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LWS-Svndrom Therapiestiidiei

iZFA 739

logenen (pseudoradikulären) Syndrome bzw.

die als Vorstufe zur generalisierten Tendomyo- pathie anzusehenden psychisch überlagerten LWS-Syndrome. In jedem Fall ist das LWS- Syndrom durch Schmerzen, Bewegungsein­

schränkungen und ggf. Sensibilitätsverluste gekennzeichnet. Klinisch sind der Grad des Schmerzes, Lokalisation, Dauer und Reprodu­

zierbarkeit (Triggerpunkte) von eminenter Be­

deutung in der Beurteilung des Krankheitsbil­

des sowie des Therapieerfolges, da er das für den Patienten unerträglichste Symptom dar­

stellt. Jedoch halten auch Muskelverspannung und Bewegungseinschränkung den Patienten von Arbeitsleistung bzw. Alltagsbeschäftigung ab. Somit muß es Ziel der Therapie sein, den Patienten schnellstmöglich wieder in den Ar­

beitsprozeß einzugliedern bzw. möglichst eine Chronifizierung des Krankheitsgeschehens zu verhindern. Dieser Vorstellung wird Rechnung getragen, indem anfängliche Ruhigstellung, ge­

zielte Bewegungstherapie, Wärme und/oder andere physikalisch-therapeutische Maßnah­

men, Muskelrelaxanzien, periphere Analgetika und in reservierten Fällen Opiate eingesetzt werden, wobei eine Kombination einen schnel­

leren Therapieerfolg erwarten läßt. Da dieses Krankheitsbild nur selten mit einem entzünd­

lichen Prozeß einhergeht, können wesentliche Wirkungen der NSAR und Glukokortikoide kaum ausgenutzt werden. Ebenso sind Antispa- stika aufgrund ihrer Eigenschaft, neben den polysynaptischen Reflexbögen auch die mo­

nosynaptischen zu hemmen (7, 9) und dadurch eine Muskelschwäche herbeizuführen, in die­

ser Indikation als problematisch anzusehen.

Chlormezanon (Muskel Trancopal®) wird als Muskelrelaxans seit 30 Jahren bei der Therapie von Muskelverspannungen aufgrund von Spon- dylarthrosen, degenerativen Erkrankungen der großen Gelenke, infolge Traumata und neuro­

gener Erkrankungen sowie zur Unterstützung der physikalischen Funktions- und Massagebe­

handlung eingesetzt. Seine Wirksamkeit bei akuten Wirbelsäulenbeschwerden konnte in ei­

ner Vielzahl von Studien nachgewiesen werden, insbesondere in einigen Doppelblind-Studien der letzten 10 Jahre (1, 3, 5,13,14). Ziel dieser Studie war es, diese Datenbasis zu erweitern durch eine kontrollierte Untersuchung an einem Patientenkollektiv, das aufgrund des schnellen Einschlusses in die Studie nach Auftreten der akuten Symptomatik einer hochdosierten me­

dikamentösen Kombinationstherapie beson­

ders zugänglich sein sollte.

Patienten und Methode

In der prospektiven, kontrollierten Doppel­

blindstudie wurden 60 Fälle aus dem Patien­

tengut einer neurologischen Universitätsklinik aufgrund folgender Einschlußkriterien den beiden Gruppen randomisiert zugeordnet: Un­

behandelte Patienten (18-70 Jahre) mit aku­

tem LWS-Syndrom, deren Symptomatik stark genug war, um eine stationäre Aufnahme so­

wie eine hochdosierte medikamentöse Kombi­

nationstherapie zu rechtfertigen.

Als Ausschlußkriterien galten:

• schwere Veränderungen der Wirbelsäule,

• Nervenkompression/Diskusvorfall mit Re­

flexausfall,

• bekannte Überempfmdlichkeit gegen Chlor­

mezanon oder Paracetamol,

• gleichzeitige Einnahme anderer Analgetika, Muskelrelaxanzien oder Psychopharmaka (insbesondere MAO-Hemmer),

• Myasthenia gravis,

• schwere Leber- oder Nierenfunktionsstörun­

gen,

• Glucose-6-Phosphat-dehydrogenase-Man-gel,

• bestehende Schwangerschaft.

