SPEKTRUM LESERBRIEFE
KO) beschlossen hat. Wie wesentlich, daß die Grenzen zwischen M_achbarem und Sinnvollem diskutiert wer- den. Wie wichtig, daß die technologische Entwicklung . . . hinterfragt wird.
Vorrangig finde ich jedoch ein Thema, welches alle und jeden betrifft, das Sterben ei- nes Menschen. Wie können wir erreichen, daß wir Mit- dem-Sterben-leben lernen, daß wir keine Angst vor dem Tod haben, daß wir vor allem keine unerwünschte Lebens- verlängerung befürchten und daß wir als Schwerstkranke und Sterbende keine Qualen erleiden?
Der Bundesgerichtshof hat „passive Sterbehilfe" für todkranke Menschen vor- sichtig erweitert. Das Karls- ruher Gericht entschied: Ab- bruch der Behandlung von im Koma liegenden, irreversibel hirngeschädigten Patienten ist zulässig, sofern deren mut- maßliche oder tatsächliche Einwilligung vorliegt.
Ich kenne Fälle, bei denen verlöschendes Leben durch künstliche Maßnahmen ver- längert wurde. Müssen wir nicht aufpassen, daß sich der medizinische Fortschritt nicht irgendwann ins Gegen- teil verkehrt, daß wir nicht
mehr human handeln? Der Tod darf nicht in jedem Fall ein Feind sein, den es zu bekämpfen gilt, wir müssen ihn auch als „Freund" erken- nen, wenn er Erlösung bringt.
Man sagt, wir neigten dazu, von einem Extrem ins andere zu geraten. Könnte es nicht sein, daß wir nach den Eu- thanasie-Verbrechen des Na- tionalsozialismus ins andere Extrem verfallen sind und nicht mehr „sterben lassen"
können?
Hier ist die Ethik-Kom- mission gefragt, hier muß Sensibilität entstehen, hier bestehen die größten Ängste!
Dr. med. Waltraud Diekhaus, Füssmannstraße 21, 44265 Dortmund
Begreifliches Verlangen
Das Verlangen des Patien- ten de Cees halte ich für sehr begreiflich, auch wenn keine Schmerzzustände bestehen würden. Zwar ist die Diagno- se nicht mitgeteilt worden, doch ist bei einer unheilba- ren Muskelerkrankung Be- wegungsunfähigkeit zu er- warten. Vor einiger Zeit wur- de über einen Fall berichtet, in dessen Verlauf der Sohn
seine seit Jahren bewegungs- los im Bett liegende Mutter gemeinsam mit seinem Arzt durch Nahrungsentzug ster- ben lassen wollte. Beide wur- den zu relativ hohen Strafen verurteilt. Was sind wir für ei- ne — angeblich christliche — menschenverachtende Ge- sellschaft. Das nimmt aller- dings nicht Wunder, hat doch Gott seinen auf welche Weise auch immer gezeugten Sohn brutal ans Kreuz schlagen las- sen. Und hat doch die Kirche im Laufe ihrer Geschichte
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zahllose Folterungen und .. . Morde auf ihr Gewissen gela- den. Man kann nur die Nie- derländer um ihr einiger- maßen vernünftiges Recht beneiden. Noch mehr bewun- dere ich die Regelung in der Schweiz, die durch den frei- willigen Tod der Schriftstelle- rin Sandra Paretti allgemein bekannt wurde.
Eine gleiche menschen- würdige Regelung sollte auch bei uns gesetzlich geregelt werden.
Ich setze mich ganz stark für die erlaubte und möglich gemachte Selbsttötung ein.
Dr. med. Erich Andreas, Oberer Zeilbergweg 2, 69502 Hemsbach/Bergstraße
Herzklappen
Zu der Meldung in Heft 6/1995:
„Herzklappen: Preise sanken":
„Ente"
Nach Ihrer Meldung habe ich den Eindruck, daß es sich bei dem Deutschen Ärzte- blatt eher um ein Mitteilungs- blatt der Krankenkassen als um ein Organ der Ärzte- schaft handelt. Obwohl die Innungskrankenkassen ge-
Zu Leserbriefen:
Leserbriefe werden von Autoren und Redaktion sehr beachtet. Die Veröffentlichungsmöglichkeiten sind leider beschränkt; der Redaktion bleibt oft keine andere Wahl, als unter der Vielzahl der Zuschriften ei- ne Auswahl zu treffen. Die Chance, ins Heft zu kom- men, ist um so größer, je kürzer der Brief ist. Die Re- daktion muß sich zudem eine — selbstverständlich sinn- wahrende — Kürzung vorbehalten. DÄ
Captogamma
12,5, 25 oder 50. Wirkstoff: Captopril. Zusammensetzung:
