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Archiv "Arbeitsmedizin: 334 zur Weiterbildung ermächtigte Ärzte" (04.03.1983)

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Die Information:

Bericht und Meinung

stets wache Forschungsinteresse Schwerpunkte erkennt, die mög- licherweise noch nicht in einem epidemiologischen Programm enthalten sind, für die aber den- noch von einer noch zu verabre- denden Stelle aus die Alarmglocke geläutet wird.

Der Vorstand der Bundesärzte- kammer sieht durchaus, daß sol- che Erkenntnisse noch nicht in ei- ne exakte zahlenmäßige Relation zur Gesamtbevölkerung gebracht werden können, wie dies vielleicht von einem regionalen, also flä- chendeckenden Krebsregister er- wartet wird. Es muß dabei aber darauf hingewiesen werden, daß es ein vollständiges Krebsregister weder durch Melderecht noch durch Meldepflicht, also mit Erfas- sung aller Tumorkranken, jemals geben wird. Es muß davon ausge- gangen werden, daß nicht alle Ärz- te bereit sind, das Melderecht in Anspruch zu nehmen, insbeson- dere, wenn die Meldung nur unter Verletzung der ärztlichen Schwei- gepflicht erfolgen kann. Die Er- gebnisse klinischer Krebsauf- zeichnungen — kooperativ und selbstverständlich anonym zusam- mengeführt — würden qualitativ und quantitativ den regionalen Krebsregistern nicht nachstehen.

Der Vorstand der Bundesärzte- kammer ist deshalb der Meinung, daß zunächst einmal die vorhan- denen Möglichkeiten der Erweite- rung und des Ausbaus klinischer Dokumentationen voll ausge- schöpft und — vor allem durch die Einbeziehung einheitlicher epide- miologischer Fragestellungen — erweitert werden sollten.

Der Vorstand der Bundesärzte- kammer hat dabei auch folgende Überlegungen berücksichtigt:

Bei aller Würdigung der Bedeu- tung der Krebserkrankung kann nicht übersehen werden, daß es auch andere Krankheiten gibt, die tief in das Schicksal der Menschen eingreifen und deren Ursache bis- her nicht bekannt ist. Es wäre ver- ständlich — und Ansatzpunkte da-

für sind vorhanden — wenn auch Wissenschaftler, die auf diesen anderen Gebieten arbeiten, die epidemiologische Erfassung Er- krankter fordern würden, um viel- leicht neue Erkenntnisse zu ge- winnen. Sie würden mit Recht gel- tend machen, daß das, was für den Krebs eingeführt wurde, auch für andere Krankheiten möglich sein muß, und zwar nach den gleichen Grundsätzen, also mit Melderecht der Ärzte, auch wenn es der Pa- tient nicht weiß und möglicherwei- se auch nicht einwilligen würde.

Die Schweigepflicht des Arztes, ei- ne entscheidende Grundlage des Vertrauensverhältnisses Patient — Arzt, würde damit zur Farce.

Der Vorstand der Bundesärzte- kammer kommt somit zu dem Er- gebnis, daß der epidemiologi- schen Forschung, bei aller Würdi- gung ihrer Ziele, der bequeme Weg über das Melderecht des Arz- tes unter Mißachtung seiner Schweigepflicht nicht geöffnet werden darf. Der Einrichtung re- gionaler Krebsregister, wie sie der Entwurf des Bundesgesundheits- ministeriums vorsieht, muß des- halb nachdrücklich widerspro- chen werden." BÄK

Arbeitsmedizin:

334 zur Weiterbildung ermächtigte Ärzte

Am 1. September 1982 gab es in der Bundesrepublik Deutschland 334 zur Weiterbildung im Gebiet Arbeitsmedizin ermächtigte Ärzte.

Dies geht aus einer Umfrage der Bundesärztekammer unter allen Landesärztekammern hervor. Da- nach sind im Bereich der Ärzte- kammer Nordrhein 72 Ärzte zur Weiterbildung ermächtigt und ih Baden-Württemberg 60.

