Zeitschrift für ÄUgemeinmedizin
18/94
70. Jahrgang • Heft 18 • 20. September 1994
Alternative Heilverfah
ren in der Praxis - die Diskussion geht weiter!
Ambulante Krebs
patienten: Grund
regeln für sinnvolle Schmerztherapie
Schmerzmittel:
auch pharmakolo
gisches Wissen ist hier gefragt!
TENS und Akupunktur - hier profitieren vor
allem chronisch Schmerzkranke Krankengymnastische
Möglichkeiten zur Schmerzbekämpfung
Große Fragebogen
aktion: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer
Praxis-EDV?
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gut geschlafen - nun hellwach
Der Erfolg einer
Schlaftherapie zeigt sich danach:
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stände organischer bzw. psychischer Genese wie z.B. cerebralsklerotische Unruhezustände. Gegen- anz.; Leber- und Nierenschäden, schwere Herz- ftfßi
Kreislaufschwäche, Gravidität, Antikoagulantienthe- rapie (Cumarin-Typ), Kinder unter 6 Jahren.
Nebenw.: Benommenheit, Schwindel, Verwirrtheit, Ängstlichkeit, Schlafstörung, Allergie (vor allem an der Haut), Müdigkeit am Morgen sind bei Chloralhy
drat selten. Toleranz und Abhängigkeit sind nicht völ
lig auszuschließen. Beeinträchtig, der aktiven Ver
kehrsteilnahme oder Maschinenbedienung möglich, insbesondere zusammen mit Alkohol. Wechselw.:
Wirkverstärkung durch Sedativa und Alkohol. Wirkbe
einflussung von Cumarin-Antikoagulantien.
Dos./Anw.: 1 bis 2 Kapseln einnehmen. TMD=2g.
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die Alternative
Glosse
Pein - Schmerz - Leiden
Schmerzursachen zu erkennen und akute und chronische Schmerzzu
stände zu behandeln, gehören zu den Hauptaufgaben ärztlicher Tätig
keit. Ein vergleichbar häufiges Symptom wie der Schmerz ist kaum vorhanden.
Etwa 10 Prozent der erwachsenen Patienten in der Bundesrepublik leiden unter schweren chronischen Schmerzzuständen; diese Schätzung resultiert aus epidemiologischen Untersuchungen und Umfragen bei Ärzten.
Dem hat die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes mit der Einrichtung einer Vielzahl von interdisziplinären schmerztherapeuti
schen Einrichtungen Rechnung getragen; sie hat weiterhin Richtlinien für die Zusatzausbildung zum Ärztlichen Schmerztherapeuten erarbei
tet und angeregt, daß Lehrinhalte über Schmerz und Schmerztherapie in den Gegenstandskatalog des Medizinstudiums aufgenommen wur
den.
Die Autorinnen und Autoren dieses Heftes versuchen zu vermitteln, daß chronischer Schmerz nicht ein unvermeidbares Übel, sondern eine behandelbare Krankheit ist. Die Pharmakotherapie mit der regelmäßi
gen Einnahme nach festem Zeitschema und individueller Dosisanpas
sung ist eine Methode rationaler Schmerzbehandlung. Andere, nicht pharmakologische Methoden sind im interdisziplinären Konzept gleich
rangig zu bewerten, ln das erste beratende, aufklärende Gespräch müssen die Emotionen der Patienten einbezogen werden: Akute Schmerzzustände sind mit Angst verbunden, chronische oft mit schwe
ren Depressionen.
Zu hoffen bleibt, daß die vereinfachte Verschreibungspraxis von BtM- pflichtigen Opioiden (seit 1. Februar 1993) zur angemessenen Versor
gung von Tumorschmerzpatienten führen wird.
Ihre
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Priv.-Doz. Dr. med.
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Ursula Marsch-Ziegler St.-Gertrauden-Krankenhaus Innere Abteilung/
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nach Ph. Eur.).1 Kapsel Panz^rat' 40.000 mit magensaftresistenten Pellets enthält: Pankreatin aus Schweinepankreas mit Lipase 40000 E., Amylase 15000 E., Proteasen 900 E. (E. nach Ph. Eur.).
Anwendungsgebiete: Zum Ersatz von Verdauungsenzymen bei Verdauungsschwäche (Maldigestion) infolge einer gestörten Funktion der Bauchspeicheldrüse.
~ ‘ . . . r Pankreatitis und bei akuten Schüben einer chronischen Pankrea...Pankreatitis während der floriden Erkrankungsphase sowie bei nachgewiesener Gegenanzeigen: Die Anwendung ist bei akuter
Schweinefleischallergie nicht angezeigt.
Nebenwirkungen: In Einzelfällen sind allergische Reaktionen vom Soforttyp sowie allergische Reaktionen des Verdauungstraktes nach Einnahme von Pankreatin beschrieben worden. Bei Patienten mit Mukoviscidose ist in Einzelfällen nach Gabe hoher Dosen von Pankreatin die Bildung von Strukturen der lleozökalregion und des
Colon ascendens beschriebenworden.
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Hippokrates Verlag GmbH Stuttgart 70. Jahrgang, Heft 18
Schwerpunkt
Schmerztherapie hei amhulanten Krehs patien- ten
H. Rühl
701
Pharmakologie peripherer und zentral
wirksamer Analgetika 707
M. Kurowski
Nichtmedikamentöse Schmerztherapie D. von der Laage
714
Umgang mit Schmerzen aus physio
therapeutischer Sicht Ch. Müller-Stüler, G. Seeliger
719
Service Box 722
Diskussion
Alternative Heilverfahren -
die Diskussion geht weiter 723
Therapiestudie
Ein Beitrag zur medikamentösen Therapie des akuten LWS-Syndroms
B. Hofferberth und H. Schreiner
738
Serie
Ultraschallphänomene (43):
Zitronenscheibe 743
H. D. Bundschu
Praxiskoileg
Gute Dokumentation - effektivere Schmerz
therapie G. Buck
744
Online -8-
Leserbriefe 713
Magazin 730
Pharma News 732
Kongreßberichte 735
Forum Qualität 745
Buchbesprechungen 706
Medizinische Baritäten -31-
Impressum 730
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5
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-
6
- InhaltDie Klassifizierung in periphere und zenral wirkende Analgetika hat ihre Begründung in den letzten Jahren zunehmend eingebüßt. Beispielsweise besitzt auch ASS Angriffspunkte im ZNS, und Opioide können ihre Wirkung auch außerhalb des ZNS entfelten. Wollen Sie ihre phar
makologischen Kenntnisse etwas auffrischen?
Pharmakologie peripherer und zentralwirksamer Analgetika Seite 707
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BMungsgtfahrtMi emgichfinMf Otnongny tANgkattdMBlulm
Erfolglose Therapieversuche, häufige Arztwech
sel, nicht selten besteht ein Medikamentenabusus
— so sieht die typische Anamnese eines Schmerz
patienten aus. Ein schmerztherapeutisches Ge
samtkonzept unter Einbeziehung nichtmedika
mentöser Maßnahmen wie TENS oder Akupunk
tur kann in vielen Fällen erfolgversprechend sein.
Nichtmedikamentöse Schmerztherapie Seite 714
Shiatsu und Jin Shin Do, Meridiantherapie und Fuß- reflexzonen-Therapie: Diese Methoden gehören bei uns (noch?)nicht zum medizinsichen Alltag. Aber es macht neugierig, wenn hier beschrieben wird, welche Erfolge mit ganzheitlichen Therapiemethoden in der Physio
therapie erreicht werden können.