Die Patienten der Gruppe A erhielten täglich 3x2 Tabletten (=1200 mg) Chlormezanon und 3x2 Tabletten Paracetamol, die Vergleichs­

gruppe B identisch aussehende Plazebo-Tablet­

ten und ebenfalls 3000 mg Paracetamol. Die Medikationsdauer betrug 3 Tage, wobei zu Be­

ginn und am Ende als Hauptvariablen Schmerz und Verspannung und als Begleitvariablen ein­

zelne Parameter für die Bewegungseinschrän­

kung sowie Sensibilitätsstörungen erfaßt wur­

den. Bei den Hauptvariablen wurde eine kon- firmatorische Datenanalyse mit einem a von 5% zweiseitig durchgeführt. Fischers exakter Test wurde für Daten auf Nominalniveau, Wil- coxon’s 2 sample Test für Daten auf Ordinalni­

veau und der t-Test für unabhängige Stichpro­

ben für Daten auf mindestens Intervallniveau angewandt. Die Analyse wurde für den Unter­

schied beider Behandlungsgruppen sowohl vor Beginn (p > 0,33 für alle getesteten Parameter) als auch am Ende der Therapie durchgeführt.

Ergebnisse

Die demographischen Daten der eingeschlos­

senen Patienten waren in beiden Gruppen

ab-LWS-Syndrom:

Schmerzen, Bewegungsein­

schränkungen, evtl. Sensibili­

tätsverluste

Ein Therapie­

ziel ist es, Chronifizie­

rungen zu ver­

meiden

Therapiestudie LVVS-S>Tidrom

100%

□ keine

□ gering

□ mittel

□ stark

Gruppe A Gruppe B Gruppe A

Tag 0 Tag 3

Abbildung 1: Schmerzangaben des Patienten

Gruppe B

Die demogra­

phischen Daten der beiden Gruppen waren gut vergleich­

bar

Chlormezanon plus Paracet­

amol: 87% wa­

ren bei Thera­

pieende schmerzfrei

solut vergleichbar in bezug auf Alters- (41 ± 13 Jahre), Geschlechts- (% männlich), Gewichts- (77 ± 9 kg) und Größenverteilung (175 ± 6 cm), ebenso wie die Dauer der Beschwerden vor Aufnahme in die Prüfung (5,2 gegen 5,7 Tage). Etwa die Hälfte der Patienten in beiden Gruppen war bis zum Behandlungsbeginn durch die Beschwerden im LWS-Bereich bett­

lägerig, % konnten noch leichte Tätigkeiten in der Wohnung ausführen, aber nur V? konnten ihrem Beruf nachgehen. Die Prüfung von Pa- tellar-(Segmenthöhe L4) und Achilles-(S l)seh- nenreflex ergab in beiden Gruppen nur in Ein­

zelfällen eine Abschwächung. Somit konnten neurologische Ausfallerscheinungen durch starke Spinalwurzelkompression weitgehend ausgeschlossen werden.

ln beiden Gruppen stuften zu Beginn der Be­

handlung ca. 80% der Patienten ihre Schmerzen als stark bzw. mittelstark ein. Eine deutliche Verschiebung zu niedrigeren Schmerzgraden fand in der Chlormezanon- + Paracetamol-Gruppe statt. 87% dieser Patien­

ten waren bei Therapieende schmerzfrei bzw.

hatten nur noch geringe Beschwerden, wäh­

rend in Gruppe B sich nach Plazebo-ZParaceta- mol-Gabe nur 40% in diese Kategorien einstuf­

ten (p < 0,01) (Abh. 1). Zu allen 3 Tageszeiten wurden wenig abweichende Angaben gemacht, so daß ein Tagesschmerzprofil nicht ersichtlich war. Neben den Angaben der Patienten wurde die Schmerzsymptomatik klinisch durch die Prüfung der paravertebralen/interspinalen Druckschmerzhaftigkeit ergänzt. Die Ergeb­

