• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Typ-2-Diabetiker: Insulin glargin eignet sich als Zusatztherapie" (16.12.2005)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Typ-2-Diabetiker: Insulin glargin eignet sich als Zusatztherapie" (16.12.2005)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Nur ein Drittel der Psoriasis- Patienten sind nach einer eu- ropäischen Umfrage bei mehr als 17 000 Betroffenen mit den Therapieoptionen zufrieden;

der größte Teil wünscht sich eine weniger aufwendige und wirksamere Behandlung. Wie jüngere Studien auswiesen, sei sowohl der Juckreiz als auch das Ausmaß der Gelenkbeteili- gung bei Psoriasis unterschätzt worden, betonte Prof. Thomas Luger (Münster) in München.

Pathophysiologisch besteht bei dieser Autoimmunerkran- kung eine ähnliche Dysregula- tion des Immunsystems wie bei rheumatoider Arthritis, ankylo- sierender Spondylitis, Morbus Crohn, Uveitis und Psoriasis- Arthritis: Sowohl in der Haut als auch den Gelenken unter- halten verstärkt ausgeschüttete Entzündungsmediatoren – in erster Linie Tumornekrose- faktor alpha (TNF␣) – eine chronische Inflammation.

Dieses Zytokin sei bei der Psoriasis als zentrales Molekül auch verantwortlich für Ge- fäßveränderungen und Schup- pung, betonte Prof. Kristian Reich (Göttingen). Deshalb er- oberten sich „Biologics“, die die Bildung von TNF␣oder sei- ne Wirkung hemmen, zuneh- mend als „second-line“-Medi- kamente Raum in der Therapie mittelschwerer bis schwerer Formen von aktiver Psoriasis.

Kürzlich wurde dazu auch Infliximab (Remicade®) zu- gelassen – ein monoklonaler Antikörper, zu dem bereits Erfahrungen bei mehr als 600 000 Patienten mit rheu- matoider Arthritis, ankylosie- render Spondylitis, Morbus Crohn und Psoriasis-Arthritis vorliegen. Infliximab wirkt nach Angaben des Referen- ten sehr schnell und erzielt von allen „Biologics“ die höch- sten Reaktionsraten: Reich belegte dies mit zwei Studien, in denen nach zwölfwöchiger

Therapie Ansprechraten von 80 Prozent – nach 24 Wochen 82 Prozent – im Ausmaß einer 75-prozentigen Verbesserung des PASI-Scores (Psoriasis Area and Severity Index) do- kumentiert sind.

Der klinische Effekt sei an- haltend, noch nach einem Jahr blieben bei 60 bis 70 Prozent der Patienten die PASI-Werte

um 75 Prozent gebessert. Ne- ben der guten Entzündungs- hemmung in Haut und Gelen- ken bei guter Verträglichkeit – weniger als ein Prozent schwe- re Infusionsreaktionen – wur- de auch ein guter Effekt auf die Nägel nachgewiesen. Die neue Indikation umfasst die Therapie von mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis bei Erwachsenen, bei denen die Standardtherapie nicht ausreichend wirksam, kontra- indiziert oder unverträglich ist.

Aufgrund des erhöhten Infek- tionsrisikos müsse eine vorbe- stehende Tuberkulose, HIV- oder chronische Hepatitis-B- Infektion ausgeschlossen wer-

den, betonte Prof. Ulrich Mro- wietz (Kiel).

Wie der Kliniker darlegte, könnte die Infusion des Wirk- stoffs über die zugelassenen Indikationen auch Patienten helfen, die durch schwere Formen einer Psoriasis pal- maris et plantaris stark behin- dert sind. Auch für Patienten mit einer Psoriasis-Erythro- dermie oder generalisierten Formen einer pustulösen Pso- riasis seien in Kasuistiken gute Erfolge beschrieben.

Dr. rer. nat. Renate Leinmüller Pressekonferenz „Remicade®: Neue Maß- stäbe in der Psoriasis-Therapie in Mün- chen, Veranstalter: essex pharma V A R I A

A

A3528 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 50⏐⏐16. Dezember 2005

Plaque-Psoriasis

Neue Option in der

„second-line“-Therapie

Unternehmen

Mehr als die Hälfte aller Typ-2- Diabetiker unter Monothera- pie mit oralen Antidiabetika benötigt zur adäquaten Blut- zuckerkontrolle innerhalb von sechs Jahren nach der Dia- gnosestellung eine zusätzliche Therapie. Vielfach werden in der Praxis orale Wirkstoffe mit unterschiedlichen Wirkungs- mechanismen kombiniert. In vielen Fällen allerdings führt kein Weg am Insulin vorbei, auch wenn sich Patienten und behandelnde Ärzte dagegen wehren.

Welches die beste Strate- gie im Stadium des nahezu vollständigen Betazellverlu- stes ist, darüber streiten sich die Geister. Eine bei der Jahrestagung der Amerikani- schen Diabetesgesellschaft in San Diego vorgestellte Studie spricht für den frühzeitigen Einsatz von Basal-Insulin als Zusatztherapie.