Umgang mit Schmerzen aus physiotherapeutischer Sicht Seite 719
Abbildungen:
Titel: E. Knaupp. Seite -6- oben: aus H. Lüllmann, A. Ziegler: Taschen
atlas der Pharmakologie, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1990. Seite -6- Mitte: © Trommsdorff/Seider. unten: U. Lärz.
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7-Kongenitales Varizellen
syndrom: das Risiko ist zwar gering...
Seit 1947 wurden weltweit über 40 Fälle von kongenitaler Schädigung nach Vari
zelleninfektion während der ersten bei
den Schwangerschaftstrimester bekannt.
Zur Ermittlung der Häufigkeit solcher Schädigungen wurde an zwei Zentren in Stuttgart und London von 1980-1993 eine prospektive Studie durchgeführt.
1373 Frauen hatten während der ersten 36 Schwangerschaftswochen eine sero
logisch nachgewiesene Varizelleninfek
tion. Es wurden 9 Fälle von kongenitalem Varizellensyndrom registriert, gekenn
zeichnet vor allem durch Hypoplasien von Extremitäten und teilweise schwe
ren Hautläsionen, in Einzelfällen durch Mikrophthalmie, Dystrophie und/oder Mikrozephalie. Bei einer Frau wurde ein Abort vorgenommen, ein Kind verstarb intrauterin und eines im Alter von 20 Tagen an Pneumonie bei schwerer Dys
trophie. ln allen Fällen hatte sich die Mutter während der ersten 20 Schwan
gerschaftswochen infiziert. Das höchste Risiko (2%) bestand bei Infektion wäh
rend der 13.-20. Woche, während das Risiko für die ersten 12 Wochen nur 0,4%
betrug. Bei 10 Kindern trat ein Herpes zoster während der frühen Kindheit auf, in 8 Fällen schon während des ersten Lebensjahres. Bei 366 Frauen, die wäh
rend der Schwangerschaft an Herpes zo
ster erkrankten, traten keine kongenita
len Schädigungen ihrer Kinder auf Das Risiko eines kongenitalen Varizellen
syndroms ist zwar gering, doch da die Folgen für ein betroffenes Kind gravie
rend sein können, wären eine verläßliche Methode zur pränatalen Diagnose und eine effektive Vakzine zur Prävention mütterlicher Varizelleninfektionen wün
schenswert. (ChR)
Enders, G., et ai: Consequences of va
ricella and herpes zoster in pregnancy.
Lancet 1994; 343: 1547-1550.
Ostafrika: Hohe HIV-Mortalität auch auf dem Land
Für das Jahr 2000 rechnet die WHO mit 30-40 Millionen an HIV infizierten Men
schen, von denen rund die Hälfte in Afrika südlich der Sahara leben wird.
Schon heute gibt es nicht nur Städte, son
dern auch ländliche Gebiete, in denen bei Erwachsenen mehr als die Hälfte aller Todesfälle auf HlV-Infektionen zurückzu
führen ist. Das zeigt eine prospektive Stu
die, die in 15 benachbarten Dörfern in Südwest-Uganda durchgeführt wurde.
Bei fast 90% der Einwohner konnte Se
rum auf HIV-1-Antikörper hin untersucht werden. 4,8% aller untersuchten Perso
nen waren HIV-1-positiv; bei den Er
wachsenen (> 12jährigen) waren es 8,2%. Diese Prävalenz ist niedriger als in zahlreichen ostafrikanischen Städten.
Dennoch wurde die Mortalität stark be
einflußt: Während zwei Jahren betrug sie bei den seronegativen und seroposi
tiven Personen 7,7 bzw. 115,9 pro 1000.
Die auf HlV-Infektionen zurückzufüh
rende Exzeßmortalität betrug jährlich 5,3 pro 1000, bei Erwachsenen allein 7,9 pro 1000. Das beudetet, 8 von 1000 Erwach
senen sterben jährlich an den Folgen ei
ner HlV-Infektion. In der Altersgruppe der 13-44jährigen waren über 80% der Todesfälle auf HlV-l-Infektionen zurück
zuführen. (ChR)
Mulder, D., et ai: Two-year HIV-1-asso
ciated mortality in a Ugandan rural po
pulation. Lancet 1994; 343:1021-1023.
Australien: Asthma nimmt dramatisch zu!
In Australien hat die Häufigkeit von Asthma bei Kindern in den letzten Jah
ren dramatisch zugenommen. 1982 und 1992 wurden jeweils rund 800 zufällig ausgewählte Kinder im Alter von 8-10 Jahren in zwei australischen Städten, dem feuchten Küstenort Belmont und dem trockenen ländlichen Ort Wagga Wagga, untersucht. Die Prävalenz von Giemen während der letzten 12 Monate hat in Belmont von 10,4 auf 27,6% und in Wagga Wagga von 15,5 auf 23,1% zuge
nommen (P < 0,001).
Entsprechend zugenommen hat die Häu
figkeit der Diagnose Asthma und der Ge
brauch von Asthmamedikamenten. Eine Hyperreagibilität im Histamin-Inhalati- onstest wurde 1992 in Belmont doppelt so häufig (19,8%) und in Wagga Wagga l,4mal so häufig (18,1%) wie zehn Jahre zuvor festgestellt. Diese Häufigkeitszu
nahme wurde vor allem bei Kindern mit Atopie festgestellt; die Atopieprävalenz nahm hingegen praktisch nicht zu (rund 28,5% in Belmont und 32,5% in Wagga Wagga). Da während des genannten Zeit
raums die Zahl erwachsener Raucher ab
genommen und die Luftqualität sich leicht verbessert habe, halten die Auto
ren als plausibelste Gründe für diese Ent
wicklung eine erhöhte Allergenexposition und neue Umweltfaktoren. So hat sich die Zahl von Hausstaubmilben in den Haushalten verfünffacht. Aufgrund ver
änderter Landbaumethoden hat der Ge
halt der ländlichen Luft an Schimmel
pilzsporen deutlich zugenommen: Ernte
rückstände werden nicht mehr verbrannt oder untergepflügt, sondern liegengelas
sen, und Pflanzen werden vor der Ernte chemisch entlaubt, so daß Scbimmelpilze günstige Nährböden finden. Moderne
Erntemaschinen blasen meterhoch Staub in die Luft und tragen so zur Verbreitung der Sporen bei. Es müssen aber noch andere Faktoren eine Rolle spielen, bei
spielsweise in der Nabrungsmittelher
stellung benutzte Chemikalien oder an
dere ubiquitär auftretende, relativ neue Substanzen. Vorerst muß die Frage un
beantwortet bleiben, weshalb die Sensi
bilisierung auf allgemein verbreitete All
ergene so drastisch zugenommen hat.
(ChR) Peat, J. K., et al.: Changing prevalence of asthma in Australian children. BMJ 1994; 308: 1591-1596.