nisse der paravertebralen Untersuchung fielen für beide Körperseiten gleich aus. Beim Prü­

fungsanfang waren im Segment L4-5 50-60%, im Segment L 5-S1 30-50% der Patienten beidseitig der und auf der Wirbelsäule druck­

empfindlich. Unter der Chlormezanon-Thera- pie verminderte sich der Patientenanteil mit Druckschmerzhaftigkeit auf 10-15%, während er in der Kontrollgruppe gleich blieb (p < 0,01 für den paravertebralen Druckschmerz in L 4- 5). Die Schmerzen bei passiver Beinhebung zwischen 30° und 90° (Lasegue links bei 60-66% der Patienten, Lasegue rechts bei 83-87%) verminderten sich nur in der Gruppe A auf 21-23% mit starker Tendenz zur 90°- Kategorie.

Die Einschätzung des Verspannungsgrades im LWS-Bereich durch den Patienten lief erwar­

tungsgemäß weitgehend parallel zur Schmerz­

bewertung, so daß die paravertebrale Verspan­

nungsprüfung durch den Untersucher näheren Aufschluß gibt. Bei den als stark beurteilten Verspannungen in der Chlormezanon-Gruppe von 64% (rechts = links) und in der Plazebo- Gruppe von 53 bzw. 60% (rechts/links) waren nach 3tägiger Therapie bei 92% der Gruppe A keine oder nur mäßige Verspannungen fest­

stellbar, in der Kontrollgruppe nur bei 58%

(p <0,01) fAbb.2J.

100%

□ keine

□ mäßig

□ stark

40%

Gruppe A Gruppe B Gruppe A Gruppe B

Tag 0 Tag 3

Abbildung 2: Paravertebrale Muskelverspannung (Mittelwert links/rechts)

Die Messung der Beweglichkeit im LWS-Be­

reich wurde durch eine Kombination verschie­

dener Unterparameter realisiert fTab. 1). Es er­

gibt sich auch hierin ein einheitliches Bild:

Unter der Therapie mit Chlormezanon/Pa- racetamol ist eine deutliche Beeinflussung der Symptomatik zu konstatieren, während Pla­

zebo/Analgetikum nur geringfügige Verbesse­

rungen bewirkte.

Die Lordose im Untersuchungsfeld war bei al­

len Patienten verstrichen bzw. aufgehoben, eine Kyphose fand sich bei V4 der Patienten. Bei den Patienten mit positiven Befunden kam es in der Gruppe A unter der Therapie zu einer

Nor-LVVS-S\Tidrom Therapiestiidie

Tabelle 1: Beweglichkeit

Parameter Bewertungseinheit Gruppe A Gruppe B

vor

Therapie

nach vor

Therapie nach Einschränkung der

Beweglichkeit Schober FBA

mäßig bis stark 10/14-10/10 cm ± STDEV

100%

100%

16,3 ± 5,7

43%*

43%*

3,8 ± 6.4

100%

100%

15,3 ± 8.3

97%

90%

14,5 ± 8.8

* mit starken Verschiebungen zu geringeren Kategorien

malisierung, während in der Kontrollgruppe kaum Veränderungen beobachtet wurden.

Unerwünschte Begleiterscheinungen wurden allgemein ohne vorherige Spezifikation abge­

fragt. Durch die tägliche Inspektion eines Arztes konnten dermatologische Veränderungen aus­

geschlossen werden. Lediglich 2 der 60 Patien­

ten klagten über Magenbeschwerden ab dem 2.

Medikationstag, wobei jedoch aufgrund des ge­

ringen Schweregrades ein Abbruch nicht not­

wendig war. Beide erhielten die Kombination Chlormezanon/Paracetamol. Die Überwachung von atransaminasen und y-GT verliefen unauf­

fällig. Als Begleitmedikation wurde bei einem Patienten der Gruppe A Euglucon® verzeichnet.

Während des Prüfungszeitraums wurden bei 1 Patienten der Gruppe A und 3 Patienten der Gruppe B Bäder und Packungen notwendig. Auf­

grund der kurzen Beobachtungsdauer und der hochdosierten Medikation wurde der Einfluß auf das Therapieergebnis als gering und damit vernachlässigbar angesehen.