1 Tbl. mit Bruchrille enth.: Captopril. 12,5, 25 mg oder 50 mg.
Sonstige Bestandteile: Lactose 1 H2O, Maisstärke, Mikrokristal- line Cellulose, Stearinpalmitinsäure. Anwendungsgebiete:
Hypertonie, Herzinsuffizienz - zusätzlich zu Diuretika und insbe- sondere bei schwerer Herzinsuffizienz auch zu Digitalis. Gegen- anzeigen: Überempfindlichkeit gegen Captopril, Neigung zu angioneurotischem Odem auch infolge einer früheren ACE-Hem- mer-Therapie, Nierenarterienverengung (beidseitig bzw. einseitig bei Einzelniere), Z. n. Nierentransplantation, Aorten- und Mitral- klappenverengung bzw. andere Ausflußbehinderungen der linken Herzkammer (z.B. hypertrophe Kardiomyopathie), primär erhöhte Aldosteronkonzentration im Blut, Schwangerschaft, Stillzeit.
Captopril darf nur nach sehr kritischer Nutzen-Risiko-Abwägung unter regelmäßiger Kontrolle von bestimmten klinischen Befunden und Laborwerten angewendet werden bei: schweren Nierenfunkti- onsstörungen (Kreatinin-Clearance kleiner 30 ml/min), Dialyse, Proteinurie (mehr als 1 g/Tag), schweren Elektrolytstörungen, primärer Lebererkrankung oder 'Leberfunktionsstörung, Vorliegen einer gestörten Immunreaktion oder Kollagenkrankheit (z.B. Lupus erythematodes, Sklerodermie), gleichzeitiger Therapie mit Arznei- mitteln, die die Abwehrreaktion unterdrücken (z.B. Corticoide, Zytostatika, Antimetabolite), Allopurinol, Procainamid oder Lithi- um. Anwendung von Polyacrylnitrilmethallylsulfonat-highflux- Membranen (z.B. „AN 69") im Rahmen einer Dialysebehandlung.
Nebenwirkungen: Herzkreislauf-System: Gelegentlich, insbe- sondere zu Beginn einer Captopril-Therapie sowie bei Patienten mit Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel (z.B. bei Vorbehandlung mit harntreibenden Medikamenten (Diuretika), Herzleistungs- schwäche, schwerem oder durch Nierenkrankheiten bedingtem Bluthochdruck, aber auch bei Erhöhung der Diuretika- und/oder Captopril-Dosierung kann eine übermäßige Blutdrucksenkung (Hypotonie, Orthostase) mit Symptomen wie Schwindel,
Schwächegefühl, Sehstörungen, selten auch mit Bewußtseinsver- lust (Synkope) auftreten. Einzelfallberichte in Zusammenhang mit einem verstärkten Blutdruckabfall: Tachykardie, Palpitationen, Herzrhythmusstörungen, Angina pectoris, Herzinfarkt, TIA, cere- braler Insult. Niere: gelegentlich Nierenfunktionsstörungen, in Ein- zelfällen akutes Nierenversagen. Selten Proteinurie, teilweise mit gleichzeitiger Verschlechterung der Nierenfunktion. Atemwege:
Gelegentlich trockener Reizhusten und Bronchitis, selten Atem- not, Sinusitis, Rhinitis, vereinzelt Bronchospasmus, Glossitis und Mundtrockenheit. Einzelfälle von Alveolitis, eosinophiler Pneumo- nie. In Einzelfällen verliefen durch ACE-Hemmer ausgelöste angioneurotische Ödeme mit Beteiligung von Kehlkopf, Rachen und/oder Zunge. Liegt eine derartige Verlaufsform vor, müssen sofort 0,3-0,5 mg Epinephrin subcutan bzw. 0,1 mg Epinephrin (Verdünnungsanweisung beachten!) langsam intravenös unter EKG- und Blutdruckkontrolle gegeben werden, im Anschluß daran Glucocorticoidgabe. Ferner werden die intravenöse Gabe von Antihistaminika und H 2-Rezeptorantagonisten empfohlen. Zusätz- lich zur Epinephrin Anwendung kann bei bekanntem C 1 -Inaktiva- tor-Mangel die Gabe von C 1 -lnaktivator erwogen werden.