Ventrikuläre Arrhythmien durch Halofantrin
Das Malariamittel Halofantrin (Halfan®) verlängert die QT-Zeit im EKG und kann ventrikuläre Arrhythmien auslösen. Die Verlängerung der QT-Zeit tritt bei der empfohlenen Dosierung bei der Mehrheit der Patienten auf Dieser Effekt wird ver
stärkt, wenn Halofantrin mit fettem Es
sen eingenommen wird, da dann die Ab
sorption beschleunigt wird. Weltweit wurden bislang 14 Fälle von Arrhyth
mien im Zusammenhang mit Halofantrin bekannt; 8 Patienen starben. Es wird empfohlen, Halofantrin nicht während Mahlzeiten, nicht mit anderen Medika
menten, die Arrhythmien induzieren können, wie Chinin, Chloroquin und Me- floquin, trizyklische Antidepressiva, Neu
roleptika sowie bestimmte Antiarrhyth- mika und Antihistaminika, und nicht mit Medikamenten, die Elektrolytstörungen verursachen, einzunehmen. Patienten mit verlängerter QT-Zeit oder die an Herzkrankheiten leiden, die mit QT-Zeit- verlängerung oder ventrikulären Ar
rhythmien einhergehen, wie koronare Herzkrankheit oder Kardiomyopathie, sollten Halofantrin nicht erhalten. (ChR) N.N.: Cardiac arrhythmias with halo- fantrine (Halfan). Curr. Probl. Pharmaco-
vigilance 1994; 20: 6.
Virusinaktivierung von Plasmaprodukten
Auch wenn jede Blut- und Plasmaspende sorgfältig auf Marker verschiedener Vi
ren untersucht wird, so bleibt trotzdem prinzipiell ein Restrisiko der Übertragung von Infektionen. Zum einen können nur einige sogenannte relevante Viren dia
gnostiziert werden, zum anderen erge
ben sieb methodische Einschränkungen:
die Nachweisgrenze der einzelnen Test
methoden, das »diagnostische Fenster«,
online *** online *** online *** online *** online
worunter man die Zeit von der Infektion bis zur Bildung nachweisbarer Antikör
per versteht, und das Auftreten von
»Non-Respondern«, also Patienten, die überhaupt keine Antikörper nach einer Infektion bilden. Deshalb müssen Plas
maprodukte speziellen Verfahren zur In
aktivierung oder Entfernung von Viren unterzogen werden. Zwar sind seit 1990 keine HlV-Infektionen durch Gerin
nungspräparate mehr bekannt gewor
den, doch wurde kürzlich über Hepatitis- A-Infektionen bei Patienten berichtet, die mit Faktor-VIII-Konzentrat therapiert worden waren. Da trotz deutlich verbes
serter Sicherheit der Blutprodukte also immer noch Risiken bestehen, plädiert der Autor dafür, Produkte wie Wachs
in einer Studie wurden die drei Verfah
ren hinsichtlich des Erfolgs der Revasku
larisation und der Überlebensraten ver
glichen: Bei einer Drei-Gefäß-Erkran- kung und einer schweren Zwei-Gefäß- Erkrankung ist die Bypass-Versorgung den beiden anderen Verfahren deutlich überlegen. Bei weniger schweren For
men der koronaren Herzerkrankung wie der Ein-Gefäß-Erkrankung zeigten sich nach PTCA längere Überlebensraten als nach Bypass-Operation. Die PTCA war bei diesen leichteren Formen der KHK der medikamentösen Therapie leicht überlegen, die Unterschiede waren je
doch nicht signifikant.
Bei der Entscheidung für eines der Be
handlungsverfahren sollten jedoch nicht
Vertigo retard
tumshormone oder Gerinnungsfaktoren möglichst gentechnisch herzustellen.
(ChW Rübsamen-Waigmann. H.: Virusinakti
vierung von Plasmaprodukten. DMW 1994: 119: 345-348.
KHK: Bypass, PTCA oder medikamentöse Therapie?
In den vergangenen 10 Jahren hat der Einsatz der perkutanen transluminalen koronaren Angioplastie (PTCA) drama
tisch zugenommen, so daß heute in den USA jährlich mehr als 250000 Dilatatio
nen durchgeführt werden. Um einen Er
folg zu gewährleisten, ist eine exakte In
dikationsstellung erforderlich. Anderen
falls müssen die Alternativen der Be
handlung der koronaren Herzkrankheit (KHK), die Versorgung mit einem Bypass oder die medikamentöse Therapie, ein
gesetzt werden.
Vomex N
nur die Überlebensraten als einziges Kri
terium herangezogen werden, auch die Besserung der Symptome, die Verände
rung der Lebensqualität und die Neigung des Patienten sollten mit in diesem Pro
zeß berücksichtigt werden. (cbs) Mark, D. B., et al.: Continuing evolutio- nof therapy for coronary artery disease.
Circulation 1994: 89: 2015-2025.
Passivrauchen am Arbeits
platz fördert KHK-Risiko!
Passivrauchen erhöht nicht nur das Lun
genkrebsrisiko Erwachsener und die In
zidenz respiratorischer Erkrankungen bei Kindern, sondern stellt auch einen Risikofaktor der koronaren Herzkrank
heit dar. Epidemiologische Studien ha
ben auf diesen Zusammenhang bereits hingewiesen, bestätigt wurde er nun in einer in Xi’an, China, durchgeführten Fallkontrollstudie. Dabei war Passivrau
chen am Arbeitsplatz bedeutsamer als Passivrauchen zu Hause. 59 Patientin
nen mit arteriographisch nachgewiese
ner KHK und 126 Kontrollpersonen ohne KHK wurden untersucht. Alle Frauen, Durchschnittsalter 58 bzw. 55 Jahre, ar
beiteten ganztags, hatten noch nie ge
raucht und waren verheiratet. Frauen, an deren Arbeitsplatz geraucht wurde und/oder deren Partner zu Hause rauchte, hatten unter Berücksichtigung der bekannten KHK-Risikofaktoren ein signifikant erhöhtes KHK-Risiko (relati
ves Risiko 2,36). Unabhängig von häus
lichem Passivrauchen bestand ein signifi
kanter Zusammenhang zwischen dem KHK-Risiko und der Zahl der Raucher am Arbeitsplatz, der Zahl dort gerauch
ter Zigaretten und der täglichen Exposi
tionszeit. (ChR)
He. Y., et al.: Passive smoking at work as a risk factor for coronary heart disease in Chinese women who have never smoked. BMJ 1994: 308: 380-384.
BGA: »Codein und Dihydro
codein zur Substitution unge
eignet«
In den letzten Jahren hat der Verbrauch codein- und dihydrocodeinhaltiger Medi
kamente dramatisch zugenommen: von 1990: 40 kg auf 1992:1000 kg und 1993:
2000 kg. Das Bundesgesundheitsamt geht davon aus, daß die Medikamente vorwie
gend zur Substitution bei Drogenabhän
gigen eingesetzt werden. Aufgrund der kurzen Plasmahalbwertzeit und des Be
darfs relativ hoher Dosen sind Codein und Dihydrocodein zur Substitution nicht geeignet, denn es sind mehrmals täglich Einnahmen erforderlich, die sich zwangsläufig der medizinischen Kon
trolle entziehen. Gespritzt können die Medikamente zum Tod führen. Der stark schwankende WirkstofTspiegel im Blut beeinträchtigt den physischen und psy
chischen Zustand des Patienten erheb
lich. Die Grundidee der Substitution, Pa
tienten zu stabilisieren und eine soziale Reintegration zu ermöglichen, läßt sich so nicht verwirklichen. Das BGA emp
fiehlt, von der Substitution mit den lang
wirkenden Substanzen Methadon und Levomethadon vermehrt Gebrauch zu machen, sofern eine Abstinenztherapie noch nicht angebracht erscheint. Es un
terstützt den Vorschlag, codein- und dihydrocodeinhaltige Medikamente dem Betäubungsmittelrecht zu unterstellen, wenn sie Drogenabhängigen verschrie
ben werden. (ChR)
bga-pressedienst 34/1994.
