liativen Therapiesituation bei bevor- stehenden oder eingetretenen Kompli- kationen flankierend eingesetzt. Rou- tinemäßig kommen sie nicht zum Ein- satz.
Fazit und Ausblick
Die Therapie des NSCLC befindet sich im Wandel. Nach der bisherigen Datenlage gibt es im Vergleich zu Be- ginn der 90er-Jahre einige Fortschritte.
Neue wirksame und gut verträgliche Zytostatika haben zu einer Änderung des Therapieverhaltens bei Patienten mit Fernmetastasen geführt. Die Che- motherapie ist außerdem ein fester Be- standteil der multimodalen Therapie- konzepte geworden, welche die thera- peutischen Optionen und Perspektiven bei Patienten mit lokal fortgeschritte- nem NSCLC erheblich erweitert ha- ben.
Jedoch bleiben zur Zeit noch viele Fragen unbeantwortet, auf die es erst in den kommenden Jahren Antworten geben wird.
Wichtige in Zukunft zu beantwor- tende Fragen sind:
❃ Welche Rolle spielt eine adju- vante Chemotherapie nach R0-Resek- tion im Stadium I und II? Welches ist die optimale Chemotherapie? Wieviele Zyklen sollten gegeben werden? Wel- che prognostischen Faktoren indizie- ren eine adjuvante Chemotherapie?
❃ Gibt es eine Indikation für eine Induktionstherapie im Stadium I und II? ❃ Welches ist die optimale Induk- tionstherapie (Chemotherapie versus Chemoradiotherapie) im operablen Stadium III?
❃ Sollte die präoperative Chemo- radiotherapie im Stadium III simultan, sequenziell, alternierend erfolgen oder ist sogar ein Wechsel von simultanen und sequenziellen Therapieblöcken sinnvoll?
❃ Welches ist das optimale Re- gime bei definitiver Chemoradiothera- pie bei inoperablem Stadium III?
❃ Bestätigt sich der positive Trend für ein akzeleriert hyperfraktioniertes Strahlenregime im Vergleich zum kon- ventionellen Fraktionierungsschema?
❃ Welche Rolle spielt die Operati- on nach einer Induktionschemoradio- therapie im Stadium III?
A-384
M E D I Z I N
ZUR FORTBILDUNG/FÜR SIE REFERIERT
Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 7, 18. Februar 2000
❃ Welche Rolle spielt die Strah- lentherapie nach einer Induktionsche- motherapie und Operation im Stadium III?❃ Welche Rolle spielt eine adju- vante Chemotherapie im Stadium III?
❃ Welches ist das optimale Che- motherapieregime für eine Induktions- chemotherapie und welches für die Kombination mit der Strahlenthera- pie?
❃ Welches wird die Standardche- motherapie beim fernmetastasierten Stadium in der rein palliativen Thera- piesituation sein? Wird Cisplatin in der Ära der neuen und gut verträglichen Zytostatika noch benötigt?
❃ Welche Rolle spielen neue The- rapiemodalitäten, wie zum Beispiel In- hibitoren der Angiogenese, monoklo- nale Antikörper, Antisense-Oligonu- kleotide in der Therapie des NSCLC?
Spielen sie allein oder in der Kombina- tion mit einer Chemotherapie eine Rol- le in der Primärtherapie des metasta- sierten NSCLC? Oder kommt ihnen – auch in frühen Tumorstadien – eine wichtige Rolle in der adjuvanten The- rapiesituation sowie bei der Verlänge- rung der progressionsfreien Zeit zu?
Bedingt durch die hohe Inzidenz- und Mortalitätsrate wird das NSCLC auch weiterhin einer besondere inter- disziplinäre Herausforderung in der Onkologie darstellen. Nur durch das
Zusammenwirken von Thoraxchirur- gen, Strahlentherapeuten, Pneumolo- gen, internistischen Onkologen, Or- thopäden, Radiologen, Anästhesisten, Pathologen und Epidemiologen kann für den Patienten das jeweilige Opti- mum erreicht werden. Ein Einzel- kämpfertum wird der Situation des Pa- tienten nicht gerecht. Gemäß dem spa- nischen, italienischen oder auch fran- zösischen Vorbild sollte auch in Deutschland versucht werden, die Pa- tienten in großen multizentrischen Stu- dien zu behandeln, um der Beantwor- tung der offenstehenden Fragen ge- meinsam ein kleines Stück näher zu kommen.
Zitierweise dieses Beitrags:
Dt Ärztebl 2000; 97: A-373–384 [Heft 7]
Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis, das über den Sonder- druck beim Verfasser und über das Internet (www.aerzteblatt.de) erhältlich ist.
Anschrift für die Verfasser Dr. med. Eckart Laack
Abteilung für Onkologie und Häma- tologie der Medizinischen Klinik Universitätskrankenhaus Eppendorf Martinistraße 52
20251 Hamburg
E-Mail: laack@uke.uni-hamburg.de
Die Autoren untersuchten den Einfluss des Protonenpumpen-Inhibi- tors (PPI) Lansoprazol auf Differen- zierungs- und Proliferationsmarker von Schleimhautproben aus einer Zylindermetaplasie der Speiseröhre.
Analysiert wurde dabei die Expressi- on von Villin und PCNA, einem Pro- liferationsmarker sowie dysplastische Schleimhautveränderungen vor und nach einer sechsmonatigen Lansopra- zoltherapie. Beim Barrett-Ösophagus besteht eine inverse Relation zwischen Villin und PCNA, dysplastische Ver- änderungen haben mit der Villin-Ex- pression nichts zu tun, korrelieren je- doch gut mit der PCNA-Expression.
Eine effektive Unterdrückung der Säuresuppression begünstigt die Aus- reifung des Zylinderepithels und hemmt die Proliferationskinetik. Al- lerdings müssen prospektive Studien noch zeigen, ob beim Barrett-Ösopha- gus eine ausreichende Säuresuppressi- on die Entwicklung einer schweren Dysplasie zu verhindern vermag. w Quatu-Lascar R, Fitzgerald RC, Triadafi- lopoulos G: Differentation and prolifer- ation in Barrett’s esophagus and the ef- fects of acid suppression. Gastroenterol- ogy 1999; 117: 327–335.
Gastroenterology Section, Palo Alto Ve- terans Affairs Health Care System. 3801 Miranda Avenue, Palo Alto, Kalifornien 94304, USA.