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Archiv "Anonym" (11.04.2003)

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tionskollegs sind an einigen wenigen Medizinischen Fa- kultäten, insbesondere aber an der Medizinischen Hoch- schule Hannover bereits ver- wirklicht.

In einem interdisziplinären, internationalen Programm durchlaufen Mediziner nach einer hervorragenden experi- mentellen Doktorarbeit und Abschluss ihres Staatsex- amens zusammen mit Natur- wissenschaftlern nach Able- gen ihres Diploms eine ver- tiefende Ausbildung in mole- kularer Medizin, um nach ei- nem strukturierten Curricu- lum und anspruchsvoller ex- perimenteller Projektarbeit nach drei Jahren mit dem Ph.D. abzuschließen.

Neun biomedizinische Pro- gramme haben sich inzwischen zu einer Arbeitsgruppe „Medi- zinische PhD-Programme“ or- ganisiert.Was jedoch in Zeiten knappen Geldes hier insbe- sondere fehlt, ist, für solche

medizinischen Promotionspro- gramme die entsprechende Bereitstellung von Geldern entweder an den Universitä- ten selbst (wo dies heute sehr schwer ist) oder durch die Länder bzw. das BMBF.

Ob solche Programme gleich die traditionelle medizinische Doktorarbeit – immerhin werden hier auch an vielen Stellen hervorragende wis- senschaftliche Leistungen er- bracht – völlig infrage stellen müssen, muss gegenwärtig noch dahingestellt bleiben.

Näheres zu dem Programm unter www.mh-hannover.de/

studium/phd.

Prof. Dr. med. R. E. Schmidt, Klinische Immunologie der Medizinischen Hochschule Hannover, Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover

Krankenhaus

Zu dem Status-Beitrag „Verwal- tungsaufwand im Krankenhaus:

Urstände der Bürokratenseele“ von Dr. med. Karlheinz Westermann in Heft 6/2003:

Zustimmung

Der Kritik von Dr. Wester- mann ist uneingeschränkt zu- zustimmen, dass den Ärzten immer mehr „Zahlenmüll“

abverlangt wird und dass man den Ärzten ein „ver- ständliches und praktikables Abrechnungssystem“ anbie- ten sollte. Der Beitrag hätte es allerdings verdient, auf den ersten Seiten des DÄ ab- gedruckt und nicht auf den letzten Seiten „versteckt“ zu werden.

Die „Experten“, die über Po- litik und Verbände die Kran- kenhauslandschaft ruinieren und den Krankenhausärzten in höchstem Maße die Ar-

beitslust vermiesen, sind – so muss man es leider verdeutli- chen – „Fallpauschalenfinan- zierungsidioten“, „Qualitäts- sicherungsidioten“ und „Da- tenübermittlungsidioten“.

Peter Tischmann,Geschäftsführer St.

Clemens Hospitale Sterkrade gGmbH, Wilhelmstraße 34, 46145 Oberhausen

Bedingungen stellen

. . . Eine aktuelle Erhebung am Kantonspital Basel hat gezeigt, dass allenfalls 30 % der Arbeitszeit eines Arztes tatsächlich medizinischer Versorgung zugeordnet wer- den können. In der jetzt an- stehenden Umstellungsphase auf das DRG-System wird sich dies möglicherweise A

A982 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 1511. April 2003 B R I E F E

Anonym

Die Redaktion veröffentlicht keine ihr anonym zugehen- den Zuschriften, auch keine Briefe mit fingierten Adres- sen. Alle Leserbriefe werden vielmehr mit vollem Namen und voller Anschrift gebracht. Nur in besonderen Fällen können Briefe ohne Namensnennung publiziert werden – aber nur dann, wenn intern bekannt ist, wer geschrieben

hat.

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noch dramatisch verengen.

Dennoch: Seit vielen Jahren, zum Teil über zehn Jahre hin- aus, werden von anderen Kol- legen, z. B. den Geburtshel- fern (Perinatalerhebung) und den chirurgischen Fächern, fortlaufend Qualitätssiche- rungsprojekte für einzelne Krankheitsbilder (TEP, PTA, u. a.) von der Geschäftsstelle Qualitätssicherung Hessen (GQH) als vorgegebene Qualitätssicherungsmaßnah- me durchgeführt.