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Dbsierungsanleitung und Anwendungsweise: Initialtherapie: Im allgemeinen 3 mal täglich 2 Kapseln. Langzeittherapie:
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sche Krankheitsverlauf die Anwendung von Kortikoiden erforderlich macht, wie z.B. Bronchial
asthma und chronische Entzündung der Bron
chialschleimhaut mit Verengung der Atemwege (chronisch-obstruktive Bronchitis). Hinweis:
AeroBec ist nicht zur Behandlung von plötzlich auftretenden Atemnotanfällen (akuter Asthma
anfall oder Status asthmaticus) bestimmt.
Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegenüber Beclomethasondipropionat ist eine Gegenan
zeige. AeroBec darf nicht angewendet werden bei Lungentuberkulose, falls eine gleichzeitige resistenzgerechte tuberkulostatische Behand
lung nicht möglich ist, es sei denn, daß der Arzt es ausdrücklich gestattet hat. Mykosen bzw.
Infektionen im Bereich der Atemwege müssen angemessen behandelt werden, stellen dann aber keine Gegenanzeige für eine Behandlung mit AeroBec dar. Da bisher nicht genügend Erfahrungen über die Behandlung von Kindern vorliegen, sollten diese insbesondere wegen der Möglichkeit des Einflusses von AeroBec auf den Knochenstoffwechsel von der Behandlung mit AeroBec ausgeschlossen werden. Anwen
dung In Schwangerschaft und Stillzeit: Beclo
methason sollte während der Schwangerschaft, vor allem in den ersten drei Monaten, nicht ein
gesetzt werden, da keine ausreichenden Erfah
rungen mit der Anwendung bei Schwangeren vortiegen und Tierversuche Hinweise auf Fehl
bildungen und andere embryotoxische Wirkun
gen ergeben haben. Bei Langzeittherapie sind intrauterine Wachstumsstörungen nicht auszu
schließen. Bei einer Behandlung zum Ende der Schwangerschaft besteht für den Feten die Ge
fahr einer Atrophie der Nebennierenrinde, die eine ausschleichende Substitutionstherapie beim Neugeborenen erforderlich machen kann.
Glucokortikoide gehen in die Muttermilch über.
Bei Anwendung höherer Dosen oder bei einer Langzeitbehandlung sollte abgestillt werden.
Nebenwirkungen: Bei einigen Patienten treten Candidosen in Mund und Rachen auf. Dieser Zustand kann behandelt werden, ohne die Beclomethasondipropionat-Therapie zu unter
brechen. Heiserkeit kann ebenfalls auftreten.
Bei Umstellung von Kortikoidtabletten oder -Injektionen auf die Inhalationsbehandlung kön
nen Allergien in Erscheinung treten, die bis dahin unterdrückt waren, z.B. allergischer Schnupfen, allergische Hauterscheinungen. Die
se sollten zusätzlich mit Antihistaminika bzw.
Kortikoiden zur äußerlichen Anwendung behan
delt werden. Treten ungewöhnliche Störungen oder Beschwerden auf, soll unverzüglich der Arzt zu Rate gezogen werden. Wegen der Gefahr einer Nebennierensuppression auch unterhalb einer Höchstdosis von 1500 Mikro-gramm soll
ten Patienten, die mit AeroBec behandelt wer
den, regelmäßigen Laborkontrollen unterzogen werden, da der Grad der Suppression nicht immer klinisch auffällig zu sein braucht. Das Risiko einer auftretenden Nebennierensuppres
sion sollte gegenüber den therapeutischen Vor
teilen abgewogen werden. Da es bisher nicht genügend Erfahmngen in der Behandlung mit AeroBec gibt, können unenwünschte glucokorti- koidübliche Wirkungen nicht ausgeschlossen werden. Dies sollte gegenüber den möglichen therapeutischen Vorteilen abgewogen werden.
Dosierung: Die Dosierung entnehmen Sie bitte der Fachinformation. Art und Dauer der Anwen
dung: AeroBec Autohaler sollte regelmäßig in den empfohlenen Abständen inhaliert werden.
Über die Daubr der Behandlung entscheidet der behandelnde Arzt. Es empfiehlt sich, unmittel
bar vor den Mahlzeiten zu inhalieren oder den Mund nach der Inhalation mit Wasser auszu
spülen. Darreichungsformen, Packungsgrößen und Preise: AeroBec 50 Autohaler: Original
packung mit 16g Suspension und Treibmittel, entsprechend mindestens 200 Einzeldosen (NI), DM 36,16. AeroBec 100 Autohaler: Original
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Hartmut Rühl
Schmerztherapie bei
ambulanten Krebspatienten
Onkologische Schwerpunktpraxis, BerlinSchmerzen bei Krebserkrankungen sind oft chronischer Natur; Wohlbefinden, Handlungs
fähigkeit oder auch die berufliche Tätigkeit werden erheblich beeinträchtigt, ln Gesprä
chen mit Patienten nimmt die Angst vor Schmerzen eine vorrangige Stellung ein. Auch in nicht-terminalen Krankheitsstadien kann der Schmerz ein wichtiges und häufiges Sym
ptom sein; in fortgeschrittenen Tumorstadien leiden etwa 80% der Patienten darunter (5, 9).
Zwar hat die Schmerzforschung in den letzten Jahrzehnten unbestreitbar wichtige Fort
schritte erzielt, die Prinzipien einer modernen Schmerztherapie finden allerdings bis heute oft keine ausreichende Beachtung. Nach überein
stimmender Einschätzung von Experten könnte durch eine adäquate Therapie bei etwa 90% der Patienten Beschwerdefreiheit erreicht werden (1, 3, 4). Informationsdefizite auf seiten der Ärzte sind wesentliche Ursache für die nach wie vor unbefriedigende Schmerzbehandlung bei Krebspatienten: Die Intensität der Schmerzen wird unterschätzt (2, 3), die Mög
lichkeiten der palliativen tumorspezifischen Behandlungsverfahren sind nicht bekannt und vor allem werden Opiate nicht rechtzeitig ein
gesetzt (7, 8). Da die Mehrzahl der Tumorer
krankten ambulant behandelt wird, sind vor allem die niedergelassenen Ärzte gefordert, die bestehenden gravierenden Mängel in der Schmerztherapie zu beseitigen.
Schmerzursachen bei Krebs
erkrankungen
Schmerzen bei Krebserkrankungen sind über
wiegend Rezeptorschmerzen: Die in den Ner
venendigungen der meisten Organe vorhande
nen Nozizeptoren werden durch körpereigene Substanzen wie Plasmakinine und Prostaglan
dine erregt, die bei Gewebsläsionen freigesetzt werden. Seltener, aber wegen schlechterer Be
handelbarkeit von großer klinischer Bedeutung sind neuropathische Schmerzen, die als Folge
einer direkten Schädigung peripherer und zen
traler neuraler Bahnen auftreten.
Tumorbedingte Schmerzen (Tab. 1) sind direkte Folge des Tumorwachstums; die Gewebeschädigung entsteht durch infiltratives und/oder expansives Wachstum. Bei etwa Zweidrittel der Patienten sind bestehende Schmerzen tumorbedingt. Therapiebedingte Schmerzen sind in der Regel passagerer Natur und stehen in zeitlichem Zusammen
hang mit den durchgeführten Behandlungen.
Operationen können durch Narben und Strikturen Schmerzen verursachen; während und nach einer Bestrahlung können in Abhängigkeit von der Lage der Bestrahlungs
felder und der Strahlendosis u. a. Mukositis, Enteritis, Zystitis oder Pneumonitis Ursache für Schmerzen sein. Vielfältig sind die durch Zytostatika-Therapien verursachten Schmerz
zustände (Tab. 2).