Diskussion

Myotonolytika wie Chlormezanon wirken di­

rekt auf die betroffene Muskulatur. Neben Ab­

senkung des Tonus der verspannten Muskula­

tur auf ein physiologisches Niveau durch Ver­

längerung der Refraktärzeit in den Interneuro­

nen (10) spielen eine Verbesserung der muskulären Sauerstoffversorgung (6) sowie ein psychisch entspannender Effekt eine Rolle (11). Insbesondere bei längerer Anwendung von Chlormezanon kann sich hieraus im Ein­

zelfall eine Abhängigkeit entwickeln. Bei Kurz­

zeittherapie ist dies allerdings nur bei einer Abhängigkeitsanamnese zu überwachen. Au­

ßerdem konnte in einer Doppelblind-Studie ge­

gen Plazebo eine direkte analgetische Wirk­

komponente des Chlormezanons nachgewie­

sen werden (12), die sich in einer tierexperi­

mentellen Untersuchung zur Analgetikawir­

kung zumindest addierte (8), Weiterhin führt die Muskelrelaxation durch die Unterbrechung des Circulus vitiosus sekundär zu einer Besse­

rung der Schmerzen. Somit ergeben sich eine Reihe von Teilwirkungen, um die Symptomatik im LWS-Bereich anzugehen.

Die Kombination mit Analgetika erlaubt zwei unterschiedliche Studienansätze:

1. Vergleich Verum/Plazebo, wobei das Anal­

getikum nach Bedarf zusätzlich genommen werden kann und dessen Menge als Prüfpara­

meter eingeht. Durch die höhere Menge an analgetischer Wirksubstanz in der Plazebo- Gruppe ist zu erwarten, daß ein prinzipiell zwi­

schen Verum und Plazebo bestehender Wirk­

samkeitsunterschied geringer wird, ln einer Untersuchung bei Soldaten mit akutem Lum­

bago oder Torticollis wurde entsprechend vor­

gegangen (3). Obwohl die Abnahme des Schmerzes in beiden Gruppen vergleichbar war, wurde in der Chlormezanon-Gruppe we­

niger des Bedarfsanalgetikums Paracetamol/

Codein verbraucht. Dennoch konnten die Sol­

daten der Verum-Gruppe ihren Dienst wieder früher aufnehmen. In einer anderen Lumbago- Studie (14) mit 2 Verum-Gruppen (Chlormeza­

non und Tizanidin) sowie einer Plazebo-Kon­

trolle wurde Paracetamol als Bedarfsanalgeti­

kum angeboten. Die beiden aktiven Behand­

lungen mit Myotonolytika führten neben der signifikanten Reduktion der Analgetikamenge auch noch zu einem Wirksamkeitsnachweis durch signifikanten Unterschied gegenüber Plazebo in den Parametern VAS, Schober und reduziertem Schmerz beim Gehen.

2. Die Analgetikamenge wird während des Ver­

gleichs Verum/Plazebo bei allen Patienten gleichgehalten. Durch diese Basismedikation wird ebenfalls etwas vom Wirksamkeitsunter­

schied zwischen Verum und Plazebo aufgezehrt.

Therapiestudie LWS-Syndrom

allerdings ist durch die gleichbleibende Diffe­

renz in den Wirkstoffmengen ein geringeres Ausmaß gegenüber 1. zu erwarten. Geht man von einem additiven Effekt beider Medikationen einer Gruppe aus, führt dies zum Vergleich der variablen Medikation (z. B. Verum/Plazebo) zwischen den Gruppen. Stimmt diese Voraus­

setzung nicht, so bleibt nur der Vergleich der Gesamtwirksamkeit der Medikation in beiden Gruppen, ln bezug auf Chlormezanon wurde diese Studienanlage bereits einmal im Ansatz realisiert (2). Zu einer konstanten Dosierung von Benorilat (Analgetikum/Antirheumatikum; in­

zwischen a. H.) wurde entweder Chlormezanon oder Plazebo gegeben. Obwohl die Mehrzahl der Patienten nach Abschluß der 4wöchigen Be­

handlungsphasen die Verum-Kombination prä- ferierten, konnte doch aufgrund der Vielzahl der Indikationen, der chronifizierten Krankheits­

verläufe und dem großzügigem Einschluß der Patienten nur in wenigen Parametern eine das Benorilat übersteigende Wirksamkeit durch den Zusatz von Chlormezanon gefunden werden.