Die Zahlen für die anderen Ärzte- kammern lauten: Bayern 51, West- falen-Lippe 44, Hessen 36, Nieder- sachsen 17, Hamburg 15, Rhein- land-Pfalz 11, Berlin 9, Saarland 7, Bremen und Schleswig-Holstein je 6. BÄK

Mit Fakten gegen

eine Legende

Die Krankheitsfälle gehen zurück.

Dies konstatieren gemeinsam das Wissenschaftliche Institut der Ortskrankenkassen (WIdO), Bonn- Bad Godesberg, und das Zentral- institut für die kassenärztliche Versorgung (ZI), Köln. Für das er- ste Halbjahr 1982 ermittelten bei- de Institute in ausgewählten reprä- sentativen Bereichen der RVO- Krankenkassen einen Rückgang der Behandlungsfälle um 1,5 Pro- zent. Noch ausgeprägter war der Rückgang mit 2,0 Prozent im er- sten Quartal 1982 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Dieser absolute Rückgang der Fallzahlen steigerte sich wegen der zunehmenden „Arztdichte"

auf — 2,9 Prozent je Arzt. Ein Rück- gang der Behandlungsfälle trotz steigender Arztzahlen ist mithin ein deutliches Signal für eine of- fensichtlich inzwischen im Ge- sundheitswesen eingetretene Ko- stenwende.

Ungeklärt sind zur Zeit noch die Ursachen für diesen neuen Trend.

Wahrscheinlich aber wirken so- wohl die anhaltend schwache Wirtschaftslage in der Bundesre- publik als auch die allmählich greifenden Bremsen der „Kosten- dämpfung" zusammen.

Die Freude über die Stabilisierung der Finanzen in der gesetzlichen Krankenversicherung geht indes mit ernsten Sorgen über mangeln- de Kapazitätsauslastung der Pra- xen einer erheblichen Zahl nieder- gelassener Ärzte einher. Der au- genblickliche Trend trifft insbe- sondere neu sich niederlassende Ärzte besonders hart, weil sie mit Eröffnung ihrer Praxis nicht mehr davon ausgehen können, eine bis- her nicht gedeckte Nachfrage nach ärztlichen Leistungen zu be- friedigen. Statt dessen müssen sie mit den bereits Niedergelassenen DER KOMMENTAR

NACHRICHTEN

20 Heft 9 vom 4. März 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

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um das Volumen der rückläufigen Zahl der Krankenscheine konkur- rieren.

Diese harten Zahlen und Fakten weisen alle Meldungen in das Reich der Legende, die auch heu- te noch behaupten, daß die Zahl der Behandlungen mit der Zahl der berufstätigen Ärzte steige. Erst jüngst veröffentlichten überregio- nale Tageszeitungen aufgrund ei- ner Meldung der Deutschen Pres- seagentur (dpa) wieder diese nicht haltbare Behauptung unter Hin- weis auf eine mit dem "Gesund- heitsökonomie-Preis 1982" ausge- zeichnete Dissertation, die Hans Adam beim Lehrstuhl für Volks- wirtschaftslehre (Direktor: Prof.

Dr. rer. pol. Klaus-Dirk Henke) an der Universität Hannover einge-

reicht hat.

Bei einer ersten Überprüfung der Adamsehen "Forschungsergeb- nisse" aber kommt man zu der Er- kenntnis, daß selbst der Autor der hochgejubelten Dissertation Di- plomvolkswirt Hans Adam, diese These nicht zu stützen vermag. Die Arbeit versucht nämlich einen Zusammenhang zwischen "Arzt- dichte" und "Leistungsnachfra- ge" aufzudecken. Zu einer eindeu- tigen Erklärung kommt der Autor nicht.