Die Schmerzbehandlung ambulanter Krebspa
tienten ist nach wie vor unbefriedigend. Infor
mationsdefizite auf seiten der Ärzte sind in erster Linie dafür verantwortlich; sie betreffen vor allem die medikamentöse Schmerzthera
pie. Die Grundregeln einer adäquaten medika
mentösen Schmerztherapie umfassen die früh
zeitige und ausreichend dosierte Therapie mit Analgetika nach festem Zeitplan, den frühzei
tigen Einsatz von Opiaten auch in nicht-termi
nalen Stadien der Erkrankung und die pro
phylaktische Behandlung möglicher Therapie- Auswirkungen. In erster Linie bestimmt der Patient die Wahl des Analgetikums und dessen Dosierung, da nur er die Intensität seiner Schmerzen beurteilen kann. Bei Beachtung dieser Grundregeln kann die Mehrzahl der an Krebs Erkrankten auch im Terminalstadium der Krebserkrankung ambulant betreut wer
den.
Adäquate Schmerzthe
rapie: 90% der Patienten be
schwerdefrei!
Zum Inhalt
Z. Allg. Med. 1994; 70: 701-706. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1994
ZB
Fortbildung Ambulante KrebspatientenGespräche:
wichtigste supportive Maßnahmen
Vielfältige Schmerzursa
chen bei Tu
morpatienten, z. B. spielt auch Schlaf
losigkeit eine Rolle
Tabelle 1: Schmerzursachen bei Krebserkrankungen Tumorbedingt:
direkte Folge des Tumorwachstums Therapiebedingt:
Folgen von Operationen, Bestrahlung und Zytostatika-Therapie
T umorassoziiert:
begleitende Entzündungen und Ödeme;
paraneoplastische Syndrome Psychogen:
Angstzustände, Depressionen, »funktionelle«
Schmerzen (z. B. Migräne) Tumorunabhängig:
Folge begleitend bestehender Krankheiten
Tabelle 2: Zytostatika-induzierte Schmerzsyndrome Polyneuropathie
Platinhaltige Medikamente, Vinca-Alkaloide Mukositis, Enteritis
Fluorouracil, Methotrexat Hämorrhagische Zystitis Cyclophosphamid, Ifosphamid Polyarthrosen
Nach jeder intensiven Polychemotherapie möglich Paravasate
Vor allem Anthracycline und Vinca-Alkaloide
Tumorassoziierte Schmerzen umfassen die paraneoplastischen Syndrome und können Folge begleitend bestehender Entzündungen sein. Psychische Faktoren wie Angstzustände, Depression und Schlaflosigkeit können Schmerzen mitverursachen oder wesentlich verstärken -, eine Tatsache, die bei der Be
handlung chronischer Schmerzzustände viel zu
Die Schmerz- empflndung ist individuell un
terschiedlich
Schmerzwahrnehmung und Schmerzempfindung
Die Schmerzwahrnehmung ist vermutlich Folge eines komplexen Zusammenwirkens verschiedener Hirnsysteme; ein lokalisiertes Schmerzzentrum im Gehirn existiert nicht.
Die Schmerzempfindung ist individuell äußerst unterschiedlich; sie ist kaum objektivierbar. Da der Arzt häufig kein Korrelat für geklagte Schmerzen (z. B. eine pathologische Fraktur, ein nachweisbarer Tumor) erkennen kann, unter
schätzt er in der Regel die Intensität der Schmerzen und dies kann Auswirkungen auf sein Handeln haben (2). Eine wichtige Forde
rung an den Behandelnden muß deshalb sein, daß er geklagte Schmerzen grundsätzlich ernst nimmt und sie für unbedingt glaubhaft hält.
selten Beachtung findet. Tumorunabhängige Schmerzen sind bei der Minderheit der Pa
tienten allein Schmerzursache; am häufigsten handelt es sich um degenerative Gelenkerkran
kungen.
Therapie-Modalitäten
Schmerztherapie bei an Krebs Erkrankten muß mehr sein als nur die Verordnung von Medika
menten. Sie erfordert viel Zeit, Geduld und An
teilnahme ; sie fordert Einfühlungsvermögen in die Nöte und Ängste des Patienten und in die Sorgen seiner Angehörigen. Vor allem die Ge
spräche vor Einleitung einer Schmerztherapie gehören zu den wichtigsten »supportiven«
Maßnahmen; sie müssen dem Patienten die Angst vor dem »Neuen« nehmen und sollen ihm ein Gefühl der Sicherheit und Geborgen
heit vermitteln. Schmerztherapie fordert in ho
hem Maße Kompetenz der Behandelnden. Der Arzt muß nicht nur mit den Prinzipien der medikamentösen Schmerztherapie vertraut sein, er muß auch die Möglichkeiten und Gren
zen der tumorspezifischen Behandlungsver
fahren kennen und einschätzen können. Die wichtigsten Behandlungsverfahren sind in Ta
belle 3 aufgeführt.
Ziel einer kausalen, tumorspezifischen Thera
pie ist die Vernichtung aller Tumormanifesta
tionen oder zumindest eine Reduktion des Tu
morvolumens. Da so bei vielen Patienten eine Linderung der Beschwerden erreicht werden kann, sollten diese Therapie-Möglichkeiten vorrangig bedacht werden; der niedergelas
sene Arzt wird hier oft auf den Rat von Spezia
listen (Strahlentherapeuten, internistischen Onkologen oder Chirurgen) angewiesen sein.
Tabelle 3: Therapie-Modalitäten 1. Kausale, tumorspezifische Therapie 2. Symptomatische Therapie
• Medikamentöse, systemische Therapie
• Blockierung der Schmerzleitung (Nerven- blockaden, neurodestruktive Verfahren)
• Nervenstimulation (TENS-Geräte) 3. Supportive Therapie
• Physikalische-balneologische Behandlung
• Psychotherapeutische Intervention
• Entspannungsverfahren
• »Alternative« Therapien (Akupunktur, Fuß
reflexzonenmassage u. ä.)
Ambulante Krebspatienten Fortbildung!;^^
Operation, Bestrahlung und Zytostatika-Thera- pie haben jeweils ihre Indikation als palliative Maßnahme in der Schmerzbehandlung.
Operative Verfahren: Entfernung des Tu
mors/Reduktion der Tumormasse, Entfernung von Narben und Strikturen, Dekompression von Nerven, Stabilisierungsverfahren bei os
särer Metastasierung, Versorgung pathologi
scher Frakturen, Umgehungs-Anastomosen bei Subileus und Ileus.
Strahlentherapie; Lokalisierte Schmerzen z.B. bei ossärer Metastasierung oder beim Plasmozytom, lokale Rezidive z. B. beim Rek
tum-Karzinom, Einflußstauungen und Abfluß
störungen.
Zytostatika-Therapie: Generalisierte Kno
chenschmerzen bei metastasierenden Karzino
men oder Sarkomen, Knochenschmerzen bei hämatologischen Systemerkrankungen (Leuk
ämie, malignes Lymphom, Plasmozytom), Leberkapselschmerzen bei hepatischer Meta
stasierung.
Eine Behandlung mit Biphosphonaten (Are- dia®, Ostac®, Bonefos®) kann bei ossär meta
stasiertem Mamma-Karzinom schmerzlin
dernd wirken; bei Plasmozytom-Patienten ist durch eine Therapie mit Calcitonin oft eine wesentliche Schmerzlinderung zu erreichen.
