• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Notfallendoskopie überflüssig?" (11.02.1983)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Notfallendoskopie überflüssig?" (11.02.1983)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Fieberkrämpfe

haben nicht häufiger Fieber- krampfrezidive als Kinder mit un- komplizierten Fieberkrämpfen, und Kinder mit komplizierten Fie- berkrämpfen entwickeln kaum häufiger eine Epilepsie als Kinder mit unkomplizierten Fieberkrämp- fen, nämlich in ca. 2 Prozent. Und letztlich ist bisher auch nicht be- wiesen, daß eine antikonvulsive Therapie, die sich gegen Fieber- krampfrezidive richtet, die Ent- wicklung einer Epilepsie beein- flußt.

Man muß sich vor Augen halten, daß man mit dem zur Zeit üblichen Vorgehen ungefähr 98 Prozent der Kinder mit komplizierten Fieber- krämpfen überflüssigerweise anti- konvulsiv behandelt. Ein festes Behandlungskonzept kann nicht gegeben werden.

Meist wird man mit einer intermit- tierenden Therapie mit Diazepam auskommen, oder sich wie bei den unkomplizierten Fieberkrämpfen verhalten. Notwendig erscheint ei- ne antikonvulsive Therapie von meist ein bis zwei Jahren allein bei Kindern mit bisher langdauernden Anfällen und bei Kindern mit Halb- seitenanfällen, weil diese bei ei- nem Fieberkrampfrezidiv von ei- nem Fieberkrampfstatus bzw. ei- ner bleibenden Parese bedroht sind.

Literatur

(1) Knudson, F. U.: Rectal administration of diazepam in solution in the acute treatment of convulsions in infants and children, Arch. Dis.

Child 54 (1979) 855-857 — (2) Nelson, K. B.;

Ellenberg, J. Predictors of epilepsy in chil- dren who have experienced febrile seizures, N Engl. J. Med. 295 (1976) 1029-1033 — (3) Nel- son, K. B.; Ellenberg, J. H.: Prognosis in chil- dren with febrile seizures, Pediatrics 61 (1978) 720-727 — (4) Wolf, S. M.; Carr, A.; Davis, D. C.;

Davidson, S.; Dale, E. P.; Forsythe, A.; Golden- berg, E. D.; Hanson, R.; Lulejian, G. A.; Nelson, M. A.; Treitman, P.; Weinstein, A.: The value of phenobarbital in the child who has a single febrile seizu re: a controlled prospective study, Pediatrics 59 (1977) 378-385 — (5) Sternowsky, H. J.; Lagenstein, I.: Phenobarbital bei Fieber- krämpfen im Kindesalter, DMW 2 (1981)49-51.

Anschrift des Verfassers:

Privatdozent

Dr. med. Ingo Lagenstein Facharzt für Kinderheilkunde Oderfelder Straße 7

2000 Hamburg 13

Lymphomähnliche Granulomatose

In einer Studie der National Insti- tutes of Health wurden 15 Patien- ten mit lymphomähnlicher Granu- lomatose über einen Zeitraum von 10 Jahren beobachtet. 13 der 15 Patienten erhielten Cyclophos- phamid (2 mg/Tag je kg Körperge- wicht) sowie Prednison (1 mg je kg an alternierenden Tagen). In frü- heren Untersuchungsergebnissen wurde über eine Letalitätsrate bei lymphomähnlicher Granulomato- se von 90 Prozent berichtet, in die- ser Gruppe starben 8 Patienten, was einem Anteil von 53 Prozent entspricht. Von den 13 Patienten, die Cyclophosphamid und Predni- son erhielten, wurde bei 7 Patien- ten eine Vollremission für die Dau- er von 5,2 ± 0,6 Jahren festge- stellt. 6 dieser 7 Patienten waren für durchschnittlich 28,3 ± 5,7 Monate ohne Behandlung. Bei 7 der 8 Patienten, die starben, hatte sich ein malignes Lymphom ent- wickelt, wobei nur 2 dieser 8 Pa- tienten eine Therapie über einen angemessenen Zeitraum erhalten hatten. Da sich bei allen Patienten ohne Vollremission maligne Lym- phome entwickelten, könnte es sein, daß Früherkennung und so- fortige Behandlung während der Phase der lymphomähnlichen Granulomatose nicht nur zur Voll- remission führen, sondern dar- über hinaus auch die Entwicklung von malignen Lymphomen verhin- dern. LG

Fauci, A. S.; Heynes, B. F.; Costa, J.; Katz, P.;

Wolff, S. M.: Lymphomatoid Granulomatosis, The New England Journal of Medecine 306 (1982) 68-74, Dr. A. S. Fauci at Bldg 10, Rm. 11 B 13, National Institutes of Health, Bethesda, MD 20205, USA

Notfallendoskopie überflüssig?

