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ie Renditeimmobilie ge- rät nach Aussage von Günther Teufel, dem Geschäftsführer der Beth- mann Vermögensbetreuung GmbH in Frankfurt/M., als Anlagealternative wieder mehr in den Blickpunkt. Ge- tragen wird diese Entwick- lung nicht zuletzt von den außergewöhnlich niedrigen Zinsen und den noch günsti- gen Preisen auf den Immobi- lienmärkten. So findet man derzeit nach Teufels Worten im historischen Rückblick die nahezu einmalige Situation vor, „daß bei vielen am Markt angebotenen Immobilien der laufende Mietertrag aus- reicht, um den bei einer 100- Prozent-Finanzierung anfal- lenden Zins- und Tilgungs- aufwand zu decken“.Mit Einführung des Euro ergeben sich durch Wegfall des Währungsrisikos gänzlich
neue Anlagechancen auf den europäischen Immobilien- märkten. Aber auch Immobi- lienanlagen in den USA ge- winnen für Teufel einen neu- en Stellenwert für denjeni- gen, der dem Euro nicht traut.
Die Immobilieninvestiti- on ist für Dr. Sieghardt Ro- metsch, den Sprecher der per- sönlich haftenden Gesell- schafter des Bankhauses Trinkaus & Burkhardt in Düsseldorf, historisch gese- hen sicherlich eine klassische Form der Kapitalanlage. Die alte Regel, wonach ein Drit-
tel eines Vermögens in Haus- und Grundbesitz zu investie- ren ist, habe für viele Investo- ren bis zum heutigen Tag ihre Gültigkeit behalten. Ob die- ser oder ein anderer Anteil allerdings richtig ist, hänge wie bei allen Kategorien der
Vermögensanlage vom Ein- zelfall ab. Betrachte man den Gesamtmarkt der Kapitalan- lagen mit immer umfangrei- cheren und komplizierteren Finanzinstrumenten, so neh- me der Haus- und Grundbe- sitz zunehmend die Funktion eines stabilisierenden Faktors und der mittel- bis langfristi- gen Perspektive ein.
Die aktuelle Marktsituati- on bei Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen macht auch nach Auffassung des Rings Deutscher Makler (RDM) in Hamburg die Ei- gentumsbildung zur Zeit be- sonders attraktiv. So würden sich beste Voraussetzungen für den Umzug aus der Miet- wohnung ins Eigenheim bie- ten. Während dabei im Rand- bereich der Großstädte sowie in Klein- und Mittelstädten das eigene Haus im Mittel- punkt des Interesses stehe, bilde in den Großstädten die Eigentumswohnung zur Zeit die besten Voraussetzungen, Immobilieneigentümer zu werden. So liegen nach den
neuesten Marktdaten des RDM die Preise für Eigen- tumswohnungen – mittlerer Wohnwert, 70 Quadratmeter, drei Zimmer, Verkauf aus dem Bestand – in den Groß- städten durchschnittlich unter 2 800 DM je Quadratmeter.
„Dies ist das niedrigste Preis- niveau seit Anfang der 90er Jahre“, betont der RDM.
Unter den Ersterwerbern liegt der Anteil der Haushal- te, die weniger als 4 000 DM netto monatlich zur Verfü- gung haben, inzwischen bei rund 30 Prozent. „Eine für
sie maßgeschneiderte Eigen- heimförderung, anhaltend niedrige Zinsen und preis- werte Bauweisen – das alles sorgt dafür, daß wir vor einer Dekade des Wohneigentums stehen“, sagte vor kurzem Dr.
Christian Badde, Mitglied der Geschäftsleitung der LBS Westdeutsche Landesbau- sparkasse in Münster.
Immobilien werden ge- mäß der Deutschen Bank Bauspar AG in Frankfurt/M.
in Zukunft stärker als andere Anlagen für die private Al- tersvorsorge an Bedeutung gewinnen. Denn bei den Vorstellungen der Bevölke- rung sei bei Immobilien eine beträchtliche Kluft zwi- schen Idealvorstellungen und realem Besitz festzustellen.
Nach einer Umfrage des Em- nid-Instituts halten nämlich 75 Prozent der Bevölkerung Immobilien für die private Altersvorsorge für besonders geeignet. Doch nur rund 26 Prozent haben Immobilien für die eigene Alterssiche- rung bereits erworben. OHM A-866 (62) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 13, 2. April 1999
V A R I A WIRTSCHAFT
Renditeimmobilien
Mietertrag kann die Finanzierung decken
Zinsen gesunken
Die Hypothekenzinsen mit fünfjähriger Festschrei- bung sind Anfang Februar 1999 auf einen Mittelwert von 4,3 Prozent zurückgegangen, nachdem sie vier Wochen zu- vor noch 4,53 Prozent betragen hatten. Nach einer Markt- untersuchung der FMH-Finanzberatung in Frankfurt/M.
lag die Spanne beim Effektivzins zwischen 3,96 und 4,75 Prozent. Besonders günstig waren traditionsgemäß die Hypothekenzinsen der Lebensversicherungen. Derzeit wird oft auch eine längere Zinsbindung empfohlen. Wer sie wählt, findet bei zehn Jahren einen Mittelwert von 4,86 Prozent und bei 15 Jahren von 5,25 Prozent vor. OHM