Generell werden die hier an Beispielen genann
ten Möglichkeiten einer tumorspezifischen Be
handlung zu selten bedacht und genutzt.
Medikamentöse Schmerztherapie
Jede medikamentöse Schmerztherapie ist eine symptomatische Behandlung; sie kann nur Teil einer umfassenden Behandlung und Betreuung des an Krebs erkrankten Schmerz
patienten sein. In den letzten Jahren sind in der medizinischen Fachpresse zahlreiche Arbeiten über medikamentöse Schmerzthe
rapie erschienen; es gibt gute, auch in der Praxis leicht zu handhabende Therapie- Empfehlungen (5, 6, 7). Wir unterscheiden drei Gruppen von Analgetika (siehe Kasten) mit unterschiedlichen Wirkungsweisen und Angriffspunkten.
Das WHO-Stufenschema der medikamentö
sen Schmerztherapie (Tab. 4) hat sich be
währt; falls starke Schmerzen bestehen, kön
Wann welches Medikament?
1. Peripher angreifende Analgetika
Bei der Vielzahl der zur Verfügung stehenden Medikamente ist es zweckmäßig, sich auf ei
nige wenige Medikamente zu beschränken, deren Wirkungen und Nebenwirkungen der Arzt dann um so sicherer beurteilen kann.
Novaminsulfon und Paracetamol sind zwei Analgetika aus dieser Gruppe, die sich gut be
währt haben.
2. Synthetische Opioide
Tramadol und Tilidin sind die am häufigsten eingesetzten Medikamente aus dieser Gruppe.
Der analgetische Effekt ist ausgezeichnet; sie haben allerdings den Nachteil einer nur kur
zen Wirkungsdauer von 2 bis 4 Stunden. Bei Kombination mit peripher angreifenden Anal
getika wird dieser Nachteil aufgehoben. Eine deutlich längere Wirkungsdauer hat Codein;
allerdings kann die dadurch induzierte Obsti
pation ein erhebliches Problem sein. Gut wirk
sam ist die Kombination Paracetamol + Codein (talvosilen®, Nedolon P®).
3. Analgetika vom Morphintyp
Morphin in der Retardform (MST Mun
dipharma®) ist heute das Mittel der Wahl in der oralen Medikation starker Opiate. Der analgetische Effekt ist hervorragend; die Wir
kungsdauer beträgt 8 bis 12 Stunden. Gut be
währt haben sich auch Morphin hydrochlo- ricum als Lösung oder die rektale Applikati
onsform MSR Mundipharma®; die Wirkungs
dauer ist mit ca. 4 Stunden allerdings deutlich kürzer. Bei der selten notwendigen parentera
len Behandlung ist Morphin hydrochloricum als subkutane Injektion gut geeignet; auch bei einer Dauerbehandlung mit Hilfe verschiede
ner Pumpsysteme (bei subkutan liegender Na
del) ist dieses Medikament Mittel der Wahl für die ambulante Schmerztherapie in Finalsta
dien der Erkrankung. Obstipation und Übel
keit sind die wesentlichen Nebenwirkungen der Morphintherapie; sie fordern die Gabe von Laxanzien und Antiemetika von Beginn der Therapie an.
nen die erste oder die ersten beiden Stufen ohne weiteres übersprungen und primär starke Opiate eingesetzt werden.
Tabelle 4: WHO-Stufenschema der medikamentösen Schmerzlherapie
Stufe 1: Nichtopiathaltige Analgetika (+ Adjuvanzien)
Stufe 2; Schwache Opiate + nichtopiathaltige Analgetika (+ Adjuvanzien)
Stufe 3: Starke Opiate + nichtopiathaltige Analgetika (+ Adjuvanzien)
Kurze Halb
wertszeit synthetischer Opioide bedenken!
Mittel der Wahl: Anal
getika vom Morphintyp
Beschränkung auf wenige bekannte Medikamente
ZF
j 'Fortbildung Ambulante KrebspatientenWichtigste un
erwünschte Wirkungen:
Obstipatjon und Übelkeit
Medikamente mit langer Wir
kungsdauer bevorzugen
Gefahr der Abhängigkeit nicht über
schätzen
Grundregeln der medikamentösen Schmerztherapie (Tab. 5)
Nach Möglichkeit soll die orale Applikation be
vorzugt werden; bei der überwiegenden Mehr
zahl der Patienten ist dies auch möglich. Nur in wenigen Fällen ist eine parenterale Therapie unumgänglich; z. B. bei schweren Schluckstö
rungen, bei Störungen der enteralen Resorp
tion, bei Ileus- oder Subileuszuständen sowie in der Finalphase der Erkrankung. Bevorzugt werden Medikamente mit langer Wirkungs
dauer. Vielfach ist es sinnvoll, zur Nacht (22 Uhr) eine deutlich höhere Dosis des Medi
kaments zu geben, damit die Nachtruhe des Patienten nicht gestört wird. Dies ist vor allem bei einer Morphinbehandlung zweckmäßig. Die Einnahme muß nach festem Zeitschema erfol
gen. Eine Einnahme »nach Bedarf« ist obsolet;
die nächste Medikamenteneinnahme muß un
bedingt vor Abklingen des analgetischen Effek
tes der vorhergehenden Einnahme erfolgen (antizipatives Prinzip). Die Dosierung der Anal
getika muß individuell austitriert werden; sie muß ganz wesentlich durch den Patienten selbst bestimmt werden, da nur er das Ausmaß der Schmerzen beurteilen kann.
Tabelle 5: Grundregeln der medikamentösen Schmerztherapie
1. Nach Möglichkeit orale Medikation 2. Bevorzugung langwirkender Medikamente 3. Einnahme nach festem Zeitschema
4. Einnahme nach dem Prinzip der Antizipation"^
5. Individuelle Dosierung
6. Gabe von Adjuvanzien nach Notwendigkeit 7. Prophylaxe der möglichen Nebenwirkungen 8. Engmaschige Kontrolle durch den Behandelnden
Einnahme der Medikamente vor Abklingen des Effektes
° z. B. Antidepressiva, Antikonvulsiva, Kortikosteroide
Behandlung mit Adjuvanzien
Der Begriff »Adjuvanzien« kann weit gefaßt werden (Tab. 6)\ er umfaßt Medikamente, die den analgetischen Effekt verstärken und vor allem Medikamente, die Nebenwirkungen der Analgetika vermeiden helfen.
Eine Therapie mit Antidepressiva oder Anti
konvulsiva ist selten indiziert; die Nebenwir
kungen wie Mundtrockenheit und Schwindel
Tabelle 6: Adjuvanzien
1. Antidepressiva 4. Antiemetika 2. Antikonvulsiva 5. Laxanzien
3. Kortikosteroide 6. H2-Rezeptorantagonisten
beeinträchtigen das Wohlbefinden der Patien
ten oft beträchtlich. Ihre Indikation haben sie bei neuropathischen Schmerzen. Die wichtig
sten Nebenwirkungen der Analgetika-Therapie Problematik der Behandlung mit Opiaten
»Hat der Arzt mich jetzt aufgegehen?«
Bei vielen Patienten stößt die Behandlung mit Opiaten zunächst auf Widerstand. Für viele Pa
tienten bedeutet eine solche Behandlung, daß der Arzt sie aufgegeben hat; sie verbinden da
mit die Vorstellung, daß sie sich im Endstadium ihrer Erkrankung befinden. Sie fürchten Sucht und Abhängigkeit und den Verlust eigener Handlungsfreiheit. Diese Einstellung der Patien
ten ist verständlich; sie hat ihren Grund in weit verbreiteten Vorurteilen gegenüber einer sol
chen Therapie, gründet sich aber vor allem auf mangelnder Information über Wirkungen und Nebenwirkungen einer Opiattherapie.
