dax

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wie dem Sparbeitrag multipli- ziert. Hat der Kunde also zum Beispiel 10 000 DM Sparbei- trag geleistet und ist der Dax im abgelaufenen Jahr um 20 Prozent gestiegen, erhält der Kunde eine Gewinngutschrift von 1 380 DM. Ist der Dax al- lerdings zurückgegangen, er- folgt für das jeweilige Jahr keine Gewinngutschrift. Al- lerdings bleiben auch frühere Gewinnbeteiligungen unan- getastet.

1 Beim Modell „Alle- gro“ wird der Kunde mit 73 Prozent (12 Jahre Lauf- zeit, regelmäßige Beitrags- zahlung), 77 Prozent (fünf Jahre Laufzeit, Einmalzah- lung) oder 92 Prozent (12 Jahre Laufzeit, fünf Jahre Einzahlung) an einer Wert- steigerung des Dax beteiligt.

Die Berechnung der Wert- steigerung erfolgt –- und dies ist der Hauptunterschied ge- genüber dem Modell „An-

dante“ – auf Basis des täglichen Mit- tels der Dax-Wer- te für die letzten 24 Monate der Vertragslaufzeit, bei einem Fünf- Jahres-Vertrag auf Basis des tägli- chen Mittels der Dax-Werte der letzten 12 Monate der Vertragslauf- zeit. Dieser Mit- telwert wird mit den Ausgangswer- ten der einzelnen Jahre verglichen und – sofern posi- tiv – mit dem Ge-

winnbeteiligungsfaktor und dem Sparbeitrag der jeweili- gen Jahre multipliziert.

Größtes Risiko dieser neuartigen Versicherungs- form ist, daß der Dax über viele Jahre stagniert oder gar nachgibt. In diesem Fall er-

hält der Kunde weder eine Verzinsung noch eine Ge- winnbeteiligung, sondern le- diglich sein eingezahltes Kapital wieder zurück. Aller- dings – und darin unter- scheidet sich die Policenart von einer fondsgebundenen Lebensversicherung – be- schränkt sich das Risiko auf den Ertrag. Denn schließlich muß der Kunde im Fall einer schwachen Börse nicht am Verlust teilhaben.

Renditen über sieben Prozent

Für die Vergangenheit er- rechnet Standard Life über- aus interessante Ertragssätze.

Beim Modell „Andante“

konnte ein Kunde mit fünf Jahresraten à 20 000 DM nicht nur ein Sparkapital von 95 000 DM aufbauen, son- dern in 12 Jahren auch eine Gewinngutschrift von immer- hin 108 067 DM erzielen – und dies, obwohl der Dax in vier der 12 Jahre rückläufig war und damit in diesen Jah- ren keine Gewinnbeteiligung ausgezahlt wurde. Dies ent- spricht einer Rendite auf das eingezahlte Sparkapital von immerhin 7,83 Prozent oder einer Gesamtrendite auf alle Einzahlungen von 7,3 Pro- zent.

Aber auch die Ablaufzah- len für das Modell „Allegro“

sind durchaus interessant.

Für einen 12jährigen Vertrag mit fünfjähriger Beitragszah-

lung mit jeweils 20 000 DM errechnet das Unternehmen eine Ablaufleistung von 191 661 DM. Dies entspricht einer Sparkapital-Rendite von 7,22 Prozent oder einer Gesamtrendite auf das einge- setzte Kapital von 6,7 Pro- zent. Dies ist immer noch deutlich mehr als bei einer vergleichbaren Kapital-Le- bensversicherung mit glei- cher Laufzeit.

Nichts für Erstanleger

Verbunden ist auch die In- dax-Versicherung – die ledig- lich von einer handverlese- nen Auswahl erfahrener Ver- sicherungsmakler vertrieben werden darf – mit allen ande- ren Komponenten einer Le- bensversichung: die Todes- fall-Leistung beträgt entwe- der 60 Prozent der Prämien- summe oder – sofern höher – 105 Prozent des Marktwertes der eingezahlen Sparbeiträ- ge, die Ablaufleistung bleibt nach geltendem Recht bei al- len 12 Jahre laufenden Ver- trägen steuerfrei. Möglich sind auch vorzeitige Verfü- gungen zum aktuellen Zeit- wert. Allerdings unterliegen entsprechende Auszahlun- gen dann der Kapitalertrag- steuer.

Die neuartige Versiche- rungsform, die auch von an- deren Gesellschaften in ab- sehbarer Zeit angeboten wer- den dürfte, eignet sich in er- ster Linie für Anleger, die be- reits ausreichend vorgesorgt haben, aber dennoch auf der Suche nach einer möglicher- weise überdurchschnittlich rentablen und – vor allem – steuerbegünstigten Form der Geldanlage sind. Entschei- dend für die Kundenfreund- lichkeit ist in erster Linie der Grad der Gewinnbeteiligung.

Je weniger der Kunde an In- dexveränderungen partizi- piert, um so ungünstiger ist der Vertrag im Vergleich bei- spielsweise zu einem Fonds- sparplan, dessen Erträge dem Anleger voll zugute kommen, allerdings auch voll steuer- pflichtig sind. Peter Jobst A-1212 (56) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 18, 2. Mai 1997

V A R I A GELDANLAGE

© Tinus Otto

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