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Archiv "Arzneimittelinformationen per Computer-Brief" (19.03.1986)

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ln-vitro-Ferti I isation

.,.. Nun werden die Landesärzte- kammern und die Ethikkommis- sionen ihre Arbeit entsprechend den neuen Regelungen auch in der Berufsordnung aufnehmen. Je eher der Nachweis wirkungsvoller Tätigkeit erbracht wird, um so we- niger laut wird der Ruf nach ge- setzlicher Regelung von Einzelhei- ten werden, zumal nach einem In- terim-Beschluß des Weltärztebun- des im Oktober 1985 - bei dem ei- ne restriktive Position weitgehend auf die deutsche Delegation zu- rückging- mit einer "Deklaration des Weltärztebundes" in diesem Jahr zu rechnen ist.

Die Deklarationen des Weltärzte- bundes finden in allen Gremien in- ternational breite Anerkennung, auch in der genannten "Benda- Kommission" und der Enquete- Kommission des Deutschen Bun- destages, in denen der Verfasser von Beginn an als Mitglied mit- wirkte.

Gesetzliche Regelungen sind zu erwarten zu den Problemen Leih- (Miet-)-Mutterschaft, Klonierung, Chimärenbildung, lnterspezies- Hybridisierung.

Darüber hinaus hat die Ärzteschaft rasch sanktionsfähige Regelun- gen getroffen, mit denen jeder Arzt rechnen muß, der entspre- chend tätig werden will.

Eine vorbereitende Sitzung für die Konstitution der für ethische Fra- gen vorgesehen "Zentralen Kom- mission" bei der Bundesärztekam- mer hat bereits am 21. Januar 1986 stattgefunden. Mit der Aufnahme der Arbeit wird also, um verbreite- ten Sorgen entsprechend Rech- nung zu tragen, nicht gewartet!

Anschrift des Verfassers: Dr. med. P. Erwin Odenbach Geschäftsführender Arzt der Bundesärztekammer und Leiter ihrer Abteilung

"Fortbildung und Wissenschaft"

Haedenkampstraße 1 5000 Köln 41

DEUTSCHES

~ZTEBLATT

THEMEN DER ZEIT

Bereits seit fünf Jahren und nach mehrjähriger Vorbereitung ist

das "Arzneimittel-lnformationssystem" der Akademie für ärztliche

Fortbildung Niedersachsen, Hannover, im Routineeinsatz. Die Ak- zeptanz und die Inanspruchnahme dieses Informationsangebots sind überzeugend, so daß weitere Kassenärztliche Vereinigungen vom niedersächsischen Service und Braintrust profitieren wollen. Ziel des Informationssystems ist die Fortbildung der niedergelas- senen Ärzte auf dem Gebiet der Pharmakatherapie und die Bereit- stellung einer individuellen Sachverständigenauskunft über die therapeutische Wirksamkeit und Bioäquivalenz derjenigen Arznei- mittel, die der Kassenarztaufgrund seiner individuellen Erfahrung in der Praxis regelmäßig oder gelegentlich einsetzt. Die Informa- tionen beziehen sich auch auf Indikationen und Kontraindikatio- nen, unerwünschte Wirkungen und Wechselwirkungen. Außerdem erlauben sie im Hinblick auf alternative Verordnungsmöglich- keiten eine preisliche Orientierung aufgrund der von diesem ln- formationssystem jeweils ausgewiesenen Tagestherapiekosten.

