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Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 34–3525. August 2008M E D I Z I N
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Prof. Dr. med. Jürgen Krämer Institut für Wirbelsäulenforschsung an der Ruhr Universität Bochum Viktoriastraße 66–70 44787 Bochum
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Dtsch Arztebl 2008; 105(34–35): 596–8 DOI: 10.3238/arztebl.2008.0596
The English version of this article is available online:
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REFERIERT
Silberhaltige Wundauflagen bei infizierten Wunden?
Die Behandlung infizierter Wunden unterliegt zweifelsfrei Modeströmun- gen und reicht von Alginaten über Hydrokolloide bis zu silberhaltigen Wundauflagen, denen eine bakterizide Wirkung und die Verhinderung ei- ner Resistenzentwicklung nachgesagt werden.
Die Autoren werteten randomisierte kontrollierte Studien (RCT) an Er- wachsenen aus, die an offenen infizierten Wunden (Ischämie, Diabetes, Verbrennung, Trauma, Decubitus, Operationswunde) litten und bei denen topisches Silber oder silberhaltige Wundauflagen verglichen wurden.
Primäre Zielgröße waren eine komplette Heilung oder Veränderungen der Wundfläche. Die Einschlusskriterien erfüllten nur 3 zwischen 2005 und 2006 publizierte vierwöchige Studien mit insgesamt 847 Teilnehmern.
Eine Metaanalyse war nicht möglich, da alle Untersuchungen verschiede- ne Wundauflagen miteinander verglichen.
Die erste Studie (n = 129) verglich einen mit ionischem Silber im- prägnierten Hydrokolloidverband mit einer Polyurethan-haltigen Weich- schaumkompresse. Nach dieser Behandlung waren jeweils 5 Wunden
(8 %) komplett abgeheilt. In der ersten Gruppe war die mediane Wund- fläche deutlich kleiner geworden (um 45,2 versus 25,4 %; p = 0,034), der Anteil der Patienten mit Wundsekretion war geringer geworden (19 versus 49 %; p = 0,002).
In der zweiten Studie (n = 99) wurde eine silberhaltige Alginat-Wund- auflage mit einer Alginat-Wundauflage verglichen. In beiden Gruppen heilten nur jeweils 1 von 48 beziehungsweise 51 Ulzera ab. Die absolute Reduktion der Wundfläche wurde ebenfalls nicht signifikant beeinflusst.
In der dritten Studie (n = 619) wurde der Hydrokolloidverband mit der besten verfügbaren Wundversorgung (in 53 % der Fälle Schaumstoff und Alginat, in 17 % Silber, in 12 % Hydrokolloid) verglichen. Zum Studi- enende war die relative Reduktion der medianen Wundfläche in der Hy- drokolloidverband-Gruppe größer (47 versus 32 %; p = 0,0019), ein Verbandswechsel war in dieser Gruppe seltener notwendig (3,1 versus 2,1 Tage; p = 0,0001).
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die wenigen Studien mit zu kurzer Laufzeit insgesamt eine ungenügende Evidenz liefern, um silberhalti- ge Wundauflagen zur Behandlung infizierter Wunden zu empfehlen. w Vermeulen H et al.: Topical silver for treating infected wounds. Cochrane Database Syst Rev 2007 (1): CD005486
E-Mail: vermeulen@amc.nl