Für die Akutversorgung des Schlaganfalles sind unter Nutzung externer und aus- ländischer Arbeiten 1995 Schritte zur Ausbildung und Strukturierung eines Erhe- bungsinstrumentes für die externe Qualitätssicherung für die Akutphase des Schlaganfalles entwickelt worden, seit 1999 besteht ei- ne Vollerfassung für die be- teiligten Stroke Units (hessi- sches Modellprojekt). Die freiwillige Teilnahme von Kliniken, unabhängig von der Fachspezialität, an die- sem Projekt war von Anfang an möglich und gegeben. Die Erkenntnisse aus diesem sehr umfassenden Erhebungsin- strument sind verdichtet wor- den. Nach ausführlicher Be- ratung im Lenkungsaus- schuss (paritätisch besetzt durch die Kostenträger und die Krankenhausträger) ist der Erhebungsbogen ab 1. Ja- nuar 2003 verpflichtend flächendeckend für das Bun- desland Hessen als Qualitäts- sicherungsinstrument im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben eingeführt worden.

Die in der Akutversorgung

von Schlaganfällen eingebun- denen Kliniken, die bisher für dieses häufige Krank- heitsbild keinerlei Qualitäts- sicherung durchführen muss- ten, werden jetzt mit einem Minimal-Data-Set, wie es auch international für die Er- fassung von Schlaganfällen üblich ist, zweifelsohne mit Mehrarbeit belastet. Die Sanktionierungsmaßnahmen, die beklagt werden, treffen alle Krankheitsbilder, die in das Qualitätssicherungssy- stem eingebunden sind, nicht nur den Schlaganfall. Den Entscheidungsgremien ist das Dilemma zwischen An- forderungsprofil und den en- gen Ressourcen, insbesonde- re im Arztbereich, sehr wohl bewusst, dennoch ist es nicht vermeidbar, dass Ärzte in die aktive Gestaltung und Wei- terentwicklung zu qualifizier- ten und zumutbaren Qua- litätsinstrumenten ihre Ex- pertise zur Verfügung stellen.

Das Gewissen des Arztes als Qualitätssicherungsinstru- ment wird allenfalls vom Pa- tienten akzeptiert, im aktuel- len Gesundheitssystem hat es an Gewicht verloren. Wenn die Ärzte zum Wohle ihrer Patienten eine individuali-

sierte Therapie, letztlich die eigentliche ärztliche Lei- stung, garantieren wollen, müssen sie sich in der Dar- stellung der dazu erforderli- chen Bedingungen auf allen Gebieten den gesellschaftli- chen Anforderungen stellen . . .

Prof. Dr. med. R. W. C. Janzen, Neurologische Klinik am Krankenhaus Nordwest, Steinbacher Hohl 2–26, 60488 Frankfurt/Main

Sachdiskussion nötig

. . . Als im Projekt Beteiligte können wir die hier zum Aus- druck kommende Sorge ver- stehen, müssen aber doch ei- niges zurechtrücken. Richtig ist, dass die hessenweit voll- ständige statistische Erfas- sung wesentlicher Krank- heits- und Behandlungspara- meter beim Schlaganfall eine erhebliche Anstrengung be- deutet und dass es kaum möglich erscheint, im Kran- kenhaus für jedes relevante Krankheitsbild eine ähnlich umfangreiche Erhebung durchzuführen. Richtig ist auch, dass trotz Belastung der Ärzte ein wesentlicher Anteil der Arbeit von ihnen

geleistet werden muss. Un- richtig ist die Annahme, die

„verantwortlichen Experten“

hätten keine Patienten zu be- treuen. Das Projekt Schlag- anfall der GQH wurde von Ärzten gestaltet, die selbst Patienten versorgen und sehr wohl die Nöte der Klinikärz- te kennen. Es handelt sich auch nicht um Datenmüll.

Die Daten, die jeder teilneh- menden Klinik zur Verfü- gung stehen, wurden und werden intensiv ausgewertet und sind schon mehrfach ver- öffentlicht worden. Jedem In- teressierten, der den Auf- wand nicht scheut, steht Mit- arbeit offen. Warum dieser angeblich monströse Kraft- akt? Es hat sich gezeigt, dass die Erhebung dieser Daten, beschränkt auf einzelne Kompetenzzentren, keinen Rückschluss auf die gesamte Behandlungskette und die Qualität der Versorgung zulässt. Die Ausweitung der Erhebung auf alle Kranken- häuser ist somit Vorausset- zung für die Einschätzung der Versorgungsqualität bei Schlaganfall und zur Identifi- zierung möglicher Defizite.