»Soll ich nicht doch lieber etwas niedriger dosieren?«
Informationsdefizite und Vorurteile bestehen aber auch bei vielen Ärzten. Sie überschätzen die Gefahr der Abhängigkeit und Sucht und nei
gen damit zu Unterdosierung dieser Medika
mente. Sie wissen dabei oft nicht, daß gerade die regelmäßige und ausreichend hoch dosierte Applikation die Sucht verhindert, ln Deutsch
land besitzen nur etwa 20% der niedergelasse
nen Arzte BtM-Rezepte; nur etwa 5 bis 10% der Ärzte verordnen regelmäßig Opiate. Der »Ver
brauch« an Opiaten bei Krebspatienten liegt in Deutschland um ein Vielfaches niedriger als in anderen westeuropäischen Ländern oder in den USA. Dieses äußerst restriktive Verhalten wird von vielen Ärzten u. a. mit den gesetzlichen Be
stimmungen begründet. Die Anfang 1993 er
folgte Änderung der Betäubungsmittelverschrei
bungsverordnung rechtfertigt ein solches Ver
halten jetzt nicht mehr. Die jetzigen gesetzli
chen Bestimmungen erlauben eine adäquate Behandlung der Schmerzpatienten.
»Befreiung!«
Chronische Schmerzen kosten viel Kraft, neh
men den Betroffenen die Lebensfreude und schränken ihre Fähigkeit zum Handeln wesent
lich ein. Dies kann den Patienten wiedergege
ben werden, wenn sie von den Schmerzen be
freit sind. Wer einmal erlebt hat, wie befreiend für schmerzgeplagte Patienten die Behandlung mit Opiaten wirken kann, wird nicht mehr zö
gern, diese frühzeitig und nicht nur in den ter
minalen Stadien einer Krebserkrankung einzu
setzen.
Auf der Flucht: Das Hochdruck-Syndikat
t
CARLO CHOLESTERIN!, gefährlich-fieser Kom
plize von H. Hochdruck
INGO INSULINOWITSCH, arbeitet gut getarnt und besonders trickreich
HARRY HOCHDRUCK, ^
Chef des Hochdruck- ”4
Syndikats
m "I
Streß für Harry & Co!
ANDANTE zeigt Wirkung:
der selektive a,-Blocker der neuesten Generation jT“ senkt schonend Bluthochdruck
T"
beeinflußt positiv Lipid- und Kohlenhydratstoffwechsel
AISJDAMTE
17/£
tammensetzung • Der Gehalt an Bunazosinhydrochlorid beträgt je Retardtablette 3 mg, ig. * Indikationen • Essentielle Hypertonie. • Kontraindikationen • Überempfindlicn- gegenüber dem Wirkstoff Bunazosinhydrochlorid und anderen Chinazolin-Derivaten (z.B.
razosin, Prazosin, Terazosin) oder gegenüber einem der anderen Bestandteile; Herzinsuffizienz, en Ursache in einer mechanischen Funktionsbehinderung liegt; schwere Nierenfunktionsstörung latinin-Clearance < 30 ml/min|; Schwangerschaft, Stillzeit. Klinische Erfahrungen über den latzbei Kindern liegen nicht vor. • Nebenwirkungen • Gelegentlich, vor allem zu Beginn der andlung, orthostatische.Dysregulationen, selten mit Synkopen, Herzklopfen, Kopfschmerzen, Windel, Benommenheit, Übelkeit. Im Verlauf einer Behandlung mit Andante wurden gelegentlich lykardie sowie unspezifische gastrointestinale Beschwerden beobachtet. Selten wurden Müdig- , Schwächegefühl, Schwitzen, Ohrensausen, Sehstörungen, Mundtrockenheit, Rhinitis, periphere
verkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt im verstärkten Maß«
bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol. • Wechsel' Wirkungen • Der blutdrucksenkende Effekt von Andante kann durch andere Antihypertensiva ver stärkt werden. Bei gleichzeitiger Gabe von Rifampicin wird die Wirkung von Bunazosinhydrochloric stark vermindert. • Dosierungs- und Anwendungshinweise • Andante wird 1 mal täglicf verabreicht. Regeldosierung; 1 mal täglich Andante 6 mg. Initialdosierung für Patienten im höherer Lebensalter sowie Patienten mit Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearanc«
“ ... * *... eil ‘
30-60 ml/min): 1 mal täglich Andante 3 mg. Falls erforderlich, Verdoppelung der jeweiligen Dosi auf 6 bzw. 12 mg Andonte. Die Ersteinnahme von Andante sollte am Abend vor dem Zubettgeher
}me, Depression, Parästhesien, Dyspnoe, Schmerzen im Bereich der Brust, Hautreaktionen wie ' tikaria oder Juckreiz sowie BIo!
erfolgen. • Packungen • (Stond April 1994): A.V.P. Andante 3 mg 20 Retardtabletten (N 1
■ ... ... 2) DM 66,52;
ing, Urtikaria oder Juckreiz sowie Blasenentleerungsstörungen beobachtet. In einem Fall wurde Andante beschrieben. Besondere Hinweise: Die Behandlunc angioneuratisches Udem unter Andante beschrieben, oesonaere hinweise: Die Behandlung Bluthochdrucks mit Andante bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell retende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßen-
DM 29,60; 50 Retardtabletten (N
100 Retardtabletten (N 3) DM 122,74; Andante 6 mg 20 Retardtabletten (NI) DM 37,65; 50 Retard
tabletten (N2) DM 84,65; 100 Retardtabletten (N3) DM 156,19; Klinikpackungen.
Boehringer Ingelheim KG, 55216 Ingelheim am Rhein
Boehringer
Ingelheim
ZF
j .Fortbildung Ambulante KrebspatientenSupportive Therapie kön
nen die medi
kamentöse Be
handlung we
sentlich unter
stützen
Schmerzen nehmen, ohne die Handlungs
fähigkeit einzu
schränken
sind Obstipation, Übelkeit und Erbrechen.
Antiemetika (Haloperidol, Metoclopramid, Dexamethason) und Laxanzien (Lactulose, Laxoberal®, Agarol®, Agiolax®) müssen deshalb häufig von Beginn einer Schmerztherapie an verordnet werden. Die Obstipation kann vor allem bei einer Morphinbehandlung die hart
näckigste Nebenwirkung sein. Neben ausrei
chender Flüssigkeitszufuhr und der Gabe von Laxanzien sind oft Klistiere notwendig.
Auf die weiteren symptomatischen Therapie- Möglichkeiten (Tab. 3) kann hier nicht einge
gangen werden. Nervenblockaden, neurochir- urgische Interventionen oder der Einsatz von TENS-Geräten sind in Einzelfällen angezeigt, haben aber in der Praxis kaum Bedeutung. Von größerer Bedeutung sind supportive Thera
pien {Tab.,?), die die medikamentöse Behand
lung wesentlich unterstützen können.
Physikalisch-balneologische Behandlungs
verfahren wie krankengymnastische Behand
lung, Massagen oder manuelle Lymphdraina
gen machen oft eine medikamentöse Schmerz
therapie überflüssig; sie werden viel zu selten eingesetzt. Das Erlernen eines Entspannungs
verfahrens (autogenes Training, Methode nach Jacobsen) kann sehr hilfreich sein; gleiches gilt für*' psychotherapeutische Interventionen.
