• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "K. Auslandsbeziehungen: I. Auslandsdienst der Bundesärztekammer" (27.06.1974)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "K. Auslandsbeziehungen: I. Auslandsdienst der Bundesärztekammer" (27.06.1974)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Weltärztetimt Die Menschen

Der Weltärztebund veranstaltete seine XXVII. General- versammlung — auf Einladung der Bundesärztekammer

— im Oktober 1973 in München. Damit war der•Weltärzte- bund zum zweiten Mal

Gast der deutschen Ärzteschaft.

K. Auslandsbeziehungen

1. Auslandsdienst der Bundesärztekammer

Die Bundesärztekammer unterhält innerhalb ihrer Geschäftsführung einen Auslandsdienst, der deut- sche Ärzte im Ausland betreut und die Kontakte zur Ärzteschaft des Auslandes und zum Weltärzte- bund pflegt. Darüber hinaus führt er eine umfangreiche Korrespon- denz mit ausländischen nichtärztli- chen Personen und Organisationen sowie mit den diplomatischen Ver- tretungen der Bundesrepublik und des Auslandes, die sich laufend in Fragen aus allen Bereichen der Medizin an die Bundesärztekam- mer wenden. Der Auslandsdienst bearbeitet außerdem Aufgaben, die sich aus der Entwicklungshilfe der Bundesregierung ergeben. Die Ver- mittlung von Ärzten aus der Bun- desrepublik ins Ausland oder um- gekehrt ist der Bundesärztekam- mer dagegen auf Grund gesetzli- cher Bestimmungen nicht gestattet.

Nach geltendem Recht hat allein die Bundesanstalt für Arbeit, mit welcher der Auslandsdienst der

Bundesärztekammer deshalb eng zusammenarbeitet, für alle Tätig- keitsbereiche ein Vermittlungsmo- nopol.

Ferner arbeitet der Auslandsdienst seit langem mit allen zuständigen Bundesbehörden, insbesondere dem Auswärtigen Amt, dem Bun- desamt für Auswanderung und der Zentralstelle für Arbeitsvermitt- lung der Bundesanstalt für Arbeit zusammen. Schließlich werden ausländische Gäste, die an Veran- staltungen der Bundesärztekammer teilnehmen, und internationale Ta- gungen der Bundesärztekammer vom Auslandsdienst betreut. Im en- gen Zusammenwirken mit verschie- denen nationalen Ärzteorganisatio- nen wurden Studienreisen der Hans-Neuffer-Stiftung, über die an anderer Stelle berichtet wird, vorbereitet und durchgeführt.

In letzter Zeit werden zunehmend auch ausländische Kollegen be-

treut, die im Rahmen von Stipendi- en der verschiedensten Institutio- nen, insbesondere der Weltgesund- heitsorganisation und des Europa- rates in die Bundesrepublik kom- men, um sich über das Gesund- heitswesen unseres Landes zu in- formieren.

Ferienaustausch von Arztkindern Es hat sich gezeigt, daß über den Ferienaustausch von Arztkindern die kollegialen Beziehungen zwi- schen deutschen und ausländi- schen Ärzten sehr gefördert wer- den. Nicht selten bildet ein erster Ferienaustausch Ausgangspunkt und Grundlage eines häufig über viele Jahr andauernden familiären

und beruflichen Kontaktes.

Gerade in der Bundesrepublik ist ein relativ starkes Bedürfnis nach Ferienaustausch von Arztkindern zu beobachten. Motiv hierfür ist in erster Linie der Wunsch, Sprach- kenntnisse zu erwerben und zu vertiefen. Die begehrtesten Aus- tauschländer sind Frankreich, das

2044 Sondernummer 26a vom 19. 7. 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

(2)

K. Auslandsbeziehungen

französische Sprachgebiet der Schweiz und insbesondere Eng- land. Aus England aber stehen für die sehr zahlreichen Gesuche deutscher Arztkinder nach Ferien-

