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Archiv "Säure stimuliert Proliferation beim Barrett-Ösophagus" (18.10.2002)

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M E D I Z I N

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A2796 Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 4218. Oktober 2002

hungsweise -striktur fördert gute Er- gebnisse zutage. Allerdings muss be- rücksichtigt werden, dass in einer sehr sorgfältig durchgeführten prospekti- ven Beobachtungsstudie aus Amster- dam mit einer Nachbeobachtungsperi- ode von über neun Jahren bei fast 50 Prozent Komplikationen auftraten und auch die Letalität immerhin vier Pro- zent betrug (17).

Die endoskopische Therapie bei Ste- nosen im Rahmen einer primär sklero- sierenden Chonangitis (PSC) ist Stan- dard, obwohl hier kontrollierte Studien fehlen. In einer Langzeituntersuchung an 63 Patienten mit primär sklerosie- render Cholangitis unter endoskopi- scher Therapie konnte durch Vergleich mit dem erwarteten Überleben nach dem Mayo-Klinik-Model eine signifi- kante Überlebensverlängerung nach- gewiesen werden (85 Prozent versus 65 Prozent 5-Jahres-Überleben) (5).

Pathologie

Eine wichtige Arbeit zur Differenzie- rung der intestinalen Metaplasie der Cardia und der echten Barrett-Me- taplasie mittels der Cyto-Keratin-7- und Cyto-Keratin-20-Antikörper im immunhistologischen Schnitt wurde im letzten Jahr veröffentlicht. Sie be- stätigt die Brauchbarkeit der CK-7-/

CK-20-Immunhistochemie. Dennoch ist in der Regel eine über die Häma- toxylin-Eosin-Färbung hinausgehende immunhistochemische Untersuchung nicht erforderlich (4). In einer viel diskutierten Arbeit aus den USA zum Barrett-Ösophagus mit hochgradi- ger oder niedriggradiger Dysplasie wird die Auffassung vertreten, dass bei Patienten mit hochgradiger Dysplasie im Barrett-Ösophagus eine Follow- up-Strategie mit Endoskopie und Biopsie valide und sicher ist. Begrün- det wird dies damit, dass bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von sieben Jahren nur bei 16 Prozent der Patienten ein Barrett-Karzinom dia- gnostiziert wurde. Fragwürdig er- scheint die Arbeit jedoch dadurch, dass nur ein Pathologe, der auf diesem Gebiet noch keine eigenen Publikatio- nen veröffentlicht hat, die Diagnosen allein gestellt hat. Fragwürdig ist auch,

dass bei knapp 70 Prozent niedriggra- dige Dysplasien diagnostiziert wurden und 7 Prozent der über 1 000 Patien- ten hochgradige Dysplasien aufwie- sen. Im Vergleich zum Bayreuther Barrett-Register taucht dort die Dia- gnose niedriggradige Dysplasie ledig- lich in 1,9 Prozent und die Diagnose hochgradige Dysplasie in 0,6 Prozent der Befundberichte auf. Deshalb muss davon ausgegangen werden, dass in der genannten Studie ein Overstaging durch den Pathologen erfolgt ist, was den relativ gutartigen Verlauf der hochgradigen Dysplasien in dieser Studie erklären könnte (11). Eine tier- experimentelle Studie aus Australien zeigte, dass die Chemoprävention von kolorektalen Karzinomen mit Cox-1- und Cox-2-Inhibitoren unabhängig vom Cox-hemmenden Profil der Präparate effektiv ist. Für alle getesteten Sub- stanzen ergab sich in dieser Studie ei- ne signifikante Reduktion der Zahl und des Volumens der induzierten Tu- moren, eine Erhöhung der Apoptose- rate und eine Verringerung der Proli- ferationsrate (35). Ein Vergleich der unterschiedlichen Klassifikationskri-

terien der westlichen Welt und Patho- logen mit denen aus Japan wurde in diesem Jahr aus Japan vorgelegt. Da- bei wurden die Diagnosen von 31 Pa- thologen aus 12 Ländern an Magen-, Ösophagus- und Dickdarmneoplasien verglichen. Die Analyse ergab, dass die revidierte Wien-Klassifikation die derzeit beste Einteilung mit der höch- sten Übereinstimmung und den be- sten so genannten Kappa-Werten ist.

Andererseits kann keine Klassifikati- on die diagnostische Unsicherheit der Pathologen, wenn es um die Differen- zialdiagnose Regeneratschleimhaut, intraepitheliale Neoplasie (Dysplasie) oder gut differenziertes Karzinom geht, beseitigen (6).

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das über den Sonderdruck beim Verfasser und über das Internet (www.aerzteblatt.de) erhältlich ist.

Anschrift für die Verfasser:

Prof. Dr. med. Christian Ell Klinik Innere Medizin II HSK Wiesbaden Ludwig-Erhard-Straße 100 65199 Wiesbaden

E-Mail: ell.hsk-wiesbaden@arcor.de Internet: www.gastro-update.de

Während man bislang davon ausing, dass die Karzinogenese der Zylinder- zellmetaplasie durch galligen Reflux gefördert wird, zeigen neuere Untersu- chungen, dass Säure über eine Aktivie- rung einer Proteinkinase zur Krebsent- stehung beizutragen vermag. Die Auto- ren untersuchten in Zellkulturen die Auswirkung von Säure auf die Signal- transduktion in drei Mitogen-aktivier- ten Proteinkinasen (MAPK) und damit auf Zellproliferation und Apoptose. In einer zweiten Studie wurde dieser Weg auch in vivo bei Patienten mit Barrett- Ösophagus analysiert. Dabei zeigte sich, dass Säure die Proliferation und das Überleben von Adenokarzinom-

Zelllinien steigert und dass die Apopto- serate abnimmt. Dies würde bedeuten, dass auch bei asymptomatischen Patien- ten mit einem Barrett-Ösophagus eine antisekretorische Therapie mit Proto- nenpumpen-Inhibitoren sinnvoll ist. w Souza RF, Shewmake K, Terada LS et al.: Acid exposure activates the mitogen-activated protein kinase path- ways in barrett’s esophagus. Gastroenterology 2002;

122: 299–307.

Rhonda F. Souza, M. D., Department of GI, MC# 111 B 1, Dallas VA Medical Center, 4500 South Lancaster Road, Dallas, TX 75216, USA, E-Mail: rsouza@airmail.net

Säure stimuliert Proliferation beim Barrett-Ösophagus

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