Alfred Boßmann

Arzneimittelinformationen per Computer-Brief

Ein Informationsservice der Akademie

für ärztliche Fortbildung Niedersachsen im Routinebetrieb

D

ie Akademie für ärztliche Fort- bildung Niedersachsen in Hannover bietet seit 1980 Ärz- ten Informationen über die thera- peutische Wirksamkeit von Arznei- mitteln der wichtigsten Arzneimit- telgruppen an. Die Akademie trägt damit der Nachfrage von Ärzten nach praxisbezogenen Arzneimit- tel-lnformationen Rechnung, die sich vor dem Hintergrund einer öf- fentlichen Diskussion zu Fragen der Arzneimittelsicherheit entwik- kelt haben. Ergebnisse wissen- schaftlicher Untersuchungen zur Effektivität der Arzneimittelthera- pie und die Höhe der Ausgaben der Krankenkassen für Arzneimit- tel sind weitere Beweggründe für das zunehmende Informationsbe- dürfnis der Ärzte.

Auf eine kurze Formel gebracht, geht es bei dem Bedürfnis nach In- formationen um die Verwirkli- chung einer rationalen Arz- neitherapie. Dieser Begriff schließt

die Beachtung ÖkonomischerThe- rapieprinzipien ein. Dahingehende Anforderungen richten sich beson- ders an Kassenärzte, denn sie sind bei der Verordnung von Arzneimit- teln zur Beachtung desGebotesder Wirtschaftlichkeit auch rechtlich nach der RVO verpflichtet.

Rationale Arzneitherapie verlangt jedoch mehr als die Berücksichti- gung des Arzneimittelpreises. ln erster Linie geht es bei der Aus- wahl eines Arzneimittels um die Berücksichtigung des therapeuti- schen Nutzens. Die Arzneimittel- lnformationen der Akademie für ärztliche Fortbildung Niedersach- sen tragen dieser Erkenntnis Rechnung.

Die Akademie erteilt Auskünfte über Indikationen und Kontraindi-

kationen, über Nebenwirkungen

und Wechselwirkungen von Prä- paraten bestimmter Arzneimittel- gruppen. ln einem umfangreichen 784 (32) Heft 12 vom 19. März 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

(2)

Übersendung

.

Fragebogen .„„.„

Rücksendung

r- — — — Abruf

1

Klinische Analyse Pharmazeuten Statistik Zusatz-

fragen 2 Klinische

Pharmazeuten Berater-

Gruppe 20 Ärzte Aufbau der Datei

Pflege des Textbestandes

Dateien

Allgemeine Datei Arzt-Datei Arzneimittel-Datei Kardiaka

Koronarmittel Antihypertonika Antihypotonika

Analgetika/Antirheumatika

Ausdruck Antwort des Briefes an Arzt Angebot zur

Teilnahme am Informa- tionssystem

Anmeldung I

Arzneimittel-Informationssystem der Akademie für ärztliche Fortbildung Nieder- sachsen: hier ein schematischer Überblick über die Organisation

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Arzneimittelinformation

„Vorspanntext” zu der jeweiligen Arzneimittelgruppe erhält jeder anfragende Arzt allgemeine Indi- kationshinweise und Erläuterun- gen zu Therapieprinzipien. Es fol- gen sodann produktbezogene In- formationen über Packungsgrö- ßen, Applikationsformen und Prei- se sowie nach Dosierungen abge- stufte Angaben der mittleren Ta- ges-Therapie-Kosten bestimmter Arzneimittel. Informiert wird über diejenigen Arzneimittel, die der Arzt in seiner Praxis einsetzt oder für die er sich konkret interessiert.

Die Informationen werden vom Leiter der Apotheke des Kranken- hauses Nordstadt der Landes- hauptstadt Hannover, Dr. med.

Hans-Jürgen Denker, erarbeitet, welcher auch für den gesamten In- formationsinhalt fachlich verant- wortlich zeichnet.

Mit diesen Arzneimittel-Informa- tionen erfüllt die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen zu- gleich ihre Beratungspflicht ge- genüber den Kassenärzten. Es sei daran erinnert, daß die „Konzer- tierte Aktion im Gesundheitswe- sen" 1984 eine „von den Herstel- lern unabhängige Beratung der Kassenärzte über die wirtschaft- liche und therapeutisch zweckmä- ßige Verordnung von Arzneimit- teln durch die Kassenärztlichen Vereinigungen" empfohlen hat.

