• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Barrett-Ösophagus: Radiofrequenzablation beugt effektiv Karzinomen vor" (18.04.2014)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Barrett-Ösophagus: Radiofrequenzablation beugt effektiv Karzinomen vor" (18.04.2014)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A 694 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 111

|

Heft 16

|

18. April 2014

STUDIEN IM FOKUS

Die Vorstufe ösophagealer Adeno- karzinome ist der Barrett-Ösophagus, eine Dysplasie im distalen Ösopha- gus. Deren Entfernung ist schwie- rig, die Befunde der Pathologen sind häufig nicht eindeutig. Und statistisch nur bei jedem hunderts- ten Patienten entwickelt sich aus der Dysplasie ein Karzinom.

Deshalb wird derzeit empfohlen, bei einer niedriggradigen Dysplasie abzuwarten und Patienten zu scree- nen, wenn bei Fortschreiten eine Operation sinnvoll wäre. Mittler- weile gibt es Katheter, die über ei- nen Ballon die Schleimhautläsionen schonend über eine kurze Erwär- mung mit hochfrequenten Radio- wellen beseitigen. Ein solches Ab- lationssystem wurde in der „SUr- veillance vs. RadioFrequency abla- tion“(SURF)-Studie an neun euro- päischen Zentren getestet. 136 Pa- tienten mit Barrett-Ösophagus und bioptisch gesicherter niedriggradi- ger Dysplasie wurden 1:1 randomi-

siert zu entweder endoskopischer Radiofrequenzablation oder endo- skopischer Kontrolle. Primärer Endpunkt war ein Progress zu hoch- gradigen, therapiebedürftigen Dys- plasien oder Adenokarzinomen bin- nen 3 Jahren nach Randomisierung.

Nach einem Follow-up von mindes- tens 2 Jahren (median 3 Jahre) war der primäre Endpunkt bei 26,5 % im Surveillancearm erreicht und nur bei 1,5 % unter Radiofrequenzabla- tion (95-%-Konfidenzintervall [KI]

14,1–39,9 %; p < 0,001). Die Diffe- renz von 25 % bedeutet: Unter 4 mit Radiofrequenzablation behandelten Patienten ist einer, dem eine unter Umständen eingreifendere Opera - tion erspart bleibt. Außerdem wurde der Anteil derer, bei denen sich ein Adenokarzinom entwickelte, durch Radiofrequenzablation von 8,8 auf 1,5 % gesenkt (95-%-KI 0,0–14,7;

p = 0,03). Die Studie wurde wegen Überlegenheit der Prüftherapie auf Empfehlung des Steering-Komi tees

vorzeitig abgebrochen und den Teil- nehmern zur Radiofrequenzablation geraten, zumal diese nur bei 8 Pa- tienten (11,8 %) eine Striktur hinter- ließ, die durch median eine endo- skopische Dilatation behoben wer- den konnte.

Fazit: In einer randomisierten Stu- die mit Patienten mit Barrett-Öso- phagus und gesicherter, niedriggra- diger Dysplasie war die Radiofre- quenzablation zur Verhinderung ei- ner neoplastischen Progression der endoskopischen Kontrolle überle- gen. Ob sich Fachgesellschaften der Empfehlung des Steering-Komitees anschließen und die Radiofrequenz- ablation empfehlen, dürfte vom Ausgang weiterer Studien abhän- gen und davon, ob es gelingt, pa- thologische Kriterien für eine nied- riggradige Dysplasie eindeutig und im klinischen Alltag reproduzierbar zu definieren. Rüdiger Meyer

Phoa KN, van Vilsteren FG, et al.: Radiofre- quency ablation vs. endoscopic surveillance for patients with Barrett esophagus and low- grade dysplasia. A randomized clinical trial.

JAMA 2014; 311: 1209–17.