II. Entwicklungshilfe

1. Tätigkeit deutscher Ärzte in der

Entwicklungshilfe

Die Bundesrepublik Deutschland gewährt zahlreichen Ländern Ent- wicklungshilfe, in deren Rahmen auch deutsche Ärzte tätig sind. Ziel dieser Tätigkeit ist es, diesen Län- dern eine Hilfestellung bei dem Aufbau ihres Gesundheitswesens zu geben, insbesondere die einhei- mischen Ärzte und das Hilfsperso- nal so einzuweisen, daß neu einge- richtete Gesundheitsprojekte so- bald wie möglich von ihnen selbst übernommen werden können. Vor- aussetzung für eine erfolgverspre- chende Arbeit in der Entwicklungs- hilfe ist, daß die Ärzte auf ihre Tä- tigkeit vorbereitet werden. Die

„Deutsche Stiftung für Entwick- lungsländer" führt entsprechende Lehrgänge durch. Sofern die Ver- mittlung von Ärzten nicht durch private, zum Teil karitative Organi- sationen erfolgt, sind die „Zentral- stelle für Arbeitsvermittlung" in Frankfurt oder auch das Bundesmi- nisterium für wirtschaftliche Zu- sammenarbeit eingeschaltet.

Zur Zeit sind deutsche Ärzte vor- nehmlich in den afrikanischen Staaten tätig. Die im Rahmen der offiziellen Entwicklungshilfe der Bundesrepublik wirkenden Ärzte werden nach Richtlinien der Bun- desregierung tariflich bezahlt, wäh- rend die von karitativen Organisa- tionen in Entwicklungsländer ent- sandten Kollegen fast nur ein Ta- schengeld neben freier Verpfle- gung, Unterkunft und Sozialleistun- gen erhalten.

Die Bundesärztekammer unter- stützt die Bemühungen, Ärzte für die Entwicklungshilfe zu gewinnen.

Sie hält es für dringend erforder- lich, daß eine möglichst vielseitige Weiterbildung vor Beginn einer

austauschplätzen leider nicht ge- nügend Angebote zur Verfügung.

Der Auslandsdienst der Bundesärz- tekammer ist bestrebt, dieses An- gebot auszuweiten.

derartigen Tätigkeit erworben wird und die Unterrichtung über die be- sonderen Verhältnisse in dem Ent- wicklungsland erfolgt. Da die Mehrzahl der in Entwicklungslän- dern wirkenden deutschen Ärzte selbständig die ihnen gestellten Aufgaben erfüllen muß, kann diese Tätigkeit im allgemeinen nicht auf eine fachärztliche Weiterbildung angerechnet werden.

2. Tätigkeit von Ärzten aus

Entwicklungsländern in der Bundesrepublik

Seit Gründung vor allem der neuen afrikanischen Staaten sind zahlrei- che junge Ärzte aus Entwicklungs- ländern in der Bundesrepublik tä- tig. Die Mehrzahl dieser Ärzte hat nach Absolvierung ihres Studiums eine Weiterbildung zum Facharzt begonnen; viele dieser Ärzte versu- chen, für längere Zeit in der Bun- desrepublik tätig zu werden. Der Deutsche Ärztetag hat sich schon 1965 mit diesen sich abzeichnen- den Fehlentwicklungen befaßt und darauf hingewiesen, daß ein Ver- bleiben der Ärzte aus Entwick- lungsländern in der Bundesrepu- blik den Zielen der Entwicklungs- hilfe nicht entspricht.

Eine dementsprechende Haltung nimmt der Weltärztebund ein, wie sich aus einer — von Vertretern aus den Entwicklungsländern initi- ierten — Entschließung der Gene- ralversammlung in Ottawa 1971 er- gibt.

Die Neufassung der am 1. Januar 1970 in Kraft getretenen Bundes- ärzteordnung hat daher den von der Bundesärztekammer gegebe- nen Anregungen, die von den zu- ständigen deutschen Behörden un-

terstützt wurden, zum Teil dadurch entsprochen, daß die Erlaubnis zur vorübergehenden Ausübung des ärztlichen Berufes nach § 10 der Bundesärzteordnung nur noch für kürzere Zeitabschnitte erteilt wird.

