Tsunami-Opfer
Zu dem Beitrag „Deutsche Tsunami- Opfer: Verletzungsmuster und Wundmanagement“ von Dr. med.
Sven Gregor und Dr. med. Marc Maegele in Heft 18/2005:
Häufigere Anwendung der VAC-Therapie
Mittels der bei der Versorgung von Tsunami-Opfern einge- setzten VAC-Therapie ist nach- gewiesenermaßen sowohl bei kontaminierten/kolonisierten als auch infizierten Wunden eine über 50-prozentige signi- fikant schnellere Keimreduk- tion möglich. Auch gelingt mit dieser Methode eine gegebe- nenfalls bis zum Gewebsde- fektverschluss reichende signi- fikant schnellere Granulati- onsgewebeneubildung. Alle diese Effekte sind vor allem auch bei MRSA-kolonisierten oder infizierten Wunden zur Eradikation des Keims geeigne- te beziehungsweise erwünsch- te Eigenschaft. Mittels Vaku- umversiegelung/VAC-Thera- pie gelingt eine Wundokklu- sion, die geeignet ist, eine Keimverschleppung – wie hy- gienisch erforderlich – zu er- schweren beziehungsweise zu verhindern. Dies ist besonders auch bei ambulant behandel- ten Patienten ein wichtiger Aspekt. Bedauerlicherweise ist im ambulanten Bereich die Versorgung mit der VAC-The- rapie noch nicht allgemeiner Usus, obwohl gerade hier ein Schutz vor Keimverschlep- pung erreicht werden könnte.
Generell ist beim Umgang mit ambulanten Patienten mit chronischen Wunden eine weit verbreitete hygienische Unsi- cherheit vorhanden. Dazu gehört zum Beispiel die irrige Meinung, Abstriche würden
die Keimbesiedelung exakt wie- dergeben. Oder die Meinung, ambulant müssten keine be- sonderen Hygienemaßnahmen zu treffen sein. Hinzu kommt oft auch eine fehlende Infor- mation der weiterbehandeln- den Ärzte über die Keimlage, wenn Patienten aus stationä- rer Behandlung entlassen wer- den. Gerade bei MRSA-kolo- nisierten Wunden werden im häuslichen Bereich bestenfalls gelegentlich die hygienisch er- forderlichen Maßnahmen ge- troffen. Damit werden Famili- enangehörige und Besucher zu unfreiwilligen Multiplikatoren, was das ambulant erworbene Auftreten von cMRSA erklärt.
Hier kann die VAC-Therapie einen wünschenswerten und kosteneffizienten Beitrag zur Lösung des Problems liefern.
Dr. Walter Wetzel-Roth, Hindenburgstraße 1, 86807 Buchloe
Medizinstudium
Zu dem Beitrag „Renaissance der Vorlesung“ von Dr. med. Guido Grass et al. in Heft 23/2005:
Überflüssiger Artikel
Bekanntermaßen stellt die Hauptvorlesung eine der inef- fizientesten Formen der Wis- sensvermittlung dar und sollte nicht mit einer modernen Me- thode der Wissensaneignung und -erweiterung vermengt werden. Die Methode der Evidence based Medicine ver- dient eher attraktive Seminar- angebote und nicht den Brems- klotz einer Hauptvorlesung.
Man schickt auch kein Braue- reipferd zum Hindernisren- nen! Wieder ein überflüssiger Artikel.
Dr. Christian Lüders,Große Allee 30, 34454 Bad Arolsen
Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 33⏐⏐19. August 2005 AA2231
B R I E F E
Anonym
Die Redaktion veröffentlicht keine ihr anonym zugehen- den Zuschriften, auch keine Briefe mit fingierten Adres- sen. Alle Leserbriefe werden vielmehr mit vollem Namen und voller Anschrift gebracht. Nur in besonderen Fällen können Briefe ohne Namensnennung publiziert werden – aber nur dann, wenn intern bekannt ist, wer geschrieben
hat. DÄ