Diese Problematik sollte in der vorliegenden Un­

tersuchung durch die Beschränkung auf eine Indikation, akutes Auftreten der Beschwerden und der Verwendung von meßbaren Größen umgangen werden. Die hochdosierte Medika­

tion über 3 Tage führte in der Gruppe A zu einem deutlichen therapeutischen Erfolg, der zur ge­

ringen Veränderung in Gruppe B statistisch ge­

sichert werden konnte. Neben der guten mus- kelrelaxierenden Wirkung, die vornehmlich auf das Myotonolytikum zurückzuführen ist, konnte eine synergistische Analgesie in der Kombina­

tionsgruppe gegenüber der alleinigen Therapie mit 3000 mg Paracetamol (+ Plazebo) gefunden werden. Durch die Beeinflussung beider Sym­

ptome erlangten die Patienten rasch ihre Be­

weglichkeit wieder, so daß auch der über 50%ige Anteil der bettlägerigen Patienten be­

reits nach 3 Tagen Therapie mobil und weitge­

hend beschwerdefrei war. Diese rasche

Besse-Anschrift:

Prof. Dr. med. Bernhard Hofferberth, Chefarzt der Neu­

rologischen Abteilung und Klinischen Neurophysiolo­

gie, Krankenhaus Lindenbrunn, 31863 Coppenbrügge.

Persönliche Daten:

Geboren am 24. 6. 1948.

Beruflicher Werdegang:

Studium der Humanmedizin in Berlin, Promotion 1975.

1975-1980 Neurologisch-psychiatrische Ausbildung in Essen. 1982-1989 Oberarzt an der Neurologischen Universitätsklinik in Münster.

Jetzige Tätigkeit:

Chefarzt der Neurologischen Abteilung in Coppenbrügge.

rung bei guter Verträglichkeit spricht für den Einsatz einer Myotonolytika-/Analgetika-Kom- bination im Hinblick auf die notwendige Auf­

nahme von Alltagstätigkeiten und Wiederein­

gliederung ins Berufsleben. Während trotz der hohen Dosierung die geringe Wirksamkeit des Paracetamols in dieser Indikation (4) erneut bestätigt wurde, ist im Einklang mit den bishe­

rigen Erfahrungen Chlormezanon eindeutig eine sinnvolle Komponente im Therapieregime bei vielen Rückenbeschwerden.

Literatur

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Doppelblind-Studie über die Wirkung von Chlormeza­

non bei Muskelverspannungen nach sportlicher Betäti­

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16. Wagenhäuser, E. J.: Degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule. In: Rheumatologie in Praxis und Kli­

nik. Thieme Verlag, Stuttgart-New York 1989.

Gopten* 0,5 mg, Gopten* 2 mg

Zusammensetzung: 1 Kapsel Gopten 0,5 mg enthält 0,5 mg Trandolapril;

1 Kapsel Gopten 2 mg enthält 2 mg Trandolapril. Indikation: Essentielle Hyper­

tonie. Kontraindikationen: Liberempfindlichkeit gegen Trandolapril, ana­

mnestisch bekanntes angioneurotisches Ödem, Nierenarterienstenose (beid­

seitig oder bei Einzelniere), Zustand nach Nierentransplantation, hämodyna- misch relevante Aorten- oder Mitratklappenstenose, obstruktive hypertrophe Kardiomyopathie, primärer Hyperaldosteronismus, Schwangerschaft, Stillzeit.