Wir, die behandelnden Ärzte, definieren in diesem Projekt selbst, was wir unter Qualität verstehen, mit dem Ziel, diese Qualität möglichst flächen- deckend für die Patienten zur Verfügung zu stellen. Die Krankenhäuser können die Daten aktiv nützen zum Nachweis von Leistung und Qualität, aber auch zum Auf- zeigen von strukturellen De- fiziten, deren Behebung sie fordern können. Nicht zuletzt bieten die zusammengefass-

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 1511. April 2003 AA983

E-Mail

Briefe, die die Redaktion per E-Mail erreichen, werden aufmerksam gelesen. Sie können jedoch nur veröffentlicht werden, wenn sie ausdrücklich als „Leserbrief“ bezeichnet sind. Voraussetzung ist ferner die vollständige Anschrift des Verfassers (nicht die bloße E-Mail-Adresse). Die Re- daktion behält sich ohne weitere Mitteilung vor, E-Mail- Nachrichten, die als Leserbrief erscheinen sollen, zu

kürzen.

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ten Ergebnisse die Möglich- keit eines Dialogs mit den Kostenträgern auf dem Hin- tergrund gesicherter Erhe- bungen. Es wird auch mög- lich sein, unser so sehr ge- scholtenes Gesundheitssy- stem an einem sehr kriti- schen Beispiel mit dem ande- rer Länder zu vergleichen.

Auch hier ist es nötig, zur Sachdiskussion zurückzukeh- ren. Ist all dies der Mühe wert? Wir glauben schon.

Prof. Dr. med. von Reutern, Neurologische Klinik Bad Salzhausen, Am Hasensprung 6, 63667 Nidda Dr. med. Inga Sünkeler, Neurologische Klinik, Hubertusstraße 3–7, 35619 Braunfels

Dr. med. Gerlach,Neurologische Akutklinik Werner Wicker KG, Hardtstraße 31 A, 34596 Bad Zwesten Björn Misselwitz,Hessische Kranken- hausgesellschaft (GQH), Frankfurter Straße 10–14, 65760 Eschborn

Folterungen

Zu dem „Seite eins“-Beitrag „Ohne ärztliche Hilfe“ von Gisela Klink- hammer in Heft 11/2003:

Ärzteschaft nicht instrumentalisieren

Ihre aktuelle „Seite eins“ war längst überfällig. Nicht erst seitdem der offenbar in sei- ner Funktion überforderte Frankfurter Vize-Polizeichef Daschner generös über ge- samtgesellschaftliche Ele- mentaria hinwegsieht – und dies dazu auch noch öffent- lich darbietet –, sind Tabu- brüche und Grenzüberschrei- tungen hoffähig geworden:

Neben dem Dauerbrenner der Reproduktionsmedizin und -forschung finden, oft öffentlich kaum beachtet, Grund- und Menschenrechte tangierende Dinge vielerorts statt. Gerade in den letzten zwei bis drei Jahren war im Rahmen einiger Fernsehre- cherchen vermehrt zu erfah- ren, dass man versucht, die nicht immer problemlose Ab- schiebung mittels Ärzten zu

„autorisieren“. Da wird viel herumtelefoniert, um einen Arzt zu finden, der direkt vor der Abschiebung noch schnell bestätigen soll, dass

Herzbeschwerden und Bauchschmerzen nur „simu- liert“ sind. Am besten erst auf dem Flughafen oder gar im Flugzeug. Eine adäquate Untersuchung, unter diesen Verhältnissen ohnehin un- möglich, ist „nicht mehr ge- wünscht“, das ärztliche Pla- zet zur Abschiebung jedoch sehr wohl. Gerne werden ge- rade dafür Notärzte enga- giert. Wenn man dieses Ver- halten überspitzt deuten will, könnte man annehmen, dass den Behörden zur Abschie- bung gesicherte Vitalfunktio- nen ausreichen. Fragen des Arztes und Hinweise dessel- ben auf eine eventuell pro- blematische Situation im Zielland wertet man denn eher als Einmischung in das Abschiebegeschehen. Spielt ein Mediziner nicht mit, wird er wohl kaum erneut einen solchen Auftrag erhalten.

