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Archiv "Morgendliche Müsli-Mahlzeit als Ursache einer chronischen Vergiftung mit Secale-Alkaloiden: Schlußwort" (20.11.1985)

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Academic year: 2022

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Genitaler Fluor Müsli-Mahlzeit

der Publikation wurde jedoch dar- auf hingewiesen, daß wir es als ratsam erachten, ihn, wie auch je- de andere Infektion der Vagina, vor einem in die Vagina reichen- den operativen Eingriff zu sanie- ren. Über seine Bedeutung in der Schwangerschaft haben wir aller- dings keine Untersuchungen durchgeführt.

Den Befund des nicht eitrigen bakteriellen Fluors trennen wir ab vom Abstrichtyp mit „ungewohn- ten" Bakterien mit reichlich bis massenhaft Leukozyten (eitriger Fluor). Dies ist unter dem Mikro-

Stellungnahme

Das Titelblatt und die dreifach ge- druckte Kopfzeile „Vergiftung durch Müsli" beschwören in einer bedauerlich unsachlichen und suggestiven Art und Weise die neu heraufziehende Gefahr eines Ergotismus durch „alternativ" an- gebautes Getreide. Nur mühsam erschließt sich dem Leser die wahre lnzidenz dieser „Einzelfall- beschreibung" im Gegensatz zum

„wohldokumentierten iatroge- nen" Ergotismus!

Verschiedene Ungereimtheiten des Beitrages vermindern weiter- hin seine Übertragbarkeit in die tägliche diagnostische Routine:

1. Es bleibt ungeklärt, ob das Ge- treide aus „eigener Ernte" oder aus dem Handel stammte (auch alternatives Getreide unterliegt

skop leicht möglich. Er hat eine andere Diagnität.

Die Bebrütung eines sterilen Wat- teträgers in physiologischer Koch- salzlösung während 24 Stunden als zusätzliches Diagnostikum hat sich in der Praxis als besonders preisgünstige und erstaunlich si- chere Methode bestens bewährt.

Dr. med. Jacques Jenny Spezialarzt FMH für Gebutshilfe und Frauenheilkunde Ottenbergstraße 73 CH-8049 Zürich

den strengen Kontrollen des Le- bensmittelgesetzes!).

2. Die außergewöhnlich hohe Verunreinigung der Probe mit 12 Prozent Claviceps purpurae ver- anlaßt selbst die Autoren zu der Spekulation, „daß bei der Lage- rung des Materials im Haushalt ei- ne Entmischung stattgefunden hat, uns also eine an Mutterkorn angereicherte Probe vorgelegen hat". Diese Annahme hindert die Autoren nicht an einer „Modell- rechnung" von fünf bis sechs Eß- löffeln Roggen mit 1500 Körnern und zehn oder mehr Sklerotien, die dann die Schwellendosis für eine chronische Intoxikation ent- halten!

3. Die Störung der äußeren Au- genmuskeln (seit 1896 nicht mehr beschrieben) ist für die Verfasser nunmehr „ganz eindeutig mit der möglichen (?!) Ergotaminaufnah- me zusammenhängend . ..".

Durch derartige „Gefahrenarti- kel" wird leider das Negativimage der „alternativen Körner- und Müsli-Esser" verfestigt, wobei ge- rade deren Wissensstand über ei- ne gesundheitserhaltende Ernäh- rung oftmals höher zu veranschla- gen ist als die Kenntnisse vieler Ärzte.

Detlef Pape

Graf-Bernadotte-Straße 79 4300 Essen

Schlußwort

Ad 1: Der verunreinigte Roggen stammte aus einem Bioladen, dessen Besitzer offensichtlich nicht über den von Ihnen vermu- teten hohen Wissensstand hin- sichtlich einer gesundheitserhal- tenden Ernährung verfügte, da er durch die Eltern des Kindes erst nachdrücklich über die Art der Verunreinigung aufgeklärt wer- den mußte, bevor er weitere, ähn- lich verunreinigte Ware aus dem Verkehr nahm.

Ad 2: Die von uns zur Abschät- zung der Schwellendosis unter- stellte Verunreinigung beträgt le- diglich 0,6 Prozent und liegt damit weit unter der beobachteten von ca. 12 Prozent.

Ad 3: Eine Nervenlähmung durch Ergotamin (N. peronaeus) ist 1974 beschrieben worden. Es handelt sich bei unserer Beobachtung al- so nicht um eine ganz unwahr- scheinliche Manifestation.

Schließlich hat unsere Arbeit nicht zum Ziel, die Müsli-Mahlzeit zu diskreditieren. Sie soll lediglich die Ärzteschaft auf eine mögliche Gefahr bei der Verwendung von nach mittelalterlichen Methoden angebautem Getreide durch ihre Patienten aufmerksam machen.

Privatdozent Dr. med.

Klaus-Ulrich Seiler II. Medizinische Klinik Metzstraße 53-57, 2300 Kiel

Morgendliche Müsli-Mahlzeit als Ursache einer

chronischen Vergiftung mit Secale-Alkaloiden

Zu dem Beitrag von Privatdozent Dr. med.

Klaus-Ulrich Seiler und Mitarbeiter in Heft 27/1985, Seiten 2013 bis 2016

3544 (68) Heft 47 vom 20. November 1985 82. Jahrgang Ausgabe A

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