Da keine ausreichenden Therapieerfahrungen vorliegen, darf Gopten nicht ange­

wendet werden bei: schwerer Leberfunktionsstörung/Leberzirrhose mit Aszites, schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatininclearance < 30 ml/min), Dialyse, unbehandelter, dekompensierter Herzinsuffizienz. Kindern. Sehr kritische Nut- zen-Risiko-Abwägung und Kontrolle repräsentativer klinischer und laborchemi­

scher Parameter bei: klinisch relevanter Proteinurie (> 1 g/Tag), klinisch relevan­

ten Elektrolytstörungen, gestörter Immunreaktion oder Kollagenkrankheit, Begleittherapie mit immunsuppressiven Medikamenten, Allopurinol, Procaina­

mid, Lithium. Hinweise: Vor Anwendung Nierenfunktion überprüfen. Insbeson­

dere zu Therapiebeginn Überwachung von Blutdruck und/oder repräsentativen Laborparametern bei Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel, eingeschränkter Nierenfunktion, schwerer Hypertonie, gleichzeitig vorhandener Herzinsuffizienz, älteren Patienten (> 65 Jahre). Während der Therapie mit Gopten darf keine Dialyse oder Hämofiltration mit Polyacrylnitril-methallylsulfonat-high-flux-Mem- branen (z. B. AN 69) bzw. eine Lipidapherese mit stark negativ geladenen Ober­

flächen (z. B. Dextransulfat) wegen der Gefahr anaphylaktoider Reaktionen erfolgen. Nebenwirkungen: Gelegentlich, insbesondere zu Therapiebeginn, bei Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel, Herzinsuffizienz, schwerer Hypertonie, Erhöhung der Dosierung von Diuretika und/oder Gopten kann eine übermäßige Blutdrucksenkung (Hypotonie, Orthostase) mit Schwindel, Schwächegefühl, Sehstörungen, selten Synkope auftreten. Einzelfallberichte für ACE-Hemmer bei verstärktem Blutdruckabfall: Tachykardie, Palpitationen, Herzrhythmusstö­

rungen, Angina pectoris, Myokardinfarkt, TIA, zerebraler Insult. Gelegentlich Auf­

treten oder Verstärkung von Nierenfunktionsstörungen, in Einzelfällen bis zum akuten Nierenversagen. Selten Proteinurie, teilweise mit gleichzeitiger Ver­

schlechterung der Nierenfunktion. Gelegentlich trockener Reizhusten, Bronchitis.

Selten Atemnot, Sinusitis, Rhinitis. Vereinzelt Bronchospasmus, Glossitis, Mund­

trockenheit. In Einzelfällen angioneurotische Ödeme mit Beteiligung von Kehl­

kopf, Rachen, Zunge. Gelegentlich Übelkeit, Oberbauchbeschwerden, Verdau­

ungsstörungen. Selten Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Appetitlosigkeit. Ein­

zelfälle von Pankreatitis, Ileus, cholestatischem Ikterus. Leberfunktionsstörun- gen und Hepatitis (z. T. mit schwerwiegendem Verlauf). Gelegentlich allergische Hautreaktionen wie Exanthem, Pruritus, selten Urtikaria, Erythema multiforme oder angioneurotisches ödem mit Beteiligung von Lippen, Gesicht, Extremitäten;

in Einzelfällen mit Fieber, Myalgien, Arthralgien, Vaskulitiden, Eosinophilie, erhöh­

ten ANA-Titern. Vereinzelt psoriasiforme Hautveränderungen, Photosensibilität, Alopezie, Onycholyse, Verstärkung einer Raynaud-Symptomatik. Gelegentlich Kopfschmerzen, Müdigkeit. Selten Benommenheit, Depressionen, Schlafstörun­

gen, Impotenz, Parästhesien, Gleichgewichtsstörungen, Verwirrtheit, Ohrensau­

sen, verschwommenes Sehen, Geschmacksveränderungen, vorübergehender Geschmacksverlust. Gelegentlich Abfall von Hämoglobinkonzentration, Häma­

tokrit, Leukozyten- oder Thrombozytenzahl. Selten, insbesondere bei einge­

schränkter Nierenfunktion, Kollagenkrankheiten oder gleichzeitiger Therapie mit Allopurinol, Procainamid oder immunsuppressiven Medikamenten: Anämie, Thrombozytopenie, Neutropenie, Eosinophilie, in Einzelfällen Agranulozytose, Panzytopenie. In Einzelfällen, auch bei (3-6-PDH-Mangel, Hämolyse/hämolyti­