Kein Wunder also, dass man- cherorts schon viel telefo- niert werden muss, um über- haupt noch jemanden zu fin- den. Man kann nur hoffen, dass die Zahl an willfährigen Ärzten gering ist. Die ein- deutigen Hinweise gerade der hessischen Landesärzte- kammer und Herrn Kloibers von der BÄK waren also dringend geboten! Hoffent- lich kommuniziert sich dies über das DÄ so, dass diese Form der „Beihilfe zur Ab- schiebung“ in Europa defini- tiv nicht mehr möglich sein wird und der oftmals herr- schende Aktionismus so mancher Behörde auch ohne eine helfende ärztliche Hand auskommt. Wenn Behörden zu ihrem Verhalten offenbar nicht stehen können, sollten diese besser nicht die Ärzte- schaft dafür instrumentalisie- ren. Aber diese Versuche ha- ben ja weltweit eine lange Tradition.

G. Schuster,

11, rue Scribe, F-75009 Paris

Geistige Nebelbombe

Welch einen überflüssigen, zusammenhanglosen (Euro- pa ist Hessen!) und vom Zaume gebrochenen Artikel

präsentiert mir mein zwangs- abonniertes Blatt hier! Von welcher „Entscheidung“ ei- nes Polizisten in großer Not wird hier in überheblichem Gutmenschentum überhaupt ausgegangen? Der Men- schenrechtsfurz im Kopf der Verfasserin wird zur geisti- gen Nebelbombe. Wenn ich in keinen amerikanischen Hintern krieche, dann wenig- stens in den einer „europäi- schen Berufsordnung“? Alt- oder neueuropäisch? Darf ich bald neue Eide schwö- ren? Will ein Herr Kloiber alle Kranken der Welt auf deutsche Kosten heilen oder bloß alle kranken Asylbe- werber nach Deutschland einladen? Auf fremden Man- nes Arsch ist gut durch Feuer fahren? Mit meinem ärztli- chen Gewissen ist es jeden- falls vereinbar, Kindermör- dern den Arm zu verdrehen, um ein Kinderleben viel- leicht zu retten – nur um die- se Alternative geht es doch hier.

Dr. med. Bernd Ströhmann, Hellersdorfer Straße 77, 12619 Berlin

Sektionen

Zu dem Leserbrief „Nein, danke!“

von Dr. Stefanie Greve in Heft 9/2003:

Fragwürdig

Was ist das für eine Ethik, die darauf gründet, dass man die Studenten, die sich im Präpa- riersaal nicht würdig verhal- ten, zur Strafe durch die Prü- fung fallen lässt? Ein Verhal- tenskodex, der in die Men- schen „hineingeprügelt“ wer- den muss, kann doch nichts wert sein. Und das von Ihnen gezeichnete Bild von der Anatomin, die Prüfungen als Machtmittel missbraucht, schadet dem Ansehen des Fa- ches Anatomie vielleicht noch mehr als die manchmal fragwürdigen Aktivitäten des Gunther von Hagens.

Dr. med. Andreas Winkelmann MSc.,Institut für Anatomie AG Zell- und Neurobiologie, Universitätsklinikum Charité, Humboldt-Universität, 10098 Berlin

ADHS

Zu dem Beitrag „Aufmerksamkeits- defizit-Hyperaktivitätssyndrom:

Multimodale Behandlung“ von Pe- tra Bühring in Heft 7/2003:

Vereinbarung flächen- deckend umsetzen

Das Aufmerksamkeitsdefi- zit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) stellt gerade ange- sichts seiner vordergründig verführerisch einfachen Dia- gnosekriterien eines der dia- gnostisch anspruchvolleren Störungsbilder in der Kin- der- und Jugendpsychiatrie dar . . . Bleibt die Frage des finanziellen und formalen Rahmens für das erforderli- che umfassende und flächen- deckend notwendige Be- handlungskonzept. Nun muss nicht jedes Mal das Rad neu erfunden werden, denn seit 1996 besteht mit Abschluss der Sozialpsychiatrie-Verein- barung ein gerade für ADHS-Patienten hervorra- gend geeignetes ambulantes Angebot zur Diagnostik und Behandlung im multi-profes- sionellen Team. Mit dieser Vereinbarung wurden schon länger bestehende gesetzli- che Aufträge umgesetzt, um unter Vorgabe weitreichen- der Qualitätsstandards eine kontinuierliche, multiprofes- sionelle und wohnortnahe Betreuung für Kinder und Jugendliche, insbesondere als Alternative zur sta- tionären Behandlung, zu er- möglichen. Diese zunächst von den Ersatzkassen, später auch von den meisten Primärkassen abgeschlosse- ne Vereinbarung hat sich in- zwischen langjährig bewährt, die Behandlungsqualität ver- bessert, und vor allem wur- den die Kapazitäten erheb- lich erweitert.