Keineswegs geeignet ist bei Schmerzpatienten allerdings eine psychoanalytische Behandlung.
Alternative Behandlungsmethoden wie Aku
punktur, Akupressur oder Fußreflexzonenmas
sage sind bei tumorbedingten Schmerzen we
nig hilfreich, sehr gut wirken können sie dage
gen bei sogenannten funktionellen Schmerzen (z, B. Migräne).
Führung des Schmerzpatienten
Aufklärung, engmaschige Betreuung des Pati
enten sowie Einbeziehung seiner Angehörigen gehören im Grunde zu den Selbstverständlich
keiten einer umfassenden Patientenbetreuung;
in Mängeln auf diesem Gebiet liegt aber vermutlich ein wesentlicher Grund für das nach wie vor schlechte Management in der Schmerz
therapie.
Vor Beginn einer Schmerzbehandlung muß der Arzt dem Patienten die Ziele der Therapie deut
lich erklären; Die Behandlung soll ihm die Schmerzen nehmen, ohne ihn gleichzeitig in
seiner Handlungsfähigkeit einzuschränken. Die Therapie soll dem Patienten sein Wohlbefinden zurückgeben und ihm ein weitgehend norma
les, aktives Leben ermöglichen.
In den Gesprächen muß der Arzt dem Patienten die Furcht vor der Einnahme der Medikamente nehmen und ihn über mögliche Auswirkungen der Therapie informieren. Da einige der mög
lichen Nebenwirkungen vor allem in der ersten Zeit der Behandlung auftreten, sind gerade in dieser Zeit engmaschige Kontrollen und regel
mäßige Kontakte (z. B. tägliche Telefonate) not
wendig. Sie geben dem Patienten die für ihn notwendige Sicherheit und vermitteln ihm ein Gefühl der Geborgenheit. Wichtig ist die Ein
beziehung der Angehörigen in die Behandlung, da sie in der Betreuung Schwerkranker oft die größte Arbeit leisten. Auch bei ihnen bestehen häufig Vorurteile gegenüber der Einnahme von Medikamenten, insbesondere von Opiaten, und es ist wichtige Aufgabe des Arztes, diese in den Gesprächen abzubauen.
Ambulante Betreuung im Terminal
stadium einer Krebserkrankung
Schmerzen, Atemnot und Durstgefühl sind die wichtigsten, den Patienten am meisten quälen
den Symptome im Finalstadium einer Krebser
krankung; sie sind Alarmsignale, die sofortiges Handeln durch den Arzt erfordern. Schmerzen und Atemnot sind durch Opiate gut zu behan
deln, wenn sie ausreichend hoch dosiert wer
den. Die Furcht vor einer hohen Dosierung ist immer unbegründet. Falls eine orale Applika
tion nicht möglich ist, sollte Morphin parente
ral gegeben werden. Dies kann durch subku
tane Injektionen geschehen, deren Technik u.U. auch Angehörige leicht erlernen können.
Werden die Angehörigen so mit in die Behand
lung einbezogen, erfordert dies tägliche Besu
che durch den Arzt -, oft weniger aus medizi
nischer Notwendigkeit, sondern um den Ange
hörigen die notwendige Sicherheit zu geben.
Auch eine permanente Medikation mit Mor
phin ist ohne weiteres ambulant unter Zuhilfe
nahme der verschiedenen Pumpsysteme mög
lich, erfordert allerdings ebenso wie die Durchführung von Infusionen zur Flüssigkeits
substitution die Mithilfe durch ambulante Pfle
gestationen.
Zunehmend wünschen Patienten, zu Hause in gewohnter und vertrauter Umgebung sterben
oo
VI ibrati
OKVS
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I
Mißempfindungen bei diabetischer Polyneuropathie
yS)euK‘otKioc+ uK\+e>*stü+z+ cje.n A^eF‘veK\sfo|^ecKsel und ►*e0f die lR.e.pa\i^-J\A&c\\an\sm&n dep* A^e^*ve^Azelle an. Dabei ep‘mÖ0lick+ die +ä0licke D>*eimal0abe eik^e
Qusk‘eickek\de Resok*ptiok\ bei diabe+isckek* (^asfk‘opak‘ese.
Fk*ük dia0nos+iziek*ekt. Reck+2ei+i0 bekakAdeln. Sp'a\^o\Qe,n vek*meidekA.
NEUROTHIOCT
I I I I
Neurothioct' Injektionslösung. Neurothioct* Filmtabletten. Zusanunensetzung: I Filmlabletie enthält 100 mg (±)-a-Liponsäurc. I Ampulle mit 6 ml Injektionslösung enthält 150 mg (±)-a-Liponsäurc, 60 mg Benzvlalkohol. Anwen
J
dungsgebiete: Mißempfindungen bei diabetischer Pohneuropathie. Gegenanzeigen: Bekannte Iherempfindlichkeit gegen a-Liponsäure. Schwangerschaft und Stillzeit: Hinweise für eine fruchtschädigende W irkung sind in Tierversuchen nicht beobachtet worden. Erfahrungen beim Menschen liegen nicht vor. Eher den Übertritt in die Muttermilch ist nichts bekannt. Von einer Verwendung bei Schwangerschaft und Laktation sollte daher abgesehen werden. Nebenwirkungen: Ftlmtablet- ten: In seltenen Fällen wurde über allergische Hauterscheinungen berichtet. Injeküonslösung: Gelegentlich treten nach rascher intravenöser Injeküon Kopfdruck und Atembeklemmung auf, die spontan abklingen. Alleigische Reaküonen, lokal an der Injekiionssielle mit l'rtikaria und Ekzembildung, auch systemisch bis hin zum Schock, können auftreten. In Einzelfällen wurden nach intravenöser Gabe Krämpfe, DoppciLsehen, Purpura und Thrombopathien beobachtet. In Einzelfällen kann der Blutzuckerspiegel durch eine verbesserte Glucoseverwertung absinken.
Wechselwirkungen: a-Liponsäure soll zum Wirkungsverlust von Qsplatin führen. Die blutzuckersenkende Wirkung von oralen Anüdiabeüka bzw. von Insulin kann verstärkt werden. Eine engma.schige Blutzuckerkontrollc ist daher besonders im .Anfang-cstadium der Behandlung mit Neurothioct erforderlich. In Einzelfällen muß die Insulindosis bzw. die Dosis der oralen Anüdiabeüka reduziert werden, um l'nterzuckerungscrscheinungen zu vermeiden. W'amhinweis: Neurothioct Injekiions- lösung darf bei .Neugeborenen wegen des Gehaltes an Benzylalkohol nicht angewendet werden. Dies ist besonders bei unreifen Frühgeborenen zu beachten. Dosierung: Soweit nicht anders verordnet bei Mißempfindungen bei diabeüscher Polyneu
ropathie .Lmal täglich 1-2 Filmlableüen (.500-600 mg a-Liponsäure/Tag). Bei starken Dysästhesien im Rahmen einer schweren diabeüschen Polyneuropathie 2-4 Ampullen (.500-600 mgl/Tag
für 2-4 Wochen in der .Anfangsphase. Als weiterführende Therapie 2-.5mal täglich 1 Filmtablette. Packungsgrößen und Preise (einschl. ,MwNt.): .50 Filmtabletten (NI) DM 15,9.5; » . ■ 100 Filmtabletten (iN.5) DM46,49; 10 Ampullen zu 6 ml (S2) DM 99,49; Klinikpackungen. (Stand: 1.7.1994). Nordmark Arzneimittel GmbH, 25430 L'etersen K NOrCllTlSrK