Die Erlaubnis kann allgemein nur für vier Jahre ausgesprochen wer- den und wird nur dann verlängert, wenn eine begonnene Weiterbil- dung zum Facharzt nicht innerhalb dieser Zeit beendet werden konnte.

Für die ausländischen Ärzte, die vor dem 1. Januar 1970 schon min- destens acht Jahre in der Bundes- republik tätig waren, sind Ausnah- men bis 1975 möglich. Das gleiche gilt, wenn die Verlängerung einer Erlaubnis im Interesse der ärztli- chen Versorgung der Bevölkerung liegt.

Vergabe von Stipendien an afrikanische Studenten

Das Studium afrikanischer Studen- ten, die vom Deutschen Akademi- schen Austauschdienst (DAAD) ein Stipendium erhalten, ist vor einiger Zeit Gegenstand eingehender Be- ratungen gewesen. Es wurde be- kannt, daß der Deutsche Akademi- sche Austauschdienst sich bemüht, zuerst die Ausbildungsmöglichkeiten im afrikanischen Heimatland selbst auszunutzen und erst, wenn dort keine Gelegenheit gegeben ist, den Studenten zum Studium in der Bundesrepublik ein Stipendium zu- sagte. Der DAAD schuf das soge- nannte „Sur-place-Programm", mit dessen Hilfe afrikanische Studen- ten ihr Studium im Heimatland durchführen können. Von 1966 bis 1972 wurden insgesamt 591 Stipen- dien im Heimatland angeboten. Die Dauer der Förderung durch den Deutschen Akademischen Aus- tauschdienst lag zwischen einem und vier Studienjahren. Der Stu- dienerfolg war gut. 85 Prozent der Stipendiaten legten ihre Examina erfolgreich ab.

Während in der Zeit von 1963 bis 1970 rund 2 Millionen DM für die- ses Programm zur Verfügung stan- den, sind für 1971 bis 1974 4,5 Mil- lionen DM bereitgestellt. In den vergangenen Jahren studierten noch viele der geförderten Afrika- ner in der Bundesrepublik, da Uni- versitäten mit medizinischen Fakul-

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Sondernummer 26a vom 19. 7. 1974 2045

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die Be- liebtheit deutscher Ärzte im Ausland und die Attraktivität des deutschen Arbeitsmarkts für ausländische Ärz- te sprächen eigentlich für eine gute Weiterbildung.. Doch er

Da der einmal entstandene Krebs nach den bishe- rigen Erkenntnissen im Gegensatz zu anderen, den Menschen gefähr- denden Erkrankungen weder durch die Lebensweise noch durch

(5) Der Arzt soll Patienten, die ihm von einem anderen Arzt überwiesen worden sind, nach Beendigung seiner Behand- lungstätigkeit wieder zurücküberweisen, wenn noch eine

Tabelle : Prozentuale Verteilung der Antworten zur Frage " Wo liegen Ihrer Meinung nach die Gründe für das relativ geringe Interesse von · jungen Medizinern an

Pfleger trat in einem sogenannten Uhrenhandicap gegen zwölf hoch motivierte Berufskollegen an, die auf einen Sieg gegen den Internationalen Großmeister hofften.. Pfleger hatte

Selbst wenn für zurückliegende Jahre festgestellt wird, daß eine Erhöhung der "Arztdichte" ceteris paribus zu einem Anstieg der Pro- Kopf-Inanspruchnahme

Für den Allgemein- arzt, so folgt aus der ZI-Studie, so- weit Sewering sie referierte, habe es sich im Grunde also kaum ge- lohnt, eine allgemeinmedizinische Weiterbildung

(3) Eine nach den Grundsätzen des § 2 zulässige Herausgabe von ärztlichen Aufzeichnungen, Krankenblättern, Sek- tionsbefunden, Röntgenaufnahmen und anderen Untersuchungsbefunden