BARRETT-ÖSOPHAGUS

Radiofrequenzablation beugt effektiv Karzinomen vor

Nierenarterienstenosen können die Entwicklung eines persistierenden Bluthochdrucks und einer ischämi- schen Nephropathie mit entspre- chenden Folgeerkrankungen be- günstigen. Nichtkontrollierte Stu- dien haben ergeben, dass die Dila- tation von stenosierten Nierenarte- rien oder Stentimplantationen den Blutdruck signifikant senken und sich positiv auf die Nierenfunktion auswirken können, zwei randomi- sierte Studien hatten in Bezug auf die Nierenfunktion keinen Vorteil ergeben. Nun ist in einer weiteren randomisierten Studie untersucht worden, ob die Implantation von Stents in stenosierten Nierenarte- rien bei Patienten mit arteriosklero-

tischen Blutgefäßverengungen re- nale und kardiovaskuläre Ereignis- se verhindern kann. 947 Patienten mit systolischem Bluthochdruck (> 155 mm Hg unter mindestens 2 Medikamenten) oder chronischer Niereninsuffizienz (geschätzte glo- meruläre Filtrationsrate < 60 mL/

min) wurden eingeschlossen und 1 : 1 randomisiert. Eine Gruppe er- hielt weiter ausschließlich Medika- mente (leitlinienentsprechend), die zweite zusätzlich Stents in allen Nierenarterien mit einem Stenosie- rungsgrad von ≥ 60 %. Der primäre kombinierte Endpunkt war defi- niert als renal oder kardiovaskulär bedingter Tod, Myokardinfarkt, Apoplex, Hospitalisierung wegen

Herzerkrankung oder Progression der Nierenerkrankung.

Im Verlauf von median 43 Mo- naten erreichten 35,1 % in der Stentgruppe und 35,8 % unter Me- dikation allein den primären End- punkt, so dass sich kein statistischer Unterschied ergab. Für den systoli- schen Blutdruck ergab sich eine moderat höhere Senkung in der Stentgruppe (–2,3 mm Hg) als unter medikamentöser Therapie allein.

Fazit: Stentimplantationen in ste- nosierten Nierenarterien haben kei- nen signifikanten Vorteil in Bezug auf die Prävention klinisch rele - vanter Ereignisse im Vergleich zur medikamentös-konservativen Thera- pie. Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze Cooper CJ, Murphy TP, et al.: Stenting and medial therapy for atheroslerotic renal-artery stenosis. NEJM 2014; 370: 13–22.

STENTIMPLANTATION BEI NIERENARTERIENSTENOSEN

Stents ohne Vorteil gegenüber konservativer Therapie

M E D I Z I N R E P O R T

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Sie hatten sich auf folgenden Wegen mit dem HCV infi- ziert: In 58,8 Prozent durch intravenösen Drogenabusus, in 5,5 Prozent durch Blutprodukte oder Dialyse und in 1,2 Prozent

Dabei fanden sich in 17 Prozent überwiegend milde Formen einer glenohumeralen Arthrose, die nicht mit einer erhöhten Reluxationsrate einhergingen.. Auch Hovelius et

❃ Welche Rolle spielt eine adju- vante Chemotherapie nach R0-Resek- tion im Stadium I und II?. Welches ist die

Der in dem Pro- gramm aufgeführten gesundheitspo- litischen undifferenzierten Begrün- dung ist jedoch nachdrücklich zu wi- dersprechen: Es muß dafür Sorge getragen werden, daß

Sibold C, Ulrich R, Labuda M et al.: Dobrava hantavirus causes hemorrhagic fever with renal syndrome (HFRS) in central Europe and is carried by two different Apode- mus mice

In einer Ver- gleichsstudie mit zehn Patienten mit beidseitiger axillärer Acne inversa wur- de nach Exzision eine Seite mit Spalt- haut gedeckt, die andere Seite der

Dies soll auch zeigen, dass eine kompetente Be- ratung und elektrophysiologische Un- tersuchung der Patienten selbstver- ständlich auch durch einen HNO-Arzt erfolgen

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass auch bei einer unifokalen hochgradigen Dysplasie ein aktives Vor- gehen indiziert ist und eine abwartende Haltung nicht gerechtfertigt ist.