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Archiv "Antibiotikaprophylaxe bei schwerer akuter Pankreatitis nutzlos" (01.10.2004)

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Die Bestimmung der in der Blutbahn zir- kulierenden Tumorzellen ermöglicht ei- ne Voraussage hinsichtlich der Prognose und Effektivität einer weiterführenden Behandlung. In einer multizentrischen Studie unter der Leitung von Daniel Hayes, University of Michigan, Ann Ar- bor, USA, wurde bei 177 Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom die Zahl frei zirkulierender möglicher Tumorzellen mithilfe monoklonaler An- tikörper bestimmt.

Hierbei gingen die Forscher von der Annahme aus, dass die Tumorzellen An- tigene aufweisen, die normalerweise auf epithelialen Zellen exprimiert werden.

Die mit dem Blut entnommenen zirku- lierenden Tumorzellen wurden von Anti- körpern in einem Zellsortiersystem er- kannt und weiter immunzytochemisch charakterisiert. Bei Frauen, die nicht an Brustkrebs erkrankt waren, wurden durchschnittlich 0,1 Zellen mit dem Epithel-spezifischen Antikörper pro Blutprobe (7,5 mL) detektiert.

Brustkrebspatientinnen, bei denen die Forscher mindestens fünf Tumorzellen pro Blutprobe mit dieser Methode ent- deckten, hatten eine deutlich schlechtere Prognose als Frauen, bei denen weniger positiven Zellen nachgewiesen wurden.

In dieser Untersuchung fanden sich bei 87 Prozent der Frauen mindestens fünf positive Zellen pro Messung. Die pro- gressionsfreie Zeit betrug 2,7 Monate, die Überlebensrate bei diesen Patietin- nen lag bei 10,1 Monaten. Wenn in dem Zellassay weniger Zellen detektiert wur- den, vergingen etwa sieben Monate, bis die Krankheit fortschritt, und die Patien- tinnen lebten länger als 18 Monate.

Die Methode eignete sich offensicht- lich auch zur zügigen Beurteilung des Be- handlungserfolgs: Bei 33 Frauen sank die Zahl positiver Zellen drei bis vier Wo- chen nach Beginn der Therapie auf weni- ger als fünf pro Probe ab.

Diese Probandinnen hatten vergleich- bare progressionsfreie und Gesamtüber- lebenszeiten wie die Frauen, bei denen zu Studienbeginn nur wenige positive Zel- len nachgewiesen wurden. Darüber hin-

M E D I Z I N

Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 401. Oktober 2004 AA2699

aus hatten Patientinnen mit eingangs we- niger als fünf positiven Zellen eine schlechte Prognose, wenn nach Einlei- tung der Therapie die Zellzahl auf mehr als fünf anstieg. Die Zahl positiver Zellen bei Beginn und beim ersten Follow-up wiesen den höchsten prädiktiven Wert für das progressionsfreie und das Ge- samtüberleben auf. Dies traf allerdings nicht auf die Frauen zu, die eine Hor- montherapie erhalten hatten.

Nach Auffassung der Autoren kann bereits nach drei bis vier Wochen, anstatt wie mit konventioneller bildgebender Diagnostik üblich, nach acht bis zwölf Wochen, der Erfolg einer Behandlung

beurteilt werden. Ob die Patientinnen tatsächlich von einem Therapiewechsel profitieren würden, soll in einer weiter- führenden Studie getestet werden.

Außerdem betonen Hayes und Mitarbei- ter, dass sich der Nachweis der zirkulie- renden Zellen weder als Screeningme- thode noch zur Diagnostik bei Patientin- nen eignet, bei denen die Erkrankung nicht nachweisbar ist. me Cristofanilli M, Budd GT, Ellis MJ, Stopeck A, Matera J, Miller MC, Reuben JM, Doyle GV, Allard WJ, Terstappen LWMM, Hayes DF: Circulating tumor cells, disease progression, and survival in metastatic breast cancer. N Engl J Med 2004;

351: 781–791.

Braun S, Marth C: Circulating tumor cells in metastatic breast cancer – towards induvidulized treatment? N Engl J Med 2004; 351: 824–826.

Massimo Cristofanilli, Department of Breast Medical On- cology, University of Texas M. D. Anderson Cancer Center, 1515 Holcombe Boulevard, Box 424, Hoston, Texas 77030, USA.

Bestimmung zirkulierender

Krebszellen erlaubt Prognose beim metastasierten Mammakarzinom

Referiert

Die häufigste Todesursache bei Patien- ten mit nekrotisierender Pankreatitis ist eine Infektion der Nekrosen durch Darmbakterien. Kommt es zu einer In- fektion, beträgt die Letalität 20 bis 30 Prozent.Aus diesem Grund wurde bisher meist eine Antibiotikaprophylaxe mit Ci- profloxacin und Metronidazol durchge- führt.

Die Autoren von der Universität Ulm, berichten über eine prospektive Studie an 114 Patienten mit akuter Pankreatitis und einem Wert für das C- reaktive Protein von mehr als 150 mg/L und/oder Nekrosen im kontrastverstärk- ten Computertomogramm. Die Studien- teilnehmer erhielten entweder zweimal 400 mg Ciprofloxacin plus zweimal 500 mg Metronidazol intravenös oder ein Placebo. Traten infektiöse Komplikatio- nen, ein Multiorganversagen oder syste- mische entzündliche Reaktionen auf, wurde eine offene antibiotische Be- handlung durchgeführt.

Zwölf Prozent der Patienten, die mit Ciprofloxacin und Metronidazol behan- delt wurden, entwickelten eine Infektion

der Pankreasnekrose, in der Placebo- gruppe war dies bei neun Prozent der Fall. Auch die Mortalität war mit fünf beziehungsweise sieben Prozent nicht signifikant verschieden. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass eine anti- biotische Prophylaxe bezüglich des In- fektionsrisikos von Pankreasnekrosen

keinen Nutzen bringt. w

Isenmann R, M Rünzi, H. Beger et al.: Prophylactic antibiotic treatment in patients with predicted severe acute pancrea- titis: a placebo-controlled, double-blind trial. Gastroentero- logy 2004; 126: 997–1004.

Prof. Dr. H. Beger, Director Emeritus, Department of General Surgery, Universität Ulm, Steinhoevelstraße 9, 89075 Ulm, E-Mail: hans.beger@medizin.uni-ulm.de

Antibiotikaprophylaxe bei schwerer akuter Pankreatitis nutzlos

Berichtigung

In dem Beitrag zur zertifizierten me- dizinischen Fortbildung „Differen- zierte Diagnostik und multimodale Therapie hyperkinetischer Störun- gen“ in Heft 37 ist in der Grafik 1 ein bedauerlicher Fehler aufgetre- ten. Unter dem Kasten „Beginn vor dem Alter von 6 Jahren und länger als 8 Monate andauerend“ muss es richtigerweise „Ja“ und nicht wie an- gegegeben „Nein“ heißen. MWR

Referenzen

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