Prof. Luigi F. Meneghini (Miami) präsentierte die Re- sultate einer klinischen Studie mit 173 Typ-2-Diabetikern.

Die Patienten hatten zu Studi- enbeginn unter der Basisbe- handlung mit Sulfonylharn-

stoff oder Metformin in Mo- notherapie HbA1c-Werte zwi- schen acht und zwölf Prozent.

Sie wurden nach dem Zu- fallsprinzip entweder zusätz- lich mit Pioglitazon behandelt oder erhielten Insulin glargin.

Das Resultat: Nach 48 Wo- chen wurde für die Insulin- Gruppe eine Senkung der HbA1c-Konzentration um 2,6 Punkte beobachtet, verglichen mit 2,3 Punkten unter dem Glitazon. Der mittlere HbA1c- Wert unter Insulin glargin pendelte sich bei 6,7 Prozent – unter Pioglitazon 7,0 Prozent – ein. Der Unterschied ist sta- tistisch signifikant (p < 0.05).

Gemäß den Empfehlungen der Amerikanischen Diabe- tesgesellschaft soll zur optima- len Blutzuckerkontrolle beim Diabetiker ein HbA1c-Wert unter sieben Prozent ange- strebt werden, um mikro- und makrovaskuläre Komplikatio- nen zu verhindern.

Häufigste Nebenwirkun- gen von Insulin glargin versus Pioglitazon waren in der von Meneghini vorgestellten Stu- die Ödeme (eins versus 13), Gewichtszunahme (sechs ver-

sus neun),Kopfschmerzen (null versus fünf) und Hypoglyk- ämien (vier versus eins). „Die- se Resultate sprechen zugun- sten von Lantus® als frühe Zusatztherapie beim erwach- senen, auf eine Monotherapie mit Sulfonylharnstoff oder Metformin eingestellten, Typ- 2-Diabetiker“, betonte Me- neghini.

Insulin glargin ist ein re- kombinantes Humaninsulin mit langer Wirkungsdauer. Die Applikation resultiert nach Angaben des Herstellers in einem konstanten Konzentra- tions-Zeit-Profil über 24 Stun- den, ohne deutlichen Gipfel.

Das ermöglicht die einmal tägliche Verabreichung dieses Basalinsulins.

Brigitte Richter (Tulsa/Oklahoma)

65thScientific Sessions of the American Diabetes Association in San Diego. Late- breaking Clinical Trials Session,Veranstal- ter: sanofi-aventis-Gruppe

Nach einem Bericht aus Großbritannien, dass im Zusammenhang mit der Injektion von Insulin glargin (Lantus®) Übelkeit und Erbrechen auftreten können, bittet die Arz- neimittelkommission der deutschen Ärzte- schaft um Rückmeldung, ob hierzulande ähnliche Beobachtungen gemacht wer- den. Denn die Fachinformation führt Nau- sea, Übelkeit oder Erbrechen derzeit nicht als unerwünschte Arzneimittelnebenwir- kungen auf: Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Herbert-Lewin- Platz 1, 10623 Berlin, Postfach 12 08 64, 10598 Berlin, Fax: 0 30/40 04 56-5 55, E-Mail: info@akdae.de

Typ-2-Diabetiker

Insulin glargin eignet

sich als Zusatztherapie

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Der Effekt ist bei idiopathischem und familiärem Dia- betes insipidus ebenso gut wie bei geschädigtem Hypothalamus-Hypo- physensystem (Tumoren, Entzün- dungen,

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass Patienten mit Morbus Crohn, die für mehr als ein Jahr das Rauchen aufgeben, eine günstigere Prognose

Eine familiäre Disposition kann als gesichert angesehen werden, denn die Zahl der Erkrankungen von Ver- wandten ersten und zweiten Grades (Geschwister, Eltern, Kinder usw.)

Es handelt sich wegen teilweise gravierender Nebenwir- kungen allerdings noch nicht um eine Routinemaßnahme, sondern nach wie vor um ein klinisches therapeutisches Experiment

Um zu einer sicheren Aussage zur Therapie dieser Erkrankung zu kommen, ist somit entweder eine Placebo-Ver- gleichsgruppe erforderlich bezie- hungsweise — da heute für einzelne

Wir dürfen Men- schen werden, die nicht wie Gott sein wollen, die tun, was sie kön- nen, und sich mit ganzem Ernst um die rechte Entscheidung mü- hen, weil sie nicht von vornherein

Selbstverständ- lich ist richtig, dass nicht jeder Typ-1-Dia- betiker mit einer einmaligen täglichen Injektion von Insulin Glargin auskommt (rund 20 Prozent benötigen eine zweima-

Allerdings führt diese Einteilung zu monomodalen Therapieempfehlungen, und es wird noch nicht berücksichtigt, dass HCC-Patienten heute meist einer multimodalen Therapie, das heißt