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Gute Silagen sind fast kein ZufallFutterbau /

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B E R AT U N G

28. MÄRZ 2008

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Gute Silagen sind fast kein Zufall

Futterbau / Verschiedene pflanzenbauliche und siliertechnische Massnahmen tragen zu qualitativ hochwertigen Silagen bei.

POSIEUXWenn das Wetter gut ist und hochwertiges Ausgangs- material im optimalen Stadium geschnitten werden kann, sind die Voraussetzungen für eine gute Silage gegeben. Mit dem Einhalten der Silierregeln kann nun der Landwirt seinen Teil am Gelingen beitragen.

Die Herstellung von Silagen von guter Qualität beginnt nicht erst mit dem Einsilieren des Fut- ters. Wichtig ist, dass bereits die Wiesenbestände und dement- sprechend das Ausgangsmate- rial zum Silieren eine hochwer- tige Qualität aufweisen. Dabei wirken sich Pflege, Düngung und Nutzung der Wiesen ent- scheidend auf die botanische Zusammensetzung und auf die Narbendichte aus. Welche Ziele angestrebt werden und mit wel- chen pflanzenbaulichen und auch siliertechnischen Mass- nahmen diese erreicht werden können, ist aus der Tabelle er- sichtlich.

SILIERREGELN

Die wichtigsten Punkte zur Sila- gebereitung sind die folgenden:

Hochwertiges Ausgangsmaterial ist Voraussetzung

Ein hochwertiges Ausgangs- material und das Mähen des Futters zum richtigen Zeitpunkt (Beginn Rispenschieben) ist eine Grundvoraussetzung für einen hohen Nährwert und eine gute Gärqualität der Silage.

Nur sauberes Futter silieren Mit der Verschmutzung des Futters (Mäusehaufen, Gülle- reste) gelangen Buttersäurebak- terien in den Silo. Diese sind für die Buttersäuregärung verant- wortlich. Einstellung der Mäh-, Berarbeitungs- und Erntema- schinen auf 5 bis 7 cm.

Futter anwelken

Mit dem Anwelken des Fut- ters werden die Lebensbedin- gungen für die Milchsäurebak- terien verbessert und die der Gärschädlinge verschlechtert.

Dadurch wird die Gärqualität der Silagen verbessert. Wenn das Futter nicht oder nur leicht angewelkt wird, entsteht noch Gärsaft und bei nassen Silagen (unter 30% TS) ist das Risiko von Fehlgärungen höher, besonders der unerwünschten Buttersäu- regärung. Aber auch ein zu star- kes Anwelken (über 50% TS) hat seine Tücken. Solches Futter

Je trockener das Futter ist, desto schonender muss es bearbeitet wer- den, damit die Bröckelverluste möglichst gering sind.

Mit einem geeigneten Dosiergerät können die Siliermittel homogen verteilt werden.

Ein fachgerechtes Wickeln der Siloballen ist entscheidend, damit keine Luft in die Ballen eindringt und keine Probleme auftreten.

Ziel Pflanzenbauliche Massnahmen Siliertechnische Massnahmen

Hohe Zuckergehalte im Ausgangsmaterial anstreben.

Förderung der guten und zuckerreichen Gräser durch eine ausgewogene Nährstoffversorgung und angepasste Nutzungsintensität. Bei Bedarf Nachsaaten oder Neuansaaten.

Mähen mit Mähaufbereitern und zügiges, kurzes Anwelken. Lange Feldliegezeiten vermeiden.

Siliermitteleinsatz (inkl. Nährsubstrat für die Milchsäurebaktierien).

Futterverschmutzung vermeiden. Schaffung einer dichten Grasnarbe.

Vermeidung von Narbenschäden.

Walzen oder Abschleppen der Wiesen im Frühling.

Aktiv die Mäuse bekämpfen.

Wiesen vor dem Mähen bzw. Bearbeiten abtrocknen lassen.

Nicht zu tief mähen (5 bis 7 cm)

Zetter und Schwader nicht zu tief einstellen.

Geeignete Siliermittel einsetzen.

Überhöhte Rohproteingehalte und zu hohe Pufferkapazitäten vermeiden.

N-Überdüngungen vermeiden.

Bestände nicht verkrauten lassen.