In einer randomisierten Studie analysierten die Autoren das wei- tere Schicksal von 1037 Patienten, die wegen einer akuten gastrointe- stinalen Blutung stationär aufge-

FÜR SIE GELESEN

nommen werden mußten. Die Blu- tungsquelle konnte endoskopisch in 73 Prozent, radiologisch in 55 Prozent verifiziert werden. Bei ei- nem Fünftel der Patienten, die ra- diologisch untersucht wurden, und bei einem Zehntel der endo- skopisch untersuchten Patienten erfolgte eine Komplementärunter- suchung, die jedoch in den mei- sten Fällen keine zusätzliche dia- gnostische Information beinhalte- te. Die Operationsfrequenz lag in beiden Gruppen gleich hoch, en- doskopisch voruntersuchte Pa- tienten wurden jedoch im allge- meinen früher operiert. Die Letali- tät war in beiden Gruppen ver- gleichbar, die postoperative Mor- talität lag bei den endoskopierten Patienten höher. Die Endoskopie erwies sich somit dem Röntgen- verfahren hinsichtlich diagnosti- scher Aussagekraft bei der akuten gastrointestinalen Blutung ein- deutig überlegen, doch hatte die- se Tatsache keinen Einfluß auf die weitere Prognose der Patienten. W

Dronfield, M. W.; Langman, M. J. S.; Atkinson, M.: Outcome of endoscopy and barium radio- graphy for acute upper gastrointestinal bleed- ing: Controlled triel in 1037 patients; Br. med.

J. I (1982), 545-548, City Hosp., Nottingham NG5 1PB, England.

Ergänzende Mitteilung

Dilatation von

Nierenarterienstenosen

Zu dem Artikel „Dilatation von Nie- renarterienstenosen mit dem Bal- lonkatheter", Bussmann, Grütz- macher et al., Heft 42/1982, Ausga- ben A und B, Seite 31 ff., Ausgabe C, Seite 25 ff., schreibt uns der In- ternist Dr. med. G. Tepohl, Zentral- krankenhaus Gauting, daß nach seiner Kenntnis die erste translu- minale Dilatation von Nierenarte- rienstenosen nicht im Jahre 1978, sondern bereits 1977 von dem Berner Internisten Privatdozent Dr. med. Felix Mahler durchge- führt worden sei. Die Publikation erschien in „ANNALS of Int.

Med.", Vol. 90, Heft 1/79. DÄ Ausgabe A DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 6 vom 11. Februar 1983 51

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

McCartys (1), daß für die Diagnosestellung einer Gicht die Bestimmung der aktuellen Harnsäurewerte fast keinen Wert ha- be — vielmehr sollten Gicht und Hy- perurikämie als

Cave Betablocker Allergiker mit schweren Anaphylaxien auf Nahrungs- mittel oder Insektenstiche sollten beachten, daß Beta- Blocker (auch in Augentrop- fen!) und ACE-Hemmer

Auch wenn bislang nicht gezeigt werden konnte, dass die Langzeitprognose der Epi- lepsie durch den frühen Einsatz von Medikamenten verbes- sert wird, spricht doch bei

Aber auch im höheren Le- bensalter zeige Valproat Vorteile gegenüber den häufig verschriebe- nen Carbamazepin- oder Phe- nytoin-Präparaten, da bei älteren Patienten

Den Stich der Mücke kann man auch in den Tropen durch geeig- nete Kleidung (Hemd mit langen Ärmeln, lange Hosen, Strümpfe), durch die Anwendung von insek- tenabwehrenden

In vielen Ländern gilt Prävention immer noch als Sache der Regie- rung, die ihre Bevölkerung gegen Schäden durch Luft, Ernährung, Wasser oder Arbeitsplatz zu schützen hat..

Antigen-Antikörperkampfexen lmmunkomplexen , seien die Anti- gene nun auf intakten Zellen zu finden (Bakterien, Viren, körperei- gene Zellen) oder frei löslich. Die

Paul Mellin, Direktor der Urologischen Klinik der Universität Es- sen - Gesamthochschule und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie Professor Dr. Reinhard Nagel,