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Archiv "Der Zusammenhang von Helicobacter pylori-Infektion und Magenlymphom" (20.01.1995)

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MEDIZIN

fisch sind (8). Die bisher bekannten Gerinnungsantagonisten wirken nur partiell und nur kurz. Ein Leben oh- ne Blutgerinnung ist ohnehin nicht vorstellbar.

Weitere Mediatoren, wie PAF (Thrombozyten aktivierender Fak- tor), Interleukine und Adhäsions- moleküle, sind zum Teil erst kürz- lich entdeckt worden. Ob und wie- weit sie in dieses Geschehen ein- greifen und es beeinflussen, ist nur in einigen Modellen, vor allem in vitro, untersucht (10).

Ethische Aspekte der Xenotransplantation Das neue und grenzenlose An- gebot an Organen würde morali- sche und ethische Probleme aufwer- fen. Patienten und deren Angehöri- ge könnten den Arzt zwingen, diese Organe zu verwenden. Ärzte könn- ten Organe wie Ware anbieten, selbst bei Fällen, in denen eine Transplantation ungerechtfertigt wäre, wie bei Feten, Neugeborenen oder sehr alten Menschen.

Auf beruflicher Ebene bestün- de die Gefahr, das Machbare zu wa- gen und zu experimentieren. Xe- notransplantation darf nicht durch- geführt werden, nur um Erfahrun- gen zu sammeln. In verzweifelten Situationen könnte überstürzt ge- handelt werden, da unter Todesge- fahr übereilte Entschlüsse gezogen und Empfehlungen nicht kritisch genug abgewägt würden.

Die Folgen auf nationaler und internationaler Ebene können nur vage erahnt werden. Interessanter- weise hat sich keine der drei mono- theistischen Religionen gegen die Transplantation von Tierorganen gewandt. Im Gegenteil, Rabbiner haben durchgeführte klinische Ver- suche für gut geheißen, und mo- hammedanische Geistliche fanden Wege, den Koran so auszulegen, daß die Xenotransplantation und selbst die Übertragung von Schwei- neorganen, nicht aber deren Ver- zehr, erlaubt werden kann (7).

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1995; 92: A-133-137 [Heft 3]

AKTUELL/FÜR SIE REFERIERT

Literatur

1. Adachi H, Rosengard B, Hutchins G et al.: Effects of cyclosporine, aspirin, and cobra-venom-factor on discordant cardiac xenograft survival in rats. Transplant Proc 1987; 19: 1145-1148

2. Alexandre G, Ginarello P, Latinne D et al.: Plasmapheresis and splenectomy in experimental renal xenotransplantation.

In: Hardy MA eds: Xenograft 25, Elsevier Science Publishers 1989; 259-271 3. Baily L, Nehlsen-Cannarella S, Concepti-

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4. Cooper D, Human P, Lexer G et al.: Ef- fects of cyclosporine and antibody ad- sorption on pig cardiac xenograft survival in the Baboon. L Hearttransplant 1988; 7:

238-246

5. Hammer C: Isohemagglutinins and pre- formed natural antibodies in xenogeneic organtransplantation. Transplant Proc 1987; 20: 4443-4447

6. Hammer C: Evolutionary, physiological and immunological considerations defi- ning a suitable xenograft for man. In:

Cooper D, Kemp E, Reemtsma K, White D eds: Xenotransplantation 1991. Berlin, Heidelberg, New York: Springer Verlag, 512-517

7. Hammer C, Molloy B: Ethical aspects of xenotransplantation. Transplant Proc 1993; 24: 38-40

8. Hammer C: Nature's obstacles to xeno transplantation. Transplant Rev 1994; 8:

1-11

9. Reemstsma K, McCracken B, Schlegel J et al.: Renal heterotransplantation in man. Ann Surg 1964; 160: 384-405 10. Saumweber D, Bergmann R, Hammer C:

Hyperacute rejection in an ex-vivo model of renal xenografting. Transplant 1994;

57: 358-363

11. Schütz A, Pratschke J, Breuer M et al.:

Allogeneic hearttransplantation following xenogeneic bridging. Transplant Int 1992;

5: 307-310

12. Starzl T: Liver in allo- and xenotransplan- tation. Transplant Proc 1993; 15: 15-17 13. Sundt TM, Sachs D: Mixed bone marrow

reconstruction as an approach to xeno- graft tolerance. In: Hardy MA eds: Xeno- graft, 25. Elsevier Science Publishers 1989; 237-249

14. Weinhold C, Weingartner J, Hammer C et al.: In vivo investigation of kangaroo aor- tic heart valve xenoprosthesis: an experi- mental animal modeL Yorke Med Books 1986; 669-683

15. White D: The role of complement in xe- nograft rejection. UNOS Update 1992; 8:

6-7

16. White D: Cardiac xenotransplantation.

Ann Card Surg 1993; 6: 167-171

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. med. vet. Dr. med. habil.

Claus Hammer

Experimentelle Chirurgie

Institut für Chirurgische Forschung Klinikum Großhadern

Marchioninistraße 15 81377 München

Der Zusammenhang von Helicobacter pylori-Infektion und Magenlymphom

Im gesunden Magen sind primär keine Lymphfollikel nach- weisbar. Erst nach einer Infektion mit Helicobacter pylori kommt es im Rahmen der Antigen-Anti- körperreaktion zu einer zellulären Infiltration und zur Ausbildung von Lymphfollikeln in der Tunica pro- pria. Doglioni et al. haben 1992 erstmals auf einen möglichen Zu- sammenhang zwischen Helicobac- ter pylori und dem Auftreten von Non-Hodgkin-Lymphomen des Ma- gens hingewiesen. Die Arbeitsgrup- pe um Isaacson konnte zeigen, daß MALT-Lymphome sich nach einer Helicobacter pylori-Eradikation zu- rückbilden können.

Die Autoren führten eine Fall- Kontroll-Studie an 230 593 Proban- den durch, von denen 33 durch- schnittlich 14 Jahre nach Entnahme der Serumprobe ein Non-Hodgkin- Lymphom des Magens entwickel- ten. Das Risiko, ein Non-Hodgkin- Lymphom des Magens zu ent- wickeln, war bei Helicobacter-pylo- ri-positiven Probanden um den Faktor 6,3 erhöht, während für ex- tragastrale Lymphome kein Zusam- menhang mit einer vorausgegange- nen Helicobacter-pylori-Infektion gefunden werden konnte. Nachdem von der Arbeitsgruppe um Isaacson auch gezeigt werden konnte, daß B- Zellen von MALT-Lymphomen in Gegenwart von Helicobacter-pylo- ri-Antigen proliferieren, scheint ein Zusammenhang zwischen der Heli- cobacter pylori-Infektion und dem Auftreten von MALT-Lymphomen des Magens wahrscheinlich.

Parsonnet J, S Hansen, L Rodriguez et al.: Helicobacter pylori infection and ga- stric lymphoma. N Engl J Med 1994; 330:

1267-1271

Department of Medicine and Health Re- search and Policy Stanford University, School of Medicine, Stanford CA 94305

Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 3, 20. Januar 1995 (71) A-137

Referenzen

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