Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Ultraschallkardiologie
nicht belastende und beliebig oft zur Verlaufskontrolle wiederholbare Un- tersuchungsmethode. Ihr unschätz- barer Vorteil liegt in der Möglichkeit, die verschiedenen Anteile des Her- zens in ihrer räumlichen Beziehung zueinander darstellen zu können.
Gerade bei angeborenen Herzfeh- lern mit diskordanter Konnektion er- laubt die zweidimensionale Echo- kardiographie eine genaue Dia- gnose.
Damit kann die Indikation zur so- fortigen Herzkatheteruntersuchung, wie zum Beispiel bei einer Transpo- sition der großen Arterien, sicher ge- stellt werden.
Oder aber es zeigt sich ein Herzfeh- ler, der gerade beim kritisch kranken Neugeborenen eine invasive Dia-
Kardiomyopathien Endokardfibroelastose Hypoplastisches Linksherz Trikuspidalatresie
Pulmonalatresie Mitralstenose Transposition der großen Gefäße Aortenstenose:
supravalvulär valvu lär subvalvulär Ebstein AV-Kanal
Fallotsche Tetralogie Truncus arteriosus communis
Unterbrochener Aortenbogen Totale
Lungenvenenfehlmündung Perikarderguß
Tabelle 1: Angeborene Herzfehler, bei denen die zweidimensionale Echokar- diographie einen wesentlichen Beitrag zur Diagnose leisten kann
gnostik erst nach Rekompensation geraten erscheinen läßt. Die Beispie- le dieser Arbeit befaßten sich aus- schließlich mit kinderkardiologi- schen Krankheitsbildern. Daraus sollte nicht der Schluß gezogen wer- den, daß die zweidimensionale Echokardiographie bei erwachse- nen Patienten nicht ebenso sinnvoll angewendet werden könnte.
Schlußwort
Das zweidimensionale Bild kann und will die eindimensionale M-Mo- de Echokardiographie nicht er- setzen.
Diese ist weiterhin zur exakten Mes- sung von Muskeldicke, Durchmes- sern, Kontraktilitätsparametern und zur Bestimmung von hämodyna- misch bedingten Bewegungsabläu- fen an den Klappen unübertroffen.
Die räumliche Darstellung ermög- licht jedoch ein besseres Verständ- nis der erhobenen Befunde.
Wie bisher, ist der Kinderkardiologe auf die rechtzeitige Verlegung kri- tisch herzkranker Neugeborener an- gewiesen. Heute kann er schneller und genauer zum Wohle der kleinen Patienten eine exakte Diagnose stellen.
(Herrn Professor Dr. Dr. Dr. h. c. Her- mann Mai zum 80. Geburtstag ge- widmet.)
Literatur
Goldberg, S. J.; Allen. H. D.; Sahn, D. J.: Pedia- tric and adolescent echocardiography, 2nd Edition, Year Book Medical Publishers, Chica- go (1980) — Lange, L.; Lichtenstein, E.; Bein, G.: Standardisierungsempfehlungen für Abbil- dung und Nomenklatur in der zweidimensio- nalen Echokardiographie, Z. Kardiol. 70 (1981) 472-476 — Olshausen, K. von; Schuler G.; Lein- berger, H.; Haueisen H.: Kardiale Ultraschall- diagnostik, Dt. Ärztebl. 78 (1981) 1415-1423
Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Joachim R. Pfefferkorn Kinderklinik der
Westfälischen Wilhelms-Universität Kardiologische Abteilung
Robert-Koch-Straße 31 4400 Münster (Westfalen)
FÜR SIE GELESEN
Erfolge
der kombinierten Herz-Lungen- Transplantation
Während bisher — meist aufgrund unbeherrschbarer Abstoßreaktionen
— bei kombinierten Herz-Lungen- Transplantationen Überlebenszeiten von nur 12 Stunden bis 23 Tagen erreicht wurden, werden jetzt aus den USA weitaus bessere Ergebnis- se berichtet.
Von März bis Dezember 1981 wur- den an der Stanford Universität ins- gesamt 5 Herz-Lungen-Transplan- tationen durchgeführt, davon 2 Ope- rationen wegen primärer pulmona- ler Hypertension, 2 Operationen we- gen Eisenmenger-Reaktion bei Scheidewanddefekten und die fünf- te Operation wegen Transposition der großen Gefäße mit Scheide- wanddefekten. 4 der 5 Transplantier- ten waren bei Drucklegung der Ar- beit bei relativem Wohlbefinden noch am Leben mit Überlebenszei- ten von 10 Monaten bis zu 3 Mona- ten bei dem zuletzt (1. Dezember 1981) Transplantierten. Der fünfte Patient (eine 29jährige Frau mit Transposition der großen Gefäße) verstarb am vierten postoperativen Tag am kombinierten Nieren-Leber- Lungen-Versagen. Neben der her- kömmlichen immunsuppressiven Therapie mit Steroiden, Azathioprin und ATG (antihumanes Thymozyten Globulin) wurde vor allem Cyclospo- rin A — ein zyklisches Polypeptid mit starker Antilymphozyten-Wirkung — eingesetzt.
Die Autoren führen ihren großen Er- folg bei der kombinierten Herz-Lun- gen-Transplantation neben ihren technischen Erfahrungen bei Prima- ten und den günstigen anatomi- schen und physiologischen Gege- benheiten der kombinierten Trans- plantation vor allem auf die Anwen- dung von Cyclosporin A zurück.Cme
Reitz, B. A., et al.: Heart-lung transplantation, Successful therapy for patients with pulmona- ry vascular disease, N. Engl. J. Med. 306 (1982) 557-64, Department of Cardiovascular Surge- ry, Stanford, University School of Medicine, Stanford, CA 94305, USA
24 Heft 32 vom 13. August 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ARZTEBLATT Ausgabe B