• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "PSYCHISCH KRANKE: Schlechter und teurer" (02.04.1986)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "PSYCHISCH KRANKE: Schlechter und teurer" (02.04.1986)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BRIEFE AN DIE REDAKTION

14

PSYCHISCH KRANKE

Zu dem Leserbrief von Dr.

med. J. Paul Klärner: „Unbe- strittene Fakten", in Heft 1/2 1986, Seite 12:

Schlechter und teurer

... Wie jeder Nervenarzt mit psychiatrisch-psycho- therapeutischem Schwer- punkt bestätigen kann, wird die jetzige Regelung mit Zwanzig-Minuten-Sit- zungen den Möglichkeiten der Kranken nicht gerecht und führt — bei Orientie- rung am selben Fachgrup- penschnitt, in den auch die neu rologisch-organmed izi- nisch orientierten Nerven- arztkollegen mit einbezo-

gen sind — zwangsläufig zu einer höheren Frequenz von Klinikeinweisungen, da zum Beispiel mit 20 Minu- ten pro Woche und einsei- tig entweder psychiatrisch oder psychotherapeutisch orientierten Gesprächen (gegenseitiger Ausschluß von 806 neben 849) eine dekompensierende, vieldi- mensionale psychische Er- krankung in der Regel nicht mehr ambulant abge- fangen werden kann.

Zur beispielhaften Illustra- tion eines weiteren Miß- standes, den Herr Dr. Klär- ner anspricht, nämlich die Bewertung der Leistungen, sei auf die Vergütung, zum Beispiel für Autogenes Training in Einzelsitzun- gen, hingewiesen, mit der—

auf eine Stunde umgerech- net — bei 3 x 20 Minuten pro Sitzung zwischen 45 DM und 54,15 DM zu erzie- len sind; wohlgemerkt kein Gewinn, sondern Umsatz vor Steuern, und das bei ei- nem Unkostenanteil zwi- schen 30 Prozent und 56 Prozent einer Praxis!

Die Durchführung tiefen- psychologischer oder ana- lytisch orientierter Psy- chotherapie nach Antrags- verfahren (50 Minuten pro Sitzung) war und ist kein Ausweg aus diesem Dilem- ma, da sie einerseits nur für einen kleinen Teil von (mo- tivierten oder ausreichend verbalisationsfähigen) Pa- tienten in Frage kommt und andererseits nicht den Erfordernissen der in einer

nervenärztlichen Kassen- praxis vorkommenden viel- schichtigen Krankheitsbil- der gerecht wird. Darüber hinaus ist dieser Antrag (mit Absicht?) so kompli- ziert gehalten, daß er unter dem Zeitdruck einer kas- senärztlichen Praxis in al- ler Regel nicht gestellt wird.

Fazit: Die angeblich besser werdende Versorgung psy- chisch Kranker wird in Wirklichkeit schlechter — und zu allem Überfluß — durch Zunahme der Kran- kenhauseinweisungen — auch noch teurer!

Dr. med. H. Holzinger Arzt für Psychiatrie und Neurologie

Böhler Weg 15 a 5600 Wuppertal 2

Cholagogum

Nattermann

Cholagogum Nattermann ® Wirksame Bestandteile:1 Kapsel enthält: Extr. Chelidonii spir. sicc. 40 mg (entspr. Gesamtalkaloide bezogen auf Chelidonin 0,65 mg), Extr. Curcumae long. spir. sicc. 20 mg (entspr. Curcumin 2 mg), Extr. Fol. Spinaciae aquos. sicc. 50 mg, ,essentielle" Phospholipide = EPL-Substanz (Wirkprinzip: Cholinphosphorsäureglyceridester natürlicher Herkunft mit überwiegend ungesättigten Fettsäuren, speziell Linolsäure [ca.

70%1, Linolen- und Ölsäure) 100 mg, OL Menthae pip. 5 mg, 01. Curcumae e rhiz. 5 mg. Anwendungsgebiete: Chronische Erkrankungen des Gallensystems mit und ohne Leberbeteiligung, chronische Entzündungen der kleinen Gallenwege, Gallensteinleiden, Störungen nach operativer Entfernung der Gallenblase, Fehlleistungen der Gallenblase und -gänge, Beeinträchtigung der Verdauungsleistung der Bauchspeicheldrüse.

Gegenanzeigen: Das Präparat darf nicht angewandt werden bei schweren Leberfunktionsstörungen, Verschluß der Gallenwege, Eiteransammlung in der Gallenblase, Leberkoma und Darmverschluß.

A. NATTERMANN & CIE. GMBH - Nattermannallee 1 - 5000 Köln 30

Packungsgrößen und Preise*: 30 Kapseln N 1 13,85 DM; 50 Kapseln N 2 20,75 DM; 100 Kapseln N 3 35,90 DM Stand: 7185 '(Apoth.-Verk.-Preise m. MwSt.)

NATTERMANN

Cholagogum Nattermanri

Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 14 vom 2. April 1986 (13) 929

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Gewalt als Hilferuf, so der Tenor der Tagung, spiegelt in den meisten Fällen ein Phänomen psychiatrischer Störungen wider, das sich gegen den Betroffenen selbst und nur selten gegen

Aufgrund theo- retischer Berechnungen schätzen die Experten, daß insgesamt etwa 1,5 Prozent aller Krebserkrankungen durch die medizinische Anwendung von Strahlen verursacht werden –

öffentlichten Ergebnisse der amerika- nischen NSABP-R-02-Studie zeigten jedoch, dass die postoperative Radio- chemotherapie selbst bei Lokalrezi- divraten von nur noch

Zusammenfassend möchte ich noch einmal herausstellen, dass die psychia- trische Mitwirkung in der Umweltmedi- zin zum einen darum unverzichtbar ist, weil das Ausmaß der

Viele Patienten klagen über Störungen, die sie schädlichen Umwelteinflüssen zuschreiben, ohne dass auch bei sorg- fältiger Untersuchung eine Belastung durch Noxen oder Allergene

Dies bedeutet, für psychisch Kranke in Krisen dazusein (Selbsthilfegrup- pen, Tag- und Nachtbetten in Krankenhäusern, Sozial- psychiatrische Dienste) und ihnen in ihren Proble-

Die Leistungen nach Posi- tion 849 (" Psychothera- peutische Behandlung bei psychoreaktiven, psycho- somatischen oder neuroti- schen Störungen ... Psychereaktive

Vor dem Hintergrund, dass psychi- sche Erkrankungen in der Öffentlich- keit noch immer weitgehend tabuisiert sind, stelle das Internet eine zusätz- liche Unterstützung im