Futter im optimalen Stadium schneiden.

Siliermittel einsetzen.

TS-Gehalte von 35 bis 45% anstreben. Mähen mit Mähaufbereitern.

Rechtzeitig mit dem Einsilieren beginnen.

Anteil der erwünschten Milchsäurebakterien erhöhen.

Siliergut kurz häckseln bzw. scheiden.

Siliergut gut verdichten.

Siliermittel (Milchsäurebakterienzusätze) einsetzen.

Gärschädlinge rasch unterdrücken. Siliergut gut verdichten und luftdicht abdecken.

Geeignete Siliermittel einsetzen.

nen, kommt dem luftdichten Abdecken des Silos beziehungs- weise Einwickeln der Siloballen eine zentrale Bedeutung zu. Bei Hochsilos ist auf eine tadellose Dichtheit der Silotüren (Dich- tungen) zu achten. Bei den Flachsilos hängt die Silagequa- lität, bedingt durch die grosse Oberfläche, sehr stark von der sorgfältigen Abdeckung ab.

Bei den Ballensilage ist eine fachgerechte Einwicklung mit Folien von guter Qualität für ei- nen sicheren Luftabschluss wichtig. Im Weiteren muss da- rauf geachtet werden, dass während des Transportierens der Ballen die Folie nicht verletzt wird. Während der Lagerung sind die Ballen regelmässig auf Löcher, die durch Tiere (Mäuse, Katzen, Vögel) gemacht wurden, zu kontrollieren und bei Bedarf mit geeigneter Klebefolie zuzu- kleben.

Siliermittel einsetzen

Siliermittel sollen entweder die Gärqualität verbessern oder die Nachgärungen beziehungs- weise den Schimmelbefall ver- hindern. Die meisten Siliermittel sind nur für den einen oder den anderen Zweck wirksam. Dies bedingt, dass man genau wissen muss, für welchen Zweck Silier- mittel eingesetzt werden sollen.

Zudem ist bei jedem Siliermittel- einsatz zu beachten, dass weder aus schlechtem Ausgangsmate- rial hochwertige Silage bereitet, noch Fehler bei der Siliertechnik wettgemacht werden können.

Die Einhaltung der Silierre- geln ist trotz einem Siliermittel- einsatz die Voraussetzung für die Herstellung von Qualitätssila- gen. Die Siliermittel helfen je- doch mit, dass die gewünschte Milchsäuregärung gefördert oder die unerwünschten Nach- gärungen besser unter Kontrolle gehalten werden können. Vor- aussetzung ist, dass die Silier- mittel in der angegebenen Do- sierung eingesetzt und zudem homogen im Siliergut verteilt werden.

Genügend Silage entnehmen Um die Nachgärungen wäh- rend der Entnahme unter Kon- trolle zu halten, muss auf eine ausreichende Entnahmemenge geachtet werden. Dies bedingt, dass die Silogrösse dem Tierbe- stand angepasst ist.

Ueli Wyss, Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux lässt sich weniger gut verdich-

ten, und entsprechend stärker gefährdet sind diese Silagen für Nachgärungen und Schimmel- befall. Der optimale Anwelkg- rad liegt zwischen 35 und 45%

TS.

Siliergut zerkleinern, zügig einsilieren und gut verdichten

Kurz geschnittenes Futter (La- dewagen oder Ballenpresse mit Messern) lässt sich stärker ver- dichten, und die Luft wird schneller aus dem Silo bezie-

hungsweise den Ballen ver- drängt. Dadurch wird die Milch- säuregärung gefördert und das Risiko von Nachgärungen ver- mindert. Ein rasches Einsilieren ohne lange Unterbrechungen und eine gute Verdichtung sind

wichtige Massnahmen zur ra- schen und vollständigen Entfer- nung der Luft.

Silo luftdicht abschliessen Da Hefen und Schimmelpilze nur bei Luftzutritt wachsen kön-

Bei einer tiefen Schnitthöhe

wird das Futter stärker ver- schmutzt und dadurch kommt es häufig zu einer Buttersäu- regärung. Zudem weist ver- schmutztes Futter tiefere Ener- giegehalte auf.

(Bilder Ueli Wyss)

Massnahmen zur Förderung der Qualität von Grassilagen

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