sche Anämie ohne gesicherten ursächlichen Zusammenhang mit dem AIDE- Hemmer. Selten, insbesondere bei Nierenfunktionsstörungen, Anstieg der Serumkonzentrationen von Harnstoff, Kreatinin, Kalium sowie Abfall der Natri­

umkonzentration im Serum; Proteinurie. Vereinzelt Erhöhung von Bilirubin und Leberenzymen. Hinweise: Kontrolle o. g. Laborparameter vor und während der Behandlung mit Gopten. Insbesondere zu Behandlungsbeginn und bei Risiko­

patienten (Niereninsuffizienz, Kollagenerkrankungen, Behandlung mit Immun- suppressiva, Zytostatika, Allopurinol, Procainamid) kurzfristige Kontrollen der Serumelektrol^e, des Serumkreatinins, des Blutbildes. Bei Fieber, Lymphknoten­

schwellungen, Halsentzündung umgehende Untersuchung des weißen Blutbil­

des. Beeinträchtigung der Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen möglich, in verstärktem Maße bei Behand­

lungsbeginn, Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol_____

Dosierung und Anwendungsweise: Falls möglich, Salz- und/ oder Flüssig­

keitsmangel vor Therapiebeginn ausgleichen bzw. Diuretika reduzieren oder ggf.

absetzen. Bei Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel, Herzinsuffizienz und/oder schwerer Hypertonie ist die Therapie mit der geringsten Einzeldosis von 0,5 mg morgens (entspr. 1 Kapsel Gopten 0,5 mg) zu beginnen. Nach der ersten Dosis, bei Erhöhung der Dosierung von Gopten und/oder Schleifendiuretika sind diese Patienten ca. 6 Stunden ärztlich zu überwachen. Bei maligner Hypertonie oder schwerer Herzinsuffizienz soll Einstellung stationär erfolgen. Die übliche Dosie­

rung beträgt täglich 2 mg Gopten als Einzeldosis (entspr. 1 Kapsel Gopten 2 mg).

Falls erforderlich, kann die Dosis nach 2-4 Wochen verdoppelt werden. Keine Dosisanpassung bei älteren Patienten oder mäßig eingeschränkter Nierenfunk­

tion (Kreatininclearance 30-60 ml/min). Bei mäßiger Leberfunktionsstörung:

Anfangsdosis 0,5 mg morgens (entspr. 1 Kapsel Gopten 0,5 mg). Erhöhung der Dosierung nach individuellem Ansprechen des Patienten. Maximaldosis von 2 mg pro Tag (entspr. 1 Kapsel Gopten 2 mg) sollte nicht überschritten werden. Gopten kann vor, während oder nach dem Essen eingenommen werden. Wechselwir­

kungen: Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung durch Kochsalz, Analgetika, Antiphlogistika. Verstärkung des blutdrucksenkenden Effektes durch Antihypertensiva (insbesondere Diuretika), Narkotika, Anästhetika. Verstärkte Alkoholwirkung, (gleichzeitige Gabe von Kalium, kaliumsparenden Diuretika:

Zunahme der Serum-Kalium-Konzentration. Lithium: Erhöhung der Serum- Lithium-Konzentration (regelmäßige Kontrolle I). Allopurinol, Zytostatika, Immun- suppressiva, systemische Kortikoide, Procainamid: Abnahme der Leukozyten­

zahl im Blut, Leukopenie. Handelsformen: Gopten* 0,5 mg: 20 Kapseln (NI) DM 24,50,50 Kapseln (N 2) DM 51,95,100 Kapseln (N 3) DM 94,10; Gopten*

2 mg: Kalenderpackung mit 28 Kapseln (N 1) DM 48,50, Kalenderpackung mit 98 Kapseln (N 3) DM 136,69. Stand: Juli 1994

Knoll Deutschland GmbH 67006 Ludwigshafen

ZWEIFACH

AUF HERZ UND NIEREN