§ 218
Zum Beitrag „§ 12 — Bera- tungsgesetz — Phantom eines Vor- entwurfs" von Jochen Klöck in Heft 12/1988:
Überflüssig
Das Beratungsgesetz er- scheint mir überflüssig, es gibt andere Wege. Heute gibt es eine Reihe (fast) sicherer antikonzeptioneller Mittel, daß bei einigem Verantwor- tungsbewußtsein fast keine unerwünschten Kinder mehr geboren werden dürften. Im zwar rüden, aber modernen Jargon ist der Satz „Mein Bauch gehört mir" nur gültig für die Entscheidung Schwangerschaft oder nicht.
Im Augenblick der Empfäng- nis entfällt dieser Grundsatz und das Kind hat Vorrecht.
Auf keinen Fall gilt dieser Satz für die Frage Abtrei- bung oder Austragen. Dazu gehört allerdings, daß wir zu klaren Bezeichnungen zu- rückkehren. Abtreibung = Kindesmord und nicht ne- belhaft schönfärberisch
„Schwangerschaftsunterbre- chung"! Es wird ja nichts un- terbrochen, es wird etwas be- endet durch Mord. Auch soll- ten die Kosten weder durch die Kassen noch — wie Herr Geissler vorschlägt — durch den Staat ersetzt werden.
Beides ist einer Kulturnation unwürdig. Auch bin ich der Meinung, daß in der Bundes- republik Deutschland die To- desstrafe abgeschafft ist, was ich bei bestimmten Fällen im Strafrecht zwar bedauere, hier aber sehr begrüßen würde.
Dr. med. Erich Andreas, Oberer Zeilbergweg 2, 6944 Hemsbach/Bergstraße
DATENSCHUTZ
Zu dem Beitrag „Bedenken gegen saarländisches Register-Ge- setz" in Heft 15/1988:
Eiferer
Wenn Eiferer in Sachen Datenschutz die wissen- schaftliche Auswertung an- onymisierter Krebsdaten be-
kämpfen, so bekämpfen sie die geographische Pathologie und damit eine wesentliche Grundlage medizinischer Prävention. Ob sie das ei- gentlich wissen?
Dr. med. Denms Nowak, Blumenau 82, 2000 Hamburg 76
GEBIETSÄRZTE
Zu dem Beitrag „Ärzteschaft mahnt neue Initiativen an" von Dr. Harald Clade in Heft 16/1988:
Gemeindenah
Der Beitrag über die psychiatrische Versorgung
„Arzteschaft mahnt neue In- itiativen an" zeigt deutlich, daß versucht wird, eine Ver- besserung der psychiatri- schen Versorgung weitge- hend an den niedergelasse- nen Nervenärzten vorbei zu erreichen, vermutlich ist dies nicht auf Nachlässigkeit zu- rückzuführen, sondern beab- sichtigt.
Klinikambulanzen versu- chen, Patienten an sich zu binden, sozialpsychiatrische Dienste machen Behandlun- gen bei Patienten, die zum Teil überhaupt nicht von ei- nem Arzt betreut werden, es entstehen Parallelbehandlun- gen, teilweise kommt es auch zu vermehrten Krankenhaus- einweisungen.
Daß psychiatrische Pa- tienten durch niedergelasse- ne Nervenärzte „gemeinde- nah", effizient, kontinuier- lich und kostengünstig be- treut werden, will man offen- bar nicht sehen, auch nicht, daß in den sozialpsychiatri- schen Diensten hauptsächlich Psychologen, Sozialarbeiter und Krankenschwestern tätig sind, in den Klinikambulan- zen häufig wechselnde, in Aus- oder Weiterbildung be- findliche Ärzte, während es sich bei den niedergelassenen Nervenärzten um Gebietsärz- te handelt, die oft auch über eine psychotherapeutische Weiterbildung verfügen.
Dr. med. Hans Henning, Friedrichstraße 33, 8520 Er- langen
Appell
1988:
„Das atherogene Risiko senken"
Heute bestimmt nicht der Mangel, der 1947 die auf- rüttelnde Ärzte-Resolution auslöste, sondern der Überfluß den Ernst der Situation. Die Folgen: Hyper- lipidämie und darauf beruhende kardiovaskuläre Erkrankungen.
NORMALIF201',H
DER LIPID-REGULATOR VON KNOLL
Immer dann, wenn eine Änderung der Ernährung oder andere allgemeine Maßnahmen zur Senkung erhöhter Lipidwerte keinen Erfolg haben.
Zusammensetzung: 1 Retardkapsel enthält 250 mg Fenofibrat.
Indikationen: Alle Formen von Fettstoffwechselstörungen, die durch Änderung der Ernährung oder andere Maßnahmen nicht ausreichend beeinflußt werden können. Kontraindikationen:
Lebererkrankungen (mit Ausnahme der Fettleber, die häufiges Begleitsyndrom bei Hypertriglyzeridämie ist), Gallenblasener- krankungen mit und ohne Gallensteinleiden, eingeschränkte Nie- renfunktion, Schwangerschaft und Stillzeit Bei Kindern sollte die Indikation besonders streng gestellt werden. Nebenwirkungen:
Vorübergehend kann es zu Magen-Darm-Beschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, kommen. Selten allergische Reaktionen. In einzelnen Fällen . Haarausfall, Potenzstörungen, Transarninasenanstiege sowie myositisähnliche Erscheinungen.
Dosierung und Anwendungsweise: Täglich 1 Retardkapsel Nor- malip 250 N während einer Mahlzeit unzerkaut mit etwas Flüssig- keit Wechselwirkungen: Die Wirkung von Antikoagulanzien (Cumarine) und blutzuckersenkenden Medikamenten kann ver- stärkt werden. Die Dosierung dieser Präparate muß gegebenen- falls korrigiert werden. Erhöhte Harnsäurewerte werden gesenkt Bei einer eventuell notwendigen zusätzlichen Therapie mit harn- säuresenkenden Arzneimitteln muß die Dosierung entsprechend reduziert werden. Handelsformen: Kalenderpackung mit 28 Retardkapseln DM 42,85,
Kalenderpackung mit Knoll AG
84 Retardkapseln DM 113,42. 6700 Ludwigshafen
Stand: März 1988 BASF Gruppe knoll
Dt. Ärztebl. 85, Heft 20, 19. Mai 1988 (13) A-1417