Diese Empfehlung bewegt sich in Richtung einer auf Rationalität der Arzneitherapie entwickelten ko- stendämpfenden Aktivität der Kas- senärztlichen Vereinigung. Sie ist nicht im Sinne einer ausschließ- lich preislich orientierten Arz- neitherapie in der kassenärzt- lichen Versorgung zu verstehen.

Arzneimittel-Informationen für fünf Gruppen

Mit Stand ab Monat Oktober 1985 stehen Arzneimittel-Informationen der Akademie für folgende fünf Arzneimittelgruppen zur Verfü- gung:

• Koronarmittel;

• Antihypertonika;

• Antihypotonika;

• Kardiaka;

• Analgetika/Antirheumatika.

In Vorbereitung befinden sich die Arzneimittel-Informationen für durchblutungsfördernde Mittel, für Psychopharmaka und für Ma- gen-Darm-Mittel

Mit dem derzeit verfügbaren Infor- mationsspektrum, welches sich auf 1700 Medikamente - ein- schließlich der unterschiedlichen Darreichungsformen - erstreckt, werden etwa 30 Prozent des Ver-

ordnungsspektrums der niederge- lassenen Ärzte erfaßt.

Das Arzneimittel-Informationssy- stem der niedersächsischen Aka- demie trägt alle Merkmale eines Fortbildungsinstrumentes: Es ist auf Freiwilligkeit der Teilnahme ausgerichtet; es berücksichtigt die individuellen Fragestellungen der Teilnehmer; die Zielsetzung ist auf eine Verbesserung der Qualität der ärztlichen Versorgung gerich- tet. Es berücksichtigt als besonde- ren Aspekt der kassenärztlichen Versorgung auch

Wirtschaftlich- keitsanforderungen im Sinne ei- ner

ökonomischen Rationalität.

Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 12 vom 19. März 1986 (35) 785

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Arzneimittelinformation

Diese Kriterien des Informations- angebotes sind entscheidend für die Akzeptanz der Benutzer. Von Juli 1981 bis Oktober 1985 wurden von der Akademie rund 3900 indi- viduelle Arzneimittel-Informatio- nen auf Anforderung an Kassen- ärzte versandt. Der durchschnitt- liche Seitenumfang einer Informa- tion, bezogen auf alle vom Arzt eingesetzten Arzneimittel einer Arzneimittelgruppe beträgt etwa 30 Seiten. Bis Ende 1985 hatten 30 Prozent der Allgemeinärzte und etwa 35 Prozent der Internisten in Niedersachsen mindestens einmal das Arzneimittel-Informationssy- stem der Akademie in Anspruch genommen.

Eine Befragung der Angebotsnut- zer hat ergeben, daß 95 Prozent der befragten Ärzte die Informatio- nen als eine Verbesserung des Fortbildungsangebotes auf dem Arzneimittelsektor werten. Auf die Frage, welchen Einfluß das Infor- mationsangebot auf die Therapie- entscheidung des einzelnen Arz- tes gehabt hat, wurde wie folgt ge- antwortet:

„Ich halte eine kritische Überprü- fung meiner Arzneitherapie für an- gezeigt": 46 Prozent.

„Ich werde meine Verordnungs- weise an die Arzneimittel-Informa- tion der Akademie anpassen":

29 Prozent.

„Ich fühle mich in meiner bisheri- gen Arzneitherapie bestätigt und werde deshalb meine Verord- nungsweise beibehalten":

11 Prozent.

Keine verwertbaren Angaben 14 Prozent.