Umso dringender erscheint es, dass nunmehr auch die noch verbliebenen nicht teil- nehmenden Primärkassen der Vereinbarung beitreten.

Es kann nicht angehen, dass deren Versicherte, beispiels- weise in Niedersachsen und in den meisten neuen Bun- desländern, kein vertraglich A

A984 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 1511. April 2003

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gesichertes sozialpsychiatri- sches Angebot bekommen können und die infrage kom- menden Praxen sich wegen des finanziellen Risikos scheuen müssen, ihre Be- handlungsmöglichkeiten zu erweitern. Hier müssen von- seiten des BMGS den Wor- ten endlich Taten folgen, in- dem der längst überfällige Beitritt dieser Kassen zur So- zialpsychiatrie-Vereinbarung jetzt eingefordert wird.

Oder muss doch das Rad im- mer wieder neu erfunden werden?

Dr. med. Gerd Bönner,Beet- hovenstraße 9, 34346 Hann. Münden

Schweiz

Zu dem Beitrag „Schweizer Gesund- heitswesen: Vorbild mit Selbstzwei- feln“ von Jens Flintrop in Heft 8/2003:

Beste Saat auf steinigem Boden

Die nicht-budgetierte Einzel- leistungsvergütung (a) för- dert Leistungsausweitung und Maximalversorgung, die Ex-ante-Fallpauschale im HMO-Modell (b) die opti- male Versorgung – dazwi-

schen liegen Behandlungs- Welten. Und solange (a) aus rein ökonomischen Gründen mit 98 % Marktanteil die Versorgung dominiert, kann sich die prinzipiell bessere Medizin (b) nicht durchset- zen. Die Behandlungsstrate- gie wird weiter von (a) ge- prägt, was fast zwangsläufig bei (b) zu Verlusten führen muss, da sich im HMO-Mo- dell Über- und damit Fehl- versorgung nicht lohnt. Erst wenn es für Arzt und Patien- ten auch ökonomisch Sinn macht, sich über den medizi- nischen Nutzen der Behand- lung ernsthafte Gedanken zu machen, erst wenn der

Marktanteil von (b) 20 % übersteigt, ändert sich über- haupt die Versorgungsstrate- gie der Leistungsanbieter, erst ab einem solchen Anteil kommen die Vorzüge des Sy- stems zum Tragen. Knauserig ist dabei das HMO-System nur mit Überflüssigem: Der Patient und der Beitragszah- ler und damit die gesamte Volkswirtschaft wird deshalb die zügige Einführung dan- ken. Zentrale Aufgabe der verfassten deutschen Ärzte- schaft sollte es also sein, hier einen fruchtbaren Boden für die gute Saat zu bereiten, da- mit zukünftig auch in Deutschland eine sinnvollere

Medizin betrieben werden kann.

Dr. med. Jens Lucka,

Eielkampsweg 23e, 25469 Halstenbek

Chefarzt

Zu den Stellenanzeigen im DÄ:

Betriebswirt mit medizi- nischen Kenntnissen?

Wenn man die Stellenanzeigen im DÄ liest, in denen Chefärz- te gesucht werden, so fällt auf, dass immer häufiger als wichti- ge Qualifikation „betriebswirt- schaftliches Denken“ und „un- ternehmerisches Handeln“ ge- fordert werden.Vielleicht sind dann die besonderen ärztli- chen Fähigkeiten, durch die sich ein Chefarzt auszeichnen sollte, gar nicht mehr so wich- tig, sofern nur die Kasse stimmt – durch Auswahl der richtigen Patienten – und die Verwaltung damit zufrieden gestellt werden kann.

Wenn die Entwicklung so weitergeht, wird man viel- leicht eines Tages einen „Be- triebswirt mit medizinischen Kenntnissen“ an die Spitze einer Abteilung stellen.

Dr. Helmut Ritzmann, Heuerkotten 38, 33775 Versmold

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 1511. April 2003 AA985

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