Selbst wenn für zurückliegende Jahre festgestellt wird, daß eine Erhöhung der "Arztdichte" ceteris paribus zu einem Anstieg der Pro- Kopf-Inanspruchnahme ambulan- ter ärztlicher Leistungen führte, kann, so der Autor, nicht aus- geschlossen werden, daß der Schätz-Koeffizient für die "Arzt- dichte" gerade die Effekte erfaßt, die aus dem Teilabbau einer be- stehenden Überschußnachfrage resultieren.

~ Solange diese Möglichkeit be- steht, "muß empirisch eine Ant- wort auf die Frage, ob und vor allem in welchem Ausmaß die The- se der anbieterinduzierten Nach- frage im Bereich der ambulanten kassenärztlichen Versorgung tat- sächlich zutrifft, offenbleiben."

Die Information:

Bericht und Meinung DER KOMMENTAR

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a Sollten Sie an einer Maßnahme interessiert sein,rufen Sie uns bitte an.

Kur-Anfrage an Versicherte: Sollten Sie interessiert sein ...

~ Die seit drei Jahren laufende Fallzahlenanalyse des Wissen- schaftlichen Instituts der Orts- krankenkassen und des Zentral- instituts für die kassenärztliche Versorgung beweist, daß eine Überschußnachfrage offensicht- lich abgebaut worden ist. Mehr Ärzte sind offenbartrotz rückläufi- ger Auslastung ihrer Praxen nicht in der Lage, sich selbst die Nach- frage zu verschaffen. Die vielfach als nicht vorhanden beklagte Kon- sumentensouveränität ist offen- sichtlich doch existent.

Gerhard Brenner

Da staunste!

Bilanz zum Behindertenjahr:

" ... besonders begehrt waren Aufkleber (2 Millionen) und Brief- verschlußmarken (8 Millionen), die mit dem Symbol und Motto des Jahres in einfacher wie eindringli- cher Weise das Ziel des Jahres herausstellten." Einfach und in

"gedrängter, leicht verständlicher

Form" waren auch die 2 Millionen Faltblätter, die 400 000 Plakate, die 37millionenmal abgedruckten Anzeigen und die 191 Millionen Pressebilder, berichtet die Natio- nale Kommission. Aber überra- schenderweise: Die Einstellung der Bevölkerung der Bundesrepu- blik Deutschland zu den Behinder- ten hat sich dennoch "an keiner Stelle signifikant verändert, weder in positiver noch in negativer

Richtung"! ck

Nun kurt mal recht schön .

"Kostendämpfung und Einspa-

rungsmaßnahmen auch im Kurbe- reich" lautet seit geraumer Zeit ei- ne Parole der amtlichen Kosten- dämpfer. Und in der Tat: Nach den Buchstaben des zweiten Haus- haltsstrukturgesetzes und des

,,Kostendämpfungs-Ergänzungs- gesetzes" vom 1. Januar 1982 sind gesetzliche Vorkehrungen getrof- fen worden, um den "Kurlaub"

einzuschränken, und im "Haus- haltsbeg leitgesetz 1983" ist erst- mals eine Zuzahlungsverpflich- tung von 10 DM je Tag Kur dekre- tiert worden. Dies hat zu einem starken Rückgang der Kuranträge (zum Teil bis zu 40 Prozent, wie etwa bei der BfA) geführt, mit allen negativen Auswirkungen auf die Wirtschaftslage und die Beschäfti- gungssituation der Heilbäder und Kurorte, über die jetzt lauthals ge- klagt wird.

Wie einige Krankenkassen über

die "weithin gegebenen Ansprü-

che für eine Kur" informieren und fast reklamehaft werben, dies geht aus einer "Offerte" hervor, die die mitgliederstärkste Ersatzkasse je- nen Mitgliedern unaufgefordert frei Haus zusandte, die Familien- mitglieder (Kinder) mitversichert haben (vgl. Abbildung oben). Fra- ge eines Adressaten: Ist dies im Sinne der Erfinder der Kosten-

dämpfung? HC

Ausgabe A DEUTSCHES ARZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 9 vom 4. März 1983 21

Referenzen

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