Magen-Darm-Trakt: Gelegentlich Ubelkeit, Oberbauchbeschwer- den und Verdauungsstörungen, selten Erbrechen, Durchfall, Ver- stopfung und Appetitlosigkeit. Einzelfälle von cholestatischem Ikterus, Hepatitis, Pankreatitis und Ileus. Haut, Gefäße: Gelegent- lich allergische Hautreaktionen wie Exantheme, selten Urtikaria, Pruritus sowie angioneurotische Ödeme mit Beteiligung von Lip- pen, Gesicht und/oder Extremitäten. Einzelfälle von Erythema multiforme sowie pemphigoiden Hautreaktionen, in Einzelfällen mit Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen (Myalgien, Arthralgien/
Arthritis), Gefäßentzündungen (Vaskulitiden) und Eosinophilie, Leukozytose und/oder ANA-Titern). Bei Verdacht auf eine schwer- wiegende Hautreaktion muß ggf. die Therapie mit Captopril abge- brochen werden. Vereinzelt wurden psoriasiforme Hautveränderun- gen, Photosensibilität, Alopezie, Oncholyse und eine Zunahme der Gefäßkrämpfe bei Raynaud-Krankheit unter ACE-Hemmer- Therapie beobachtet. Erhöhtes Risiko für anaphylaktische Reak- tionen bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie gegen tieri- sche Gifte (z.B. Bienen-, Wespenstich) sowie bei Patienten unter
ACE-Hemmer-Therapie, die von Bienen oder Wespen gestoch(
werden. Nervensystem: Gelegentlich Kopfschmerzen, Müdigke selten Benommenheit, Depressionen, Schlafstörungen, Impoter Parästhesien, Gleichgewichtsstörungen, Verwirrtheit, Ohrensa sen, verschwommenes Sehen sowie Geschmacksveränderung(
oder vorübergehender Geschmacksverlust. Laborwert Gelegentlich Abfall von Hämoglobin, Hämatokrit, Leukozyten od Thrombozyten. Selten kann es, insbesondere bei Patienten n eingeschränkter Nierenfunktion, Kollagenkrankheiten oder gleic zeitiger Therapie mit Allopurinol, Procainamid oder bestimmt(
Medikamenten, die die Abwehrreaktion unterdrücken, zu Anämi Thrombocytopenie, Neutropenie, Eosinophilie, in Einzelfällen Agranulocytose oder Panzytopenie kommen. Einzelfälle v(
Hämolyse/hämolytischer Anämie, auch in Zusammenhang n G-6-PDH-Mangel. Selten, insbesondere bei Patienten mit Niere funktionsstörungen, Anstieg der Serumkonzentration von Har stoff, Kreatinin und Kalium sowie Abfall der Natriumkonzentratir im Serum. Bei Patienten mit manifestem Diabetes mellitus wun ein Anstieg des Serumkaliums beobachtet. Bei Diabetikern mit I sulin- oder oraler Antidiabetika-Therapie wurden zu niedrige Bli zuckerwerte nach Erstgabe eines ACE-Hemmers bzw. nach E höhung der Dosis des ACE-Hemmers beobachtet. Im Urin kar eine vermehrte Eiweißausscheidung auftreten. In Einzelfällen kar es zu einer Erhöhung der Bilirubin- und Leberenzymkonzentrati nen kommen. Wechselwirkungen und Dosierung: s.
brauchs- und Fachinformationen. Handelsformen und Preise:
Tbl. (N1) Captogamma 12,5 DM 7,73; 50 Tbl. (N2) Captogamn 12,5 DM 12,26; 100 Tbl. (N3) Captogamma 12,5 DM 20,26;
Tbl. (N1) Captogamma 25 DM 11,06; 50 Tbl. (N2) Captogamn 25 DM 17,11; 100 Tbl. (N3) Captogamma 25 DM 28,82; 30 Tt (N1) Captogamma 50 DM 18,03; 50 Tbl. (N2) Captogamma DM 28,59; 100 Tbl. (N3) Captogamma 50 DM 48,42; Anstalt packungen 500, 1000 und 5000 Tbl. Preis auf Anfrage., 914, Verschreibungspflichtig! Stand: 1/95
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