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Archiv "PSYCHISCH KRANKE: Unbestrittene Fakten" (03.01.1986)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BRIEFE AN DIE REDAKTION

PSYCHISCH KRANKE Zu dem Artikel von Dr. Harald Clade: "Und die system- sprengenden Wirkungen sind vorprogrammiert", in Heft 44/1985, Seite 3237 ff.:

Unbestrittene Fakten

Wen wundert es eigent- lich, wenn die SPD, ange- lehnt an die Dogmen von Karl Marx, Staatsmedizin auch bei der Versorgung psychisch Kranker zu ver- wirklichen sucht? Schließ- lich sind seitens der KBV bei der kassenärztlichen Versorgung psychisch Kranker ernste Schwach- stellen geschaffen bzw. zu- gelassen worden. Schon die Positionen nach BMÄ 801 oder BMÄ 835-einmal bzw. zweimal im Quartal anwendbar - sind bei- spielsweise abrechnungs- mäßig hoffnungslos unter- bewertet. Damit ist qualifi- zierte Psychiatrie nicht lan- ge durchzuhalten.

Eine Rolle besonderer Art spielt der Beschluß Nr. 386 vom 30./31. August 1983

der "Arbeitsgemeinschaft"

(§ 19 - Kommission). Die- ser wurde seitens der KBV von den Dres. Effer und Flatten verantwortet. Da- mit schloß die KBV die An- wendung kurzdauernder psychotherapeutischer Verfahren neben psychia- trischen (u. a. somati- schen, sozialpsychiatri- schen) Methoden aus: Lei- stungsposition "849 neben 806 nicht berechnungsfä- hig". So wurden gerade moderne, wirksame, wirt- schaftlichere Behand- lungsweisen in der nerve- närztlich - psychothera- peutischen Praxis ohne je- de wissenschaftliche Be- gründung vereitelt.

Psychische Störungen, wie sie Nervenärzten in der ambulanten Psychiatrie begegnen, zeichnen sich häufig durch Vieldimensio- nalität und Kompliziertheit aus. Mehrfach-Diagnosen

kennzeichnen viele Zu- standsbi I der oft treffend, z. B.: "Chronische Schi- zophrenie mit depressiven Reaktionen", oder " .. . mit psychosomatischen Stö- rungen", oder" ... mit psy- chosomatischen Störun- gen", oder ... mit neuro- tischer Überlagerung". Die Leistungen nach den

Positionen 804/806 ("Psychiatrische Behand- lung durch gezielte Explo- ration und eingehendes therapeutisches Ge- spräch .. . ") werden sinn- gemäß vor allem bei fol- genden Gruppen psychi- scher Störungen erbracht: ..,. Endogene Psychosen ..,. Präpsychosen, latente Psychosen, sog. "Border- line"-Fälle

..,. Symptomatische Psy- chosen

..,. Suchten, keiten

Abhängig- ..,. Psychische Alterskrank- heiten

..,. Hirnorganische Wesensänderungen ..,. Persönlichkeitsstörun- gen (Psychopathien) ..,. Oligophrenien

Die Leistungen nach Posi- tion 849 ("Psychothera- peutische Behandlung bei psychoreaktiven, psycho- somatischen oder neuroti- schen Störungen ... ") sind vor allem bei folgen- den Gruppen psychischer Störungen zu erbringen: ..,. Psychereaktive (erleb- nisreaktive) Störungen ..,. Psychereaktive Wahn- bildungen

..,. Psychereaktive Charak- terveränderungen

..,. Psychosomatische Stö- rungen

..,. Sexuelle Störungen ..,. Verhaltensstörungen ..,. Neurosen, neurotische Fehlhaltungen.

Es entspricht den unbe- strittenen Fakten unseres Arbeitsgebietes, daß alle Zustandsbilder unter BMÄI E-Go 806 und 849 sowohl untereinander wie wech- selseitig kombiniert auftre- ten können. Daher ist eine Kombination der Leistun- gen nach Position 806 mit denen nach Position 849 sehr oft gerechtfertigt, in nicht wenigen Fällen auch unumgänglich erforder- lich. Der geschilderte, seit Jahren bekannte Sachver- halt wurde auch auf der Ta- gung der Deutschen Ge- sellschaft für Psychiatrie und Nervenheilkunde (Thema: "Psychotherapie in der Psychiatrie") im No- vember 1980 in Berlin aus- führlich belegt.

Der niedergelassene Psychiater kann heute weitgehend "große Psych- iatrie" treiben, so daß oft unvergleichlich höherer Aufwand durch Klinik, Ta- gesklinik oder Langzeit- Psychotherapie seltener benötigt oder entbehrlich wird. Diese Möglichkeiten wurden seitens der KBV bisher weitgehend paraly- siert .

Dr. med . J. Paul Klärner Arzt für Psychiatrie (Psychotherapie) Langobardenstraße 2 5600 Wuppertal 2

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Zu dem Leserbrief von Dr.

med. Christoph Viebahn:

"Gratuliere", in Heft 48/1985,

Seite 3574:

Nicht

vom Hocker fallen

Ich finde, ein Mediziner sollte beim Anblick eines unbekleideten Menschen nicht gleich vom Hocker fallen.

Thomas Marx Hasslerstraße 16 7900 Ulm 12 (14) Heft 1/2 vom 3. Januar 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

HÖRFUNK/FERNSEHEN

Über Gesundheit

Tumormarker. Kongreßbe- richt aus Münster.

Deutschlandfunk, 6. Ja- nuar, 22.05 Uhr.

Aus Erster Hand. Lange- weile nach der Pensionie- rung. Diskussion mit Hö- rern. Deutschlandfunk, 7.

Januar, 15.05 Uhr.

Späte Mütter. Fernsehfilm von Uwe Schmidt. ARD, 7.

Januar, 16.10 Uhr.

Gestörtes Sprechen - Ge- störtes Hören. Früherken- nung und Frühbehand- lung. Drittes Fernsehen West, 7. Januar, 17.30 Uhr.

Direkt. Ein Magazin mit Beiträgen junger Zuschau- er, das sich mit der Krank- heit AIDS auseinanderset- zen will. ZDF, 8. Januar, 19.30 Uhr.

Biotechnologie. Mikroben - warum nicht? Drittes Fernsehen Südwest, 10.

Januar, 21.30 Uhr . Wissenschaft im Ge- spräch. Sind Frauen an- ders krank? Ansichten und Einsichten zum weiblichen Krankheitsverhalten, zu- sammengestellt von Mi- chaela Huber. Süddeut- scher Rundfunk, 2. Pro- gramm, 11. Januar, 17 Uhr.

ARD-Ratgeber: Gesund- heit. Vorgesehenes The- ma: Ungewollte Kinderlo- sigkeit. ARD, 12. Januar, 17.20 Uhr.

Blickpunkt Gesundheit.

Der Mensch in Wachs. Die Geburt der modernen Ana- tomie. Drittes Fernsehen West, 12. Januar, 18.30 Uhr.

Die Reportage. Notruf 112.

Über den Alltag von Ret- tungssanitätern berichtet Karin Storch. ZDF, 14. Ja- nuar, 19.30 Uhr .

Die Sprechstunde. Kata- strophenmedizin heute.

Drittes Fernsehen West, 14. Januar, 19.30 Uhr.

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