Problemorientierte Informationen

Die hohe Akzeptanz des Informa- tions-Systems und die Reaktion auf die produktbezogene Arznei- mittel-Information ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß die Akademie den anfragenden Ärzten eine problemorientierte Informa-

tion und nicht etwa eine allgemein gehaltene „Listeninformation" an- bietet. Außerdem ist die Informa- tion inhaltlich überzeugend. Vor allem aber wird die Therapieent- scheidung des Arztes nicht unmit- telbar tangiert. Und schließlich ist die Information herstellerunab- hängig.

Für die hohe Akzeptanz ist auch mitentscheidend, daß die Initiative zur Nutzung des Systems vom an- fragenden Arzt ausgeht, so daß ei- ne entsprechende Motivation für die praktische Berücksichtigung der Arzneimittel-Information bei der konkreten Therapieentschei- dung unterstellt werden kann.

Erprobung durch mehrere KVen vor dem Abschluß

Zum organisatorischen Ablauf:

Der interessierte Arzt schickt ei- nen Erhebungsbogen an die Aka- demie, mit der er die erbetenen Arzneimittel-Informationen abfor- dert. Dem Arzt wird durch die in- formationsverarbeitende Stelle ei- ne vertrauliche Behandlung der von ihm offenbarten Arzneithera- pie zugesichert. Besondere Ge- bühren oder Kosten werden dem Arzt nicht berechnet.

Die Erstellung der Arzneimittel-In- formation erfolgt mit Hilfe eines computergesteuerten Textverar- beitungssystems. Die Abforderung von Informationen vollzieht sich über eine Auflistung der vom Kas- senarzt üblicherweise oder gele- gentlich verordneten Arzneimittel.

Die Abforderung von Informatio- nen über bislang nicht verordnete Arzneimittel ist ebenso möglich wie die Beantwortung der vom Arzt gestellten Zusatzfragen.

Die Kassenärztlichen Vereinigun- gen Hamburg, Hessen und Westfa- len-Lippe haben Ärzten aus ihren Bereichen die Teilnahme an dem Informationssystem im Sinne ei- ner Modellerprobung ermöglicht.

Die Ergebnisse dieser Erprobung werden mitentscheidend dafür

sein, ob das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI), Köln, gemeinsam mit der Akade- mie für ärztliche Fortbildung in Niedersachsen ein Konzept ent- wickeln wird, welches eine bun- desweite Nutzung der Arzneimit- tel-Informationen und eine zu- künftig zentrale Softwarepflege si- chert. Gespräche mit dem Wissen- schaftlichen Institut der Ortskran- kenkasse (WIdO), Bonn-Bad Go- desberg, über den Austausch von Strukturdaten könnten im übrigen zu einer kostengünstigen Pflege und Weiterentwicklung der Soft- ware führen.

Anschrift des Verfassers:

Alfred Boßmann

Hauptgeschäftsführer der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen

Berliner Allee 22 3000 Hannover 1

Preisbewegung

Die Arzneimittelausgaben der ge- setzlichen Krankenversicherung sind 1985 noch um 5,6 Prozent gestiegen. Der Anstieg ist zurück- zuführen vor allem auf Preissteige- rungen mit 2,7 Prozent und die so- genannte Strukturkomponente, al- so Preisbewegungen, die zum Bei- spiel auf den Obergang zu neuen Präparaten zurückzuführen sind, mit 2,6 Prozent. Diese Angaben legte das Bundesarbeitsministeri- um zur Frühjahrssitzung der Kon- zertierten Aktion am 17. März vor.

Der Bundesverband der Pharma- zeutischen Industrie hatte im Ok- tober 1985 empfohlen, die Preise zwei Jahre lang festzuschreiben und sie allenfalls um die Hälfte des Grundlohnsummenzuwach- ses anzuheben. Im November 1985 stiegen die Arzneimittelprei- se um 0,1 Prozent, während der Preisindex für den privaten Ver- brauch um 0,2 Prozent stieg. Die Vergleichszahlen für Dezember:

0,1/0,1; für Januar: 0,2/0,2. EB

786 (36) Heft 12 vom 19. März 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

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